<strong>luminous</strong> Malerei <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s Arbeiten sind Rauminszenierungen, denen die Beschäftigung mit mathematischen Räumen und die Wahrnehmung von erfahrbarem Raum zu Grunde liegen. Raum ist keine Konstante. In den präzise konstruierten Bildern werden aus scheinbar geometrisch logischen Räumen verschachtelte Raumstrukturen, immer wieder tauchen neue Flächen auf und ein Spiel mit Perspektiven und Sehgewohnheiten beginnt sich zu entwickeln. Während in manchen Bildern klassische, zentralperspektivische Darstellungsweisen zur Anwendung kommen, sind andere Arbeiten ins Monumentale vergrößerte Parallelperspektiven, die sich auf den ersten Blick für den Betrachter nicht als solche erschließen, kennt er sie doch zumeist nur als kleinformatige Illustrationen aus Mathematikbüchern. Auf großen Formaten entwickeln sie ein irritierendes Eigenleben, Bildflächen scheinen zu kippen, werden plötzlich nicht mehr verortbar, was ist vorn, was ist hinten, Flächen scheinen sich nach hinten zu verbreitern statt zu verjüngen, Flächen lösen sich aus der architektonischen Raumorganisation, und verselbständigen sich zu ornamentalen, geometrischen Strukturen, die auf andere Weise Komplexität und Tiefenräumlichkeit im Bild erzeugen. Auch scheinen manche Flächen auf verschiedenen Raumebenen zu legen, verzahnen sich zu einem übergeordneten, komplexen Raumsystem, Fragen von Innen und Außen werden zur Disposition gestellt, die Vorstellung von Eindeutigkeit unterlaufen. Ein wichtiges Moment dabei ist in <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s Bildern die Transparenz. Die Körper scheinen aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt, sanft schimmernde Milchglasflächen stoßen auf Formen von hoher Opazität, hochtransparente Flächen lassen innenliegende Teile der Körperarchitektur erkennen, Einblicke wie durch Fenster oder Türen werden möglich, andererseits überlagern sich transparente Formen teilweise so stark, dass sie zum flächigen, abstrakten, undurchdringlichen Muster werden. Darüberhinaus arbeitet die Künstlerin mit dem Auseinandernehmen von Licht- und Schattenbezügen, so gibt es oft neben einer nachvollziehbaren Lichtführung im Raum mit klaren Schlagschatten, Lichtquellen, die keine Schatten werfen oder Schatten ohne Lichtquellen, die als ornamentale Struktur in andere Schatten hinein collagiert wurden. Das Licht taucht auf unterschiedlichste Weise in <strong>Ottkowski</strong>s Bildern auf, als sanftes Dämmerlicht, als gleißend helles Bühnenlicht, das versatzstückhaft Elemente betont, manchmal leuchten die Figuren auch aus ihrem Inneren, was den klaren mathematischen Objekten etwas Poetisches verleiht. Kreuzwürfel IV | 2006 Acryl auf Leinwand | 180 x 180 cm | Privatsammlung Barcelona