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Verhaltensstörungen und die besonderen Erfordernisse im pädagogischen Umgang mit ihnen<br />
diesem besser entsprochen werden. Aufgrund der Wechselhaftigkeit von<br />
Verhaltensstörungen hinsichtlich der Erscheinungsform und des Ausprägungsgrades<br />
sollte der Lehrer eine tragfähige emotionale Basis anbieten und das Lernumfeld<br />
möglichst reizmindernd organisiert sein. Verhaltensstörungen vollziehen sich als<br />
Abweichung von regelhaftem und normgerechtem Verhalten und sind insofern auch von<br />
den Normsetzungen betroffen. Lehrer müssen über den Unterricht hinaus<br />
Diskriminierungs- und Ausgrenzungsprozessen vorbeugen und ihr eigenes<br />
Rollenverständnis hinterfragen. Mehrdimensionalität umfaßt die Forderung nach<br />
interdisziplinärer Zusammenar<strong>bei</strong>t und Erfahrungsaustausch im Team, um der Tatsache<br />
Rechnung zu tragen, daß sich psychosoziale Störungen auf verschiedenste<br />
Lebensbereiche beziehen und aus komplexen Bedingungen heraus soziale Beziehungen<br />
verschieden konfliktträchtig sein können. 22 Generell lassen sich für den Unterricht mit<br />
Kindern mit Verhaltensstörungen zwei Forderungen aufstellen. Im Hinblick auf die<br />
Wiedereingliederung in die Regelschule müssen Lerndefizite und Verhaltensmängel<br />
abgebaut werden und darüber hinaus die<br />
Schüler zu einer neuen Leistungsmotivation und zu einem angemessenen Selbstbild<br />
ihrer Leistungsfähigkeit gebracht werden. Vorstellungen dazu im Hinblick auf<br />
Stoffauswahl und Fächerkanon finden sich <strong>bei</strong> Hußlein (ebd., 479 f.). Bei der<br />
Unterrichtsgestaltung sollten allgemeine didaktische und methodische Ziele durchaus<br />
übernommen und mit Blick auf die besondere Problematik der Kinder modifiziert<br />
werden. Allgemeine Ziele des Unterrichts wie Zielorientierung, Motivierung,<br />
Strukturierung, Aktivierung, Angemessenheit sowie Leistungssicherung und -kontrolle<br />
sind durch Hußlein (ebd.) überdacht worden, jedoch nicht von unmittelbarer Bedeutung<br />
für die Fragestellung dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>.<br />
Abschließend sollen pädagogisch-therapeutische Handlungsformen skizziert werden, in<br />
die Unterricht eingebettet werden sollte.<br />
Das Gewähren von Geborgenheit kann als ein wichtiges Ziel <strong>bei</strong>m Umgang mit<br />
Schülern mit Verhaltensstörungen angesehen werden. Diese sollen sich als Person mit<br />
22<br />
So kann man <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> einem Mädchen mit konflikthafter Beziehung zum Vater<br />
Schwierigkeiten mit<br />
männlichen Lehrkräften vermuten bzw. in die Überlegungen zu individuellen Voraussetzungen<br />
einbeziehen.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong><br />
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