Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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162 12 Zusammenfassung und Ausblick<br />
12.2 <strong>Bewertung</strong> des Ansatzes<br />
Die in Abschnitt 1.2 formulierten Anfor<strong>der</strong>ungen konnten mit dem Ansatz insgesamt<br />
erfüllt werden. Hier werden nun verschiedene Aspekte des Ansatzes betrachtet.<br />
12.2.1 ODEM<br />
ODEM eignet sich für die formale Definition von Entwurfsmetriken, wie sich in Fallstudien<br />
(vgl. Abschnitt 5.5.2) und bei <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Metriken für QOOD (vgl.<br />
Anhang A) gezeigt hat. Die Abstraktionsschicht über dem UML-Metamodell erhöht<br />
dabei die Verständlichkeit <strong>der</strong> formalen Definitionen. Allerdings deckt ODEM in seiner<br />
jetzigen Form keine parametrisierten Elemente (Templates) ab. Außerdem sind<br />
keine Informationen über die Implementierung <strong>der</strong> Operationen (die Methoden) verfügbar,<br />
so dass gewisse Entwurfsmetriken aus <strong>der</strong> Literatur mit ODEM nicht formalisiert<br />
werden können.<br />
12.2.2 QOOD<br />
In einer Fallstudie (vgl. Kapitel 10) wurde gezeigt, wie einfach die Ableitung eines<br />
spezifischen Modells von QOOD ist. Die Durchführung <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> ist ebenfalls<br />
einfach, insbeson<strong>der</strong>e wenn entsprechende Werkzeugunterstützung verfügbar ist. Die<br />
Dauer <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> ist dabei vor allem von <strong>der</strong> Größe des Entwurfs und <strong>der</strong> <strong>Qualität</strong><br />
<strong>der</strong> Dokumentation abhängig (z. B. erleichtert das Vorhandensein einer brauchbaren<br />
Entwurfsübersicht den Einstieg). Die Resultate <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> haben sich beim<br />
Vergleich von Entwurfsalternativen als zuverlässige Indikatoren für den (relativen)<br />
Wartungsaufwand erwiesen.<br />
Die <strong>Entwürfe</strong> <strong>der</strong> Fallstudie sind allerdings nicht beson<strong>der</strong>s groß, weshalb keine<br />
sichere Aussage darüber gemacht werden kann, wie gut das Verfahren auf große <strong>Entwürfe</strong><br />
skaliert. Meiner Ansicht nach dürfte es aber keine größeren Probleme geben, da<br />
<strong>der</strong> Ansatz bottom-up arbeitet und daher die Schwierigkeit <strong>der</strong> Durchführung nur<br />
schwach mit <strong>der</strong> Größe des Entwurfs zunimmt.<br />
Ein wichtiges Nebenprodukt <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> ist eine Liste von entdeckten Mängeln,<br />
die behoben werden sollten. Diese Mängel werden vor allem bei <strong>der</strong> Beantwortung<br />
<strong>der</strong> Fragebögen identifiziert. Zusätzlich können auch Ausreißer bei den objektiven<br />
Metriken als Indikatoren für potentielle Schwachstellen verwendet werden.<br />
12.2.3 Automatisierung<br />
Die Entwurfsinformation in ODEM kann in eine relationale Datenbank abgebildet<br />
werden. Dazu wurde ein Werkzeug implementiert, dass die nötige Information aus<br />
UML-Modellen (dargestellt in XMI) extrahiert und in eine Datenbank schreibt (vgl.<br />
Abschnitt 11.2.1). Auf <strong>der</strong> Datenbank können dann die Messungen vorgenommen<br />
werden. Die formalen Definitionen <strong>der</strong> Metriken lassen sich leicht in entsprechende<br />
Datenbankabfragen umsetzen, so dass sich die Erhebung <strong>der</strong> objektiven Metriken voll<br />
automatisieren lässt. Für die Erhebung und Aufbereitung <strong>der</strong> Messwerte in Form von<br />
Reports ist ebenfalls ein Werkzeug verfügbar (vgl. Abschnitt 11.2.2). Umfang und<br />
Form <strong>der</strong> Reports sind frei wählbar, da sie anhand von Vorlagen generiert werden.