Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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9.3 Subjektive Metriken 125<br />
Gewichtung. Die normierten Metriken werden mit Gewichten multipliziert und<br />
dann aufsummiert. Die Summe wird anschließend durch die Summe <strong>der</strong> Gewichte<br />
dividiert, um so einen gewichteten Durchschnitt zu erhalten. Die Gewichte werden<br />
mit dem zweistelligen Kürzel für das Kriterium, das auch für die subjektiven Metriken<br />
verwendet wird, benannt (vgl. Tabelle 9-2) und mit dem Namen <strong>der</strong> Metrik indiziert;<br />
beispielsweise ist CCNAC das Gewicht für die Metrik NAC beim Kriterium<br />
Knappheit. Der so entstehende Bezeichner ist eindeutig.<br />
Transformation. Der gewichtete Durchschnitt wird nun auf den Wertebereich <strong>der</strong><br />
subjektiven Metrik (0, 1, …, 9; vgl. Abschnitt 9.3.2) transformiert, indem er mit 9 multipliziert<br />
wird. Sinnvollerweise wird das Resultat nicht auf ganze Zahlen gerundet,<br />
son<strong>der</strong>n auf die erste Nachkommastelle, damit <strong>der</strong> Bewerter besser erkennen kann,<br />
welche Tendenz <strong>der</strong> Vorschlag hat (also z. B. 8,4 o<strong>der</strong> 7,6 statt 8).<br />
9.3 Subjektive Metriken<br />
Subjektive Metriken spiegeln die Einschätzung eines <strong>Qualität</strong>sattributs auf einer<br />
Ebene durch einen Bewerter wie<strong>der</strong>. Die Erhebung <strong>der</strong> subjektiven Metriken kann<br />
nicht automatisch, son<strong>der</strong>n nur von einem Bewerter vorgenommen werden. Bei <strong>der</strong><br />
<strong>Bewertung</strong> kann er sich auf die objektiven Metriken, die Fragebögen und die subjektiven<br />
Metriken untergeordneter Ebenen stützen (vgl. Abschnitt 9.5).<br />
9.3.1 Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Der Wertebereich <strong>der</strong> Metrik soll eine möglichst hohe Differenzierung <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong><br />
erlauben. Gleichzeitig soll aber die Anzahl <strong>der</strong> Skalenpunkte möglichst gering sein,<br />
um die Skala überschaubar zu halten.<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Skalenpunkte sollte gerade sein, um einen „neutralen“ Mittelwert zu<br />
vermeiden. Dieser wird erfahrungsgemäß beson<strong>der</strong>s dann gewählt, wenn sich <strong>der</strong><br />
Bewerter nicht entscheiden kann o<strong>der</strong> will, ob die <strong>Bewertung</strong> eher positiv o<strong>der</strong> negativ<br />
ausfallen soll. Dies kann aber zu einer Verfälschung des Gesamtbildes führen.<br />
9.3.2 Beschreibung<br />
Das Akronym einer subjektiven Metrik setzt sich aus einem S für „subjective“ und<br />
einem zweistelligen Kürzel für das Kriterium zusammen (vgl. Tabelle 9-2). Am<br />
Schluss steht ein C für class, P für package o<strong>der</strong> S für system (analog zu den objektiven<br />
Metriken). Beispielsweise steht SSTC für „subjective structuredness of a class“.<br />
Für die Erhebung <strong>der</strong> Metriken wird eine Intervallskala mit zehn Werten eingesetzt,<br />
die einen Bereich von 0 = sehr schlecht bis 9 = sehr gut abdecken. Die Wahl des Wertebereichs<br />
ist ein Kompromiss zwischen den Anfor<strong>der</strong>ungen einer möglichst großen<br />
Möglichkeit zur Differenzierung und einer trotzdem noch überschaubaren Anzahl an<br />
Skalenpunkten. <strong>Bewertung</strong>sskalen mit 10 Punkten sind außerdem relativ häufig;<br />
Bewerter sind also gewohnt damit umzugehen.