luminous - Petra Ottkowski
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luminous - Petra Ottkowski
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<strong>luminous</strong>
<strong>luminous</strong><br />
Malerei<br />
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong><br />
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s Arbeiten sind Rauminszenierungen, denen<br />
die Beschäftigung mit mathematischen Räumen und die Wahrnehmung<br />
von erfahrbarem Raum zu Grunde liegen. Raum ist<br />
keine Konstante. In den präzise konstruierten Bildern werden<br />
aus scheinbar geometrisch logischen Räumen verschachtelte<br />
Raumstrukturen, immer wieder tauchen neue Flächen auf und<br />
ein Spiel mit Perspektiven und Sehgewohnheiten beginnt sich<br />
zu entwickeln.<br />
Während in manchen Bildern klassische, zentralperspektivische<br />
Darstellungsweisen zur Anwendung kommen, sind<br />
andere Arbeiten ins Monumentale vergrößerte Parallelperspektiven,<br />
die sich auf den ersten Blick für den Betrachter<br />
nicht als solche erschließen, kennt er sie doch zumeist nur als<br />
kleinformatige Illustrationen aus Mathematikbüchern. Auf<br />
großen Formaten entwickeln sie ein irritierendes Eigenleben,<br />
Bildflächen scheinen zu kippen, werden plötzlich nicht mehr<br />
verortbar, was ist vorn, was ist hinten, Flächen scheinen sich<br />
nach hinten zu verbreitern statt zu verjüngen, Flächen lösen<br />
sich aus der architektonischen Raumorganisation, und verselbständigen<br />
sich zu ornamentalen, geometrischen Strukturen,<br />
die auf andere Weise Komplexität und Tiefenräumlichkeit im<br />
Bild erzeugen. Auch scheinen manche Flächen auf verschiedenen<br />
Raumebenen zu legen, verzahnen sich zu einem übergeordneten,<br />
komplexen Raumsystem, Fragen von Innen und<br />
Außen werden zur Disposition gestellt, die Vorstellung von<br />
Eindeutigkeit unterlaufen.<br />
Ein wichtiges Moment dabei ist in <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s Bildern<br />
die Transparenz. Die Körper scheinen aus verschiedenen<br />
Elementen zusammengesetzt, sanft schimmernde Milchglasflächen<br />
stoßen auf Formen von hoher Opazität, hochtransparente<br />
Flächen lassen innenliegende Teile der<br />
Körperarchitektur erkennen, Einblicke wie durch Fenster oder<br />
Türen werden möglich, andererseits überlagern sich transparente<br />
Formen teilweise so stark, dass sie zum flächigen,<br />
abstrakten, undurchdringlichen Muster werden.<br />
Darüberhinaus arbeitet die Künstlerin mit dem Auseinandernehmen<br />
von Licht- und Schattenbezügen, so gibt es oft neben<br />
einer nachvollziehbaren Lichtführung im Raum mit klaren<br />
Schlagschatten, Lichtquellen, die keine Schatten werfen oder<br />
Schatten ohne Lichtquellen, die als ornamentale Struktur in<br />
andere Schatten hinein collagiert wurden. Das Licht taucht auf<br />
unterschiedlichste Weise in <strong>Ottkowski</strong>s Bildern auf, als<br />
sanftes Dämmerlicht, als gleißend helles Bühnenlicht, das<br />
versatzstückhaft Elemente betont, manchmal leuchten die<br />
Figuren auch aus ihrem Inneren, was den klaren mathematischen<br />
Objekten etwas Poetisches verleiht.<br />
Kreuzwürfel IV | 2006 Acryl auf Leinwand | 180 x 180 cm | Privatsammlung Barcelona
Haus im Haus | 2011 | Öl auf Holz | 20 x 20 cm Pavillion | 2011 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm
twins | 2011 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm o.T. | 2011 | Öl und Eitempera auf Holz | jeweils 10 x 10 cm
▲ das Rezept | 2012 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm<br />
► in the greenhouse | 2012 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm<br />
Viereck | 2012 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm
Reifen | 2012 | Öl und Eitempera auf Leinwand | 10 x 10 cm<br />
Fächer und Schubladen | 2012 | Öl und Eitempera auf MDF | 20 x 26 cm
am Nachmittag | 2011 | Acryl auf MDF | 20 x 20 cm | Privatsammlung Rendsburg<br />
Kästchen | 2010 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm | Privatsammlung Leipzig<br />
Würfelschatten | 2007 | Öl auf Leinwand | 24 x 30 cm | Privatsammlung Köln
Ausstellungsansicht Galerie Hartwich, Rügen, 2008<br />
Kreuzwürfel III | 2006 | Acryl auf Leinwand | 180 x 180 cm<br />
Privatsammlung
Ausstellungsansicht Licht im Raum<br />
Kunstverein Grevenbroich, 2011
Ausstellungsansicht Galerie ARTAe, Leipzig, 2010
Chyras | 2010 | Acryl auf Leinwand | 180 x 180 cm
Ausstellungsansicht Stadtgalerie Kiel, PAINT-O-MANIA 2006
Ausstellungsansicht Kunsthalle Villa Kobe, Halle, 2010
großes Würfelkreuz | 2006 Acryl auf LW | 220 x 240 cm
Leuchtkasten | 2005 | Acryl auf Leinwand | 170 x 130 cm<br />
Privatsammlung
Lichtkästen II | 2005 | Acryl auf Leinwand | 160 x 120 cm<br />
Privatsammlung Berlin
Lichtkästen | 2005 | Acryl auf Leinwand | 170 x 140 cm | Privatsammlung Frankfurt o.T. | 2005 | Acryl auf Leinwand | 55 x 42 cm | Privatsammlung
Glaskästen | 2005 | Acryl auf Leinwand | 190 x 135 cm<br />
Privatsammlung
ote Treppe | 2006 | Acryl und Öl auf Leinwand | 48 x 48 cm | Privatsammlung Berlin rosa Treppe | 2006 | Acryl und Öl auf Leinwand | 44 x 44 cm | Ed-Cutler Collection New York
Aiko | 2010 | Acryl und Öl auf Leinwand | 51 x 51 cm
großes Würfelkreuz II | 2006 | Acryl auf Leinwand | 190 x 190 cm
Würfelobjekt | 2006 | Acryl auf Leinwand | 52 x 52 cm<br />
Privatsammlung Italien
Glashexacubus | 2005 | Acryl auf Leinwand | 38 x 38 cm<br />
Privatsammlung
Ausstellungsansicht Tangenten<br />
Meisterhäuser Kandinsky/Klee, Dessau, 2009 (mit F. Grieshaber)
Würfelwellen | 2008 | Acryl auf Leinwand | 140 x 120 cm<br />
Würfelobjekt V | 2008 | Acryl auf Leinwand | 30 x 30 cm | Privatsammlung Leipzig
