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Möglichkeiten und Grenzen bibliotherapeutischer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> im pädagogischen Feld<br />

Bibliotherapeutische Implikationen<br />

Die im Folgenden dargestellten bibliotherapeutischen Inhalte der Geschichte stellen eine<br />

Möglichkeit der Interpretation dar. Auf andere Interpretationen soll an dieser Stelle nicht<br />

eingegangen werden.<br />

Beide Bären leben zusammen, verbringen die Tage gemeinsam. Sie verkörpern also eine<br />

enge Beziehung, wo<strong>bei</strong> nicht genau definiert ist, ob es sich um eine freundschaftliche<br />

oder familiäre Beziehung handelt. Der kleine Bär entspricht einem Kind. Er ist klein,<br />

muß früh zu Bett gehen. Insofern ist er die wahrscheinliche Identifikationsfigur für<br />

Grundschüler. Der große Bär trägt die Charakteristika eines Erwachsenen, ggf. eines<br />

reifen Jugendlichen. Er hat mehr Freiräume - er bleibt länger wach - , jedoch auch mehr<br />

Verantwortung - er kümmert sich um den kleinen Bären, bringt ihn ins Bett. Er könnte<br />

jedoch auch für Grundschulkinder, die viele häusliche Pflichten haben, wie z.B. das<br />

Versorgen jüngerer Geschwister, eine Identifikationsfigur sein.<br />

Es obliegt so dem Leser, die Beziehung der <strong>bei</strong>den Figuren und diese selbst nach seinen<br />

Erfahrungen oder Wünschen mit Inhalt zu füllen.<br />

Die Angst des kleinen Bären vor der Dunkelheit ist sehr diffus. Es wird nicht<br />

beschrieben, was genau ihm Angst macht. Die Dunkelheit ist eine furchteinflößende<br />

Größe, die für den kleinen Bären unberechenbar ist und bildet somit eine Parallele zu<br />

diffusen Ängsten von Kindern. Der kleine Bär äußert seine Angst, obgleich der große<br />

Bär beschäftigt ist und nicht gerne unterbrochen wird. Mit jedem Mal, das der große Bär<br />

seine Lektüre zur Seite legt, ist das Buch spannender und er „brummiger“. Dennoch<br />

nimmt er die Gefühle des kleinen Bären ernst, obwohl er sie selbst nicht nachvollziehen<br />

kann. Er versucht zunächst, die Ursache der Angst zu beseitigen, was ihm nicht<br />

vollständig gelingt. Irgendwann reichen seine „Kräfte“ nicht mehr aus. Die Dunkelheit<br />

vor der Höhle läßt sich nicht erhellen. Erst durch die Konfrontation mit der Dunkelheit<br />

kann der kleine Bär seine Angst überwinden.<br />

Im psychologischen Sinne läßt sich das Verhalten des kleinen Bären als Angstneurose<br />

beschreiben. Metaphorisch wird verdeutlicht, daß ein Überdecken der Ursache oder eine<br />

Intervention durch das Ansprechen des Rationalen - etwa im Sinne von: Du mußt dich<br />

nicht fürchten, ich fürchte mich auch nicht. - unwirksam ist. Einzig hilfreich ist in einer<br />

www.foepaed.<strong>net</strong><br />

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