Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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4.5 Probleme des Entwurfs 35<br />
Lösung sollten allerdings auch die betrachteten Alternativen vorgestellt werden und<br />
es sollte begründet werden, warum man sich für die gewählte Alternative entschieden<br />
hat.<br />
Die Beschreibung <strong>der</strong> Lösung muss ausführlich genug sein, dass Arbeitspakete für<br />
die Implementierung gebildet und Entwickler die Lösung implementieren können.<br />
Beim objektorientierten Entwurf wird die Dokumentation eine Beschreibung <strong>der</strong><br />
Architektur aus dem Architekturentwurf enthalten, ebenso Beschreibungen <strong>der</strong> einzelnen<br />
Klassen mit ihren Schnittstellen und Interaktionen. Hinzu kommen die Implementierungsvorgaben<br />
aus dem Komponentenentwurf.<br />
Der IEEE Standard 1471-2000 empfiehlt, eine Software-Architektur aus verschiedenen<br />
Sichten zu beschreiben. Dies hat auch schon Kruchten (1994) mit seinem 4+1-Sichten-<br />
Modell zur Architekturbeschreibung vorgeschlagen. Dort unterscheidet er die logische<br />
Sicht (Klassenstruktur), Prozess-Sicht (kommunizierende Prozesse), Entwicklungssicht<br />
(Organisation in Softwaremodule) und physische Sicht (Verteilung). Die<br />
fünfte Sicht wird durch Szenarios gebildet, mit <strong>der</strong>en Hilfe das Zusammenspiel <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en vier Sichten überprüft werden kann. Alle Sichten lassen sich mit UML<br />
modellieren.<br />
Werden in <strong>der</strong> Entwicklung Muster verwendet, sollte das dokumentiert werden: Die<br />
Dokumentation enthält einen Überblick, welche Muster ausgeprägt wurden und welche<br />
Klassen welche Rollen in den Musterausprägungen einnehmen. Auf diese Weise<br />
kann sich jemand, <strong>der</strong> mit den Mustern vertraut ist, schneller mit den grundlegenden<br />
Ideen und Strukturen des Entwurfs vertraut machen. Ein gutes Beispiel für eine Entwurfsdokumentation<br />
durch Muster ist die des Test-Rahmenwerks JUnit (Beck,<br />
Gamma, 1998). Quibeldey-Circel (1999) führt den Gedanken <strong>der</strong> Dokumentation mit<br />
Mustern weiter zum Literate Designing, das die Architektur unter Verwendung von<br />
Mustern in Hypertext-Form dokumentiert.<br />
4.5 Probleme des Entwurfs<br />
The best way to learn to live with our limitations is to know them.<br />
(Dijkstra, 1972)<br />
Einen guten Entwurf zu schaffen ist schwierig, da <strong>der</strong> Entwerfer dabei mit vielen Problemen<br />
konfrontiert wird. Dazu gehören:<br />
• unvollständige und instabile Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
• ökonomische Zwänge,<br />
• Probleme bei <strong>der</strong> Beherrschung <strong>der</strong> Technologie und schließlich<br />
• die fundamentale Komplexität des Entwurfs.<br />
Diese Probleme werden im Folgenden vertieft dargestellt.<br />
4.5.1 Unvollständige und instabile Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Even if we could master all of the detail needed, all but the most trivial projects are subject to<br />
change for external reasons.<br />
(Parnas, Clements, 1986, S. 251)