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Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt

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6.2 <strong>Qualität</strong>smodelle 63<br />

Die Definition des IEEE, die auch den Entwicklungsprozess einschließt, spiegelt die<br />

herstellungsbezogene und die benutzerbezogene Sicht wie<strong>der</strong>. Die Definition <strong>der</strong><br />

ISO/IEC lässt den Prozess weg, ist ansonsten aber ähnlich. Es fällt auf, dass beide<br />

Definitionen sehr abstrakt sind. Eine universelle <strong>Qualität</strong>sdefinition muss allerdings<br />

auch abstrakt sein, da es keine detaillierte Produkt-unabhängige Definition von <strong>Qualität</strong><br />

geben kann (Glass, 1998). Will man die <strong>Qualität</strong> einer Software bewerten, muss<br />

man <strong>der</strong>en spezifische Anfor<strong>der</strong>ungen berücksichtigen.<br />

Klassifikationen <strong>der</strong> Softwarequalität<br />

Produkt vs. Prozess. Produktqualität ist die Güte des Produkts, Prozessqualität die<br />

Güte des Entwicklungsprozesses des Produkts. Beispielweise baut Ludewig (1998)<br />

seine Taxonomie <strong>der</strong> <strong>Qualität</strong> auf dieser Klassifikation auf. Die Prozessqualität beeinflusst<br />

die Produktqualität in <strong>der</strong> Regel positiv, z. B. die Wartbarkeit (Slaughter, Banker,<br />

1996). Diese Arbeit beschäftigt sich ausschließlich mit <strong>der</strong> Produktqualität.<br />

Intern vs. extern. Die interne <strong>Qualität</strong> (o<strong>der</strong> Wartungsqualität) bezieht sich auf den<br />

Entwicklungsprozess und die dabei entstandenen internen Dokumente (z. B. Entwurfsdokumentation).<br />

Sie entspricht <strong>der</strong> Entwicklersicht. Die externe <strong>Qualität</strong> (o<strong>der</strong><br />

Gebrauchsqualität) entspricht <strong>der</strong> Sicht des Benutzers des Programms. Die gefor<strong>der</strong>te<br />

externe <strong>Qualität</strong> ist in den Anfor<strong>der</strong>ungen festgehalten, während die gefor<strong>der</strong>te<br />

interne <strong>Qualität</strong>, wenn überhaupt, überwiegend in Richtlinien und Verfahrensweisen<br />

<strong>der</strong> Entwicklungsorganisation dokumentiert ist. Die interne <strong>Qualität</strong> beeinflusst die<br />

externe positiv. In dieser Arbeit liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt auf <strong>der</strong> internen <strong>Qualität</strong>.<br />

Mittelbar vs. unmittelbar. Wenn Zwischenprodukte in das Endprodukt einfließen,<br />

wie das beim Entwurf <strong>der</strong> Fall ist, kann man zwischen <strong>der</strong> unmittelbaren <strong>Qualität</strong> des<br />

Zwischenprodukts und <strong>der</strong> durch das Zwischenprodukt beeinflussten <strong>Qualität</strong> des<br />

Endprodukts unterscheiden. Beim Entwurf ist z. B. Strukturiertheit eine unmittelbare,<br />

Effizienz eine mittelbare <strong>Qualität</strong>. In dieser Arbeit interessiert eigentlich die mittelbare<br />

<strong>Qualität</strong> des Entwurfs, also die Eigenschaften des Endprodukts, die durch den<br />

Entwurf bestimmt sind. Da diese Eigenschaften aber nicht gemessen werden können,<br />

bevor eine Implementierung vorliegt, misst man stattdessen Eigenschaften des Entwurfs<br />

und verwendet sie zur Vorhersage <strong>der</strong> Eigenschaften des Endprodukts. Deshalb<br />

spielen in <strong>der</strong> Arbeit beide Kategorien eine Rolle.<br />

6.2 <strong>Qualität</strong>smodelle<br />

The quality of software is measured by a number of totally incompatible criteria, which must be<br />

carefully balanced in the design and implementation of every program.<br />

(Hoare, 1981, S. 80)<br />

6.2.1 Definition<br />

Ein <strong>Qualität</strong>smodell bestimmt den allgemeinen <strong>Qualität</strong>sbegriff genauer, indem<br />

Unterbegriffe (<strong>Qualität</strong>sattribute) angegeben werden, aus denen sich die <strong>Qualität</strong><br />

zusammensetzt. <strong>Qualität</strong>smodelle dienen zur Definition von <strong>Qualität</strong>, als <strong>Qualität</strong>svorgabe<br />

und zur <strong>Qualität</strong>sbewertung (Dißmann, 1990). In <strong>der</strong> Regel werden die <strong>Qualität</strong>sattribute<br />

hierarchisch angeordnet (vgl. Abbildung 6-1). Die <strong>Qualität</strong>sattribute<br />

<strong>der</strong> obersten Stufe werden als Faktoren (factors) bezeichnet, die untergeordneten

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