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Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt

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8 2 Modelle und Metriken<br />

Verkürzungsmerkmal<br />

Modelle erfassen im allgemeinen nicht alle Attribute des durch sie repräsentierten Originals,<br />

son<strong>der</strong>n nur solche, die den jeweiligen Modellerschaffern und/o<strong>der</strong> Modellbenutzern relevant<br />

erscheinen.<br />

(Stachowiak, 1973, S. 132)<br />

Die Abbildung des Originals auf das Modell ist in <strong>der</strong> Regel kein Isomorphismus. Es<br />

können Attribute weggelassen werden (Verkürzung). Die weggelassenen Attribute<br />

heißen präterierte Attribute (vgl. Abbildung 2-1). An<strong>der</strong>erseits können auch Attribute<br />

dem Modell hinzugefügt werden, die keine Entsprechung im Original haben (abundante<br />

Attribute). Beispielsweise enthält <strong>der</strong> Code als Modell des Entwurfs einige<br />

Attribute, die nicht aus dem Entwurf abgeleitet wurden, son<strong>der</strong>n durch die gewählte<br />

Programmiersprache erfor<strong>der</strong>lich wurden.<br />

Abbildungsvorbereich<br />

präterierte<br />

Attribute<br />

Original<br />

Attributenabbildung<br />

abundante<br />

Attribute<br />

Abbildungsnachbereich<br />

Modell<br />

Abbildung 2-1: Original-Modell-Abbildung (nach Stachowiak, 1973, S. 157)<br />

Pragmatisches Merkmal<br />

Modelle sind ihren Originalen nicht per se eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion<br />

a) für bestimmte – erkennende und/o<strong>der</strong> handelnde, modellbenutzende – Subjekte, b)<br />

innerhalb bestimmter Zeitintervalle und c) unter Einschränkungen auf bestimmte gedankliche<br />

o<strong>der</strong> tatsächliche Operationen.<br />

(Stachowiak, 1973, S. 132)<br />

Die Modellbildung ist kein zweckfreier Vorgang, son<strong>der</strong>n es liegt immer eine Absicht<br />

zugrunde. Die Modellbildung erfolgt also auf Grund von pragmatischen Erwägungen.<br />

Die Pragmatik bestimmt unter an<strong>der</strong>em, welche Attribute des Originals weggelassen<br />

werden können, ohne die angestrebte Nutzung des Modells an Stelle des Originals<br />

zu gefährden. Häufig soll das Modell nämlich dazu dienen, Erkenntnisse o<strong>der</strong><br />

Fertigkeiten mittels des Modells zu gewinnen, um diese dann auf das Original zu<br />

übertragen (z. B. Simulationsmodelle).<br />

Außerdem ist das Modell für einen bestimmten Nutzerkreis gedacht (z. B. dient <strong>der</strong><br />

Entwurf für ein Software-System vor allem den Entwicklern) und unter Umständen<br />

auch nur für einen bestimmten Zeitraum gültig (z. B. das Organigramm eines Unternehmens).

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