Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG
Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG
Geschäftsbericht 2004 Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale
- Seite 2 und 3: DEUTSCHLAND S. 29 Kerngeschäfte un
- Seite 4 und 5: Geschäftsbereiche im Überblick Ho
- Seite 6 und 7: 55 INHALT Die Pfleiderer Holzwerkst
- Seite 8 und 9: die Pfleiderer AG hat im Geschäfts
- Seite 10 und 11: Eine nachhaltige Verlängerung der
- Seite 12 und 13: der Aufsichtsrat der Pfleiderer Akt
- Seite 14 und 15: „Nach unserer pflichtmäßigen Pr
- Seite 16 und 17: 2. Aktionäre und Hauptversammlung
- Seite 18 und 19: 5. Kommunikation und Information Di
- Seite 20 und 21: Erfolgsorientierte Vergütung des V
- Seite 23 und 24: OSTEUROPA Polen verzeichnete 2004 e
- Seite 25 und 26: Gestützt wird der Aufschwung nach
- Seite 27 und 28: Darstellung der „nicht fortzufüh
- Seite 29 und 30: Vermögens- und Finanzlage 25 LAGEB
- Seite 31: der jeweiligen Grundgeschäfte eing
- Seite 34 und 35: Konsolidierung in Deutschland. Wach
- Seite 36 und 37: Produkte Pfleiderer Engineered Wood
- Seite 38 und 39: Beschaffung Zielsetzung der Beschaf
- Seite 40 und 41: Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteu
- Seite 42 und 43: Produktion Auf das inländische Ges
- Seite 45 und 46: ASIEN Die rasante Wirtschaftsentwic
- Seite 47 und 48: Darüber hinaus fordert die permane
- Seite 49 und 50: Durch die weitere Optimierung der E
- Seite 51 und 52: Personalentwicklung Der Pfleiderer
Geschäftsbericht 2004<br />
<strong>Kerngeschäfte</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wachstumspotenziale</strong>
DEUTSCHLAND S. 29<br />
<strong>Kerngeschäfte</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wachstumspotenziale</strong><br />
OSTEUROPA S. 19<br />
TÜRKEI S. 63<br />
Mit ihren Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen konzentriert sich die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
auf ihre Kernkompetenzen im Bereich Holzwerkstoffe <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik.<br />
Diese Fokussierung bündelt die Stärken des Unternehmens <strong>und</strong> schafft auf<br />
solider finanzieller Gr<strong>und</strong>lage Handlungsfreiheit für eine wertorientierte, inter-<br />
nationale Wachstumsstrategie, die bereits erste Früchte trägt.<br />
ASIEN S. 41<br />
KONZERNKENNZAHLEN UND ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHÄFTSBEREICHE
Konzernkennzahlen 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />
31.12.2004 31.12.2003 in %<br />
Umsatz Mio. Euro 901,0 848,2 +6,2<br />
Auslandsanteil % 53,8 49,1 –<br />
EBITDA Mio. Euro 87,4 72,2 +21,1<br />
EBIT Mio. Euro 50,2 34,9 +43,8<br />
EBT Mio. Euro 58,9 –33,6 –<br />
davon EBT fortzuführender Aktivitäten Mio. Euro 31,6 17,9 +76,5<br />
davon EBT aus nicht fortzuführenden Bereichen Mio. Euro 27,3 –51,5 –<br />
Ergebnis nach Steuern <strong>und</strong> nach Minderheitsanteilen Mio. Euro 33,9 –45,8 –<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 86,4 68,9 +25,4<br />
Cashflow nach Investitionstätigkeit Mio. Euro 91,9 51,5 +78,4<br />
Liquide Mittel Mio. Euro 82,7 67,2 +23,1<br />
Investitionen Mio. Euro 45,4 31,7 +43,2<br />
Finanzverbindlichkeiten Mio. Euro 205,7 323,0 –36,3<br />
Nettoverschuldung Mio. Euro 122,9 255,8 –52,0<br />
Eigenkapital-Quote % 32,6 17,9 –<br />
ROE = Ergebnis nach Minderheiten/Eigenkapital % 14,0 –32,9 –<br />
Capital Employed Mio. Euro 435,2 423,8 +2,7<br />
ROCE = EBIT/Capital Employed % 11,5 8,2 –<br />
ROS = Jahresüberschuss/Umsatz % 3,5 2,1 –<br />
Umsatz je Mitarbeiter Mio. Euro 0,203 0,193 +5,2<br />
Mitarbeiter Stichtag 4.429 4.387 +1,0<br />
davon im Inland Stichtag 2.910 2.914 –0,1<br />
davon im Ausland Stichtag 1.519 1.473 +3,1<br />
Kennzahlen je Aktie 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />
31.12.2004 31.12.2003 in %<br />
Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07 –<br />
Durchschnittliche Anzahl in Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.685.000 42.678.146 –<br />
Geschäftsbereich Holzwerkstoffe 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />
31.12.2004 31.12.2003 in %<br />
Umsatz Mio. Euro 758,9 715,9 +6,0<br />
Auslandsanteil % 56,5 53,4 –<br />
EBITDA Mio. Euro 78,9 57,8 +36,5<br />
EBIT Mio. Euro 48,4 29,1 +66,3<br />
Mitarbeiter Stichtag 3.475 3.450 +0,7<br />
Geschäftsbereich Infrasturkturtechnik 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />
31.12.2004 31.12.2003 in %<br />
Umsatz Mio. Euro 138,2 124,9 +10,6<br />
Auslandsanteil % 39,6 27,3 –<br />
EBITDA Mio. Euro 19,1 18,1 + 5,5<br />
EBIT Mio. Euro 15,3 15,4 –0,7<br />
Mitarbeiter Stichtag 861 790 +9,0
Geschäftsbereiche im Überblick<br />
Holzwerkstoffe<br />
Produkte:<br />
Rohspanplatten,<br />
Nut- <strong>und</strong> Federplatten,<br />
MDF<br />
Produktionsstandorte im Überblick<br />
Europa<br />
Trägerwerkstoffe<br />
K<strong>und</strong>en: Möbelindustrie, Holzfachhandel,<br />
Innenausbau, Baustoffhandel<br />
Standorte Holzwerkstoffe<br />
Deutschland<br />
Arnsberg<br />
Gütersloh<br />
Leutkirch<br />
Neumarkt<br />
Nidda<br />
Rheda-Wiedenbrück<br />
(in Schließung)<br />
Polen<br />
Grajewo<br />
Wieruszów<br />
Veredelungsprodukte<br />
Produkte:<br />
Direktbeschichtete Spanplatten,<br />
Hochdruckschichtstoffe,<br />
Postforming-Elemente,<br />
Beschichtungen<br />
Russland<br />
Novgorod (in Bau)<br />
Stand: Dezember 2004<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Produkte:<br />
Bahnschwellen,<br />
Schwellensysteme<br />
K<strong>und</strong>en: Schienenverkehrsinfrastrukturbetreiber<br />
Standorte Infrastrukturtechnik<br />
Deutschland<br />
Brandenburg-Kirchmöser<br />
Coswig<br />
Gernsbach<br />
Langen<br />
Neumarkt<br />
Spanien<br />
Constanti<br />
track<br />
systems<br />
Asien<br />
Ungarn<br />
Lábatlan<br />
Rumänien<br />
Buzău<br />
Taiwan<br />
Yang Mei Town<br />
(in 2004 verlagert)
Mit den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik<br />
zählt die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zu den führenden Systemanbietern für Holzwerkstoffe,<br />
Oberflächenveredelung <strong>und</strong> Bahnschwellentechnologie.<br />
Europaweit sind wir bevorzugter Partner der Möbelindustrie <strong>und</strong> des<br />
Fachhandels. Beim Auf- <strong>und</strong> Ausbau modernster Schienenverkehrsnetze<br />
ist <strong>Pfleiderer</strong> weltweit aktiv.<br />
Sich täglich den Anforderungen des Marktes <strong>und</strong> den Wünschen<br />
unserer K<strong>und</strong>en zu stellen, ist für uns Herausforderung <strong>und</strong> Ziel zugleich.<br />
Unsere Stärken liegen in der Technologieführerschaft, Innovationskraft<br />
<strong>und</strong> der Qualität unserer Produkte sowie in der K<strong>und</strong>enorientierung<br />
<strong>und</strong> dem großen Engagement unserer Mitarbeiter.<br />
Soziale <strong>und</strong> ökologische Verantwortung zu tragen, gehört zu unserem<br />
unternehmerischen Selbstverständnis. Als börsennotiertes Unternehmen<br />
ist es unser Ziel, den Unternehmenswert im Sinne der Aktionäre,<br />
unserer Mitarbeiter <strong>und</strong> der Gesellschaft langfristig <strong>und</strong> nachhaltig<br />
zu steigern.<br />
1<br />
GESCHÄFTSBERICHT 2004
55<br />
INHALT<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
partizipieren am dynamischen Marktwachstum<br />
in Osteuropa.<br />
4 Vorwort des Vorstands<br />
8 Bericht des Aufsichtsrats<br />
11 Corporate Governance<br />
2<br />
Nach der Erhöhung des Freefloats ist<br />
das Interesse des Kapitalmarktes an der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Aktie deutlich gestiegen.<br />
20<br />
Lagebericht <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
<strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
20 Konjunkturbericht<br />
22 Finanzwirtschaftliche Entwicklung<br />
30 Geschäftsbereich Engineered Wood<br />
35 Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
42 Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
43 Investitionen<br />
44 Umweltbericht<br />
45 Organisation<br />
46 Personal<br />
49 Risikomanagement<br />
53 Marketing <strong>und</strong> Kommunikation<br />
55 Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />
59 Nachtrags- <strong>und</strong> Prognosebericht
3<br />
35<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
konnten ihren Auslandsanteil am<br />
Umsatz weiter erhöhen.<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
64 Bilanz<br />
66 Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
67 Kapitalflussrechnung<br />
68 Eigenkapitalspiegel<br />
70 Segmentberichterstattung<br />
72 Anhang zum Konzernabschluss 2004<br />
114 Entwicklung des Anlagevermögens<br />
116 Konsolidierungskreis<br />
118 Bestätigungsvermerk des<br />
Abschlussprüfers<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
(Auszüge)<br />
120 Bilanz<br />
121 Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
122 Entwicklung des Anlagevermögens<br />
INHALT<br />
Mit ihrer Feste Fahrbahn Technologie<br />
ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems international<br />
erfolgreich.<br />
30<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT<br />
GESCHÄFTSBEREICHE<br />
JAHRESABSCHLUSS<br />
Auf einen Blick<br />
124 Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
126 Glossar<br />
128 Stichwortverzeichnis<br />
130 Mehrjahresübersicht<br />
Umschlag<br />
Konzernkennzahlen<br />
Geschäftsbereiche<br />
Produktionsstandorte<br />
Jahresrückblick<br />
Finanztermine
die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr 2004 einen großen Schritt nach vorne gemacht auf dem<br />
Weg zu Wachstum <strong>und</strong> Ertrag. Management <strong>und</strong> Mitarbeiter haben gemeinsam alle Ziele erreicht,<br />
die sie sich für das abgelaufene Geschäftsjahr gesetzt hatten. Viele unserer Vorgaben konnten<br />
wir sogar übertreffen.<br />
Mit dem erfolgreichen Verkauf unserer Masten-Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> Europa sowie weiterer<br />
Rand- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten haben wir den nächsten Schritt zur strategischen Fokussierung<br />
auf unsere Kernkompetenzen vollzogen. Durch die beachtlichen Verkaufserlöse konnten wir<br />
unsere Konzern-Nettoverschuldung nochmals deutlich zurückführen. Die Eigenkapitalquote ist<br />
im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern auf über 30 Prozent gestiegen. Das bedeutet: Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> kann heute<br />
auf solider finanzieller Basis ihre neu gewonnene Handlungsfreiheit für die Verwirklichung langfristiger<br />
Wachstumsstrategien nutzen.<br />
Verbesserung der Marktposition der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
Durch den Erwerb der MDF-Produktion am ehemaligen HORNITEX-Standort Nidda schließen wir<br />
eine strategische Lücke in unserem Holzwerkstoff-Portfolio. Jetzt können unsere Marken <strong>und</strong><br />
Vertriebsgesellschaften unseren K<strong>und</strong>en ein noch umfassenderes Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsspektrum<br />
anbieten. Der geplante Neubau eines weiteren MDF-/HDF-Werkes in Polen wird ab 2007<br />
unsere Position in diesem ertragsstarken Segment weiter verbessern.<br />
4<br />
„Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> kann heute auf solider finanzieller<br />
Basis ihre neu gewonnene Handlungsfreiheit für die<br />
Verwirklichung langfristiger Wachstumsstrategien nutzen.“
Mit der Schließung des Standortes Rheda-Wiedenbrück leisten wir einen aktiven Beitrag zur<br />
dringend notwendigen Konsolidierung des Marktes für Holzwerkstoffe in Deutschland. Was für<br />
die betroffenen Mitarbeiter ein bisweilen schmerzlicher Schritt ist, bedeutet für die Branche<br />
eine nachhaltige Reduzierung der Überkapazitäten <strong>und</strong> bringt eine spürbare Verbesserung des<br />
Preisniveaus. Nach Jahren einer durchweg unbefriedigenden Markt- <strong>und</strong> Geschäftsentwicklung<br />
sind jetzt Angebot <strong>und</strong> Nachfrage nach Rohspan in Deutschland weitgehend im Gleichgewicht.<br />
Bei der Annahme <strong>und</strong> Abwicklung von Aufträgen achten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe jetzt verstärkt<br />
darauf, angemessene Wertschöpfungsbeiträge zu erzielen.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Polen tragen dank eines erneut erfreulichen Geschäftsverlaufs<br />
wiederum maßgeblich zur positiven Ergebnisentwicklung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns bei. Mit dem<br />
Ausbau der Produktionskapazitäten an den beiden Standorten Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów stärken<br />
wir unsere führende Wettbewerbsposition in einem unverändert dynamischen Markt. Wenn zum<br />
Ende des Jahres 2005 das neue Holzwerkstoff-Werk im russischen Novgorod seine Produktion<br />
aufnimmt, erschließen wir einen neuen, bereits gut „vorbereiteten“ Markt, der auf lange Zeit attraktive<br />
Wachstums- <strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven verspricht.<br />
Internationale Erfolge der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems konnte im Geschäftsjahr 2004 einen neuen Rekordumsatz erzielen<br />
<strong>und</strong> erhielt zudem den bisher größten Auftrag ihrer Unternehmensgeschichte. Mit der Lieferung<br />
von r<strong>und</strong> 680.000 Schwellen in die Türkei sind unsere beiden Produktionsstandorte in Ungarn<br />
