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Anstrichsysteme 2 - Denkmalpflege TU-Wien

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Die Luftfeuchte wird verschieden angegeben:<br />

maximale Luftfeuchtigkeit [g/m³] ... gibt an, wie viel<br />

Wasserdampf höchstens in einen Kubikmeter Luft passt.<br />

Sie ist temperaturabhängig, d.h. in kälterer Luft ist sie<br />

kleiner als in wärmerer Luft<br />

absolute Luftfeuchtigkeit [g/m³] ... gibt an, wie viel<br />

Wasserdampf tatsächlich in der Luft enthalten ist.<br />

relative Luftfeuchtigkeit [%] ... ist der Quotient aus<br />

absoluter und maximaler Luftfeuchtigkeit, multipliziert mit<br />

Hundert. LFrel = (LFabs * 100)/LFmax<br />

Das nebenstehende Diagramm ist die "Taupunktkurve". Die<br />

Kurve selbst stellt die maximale Luftfeuchte bei<br />

verschiedenen Temperaturen dar. Aus ihr ist ersichtlich,<br />

dass die maximale Luftfeuchte temperaturabhängig ist. Der<br />

Taupunkt ist die Temperatur, bis zu der sich eine<br />

Luftmasse abkühlen muss, damit das in ihr beinhaltete<br />

Wasser kondensiert.<br />

Bsp: Bei einer Lufttemperatur von 15°C beträgt die absolute Luftfeuchte 6,8 g/m³.<br />

Wie groß ist die relative Luftfeuchte?<br />

geg.: LFabs = 6,8 g/m³; T = 15°C<br />

ges.: LFrel in %<br />

(Zum Berechnen wird die obige Gleichung verwendet. Wir brauchen noch die maximale Luftfeuchte.<br />

Sie ist der Taupunktkurve zu entnehmen. Bei 15°C beträgt sie 12,8 g/m³.)<br />

LFrel = (6,8 g/m³ * 100)/12,8 g/m³ = 53,1%<br />

Der Dampfdiffusionsfaktor µ bezeichnet den Widerstand, den ein Baustoff dem<br />

Wasserdampf in der Luft entgegensetzt, durch ihn hindurch zu gehen. Je kleiner der Wert<br />

µ ist, desto leichter kann der Dampf durchdringen.<br />

Steigender µ-Wert bedeutet, dass die Diffusionsfähigkeit abnimmt, bis sie vollständig<br />

unterbrochen wird (Dampfbremsen und Dampfsperren). Ursache für einen<br />

Wasserdampftransport ist ein Dampfdruckgefälle, das in der Regel durch eine<br />

Temperaturdifferenz bzw. durch unterschiedliche Luftfeuchten zwischen der Innen- und<br />

Außenseite eines Bauteils zustande kommt.<br />

Wasserdampf wandert immer zur kalten Seite eines Bauteils oder bei gleicher Temperatur<br />

zur Seite der geringeren Luftfeuchte. Wasserdampf wird aber zu Tauwasser, wenn die<br />

feuchte Luft sich so weit abkühlt, dass der Taupunkt erreicht wird, und der Wasserdampf<br />

zu Wassertropfen kondensiert.<br />

Entscheidend für die Entstehung von Tauwasser ist also die Temperatur. Fällt die<br />

Temperatur von innen nach außen im Bauteil so günstig ab, daß der Taupunkt des<br />

Wasserdampfes im äußeren Drittel liegt, so kann das Wasser meist schnell an die<br />

Oberfläche transportiert werden (vorausgesetzt die Außenoberfläche ist gut<br />

dampfdurchlässig).<br />

Je weiter der Taupunkt in das Innere einer Wand rutscht, desto weiter ist der Weg für die<br />

entstehende Feuchtigkeit zur Oberfläche, wo sie verdunsten könnte. Wird ein Bauteil nun<br />

von innen gedämmt, so kann die Temperatur schon unmittelbar hinter der Dämmung so<br />

weit absinken, dass der Wasserdampf an der kalten Seite kondensiert. Um dies zu<br />

verhindern, müssen bei der Innendämmung in aller Regel raumseitig vor der<br />

Wärmedämmung Dampfbremsen angebracht werden.<br />

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