Fächer und Stufen | 2008 | Acryl auf Leinwand | 58 x 70 cm | Privatsammlung Chiemgau<br />
Würfelobjekt II | 2008 | Öl und Acryl auf Leinwand | 80 x 95 cm
aus der Serie Leuchttreppen | 2007 | Acryl und Öl auf Leinwand | ca. jeweils 50 x 50 cm
Leuchttreppen III | 2007 | Acryl auf Leinwand | 40 x 40 cm
aus der Reihe Fenster | 2006 | Acryl auf Leinwand | 32 x 32 cm
Ausstellungsansicht inside light<br />
Galerie Binz & Krämer, Köln, 2009 (E, Katalog)
Treppen | 2007 | Acryl auf Leinwand | 40 x 50 cm
Burg | 2006 | Acryl auf Leinwand | 70 x 70 cm
Stufungen | 2007 | Acryl auf Leinwand | 160 x 160 cm
Schalter II | 2006| Acryl und Öl auf Leinwand | 60 x 62 cm
▲ das Haus des Piloten | 2012 | Öl auf Holz | 15 x 15 cm<br />
► das Haus der Psychologin | 2012 | Öl auf Leinwand | 20 x 20 cm<br />
►► das Haus des Magiers | 2012 | Öl auf Holz | 10 x 10 cm
o.T. | 2012 | Öl auf Holz | 20 x 20 cm Platz | 2012 | Öl auf Holz | 20 x 20 cm
das Haus des Requisiteurs | 2012 | Öl auf Holz | 15 x 15 cm das Haus des Detektivs | 2012 | Öl auf Holz | 20 x 20 cm
◄ am Waldrand | 2012 | Öl auf MDF 28 x 20 cm<br />
▲ im Dachboden | 2012 | Öl auf MDF | 10 x 12 cm
der zweite Blick | 2012 | Öl und Eitempera auf Leinwand | 7,5 x 7,5 cm
Inside light<br />
Eröffnungsrede im Kunstverein Wesseling, 12.03. 2010<br />
‚Jener Schatten, welchen alle Dinge zeigen, wenn der Sonnenschein derErkenntnis<br />
auf sie fällt – jener Schatten bin ich auch.’ (Friedrich Nietzsche)<br />
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> lenkt unseren Blick auf eine abenteuerliche<br />
und forschende Seite der Kunst. Sie rückt das Visuelle<br />
als einen, vielleicht den Kern der Kunst in ihr<br />
Zentrum und stellt so etwas wie eine Huldigung an die<br />
Sichtbarkeit dar und ist darüber hinaus auf einen<br />
Erkenntniszuwachs ausgerichtet. Vorgeführt wird uns das<br />
Bild als Erlebnisraum, welches das Sehen und dessen<br />
Abhängigkeiten und Empfänglichkeiten für Täuschung<br />
und Verzauberung zum Inhalt einer künstlerischen<br />
Grundlagenforschung nimmt.<br />
Die Ambivalenz, die ja schon ein wenig im Titel der<br />
Ausstellung anklingt, führt uns dabei bereits auf einen<br />
verwirrenden Pfad. ‚Inside Light’ - übersetzt in etwa<br />
entweder also ‚im Inneren des Lichts’ oder aber vielleicht<br />
auch ‚das Licht’, das aus einem nicht näher<br />
bezeichneten Inneren ausstrahlt’. So eindeutig verhält es<br />
sich hier jedenfalls nicht. Was ist gemeint? Ich denke, wir<br />
sollten für beide Lesarten offen und sensibilisiert<br />
bleiben, uns also nicht vorzeitig für eine der Varianten<br />
entscheiden, wenn wir uns den hier an den Wänden<br />
platzierten Bildern nähern.<br />
Die Künstlerin entlarvt oder besser reizt bis zu einem<br />
gewissen Grade dieses traditionell stark befrachtete<br />
Medium der Malerei aus, nur um desto genüsslicher und<br />
lustvoller die gesamte Klaviatur seiner illusionistischen<br />
Verführungskünste ausspielen zu können. Denn schließlich<br />
und endlich wollen wir als Betrachter doch betrogen<br />
werden (dies gilt wohlgemerkt hier erst mal nur und<br />
ausschließlich für die Kunst, dass Sie mich hier also nicht<br />
missverstehen!) ja, wir fordern die Listen der Kunst<br />
geradezu heraus, um in Bildern in Welten einzutauchen,<br />
die der schnöde Alltag uns oftmals nicht zu bieten hat.<br />
Die Wahrheit jedenfalls, die uns die vertrackte Machart<br />
und Erscheinung des Bildes suggeriert, ist nur vordergründig<br />
durchsichtig und zugleich auf verführerische<br />
Weise künstlich. Sie enthebt uns daher keineswegs der<br />
Aufgabe, nach dem Trug Ausschau zu halten, der uns<br />
eben ja auch viel verheißungsvoller erscheinen will und<br />
weitaus eher in der Lage ist, unseren Illusionsbedarf zu<br />
befriedigen. Der Akt des Bildermachens erweist sich hier<br />
als die Erzeugung eines Geheimnisses durch dessen<br />
gleichzeitiger Enthüllung. Wie kaum ein Jahrhundert<br />
zuvor hat das vergangene die Ambivalenz, Doppelbödigkeit<br />
und Rätselhaftigkeit des Bildes thematisiert. Was<br />
also ist denn nun ein Bild? Mindestens seit Beginn des<br />
20. Jahrhunderts treibt diese Frage nicht nur, aber<br />
vornehmlich die Malerei unablässig um. Die Vorschläge<br />
und möglichen Antworten darauf wurden in der Regel in<br />
der Form von überraschend neuen Bildern gegeben.<br />
Würfelobjekt IV | 2008 | Acryl auf Leinwand | 40 x 40 cm | Privatsammlung
Die Vorstellung, ein Gemälde repräsentiere eine unabhängig<br />
von ihm gegebene Wirklichkeit geriet dabei<br />
zunehmend ins Wanken. Je entschiedener sich aber die<br />
Repräsentation als Modell aufzulösen schien, desto deutlicher<br />
trat an deren Stelle die Reflexion und gedankliche<br />
Durchdringung der Elemente, die ein Bild konstituieren:<br />
wie etwa Farbigkeit, Materialeigenschaften und Objekthaftigkeit.<br />
Erstrebt wurde ein autonomes Gebilde, das zu<br />
seiner Legitimation einer Realität außerhalb seiner nicht<br />
mehr bedarf.<br />
Hexacubus | Kohle auf Japanpapier | 93 x 93 cm<br />
Die Elemente der Malerei erprobten ihre Freiheit und<br />
demonstrierten zuvorderst im Bereich der Abstraktion<br />
ihre errungen geglaubte Autonomie. Die Untersu-<br />
chungen über die Malerei waren dabei geprägt von einer<br />
zunehmenden Reduktion der formalen Parameter um<br />
gegebenenfalls zu einem Grund, vielleicht zu so etwas<br />
wie einem Urbild vorzustoßen. Aber noch jede bis zum<br />
äußersten getriebene Abstraktion schlägt auf lange Sicht<br />
gesehen stets auch wieder in die konkrete Realität der<br />
physikalischen Welt um, wie etwa im Gegenzug selbst<br />
