Wärmelehre = Thermodynamik
Wärmelehre = Thermodynamik
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Zustand<br />
fest (kristallin,glasartig,<br />
etc.)<br />
<strong>Wärmelehre</strong> = <strong>Thermodynamik</strong><br />
Zentraler Gegenstand der <strong>Thermodynamik</strong> sind die<br />
Aggregatzustände (Phasen) und die Übergänge zwischen ihnen<br />
Wechselwirkung<br />
zwischen den<br />
Bestandteilen<br />
Stabilität<br />
der Form<br />
existiert<br />
Oberfläche?<br />
kompressibel?<br />
Scherkräfte?<br />
stark stabil ja wenig ja<br />
flüssig stark nicht stabil ja wenig nein<br />
gasförmig schwach nicht stabil nein stark nein<br />
Plasma stark nicht stabil nein stark nein<br />
Zwischenformen, z.B.: Flüssigkristalle, weiche Materie wie Polymere<br />
Schmelzen: Volumenzunahme um 10-20 % (Ausnahmen: Wasser, Bi, Ga)
<strong>Wärmelehre</strong> = <strong>Thermodynamik</strong><br />
Wärme ist ungeordnete Molekülbewegung,<br />
Wärmeenergie ist deren kinetische Energie,<br />
Temperatur ist ein Maß für den Mittelwert dieser Energie<br />
Manifestation ungeordneter Molekülbewegung:<br />
Brownsche Molekularbewegung<br />
(geht zurück auf Botaniker Brown, der diese erstmals<br />
1828 bei Blütenpollen in Wasser beobachtete)<br />
<strong>Thermodynamik</strong> befasst sich mit statistischen Phänomenen großer<br />
Teilchenzahlen<br />
Neue SI-Einheit: das Mol<br />
Def.: 1 mol (beachte Kleinschreibung) ist diejenige Stoffmenge,<br />
die genauso viele Teilchen enthält wie 0.012 kg 12 C
Stoffmenge - Mol<br />
1 mol eines Stoffes enthält N A Teilchen.<br />
N A : Avogadro-Zahl N A = 6.0221367 · 10 23 1/mol<br />
Es ergibt sich mit der Definition des Mols die Beziehung<br />
0.012 kg = N A ·12 ·u<br />
12: relative Atommasse von 12 C<br />
u: atomare Masseneinheit (früher als „amu“ für „atomic<br />
mass unit“ abgekürzt, aber heute der Nomenklatur nach als „u“ zu<br />
bezeichnen (siehe Gerthsen Physik, S. 676)<br />
u = 1.6605402(10)·10 -27 kg: Teilchen<br />
(Vergleich: Protonenmasse: 1.00727647 · u<br />
Neutronenmasse: 1.0086650 · u<br />
⇒ u berücksichtigt Massendefekt (-) und<br />
Elektronenmasse (+)<br />
Die Aussage „x mol eines Stoffes“ bedeutet also<br />
a) N Teilchen des Stoffes mit N = x · N A<br />
b) eine Masse m des Stoffes mit m = N · r · u, wobei r die relative Atom-<br />
/Molekülmasse des Stoffes ist.
1.) Beispiel:<br />
0.2 mol Glukose ist<br />
Stoffmenge - Mol<br />
0.2 mol · 6.0221367 · 10 23 1/mol · 180.15768 · 1.6605402(10)·10 -27 kg =<br />
0.0360315... kg Glukose<br />
2.) Beispiel:<br />
0.2 mol NaCl ist<br />
Die relative Molekülmasse ergibt sich aus der<br />
Molekülformel C 6 H 12 O 6 und den relativen Atommassen<br />
C: 12.011 6 · 12.011 = 72.066<br />
H: 1.00794 12 · 1.00794 = 12.09528<br />
O: 15.9994 6 · 15.9994 = 95.9964<br />
180.15768<br />
0.2 mol · 6.0221367 · 10 23 1/mol · 29.221234 · 1.6605402(10)·10 -27 kg =<br />
0.0058442468... kg NaCl<br />
In Lösung liegen die Ionen frei vor, je eine Formeleinheit<br />
NaCl hat man also zwei Teilchen. Daher ist eine mittlere<br />
relative Atommansse einzusetzen:<br />
Na: 22.989768, Cl: 35.4527
Probleme mit der Einheit „1 mol“<br />
Es gibt, anders als bei der SI-Größe „Masse“ das Urkilogramm, kein Referenzobjekt.<br />
Aus Bergmann-Schäfer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Bd 1:<br />
„Aus historischen Gründen und um den Bedürfnissen der Chemiker Rechnung<br />
zu tragen, wurde ins SI-System eine eigene Einheit für die Stoffmenge (auch<br />
Teilchenmenge genannt) aufgenommen ...<br />
Die Festsetzung einer besonderen Einheit (mol) für die Stoffmenge bzw. die<br />
Teilchenzahl ist eigentlich überflüssig. Man hätte genau so gut zum Beispiel<br />
10 24 Teilchen als Einheit nehmen können, ohne dieser Größe einen besonderen<br />
Namen zu geben und ihr eine eigene Dimension zuzuordnen.“<br />
Problem der unscharfen Definition: Welche Teilchenzahl bei einem Stoff<br />
auftritt, hängt manchmal von den speziellen Bedingungen ab. Beispiele:<br />
1.) Dissoziation von Salzen in Lösung<br />
2.) Umlagerungsreaktionen in Lösung in Abhängigkeit vom pH-Wert<br />
3.) Aggregation (Zusammenlagerung) gelöster Moleküle als Funktion der<br />
Konzentration<br />
Im Folgenden weitgehende Beschränkung auf ideale Gase (und die Phasenumwandlung<br />
zur Flüssigkeit). Für ideale Gase (und nur für diese) gilt:<br />
Molvolumen: Das Volumen eines Mols eines idealen Gases beträgt unter<br />
Normalbedingungen (1013.25 mbar, 0°C) 22.4 l.
Eigenschaften des idealen Gases:<br />
Ideales Gas<br />
• Gas: bestehend aus Atomen und Molekülen ⇒ Fallunterscheidung:<br />
einatomig (keine inneren Freiheitsgrade, nur Translation)<br />
mehratomig (innere Freiheitsgrade, Translation + Rotation +<br />
Vibration)<br />
• Wechselwirkung nur durch elastische Stöße (“Stahlkugelmodell“)<br />
Keine sonstigen WW, insbesondere keine Coulombkräfte, d.h. auch<br />
keine van-der-Waals-Kräfte, die bei vielen realen Gasen wie CO 2<br />
wichtig sind.<br />
• Das von den Teilchen selbst eingenommene Volumen ist vernachlässigbar<br />
gegenüber dem Gefäßvolumen<br />
Manchmal so ausgedrückt, dass die Teilchen gar keine Ausdehnung<br />
hätten (Idealisierung als Punktkörper). Dies ist konzeptionell<br />
problematisch, denn Teilchen ohne Ausdehnung können im<br />
„Stahlkugelbild“ nicht miteinander wechselwirken (stoßen).<br />
Volumen: derjenige Raumbereich,<br />
über den Wechselwirkung auftritt<br />
Bereich, in dem<br />
Masse vorliegt