<strong>und</strong> Rumänien für 15 Monate voll ausgelastet. Mit diesem Geschäftserfolg stellt die <strong>Pfleiderer</strong><br />
track systems ihre traditionelle Kompetenz als Schwellenlieferant für den Schienenverkehr auch<br />
international eindrucksvoll unter Beweis. Als ganzheitlicher Systemanbieter ist sie insbesondere<br />
mit ihrer Feste Fahrbahn Technologie bei Hochgeschwindigkeitsprojekten in Europa <strong>und</strong> Asien erfolgreich.<br />
Und durch neue strategische Kooperationen bereitet sie derzeit ihren Markteintritt in<br />
Indien, China <strong>und</strong> Südkorea vor.<br />
Wege zu weiterem Wachstum <strong>und</strong> steigender Ertragskraft<br />
Die erfreulichen Fortschritte in der operativen Entwicklung <strong>und</strong> Leistungskraft unseres Unternehmens<br />
werden in allen finanziellen <strong>und</strong> betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Jahresabschlusses<br />
2004 sichtbar.<br />
Die Steigerung des Konzernumsatzes um r<strong>und</strong> sechs Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung des<br />
Auslandsanteils auf 53,8 Prozent zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Der<br />
Anstieg der EBITDA-Marge auf 10,4 Prozent <strong>und</strong> die Verbesserung der Umsatzrendite auf 3,5 Prozent<br />
sind erfreulich, aber sie sind nur ein „Zwischenschritt“ hin zu einer weiteren Stärkung<br />
unserer Ertragskraft <strong>und</strong> Wertschöpfung. Diesem Ziel wollen wir mit drei strategischen Stoßrichtungen<br />
näher kommen:<br />
1. Steigerung der Profitabilität in Deutschland<br />
2. Nutzung der <strong>Wachstumspotenziale</strong> in Osteuropa <strong>und</strong> Russland<br />
3. Erschließung neuer Märkte<br />
Die Marktbedingungen in Deutschland lassen auf absehbare Zeit keine nennenswerten quantitativen<br />
Wachstumsperspektiven erkennen. Deshalb ist es unser vorrangiges Bemühen, durch<br />
eine fortschreitende Optimierung unserer Prozesse <strong>und</strong> eine signifikante Verbesserung unserer<br />
Kostenstrukturen eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Mit dem Projekt PHW 2006 haben wir<br />
bereits eine Vielzahl von Maßnahmen angestoßen, die unter reger Beteiligung der Mitarbeiter an<br />
den Standorten konkrete Umsetzungserfolge liefern.<br />
5<br />
VORWORT DES VORSTANDS
Eine nachhaltige Verlängerung der tariflichen Regelarbeitszeit an den Standorten der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe in Deutschland ist ein weiterer wichtiger Schritt, um erkennbare Kostennachteile<br />
im nationalen <strong>und</strong> internationalen Wettbewerb auszugleichen. Da mit der IG Metall dafür keine<br />
einheitliche Regelung getroffen werden konnte, haben wir uns für den Weg individueller Vereinbarungen<br />
mit unseren Mitarbeitern entschieden. Im Gegenzug gewährleisten wir sichere Arbeitsplätze<br />
bis Ende 2007. Nur wenn es uns gelingt, durch die Erhöhung unserer Marktanteile weiter<br />
zu wachsen <strong>und</strong> mehr Umsatz zu erwirtschaften, können wir in Deutschland langfristig Beschäftigung<br />
sichern.<br />
In Osteuropa werden wir unsere hervorragende Wettbewerbsposition für weiteres Wachstum<br />
mit attraktiven Margen nutzen. Die Position, die wir uns durch eine frühzeitige Präsenz in aussichtsreichen<br />
Märkten erarbeitet haben, wollen wir auch bei „gereiften“ Marktverhältnissen<br />
halten – durch neue Produkte, starke Vertriebsbeziehungen <strong>und</strong> Qualität auf hohem Niveau. Und<br />
wenn sich die Gelegenheit bietet, sind wir auch bereit, neue Absatzmärkte außerhalb Europas<br />
zu erschließen.<br />
Positive Wertentwicklung<br />
Nach dem erfolgreichen Abbau der Konzernverschuldung <strong>und</strong> der Erhöhung unserer Eigenkapitalquote<br />
konzentrieren wir unsere Ressourcen <strong>und</strong> Kapazitäten nun voll <strong>und</strong> ganz auf die Stärkung<br />
<strong>und</strong> den Ausbau unserer operativen Marktpositionen in Deutschland, Europa <strong>und</strong> weltweit. Deshalb<br />
schlagen wir auch für das Geschäftsjahr 2004 keine Dividendenausschüttung vor <strong>und</strong> rechnen,<br />
sehr geehrte Aktionäre, mit Ihrem Einverständnis zu dieser Entscheidung. Durch die überdurchschnittlich<br />
positive Kursentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie in den zurückliegenden zwölf Monaten<br />
partizipieren Sie unmittelbar an der positiven Wertentwicklung des Unternehmens auf dem Weg<br />
in eine aussichtsreiche Zukunft mit weiterem Wachstum <strong>und</strong> steigender Ertragskraft. Mit meinem<br />
Dank für Ihre Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Ihre Treue zu unserem Unternehmen verbinde ich deshalb meine<br />
Hoffnung auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen <strong>und</strong> erfolgreichen Partnerschaft von Anteilseignern,<br />
Management <strong>und</strong> Belegschaft.<br />
Unseren Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern danke ich ganz herzlich für ihr Engagement <strong>und</strong> ihre<br />
Leistungskraft, den Arbeitnehmervertretern für eine verständnisvolle <strong>und</strong> zielorientierte Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> allen unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern für eine gute <strong>und</strong> faire Zusammenarbeit<br />
zum beiderseitigen Wohle.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wird den Weg von Wachstum <strong>und</strong> Ertrag konsequent weitergehen – mit Besonnenheit,<br />
Zuversicht <strong>und</strong> Entschlossenheit, mit unternehmerischem Mut <strong>und</strong> wertorientiertem<br />
Verantwortungsbewusstsein. Dafür stehen meine Kollegen <strong>und</strong> ich gemeinsam mit unseren Mitarbeitern<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />
Neumarkt, 5. April 2005<br />
Hans H. Overdiek<br />
Sprecher des Vorstands<br />
6
Dr. Jürgen Koch<br />
Vorstand Finanzen,<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Hans H. Overdiek<br />
Sprecher des Vorstands,<br />
Holzwerkstoffe<br />
Michael Ernst<br />
Vorstand Personal, Recht,<br />
Risikomanagement, IT
der Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz<br />
<strong>und</strong> Satzung zukommenden Aufgaben wahrgenommen, die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht<br />
<strong>und</strong> beratend begleitet. Der Aufsichtsrat wurde über gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen der Unternehmensentwicklung<br />
sowie über den allgemeinen Geschäftsverlauf stets umfassend informiert.<br />
Wenn für Entscheidungen <strong>und</strong> Maßnahmen des Vorstands – insbesondere in den Bereichen<br />
Finanz-, Investitions- <strong>und</strong> Personalplanung – die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war,<br />
haben die Mitglieder des Gremiums die entsprechenden Vorlagen sorgfältig geprüft <strong>und</strong> auf<br />
der Basis schriftlicher <strong>und</strong> mündlicher Informationen ihre Beschlüsse gefasst.<br />
Den Rahmen hierfür bildeten vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats – jeweils eine Sitzung<br />
im März, im Juni, im September <strong>und</strong> im Dezember des Jahres 2004, in denen der Vorstand<br />
umfassend über die Lage des Unternehmens <strong>und</strong> die aktuelle Geschäftsentwicklung berichtete.<br />
Neben diesen Besprechungen gab es einen regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen dem<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats <strong>und</strong> dem Sprecher des Vorstands.<br />
8<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>
Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />
Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats tagte im Berichtsjahr insgesamt fünf Mal – im März,<br />
zwei Mal im Juni sowie im September <strong>und</strong> im Dezember 2004. Dabei beriet <strong>und</strong> entschied das<br />
Gremium über alle, gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zustimmungspflichtigen<br />
Geschäfte <strong>und</strong> Maßnahmen.<br />
Der Prüfungsausschuss trat im März <strong>und</strong> im Juni 2004 sowie im Februar 2005 zu Beratungen zusammen.<br />
Zudem beriet das Gremium am 18. März 2005 über den vorliegenden Jahresabschluss<br />
für das Geschäftsjahr 2004.<br />
Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz trat im vergangenen<br />
Geschäftsjahr nicht zusammen.<br />
Prüfungsauftrag<br />
Den Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses 2004 <strong>und</strong> des Lageberichts der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
sowie des Konzernabschlusses <strong>und</strong> Konzernlageberichts hat der Vorsitzende des Prüfungsausschusses<br />
des Aufsichtsrats, gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
vom 15. Juni 2004, der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Berlin/Frankfurt, erteilt. Bei der Prüfung der Abschlüsse lagen die Schwerpunkte<br />
u.a. auf der Bewertung der fortzuführenden <strong>und</strong> nicht fortzuführenden Aktivitäten,<br />
der Werthaltigkeit der Firmenwerte sowie auf der Prüfung der latenten Steuern <strong>und</strong> des Risikomanagements.<br />
Jahresabschluss <strong>und</strong> Konzernabschluss 2004<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2004<br />
sowie der mit dem Lagebericht der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zusammengefasste Konzernlagebericht wurden<br />
von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Berlin/Frankfurt, geprüft <strong>und</strong> jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss <strong>und</strong> Konzernabschluss<br />
sowie den zusammengefassten Lagebericht <strong>und</strong> Konzernlagebericht ebenfalls geprüft.<br />
Dabei lag der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig<br />
vor. Der Abschlussprüfer hat an der Sitzung des Prüfungsausschusses am 18. März 2005<br />
teilgenommen <strong>und</strong> über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet.<br />
Die Prüfung des Jahresabschlusses der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, des Konzernabschlusses sowie des<br />
zusammengefassten Lageberichts <strong>und</strong> Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat hat keinen<br />
Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des<br />
Abschlussprüfers zu. Er billigt den Konzernabschluss <strong>und</strong> den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr<br />
2004. Der Jahresabschluss ist damit gemäß §172 Aktiengesetz festgestellt.<br />
Mit Blick auf die weiteren strategischen Zielsetzungen für eine ertragreiche Unternehmensentwicklung<br />
schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an, für das Geschäftsjahr<br />
2004 keine Dividende auszuzahlen.<br />
Abhängigkeitsbericht<br />
Die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Berlin/Frankfurt, prüfte auch den vom Vorstand nach §312 Aktiengesetz erstellten Bericht über<br />
die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“). Der Abschlussprüfer<br />
hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
9<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung <strong>und</strong> Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />
unangemessen hoch war.“<br />
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands<br />
<strong>und</strong> das Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer keine Einwände.<br />
Corporate Governance<br />
Gemäß §161 AktG haben Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im Dezember 2004 in<br />
einer gemeinsamen Erklärung deutlich gemacht, inwiefern sie den Empfehlungen der „Regierungskommission<br />
Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen haben <strong>und</strong> entsprechen<br />
werden. Ausnahmen <strong>und</strong> Abweichungen wurden ausführlich begründet (siehe nachfolgendes<br />
Kapitel „Corporate Governance“). Der im Jahr 2003 erarbeitete Corporate Governance Kodex<br />
für unser Unternehmen hat unverändert seine Gültigkeit.<br />
Personalia<br />
Herr N. Erich Gerlach, seit 1997 Mitglied des Aufsichtsrats der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, hat zum 31. Dezember<br />
2004 sein Mandat niedergelegt. Als Ersatzmitglied wurde zum 1. Januar 2005 Herr Wolfgang<br />
Haupt gerichtlich bestellt. Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich Herrn Gerlach sehr<br />
herzlich für seine langjährige <strong>und</strong> verdienstvolle Tätigkeit zum Wohle des Unternehmens.<br />
Im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrats danke ich dem Vorstand, den Arbeitnehmervertretern<br />
sowie allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern unseres Unternehmens für ihr fachliches <strong>und</strong><br />
persönliches Engagement in den letzten zwölf Monaten. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
in den veräußerten Geschäftsbereichen begleiten unsere besten Wünsche für den weiteren<br />
persönlichen <strong>und</strong> beruflichen Erfolg in ihrer neuen unternehmerischen Heimat.<br />
Neumarkt, 5. April 2005<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
10
CORPORATE GOVERNANCE<br />
1. Vorbemerkung<br />
Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft* )<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft verpflichtet sich zur Corporate Governance, den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
