Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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10.1 Ableitung des <strong>Qualität</strong>smodells 139<br />
• Häufig sind in den <strong>Entwürfe</strong>n Assoziationen nicht explizit angegeben. Daher werden<br />
diese Assoziationen aus den Attributen <strong>der</strong> Implementierung anhand <strong>der</strong><br />
Attributtypen abgeleitet. Die zur Implementierung von Assoziationen verwendeten<br />
Attribute werden nicht als echte Attribute gezählt.<br />
• Benutzungsbeziehungen sind in den <strong>Entwürfe</strong>n kaum explizit angegeben. Daher<br />
werden sie nur in den wichtigsten Fällen anhand <strong>der</strong> Entwurfsdokumentation und<br />
<strong>der</strong> Implementierung wie<strong>der</strong>hergestellt.<br />
• Die Namenskonvention für Bezeichner des Entwurfs entspricht <strong>der</strong> aus den Java<br />
Code Conventions von Sun, die für die Implementierung vorgegeben waren (vgl.<br />
Abschnitt C.1.5).<br />
Auswahl <strong>der</strong> Metriken<br />
Da das in Kapitel 11 beschriebene Werkzeug zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erhebung noch nicht<br />
fertig war und auch die oben beschriebenen Zählregeln nicht so leicht automatisch<br />
umzusetzen sind, wurden die Daten von Hand erhoben. Um den dadurch hohen Aufwand<br />
zu reduzieren, wurden nur wenige Verfeinerungen <strong>der</strong> Metriken explizit erhoben.<br />
Bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Entkopplung von Paketen wurde die einfachere Alternative<br />
gewählt, nur die gekoppelten Pakete zu zählen, also die Kopplungsstärke in Form <strong>der</strong><br />
Anzahl <strong>der</strong> Beziehungen nicht zu berücksichtigen. Tabelle 10-3 zeigt die tatsächlich<br />
eingesetzten Metriken zusammen mit Schwellenwert und Toleranz. Sofern verfügbar,<br />
wurden die Schwellenwerte aus <strong>der</strong> Literatur verwendet, wobei diese zum Teil etwas<br />
verringert wurden, um durch Toleranzen eine differenziertere <strong>Bewertung</strong> zu erreichen.<br />
Für die übrigen Schwellenwerte wurden zunächst die Metriken für alle <strong>Entwürfe</strong><br />
erhoben und dann auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Ergebnisse geeignete Schwellenwerte und<br />
Toleranzen festgelegt.<br />
Kriterium Ebene Metriken<br />
Knappheit Klasse/Interface NAC (4 ± 2), NOC (20 ± 10)<br />
Strukturiertheit<br />
Entkopplung<br />
Paket NCP (9 ± 3), NIP (9 ± 3), NPP (6 ± 3)<br />
System NAS (100 ± 50), NOS (150 ± 60), NCS (20 ± 10), NIS (20 ± 10),<br />
NPS (10 ± 5)<br />
Klasse/Interface DITC (6 ± 1), NEEC l (1 ± 0)<br />
Paket DNHP (6 ± 1), NPP (6 ± 3)<br />
System DITS (4 ± 2), DNHS (4 ± 2), MNCS (6 ± 3), MNPS (6 ± 3)<br />
Klasse/Interface NEEC (6 ± 1), NERC (6 ± 2), NEAC (7 ± 4), NEUC (7 ± 4)<br />
Paket NECP (4 ± 1), NACP (4 ± 1)<br />
Tabelle 10-3: Verwendete objektive Metriken<br />
Gewichte<br />
Die Gewichte für die objektiven Metriken sind in Tabelle 10-4 dargestellt. Als Default<br />
wurde 1 verwendet. Haben die durch die Metrik gemessenen Entwurfseigenschaften<br />
einen größeren Einfluss auf die <strong>Qualität</strong>, wurde ein höheres Gewicht gewählt.