30.10.2013 Aufrufe

gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Darstellung der Bibliotherapie<br />

2.3.4 Integrative Poesietherapie<br />

Abschließend soll kurz auf wesentliche Gedanken des Ansatzes der Integrativen<br />

Poesietherapie nach Petzold und Orth (1985) eingegangen werden, da er wichtige<br />

Aspekte für die <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> mit Kindern und Jugendlichen enthält.<br />

Die Integrative Poesietherapie wird als eine psychodynamisch ausgerichtete<br />

Behandlungsform von seelischen und psychosomatischen Erkrankungen beschrieben.<br />

Neben der heilenden Funktion der Literatur wird die präventive Wirkung dieser betont.<br />

Integratives Vorgehen heißt, daß die Sprache mit ihrer schöpferischen Kraft durch<br />

andere Ausdrucksmedien, wie Farbe, Musik etc. ergänzt wird. Petzold und Orth<br />

verstehen die Poesietherapie als Methode neben anderen. Die Präferenz einer<br />

bestimmten Vorgehensweise, der Hauptmodus der Therapie, wird dem Therapeuten<br />

überlassen und ist sowohl abhängig von dessen Kompetenz, Ausbildung und Erfahrung,<br />

als auch von den Adressaten, deren individuellen Neigungen und den<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Die Überlegungen von Petzold und Orth enthalten einen neuen Aspekt, der bisher noch<br />

nicht gesehen wurde. Der sprachlichen Sozialisation wird eine große Bedeutung<br />

<strong>bei</strong>gemessen. Ist diese pathogen, so können die Gesundheit gefährdet und Krankheit<br />

möglich werden. Herkömmliche Psychotherapien widmeten dieser Tatsache bislang<br />

wenig Aufmerksamkeit. Die Autoren betonen, daß gerade Biblio- und Poesietherapie<br />

deformierenden Spracherfahrungen und defizitärer sprachlicher Sozialisation<br />

entgegenwirken können. Über neue Leseerlebnisse und ungestörte Kommunikation<br />

können gewalttätige Spracherfahrungen bear<strong>bei</strong>tet, neue als Wahlmöglichkeiten<br />

erfahren werden. Die Veränderung des Sprachstils ermögliche nach der Auffassung der<br />

Autoren die Veränderung des Lebensstils, nachdem der Patient Mut zu seiner Sprache<br />

gefunden hat. Grundlegend ist weiterhin die Auffassung von der engen Verbindung von<br />

Sprache als Handlung und Kommunikation mit dem handelnden Subjekt, dem eigenen<br />

Leib.<br />

Die Therapietheorie, Methodik und Praxis der Integrativen Poesietherapie sollen an<br />

dieser Stelle nicht näher dargestellt werden. Einzelheiten finden sich <strong>bei</strong> Petzold und<br />

Orth (1985, 58-88).<br />

www.foepaed.<strong>net</strong><br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!