einer transparenten, verantwortlichen <strong>und</strong> auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
des Unternehmens. Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand sowie alle Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind dieser Zielsetzung verpflichtet. Der Aufsichtsrat hat diese Verpflichtung<br />
in seiner Sitzung am 21. November 2002 vollinhaltlich bestätigt. Der Vorstand verantwortet<br />
die konzernweite Beachtung der Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze.<br />
Ziel der <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze ist u.a. die Steigerung des Vertrauens der<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen Anleger, der K<strong>und</strong>en, der Mitarbeiter <strong>und</strong> der Öffentlichkeit in die<br />
Leitung <strong>und</strong> Überwachung des Unternehmens.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze berücksichtigen die durch Recht <strong>und</strong> Gesetz<br />
gegebenen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> werden durch anerkannte nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Wohlverhaltensregeln <strong>und</strong> durch marktmäßige Usancen ergänzt.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze sind keine für alle Zeiten festgelegten Verhaltensleitlinien,<br />
sondern ein fortlaufender Prozess. Sie werden unter Berücksichtigung neuer<br />
gesetzlicher Bedingungen <strong>und</strong> sonstiger Erkenntnisse <strong>und</strong> Notwendigkeiten sowie nationaler<br />
<strong>und</strong> internationaler Standards überprüft <strong>und</strong> ggf. angepasst. Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-<br />
Gr<strong>und</strong>sätze werden im Internet auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> im jährlichen Geschäftsbericht<br />
der Gesellschaft veröffentlicht.<br />
* ) Gr<strong>und</strong>sätze für eine gute <strong>und</strong> verantwortungsbewusste Unternehmensleitung <strong>und</strong> -kontrolle, erarbeitet <strong>und</strong> verabschiedet<br />
von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Januar 2003.<br />
11<br />
CORPORATE GOVERNANCE
2. Aktionäre <strong>und</strong><br />
Hauptversammlung<br />
3. Vorstand<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat nennwertlose Namensaktien ausgegeben, die je Aktie eine Stimme gewähren.<br />
Es gibt keine „Golden Shares“.<br />
Die Hauptversammlung der Gesellschaft entscheidet über die Verwendung des Gewinns, über<br />
die Entlastung von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat, wählt den Abschlussprüfer <strong>und</strong> nimmt alle ihr vom<br />
Gesetz zugewiesenen Rechte wahr.<br />
Von einer Ermächtigung zur Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss wird der Vorstand nur<br />
Gebrauch machen, wenn die Kapitalerhöhung 10 Prozent des jeweiligen Gr<strong>und</strong>kapitals nicht übersteigt.<br />
Von der Gesellschaft werden für die Hauptversammlung alle geforderten Unterlagen <strong>und</strong><br />
Berichte unter Einsatz der elektronischen Medien auf der Website der Gesellschaft zusammen mit<br />
der Tagesordnung veröffentlicht. Zur Erleichterung der Wahrnehmung der Aktionärsrechte, vor<br />
allem der Stimmrechtsausübung, unterstützt die Gesellschaft die Aktionäre, indem sie ihnen die<br />
Stimmabgabe <strong>und</strong> die Vollmachtserteilung per Internet ermöglicht. Die Gesellschaft stellt den Aktionären<br />
bei Bedarf einen Stimmrechtsvertreter für die weisungsgeb<strong>und</strong>ene Ausübung des Stimmrechts<br />
zur Verfügung.<br />
Der Vorstand ist bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften<br />
an das Unternehmensinteresse <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Unternehmensführung<br />
geb<strong>und</strong>en. Wesentliches Ziel der Unternehmensführung ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.<br />
Wesentliche Kenngröße ist der EVA (Economic Value Added).<br />
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab<br />
<strong>und</strong> ist für die Strategieumsetzung verantwortlich. Er achtet darauf, dass die im Unternehmen<br />
eingesetzten Instrumente effektiv <strong>und</strong> effizient sind. Hierzu bedient er sich entsprechender<br />
Planungs-, Kontroll- <strong>und</strong> Risikomanagement-Systeme. Der Vorstand ist der Legalität verpflichtet<br />
<strong>und</strong> sorgt im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über alle relevanten Fragen der Planung,<br />
Geschäftsentwicklung <strong>und</strong> Risikosituation. Abweichungen von den aufgestellten Plänen <strong>und</strong> Zielen<br />
werden berichtet <strong>und</strong> erläutert. Der Vorstand nimmt die soziale Verantwortung im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
wahr.<br />
Der Vorstand führt das Unternehmen unter Beachtung von §77 AktG gesamtheitlich. Die Verantwortungsbereiche<br />
der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus der Geschäftsverteilung.<br />
Die Zusammenarbeit des Vorstands regelt eine Geschäftsordnung, die auch bestimmt, dass Entscheidungen<br />
von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung dem Gesamtvorstand obliegen bzw. ab bestimmter<br />
Auswirkungen <strong>und</strong> Wertgrenzen dem Aufsichtsrat zur vorherigen Zustimmung vorzulegen sind.<br />
Die Mitglieder des Vorstands widmen ihre gesamte Arbeitskraft dem <strong>Pfleiderer</strong> Konzern. Bei der<br />
Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind sie ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet<br />
<strong>und</strong> verfolgen keine den Gesellschaftsinteressen widersprechenden persönlichen Interessen. Die<br />
Mitglieder des Vorstands nehmen in Ausübung ihrer Tätigkeit weder für sich noch für Dritte<br />
Zuwendungen oder sonstige Vorteile entgegen, die geeignet sind, das Interesse der Gesellschaft<br />
oder K<strong>und</strong>eninteressen zu beeinträchtigen.<br />
12
4. Aufsichtsrat<br />
Der Vorstand beachtet die einschlägigen Insider-Vorschriften <strong>und</strong> verpflichtet insbesondere die<br />
Führungskräfte durch entsprechende Insider-Richtlinien ebenfalls zur Beachtung dieser Gr<strong>und</strong>sätze.<br />
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage von §87 AktG. Die Vergütung<br />
umfasst fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile berücksichtigen neben<br />
der wirtschaftlichen Lage des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sowie Erfolg <strong>und</strong> Zukunftsaussichten der<br />
Unternehmensgruppe auch leistungsbezogene Elemente. Als variable Vergütungskomponente<br />
mit langfristiger Anreizwirkung werden Stock Options nach einem von der Hauptversammlung<br />
sowie dem Aufsichtsrat genehmigten Plan ausgegeben. Über die Vergütung <strong>und</strong> den Aktienbesitz<br />
wird im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft berichtet. Rechte aus Aktienoptionen können<br />
frühestens nach einer Sperrfrist von drei Jahren ab Ausgabezeitpunkt ausgeübt werden. Durch<br />
die Festlegung von Blockperioden ist gesichert, dass die Bestimmungen des Insider-Rechtes<br />
beachtet werden.<br />
Der Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat durch entsprechende Regelungen für die ebenfalls Stock<br />
Option berechtigten Führungskräfte des Konzerns dafür Sorge getragen, dass vorgenannte<br />
Gr<strong>und</strong>sätze auch bei der Vergütung von oberen Führungskräften des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns Anwendung<br />
finden.<br />
Dem Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> gehören Persönlichkeiten an, die die erforderlichen Kenntnisse,<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> persönlichen Voraussetzungen mitbringen, um die geforderten Beratungs- <strong>und</strong><br />
Kontrollaufgaben zur Erreichung der Unternehmensziele wahrnehmen zu können. Bei den Aufsichtsrats-Wahlvorschlägen<br />
an die Hauptversammlung wird darauf geachtet, dass die vorgenannten<br />
Maßstäbe beachtet werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats üben ihre Tätigkeiten sorgfältig <strong>und</strong><br />
gewissenhaft unter Einbringung einer ausreichenden zeitlichen Verfügbarkeit aus.<br />
Der Aufsichtsrat nimmt seine Aufgaben unter Wahrung einer Geschäftsordnung wahr. Der Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrats steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorsitzenden des Vorstands<br />
<strong>und</strong> den Vorstandsmitgliedern <strong>und</strong> wird über wichtige Ereignisse unverzüglich <strong>und</strong> umfassend<br />
unterrichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird seinerseits die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
ebenfalls im Bedarfsfall unverzüglich unterrichten.<br />
Zur Steigerung seiner Effizienz hat der Aufsichtsrat einen Arbeitsausschuss <strong>und</strong> einen Prüfungsausschuss<br />
gebildet. Unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der Festlegungen<br />
in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kann der Arbeitsausschuss im Auftrag des Aufsichtsrats<br />
entscheiden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist nicht zugleich Vorsitzender des Prüfungsausschusses.<br />
Die Aufsichtsratsmitglieder wahren über ihre Tätigkeit Stillschweigen. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats<br />
ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Interessenkonflikte, die aufgr<strong>und</strong> einer Beratung<br />
oder Organfunktion bei K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Wettbewerbern, Kreditgebern oder sonstigen<br />
Geschäftspartnern entstehen könnten, werden dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offen<br />
gelegt. Sofern Mitglieder des Aufsichtsrats Beratungs- oder sonstige Dienstleistungen für den<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern ausüben sollten, entscheidet hierüber zuvor der Aufsichtsrat.<br />
13<br />
CORPORATE GOVERNANCE
5. Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Information<br />
Die Vergütung des Aufsichtsrats sowie der Aktienbesitz der Mitglieder des Aufsichtsrats werden<br />
im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft angegeben. Die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat<br />
zwischen den Vertretern der Anteilseigner <strong>und</strong> den Vertretern der Arbeitnehmer ist auf Konsens<br />
ausgerichtet.<br />
Die Vorbereitung der Auswahl des Abschlussprüfers sowie der Prüfungsschwerpunkte <strong>und</strong> die Vereinbarung<br />
des Prüfungshonorars ist Aufgabe des Prüfungsausschusses. Ebenso ist der Prüfungsausschuss<br />
verantwortlich für die Vorbereitung der Prüfung des Jahres- <strong>und</strong> Konzernabschlusses<br />
einschließlich der Lageberichte auf der Gr<strong>und</strong>lage der Prüfungsergebnisse.<br />
Bei der Kommunikation mit Aktionären sowie der Öffentlichkeit beachtet der Vorstand die Gr<strong>und</strong>sätze<br />
der Transparenz, Zeitnähe, Offenheit, Verständlichkeit <strong>und</strong> Gleichbehandlung. Er veröffentlicht<br />
unverzüglich Tatsachen, die im Tätigkeitsbereich der Gesellschaft eintreten <strong>und</strong> nicht<br />
öffentlich bekannt sind, insbesondere wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermögens<strong>und</strong><br />
Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsverlauf geeignet sind, den Börsenpreis der<br />
Wertpapiere der Gesellschaft erheblich zu beeinflussen. Ebenso werden die wesentlichen wiederkehrenden<br />
Veröffentlichungen (Finanztermine) mit zeitlichem Vorlauf publiziert, auch über die<br />
Website.<br />
Bei der Information der Öffentlichkeit werden elektronische Medien, insbesondere auch das<br />
Internet, genutzt. Alle Informationen sind auch in englischer Sprache verfügbar.<br />
Sofern Organmitglieder der Gesellschaft bzw. Familienangehörige der Organmitglieder Wertpapiere<br />
der Gesellschaft erwerben oder veräußern sollten, veröffentlicht die Gesellschaft diese<br />
Informationen unter Beachtung der Richtlinien zum „Directors’ Dealing“ im Internet auf der<br />
Website der Gesellschaft.<br />
Neumarkt, 15. Januar 2003<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
14
Entsprechenserklärung 2004<br />
Gemäß §161 AktG haben Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft jährlich<br />
eine Erklärung abzugeben, inwiefern sie den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher<br />
Corporate Governance Kodex“ entsprochen haben <strong>und</strong> entsprechen werden. Vorstand <strong>und</strong><br />
Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haben im Dezember 2004 die Erklärung auf der Website der Gesellschaft<br />
veröffentlicht, dass sie mit folgenden Ausnahmen den Empfehlungen des Deutschen<br />
Corporate Governance Kodex entsprechen:<br />
Kodex Ziff. 4.2.3:<br />
Vergütungsstruktur des Vorstands<br />
Die Vergütungsstruktur des Vorstands der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sieht fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile vor.<br />
Als langfristige Anreizkomponente der Vergütungsstruktur wurde auf der HV 2001 ein Aktienoptionsplan<br />
mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2006 beschlossen. Dieser Aktienoptionsplan sieht<br />
keine Begrenzungsmöglichkeit vor (Caps). Eine nachträgliche Änderung des Aktienoptionsplans<br />
ist nicht vorgesehen, da hierfür ein neuerlicher HV-Beschluss herbeizuführen wäre.<br />
