Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt
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8.3 Wartbarkeit 105<br />
unabhängige Module des Modells. Dies erleichtert die Anpassung des Modells bei<br />
<strong>der</strong> Ableitung eines spezifischen <strong>Qualität</strong>smodells.<br />
8.2.2 Kriterien<br />
Die Kriterien stehen für Entwurfseigenschaften. Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Kriterien eines<br />
Faktors sind die folgenden Anfor<strong>der</strong>ungen ausschlaggebend:<br />
• Relevanz: Alle Kriterien sollen für den Faktor von hoher Bedeutung sein.<br />
• Verständlichkeit: Es sollen möglichst wenige Kriterien verwendet werden. Außerdem<br />
soll die Zahl <strong>der</strong> Hierarchiestufen gering sein, um Überschaubarkeit zu<br />
gewährleisten.<br />
• Überdeckung: Die Kriterien sollen möglichst viele Aspekte des Faktors abdecken.<br />
• Unabhängigkeit: Die Kriterien sollen sich so wenig wie möglich überlappen.<br />
• Bewertbarkeit: Die Kriterien sollen möglichst objektiv bewertbar sein.<br />
Die Faktoren und Kriterien wurden so gewählt, dass ein hoher Erfüllungsgrad (in <strong>der</strong><br />
Regel) positiv für die <strong>Qualität</strong> ist. Daher wird z. B. statt des gebräuchlichen Begriffs<br />
Kopplung <strong>der</strong> Begriff Entkopplung verwendet, da geringe Kopplung, also hohe Entkopplung<br />
angestrebt wird.<br />
8.2.3 Metriken<br />
Bei den Metriken werden sowohl objektive als auch subjektive Metriken eingesetzt.<br />
Die objektiven Metriken sind automatisch bestimmbar und lassen sich auf <strong>der</strong> Basis<br />
von ODEM formal definieren. Lei<strong>der</strong> können mit den objektiven Metriken nicht alle<br />
Aspekte <strong>der</strong> Kriterien abgedeckt werden. Daher werden zusätzlich subjektive Metriken<br />
eingesetzt, die von einem Bewerter nach seiner persönlichen Einschätzung<br />
bestimmt werden. Dem Bewerter werden zusätzlich Fragebögen zur Verfügung<br />
gestellt, die ihn bei <strong>der</strong> Meinungsbildung unterstützen.<br />
Dieses Kapitel beschäftigt sich nur mit den Faktoren und Kriterien des Modells. Die<br />
Metriken und die Quantifizierung des Modells auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Metriken sowie <strong>der</strong><br />
Ablauf <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> im Detail werden im folgenden Kapitel behandelt.<br />
8.3 Wartbarkeit<br />
Definition<br />
Die Wartbarkeit ist hoch, wenn <strong>der</strong> Entwurf leicht korrigiert, überarbeitet und erweitert<br />
werden kann. Die oft separat verwendeten Begriffe Än<strong>der</strong>barkeit und Erweiterbarkeit<br />
werden hier unter Wartbarkeit subsumiert.<br />
Unter Wartung wird hier alles verstanden, was mit Än<strong>der</strong>ungen des Produkts nach<br />
<strong>der</strong> ersten Version zu tun hat, sei es nun in einem neuen Iterationszyklus während <strong>der</strong><br />
Entwicklung o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Auslieferung. Testbarkeit wird häufig als zur Wartung<br />
gehörig angesehen (z. B. Boehm et al., 1978); hier wird sie aber als eigenständiger Faktor<br />
betrachtet. Wie sich zeigen wird, sind die Kriterien <strong>der</strong> Testbarkeit eine Teilmenge