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Möglichkeiten und Grenzen bibliotherapeutischer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> im pädagogischen Feld<br />
es Zugang zum kulturellen Leben ermöglicht. Literaturrezeption fernab von<br />
wissenschaftlichen Fragestellungen ist deshalb von großer Wichtigkeit, da gestaltete<br />
Sprache zunächst auf affektive Reaktionen und kognitive Assoziationen abzielt und eine<br />
(persönliche) Beziehung zwischen dem Produzenten und Rezipienten herstellen.<br />
5.3.1 Modell der Rezeptionsästhetik (3-Phasen-Modell)<br />
Das rezeptionsästhetische Modell (vgl. Bütow 1991, 67-76) gliedert sich in die Phasen<br />
der Erstrezeption und ihrer Vorbereitung, der vertiefenden Aneignung und des<br />
postrezeptiven Wiederaufgreifens und neuen Einordnens der aufgenommenen Literatur.<br />
Da<strong>bei</strong> ist die Erstrezeption am ehesten mit bibliotherapeutischen Absichten zu<br />
verbinden, da sie durch einen unvoreingenommenen Zugang zum Text gekennzeich<strong>net</strong><br />
ist. Der Bezug der Schüler zum Text steht im Mittelpunkt. Neben der Annäherung auf<br />
stofflichem, literaturtheoretischem, literaturhistorischem und biographischem Gebiet<br />
kann die Vorbereitungsphase auch unter sprachproduktiven oder psychologischen<br />
Gesichtspunkten erfolgen. Sprachproduktives Herangehen bedeutet die Ermunterung der<br />
Schüler, zunächst zum Motiv oder Thema in welcher Form auch immer gestalterisch<br />
tätig zu sein. Psychologische Annäherung impliziert das Nutzen der Lebens- und<br />
Kunsterfahrungen der Schüler. Beides bietet Ansatzpunkte für bibliotherapeutische<br />
Ziele, da die Möglichkeit besteht, persönliche Berührtheit auszudrücken. Freilich muß<br />
dafür Raum gelassen werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Erstrezeption ohne<br />
Vorbereitung, <strong>bei</strong> der die Schüler den Text allein und meistens zu Hause lesen. Ein<br />
Gespräch über das Gelesene und dessen Wirkung sollte sich aus bibliotherapeutischen<br />
Gesichtspunkten anschließen.<br />
Die Phase der vertiefenden Aneignung und die der Postrezeption stehen im Zeichen der<br />
Analyse und Interpretation des Textes bzw. dessen Neueinordnung in andere<br />
Zusammenhänge unter literaturtheoretischen Gesichtspunkten. Sie eigenen sich nicht<br />
unmittelbar für bibliotherapeutische <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>, wo<strong>bei</strong> ein Wiederaufgreifen eines stark<br />
24 Ausführlichere Darstellung im zitierten Artikel.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong><br />
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