Kodex Ziff. 4.2.4:<br />
Veröffentlichung der individuellen Vergütung der Vorstandsmitglieder<br />
Die Vergütung des Vorstands wird summarisch getrennt nach Fixum, erfolgsbezogenen Komponenten<br />
<strong>und</strong> Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung (= Aktienoptionen) ausgewiesen. Die<br />
Bezüge werden nicht individualisiert, sondern nur für das Gesamtgremium kumuliert ausgewiesen<br />
<strong>und</strong> veröffentlicht. Für die Einschätzung des Aktionärs ist unseres Erachtens primär die Gesamtvergütung<br />
ausschlaggebend. Zum Schutz der Privatsphäre sehen Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat von<br />
einer individuellen Ausweisung der Vergütung ab.<br />
Kodex Ziff. 5.4.1:<br />
Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder<br />
Zurzeit ist keine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder in der Satzung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> fixiert.<br />
Bei einer künftigen Besetzung sollte dieser Aspekt berücksichtigt werden. Es ist vorgesehen, eine<br />
Altersgrenze von 70 Jahren in den Statuten der Gesellschaft festzuschreiben.<br />
Kodex Ziff. 5.4.5:<br />
Veröffentlichung der individuellen Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />
Der Aufsichtsrat erhält derzeit nur eine fixe Vergütung. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />
wird ebenso nicht individualisiert ausgewiesen. Für Interessierte kann die Vergütung aus der<br />
Satzung (§15), die auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> veröffentlicht wurde, nachvollzogen werden.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen <strong>und</strong> der auf die Aufsichtsratstätigkeit<br />
entfallenden Umsatzsteuer eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare<br />
Vergütung, die für das einzelne Mitglied 10.500,– Euro, für den Vorsitzenden das Doppelte, für<br />
stellvertretende Vorsitzende <strong>und</strong> Ausschussvorsitzende das 1,5-Fache <strong>und</strong> für Mitglieder von Ausschüssen<br />
das 1,25-Fache beträgt.<br />
Kodex Ziff. 7.1.2:<br />
Veröffentlichung Jahresabschluss 2004<br />
Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2004 erfolgt nicht binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Osterfeiertage im Frühjahr 2005 wird die Veröffentlichung des Jahresabschlusses<br />
ausnahmsweise Anfang April 2005 erfolgen.<br />
15<br />
CORPORATE GOVERNANCE
Erfolgsorientierte Vergütung des Vorstands<br />
Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> enthält fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile.<br />
Zusätzlich zu den variablen Bestandteilen beziehen die Vorstandsmitglieder als variable<br />
Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung Bezugsrechte nach dem Long-Term<br />
Incentive Plan der Gesellschaft. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben<br />
den Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen des einzelnen Vorstandsmitglieds auch die wirtschaftliche Lage,<br />
der Erfolg <strong>und</strong> die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Als Referenzkennzahlen dienen hierfür<br />
der Nopat <strong>und</strong> der Economic Value Added des Konzerns sowie persönliche Ziele.<br />
Die Bezüge der Vorstände betrugen im Geschäftsjahr 2004 3.222 Tsd. Euro. In diesem Betrag<br />
ist ein variabler Anteil von 2.240 Tsd. Euro enthalten. Im Rahmen des Stock Option Programs<br />
wurden den Mitgliedern des Vorstands, bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder, in<br />
2004 386.260 Optionen zum Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt.<br />
Stock Option Plan<br />
Auf der Hauptversammlung am 10. Juli 2001 haben die Aktionäre der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ein Stock<br />
Option Program in Höhe von maximal 4.268.500 Stückaktien (entspricht 10 Prozent des<br />
Gr<strong>und</strong>kapitals) genehmigt, für die im Rahmen der <strong>Pfleiderer</strong> Aktienoptionspläne Bezugsrechte<br />
ausgegeben werden. Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein<br />
Aktienoptionsprogramm gibt, wer an diesem teilnimmt <strong>und</strong> wie viele Aktienoptionen die einzelnen<br />
Berechtigten erhalten. Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten<br />
erfolgt unter der Bedingung, dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit<br />
der Aktienoptionen beträgt sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach<br />
Gewährung ausgeübt werden. Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus<br />
dem Betrag des Eigeninvestments dividiert durch den Basiskurs <strong>und</strong> multipliziert mit dem<br />
Faktor 12. Der Basiskurs bestimmt sich nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den<br />
Monaten September bis November. Die Aktienoptionen können zu einem Bezugspreis zwischen<br />
110 <strong>und</strong> 125 Prozent des Basiskurses ausgeübt werden.<br />
Element<br />
Festgehalt<br />
Variable Vergütung:<br />
Nopat Konzern<br />
EVA® Konzern<br />
Delta EVA® z. Vj. EVA® Konzern<br />
Persönliche Ziele<br />
Hans H. Overdiek Michael Ernst Dr. Jürgen Koch<br />
(EVA® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Stern Stewart & Co.)<br />
16
Stock Option Program 2004 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />
Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Option Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />
2001 beschlossen hat, haben der Vorstand am 10. August 2004 <strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des<br />
Aufsichtsrats am 23. August 2004 das Stock Option Program 2004 bestätigt. Danach ist der Vorstand<br />
der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern die verbleibenden<br />
nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren. Insgesamt 24<br />
Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 536.016 Optionen an dem SOP 2004 teilgenommen.<br />
Der Basiskurs beträgt 6,99 Euro. Die Ausübungspreise liegen zwischen 7,69 Euro <strong>und</strong> 8,74 Euro<br />
bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 8,22 Euro.<br />
Eine genaue Auflistung der gewährten Aktienoptionen kann dem Anhang zum Konzernabschluss<br />
2004 des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns (Seite 92 ff. dieses Geschäftsberichts) entnommen werden.<br />
17<br />
CORPORATE GOVERNANCE
OSTEUROPA<br />
Polen verzeichnete 2004 ein reales Wirtschaftswachstum von 6 Prozent. Der Anteil der Möbelindustrie<br />
am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag mit 2 Prozent etwa doppelt so hoch wie in der Europäischen<br />
Union. 4,3 Prozent aller in Europa produzierten Möbel stammen heute bereits aus Polen.<br />
20 Prozent Zuwachs in Polen<br />
Niedrige Produktions- <strong>und</strong> Arbeitskosten, hoch qualifizierte Mitarbeiter <strong>und</strong> eine gesicherte<br />
Rohstoffversorgung sind wichtige Standortvorteile für die Möbel- <strong>und</strong> Spanplattenproduktion<br />
in Polen. Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe stellen sich mit Kapazitätserweiterungen ihrer<br />
Produktionsanlagen in Polen auf das weitere Marktwachstum in Osteuropa ein. Mit einem<br />
Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 60 Mio. Euro wird zudem ein neues Werk in Russland errichtet,<br />
das ein weiterer wichtiger Eckpfeiler bei der Umsetzung unserer internationalen Wachstums-<br />
strategie ist.
L<strong>AG</strong>EBERICHT PFLEIDERER KONZERN<br />
UND PFLEIDERER <strong>AG</strong><br />
Konjunkturbericht<br />
Anhaltend schwacher Konsum in Deutschland<br />
Möbel- <strong>und</strong> Holzwerkstoffindustrie profitiert von verstärkter Auslandsnachfrage<br />
Bahnindustrie mit guter internationaler Nachfrage<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Die Weltkonjunktur hat sich nach etwas schwächeren Jahren gut erholt <strong>und</strong> wuchs nach Angaben<br />
des ifo Instituts 2004 um 5 Prozent. Deutschland dagegen konnte laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt<br />
trotz vieler Feiertage, die auf ein Wochenende fielen, nach einem Rückgang des Wirtschaftswachstums<br />
2003 um 0,1 Prozentpunkte das Bruttoinlandsprodukt 2004 nur um r<strong>und</strong> 1,7 Prozent<br />
steigern. Bereinigt um den „Feiertags-Effekt“ liegt die Steigerung jedoch nur bei r<strong>und</strong> 0,5 Prozent.<br />
Der wichtigste Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft war wie bereits 2003 auch im Jahr 2004<br />
der Export. R<strong>und</strong> 8,2 Prozent konnte er im Jahresvergleich zulegen, während der Import nur um<br />
5,7 Prozent stieg. Die deutsche Binnenkonjunktur blieb nach wie vor schwach: Der private Konsum,<br />
der mit knapp 60 Prozent den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat, sank in 2004 weiter<br />
um 0,3 Prozent.<br />
Holzwerkstoffindustrie<br />
Die Entwicklung der wichtigsten K<strong>und</strong>enindustrie – die deutsche Möbelindustrie, hier vor allem<br />
die Küchenmöbelindustrie – ist wesentlich für die Geschäftsentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
Deutschland. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet der Verbandsvorstand nach drei Jahren<br />
mit rückläufigen Umsätzen erstmals wieder mit einem Zuwachs. Der Umsatz kletterte Schätzungen<br />
zufolge um 1,5 Prozent auf r<strong>und</strong> 20 Milliarden Euro.<br />
20
Gestützt wird der Aufschwung nach Verbandsaussagen nahezu ausschließlich vom Export. Die<br />
Ausfuhren, die ein Viertel des Branchenumsatzes ausmachten, legten in den ersten neun<br />
Monaten des Jahres 2004 um 5,9 Prozent zu. In nur neun Jahren hat sich somit die Exportquote<br />
der deutschen Möbelindustrie auf 26,2 Prozent verdoppelt.<br />
Dagegen verlief das Inlandsgeschäft der deutschen Möbelindustrie mit einem Zuwachs von<br />
etwas mehr als 1 Prozent weiterhin schwach. Innerhalb der Branche verzeichnen momentan die<br />
Hersteller von Küchen- <strong>und</strong> Sitzmöbeln die beste Geschäftsentwicklung. Hier konnte der Umsatz<br />
nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Holz <strong>und</strong> Kunststoffe verarbeitenden Industrie<br />
e.V. (HDH) in den ersten elf Monaten des Jahres 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum<br />
um 4,6 Prozent gesteigert werden, während Büro- <strong>und</strong> Kastenmöbelproduzenten<br />
über Einbußen klagten.<br />
Als Zulieferer der Möbelindustrie verlief die Entwicklung der europäischen Holzwerkstoffproduktion<br />
entsprechend. Im ersten Halbjahr 2004 stieg das Produktionsvolumen in Europa nach Angaben<br />
der European Panel Federation (EPF), Brüssel, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent.<br />
Auch die deutschen Holzwerkstoffproduzenten profitierten von einer erhöhten Auslandsnachfrage.<br />
Im zweiten Quartal 2004 stieg parallel zur Produktionsmenge die Exportnachfrage überproportional<br />
zum Vorjahr um 18 Prozent.<br />
Nach Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes erhöhte sich der Export von Rohspanplatten<br />
aus Deutschland bis Oktober 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent. Hauptabnehmerländer<br />
sind Dänemark <strong>und</strong> Polen.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Ausschlaggebend für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Infrastrukturtechnik mit dem<br />
Business Center track systems sind vor allem das Investitionsverhalten der Deutsche Bahn <strong>AG</strong><br />
<strong>und</strong> der Industrie sowie die Infrastrukturvorhaben der öffentlichen Hand. Die Instandhaltungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> der Ausbau von Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr sind beeinflussende Faktoren der<br />
Bahnwirtschaft in Deutschland <strong>und</strong> weltweit.<br />
Die Deutsche Bahn <strong>AG</strong>, die als Betreiberin der deutschen Bahn-Infrastruktur zuständig ist für<br />
Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der Schieneninfrastruktur in Deutschland, kündigte bereits im Jahr 2003 an,<br />
aufgr<strong>und</strong> der Haushaltslage des B<strong>und</strong>es geplante Investitionen zurückzustellen; dies wird sich<br />
auch im Geschäftsjahr 2005 fortsetzen. Bislang zeigten sich insgesamt nur geringe Auswirkungen<br />
auf den Geschäftsverlauf der <strong>Pfleiderer</strong> track systems, da die Schwäche der Inlandsnachfrage<br />
durch Exporterfolge ausgeglichen wurde. Für das kommende Geschäftsjahr 2005 wird allerdings<br />
mit einem erheblich geringeren Auftragsvolumen im Inland gerechnet.<br />
21<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT KONJUNKTURBERICHT
Finanzwirtschaftliche Entwicklung<br />
Fokussierung des Unternehmensportfolios durch Veräußerung des<br />
Business Centers Poles & Towers <strong>und</strong> weiterer Randaktivitäten<br />
Steigerung des Vorsteuerergebnisses der fortzuführenden Aktivitäten<br />
um 76,5 Prozent auf 31,6 Mio. Euro<br />
Stärkung der Eigenkapitalquote auf 32,6 Prozent (inkl. Anteile Dritter)<br />
Reduzierung der Nettoverschuldung um r<strong>und</strong> 133 Mio. Euro<br />
auf 122,9 Mio. Euro<br />
Fokussierung auf die Kernkompetenzen<br />
Mit der Zielsetzung, die Verschuldung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns im Geschäftsjahr 2004 weiter<br />
abzubauen <strong>und</strong> die Eigenkapitalbasis zu stärken, trennte sich der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr<br />
