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Darstellung der Bibliotherapie<br />
sich sehr frühe Versuche und Praktiken der Heilung durch Sprache, auf die zu einem<br />
späteren Zeitpunkt noch eingegangen werden soll. Als die „Verar<strong>bei</strong>tung mehr oder<br />
minder belastender Erlebnisse und Eindrücke“ durch die Verwendung von Literatur<br />
innerhalb eines therapeutischen Prozesses konkretisieren Ehrenberger und Sedlak den<br />
Ansatz der Bibliotherapie. Weiterhin führen <strong>bei</strong>de den Begriff der „Biblioprophylaxe“<br />
ein, unter dem sie die „vorbeugende Auseinandersetzung mit wichtigen Lebensfragen<br />
durch Einsatz von Lektüre“ (1987, 86) verstehen.<br />
Der Terminus „Bibliotherapie“ ist für Rhea Joyce Rubin zu begrenzt im heutigen<br />
multimedialen Zeitalter. Ihrer Meinung nach haben alle audiovisuellen Medien die<br />
gleichen Potenzen für eine „Selbstentwicklung“ und sollten ebenso eingesetzt werden.<br />
Auch hält sie den Begriff der „Therapie“ für unglücklich gewählt, da sich eine Tendenz<br />
der ungehemmten Vermehrung von als Therapie bezeich<strong>net</strong>en Techniken abzeichne.<br />
Bibliotherapie sei weder eine Psychotherapie noch irgendeine andere. Sie wolle nicht<br />
heilen, vielmehr „im wahrsten Sinne des Wortes `aufklären`“ (1985, 106).<br />
Rubin wählt allerdings keinen anderen Terminus, erweitert aber die Definition und sieht<br />
Bibliotherapie als „Programm für Aktivitäten auf der Basis der Interaktionsprozesse<br />
zwischen den Medien und ihren Konsumenten. Gedrucktes und nichtgedrucktes,<br />
imaginatives und informatives Material wird unter der Mitwirkung eines Therapeuten<br />
erfahren und besprochen“ (Rubin 1978, zit. nach Rubin 1985, 103). Sie unterscheidet<br />
weiterhin drei Formen der Bibliotherapie, da diese in vielen Bereichen Anwendung<br />
findet. Da<strong>bei</strong> klassifiziert sie nach Setting, Leitern, Teilnehmern, Techniken und Zielen<br />
in institutionelle, klinische und entwicklungsfördernde Bibliotherapie.<br />
Die institutionelle Bibliotherapie ist gekennzeich<strong>net</strong> durch den Einsatz von vorwiegend<br />
didaktischer Literatur <strong>bei</strong> stationären Patienten. Rubin zählt auch das Anbieten von<br />
psychohygienischer Literatur für psychisch kranke Menschen dazu, deren Ziel<br />
Information und Wiederherstellung ist. Auch dehnt sich dieser Begriff auf die<br />
Anwendung von Literatur durch niedergelassene Ärzte aus. Diese Form der<br />
Bibliotherapie entstand wohl am Anfang dieses Jahrhunderts aus den Bestrebungen von<br />
kranken Menschen, die über ihre Krankheit informiert werden wollten.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong><br />
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