anspruchloseste Formen und Substanzen unvermeidlich<br />
eine gesteigerte oder aufgeladene Realität offenbaren,<br />
wenn man sie als Kunst betrachtet.<br />
Ein Bild, das ich vor mir glaube, mag Tuschung sein, als<br />
Abbild unterliegt es dem Zweifel, dem Argwohn, ja<br />
fordert ihn nachgerade heraus, während ich seiner als<br />
Bild jedoch gewiss bin. Das Bild wird zur Andeutung<br />
einer Spur, die beim Betrachter endet. Hier erscheint das<br />
Fazit, welches <strong>Ottkowski</strong> mit ihrem mustergültig subtilen<br />
Beitrag liefert, zunächst formell uneindeutig, gleichsam<br />
aber auch erhellend.<br />
In den Arbeiten von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> kommt ein Bildbegriff<br />
zum Tragen, in der Bilder nicht oder jedenfalls nur<br />
sehr bedingt Abbilder sind, sondern Konfigurationen, in<br />
denen die Dinge der äußeren Welt mit Figuren des<br />
Denkens zusammentreten. Vor diesem Hintergrund<br />
gehen die Bilder über das empirisch Wahrgenommene<br />
hinaus, mehr noch, der Betrachter gewinnt erst in und<br />
mit ihnen eine Vorstellung vom Wahrgenommenen. Die<br />
Bilder von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> sind zunächst ein reines<br />
Urteilen über Formen, zugleich jedoch auch eine intensive<br />
Tätigkeit des Geistes und damit selbst Medium der<br />
Erkenntnis.<br />
Hexacubus | Kohle und Lackfarbe auf Japanpapier | 93 x 93 cm | Privatsammlung<br />
Ihre Kunst ist die sinnlich konkrete und gleichzeitig<br />
reflektierte Auseinandersetzung mit den Aporien, in die<br />
das Anschauliche gerät, wenn die Welt als solche zunehmend<br />
abstrakter und somit fragwürdiger und zweifelhafter<br />
wird. Mit ihren Bildfindungen bleibt die Künstlerin<br />
auf Tuchfühlung mit der unergründlichen Oberfläche<br />
namens Welt. Zur Disposition stehen kunstimmanente<br />
Fragestellungen zum Bildraum und zum Raum des Bildes<br />
und damit verwoben unsere eigene Verortung in dem<br />
unsere Existenz konstituierenden Raum. Dass die
Malerei dabei eine Notlösung ist, wissen wir schließlich<br />
und endlich bereits seit der Antike. Jedenfalls hat uns<br />
Plinius der Ältere die Geschichte des Mädchens aus<br />
Korinth überliefert, welche mithilfe des Schattenrisses<br />
ein Porträt ihres Geliebten zur andächtigen Vergegenwärtigung<br />
erstellte. Dieser war nämlich zum Krieg abberufen<br />
worden, seine Rückkehr daher mehr als ungewiss.<br />
Sein Porträt somit eine Liebesgabe zum Abschied. Der<br />
Ursprung der Malerei war demnach bereits überschattet<br />
von der Erfahrung eines Verlustes. Mit dem Schattenbild<br />
beginnt also die Malerei. Der Schatten, selbst von immaterieller<br />
Substanz, bezeugt auf Leinwand oder ähnlichem<br />
Untergrund gebannt, die Existenz der abgebildeten<br />
Person oder des Gegenstandes.<br />
Dem Schattenbild entnehmen wir wichtige Informationen<br />
über die Gestalt von Körpern und über die<br />
Quelle des Lichts, das darauf fällt. Doch Schatten<br />
verfügen auch über so etwas wie ein Eigenleben. Nietzsches<br />
Unterhaltungen des Wanderers mit seinem<br />
Schatten legen nicht zuletzt davon Zeugnis ab. Der<br />
Schatten gibt Auskunft. Er erzählt von der Begebenheit<br />
der Objekte und er zeigt die Positionen der Objekte in<br />
ihren Relationen zueinander, zur Quelle des Lichts und<br />
zum umgebenden Raum.<br />
Wer imstande ist, einen Schatten zu deuten, kann die<br />
Geschichte der Begebenheit rekonstruieren, kann Ortsbestimmungen<br />
vornehmen und Größenverhältnisse<br />
konstruieren. Anhand der Schatten-Beobachtung entwickelte<br />
sich die Geometrie und spätestens hier kommt<br />
auch der Begriff der Projektion ins Spiel. Die Beziehung<br />
zwischen den Gegenständen und ihren Schatten,<br />
zwischen Materiellem und Immateriellen ist also sehr<br />
komplex. Sie schwankt zwischen Sein und Schein. Mitten<br />
hinein in dieses Aufklarung und Beweiskraft oder aber<br />
Verwirrung und Illusionen stiftende Beziehungsgeflecht<br />
lassen sich auch die Bilder von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong><br />
verorten.<br />
Die Fragestellungen, die mittels ihrer Bilder verhandelt<br />
werden, sind solche, die die Malerei von Beginn an<br />
begleitet haben. Farbe, Licht, Schatten, Körper, Raum<br />
und Perspektive bilden die klassischen Parameter, die auf<br />
der planen Fläche der Leinwand mitunter monumental<br />
inszeniert werden. Bei den Bildern der Künstlerin<br />
handelt es sich augenscheinlich um eine Malerei mit<br />
Ecken und Kanten. Sie erforschen Grundsätzliches und<br />
geben Einblicke in eine fensterlose aber gleichsam lichte<br />
Welt. Zugrunde liegt ihnen ein System von raumerzeugenden<br />
pikturalen Elementen, die einer Syntax zu gehorchen<br />
scheinen, einem Regelwerk der spielerisch-kalkulierten<br />
Kombination und Reihung dieser Elemente.<br />
In der Malerei gibt es gemeinhin den Raum entweder<br />
nur als Illusion oder als Metapher. Dass eine Annäherung<br />
beider möglich erscheint, deuten <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s<br />
Tableaus zumindest an. Auf ihren Bildern ist der Raum<br />
sowohl ein Zeichengeflecht als auch Gegenstand der<br />
Erkenntnis. Die verschachtelten Kammern, Kisten, Kuben<br />
oder Würfel auf <strong>Ottkowski</strong>s hermetischen Bildern sind<br />
gleichsam Konsumenten des Lichts. Das Licht und seine<br />
Reflexion bestimmt das Bild der Welt, welche als partiell<br />
ausgeleuchteter Bühnenraum vorgestellt werden kann.<br />
Palpa | Acryl auf Leinwand | 30 x 30 cm | Privatsammlung<br />
Sämtliche Behältnisse, durch die Lichtregie einsehbare<br />
Kubenobjekte erscheinen eigentümlich entleert. Aber<br />