2004 vom Business Center Poles & Towers (mit den Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> Europa)<br />
sowie von den Business Units water systems <strong>und</strong> Wind Energy. Im Januar 2004 gründeten die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> die Fuhrländer <strong>AG</strong> ein Gemeinschaftsunternehmen für ihre Onshore-Windenergie-Aktivitäten.<br />
Die Gesellschaft, in der die Fuhrländer <strong>AG</strong> die Mehrheitsanteile hält <strong>und</strong><br />
die unternehmerische Führung verantwortet, übernahm mit sofortiger Wirkung alle Onshore-<br />
Aktivitäten der <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy inklusive K<strong>und</strong>enbeziehungen, Patente sowie Lizenzen<br />
<strong>und</strong> Markenrechte.<br />
Im Februar 2004 wurde das US-amerikanische Beton- <strong>und</strong> Stahlmastengeschäft des <strong>Pfleiderer</strong><br />
Konzerns an Valmont Industries, Inc., einen der Weltmarktführer für Maste, Stützen <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik,<br />
veräußert. Die Transaktion umfasste sieben Beton- <strong>und</strong> Stahlmastenwerke in<br />
den USA mit einem Umsatzvolumen von mehr als 75 Mio. US-Dollar. Der Kaufpreis betrug knapp<br />
115 Mio. US-Dollar, wovon 105 Mio. US-Dollar durch Barzahlung beglichen wurden.<br />
Die übrigen Aktivitäten der Geschäftseinheit Business Center Poles & Towers wurden in zwei<br />
Schritten abgegeben. Zum 1. Juli 2004 wurde die Stahlturmproduktion für Windkraftanlagen<br />
mit 135 Mitarbeitern am Standort Leipzig an das Stahlbau- <strong>und</strong> Windturmunternehmen SI<strong>AG</strong><br />
Tube & Tower GmbH, eine Tochtergesellschaft der Schaaf Industrie Aktiengesellschaft, Leipzig,<br />
verkauft. Im Dezember 2004 folgte dann die Trennung von den restlichen deutschen Aktivitäten<br />
des Business Centers Poles & Towers durch den Verkauf an Finanzinvestoren um die VTC Partners<br />
GmbH. An drei Standorten in Deutschland produzierten 565 Mitarbeiter ein Umsatzvolumen<br />
von r<strong>und</strong> 80 Mio. Euro.<br />
Im November 2004 unterzeichnete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern einen Vertrag zum Verkauf der <strong>Pfleiderer</strong><br />
water systems GmbH. Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die <strong>Pfleiderer</strong> water systems GmbH<br />
mit 33 Mitarbeitern in Deutschland, Europa, Asien <strong>und</strong> in den USA erfolgreich tätig.<br />
Insgesamt wurden über die Veräußerungen Aktiva in Höhe von r<strong>und</strong> 43,1 Mio. Euro abgegeben<br />
<strong>und</strong> ein Buchgewinn in Höhe von 51,4 Mio. Euro erzielt.<br />
22
Darstellung der „nicht fortzuführenden Aktivitäten“<br />
Die veräußerten Geschäftsaktivitäten werden im vorliegenden Konzernabschluss in der Gewinn<strong>und</strong><br />
Verlustrechnung unter „nicht fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Entsprechend den<br />
Veräußerungszeitpunkten wurden die operativen Ergebnisse der US-amerikanischen Aktivitäten<br />
des Business Centers Poles & Towers bis zum 31. März 2004 berücksichtigt, der deutschen<br />
Aktivitäten des Business Centers bis zum 30. November 2004 <strong>und</strong> des Entwicklungsgeschäfts<br />
water systems bis zum 31. Dezember 2004. Die Vorjahreswerte der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
wurden gemäß den US-GAAP-Anforderungen mit dem Ziel der besseren Vergleichbarkeit<br />
angepasst.<br />
In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> für den Vorjahreszeitraum wurden die Aktiv<strong>und</strong><br />
Passivposten der nicht fortzuführenden Aktivitäten summarisch als „Aktiva bzw. Passiva aus<br />
nicht fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen.<br />
Ertragslage<br />
23<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />
2004 2003<br />
% vom % vom<br />
Mio. Euro Umsatz Mio. Euro Umsatz<br />
Umsatzerlöse 901,0 100,0 848,2 100,0<br />
Auslandsanteil in Prozent 53,8 49,1<br />
Herstellungskosten –659,5 73,2 –628,0 74,0<br />
Bruttoergebnis 241,5 26,8 220,2 26,0<br />
EBITDA 87,4 9,7 72,2 8,5<br />
Abschreibungen auf<br />
Anlagevermögen/Finanzanlagen –37,2 –37,3<br />
EBIT 50,2 5,6 34,9 4,1<br />
Zinsergebnis –18,6 –2,1 –17,0 –2,0<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten 31,6 3,5 17,9 2,1<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
–9,6 –1,1 –9,3 –1,1<br />
vor Minderheitsanteilen<br />
Ergebnis aus nicht fortzuführenden<br />
22,0 2,4 8,6 1,0<br />
Aktivitäten 27,3 3,0 –51,5 –6,1<br />
Steuern auf nicht fortzuführende<br />
Aktivitäten 0,8 0,1 1,7 0,2<br />
Ergebnis vor Minderheitsanteilen 50,1 5,6 –41,1 –4,8<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis 16,3 1,8 –4,6 0,5<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33,9 3,8 –45,8 –5,4
Im Geschäftsjahr 2004 erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern Umsatzerlöse in Höhe von r<strong>und</strong> 901,0 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 848,2 Mio. Euro). Gegenüber dem angepassten Vorjahreswert wurde somit eine<br />
Umsatzsteigerung von 6,2 Prozent erreicht. Die fortschreitende Internationalisierung der beiden<br />
Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe <strong>und</strong> track systems sowie die lang angestrebte Verbesserung<br />
des Preisniveaus für Rohspanplatten in Deutschland hatten hier entscheidenden Einfluss. Der Auslandsanteil<br />
am Konzernumsatz konnte um 4,7 Prozentpunkte auf 53,8 Prozent steigen.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) legte gegenüber dem Vorjahr<br />
um 21,1 Prozent auf 87,4 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge stieg von 8,5 Prozent in 2003 auf<br />
9,7 Prozent im Jahr 2004. Diese Margenverbesserung ist zwar ein wichtiger Schritt, soll aber<br />
weiter verbessert werden. Im Geschäftsbereich Engineered Wood konnte das EBITDA um 36,5 Prozent<br />
auf 78,9 Mio. Euro gesteigert werden; dabei verzeichneten sowohl das Deutschlandgeschäft<br />
als auch die Aktivitäten in Polen deutliche Steigerungen. Auch der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
konnte das EBITDA nochmals leicht steigern.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong> Steuern (EBIT) beläuft sich zum Jahresende 2004 auf 50,2 Mio. Euro<br />
(Vorjahr 34,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge konnte von 4,1 Prozent auf 5,6 Prozent gesteigert<br />
werden.<br />
Für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) der fortzuführenden Aktivitäten<br />
in Höhe von 31,6 Mio. Euro (Vorjahr 17,9 Mio. Euro). Damit gelang eine Anhebung der<br />
Umsatzrendite von 2,1 Prozent in 2003 auf 3,5 Prozent in 2004. Die Zielgröße von 5 Prozent ist<br />
damit deutlich näher gerückt. Bei den nicht fortzuführenden Aktivitäten werden die Erträge, Abschreibungen<br />
<strong>und</strong> Rückstellungsveränderungen aus den angekündigten Verkäufen des Business<br />
Centers Poles & Towers <strong>und</strong> des Entwicklungsgeschäfts water systems ausgewiesen. Nach den<br />
Verlusten aus den Desinvestments in den beiden Vorjahren konnte im Jahr 2004 wieder ein positiver<br />
Beitrag verbucht werden. Die Verkäufe wurden im Geschäftsjahr 2004 abgeschlossen <strong>und</strong><br />
erzielten im Saldo einen Ergebnisbeitrag in Höhe von 27,3 Mio. Euro (Vorjahr –51,5 Mio. Euro).<br />
Insgesamt erwirtschaftete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 ein Vorsteuerergebnis<br />
in Höhe von 58,9 Mio. Euro nach –33,6 Mio. Euro im Jahr 2003.<br />
Entsprechend legt das Ergebnis je Aktie von –1,07 Euro auf 0,79 Euro im Jahr 2004 zu.<br />
Die Materialaufwandsquote, bereinigt um Bestandsveränderungen des Konzerns, stieg zum<br />
31. Dezember 2004 leicht auf 52,8 Prozent nach 51,1 Prozent im Jahr 2003. Hierin spiegelt sich<br />
u.a. eine veränderte Umsatz- <strong>und</strong> Kostenstruktur der track systems wider. Im internationalen<br />
Systemgeschäft liegt der Zukaufanteil höher als im Inlandsgeschäft.<br />
Die Abschreibungsquote verringerte sich von 4,4 Prozent in 2003 auf 4,1 Prozent in 2004.<br />
Ursache hierfür ist die rückläufige Investitionstätigkeit seit 2002.<br />
Die Auswirkungen des im Vorjahr erfolgten Sparprogramms zeigten sich in einer Reduzierung<br />
verschiedener Kostenpositionen. So konnten vor allem die Personalkosten um r<strong>und</strong> 2 Prozentpunkte<br />
auf eine Quote von 20,3 Prozent verringert werden (Vorjahr 22,3 Prozent). Vor allem die<br />
Anpassung der Holdingstrukturen an die vereinfachte Konzernstruktur kommt hierin zum Ausdruck.<br />
24
Vermögens- <strong>und</strong> Finanzlage<br />
25<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
% von % von<br />
Mio. Euro Bilanzsumme Mio. Euro Bilanzsumme<br />
Liquide Mittel 82,7 11,2 67,2 8,6<br />
Vorräte 104,6 14,1 101,2 13,0<br />
Übriges Umlaufvermögen<br />
Aktiva aus nicht<br />
88,8 12,0 89,0 11,4<br />
fortzuführenden Aktivitäten<br />
Kurzfristige<br />
4,9 0,7 106,4 13,7<br />
Vermögensgegenstände 281,0 38,0 363,8 46,7<br />
Sachanlagevermögen<br />
Immaterielle<br />
328,3 44,4 299,3 38,4<br />
Vermögensgegenstände<br />
Übrige langfristige<br />
93,8 12,7 92,6 11,9<br />
Vermögensgegenstände<br />
Langfristige<br />
36,4 4,9 23,6 3,0<br />
Vermögensgegenstände 458,5 62,0 415,5 53,3<br />
Aktiva 739,5 100,0 779,3 100,0<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
% von % von<br />
Mio. Euro Bilanzsumme Mio. Euro Bilanzsumme<br />
Verbindlichkeiten <strong>und</strong> übrige<br />
kurzfristige Verbindlichkeiten 180,5 24,4 151,3 19,4<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Passiva aus nicht<br />
13,6 1,8 49,8 6,4<br />
fortzuführenden Aktivitäten 17,1 2,3 72,5 9,3<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 211,2 28,5 273,6 35,1<br />
Langfristige<br />
Finanzverbindlichkeiten 192,0 26,0 273,2 35,1<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Übrige langfristige<br />
60,4 8,2 57,8 7,4<br />
Verbindlichkeiten 34,8 4,7 35,5 4,6<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 90,2 12,2 44,3 5,7<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 377,4 51,1 410,8 52,7<br />
Eigenkapital 150,9 20,4 94,9 12,2<br />
Passiva 739,5 100,0 779,3 100,0
Die Nettoverschuldung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konnte im Geschäftsjahr 2004 deutlich gesenkt<br />
werden. Zum Jahresende 2004 betrug sie 122,9 Mio. Euro <strong>und</strong> lag somit 132,9 Mio. Euro unter<br />
dem Vorjahr (255,8 Mio. Euro). Vor allem eine Rückführung langfristiger Finanzverbindlichkeiten<br />
mittels der erzielten Verkaufserlöse <strong>und</strong> ein laufender Cashflow in Höhe von 86,4 Mio. Euro (Vorjahr<br />
68,9 Mio. Euro) führten zu dieser Entlastung.<br />
Das Eigenkapital einschließlich Anteile Dritter betrug zum 31. Dezember 2004 241,1 Mio. Euro.<br />
Die Stärkung um r<strong>und</strong> 101,9 Mio. Euro basiert vor allem auf der im Juni 2004 durchgeführten<br />
Kapitalerhöhung der polnischen Tochtergesellschaft Grajewo S.A., an der sich der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Konzern nicht beteiligt hatte <strong>und</strong> bei der r<strong>und</strong> 62 Mio. Euro erlöst wurden. Mit diesem Kapitalschnitt<br />
wurden 1,6 Mio. Stückaktien neu ausgegeben <strong>und</strong>, bei fünffacher Überzeichnung, für<br />
je 180 PLN bei internationalen institutionellen Investoren sowie Privatanlegern platziert.<br />
Mit dem daraus resultierenden Buchgewinn in Höhe von 22,7 Mio. Euro wurden Umstrukturierungsaufwendungen<br />
in Deutschland, inbesondere die Schließung des Standortes Rheda, abgedeckt.<br />
Neben diesen Einmaleffekten trugen die nicht fortzuführenden Aktivitäten mit einem<br />
Ergebnisbeitrag nach Steuern in Höhe von 28,1 Mio. Euro zur Eigenkapitalstärkung bei.<br />
Insgesamt erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return<br />
on Capital Employed – ROCE) in Höhe von 11,5 Prozent. Dank der Verbesserung der Ergebnislage<br />
liegt der Wert deutlich über dem Vorjahr (8,2 Prozent). Vor allem der Geschäftsbereich<br />
Engineered Wood erzielte über die höheren Erträge eine Verbesserung des ROCE auf 12,9 Prozent.<br />
Für den Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik beläuft sich der ROCE auf 27,8 Prozent.<br />
Formel 2004 2003<br />
Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel in Mio. Euro 122,9 255,8<br />
Leverage Nettoverschuldung / EBITDA in Mio. Euro 1,4 3,5<br />
Eigenkapitalquote Eigenkapital (inkl. Minderheitsanteile)/ Bilanzsumme in % 32,6 17,9<br />
Gearing Nettoverschuldung / Eigenkapital (inkl. Minderheitsanteile) in % 51 184<br />
Capital Employed Net Working Capital* ) + Nettoanlagevermögen in Mio. Euro 435,2 423,8<br />
Return on Capital Employed EBIT/ Capital Employed in % 11,5 8,2<br />
* ) Bei der Ermittlung des Net Working Capital werden auch bestimmte mittelfristige Passiva berücksichtigt.<br />
Finanzierung<br />
Die Refinanzierung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist auf eine langfristige Absicherung des Unternehmens<br />
ausgerichtet. Die langfristigen Kreditverbindlichkeiten haben Laufzeiten bis 2010 <strong>und</strong><br />
sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von ca. 6 Prozent zu verzinsen. Das Rating der<br />
Agentur Fitch Ratings Ltd. wurde im Jahr 2004 überprüft <strong>und</strong> im Oktober 2004 von „BB negative<br />
outlook“ für Senior Unsecured Debt auf „BB stable outlook“ verbessert. Das internationale Geschäft<br />
