Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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4.1 Was ist Entwurf? 25<br />
rungen im Code, weil eine geplante Struktur völlig fehlt. Än<strong>der</strong>ungen sind schwierig<br />
umzusetzen, da nicht klar ist, welche Teile des Systems betroffen sind und welche<br />
Auswirkungen die Än<strong>der</strong>ungen auf an<strong>der</strong>e Teile haben können.<br />
4.1.2 Entwurfsprozess<br />
Design is fundamentally social and fundamentally creative.<br />
(Berg et al., 1995, S. 61)<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungsspezifikation ist nicht das Einzige, was den Entwurfsprozess steuert<br />
(vgl. Abbildung 4-2). Hinzu kommen noch Entwurfseinschränkungen (z. B. Mangel<br />
an Ressourcen o<strong>der</strong> an Erfahrung mit einer bestimmten Technologie) und die Entscheidungen<br />
des Entwerfers, die durch sein Wissen und seine Erfahrung bestimmt<br />
sind. Auch die vorhandene Infrastruktur hat Einfluss auf den Entwurfsprozess: Beispielsweise<br />
spiegelt die Struktur des Entwurfs oft die Struktur <strong>der</strong> entwickelnden<br />
Organisation wie<strong>der</strong> (vgl. Abschnitt 4.5.2).<br />
Einschränkungen<br />
(Ressourcen,<br />
Organisation,<br />
Erfahrung, …)<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsspezifikation<br />
Entwurfsprozess<br />
Entwurfsbeschreibung<br />
Entscheidungen<br />
des Entwerfers<br />
Abbildung 4-2: Modell des Entwurfsprozesses (nach Budgen, 1994, S. 27)<br />
Nach Jones (1992) zerfällt <strong>der</strong> Entwurfsprozess in drei Phasen:<br />
1. Divergenz (Analyse): Problemanalyse, Suchraum definieren<br />
2. Transformation (Synthese): Generieren von Lösungsalternativen innerhalb des<br />
Suchraums<br />
3. Konvergenz (Evaluation): <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Lösungsalternativen und Auswahl einer<br />
Lösung<br />
Diese Phasen werden im Folgenden genauer beschrieben.<br />
Divergenz<br />
Das Problem wird analysiert und in seine Bestandteile zerlegt. Anschließend wird ein<br />
Suchraum für die möglichen Lösungen aufgespannt. Dies geschieht in <strong>der</strong> Regel implizit<br />
im Kopf des Entwerfers. Der Suchraum kann aber auch explizit dargestellt werden.<br />
Shaw und Garlan (1996, S. 97ff.) beschreiben dazu das Konzept des Entwurfsraums<br />
(design space). Er enthält die Menge aller Entwurfsmöglichkeiten zu einer<br />
Menge gegebener Anfor<strong>der</strong>ungen. Die Dimensionen des Entwurfsraums reflektieren<br />
alternative Anfor<strong>der</strong>ungen, Entwurfsentscheidungen (z. B. bestimmte Architektur-