wo nichts ist, gibt es eben auch viel Spielraum für unsere<br />
Imaginationen. Eindeutig benennbar oder mit Gegenständen<br />
unserer alltäglichen Lebenswelt unmittelbar<br />
verwandt, oder solche gar abbildend sind die Objekte in<br />
den Bildern zunächst also erst mal nicht. Dennoch<br />
greifen sie auf einen Vorrat von anthropologischen
Grundkonstanten zurück, die von uns allen mit diversen<br />
Assoziationen verknüpft werden können und von der<br />
Künstlerin auch bewusst mitbedacht werden. Denn<br />
unsere Wahrnehmung kann nie autonom gedacht<br />
werden: immer ist sie bereits bedingt durch unsere<br />
tägliche Medienrealität, und immer sehen wir auch das,<br />
was wir bereits wissen. Unser Sehen ist dabei stets<br />
hinlänglich motiviert durch die Suche nach dem Wiedererkennen.<br />
Licht und Schatten sind uns allen ja nur zu<br />
vertraut. Sie bestimmen, wenn auch unmerklich unseren<br />
Tagesablauf, stehen daher auch für das unentrinnbar<br />
strukturierte Vergehen und Verrinnen der Zeit.<br />
Als Metaphern verwendet kann nahezu jeder von uns<br />
sein individuelles Leben in seine Licht- und Schattenseiten<br />
einteilen. Schattenwurf und Geometrie dienten<br />
schließlich seit jeher als Instrumente der Welterschließung.<br />
Quader- und Würfelformen können Anklänge an<br />
modellhafte Architekturen oder Rastersiedlungen wachrufen.<br />
Vor kurzem wurde ja auf der Berlinale, dem deutschen<br />
Filmfestival in Berlin die restaurierte Fassung des<br />
Filmklassikers ‚Metropolis’ mit festlichen Gepräge uraufgeführt.<br />
Die Stadtvisionen, die von Fritz Lang für diesen monumentalen<br />
Film ersonnen wurden prägen ja bis heute<br />
zahlreiche Science Fiction Vorstellungen im Kino. Auch<br />
sie sind häufig von einer gläsernen Immaterialität<br />
gekennzeichnet, an die wir uns schon längst gewöhnt<br />
haben. Die Verwaltungs- und Bankgebäude in den Großstädten<br />
zeugen ebenfalls nicht zuletzt davon, dass einst<br />
visionäre Bildwelten eines Tages sehr konkrete Realitäten<br />
werden können. (…)<br />
Balkenhexacubus | Acryl und Öl auf Leinwand | 75 x 90 cm | Privatsammlung<br />
Augenzwinkernd lässt sie daher auch vermeintlich<br />
Fehlerhaftes in ihren Konstruktionen bewusst zu. Somit<br />
changieren die Objekte auf den Bildern der Künstlerin<br />
demnach fortwährend zwischen Fremdheit und<br />
Vertrautheit. Sie können daher als in einem Zwischenbereich<br />
angesiedelt betrachtet werden. Kein unmittelbares<br />
Abbild aber auch keine rein Konkrete Kunst. Die Künstlerin<br />
weiß um die Bedeutung und die Errungenschaften<br />
jedweder Bildkonzeption und spannt sie souverän für<br />
ihre Belange ein.<br />
Der Realitätsstatus des Dargestellten wird in der<br />
Schwebe gehalten und erhält dadurch eine größtmgliche<br />
Offenheit. Alle Oberflächen, und hier wenden wir uns<br />
wieder den zwei- respektive dreidimensionalen Flächen<br />
und Objekten von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s Bildwelten zu,<br />
bestehen aus demselben optischen Material. Vor allem<br />
erscheinen diese Oberflächen ausgesprochen dünn und<br />
filigran, in Teilen nahezu gläsern transparent. Darüber<br />
hinaus gehende Bestimmungen zum Charakter der<br />
Rauten und Wimpel | Acryl auf Leinwand | 30 x 40 cm | Privatsammlung<br />
dargestellten Materialien werden zu keinem schlüssigen<br />
Ergebnis führen. Bei einer formalen Betrachtung lassen<br />
sich diverse Referenzen, die damit gleichzeitig auch eine<br />
Überprüfung erfahren, für die Bildfindungen namhaft<br />
machen. So erinnert die Farbigkeit streckenweise an die
Palette Lyonel Feiningers. In der Betonung des Schlagschattens<br />
gerät die ‚pittura metafisica’ eines de Chirico,<br />
die so unverwechselbar die Welt verrätselt, in den Blick.<br />
Den Umgang mit elementaren Modulen und deren serielle<br />
Anordnungen kennen wir aus wegweisenden<br />
Arbeiten des Minimalismus, des Konstruktivismus oder<br />
der Konkreten Kunst.<br />
Speicher | Acryl auf Leinwand | 30 x 30 cm | Privatsammlung Italien<br />
(....) <strong>Ottkowski</strong>s Bilder sind ‚Gegenstände für den geistigen<br />
Gebrauch’ (Max Bill) und damit ein weiterer Beleg<br />
dafür, dass die theoretischen Fragen nach den Bildern<br />
zuallererst im Medium des Bildes selbst als Frage zu<br />
formulieren sind und der Umgang mit diesen Fragen<br />
seinen Ausgangspunkt in deren materiellen und visuellen<br />
Gegebenheiten zu nehmen hat.<br />
In einem Bild wird die Sichtbarkeit von der Abwesenheit<br />
der Sache getrennt. Bilder sind Entmaterialisierungen,<br />
welche einen Gegenstand in reine Sichtbarkeit transfor-<br />
Wimpel und Quader | Acryl auf Leinwand | 30 x 40 cm | Privatsammlung<br />
mieren. Das Sehen ist nach Hans Jonas der einzige Sinn,<br />
bei dem der Vorteil nicht in der Nähe, sondern in der<br />
Distanz, im Abstand liegt. Die angeschaute Bildfläche<br />
erfordert unsere visuelle Aufmerksamkeit, verpflichtet<br />
zur Bestätigung, gestattet den Zweifel oder lädt zu<br />
Spekulationen ein.<br />
Die Bilder von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> erinnern den Betrachter<br />
daran, dass Sehen ein Tätigkeitswort ist und bestimmen<br />
uns zu aktiven Beobachtern unserer Welt. „Denn der<br />
Blick selbst ist“, wie Maurice Merleau-Ponty in seiner<br />
Phänomenologie ausführte, „jenes dem denkenden<br />
Subjekt noch zugrunde liegende Genie der Wahrneh-<br />
mung, das den Dingen die rechte Antwort gibt, die sie<br />
erwarten, um vor uns existieren zu können.“ Bestimmt<br />
könnte <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> dieser poetischen Auffassung<br />
