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Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt

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9.4 Fragebögen 127<br />

9.4 Fragebögen<br />

Checklists are the simplest and perhaps the most immediately useful aids to design thinking<br />

that have appeared so far.<br />

(Jones, 1992, S. 369)<br />

Fragebögen sind ein wertvolles Hilfsmittel bei Analyse und <strong>Bewertung</strong> von Produkten<br />

und Prozessen. Ein Fragebogen besteht aus einer Folge von Fragen, die von einem<br />

Bewerter auszufüllen sind. Fragebögen können bei Entwurfsinspektionen eingesetzt<br />

werden, um erwünschte Eigenschaften sicherzustellen o<strong>der</strong> um unerwünschte Eigenschaften<br />

festzustellen. Hat <strong>der</strong> Entwerfer den Fragebogen im Kopf, kann er dessen<br />

Inhalt auch bereits während des Entwurfs berücksichtigen.<br />

Eine spezielle Form des Fragebogens ist die Checkliste, eines <strong>der</strong> sieben Werkzeuge<br />

zur <strong>Qualität</strong>süberwachung von Ishikawa (1989). Eine Checkliste besteht nur aus Fragen,<br />

die mit ja o<strong>der</strong> nein zu beantworten sind. Bei klassischen Checklisten (z. B. bei<br />

Flugzeugen vor dem Start) müssen alle Fragen mit ja beantwortet werden, damit <strong>der</strong><br />

<strong>Bewertung</strong>sgegenstand die Prüfung besteht. In <strong>der</strong> Literatur werden unter <strong>der</strong><br />

Bezeichnung Checklisten aber auch Fragenlisten publiziert, die den üblichen Kriterien<br />

für Checklisten nicht entsprechen, z. B. können nicht alle Fragen eindeutig mit ja<br />

o<strong>der</strong> nein beantwortet werden (Würthele, 1995). Als Beispiel folgt ein Auszug aus<br />

einer Fragenliste für den objektorientierten Entwurf von Page-Jones (1995, S. 325 ff.),<br />

die vom Autor als Checkliste bezeichnet wird.<br />

7. Does the class rely on any assumptions in or<strong>der</strong> to work correctly? Do any other classes also<br />

rely on the same assumptions? How likely are those assumptions to change? Where are the<br />

assumptions documented?<br />

13. Is the class’s invariant documented?<br />

15. Does each of the class’s methods have a documented pre- and postcondition?<br />

22. Do subclasses of a common superclass contain similar or identical features that should be<br />

moved to the superclass?<br />

40. Is the class too restrictive for its current purpose, that is, the applications in which it’s likely to<br />

be used?<br />

41. Is the class too general or broad for its current purpose? In other words, does the class contain<br />

a lot of “unnecessary baggage” based on fantasy rather than firm requirements?<br />

46. Does the design fulfill the spec, the whole spec, and nothing but the spec?<br />

48. What are the most likely changes that the user will make to the system requirements? How<br />

much impact would each one make on the design? Would it cost a great deal to carry out any of<br />

the more minor changes?<br />

51. Can the design actually be coded? Will it work?<br />

Abbildung 9-4: Checkliste von Page-Jones (Ausschnitt)<br />

Die Fragen können fast alle mit ja o<strong>der</strong> nein beantwortet werden – doch bis man zu<br />

einer Antwort gelangt, kann wenig Aufwand (z. B. Frage 13) o<strong>der</strong> viel Aufwand (z. B.<br />

Frage 46) notwendig sein. Die Antwort auf Frage 51 schließlich kann letztendlich nur<br />

eine Implementierung liefern.<br />

Bei dem gezeigten Beispiel handelt es sich nicht um eine klassische Checkliste, denn<br />

die Punkte 7. und 48. enthalten Fragen, die nicht mit ja o<strong>der</strong> nein beantwortbar sind.<br />

Dennoch können diese Fragen wertvolle Hinweise auf mögliche Probleme im Entwurf<br />

liefern – z. B. weist die Frage nach den wahrscheinlichsten Än<strong>der</strong>ungen und

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