des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird überwiegend über eigene Produktionsstätten in den Hauptmärkten<br />
abgewickelt. Exporte aus Deutschland werden größtenteils in Euro fakturiert. Die<br />
Exportquote in anderen Währungen ist gering, Risiken hieraus werden adäquat abgesichert.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Innerhalb des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung<br />
von Risiken aus Währungs- <strong>und</strong> Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis<br />
26
der jeweiligen Gr<strong>und</strong>geschäfte eingesetzt. Diese Aufgaben werden weitgehend zentral von der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. für die Konzerngesellschaften durchgeführt.<br />
Nähere Angaben werden im Konzernanhang ausgewiesen.<br />
Vermögens- <strong>und</strong> Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> nimmt als Holdinggesellschaft im Wesentlichen strategische Aufgaben wahr <strong>und</strong><br />
verantwortet die Steuerung des Konzerns. Die Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist somit eng verb<strong>und</strong>en<br />
mit dem Erfolg des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns. Das Geschäftsjahr der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist wie schon<br />
im Vorjahr gekennzeichnet von der strategischen Neuausrichtung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns <strong>und</strong><br />
den damit in Verbindung stehenden Auswirkungen aus dem Verkauf von mittelbaren <strong>und</strong> unmittelbaren<br />
Beteiligungen. Der Stromeinkauf wird seit 1. Januar 2004 direkt über die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
abgewickelt. Der eingekaufte Strom wurde margenfrei an die verb<strong>und</strong>enen Unternehmen weiterberechnet.<br />
Das Beteiligungsergebnis war geprägt durch Erträge aus Ergebnissen verb<strong>und</strong>ener<br />
Unternehmen des Geschäftsbereichs Infrastruktur, die im Wesentlichen aus der Veräußerung des<br />
Nordamerika-Geschäftes der Poles & Towers resultierten.<br />
Der Jahresüberschuss von insgesamt 6,3 Mio. Euro führte bei einem Verlustvortrag von 29,5 Mio.<br />
Euro zu einem vorläufigen Bilanzverlust in Höhe von 23,2 Mio. Euro.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> von langfristigen Anlagen.<br />
Dagegen wirkten jedoch die verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen,<br />
die deutlich verringert werden konnten. Gleichzeitig ergab sich aus dem veränderten Kapitalbedarf<br />
der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen eine Verminderung der kurzfristigen Bankguthaben <strong>und</strong> der verzinslichen<br />
Forderungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen. Die verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verb<strong>und</strong>enen Unternehmen betreffen insbesondere die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH, die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG <strong>und</strong> die niederländische Finanzierungsgesellschaft<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer/Niederlande. Die niederländische Finanzierungsgesellschaft refinanziert<br />
sich wiederum über den Kapitalmarkt.<br />
Ausschüttung<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich orientieren wir uns bei unserer Ausschüttungspolitik an der operativen Ergebnis<strong>und</strong><br />
Cashflow-Entwicklung im Konzern. Für das Geschäftsjahr 2004 stand u.a. die erfolgreiche<br />
deutliche Reduzierung der Nettoverschuldung im Vordergr<strong>und</strong>. Wir werden deshalb vorschlagen,<br />
für das Geschäftsjahr 2004 keine Dividende zu zahlen. Unsere Aktionäre haben über die Aktienkursentwicklung<br />
dennoch eine beachtenswerte Wertsteigerung über ihr <strong>Pfleiderer</strong>-Engagement<br />
erfahren können.<br />
Bericht über die Beziehung zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
In dem Bericht über die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für das<br />
Geschäftsjahr 2004 folgende Erklärung abgegeben:<br />
„Unsere Gesellschaft hat nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem<br />
die im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft<br />
eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG oder der mit der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG verb<strong>und</strong>enen Unternehmen wurden nicht getroffen oder unterlassen.<br />
Die Beziehung zur <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG bestand nur bis zum<br />
21. März 2004.“<br />
27<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
DEUTSCHLAND<br />
Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland lag 2004 bei einem Plus von 1,7 Prozent.<br />
Wieder einmal zeigte sich der Export als der Motor der deutschen Wirtschaft. Im Bereich der<br />
Holzwerkstoffe verzeichnete der Export von Rohspan ein deutliches Absatzplus von 25 Prozent.<br />
Konsolidierung im Inland<br />
<strong>und</strong> Wachstum im Export<br />
Mit einem Marktanteil von r<strong>und</strong> 21 Prozent sind die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe im Bereich<br />
der Rohspanplatten klarer Marktführer in Deutschland. Die aktive Konsolidierung der Pro-<br />
duktionskapazitäten in Deutschland hat zu einer positiven Stabilisierung des Preisniveaus<br />
geführt. Aufgr<strong>und</strong> der guten Nachfrageentwicklung aus dem Ausland sind die Produktions-<br />
anlagen der Branche derzeit weitgehend ausgelastet. Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
Deutschland konnten im Jahr 2004 ihren Auslandsanteil am Umsatz um 3,1 Prozent auf<br />
über 56 Prozent erhöhen.
Konsolidierung in<br />
Deutschland. Wachstum<br />
in Europa. Die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe passen<br />
ihre Kapazitäten der<br />
internationalen Marktentwicklung<br />
an.<br />
Geschäftsbereich Engineered Wood<br />
Erfolgreiche Marktkonsolidierung in Deutschland<br />
Strategische Erweiterung des Produktportfolios um MDF<br />
Ausbau der Präsenz im Wachstumsmarkt Osteuropa<br />
Der Geschäftsbereich Engineered Wood des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist mit 3.475 Mitarbeitern an<br />
acht Standorten in Deutschland <strong>und</strong> Polen ein führender Hersteller von Rohspanplatten <strong>und</strong> Veredelungsprodukten<br />
in Europa. Mit der Übernahme der Produktion für Mitteldichte Faserplatten<br />
am Standort Nidda zum 15. November 2004 konnten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe eine strategische<br />
Lücke im Produktportfolio schließen <strong>und</strong> partizipieren jetzt an diesem wachstums- <strong>und</strong><br />
ertragsstarken Segment mit eigenen Produktionskapazitäten in Deutschland. Insgesamt erzielte<br />
der Geschäftsbereich Engineered Wood im Geschäftsjahr 2004 Umsatzerlöse in Höhe von<br />
758,9 Mio. Euro (Vorjahr 715,9 Mio. Euro).<br />
Der deutsche Markt für Holzwerkstoffe war in den vergangenen drei Jahren bis Mitte 2004<br />
von Wettbewerbsdruck, Preisverfall <strong>und</strong> der Schwäche der Möbelindustrie geprägt. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> stand zur Förderung der Unabhängigkeit vom deutschen Markt die Steigerung<br />
Umsatz nach Regionen des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />
in % 2004 2003<br />
Deutschland 43,5 46,6<br />
Andere EU-Länder 41,0 27,7<br />
Übriges Europa 12,9 23,6<br />
Andere Länder 2,6 2,1<br />
30<br />
Übriges Europa<br />
Andere<br />
EU-Länder<br />
Andere Länder<br />
Deutschland
des Auslands- <strong>und</strong> Exportanteils im Geschäftsjahr 2004 an erster Stelle. Insgesamt betrug der<br />
Auslands- <strong>und</strong> Exportanteil am Umsatz des Geschäftsbereichs Engineered Wood 56,5 Prozent.<br />
Die Steigerung um 3,1 Prozentpunkte ist vor allem auf die erfreuliche Entwicklung im polnischen<br />
Markt zurückzuführen. Die Business Unit East mit ihren polnischen Tochtergesellschaften<br />
Grajewo S.A. <strong>und</strong> Prospan S.A. steigerte im Geschäftsjahr 2004 den Umsatz um 19,9 Prozent<br />
auf 227,3 Mio. Euro <strong>und</strong> trug somit r<strong>und</strong> 30 Prozent zum gesamten Umsatz des Geschäftsbereichs<br />
Engineered Wood bei. Eine gute Nachfragesituation auf dem polnischen Möbelmarkt<br />
im Vorfeld des EU-Beitritts Polens am 1. Mai 2004 sorgte für eine anhaltend dynamische Entwicklung<br />
des Absatzes. Mit Investitionen für Qualitäts- <strong>und</strong> Produktionsverbesserung an den<br />
beiden Standorten Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów trägt die Business Unit East der verstärkten Nachfrage<br />
Rechnung. Über den Export der polnischen Produktion in weitere osteuropäische Staaten<br />
sowie durch den Neubau eines Produktionsstandortes in Novgorod, Russische Föderation, wird<br />
<strong>Pfleiderer</strong> den Anteil des Auslandsgeschäfts im Geschäftsbereich Engineered Wood erhöhen <strong>und</strong><br />
von den expandierenden Marktwirtschaften in Osteuropa profitieren.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsbereichs<br />
Engineered Wood belief sich im Geschäftsjahr 2004 auf 78,9 Mio. Euro <strong>und</strong> konnte somit um<br />
36,5 Prozent deutlich verbessert werden. In der Steigerung der EBITDA-Marge um 2,3 Prozentpunkte<br />
auf 10,4 Prozent zeigt sich die positivere Preissituation im deutschen <strong>und</strong> polnischen<br />
Spanplattenmarkt in der zweiten Jahreshälfte. Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern (EBIT)<br />
betrug zum 31. Dezember 2004 48,4 Mio. Euro (Vorjahr 29,1 Mio. Euro).<br />
Die Business Unit West der <strong>Pfleiderer</strong> Engineered Wood hat im Oktober 2004 ein Programm<br />
zur Steigerung der Profitabilität durch optimierte Ablaufprozesse <strong>und</strong> einen höheren K<strong>und</strong>ennutzen<br />
gestartet. Das Programm „PHW 2006“ umfasst u.a. eine Analyse der Bereiche Fertigung<br />
<strong>und</strong> Supply Chain sowie der kaufmännischen Funktionen <strong>und</strong> des Vertriebs. Ziel ist es, weitere<br />
Potenziale zur Steigerung der Profitabilität aufzudecken, die Prozessabläufe zu verbessern <strong>und</strong><br />
die Komplexität zu senken.<br />
Kennzahlen des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />
in Mio. Euro 2004 2003<br />
Umsatz 758,9 715,9<br />
EBITDA 78,9 57,8<br />
EBIT 48,4 29,1<br />
Capital Employed 376,8 361,1<br />
ROCE (in %) 12,9 8,1<br />
Umsatz<br />
2004<br />
2003<br />
EBITDA EBIT<br />
2004 78,9 Mio. Euro 2004 48,4 Mio. Euro<br />
2003<br />
31<br />
57,8 Mio. Euro<br />
2003<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE<br />
29,1 Mio. Euro<br />
758,9 Mio. Euro<br />
715,9 Mio. Euro
Produkte<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Engineered Wood ist im Markt für Holzwerkstoffe mit den Produkten Rohspanplatte,<br />
Direktbeschichtete Spanplatte (DBS), Hochdruckschichtstoffe (HPL) <strong>und</strong> Postforming-Elemente<br />
vertreten. Mit der Übernahme des MDF-Werkes am Standort Nidda von der Hornitex-Gruppe im<br />
November 2004 ergänzten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihr Portfolio um ein strategisches Produkt<br />
<strong>und</strong> sind nun in der Lage, ihren K<strong>und</strong>en ein Vollsortiment aus eigener Produktion anzubieten.<br />
Hauptumsatzträger in Deutschland ist die Direktbeschichtete Spanplatte mit einem Anteil von<br />
45,5 Prozent am Umsatz der Business Unit West, gefolgt von der Rohspanplatte (inklusive Nut<strong>und</strong><br />
Federplatten) mit 21,3 Prozent.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe vertreiben unter den Marken wodego®, Thermopal® <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong><br />
die Trägerwerkstoffe Rohspan-, MDF- <strong>und</strong> OSB-Platte als Rohprodukte sowie mit verschiedenen<br />
Oberflächen im Produkt- <strong>und</strong> Farbverb<strong>und</strong>. Unterschiedliche Oberflächenstrukturen, Plattenstärken<br />
<strong>und</strong> Melamin- <strong>und</strong> ABS-Kanten stellen vielfältige Kombinationsmöglichkeiten dar. Zielgruppenspezifisch<br />
werden der Holzfachhandel, Architekten, Planungsbüros, Ladenbauer <strong>und</strong><br />
Möbelproduzenten angesprochen <strong>und</strong> über einen Stützpunkthandel bei Bedarf innerhalb von<br />
48 St<strong>und</strong>en beliefert.<br />
Umsatz nach Produktgruppen der BU West<br />
in % 2004<br />
Rohspan inkl. Nut- <strong>und</strong> Feder 21,3<br />
DBS 45,5<br />
HPL 12,9<br />
Elemente <strong>und</strong> Zubehör 18,2<br />
MDF/HDF 1,4<br />
Sonstige 0,7<br />
Umsatz nach K<strong>und</strong>engruppen der BU West<br />
in % 2004<br />
Industrie 55,3<br />
Handel 42,1<br />
Sonstige 2,6<br />
32<br />
Elemente<br />
HPL<br />
Handel<br />
MDF/HDF<br />
Sonstige<br />
Sonstige<br />
Rohspan<br />
DBS<br />
Industrie
Produktion<br />
Mit sechs Produktionsstandorten in Deutschland produzieren <strong>und</strong> vertreiben die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe jährlich r<strong>und</strong> 2,2 Mio. m 3 Rohspanplatten, 65 Mio. m 2 Direktbeschichtete Spanplatten,<br />
22,5 Mio. m 2 Hochdruckschichtstoffe, 6,3 Mio. m 2 Postforming-Elemente <strong>und</strong> seit<br />
November 2004 r<strong>und</strong> 130.000 m 3 MDF (Jahresproduktion).<br />
Obwohl der deutsche Markt für Holzwerkstoffe seit Mitte des Jahres 2004 von einer gesteigerten<br />