zustimmen. Die Malereien der Künstlerin verrätseln den<br />
Raum, zwingen zur Neuverortung und machen den<br />
Zweifel am Sichtbaren mit Hilfe des Abbildes sichtbar.<br />
Die Bilder dürfen visuell bewohnt werden, damit sich<br />
das Auge des Geistes oder der Geist des Auges verlässlich<br />
darin bewegen kann. Wir können uns diese Bilder<br />
daher als den Ort vorstellen, an dem sich die gesehene,<br />
erinnerte oder imaginierte und die gemalte Welt<br />
einander berühren.<br />
Harald Uhr, Kunsthistoriker Bonn, März 2010
labyrinthische Verschachtelungen<br />
Eröffnungsrede im Kunstverein Osterholz, 06 . 02. 2011<br />
Mit ihren Bildern zeigt uns die Malerin Orte, die die<br />
räumliche Realität des Betrachters grundlegend in Frage<br />
stellen. Sie beschäftigt sich in ihren Werken mit geometrischen<br />
Objekten, die durch Transparenzen und Licht<br />
eine poetische Qualität erfahren und ihr besonderes<br />
Interesse an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und<br />
Gegenständlichkeit aufscheinen lassen.<br />
Die in Öl und Acryl gemalten Bilder bewegen sich im<br />
Spannungsfeld von Flächigkeit und Dreidimensionalität.<br />
Gleichzeitig präsentiert die Künstlerin eine Serie kleinformatiger<br />
Studien von Schattenkonstruktionen und<br />
elementaren geometrischen Figuren, die uns sehr schön<br />
die Basis ihrer hochkomplexen Raumformulierungen<br />
verdeutlichen. Nicht zuletzt möchte ich noch auf drei<br />
kleine, fast erzählerische Interieurbilder draußen im<br />
Eingangsbereich, in der Vitrine hinweisen. Es sind kleinformatige<br />
Szenen, Bildskizzen, vielleicht das Ergebnis<br />
beiläufig entstandener optischer Eindrücke. Was die<br />
Malerin interessiert (an diesen Ausschnitten der Wirklichkeit)<br />
sind geometrischen Strukturen, Raumfragmente,<br />
registrierte Lichtsituationen. Manche Details<br />
dieser kleinen Bilder werden sehr bedeutsam und sind<br />
Inspiration für ihre großformatigen, vielschichtigen<br />
Raumkonstruktionen. (…)<br />
vier richtige und vier falsche Schatten | Buntstift und Bleistift auf Bütten<br />
Ihr Handwerkszeug sind die Methoden der Mathematik,<br />
Geometrie und Architektur. In ihren Bildern taucht der<br />
Betrachter in die Welt tektonischer (d. h. auf bestimmte<br />
Art gebauter) Formen, welche manchmal an utopistische<br />
Architekturmodelle (russ. Konstruktivisten der 10er u.<br />
20er des. 20. Jhs.) erinnern. Das Interessante ist, um<br />
neue Vorstellungsräume zu visualisieren, muss man sie<br />
zunächst einmal denken können. Die labyrinthisch<br />
verschachtelten Würfelarchitekturen zeigen nicht nur die<br />
intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Dreidimensionalität,<br />
sondern vor allem auch mit der Lichtwirkung.<br />
Auf der Basis von Licht und Schatten entwickelt<br />
Ausstellungsansicht Kunstverein Osterholz 2011<br />
die Malerin illusionistische Bildräume, die sich andererseits<br />
wie ein Bildteppich verflachen können. In dieser<br />
Ambivalenz, in diesem permanenten Oszillieren<br />
zwischen Fläche und Raum liegt das Geheimnis. Dabei<br />
greift <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> im aktuellen Architekturdikurs<br />
wichtige Themen auf wie Offenheit, Transparenz, Raumkonzepte<br />
der Oberfläche oder Fragen der Entstehung<br />
und Zerstörung von Räumen. Konstruktion und Dekon
struktion. Auffällig ist hier ein sehr variabler Umgang mit<br />
Tiefenräumlichkeit, der sowohl Strategien von Raumdehnung<br />
und Raumkomprimierung einschließt, als auch die<br />
Schnittstelle zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion<br />
berührt. In den gemalten Räumen treffen Erinnerung<br />
auf Erfindung, Konstruiertes auf Reales. Die Bilder<br />
zeigen Räume. Man kann sie sehen und doch ist das Bild<br />
ein uneinlösbares Versprechen, denn hätten wir die<br />
Möglichkeit, in die Bilder einzutreten, wie fänden wir uns<br />
darin zurecht? Das ist für mich das Spannende: Dass wir<br />
uns in der Betrachtung dieser Bilder physisch mit<br />
unserem Körper, mit unserem eigenen Standpunkt, bzw.<br />
mit der Schwierigkeit diesen Standpunkt nur schwer<br />
ausmachen zu können, konfrontiert sehen.<br />
Die Frage des Ortes, bzw. der Ortlosigkeit angesichts<br />
zunehmender Medialisierung und Globalisierung<br />
(überall und nirgendwo) reflektiert ein sehr aktuelles<br />
Phänomen. <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>s (scheinbar) klar konstruierte<br />
Räume entführen uns, ja, verlocken durch ihre<br />
Leichtigkeit und Transparenz, durch ihre ausgesuchte,<br />
prägnante Farbigkeit und stürzen uns zugleich in<br />
prickelnde Verwirrung. Wir finden uns auf einmal in<br />
einem Labyrinth von verschachtelten Räumen und<br />
Ebenen, uneindeutigen Innen- und Außenzonen wieder.<br />
Manche Autoren, die über die Bilder von <strong>Petra</strong><br />
<strong>Ottkowski</strong> geschrieben haben, hatten die Assoziation<br />
eines Bühnenraumes. Ich habe mir sofort, eine Zusammenstellung<br />
von real gebauten und projizierten Raum-<br />
körpern als Folien für zeitgemäße Theaterinszenierungen<br />
vorstellen können. Uns kommen diese räumlichen<br />
Inszenierungen auf der Fläche verwirrend vor, doch<br />
die Malerin geht mit großer Sachkenntnis, Akribie und<br />
Leidenschaft Stück für Stück vor, wenn sie ihre Bildräume<br />
in mehreren Schichten nach klaren geometri-<br />
Kreuzarm | 2006 | Acryl auf Leinwand | 30 x 30 cm | Privatsammlung Rügen<br />
schen Gesetzmäßigkeiten konstruiert, um dann die<br />
Ordnung optisch subtil zu chaotisieren. Sie legt auf einer<br />
ersten Bildebene mit dem Bleistift eine bestimmte<br />
