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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Siedlungsforschung . Archäologie - Geschichte - Geographie 4, 1986, S . 45-62<br />

Birgitta Härdh<br />

See- <strong>und</strong> Flußwege in Südskandinavien aus der Sicht<br />

der Archäologie'<br />

Mit 4 Abbildungen<br />

Daß <strong>die</strong> See- <strong>und</strong> Flußwege in vorgeschichtlicher Zeit wie auch später eine<br />

außerordentlich große Rolle gespielt haben, ist wohl keine allzu gewagte Annahme<br />

. Für <strong>die</strong> Beförderung von Menschen <strong>und</strong> Waren, besonders über längere<br />

Strecken, waren Wassertransporte ohne Zweifel am bequemsten . Jedoch sind <strong>die</strong><br />

Transportwege aus vorgeschichtlicher Zeit schwer nachweisbar, weil, wie Ole<br />

Crumlin-Pedersen in einer Veröffentlichung von 1978 hervorhebt, deren Erforschung<br />

noch keine lange Tradition hat (Crumlin-Pedersen 1978, S. 3) . Das Material<br />

ist spärlich <strong>und</strong> in Umfang <strong>und</strong> Aussagekraft stark vom Zufall abhängig .<br />

Wasserwege zeichnen sich in der Landschaft nicht ab wie <strong>die</strong> <strong>Verkehrswege</strong> über<br />

Land mit Hohlwegen, Furten <strong>und</strong> Brücken . Wasserwege lassen sich nur indirekt<br />

nachweisen . Wrackf<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Hafenanlagen geben Anhaltspunkte . Ortsnamen<br />

sowie schriftliche Quellen können zusammen mit der Lokalisierung von Siedlungen<br />

ebenfalls Hinweise bieten .<br />

Die Übersicht, <strong>die</strong> ich hier geben will, wird durchaus nicht vollständig sein,<br />

vielmehr kann ich nur einige Beispiele mitteilen . Unsere Kenntnisse über <strong>die</strong> älteren<br />

Perioden sind sehr fragmentarisch, über <strong>die</strong> späteren etwas vollständiger .<br />

Das Quellenmaterial ist sehr unterschiedlich . Erhebliche Schwierigkeiten bei<br />

einer Rekonstruktion der Wasserwege ergeben sich aus durchgreifenden Veränderungen<br />

der Landschaft im Laufe der Jahrtausende . Die Unterschiede gegenüber<br />

dem heutigen Zustand sind natürlich am größten, je weiter zurück wir in der<br />

Zeit gehen, aber auch in den jüngeren Perioden ergeben sich z.B . Probleme aus<br />

den Schwankungen des Wasserstands . Infolge von Klimaänderungen war er bald<br />

höher, bald niedriger, <strong>und</strong> Schwankungen um einen Meter oder sogar weniger<br />

konnten entscheidende <strong>Bedeutung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Benutzung von Häfen oder Flußwegen<br />

haben .<br />

Die Einwirkungen des Klimas sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wkingerzeit einigermaßen klargelegt<br />

; <strong>für</strong> <strong>die</strong> davorliegenden Zeiten sind unsere Kenntnisse allerdings weit unsicherer<br />

. In der Wikingerzeit war <strong>die</strong> Durchschnittstemperatur um einige Grade<br />

gestiegen . Als Folge davon schmolz das Polareis ab, <strong>und</strong> der Meeresspiegel erhöhte<br />

sich etwas . Wegen des wärmeren <strong>und</strong> trockeneren Klimas führten <strong>die</strong> Flüs-<br />

' Dem Beitrag liegt ein Vortrag auf der 12 . Tagung des Arbeitskreises <strong>für</strong> genetische Siedlungsforschung<br />

in Mitteleuropa (Rendsburg, 25 . - 28 . September 1985) zugr<strong>und</strong>e . Vergleiche dazu auch<br />

den Tagungsbericht von K. Fehn in <strong>die</strong>sem Bande!

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