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Möglichkeiten und Grenzen bibliotherapeutischer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> im pädagogischen Feld<br />

5.2.2 Modell der Bibliotherapie und Biblioprophylaxe nach Ehrenberger und Sedlak<br />

Ehrenberger und Sedlak (1987) stellen ein bibliotherapeutisches Modell mit drei Phasen<br />

vor. 23 Es ist durch eine Zunahme an Problemlösekompetenz und Autonomie hinsichtlich<br />

der Wahl eines Vermittlungsmediums gekennzeich<strong>net</strong>. Da<strong>bei</strong> hängt es von der Stärke<br />

der Belastung oder Neuartigkeit einer bestimmten Erfahrung und der Zunahme von<br />

Bewältigungskompetenz im Hinblick auf eine bestimmte Situation ab, ob innerhalb der<br />

Phase A, B oder C reagiert wird.<br />

Die Phase A weist eine stark von außen geleitete Hilfe <strong>bei</strong> Fragen oder Problemen auf,<br />

die aufgrund eines Mangels an Lebensbewältigungsstrategien und Konfliktpotential<br />

nicht autonom gelöst werden können. Ein konkreter Vorschlag eines Mediums der<br />

Verar<strong>bei</strong>tung, in diesem Fall der Text, wird vom Therapeuten gemacht. Der Text wird je<br />

nach Situation ausgewählt und muß für die Situationsbewältigung relevant sein, d.h.<br />

eine Identifikation zulassen, bzw. dem ISO-Prinzip entsprechen. Die Elemente der<br />

Rezeptions-, Verar<strong>bei</strong>tungs- und Auswirkungsphase sind den Graphiken zu entnehmen.<br />

In Phase B treffen die Einwirkungen aus der Umwelt bereits auf eine erweiterte<br />

Problemlösekapazität. Daher findet das Aufsuchen eines geeig<strong>net</strong>en<br />

Verar<strong>bei</strong>tungsmediums weniger fremdgesteuert statt, ggf. werden alternative<br />

Möglichkeiten ausprobiert, wie Musik und darstellende Kunst. Anhand eigener<br />

Kriterien wird ein geeig<strong>net</strong>es Material aufgespürt, welches sich dazu eig<strong>net</strong>, die eigene<br />

Sicht auf das Problem zu objektivieren. Dies kann ein konfliktreiches Musikstück oder<br />

ein Text sein, der eine Lebenskrise und deren Bewältigung darstellt. Es folgen wiederum<br />

die Phasen der Rezeption, Verar<strong>bei</strong>tung und Rückkopplung.<br />

Die letzte Phase, Phase C, wird durch ein hohes Maß an Problemlösekapazität und<br />

Autonomie charakterisiert. Es erfolgt eine direkte Problembewältigung, da belastende<br />

Umwelteinwirkungen auf ein ausreichend großes Repertoire an Lebensbewältigungs-<br />

strategien hinsichtlich der Problemfelder Individuum - Gesellschaft, Person -<br />

Gemeinschaft und hinsichtlich intraindividueller Konflikte stoßen. Die Vermittlungs-<br />

funktion eines Mediums ist nicht mehr notwendig, belastende Probleme oder Fragen<br />

23 Das Modell soll hier verkürzt dargestellt werden. Die graphische Darstellung der Phasen findet sich im<br />

Anhang.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong><br />

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