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Konsequenzen<br />
6 Konsequenzen<br />
Die Darstellung zu den Möglichkeiten und Grenzen bibliotherapeutischer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> für den<br />
Literaturunterricht unter Berücksichtigung von Verhaltensstörungen läßt die folgenden<br />
Schlußfolgerungen zu. Literatur kann über therapeutische Potenzen und Lebenshilfe<br />
leistende Qualitäten verfügen. Als Träger und Übermittler von Sprache ist Literatur eng<br />
verbunden mit Denken, Begriffsbildung und Fühlen. Sprachliche Sozialisation vollzieht<br />
sich nicht zuletzt über Literaturrezeption. Daher sollte jeder Umgang mit Literatur<br />
gefördert werden. Für den Bereich der Schule heißt dies, daß besonderes Augenmerk auf<br />
die Einrichtung von Schulbibliotheken, Leseecken, Lesezirkeln gelegt werden sollte.<br />
Geschichtennachmittage, Autorenlesungen und -gespräche können außerdem ein<br />
wichtiger Motivationsfaktor sein. Die Auswahl von Büchern für Leseecken, die<br />
Behandlung im Unterricht etc. sollte bibliotherapeutischen Gesichtspunkten folgen. Das<br />
heißt, daß der symbolische Gehalt eines Textes ein Auswahlkriterium sein und weiterhin<br />
auf eine Themenvielfalt wertgelegt werden sollte. So muß der Inhalt einer Leseecke von<br />
Zeit zu Zeit nach Aktualität überprüft werden.Bibliotherapie stellt ein weiteres<br />
Argument für die Betonung des emotionalen Zugangs zu Literatur dar. Dieser spielt in<br />
der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> mit Kindern mit Verhaltensstörungen eine große Rolle, darf aber nicht auf<br />
diesen Problemkreis beschränkt bleiben. Schließlich ist vor einer Überbetonung des<br />
therapeutischen Wirkung von Literatur zu warnen. Texte können einen<br />
bibliotherapeutische Potenz haben. Die Bibliotherapie gibt jedoch keine Rezepte oder<br />
verabreicht gar eine Medizin, um diese oder jene Probleme „in den Griff zu<br />
bekommen“. Darüber hinaus haben Kinder oft ein genaues Gespür für die Intentionen<br />
des Lehrers. Eine Enttäuschung über das Nichteintreten einer therapeutischen Wirkung<br />
gerade dieser Geschichte ist daher fehl am Platze. Letztlich soll Literaturunterricht<br />
zunächst Freude am Lesen erzeugen.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong><br />
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