konstruktive Struktur vor, die dann ausgemalt wird. In<br />
weiteren Arbeitsschritten, wobei auch computergestütze<br />
Zeichenprogramme eingesetzt werden, entwickelt sie<br />
auf der Fläche mittel konkreter Ebenen und Kuben<br />
immer komplexer werdende illusionistische Räume,<br />
wobei dem Schatten eine wichtige Rolle zukommt. Die<br />
Schatten plastizieren gleichsam die Binnenflächen.<br />
Und hier kommt das lustvolle, intensive Studium der<br />
historischen und wissenschaftlichen Literatur über Schattenbildung<br />
und ihrer mathematischen Berechnungsmodelle<br />
zum tragen. <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> hat über lange Jahre<br />
in vielen Büchern historische Kenntnisse dieser mathematischen<br />
Gebrauchsanweisungen studiert und verinnerlicht,<br />
sodass sie in ihrer Malerei mit den richtigen und<br />
falschen Schatten spielen kann. Da ist der Unterschied<br />
zwischen Wissenschaft und Kunst. Während Wissenschaft<br />
in ihren Aussagen auf Eindeutigkeit zielt, kann die<br />
Malerin aus künstlerischen, aus ästhetischen Erwägungen<br />
Entscheidungen treffen, die, um die Spannung zu<br />
erhöhen oder um Fragen zu stellen, offen mit der<br />
Abweichung, dem Regelverstoß, der Irritation, der<br />
Ambivalenz arbeiten und diese mit ihren Bildern als ihre<br />
künstlerischen Ergebnisse präsentieren und uns<br />
einladen, darin zu wandern, mit den Proportionen, den<br />
Größenverhältnissen zu spielen und uns zu diesen<br />
Raumformulierungen ins Verhältnis zu setzen.<br />
Auf einmal werden die Bilder (Konkrete Kunst) in der<br />
Wahrnehmung für den Betrachter ganz konkret. Die<br />
besondere Bedeutung der Oberfläche im Raum wird<br />
von <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> auf intensive Weise untersucht und<br />
verleiht ihren Arbeiten ein großes Verführungspotenzial.<br />
Die transparente Qualität verlockt, in die komplexe
Struktur der Würfelarchitekturen einzudringen. Dabei<br />
zeigt sich der duale Charakter der Oberfläche, die Simultanität<br />
von Sichtbarem und Unsichtbarem, Offenem und<br />
Verborgenem hier besonders deutlich. Die Oberfläche<br />
spiegelt den bestehenden Raum, schafft gleichzeitig neue<br />
Räume. Es gelingt <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong> in ihrer Malerei das<br />
Emotional-Sinnliche und Rationale gleichermaßen anzusprechen.<br />
Wie schon erwähnt, arbeitet sie mit dem<br />
Begriff der Bühne und schafft in ihren Arbeiten betretbare<br />
Räume. Doch bei längerer Betrachtung erscheinen<br />
Brüche in dem zunächst einheitlich erscheinenden Illusionsraum.<br />
Sie arbeitet nicht nur mit der Konstruktion und Dekonstruktion<br />
von Räumen, sondern auch mit dem Auseinandernehmen<br />
von Licht- und Schattenbezügen.<br />
Lichtquellen, die keine Schatten werfen, stehen gleichberechtigt<br />
neben herkömmlichen Lichtschattensituationen.<br />
Dabei hat sie die geometrischen Gesetzmäßigkeiten des<br />
Schattens genau studiert. Wir fragen: Was ist eigentlich<br />
ein Schatten? Kurze Erläuterung. Der Schatten wird definiert<br />
als eine unbeleuchtete Fläche, bzw. das mittels<br />
einer Lichtquelle auf ihr erzeugte Projektionsbild des im<br />
“Weg des Lichtes stehenden” Gegenstandes. Und es gibt<br />
einen Schattenraum, gemeint ist der Raum zwischen<br />
einer unbeleuchteten Fläche und dem schattenwerfenden<br />
Gegenstand. Auch gibt es farbige Schatten, sowie<br />
Schattenüberlagerungen durch verschiedene Lichtquellen,<br />
etwa bei Parallelbeleuchtung oder Schatten bei<br />
ausgedehnten oder mehreren Lichtquellen. Diese Differenzierungen<br />
müssen bei dem Vorhaben der Schattenkonstruktion<br />
mit einbezogen werden. <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong><br />
könnte Ihnen dazu genauere Angaben machen, aber ich<br />
will es dabei bewenden lassen und nur andeuten auf<br />
welchen Forschungsfeld wir uns an dieser Stelle gerade<br />
bewegen.<br />
Eine wichtige Rolle in ihren Bildern spielt das Licht, oft<br />
scheint es nicht nur von außen auf die Objekte, sondern<br />
leuchtet geheimnisvoll von innen aus ihnen heraus, was<br />
Assoziationen an<br />
dämmrige, nicht<br />
einsehbare Innenräume<br />
weckt. Aber<br />
nicht nur die Lichtdramaturgie<br />
kann<br />
den Betrachter vor<br />
o.T. | 2005 | 73 x 93 cm | Acryl auf LW<br />
Privatsammlung<br />
Rätsel stellen,<br />
sondern auch der<br />
Umgang mit Perspektive. Während die Malerin in<br />
manchen Bildern klassische, zentralperspektivische<br />
Darstellungsweisen anwendet, sind andere Arbeiten ins<br />
Monumentale vergrößerte Parallelperspektiven, die optische<br />
Täuschung hervorrufen können; Flächen scheinen<br />
nach hinten größer zu werden, statt sich perspektivisch<br />
zu verkleinern. Die eigenen Sehgewohnheiten werden<br />
auf einmal Thema und ihre Reflexion wiederum Teil der<br />
Kunsterfahrung.<br />
Über die scheinbar endlose Staffelung transparenter<br />
Flächen etabliert die Malerin zudem neben einer klassisch-perspektivischen<br />
Räumlichkeit eine neue Form der<br />
Tiefenräumlichkeit. Beide Systeme verschmelzen zu<br />
einen vielschichtigen, mehrdeutigen Raum. Obwohl ihre<br />
Räume auf den ersten Blick perspektivisch zunächst<br />
einheitlich zu sein scheinen, handelt es sich um eine Ineinanderverschachtelung<br />
von Räumen, um Verschränkungen<br />
von Perspektiv- und Ornamentzonen, einem<br />
Oszillieren zwischen Fläche und Raum und die vordergründig<br />
hermetische wirkende Würfelwelt erweist sich<br />
als erstaunlich offen gegenüber neuen Raumerfahrungen.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, der Raum als<br />