Exportnachfrage profitiert, lastete noch im ersten Halbjahr 2004 ein erhöhter Auslastungsdruck<br />
auf den produzierenden Betrieben, der zu Überkapazitäten <strong>und</strong> negativen Preisentwicklungen<br />
führte. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat <strong>Pfleiderer</strong> den Standort Rheda-Wiedenbrück Ende November<br />
2004 stillgelegt <strong>und</strong> somit die Kapazität der gesamten deutschen Spanplattenproduktion um<br />
r<strong>und</strong> 6 Prozent bzw. r<strong>und</strong> 500.000 m 3 reduziert. Wesentliche Teile der Produktionsanlagen finden<br />
an anderen Konzernstandorten weiterhin Verwendung.<br />
Im Herbst 2004 erfolgte zudem am Standort Gütersloh die Konzentration der Fertigungskapazitäten.<br />
Die Auslastung sämtlicher Anlagen befand sich im Jahr 2004 dank der zufrieden stellenden<br />
Auftragslage im In- <strong>und</strong> Ausland auf hohem Niveau. Am Standort Rheda-Wiedenbrück musste<br />
im Januar 2004 infolge einer Verpuffung im Bereich der Fördertechnik die Produktion für eine<br />
Woche ruhen. Dank der vorhandenen Lagermengen <strong>und</strong> der Nutzung von Produktionskapazitäten<br />
an den anderen Standorten in Deutschland konnten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihren Lieferverpflichtungen<br />
ohne Beeinträchtigungen nachkommen.<br />
An den polnischen Standorten in Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów wurden im Geschäftsjahr 2004<br />
1,39 Mio. m 3 Rohspanplatten produziert. Um die Kapazitäten der polnischen Produktionen an<br />
die gestiegene Nachfrage im osteuropäischen Raum anzupassen, wurde die Kapazität der<br />
Rohspanplattenfertigung bei verbesserter Produktivität am Standort Grajewo um r<strong>und</strong> 5 Prozent<br />
erweitert. Über Zulieferungen von deutschen Werken des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konnte während<br />
der technischen Installation der Absatz aufrechterhalten werden.<br />
Preisentwicklung<br />
Eine gestiegene Exportnachfrage nach den Produkten der Holzwerkstoffbranche zeigte in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2004 positive Auswirkungen auf das Preisniveau für Rohspanplatten in<br />
Deutschland. Seit Juli 2004 konnten notwendige Preisverbesserungen gegenüber dem Vorjahr<br />
im deutlich zweistelligen Prozentbereich erzielt werden. Im Jahresdurchschnitt lag der Preis für<br />
eine Rohspanplatte bei 119,88 Euro je m3 nach 110,79 Euro je m3 im Jahr 2003 <strong>und</strong> somit durchschnittlich<br />
8 Prozent über dem Vorjahr. In den sonstigen Absatzmärkten verliefen die Preisentwicklungen<br />
stabil. Nachdem sich 2003 der Preisdruck auch auf das Produkt direktbeschichtete,<br />
weiße Spanplatte ausgedehnt hatte, stabilisierte sich das Preisniveau im Jahresverlauf 2004.<br />
Es besteht allerdings auch weiterhin ein Nachholbedarf bei der Preisgestaltung dieses Produkts.<br />
33<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE
Beschaffung<br />
Zielsetzung der Beschaffungsstrategie des Geschäftsbereichs Engineered Wood ist, die Versorgungssicherheit<br />
des Unternehmens mit den benötigten Gütern in Bezug auf die geforderten<br />
Ansprüche an Termintreue, Qualität, Umwelt- <strong>und</strong> Sicherheitsstandards, Menge <strong>und</strong> Kosten zu<br />
gewährleisten.<br />
Die Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltanforderungen des Geschäftsbereichs Engineered Wood sind maßgeblich<br />
für die Auswahl <strong>und</strong> Bewertung der Lieferanten. Um ein gleich bleibendes Qualitätsniveau<br />
sicherzustellen, werden kontinuierlich Beurteilungen der eingesetzten Materialien <strong>und</strong> Güter vorgenommen.<br />
Eine Mehrlieferantenstrategie für die wichtigsten Materialien <strong>und</strong> Standorte gewährleistet<br />
die nötige Unabhängigkeit <strong>und</strong> Versorgungssicherheit. Zur Vermeidung von unnötigem<br />
Lagerbestand <strong>und</strong> Liquiditätsbindung werden chemische Hauptrohstoffe just in time angeliefert.<br />
Rahmenvereinbarungen, z.B. mit den Lieferanten chemischer Produkte über Preis <strong>und</strong> Menge, ermöglichen<br />
eine weitgehend konstante Planung der Beschaffungsmengen <strong>und</strong> Einstandspreise.<br />
Während sich die Einstandspreise für sonstige chemische Rohstoffe überwiegend stabil<br />
entwickelten, mussten für Harnstoffleim <strong>und</strong> Paraffin deutlich höhere Kosten, u.a. aufgr<strong>und</strong><br />
gestiegener Rohölpreise, hingenommen werden.<br />
Die Energieversorgung der Produktionen wird an den wichtigsten Standorten in Deutschland<br />
durch den Betrieb eigener Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sichergestellt.<br />
Interwood GmbH<br />
Der wichtigste Rohstoff in der Spanplattenproduktion ist Holz. Für die Spanplatten- <strong>und</strong> MDF-<br />
Produktion werden Waldholz, Sägenebenprodukte <strong>und</strong> Gebrauchtholz verwendet. Die Interwood<br />
GmbH als Einkaufs-, Werksversorgungs- <strong>und</strong> Handelsorganisation hat ein jährliches Handels<strong>und</strong><br />
Transportvolumen von 4,0 Mio. Tonnen. Hierbei wird sie von ihrer Unternehmenstochter<br />
Heller Holz GmbH <strong>und</strong> dem Joint Venture bi.om GmbH & Co. KG unterstützt.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Einsatz von erneuerbaren Energieträgern haben<br />
die Wiederverwertung von Gebrauchtholz deutlich gefördert. Der Einkauf von Holzsortimenten<br />
zur thermischen Verwertung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen an den Standorten Neumarkt,<br />
Gütersloh, Nidda <strong>und</strong> Rheda-Wiedenbrück sowie zur stofflichen Verwertung in den Spanplattenproduktionen<br />
in Deutschland ist in den Aktivitäten der Interwood GmbH gebündelt. Durch die<br />
Ausnutzung von Mengenvorteilen <strong>und</strong> eine permanente Optimierung der Logistik des Beschaffungsprozesses<br />
werden alle Möglichkeiten der Kostensenkung ausgeschöpft. Der tägliche Bedarf in<br />
Deutschland an Waldholz, Sägenebenprodukten <strong>und</strong> Gebrauchtholz beläuft sich auf ca. 850 LKW-<br />
Fuhren.<br />
34
Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
Neben ihrer führenden Marktpräsenz<br />
in Deutschland <strong>und</strong><br />
Europa gelang der <strong>Pfleiderer</strong><br />
track systems der Eintritt in<br />
den asiatischen Markt.<br />
Konzentration auf das Business Center track systems durch erfolgreiche<br />
Trennung vom Business Center Poles & Towers <strong>und</strong> vom Entwicklungsgeschäft<br />
water systems<br />
Projekterfolge in Europa <strong>und</strong> Asien<br />
Strategische Kooperationen zur weiteren Markterschließung in China <strong>und</strong> Indien<br />
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik konzentriert sich nach der Trennung von den beiden<br />
Business Units Poles & Towers USA <strong>und</strong> Europe sowie vom Entwicklungsgeschäft water systems<br />
im Geschäftsjahr 2004 mit dem Business Center track systems auf die Position als führender<br />
Anbieter von innovativen Fahrbahnsystemen für den schienengeb<strong>und</strong>enen Fern- <strong>und</strong> Nahverkehr.<br />
Als ganzheitlich denkender System- <strong>und</strong> Engineering-Provider produziert die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />
systems mit 861 Mitarbeitern in Vertrieb, Engineering <strong>und</strong> Produktion an neun Standorten in<br />
Deutschland, Spanien, Ungarn <strong>und</strong> Rumänien Gleis- <strong>und</strong> Weichenschwellen aus Beton. In der<br />
Darstellung des Bereichs Infrastrukturtechnik wurden zur besseren Vergleichbarkeit die Vorjahreszahlen<br />
um die nicht fortzuführenden Aktivitäten angepasst. Im Geschäftsjahr 2004 konnte<br />
der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems die Umsatzerlöse<br />
in Höhe von 138,2 Mio. Euro (Vorjahr 124,9 Mio. Euro) um 10,6 Prozent steigern. R<strong>und</strong><br />
39,6 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland generiert. Die Steigerung des Auslandsumsatzes<br />
spiegelt die erfolgreiche internationale Wachstumsstrategie der <strong>Pfleiderer</strong> track systems wider.<br />
Um die Unabhängigkeit von der Entwicklung des Inlandsgeschäfts zu stärken, wird u.a. der Ausbau<br />
des internationalen Projektgeschäfts vor allem mit dem Feste Fahrbahn System RHEDA 2000®<br />
zum Einsatz beim Neubau von Hochgeschwindigkeitsstrecken vorangetrieben.<br />
35<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsbereichs<br />
Infrastrukturtechnik umfasst neben den operativen Ergebnissen des Business Centers track<br />
systems auch Ergebniseffekte nach dem Abgang der veräußerten Geschäftsaktivitäten <strong>und</strong> Konsolidierungseffekte<br />
aus diesem Bereich. Das EBITDA konnte trotz dieser Aufwendungen leicht<br />
um 5,5 Prozent auf 19,1 Mio. Euro verbessert werden (Vorjahr 18,1 Mio. Euro). Das Ergebnis vor<br />
Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern (EBIT) beläuft sich auf 15,3 Mio. Euro <strong>und</strong> ist nahezu stabil gegenüber<br />
dem Vorjahr (15,4 Mio. Euro).<br />
Kennzahlen des Geschäftsbereichs Infrastrukturtechnik<br />
in Mio. Euro 2004 2003<br />
Umsatz 138,2 124,9<br />
EBITDA 19,1 18,1<br />
EBIT 15,3 15,4<br />
Capital Employed 54,9 56,0<br />
ROCE (in %) 27,8 27,5<br />
Umsatz<br />
2004<br />
2003<br />
EBITDA EBIT<br />
2004 19,1 Mio. Euro 2004<br />
15,3 Mio. Euro<br />
2003<br />
Produkte<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems entwickelt <strong>und</strong> produziert seit 1954 Fahrbahnsysteme für den<br />
Schienenverkehr – für U- <strong>und</strong> S-Bahnen sowie kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen ebenso wie<br />
für den überregionalen Fern- <strong>und</strong> Nahverkehr der großen nationalen Eisenbahngesellschaften. In<br />
enger Zusammenarbeit mit ihren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern bietet das Business Center alle Leistungen<br />
für Produktentwicklung, -entstehung <strong>und</strong> -anwendung vom Engineering über Produktion,<br />
Supply, Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement.<br />
Das Angebotsspektrum der <strong>Pfleiderer</strong> track systems umfasst neben den klassischen Monoblockschwellen<br />
für den traditionellen Schotteroberbau – die Betonschwelle vom Typ B70 – eine<br />
Vielzahl von individuell entwickelten Varianten für unterschiedlichste Anwendungen. Vor allem<br />
mit dem monolithischen Feste Fahrbahn System RHEDA 2000® ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />
international erfolgreich. Die Technologie hat sich seit Jahren erfolgreich beim Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />
großer europäischer Hochgeschwindigkeitsstrecken bewährt <strong>und</strong> findet in verschiedensten<br />
Varianten auch bei Spezialprojekten Anwendung, sei es beim Bau <strong>und</strong> bei der Erneuerung von<br />
Eisenbahntunneln oder als RHEDA CITY für kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen.<br />
36<br />
18,1 Mio. Euro<br />
2003<br />
15,4 Mio. Euro<br />
138,2 Mio. Euro<br />
124,9 Mio. Euro
Für die Erneuerung von Tunneln bietet das RHEDA 2000®-System aufgr<strong>und</strong> seiner niedrigen<br />
Bauhöhe wichtige Vorteile. Das System erlaubt in vorhandenen Tunneln eine Erweiterung des<br />
Lichtraumprofils <strong>und</strong> damit eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> der Streckenleistung.<br />
Auf der Basis ihrer führenden Position in Deutschland <strong>und</strong> Europa erschließt die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />
systems gezielt neue Märkte in den Wachstumsregionen Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa ebenso<br />
wie in Indien, Südkorea, China <strong>und</strong> weiteren Ländern Südostasiens. Im Geschäftsjahr 2004 war<br />
der Geschäftsbereich vor allem in folgenden Projekten aktiv:<br />
In Deutschland wurden r<strong>und</strong> 100.000 Zweiblockschwellen für die Feste Fahrbahn der Neubaustrecke<br />
Nürnberg–Ingolstadt just in time produziert <strong>und</strong> auf die Baustelle geliefert.<br />
Für den Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Amsterdam–Brüssel (HSL-Zuid), dem derzeit<br />
größten Bahninfrastrukturprojekt in Europa, produziert <strong>und</strong> liefert <strong>Pfleiderer</strong> track systems bis<br />
Herbst 2006 r<strong>und</strong> 260.000 Schwellensysteme der RHEDA 2000®-Technologie <strong>und</strong> ist darüber<br />
hinaus in einem Joint Venture mit dem holländischen Bauunternehmen Royal BAM N.V. direkt<br />
für Projektgestaltung, Engineering <strong>und</strong> Qualitätsmanagement verantwortlich.<br />
Der Einstieg in den asiatischen Markt gelang der <strong>Pfleiderer</strong> track systems mit der Beteiligung<br />
am Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Taipeh–Kaohsiung in Taiwan. Neben Engineering-<br />
Leistungen für die Planung <strong>und</strong> den Bau wichtiger Streckenabschnitte werden insbesondere die<br />
Bahnhofbereiche <strong>und</strong> Weichenstellen mit RHEDA 2000®-Technologie ausgestattet. R<strong>und</strong> 65.000<br />
laufende Meter Weichenschwellen stammen aus deutscher Herstellung. Mit einem lokalen<br />
Partner wurden r<strong>und</strong> 125.000 Gleisschwellen produziert.<br />
