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Bewertung der Qualität objektorientierter Entwürfe - Worte-Projekt

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8.1 Vorüberlegungen 103<br />

8.1.4 Indikatoren<br />

We cannot build high-level quality attributes like reliability or maintainability into software.<br />

What we can do is identify and build in a consistent, harmonious, and complete set of product<br />

properties (such as modules without side effects) that result in manifestations of reliability and<br />

maintainability. We must also link these tangible product properties to high-level quality<br />

attributes.<br />

(Dromey, 1996, S. 33)<br />

Die eigentlich interessanten Eigenschaften des entworfenen Systems (z. B. Effizienz<br />

o<strong>der</strong> Wartbarkeit) lassen sich erst aus <strong>der</strong> Realisierung heraus zuverlässig bewerten.<br />

In <strong>der</strong> Entwurfsphase ist man daher auf Indikatoren angewiesen, die sich aus dem<br />

Entwurf heraus erheben lassen (z. B. Kopplung). Deshalb konzentriert sich das <strong>Qualität</strong>smodell<br />

auf Aspekte, die sich auf <strong>der</strong> Basis von ODEM beurteilen lassen.<br />

8.1.5 Schwerpunkt Wartbarkeit<br />

I suspect that some programmers think that their program will be so good that it won’t have to<br />

be changed. This is foolish. The only programs that don’t get changed are those that are so bad<br />

that nobody wants to use them. Designing for change is designing for success.<br />

(Parnas, 1994, S. 282)<br />

Der Schwerpunkt des <strong>Qualität</strong>smodells liegt auf <strong>der</strong> Wartbarkeit, da die Wartung im<br />

Software-Lebenszyklus den größten Kostenfaktor darstellt. Mindestens die Hälfte des<br />

Gesamtaufwands fließt in die Wartung (Boehm, 1976; Lientz, Swanson, 1980). Daher<br />

kann eine Kostenreduktion am ehesten dadurch erreicht werden, dass man den Aufwand<br />

für diese Phase reduziert. Der Wartungsaufwand selbst zerfällt nach Sneed<br />

(1988) in vier Bereiche:<br />

• Stabilisierung, d. h. Fehlerkorrektur,<br />

• Optimierung, d. h. Verbesserungen <strong>der</strong> Effizienz und <strong>der</strong> Struktur,<br />

• Anpassung, d. h. durch die Umwelt erzwungene Modifikationen (technische o<strong>der</strong><br />

fachliche), und<br />

• Erweiterung, d. h. Hinzunahme weiterer Funktionen.<br />

Tabelle 8-1 zeigt die Verteilung des Aufwands auf die vier Bereiche nach Lientz,<br />

Swanson (1980) und Sneed (1988). Die Verteilung ist bei beiden ähnlich: Der Anteil<br />

<strong>der</strong> Fehlerkorrektur ist mit etwa 25% relativ gering; die übrigen Wartungstätigkeiten,<br />

die meistens Entwurfsstrukturen beeinflussen, überwiegen mit etwa 75%. Daraus<br />

lässt sich schließen, dass die Entwurfsqualität bei <strong>der</strong> Wartung eine wesentliche Rolle<br />

spielt. Arthur (1988) betont dies mit <strong>der</strong> Aussage: „Maintenance productivity is a<br />

direct function of the quality of the existing system.“<br />

Dass Anpassung und Erweiterung unvermeidlich sind, hat sich auch schon in „Gesetzen“<br />

des Software Engineerings nie<strong>der</strong>geschlagen. Lehmans First Law of Software<br />

Evolution (Lehman, 1980) sagt: „A program that is used and that as an implementation<br />

of its specification reflects some reality, un<strong>der</strong>goes continual change or becomes<br />

progressively less useful.“ Das bedeutet, das System wird sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

än<strong>der</strong>n – o<strong>der</strong> als unbrauchbar weggeworfen. Bersoffs First Law of System Engineering<br />

(Bersoff et al., 1980) verschärft diese Aussage noch: „No matter where you are in<br />

the system life cycle, the system will change and the desire to change it will persist

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