Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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58 5 Ein Referenzmodell für den objektorientierten Entwurf<br />
CBO. Außerdem wird, wie bei WMC, keine Aussage darüber gemacht, welche<br />
Methoden eigentlich mitzählen.<br />
Lack of Cohesion in Methods (LCOM). Diese Metrik soll den Zusammenhalt <strong>der</strong><br />
Methoden einer Klasse erfassen, indem <strong>der</strong>en Ähnlichkeit betrachtet wird. Die Ähnlichkeit<br />
zweier Methoden ist hier die Anzahl <strong>der</strong> Attribute <strong>der</strong> Klasse, auf die beide<br />
zugreifen. LCOM ist definiert als die Anzahl von Methodenpaaren mit Ähnlichkeit 0<br />
(keine gemeinsamen Attribute) minus die Anzahl <strong>der</strong> Paare mit einer Ähnlichkeit<br />
größer 0. Falls das Ergebnis kleiner als 0 ist, wird LCOM zu 0 gesetzt. Je geringer<br />
LCOM, desto besser. Wie bei CBO scheitert die Formalisierung daran, dass Information<br />
über die Zugriffe von Methoden auf Attribute benötigt wird.<br />
Fazit. DIT und NOC können leicht formalisiert werden, weil sie sich auf die Vererbungshierarchie<br />
beziehen, die Teil des Architekturentwurfs ist. Die Metriken CBO,<br />
RFC und LCOM benötigen mehr detaillierte Information zur Messung, als ODEM<br />
bieten kann. WMC kann in seiner Standardform formalisiert werden, allerdings ist<br />
die ursprüngliche Definition zu ungenau, um eine eindeutige Formalisierung zu<br />
erlauben.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Paketmetriken von Martin (1995) lassen sich problemlos formalisieren; gleichzeitig<br />
wurden bei <strong>der</strong> Formalisierung Lücken in <strong>der</strong> Definition aufgedeckt. Von den<br />
Klassenmetriken von Chidamber und Kemerer (1994) lässt sich hingegen nur ein Teil<br />
formalisieren. Für die übrigen Metriken ist eine Formalisierung auf <strong>der</strong> Basis von<br />
ODEM nicht möglich, weil dafür detaillierte Informationen über die Aufrufbeziehungen<br />
von Methoden und den Zugriff von Methoden auf Attribute vorausgesetzt werden.<br />
Diese Informationen sind in UML-Modellen aber selten verfügbar und daher in<br />
ODEM nicht vorhanden. Es handelt sich bei CBO, RFC und LCOM genau genommen<br />
eher um Code-Metriken als um Entwurfsmetriken.<br />
ODEM ist sehr gut zur Definition von Metriken für den objektorientierten Entwurf<br />
geeignet, sofern sich die benötigte Information aus UML-Modellen (insbeson<strong>der</strong>e aus<br />
Klassendiagrammen) gewinnen lässt. Das belegt auch die erfolgreiche Nutzung von<br />
ODEM in dieser Arbeit bei <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Metriken von QOOD (vgl. Anhang A).