Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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150 10 Ein spezifisches Qualitätsmodell Nur eine sehr musterfreundliche Bewertung (letzte Zeile in Tabelle 10-14) kann das verhindern: Die durch den Mustereinsatz hinzukommenden Elemente werden nicht so stark gewichtet, da ihre negative Auswirkung auf die Verständlichkeit durch die Zugehörigkeit zum Muster geringer ist als die Hinzunahme beliebiger Elemente. Dadurch lassen sich bessere Bewertungen bei der Knappheit (SCCS) und der Strukturiertheit (SSTS) rechtfertigen. Schließlich lässt sich argumentieren, dass die Wartbarkeit insgesamt verbessert wird, weil die wahrscheinlichste Änderung das Hinzufügen von Preiscodes und geänderte Berechnungsformeln für die Ausleihgebühren sind. Diese Änderungen sind durch den Mustereinsatz leichter durchzuführen, weil nur noch die Preiscode-Klassen direkt betroffen sind. Durch dieses Beispiel wird deutlich, dass bei der Bewertung die Verwendung von Mustern speziell berücksichtigt werden muss, um die in der Regel schlechteren Werte der vorhandenen objektiven Metriken zu kompensieren. Daher wäre eine Erweiterung um spezielle objektive Metriken denkbar, welche die Verwendung von Mustern messen. Beispielsweise könnte als Systemmetrik die Anzahl der Musteranwendungen im Entwurf verwendet werden. Eine solche Metrik wäre allerdings ein schlechter Qualitätsindikator, da gerade Entwurfsanfänger dazu neigen, Muster im Übermaß oder falsch zu verwenden, was zu einer hohen Anzahl von Musteranwendungen führt. Mangels geeigneter objektiver Metriken ist man daher auf die Berücksichtigung der Muster in den subjektiven Metriken angewiesen.
Kapitel 11 Werkzeugunterstützung Human errors can only be avoided if one can avoid the use of humans. (Parnas, Clements, 1986, S. 251) In diesem Kapitel werden Werkzeuge zur Entwurfsbewertung vorgestellt. Zunächst wird auf Werkzeuge eingegangen, die in anderen Arbeiten entstanden sind. Dann werden die Werkzeuge präsentiert, die für das vorgestellte Bewertungsverfahren entwickelt wurden. Abschließend wird ein ideales Werkzeug zur Entwurfsbewertung skizziert. 11.1 Werkzeuge aus anderen Arbeiten In diesem Abschnitt werden bestehende Ansätze und Werkzeuge zur Entwurfsbewertung vorgestellt, unterschieden nach den Artefakten, auf denen die Bewertung durchgeführt wird: Entwurf und Code. 11.1.1 Qualitätsbewertung auf Entwurfsbasis Baumann (1997). Baumann beschreibt ein Verfahren zur Bewertung von objektorientierten Analysemodellen 1 auf der Basis von fest vorgegebenen Metriken mit variablen Schwellenwerten und Toleranzen. Das Werkzeug MEMOS, eine Erweiterung des MAOOAM-Werkzeugs 2 , erhebt die Metriken und teilt sie mittels Schwellenwert und Toleranz in die drei Kategorien gering, mittel und hoch ein. Die derart aufbereiteten Messwerte werden dann zu Teilbewertungen (pro Analyse-Element und Qualitätskriterium) und schließlich zu einer Gesamtbewertung verdichtet. Das Verfahren zur Verdichtung und die Form des Berichts lassen sich über Steuerdateien konfigurieren. Zu den Bewertungen der Kriterien sind im Werkzeug allgemeine Ratschläge zur Verbesserung abrufbar; für die Metriken sind Beschreibungen verfügbar. 1. Der Begriff Analyse schließt bei diesem Ansatz den Entwurf ein! 2. MAOOAM*Tool ist ein Werkzeug für die objektorientierte Systemanalyse (inkl. Entwurf). MAOOAM (= Mannheimer objektorientiertes Analysemodell) ist ein proprietäres Metamodell für objektorientierte Analyse- und Entwurfsmodelle. 151
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Nur eine sehr musterfreundliche <strong>Bewertung</strong> (letzte Zeile in Tabelle 10-14) kann das<br />
verhin<strong>der</strong>n: Die durch den Mustereinsatz hinzukommenden Elemente werden nicht<br />
so stark gewichtet, da ihre negative Auswirkung auf die Verständlichkeit durch die<br />
Zugehörigkeit zum Muster geringer ist als die Hinzunahme beliebiger Elemente.<br />
Dadurch lassen sich bessere <strong>Bewertung</strong>en bei <strong>der</strong> Knappheit (SCCS) und <strong>der</strong> Strukturiertheit<br />
(SSTS) rechtfertigen. Schließlich lässt sich argumentieren, dass die Wartbarkeit<br />
insgesamt verbessert wird, weil die wahrscheinlichste Än<strong>der</strong>ung das Hinzufügen<br />
von Preiscodes und geän<strong>der</strong>te Berechnungsformeln für die Ausleihgebühren sind.<br />
Diese Än<strong>der</strong>ungen sind durch den Mustereinsatz leichter durchzuführen, weil nur<br />
noch die Preiscode-Klassen direkt betroffen sind.<br />
Durch dieses Beispiel wird deutlich, dass bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> die Verwendung von<br />
Mustern speziell berücksichtigt werden muss, um die in <strong>der</strong> Regel schlechteren Werte<br />
<strong>der</strong> vorhandenen objektiven Metriken zu kompensieren. Daher wäre eine Erweiterung<br />
um spezielle objektive Metriken denkbar, welche die Verwendung von Mustern<br />
messen. Beispielsweise könnte als Systemmetrik die Anzahl <strong>der</strong> Musteranwendungen<br />
im Entwurf verwendet werden. Eine solche Metrik wäre allerdings ein schlechter<br />
<strong>Qualität</strong>sindikator, da gerade Entwurfsanfänger dazu neigen, Muster im Übermaß<br />
o<strong>der</strong> falsch zu verwenden, was zu einer hohen Anzahl von Musteranwendungen<br />
führt. Mangels geeigneter objektiver Metriken ist man daher auf die Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Muster in den subjektiven Metriken angewiesen.