Letzte Spur Berlin - pr agentur deutz
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"Alles andere als ein klassisches Krimiformat."<br />
Interview mit Autor Sven S. Poser<br />
22. Februar 2013<br />
Herr Poser, "<strong>Letzte</strong> <strong>Spur</strong> <strong>Berlin</strong>" ist das erste deutsche Krimiformat,<br />
in dem es um die Aufklärung von Vermisstenschicksalen geht. Worin<br />
liegt für Sie die Herausforderung als Drehbuchautor, Geschichten<br />
für diese Krimiserie zu schreiben?<br />
"<strong>Letzte</strong> <strong>Spur</strong> <strong>Berlin</strong>" ist alles andere als ein klassisches Krimiformat. Es<br />
geht zwar auch um das Lösen eines Falles, aber die Aufgabe unserer vier<br />
Ermittler besteht darin, möglichst zeitnah eine verschwundene Person<br />
wieder zu finden. Denn unsere Spezialisten gehen mit dem Bewusstsein<br />
und der Hoffnung an die Arbeit, dass die Person, die ohne<br />
Vorankündigung wie vom Erdboden verschwunden ist, noch lebt. Sie<br />
stehen folglich mehr unter Druck als übliche Kommissare – je länger ihre<br />
Suche dauert, desto geringer ist die Chance, diesen Menschen<br />
aufzuspüren. In einem normalen Krimi gibt es fast immer ein Opfer und<br />
einen Täter, und die Aufgabe der Ermittler besteht darin, die Psychologie<br />
beider Figuren zu durchschauen. Bei uns steht jedoch vor allem eine<br />
Figur, nämlich die verschwundene Person, im Fokus, denn ob es in dem<br />
jeweiligen Fall auch einen Täter bzw. ein Täterverhalten gibt, steht<br />
überhaupt nicht fest. Das hat natürlich großen Einfluss auf die Haltung<br />
der Ermittler, die in erster Linie die Vermissten und deren Lebenssituation<br />
kennen und verstehen lernen müssen, um zu begreifen: Hier liegt<br />
entweder ein freiwilliges oder ein gewaltsames Verschwinden vor.<br />
Wir denken also stärker als andere Serien von der vermissten Person und<br />
deren innerer Logik aus, weshalb "<strong>Letzte</strong> <strong>Spur</strong> <strong>Berlin</strong>" einen wesentlich<br />
größeren Drama-Anteil hat als herkömmliche Krimis. Spannend zu<br />
erzählen, ohne auf viele der üblichen Krimielemente zurückgreifen zu<br />
können – das ist eine der größten Herausforderungen unseres Formats.<br />
Welche Fälle werden in der 2. Staffel erzählt, und wie wichtig ist<br />
dabei der Schauplatz <strong>Berlin</strong>?<br />
Die Hauptsache ist, dass wir interessante Milieus und spannende<br />
Probleme erzählen, die das Leben in einer unüberschaubaren, sich<br />
ständig wandelnden Großstadt erzeugt. Große politische Themen wie<br />
Rechtsextremismus und Terrorismus haben bei uns genauso einen Raum<br />
wie eher persönliche Tragödien. Es kommt vor allem darauf an, dass die<br />
vermisste Person ein spannendes Geheimnis hat, das sich nicht auf den<br />
ersten Blick erschließt, sondern sich erst nach und nach entblättert.<br />
<strong>Berlin</strong> ist bei der Stofffindung besonders gut geeignet – als Ideenlieferant<br />
und grandiose, aber auch bedrohliche Kulisse.<br />
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