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Verhaltensstörungen und die besonderen Erfordernisse im pädagogischen Umgang mit ihnen<br />

Heinz Bach (1993) wählt die Bezeichnung „Verhaltensbeeinträchtigung“ als<br />

Oberbegriff, dem die Termini „Pseudoverhaltensstörung“, „Verhaltensstörung“ und<br />

„Verhaltensbehinderung“ untergeord<strong>net</strong> sind. Der Begriff „Verhaltensbeeinträchtigung“<br />

ist insofern günstig, da er relativ wertneutral und umfassend ist. Darüber hinaus<br />

<strong>bei</strong>nhaltet er keine Theorien über Entstehung, Äußerung und Struktur der<br />

Beeinträchtigung, ist nicht auf den pädagogischen Bereich beschränkt und bezeich<strong>net</strong><br />

sowohl individuell wahrgenommene, als auch von außen definierte Beeinträchtigungen.<br />

Als Pseudoverhaltensstörungen bezeich<strong>net</strong> Bach Verhalten, das aufgrund von<br />

Beurteilungsfehlern als gestört bezeich<strong>net</strong> wird. Dazu zählt er Verhalten, das regelhaft<br />

ist, jedoch durch Mißdeutung oder durch Beobachtungsfehler als gestört erscheint, das<br />

aufgrund erhöhter Normvorstellungen des Betrachters als abweichend bezeich<strong>net</strong> wird<br />

oder zufällig und einmalig vom Regelverhalten abweicht. Verhalten aufgrund von<br />

eingeschränkten physischen oder intellektuellen Möglichkeiten, Orientierungs- und<br />

Probierverhalten sowie vorwiegend situativ bedingtes wird ebenfalls zu den<br />

Pseudoverhaltensstörungen gerech<strong>net</strong>. Streng betrachtet gehören diese nach Bach nicht<br />

in den Bereich der Verhaltensstörungen. In Abgrenzung davon werden<br />

Verhaltensstörungen als „diagnostisch objektivierbare Irregularitäten“ (Benkmann,<br />

1992, 21) aufgefaßt, die einen überdauernden Charakter haben, aber beeinflußbar sind.<br />

Verhalten, das häufiger, längerfristig und aus der Sicht verschiedener Beobachter vom<br />

allgemein erwarteten Regelverhalten gegenüber anderen Personen und/oder der eigenen<br />

Person und/oder gegenüber Sachen abweicht, wird als gestört bezeich<strong>net</strong>. Es kann<br />

bewußt oder unbewußt sein und mit oder ohne Leidensdruck und Skrupeln erfolgen. Die<br />

weniger oft vorkommenden Verhaltensbehinderungen unterscheidet Bach von den<br />

Verhaltensstörungen als Abweichungen, die mit größerem Schweregrad und langfristig<br />

anhaltend erfolgen, sehr komplex sind und nahezu alle Lebensbereiche umfassen. Dazu<br />

gehöre z.B. das Verhalten <strong>bei</strong> akuten Psychosen und solches, das psychosomatische<br />

Ursachen hat. Alle Formen der Verhaltensbeeinträchtigung sind innerhalb des sozialen<br />

und gesellschaftlichen Kontextes zu sehen und nicht als individuelles<br />

Persönlichkeitsmerkmal.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong><br />

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