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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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Möglichkeiten und Grenzen bibliotherapeutischer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> im pädagogischen Feld<br />

sollte sorgsam ausgewählt werden, wo<strong>bei</strong> jedoch eine Wirkung dieser nicht geplant<br />

werden kann. Sie stellt sich entweder ein oder nicht.<br />

* Genauso, wie mit Kindern mit Verhaltensstörungen Techniken des Sozialverhaltens<br />

trainiert werden müssen, ist es auch notwendig, Sprachsensibilität zu üben. Dazu<br />

eignen sich Wort- und Sprachspiele, das Malen zu Gedichten, Entschlüsseln von<br />

Metaphern oder Finden von Reimen, also alle Techniken, die die Beziehung von<br />

Sprache und Denken sowie die Äußerung von Emotionen durch Literatur einsichtig<br />

machen. In diesem Sinne kann Unterricht zur Relativierung defizitärer sprachlicher<br />

Sozialisationserfahrungen <strong>bei</strong>tragen.<br />

* Vor der literaturtheoretischen Betrachtung von Texten sollte der emotionale Zugang<br />

stehen, da dieser motivierend für die Auseinandersetzung mit Literatur wirkt. Bei<br />

Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensstörungen spielt die Motivation eine<br />

besonders große Rolle. Sie hilft den Schülern zu erkennen, daß die Beteiligung ihrer<br />

Person am Unterricht im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus können<br />

bibliotherapeutische Implikationen wie Freisetzung von Emotionen, Identifizierung,<br />

Objektivierung, Einsicht, Sinnstiftung, Vorwegnahme von Handlungs- und<br />

Verhaltensalternativen etc. nur durch einen subjektiven bzw. subjektiv-reflektierten<br />

Zugang zum Text zum Tragen kommen.<br />

* Einen Schwerpunkt des Unterrichts sollte die Frage nach der Aussage des Textes für<br />

jeden einzelnen Schüler darstellen, wie es auch im Modell von Kreft betont wird. So<br />

wird die Diskussion von Literatur vor zu großer Abstraktheit für die Schüler bewahrt.<br />

* Maßnahmen, die den Gruppenzusammenhalt, die Kommunikation, die<br />

Gesprächsführung usw. günstig beeinflussen, wie Morgenkreise, Gesprächsrunden,<br />

Gruppenar<strong>bei</strong>t, sollten parallel zur <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> am Text durchgeführt werden, da sie das<br />

Wohlfühlen in der Klasse steigern und eine Äußerung vor der Klasse, in welcher<br />

Form auch immer, erleichtern.<br />

* Da Unterricht nicht mit einer Therapiesituation zu vergleichen ist, müssen vermutete<br />

unbewußte Anteile einer Schüleräußerung vorsichtig angesprochen werden (siehe<br />

auch Kap. Grenzen).<br />

www.foepaed.<strong>net</strong><br />

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