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Darstellung der Bibliotherapie<br />
Als Therapietechniken werden solche genannt, die den Gruppenzusammenhalt fördern,<br />
die Aktivität anregen, oder Gefühle und Gedanken hervorrufen. Anwärmphasen,<br />
Wortspiele, Phantasiereisen usw. sind hier zu nennen. Gedichte eignen sich für den<br />
Einstieg sehr gut, da Rhythmus, Reim und Dichte der sprachlichen Bilder einen<br />
stimulierenden Charakter haben.<br />
Auch die Beziehung zwischen dem Therapeuten und Klienten ist in der Bibliotherapie<br />
vom therapeutischen Ansatz abhängig. So wird hauptsächlich zwischen dem Ansatz der<br />
humanistischen Psychologie und dem tiefenpsychologischen unterschieden. Der Erstere<br />
hat den Gedanken der Begegnung zwischen dem Therapeuten und Patienten zum Inhalt,<br />
der letztere die klassischen Phänomene der Übertragung, Gegenübertragung und des<br />
Widerstandes. Dessen therapeutische Beziehung besitzt eine hierarchische Struktur.<br />
2.3.3 Anwendungsgebiete<br />
Wie die Ausführungen zur Geschichte der Biblio- und Poesietherapie zeigen, liegen die<br />
Wurzeln der Verwendung von Literatur zu therapeutischen Zwecken in der<br />
Krankenbetreuung, besonders in der Betreuung psychisch kranker Menschen. Aus<br />
diesen Bereichen liegen die meisten Berichte und Erfahrungen vor.<br />
Da<strong>bei</strong> steht <strong>bei</strong> der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> mit kranken Menschen und besonders mit denen, die schon<br />
lange hospitalisiert sind, der Gedanke im Vordergrund, diese Patienten dazu zu<br />
stimulieren, geistig interessiert und aktiv zu bleiben, sie zu motivieren und zu<br />
verhindern, daß sie zu viel an ihre Krankheit denken. Weiterhin wird durch<br />
Informationsvermittlung und Einsichtsgewinn besonders <strong>bei</strong> chronisch Kranken<br />
angestrebt, das Akzeptieren des eigenen Schicksals zu erreichen. 14<br />
In der Betreuung psychisch Kranker geht es vor allem darum, eine Eingliederung in die<br />
Gruppe oder den stationären Alltag zu erzielen, zu erheitern und erziehen sowie<br />
bestimmten Tendenzen, wie Rückzug etc., gegenläufige Impulse gegenüber zu stellen.<br />
Der Erziehungsanspruch scheint allerdings fraglich. Auf diesen Gebieten liegen<br />
bemerkenswerte Untersuchungen vor, die hier nicht weiter ausgeführt werden sollen.<br />
14 Vgl. im Folgenden Petzold und Orth 1985, 48-51.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong><br />
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