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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Landwege auf der cimbrischen Halbinsel 1 5<br />

schmaler Streifen frei bleibt . Hier führt dann auch eine Kette bronzezeitlicher<br />

Grabhügel hindurch, <strong>die</strong> auf weiten Strecken von dem mittelalterlichen Heerweg<br />

begleitet wird (Abb . 3) . - Eindrucksvoll ist auch der Übergang über <strong>die</strong> Arlau in<br />

Abb . 3 : Schleswiger Landenge mit Danewerk <strong>und</strong> Heerweg . a-c : Runensteine, d : Hoch -<br />

burg, e : kurzer Kograben, f : Thyraburg, g : Bootkammergrab, h : Grabhügelkette der<br />

Bronzezeit, i : Königshügel . Niederungen schraffiert . Nach Jankuhn 1957, Abb . 50 .<br />

Nordfriesland (Hinz 1953 Karte 4) . Hier wählt <strong>die</strong> Grabhügelkette den günstigsten<br />

Punkt, wo das sandige Südufer dicht an den Fluß heranreicht. Der jüngere<br />

Ochsenweg verläuft hingegen weiter westlich . Die Zahl ähnlicher Beispiele ließe<br />

sich in großem Umfange vermehren . Gute Beispiele <strong>für</strong> Grabhügelketten an Furten,<br />

Senken, in Engen <strong>und</strong> an anderen natürlichen Hindernissen sind immer noch<br />

<strong>die</strong> Kartierungen von S . Müller (Müller 1904 Abb . 1-29) .<br />

So dürften <strong>die</strong> speziellen topographischen Gegebenheiten letztlich entscheidend<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl von Wegstrecken gewesen sein : das Meiden ausgedehnter<br />

Feuchtgebiete <strong>und</strong> Niederungen, <strong>die</strong> Überquerung von Gewässern, Mooren <strong>und</strong><br />

Niederungen an besonders geeigneten Stellen, <strong>die</strong> Bevorzugung eines trockenen,<br />

sandigen Untergr<strong>und</strong>es . Und <strong>die</strong>ses sind zumeist auch Situationen gewesen, wo<br />

der neolithische <strong>und</strong> älterbronzezeitliche Mensch bevorzugt seine Grabanlagen<br />

errichtete . Mag also <strong>die</strong> Prämisse Müllers der Abhängigkeit von Siedlung <strong>und</strong><br />

Weg nicht in allen Fällen haltbar zu sein, so scheinen doch <strong>die</strong> Grabhügel häufig<br />

alte Wegführungen anzuzeigen, <strong>die</strong> allein schon aufgr<strong>und</strong> begrenzter topographischer<br />

Möglichkeiten immer wieder benutzt werden mußten . Über den Charakter<br />

<strong>die</strong>ser jungsteinzeitlichen <strong>und</strong> vor allem bronzezeitlichen Wege lassen sich<br />

ohne detaillierte Untersuchungen nur wenige Anhaltspunkte gewinnen . Sie dürften<br />

aber vielfach Hauptwege gewesen sein . In <strong>die</strong>se Richtung scheinen ältere<br />

Untersuchungen von L<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kersten zu weisen, <strong>die</strong> zeigen, daß sich in Weg-

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