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Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt

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2.2 Metriken 13<br />

Definition 2-2 (quality metric, IEEE Std. 1061-1992)<br />

A function whose inputs are software data and whose output is a single numerical value that<br />

can be interpreted as the degree to which software possesses a given attribute that affects its<br />

quality.<br />

Nach DeMarco (1982) gibt es zwei Kategorien von <strong>Qualität</strong>smetriken: Ergebnismetriken<br />

(result metrics) und Vorhersagemetriken (predictor metrics). Beide messen etwas<br />

Vorhandenes (z. B. die Anzahl <strong>der</strong> bisher gefundenen Fehler im Code o<strong>der</strong> die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Klassen im System), aber mit unterschiedlicher Intention. Ergebnismetriken<br />

machen eine Aussage über das Vorhandene, während Vorhersagemetriken eine Vorhersage<br />

für eine an<strong>der</strong>e Größe, z. B. die Wartbarkeit, ableiten. Die Zusammenhänge<br />

zwischen <strong>der</strong> vorhergesagten und <strong>der</strong> tatsächlichen Größe sind empirisch zu zeigen.<br />

Kitchenham (1990) formuliert diese Anfor<strong>der</strong>ung an eine Vorhersagemetrik wie folgt:<br />

1. Die Eigenschaft, die als Basis <strong>der</strong> Vorhersage dienen soll, ist genau messbar,<br />

2. es gibt einen Zusammenhang zwischen dieser Eigenschaft und <strong>der</strong> vorherzusagenden<br />

Eigenschaft und<br />

3. dieser Zusammenhang ist klar, validiert und kann als Formel o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>es Modell<br />

formuliert werden.<br />

Gerade Anfor<strong>der</strong>ung 3 (insbeson<strong>der</strong>e die Validierung) wird laut Kitchenham häufig<br />

vergessen, wenn Vorhersagemetriken vorgeschlagen werden.<br />

Wendet man Anfor<strong>der</strong>ung 2 und 3 auf <strong>Qualität</strong>smetriken an, muss also <strong>der</strong> Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Metrik und dem <strong>Qualität</strong>sattribut vorhanden und nachweisbar<br />

sein. Außerdem muss die Metrik die verschiedenen Grade des Attributs unterscheiden<br />

können und auf eine geeignete Skala abbilden (Gillies, 1992).<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl von <strong>Qualität</strong>smetriken muss auch die <strong>Qualität</strong>ssicht desjenigen, für<br />

den die <strong>Qualität</strong> gemessen werden soll, berücksichtigt werden. Außerdem gilt für die<br />

meisten <strong>Qualität</strong>sattribute, dass sie zu komplex sind, um durch eine einzige Metrik<br />

erfasst werden zu können (Basili, Rombach,1988), so dass mehrere <strong>Qualität</strong>smetriken<br />

für ein Attribut verwendet werden sollten.<br />

2.2.4 Entwicklung von Metriken<br />

Shepperd und Ince (1993) stellen ein Verfahren zur Entwicklung einer Metrik vor (vgl.<br />

Abbildung 2-3). Es besteht aus den folgenden Phasen:<br />

1. Problembestimmung: Der Gegenstand (das Original) <strong>der</strong> Metrik sowie Zweck und<br />

Zielgruppe (Pragmatik) werden festgelegt. [Kapitel 1]<br />

2. Informales Modell: Vorhandenes Wissen und Vermutungen aus dem Problembereich<br />

werden gesammelt und daraus die relevanten Faktoren für die Metrik abgeleitet.<br />

[Kapitel 3, Kapitel 4, Kapitel 6, Kapitel 7]<br />

3. Formales Modell: Die Abbildung <strong>der</strong> Eingabe auf die Ausgabe und die gewünschte<br />

Genauigkeit werden festgelegt (Abbildungs- und Verkürzungsmerkmal). Außerdem<br />

werden Axiome aufgestellt, die für die Metrik gelten sollen. Getroffene<br />

Annahmen werden dokumentiert. Bei Bedarf wird die Metrik zur Verallgemeinerung<br />

um Modellparameter erweitert. [Kapitel 5, Kapitel 8, Kapitel 9]

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