Briefe Kummer - Dr. Johannes Birgfeld

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haß und Reue< nicht verlegen will, weil Kotzebue bisher nur als Erzähler
hervorgetreten ist.
Kummer ist stets ein vorsichtiger und sparsamer Verleger , und
Kotzebue bezieht trotz der verwirrenden Vielfalt und des beträcht­
lichen Umfangs seines Werkes keine übermäßigen Einnahmen aus der
schriftstellerischen Tätigkeit. Von dem Honorar, das ihm die Bühnen
für die Aufführungen und Kummer für den Verlag zahlen, können er
und seine zahlreiche Familie allein nicht leben, wenn es auch eine spür­
bare Erleichterung ist. Sein Auskommen findet er im russischen Staatsdienst,
und Ende des Jahres 1818, wenige Monate vor seinem Tod, kann
er auf eine 37jährige Dienstzeit zurückblicken.
Aus den Briefen
In dem ersten erhaltenen Brief 22 an Kummer schreibt der fünfundzwanzigj
ährige Kotzebue:
Hochzuverehrender Herr!
I
Reval, den 28. Oktober 1786.
Ihre erste und zweite Sendung habe ich richtig erhalten und bin
damit vollkommen zufrieden. Der dritten sehe ich anjetzo täglich entgegen.
Sie erhalten heute einen Wechsel von 381 Thaler Hamburger
Courant. Unsere Rechnung wird damit nicht allein getilgt, sondern ich
hoffe, daß auch noch Überschuß bleiben wird. Ich habe, weil jetzt der
C01Irs gut ist, mehr gesandt als näthig war. Beykom.mend erhalten Sie
einen Theil des Buches, welches die hiesige Buchhandlung zu kii.nftig·er
Ostermesse verlegen wird. 23 Das fehlende sende ich in einigen ",Vochen
nach. Seyn Sie so gütig, es in der Ordnung abdrucken zu lassen, wie ich
es hier gelegt habe, und zwar Format und Druck so wie von IVfeißners
Skizzen, neueste Ausgabe. 24 Die Auflage soll seyn von 1000 Exemplaren
22 Gedruckt im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 27. Mai 1926,
Nr. 120, S. 675 f.
23 Erster Band der ,Kleinen gesammelten Schriften