verlässliche Konstante scheint sich immer mehr aufzulösen.<br />
Neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse und<br />
die neuen Möglichkeiten der digitalen Medien sprengen<br />
alte Bezugsysteme und verändern unsere Wahrnehmung<br />
von Raum und Zeit. Die Konstruktion von Räumen<br />
scheint - zumindest im virtuellen Umfeld - beliebig<br />
möglich. Der Raum, definiert als Ort der Selbstvergewisserung<br />
und Realitätsverankerung, passt sich den jeweils<br />
imaginierten Lebenswelten an. In einer Zeit, in der sich<br />
alle Lebensbereiche und vor allem unsere Wahrnehmung<br />
derselben rasant verändern und Orte häufig nur<br />
noch Konstrukte zu sein scheinen, stellt sich die Frage<br />
nach dem Raum in der Kunst höchst aktuell.<br />
Marion Bertram, Kunsthistorikerin, Kunsthalle Bremen 2011
<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong><br />
* 1967 Münster (Westfalen)<br />
lebt und arbeitet in Leipzig<br />
1990 – 1995 Studium VK/ FH für Design in Münster<br />
1995 – 1997 Studium der Buchkunst an der Hochschule<br />
für Grafik und Buchkunst, Leipzig<br />
1997-2002 Studium der Malerei an der HGB Leipzig<br />
bei Prof. Rink (Diplom mit Auszeichnung)<br />
2005 Vergabe des Meisterschülertitels<br />
(Meisterschülerin von Prof. Arno Rink)<br />
Auszeichnungen/ awards<br />
2012 nominiert für den Christoph-Miethke-Kunstpreis<br />
2010 Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Lukas,<br />
gefördert durch das Land Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
2007 nominiert für den Preis der Darmstädter<br />
Sezession<br />
2007 Finalistin Bosch Rexroth Kunstwettbewerb<br />
2004 Literaturwettbewerb Literatenohr, 2. Preis<br />
2003 viermonatiges Landesstipendium Schleswig-Holstein,<br />
Künstlerhaus Eckernförde<br />
2002 Air Art 2002 der EADS für junge Kunst, 3. Preis<br />
Einzelausstellungen / Solo Shows (Auswahl)<br />
2013 <strong>luminous</strong>, Kunstverein Celle<br />
lichter Raum, Kunstverein Oerlinghausen (DA)<br />
Kulturzentrum Sinstedten/Rückriemsammlung<br />
2012 würfelglück, Galerie Binz & Krämer, Köln<br />
Divide light if you dare, Galerie Bernau<br />
Kugelbau und Farbkuben, Kunstverein Hockenheim (DA)<br />
Raumforscher, Kunstverein Rhein-Sieg (DA)<br />
Voids and Colour, Kunstverein Ribnitz-Damgarten (DA)<br />
2011 <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>, Kunstverein Osterholz<br />
roommates, Kunstverein Emmerich (mit M. Kreim)<br />
Raum durch Licht und Form, Kunstverein Eschweiler (DA)<br />
2010 inside light, Kunstverein Wesseling<br />
großes Kino, Galerie Rothamel, Frankfurt a. Main<br />
(mit Alfonso Sicilia Sobrino)<br />
Fundus, Kunstverein Zella-Mehlis (mit Martin Kreim)<br />
Candela, Galerie ARTAe Leipzig<br />
2009 zwischen Räumen, Kunstverein Gauting/ München (DA)<br />
inside light Galerie Binz & Krämer, Köln (Katalog)<br />
2008 Schattenboxen, Galerie Hartwich, Sellin (Rügen)<br />
Kunstverein Hohenaschau (mit Yvette Kiessling)<br />
Schattenmuster, Galerie am Ratswall, Bitterfeld<br />
2006 under Construction, Galleria Fabjbasaglia, Rimini<br />
under Construction, Galerie Binz & Krämer, Köln (K)<br />
2005 <strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong>, Galerie Blüthner, Leipzig<br />
Ausstellungen / Group Exhibitions (Auswahl)<br />
2013 Milchglaskino, Museum für junge Kunst, Frankfurt an<br />
der Oder; Palais Liechtenstein, Feldkirch (A)<br />
Museum w Nysie, Nysa (PL); Galerie Caesar, Olomouc (CZ)<br />
Galerie Miejska bwa, Bydgoszcz (PL)<br />
2012 Hallenmeisterschaft, Kunstverein alte Schule Baruth (K);<br />
Sofistica prostoru / die Sophistik des Raums, Galerie<br />
Kritiků/ gallery of the art critics, Palác Adria, Prag (K)<br />
flashback, Galerie ARTAe, Leipzig (u.a. mit D. Judd)<br />
Sachsenbank / Galerie Queen Anne, Leipzig<br />
unter der Oberfläche, kleine Galerie, Torgau<br />
ART SCIENCE INDUSTRY, Kunsthaus Potsdam<br />
Künstler der Galerie, Kunsthaus Müllers, Rendsburg<br />
stein.werk_Werkstatt für Lithographie, Leipzig<br />
Farben der Saison, IPP-Galerie, Greifswald<br />
2011 Kunsthaus Müllers (mit Ernert/ Kreim), Rendsburg<br />
Blickgeschwindigkeit, KunstWasserWerk e.V. , Schwerin<br />
(mit Drebber/ Strege)<br />
Licht und Raum, Kunstverein Grevenbroich<br />
2010 die Steile, Kunsthalle Arnstadt (mit Dörre/ Ernert)<br />
Mutterboden, Kunsthalle Villa Kobe, Halle<br />
Die 17. Leipziger Jahresausstellung, Josephs Konsum (K)<br />
offene Ateliers, Künstlerhaus Ahrenshoop<br />
Anknüpfungspunkte, städtische Galerie Wurzen<br />
Ostwind - 20 Jahre Galerie am Ratswall, Bitterfeld<br />
Blattbildung - Arbeiten auf Papier, Galerie ARTAe, Leipzig<br />
7 Jahre Kunstmühle Mürsbach - Querschnitt durch<br />
die Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit, Mürsbach<br />
2009 Tangenten, Meisterhäuser Kandinsky/Klee, Dessau<br />
Carte Blanche VI: EAST for the record, gfzk_Galerie für<br />
zeitgenössische Kunst Leipzig;
außer Haus, Städtisches Museum Eisenhüttenstadt<br />
(mit Jan Dörre und Jörg Ernert)<br />
Tijdgenoten, Galerie de vierde Dimensie, Plasmolen/<br />
Mook (NL); Kunstverein Emmerich<br />
KUNSTBRAND, Verbundnetz Gas AG, Leipzig<br />
konkrete kunst, Projektgalerie VorOrtOst Leipzig<br />
galerie dr. messner, Trossingen<br />
2008 Ausflug – drei aus Leipzig, Kunstverein Weiden<br />
(mit Jörg Ernert und Jan Dörre)<br />
Echo – Malerei aus Leipzig, KunstMühle Mürsbach<br />
(mit Jan Dörre und Jörg Ernert)<br />
galerie dr. messner, Trossingen<br />
2007 Changing Spaces, Städtische Galerie Waldkraiburg (K;<br />
mit Martin Kobe, Karsten Konrad u.a.)<br />
Brave New World, Galerie Binz & Krämer, Köln<br />
