Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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6.3 <strong>Qualität</strong>ssicherung 69<br />
6.2.4 Fazit<br />
Die generischen <strong>Qualität</strong>smodelle geben ein unspezifisches <strong>Qualität</strong>smodell vor.<br />
Nach Auffassung von Rombach (1993) sind generische Modelle zu allgemein, als dass<br />
sie wirklich verwendet werden könnten. Auf jeden Fall muss eine Anpassung an den<br />
konkreten Bedarf erfolgen. Diese Anpassung wird dadurch erschwert, dass ein generisches<br />
Modell, das alle möglichen Anwendungen abzudecken soll, groß und unübersichtlich<br />
wird. Das Modell muss vor einer Anpassung zunächst verstanden werden,<br />
wobei durch die Größe die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen ablenkt werden kann.<br />
Die große Breite <strong>der</strong> generischen Modelle hat allerdings den Vorteil, dass auf alle<br />
Aspekte aufmerksam gemacht wird, die berücksichtigt werden könnten.<br />
Dagegen haben Vorgehensmodelle den Vorteil, dass direkt ein für den eigenen Bedarf<br />
passendes <strong>Qualität</strong>smodell entsteht, während bei generischen Modellen zunächst<br />
eine Anpassung vorzunehmen ist. Allerdings ist es in <strong>der</strong> Regel einfacher, etwas Vorhandenes<br />
anzupassen, als etwas völlig Neues zu schaffen. Das Ergebnis <strong>der</strong> Anpassung<br />
ist zwar meistens nicht so vollkommen wie eine Spezialanfertigung, doch ist <strong>der</strong><br />
Aufwand bei <strong>der</strong> Anpassung geringer. Daher wird in dieser Arbeit <strong>der</strong> Ansatz des<br />
generischen <strong>Qualität</strong>smodells verfolgt (vgl. Abschnitt 7.2.3). Die in Abschnitt 6.2.2<br />
gezeigten <strong>Qualität</strong>smodelle sind Modelle für Softwarequalität im Allgemeinen, können<br />
also nicht direkt zur Entwurfsbewertung verwendet werden. Allerdings können<br />
sie als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines <strong>Qualität</strong>smodells für den Entwurf<br />
dienen, indem z. B. Faktoren und Kriterien wie<strong>der</strong>verwendet werden.<br />
6.3 <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />
6.3.1 <strong>Qualität</strong>ssicherungsmaßnahmen<br />
In the recent struggle to deliver any software at all, the first casualty has been consi<strong>der</strong>ation of<br />
the quality of the software delivered.<br />
(C. A. R. Hoare, 1981, S. 80)<br />
You can sense it all around you, a software crisis: your bank statement’s not right, the PC software<br />
has glitches, and the software you’ve written keeps you up all night. Everyone an feel the<br />
problem, but they can’t define it. Most software engineers believe there is a crisis, but they<br />
haven’t been able to figure out what to do to change it.<br />
“The problem is quality!”, they cry. Nonsense, quality is the solution to your problem.<br />
(Arthur, 1993, S. xiv)<br />
<strong>Qualität</strong>ssicherung (quality assurance) dient dazu, die Übereinstimmung eines hergestellten<br />
Produkts mit den Anfor<strong>der</strong>ungen zu gewährleisten:<br />
Definition 6-5 (quality assurance, IEEE Std. 610.12-1990)<br />
A planned and systematic pattern of all actions necessary to provide adequate confidence that<br />
an item or product conforms to established technical requirements.<br />
Zur <strong>Qualität</strong>ssicherung (QS) lassen sich verschiedene Maßnahmen ergreifen. Im Softwarequalitätsmanagement<br />
zerfallen diese in drei Kategorien: organisatorische, konstruktive<br />
und analytische (Frühauf et al., 2000; vgl. Abbildung 6-6).