Preis der Darmstädter Sezession, Darmstadt<br />
Ein Jahr, 79 Positionen, 28 Räume, Stiftung Museum<br />
Modern Art Hünfeld, Sammlung Jürgen Blum (K)<br />
The Art of Drive and Control – Bosch Rexroth<br />
Kunstwettbewerb 2007, Würzburg (K)<br />
Ausgewählt - Sammlung zeitgenössischer Malerei<br />
und Grafik der Verbundnetz Gas AG, cCe Galerie,<br />
Leuna (K); städtische Galerie Wertingen<br />
2006 Neue Malerei aus Deutschland - PAINT-O-MANIA,<br />
Stadtgalerie Kiel (K)<br />
Motiva – International Konstruktiv Konkret, Austria<br />
Center Vienna, Wien (K)<br />
Die Leipziger Schule – Blick in die Sammlung 7,<br />
Kunsthalle der Sparkasse Leipzig (K)<br />
Neue deutsche Malerei - Leipziger Kunst, (K),<br />
^^Xawery<br />
Dunikowski Museum im Krolikarnia Palais /<br />
Nationalmuseum Warschau; Galeria Mijeska<br />
Arsenal, Posen; Regionalmuseum Krokowa; Baltische<br />
Kunstgalerie Koszalin (PL)<br />
This is not a fair, Galerie Binz & Krämer, Köln<br />
2005 no way to Norway, Galleri S.E., Bergen (N);<br />
Jahresgaben, Kunstverein Arnsberg<br />
Leipzig und die konstruktiv-konkrete Kunst, Kunsthalle<br />
der Sparkasse Leipzig (K)<br />
3Raum, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus Lemgo<br />
(K; mit Jörg Ernert und Jan Dörre)<br />
Mal-Wut, Galerie Pikanta, Leipzig<br />
Süd >< Ost, Galerie Binz & Krämer, Köln<br />
2004 Item-Kunst-Preis Modulare Konzepte, Ulm;<br />
Punkt + Punkt = Strich, Galerie im Schauspielhaus<br />
Chemnitz; Sommerausstellung - Künstler der<br />
Galerie, Galerie Binz & Krämer, Köln<br />
Der geometrische Blick, Projektgalerie<br />
VorOrtOst, Leipzig (K)<br />
Paperworks - works on paper, Galerie Binz &<br />
Krämer, Köln<br />
2003 Christoph-Graupner-K unstpreis, Schloss Blankenhain;<br />
wasserfest, Künstlerhaus Eckernförde<br />
Wechselwirkungen, Künstlerhaus Eckernförde<br />
Stamperblümchen/ Galerie für Junge Kunst im Schauspielhaus<br />
Dresden/ Sächsischer Kunstverein<br />
2002 Fritz-Wolf-Förderpreis, Stadtgalerie Osnabrück;<br />
Galerie im Hörsaalbau der Universität Leipzig,<br />
Glas, Galerie im Malzhaus/ Kunstverein Plauen,<br />
Leipziger Jahresausstellung, Messehaus am Markt<br />
Preisvergabe Air Art, Naturkundemuseum Berlin<br />
Sammlungen/ Collections<br />
Sammlung zeitgenössischer Malerei und Grafik der<br />
Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig<br />
Kunsthalle der Sparkasse Leipzig<br />
Museum Modern Art Hünfeld, Sammlung Jürgen Blum, Hünfeld<br />
Ed Cutler Collection, New York<br />
Sammlung Egon Fruhstorfer<br />
Sammlung AARTA, Stephan Amling<br />
Sammlung Majerus, Luxemburg<br />
Kunstverein Wesseling<br />
Kunstverein Eschweiler<br />
Sammlung der KunstMühle Mürsbach<br />
Privatsammlungen in Berlin, München, Leipzig, Köln, Frankfurt,<br />
Chiemgau, Emmerich, Recklinghausen, Dresden, Unna,<br />
Osterholz, Rügen, Barcelona, Rimini, London<br />
VNG-Sammlung Leipzig
Messebeteiligungen / fairs<br />
ArteFiera, Bologna (2007, 2008, 2009);<br />
SWAB, Barcelona (2007, 2008)<br />
Scope, London (2006)<br />
Art Frankfurt (2005)<br />
Art Amsterdam/ kunstRAI, Amsterdam (2006);<br />
Berliner Liste, Messe für aktuelle Kunst (2005, 2006, 2007)<br />
Standorte Kunst am Bau<br />
Universitätsklinikum/ Zentrum für Kinderheilkunde, Leipzig<br />
Entdeckerhaus Arche und weitere Standorte Zoo Leipzig<br />
(zusammen mit A. Haensel, J. Winkelgrund und K. Pietzschmann)<br />
Publikationen/ publications<br />
Einzelkataloge / solo catalogues<br />
Inside light, Galerie Binz & Krämer, Köln 2009 (E)<br />
Under Construction; Galerie Binz & Krämer, Köln 2006 (E)<br />
Gruppenkataloge / group catalogues<br />
Hallenmeisterschaft, Ausstellungskatalog, Kunstverein Alte Schule<br />
Baruth, 2012<br />
Sophistik des Raums, Ausstellungskatalog, Galerie Kritiku, Prag,<br />
2012<br />
ART SCIENCE INDUSTRY, Miethkekunstwettbewerb 2012<br />
17. Leipziger Jahresausstellung, Ausstellungskatalog 2010<br />
The Art of Drive and Control – Bosch Rexroth Kunstwettbewerb<br />
2007, Ausstellungskatalog, Würzburg<br />
Changing Spaces, Städtische Galerie Stadt Waldkraiburg, 2007<br />
Ein Jahr, 79 Positionen, 28 Räume, Ausstellungskatalog Stiftung<br />
Museum Modern Art Hünfeld, 2007<br />
Standort 2007, 34. Jahresausstellung der Darmstädter Sezession,<br />
Darmstadt 2007<br />
Motiva, International Konstruktiv Konkret, Ausstellungskatalog<br />
ACV, Wien 2006<br />
Sammlung zeitgenössischer Malerei und Grafik der VNG,<br />
Leipzig 2006<br />
PAINT-O-MANIA, Neue Malerei aus Deutschland, Stadtgalerie<br />
Kiel 2006<br />
Die Leipziger Schule – Blick in die Sammlung 7, Kunsthalle der<br />
Sparkasse Leipzig 2006<br />
Bildende Künstler in Leipzig - Neuer Leipziger Kunstverein 2006<br />
Neue deutsche Malerei - Leipziger Kunst, Warschau 2006<br />
Leipzig und die konstruktiv/konkrete Kunst/1, Kunsthalle der<br />
Sparkasse Leipzig 2005<br />
3Raum, Ausstellungskatalog, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus<br />
2005<br />
Der geometrische Blick, Projektgalerie VORORTOST, Leipzig<br />
2004<br />
9. Leipziger Jahresausstellung, 2002<br />
Air Art 2002, Preisträgerkatalog<br />
Kalender / calendar<br />
Typographiekalender Büchergilde Gutenberg 1997<br />
VNG-Kalender 2004<br />
Bosch Rexroth- Kunstkalender 2007<br />
Kalender mit zwölf Originalsteinlithografien, stein_werk,<br />
Werkstatt für Lithographie und Buchdruck Leipzig, 2012
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<strong>Petra</strong> <strong>Ottkowski</strong><br />
Demmeringstr. 78 c<br />
04107 Leipzig<br />
Tel. + 49 (0)341 - 26 07 912<br />
Funk + 49 (0)176 - 61 06 87 95<br />
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