Für die Modernisierung des ersten Teilabschnitts der Eisenbahntrasse Ankara–Istanbul werden<br />
derzeit mehr als 680.000 Betonschwellen vom Typ B70 in die Türkei geliefert. Die Lieferung<br />
erfolgt sowohl aus deutscher Produktion als auch aus den Werken im rumänischen Buzau sowie<br />
im ungarischen Lábatlan, für die der Auftrag eine Vollauslastung der Kapazitäten für 15 Monate<br />
bedeutet.<br />
Im Auftrag der VAE GmbH, Zeltweg in Österreich, wird die <strong>Pfleiderer</strong> track systems für den<br />
U-Bahn-Ring „Circle Line“ um Singapur bis 2008 r<strong>und</strong> 20.000 Weichenschwellen des Feste<br />
Fahrbahn Systems RHEDA 2000® aus dem Werk Coswig bei Dresden liefern.<br />
In den Wachstumsmärkten China <strong>und</strong> Indien baut die <strong>Pfleiderer</strong> track systems die Präsenz mit<br />
zwei Kooperationen auf:<br />
In China ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems seit 2003 Partner der „German High-Speed Initiative“,<br />
die bereits mit zwei Kompetenzzentren für Bahntechnik in der Hauptstadt Peking <strong>und</strong> in der<br />
südchinesischen Wachstumsregion Guangdong vertreten ist.<br />
In Indien hat die <strong>Pfleiderer</strong> track systems ein Joint Venture mit der heimischen Patil Rail Infrastructure<br />
Ltd., dem größten indischen Bahnschwellenproduzenten, gegründet. Erstes Projekt des<br />
neuen Gemeinschaftsunternehmens mit dem Namen „Patil <strong>Pfleiderer</strong> track systems Pvt. Ltd.“<br />
soll die Beteiligung am Bau einer 300 Kilometer langen Bahnstrecke in der hoch gelegenen <strong>und</strong><br />
gebirgigen Kaschmirregion sein, bei deren Trassenführung bis zu elf Kilometer lange Tunnel<br />
notwendig sein werden.<br />
37<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE
Produktion<br />
Auf das inländische Geschäft der <strong>Pfleiderer</strong> track systems wirkte sich das zurückhaltende Investitionsverhalten<br />
der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> aus. Die Produktionen der deutschen Werke waren im<br />
Geschäftsjahr 2004 neben dem laufenden Inlandsgeschäft auch mit Lieferungen für die internationalen<br />
Projekte in Taiwan <strong>und</strong> den Niederlanden beschäftigt. Die Kapazitätsauslastung der<br />
Werke in Rumänien <strong>und</strong> Ungarn konnte für r<strong>und</strong> 15 Monate durch einen Lieferauftrag für ein<br />
Modernisierungsprojekt in der Türkei gesichert werden.<br />
Im Rahmen des Hochgeschwindigkeitsprojekts in Taiwan wurde mit einem lokalen Partner ein<br />
Werk für die Produktion von r<strong>und</strong> 125.000 Gleisschwellen errichtet. Nach Abschluss des Projekts<br />
wurde das Werk abgebaut <strong>und</strong> kommt voraussichtlich bei weiteren Vorhaben in der Region zum<br />
Einsatz.<br />
Insgesamt produzierte das Business Center track systems an den deutschen Standorten in<br />
Coswig, Langen, Neumarkt, Gernsbach <strong>und</strong> Kirchmöser r<strong>und</strong> 1,2 Mio. Gleisschwellen sowie über<br />
300.000 laufende Meter Weichenschwellen.<br />
Der Auftragsbestand für das In- <strong>und</strong> Ausland umfasst per Ende Dezember 2004 eine Reichweite<br />
von r<strong>und</strong> sechs Monaten.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Vor allem im Bereich der Verkehrstechnik ist die Einhaltung eines gleich bleibend hohen Qualitätsstandards<br />
für alle Produkte von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung. Um diesen hohen Qualitätsstandard<br />
durchgängig für alle Produktgattungen sicherzustellen, ist bei der <strong>Pfleiderer</strong> track systems seit<br />
Jahren ein qualifiziertes Qualitätsmanagement im Einsatz, das kontinuierlich überwacht <strong>und</strong><br />
verbessert wird. Mit der KVP-Methode („Kontinuierliche Verbesserung-Programm“) werden die<br />
Produktivität <strong>und</strong> die Qualität der Arbeitsabläufe permanent gesteigert. Die Zertifizierung nach<br />
DIN EN ISO 9001 des Qualitätsmanagementsystems der Zentraleinheiten <strong>und</strong> der Produktionswerke<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik dokumentiert den hohen Qualitätsstandard der Produkte. International<br />
genießen die Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> track systems einen ausgezeichneten Ruf.<br />
Im Bereich der Bahntechnik unterzieht die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> die bezogenen Produkte einer Produktqualifizierung.<br />
Auch das im Jahr 2003 in Betrieb genommene Werk am Standort Kirchmöser<br />
in Brandenburg hat neben allen weiteren deutschen Werken der <strong>Pfleiderer</strong> track systems den<br />
Q1-Lieferantenstatus erhalten.<br />
Im Rahmen einer Vorprüfung werden nur geprüfte <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert getestete Materialien von zertifizierten<br />
Lieferanten für die Herstellung der Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik verwendet.<br />
Neben werkseigenen Produktkontrollen in verschiedenen Fertigungsschritten überprüfen<br />
unabhängige akkreditierte Stellen die Waren.<br />
38
Beschaffung<br />
Zur Nutzung von Größenvorteilen durch die Bündelung des Bedarfs an Rohstoffen, Materialien <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen wird der Einkauf der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik zentral gesteuert. Zielsetzung<br />
der Beschaffungsstrategie ist, eine möglichst geringe Kapitalbindung über die Vermeidung<br />
von hohen Lagerbeständen zu erreichen <strong>und</strong> andererseits eine Versorgungssicherheit für Gr<strong>und</strong>stoffe<br />
zur Sicherung der Produktion zu schaffen. Für Standardmaterialien wurden nach Möglichkeit<br />
mittel- bis langfristige Rahmenvereinbarungen getroffen. Durch eine Mehrlieferantenstrategie<br />
für Hauptmaterialien <strong>und</strong> Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe besteht keine unmittelbare Abhängigkeit<br />
von einzelnen Lieferanten. Durch Verlagerung der Rohstoffdisposition für die Betonproduktionen<br />
zu den Lieferanten kann eine Lagerzeit von weniger als einem Werktag erreicht werden.<br />
Die allgemein verzeichnete Erhöhung der Stahlpreise im Berichtsjahr konnte durch langfristige<br />
Lieferverträge weitestgehend abgefedert werden, so dass sich die gesamten Materialkosten<br />
moderat entwickelt haben.<br />
39<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE
ASIEN<br />
Die rasante Wirtschaftsentwicklung Asiens erhöht die Nachfrage nach modernen <strong>und</strong><br />
gleichzeitig ökologischen Verkehrssystemen. In den aufstrebenden Märkten wird Mobilität<br />
zunehmend zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor.<br />
Mit „High-Speed“ nach Asien<br />
Als Technologieführer bei Schwellensystemen für den Schienenverkehr ist die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />
systems international erfolgreich. Mit der Beteiligung am Engineering <strong>und</strong> Bau der neuen<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecke in Taiwan, die die Metropolen Taipeh <strong>und</strong> Kaohsiung miteinander<br />
verbindet, gelang der Einstieg in den asiatischen Markt. Mit neuen strategischen Kooperationen<br />
in China <strong>und</strong> in Indien verstärkt die <strong>Pfleiderer</strong> track systems ihre Präsenz <strong>und</strong> ihre Geschäfts-<br />
potenziale in einer der wachstumsstärksten Regionen dieser Welt.
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Produktneuentwicklung MultiFunktionsPlatte erfolgreich eingeführt<br />
Weiterentwicklung der Systemkonzepte der Festen Fahrbahn „RHEDA 2000®“<br />
zur Geräuschreduzierung<br />
Die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind auf die Optimierung<br />
von Herstellungsverfahren <strong>und</strong> Produkten ausgerichtet. Im engen Austausch mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Partnern werden Produkte <strong>und</strong> Services laufend marktnah weiterentwickelt. 69 Qualitätsmanager,<br />
Labortechniker, Produktdesigner <strong>und</strong> Anwendungstechniker in den Geschäftsbereichen<br />
Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik waren 2004 u.a. mit Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben<br />
betraut. Insgesamt wendete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 2,0 Mio. Euro<br />
(Vorjahr 2,0 Mio. Euro) für Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten auf.<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten<br />
2004<br />
2003<br />
Engineered Wood<br />
Die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten des Geschäftsbereichs Engineered Wood sind auf<br />
die Sicherung des Recyclingholzeinsatzes sowie die Optimierung der Wertschöpfungskette <strong>und</strong><br />
der Produktweiterentwicklung konzentriert. Im ständigen Dialog mit den K<strong>und</strong>en werden neuartige<br />
Beschichtungen <strong>und</strong> Oberflächen für die Küchenmöbelindustrie erarbeitet. Neueste Produktentwicklung<br />
ist die MultiFunktionsPlatte (MFP) von wodego®. Mit seinen hohen Festigkeitswerten<br />
in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung ist dieser neue Trägerwerkstoff eine günstige Alternative zu Oriented<br />
Stranded Boards (OSB) für den Innenausbauer <strong>und</strong> Schreiner <strong>und</strong> kommt im konstruktiven Holzbau,<br />
Fußbodenaufbau <strong>und</strong> im Laden- <strong>und</strong> Messebau zum Einsatz.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Im Bereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems werden an die Forschungs<strong>und</strong><br />
Entwicklungsaktivitäten hohe Anforderungen gestellt. Aufgr<strong>und</strong> des hohen technologischen<br />
Standards der einzelnen Produkte ist eine ständige Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklung von Systemkonzepten<br />
notwendig. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Optimierung der Feste Fahrbahn<br />
Systemtechnik RHEDA 2000®, wie z.B. der Entwicklung der Festen Fahrbahn als ein Masse-Feder-<br />
System für den Einsatz an Orten mit erhöhten Anforderungen, z.B. im Gebirge oder in Tunneln<br />
<strong>und</strong> Bahnhöfen, oder zur Reduzierung von Sek<strong>und</strong>ärluftschall-Auswirkungen in anliegenden Gebäuden.<br />
Bei dem so genannten Masse-Feder-System bewirkt ein elastisches Element zwischen<br />
Oberbaukonstruktion <strong>und</strong> Unterbauwerk eine schwingungstechnische Entkoppelung. Die Erschütterungen<br />
werden gedämpft, der sich ausbreitende Körperschall reduziert. Aktuell werden derzeit<br />
bei der Nord-Süd-Verbindung in Berlin ca. 9 km Feste Fahrbahn der Bauart RHEDA 2000® auf<br />
Masse-Feder-System gelagert.<br />
42<br />
2,0 Mio. Euro<br />
2,0 Mio. Euro
Darüber hinaus fordert die permanente technologische Weiterentwicklung von Zügen eine korrespondierende<br />
Weiterentwicklung der Fahrwegsysteme. Hier ist <strong>Pfleiderer</strong> auch mit innerstädtischen<br />
Systemen, z.B. der „Grünen Fahrbahn“ für Straßenbahntrassen, präsent. Im ständigen Dialog<br />
mit den K<strong>und</strong>en erreicht die <strong>Pfleiderer</strong> track systems eine Reduzierung der Geräuschbelastung<br />
<strong>und</strong> antizipiert ästhetische Anforderungen städtebaulicher Planung.<br />
Investitionen<br />
Werksneubau Novgorod, Russische Föderation, schreitet planmäßig voran<br />
Neubau eines MDF-/HDF-Werkes geplant<br />
Die Investitionstätigkeit des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns richtet sich neben Ersatzinvestitionen zum<br />
Erhalt der Anlagen auch auf den Aufbau neuer Produktionsstandorte oder die Entwicklung neuer<br />
Produkte. Interne Renditevorgaben stellen sicher, dass nur Projekte mit einer angemessenen<br />
Kapitalverzinsung durchgeführt werden. Im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern wurden im Geschäftsjahr 2004<br />
45,4 Mio. Euro investiert (Vorjahr 31,7 Mio. Euro).<br />
Investitionen<br />
2004<br />
2003<br />
Engineered Wood<br />
Der Investitionsschwerpunkt des Geschäftsbereichs Engineered Wood liegt auf der Stärkung <strong>und</strong><br />
Erweiterung der Präsenz in der Wachstumsregion Osteuropa, um der dynamischen Marktentwicklung<br />
<strong>und</strong> einer anhaltend großen Nachfrage nach Holzwerkstoffen in dieser Region Rechnung zu<br />
tragen. R<strong>und</strong> ein Drittel der gesamten Investitionen des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns im Geschäftsjahr<br />
2004 flossen in eine Kapazitätserweiterung am Standort Grajewo, Polen. Durch den Umbau der<br />
bestehenden kontinuierlichen Presse für Rohspanplatten wurde die Kapazität bei verbesserter<br />
Produktivität insgesamt um r<strong>und</strong> 5 Prozent erweitert. Bereits im Jahr 2003 wurde der Werksneubau<br />
in Novgorod, Russische Föderation, begonnen. Der Aufbau des Werks zur Herstellung<br />
von Rohspanplatten schreitet planmäßig fort, so dass nach der Erschließung des Gr<strong>und</strong>stücks im<br />
Mai 2004 die Gr<strong>und</strong>steinlegung gefeiert werden konnte. Zur Verwendung kommen hier u.a. auch<br />
Anlagen vom Standort Rheda-Wiedenbrück, dessen Rohspanproduktion zum 30. November 2004<br />
eingestellt wurde. Nach der aktuellen Planung wird mit einem Anlaufen der Produktion zum<br />
Jahresende 2005 gerechnet.<br />
43<br />
31,7 Mio. Euro<br />
45,4 Mio. Euro<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG/INVESTITIONEN
Für den Holzwerkstoffstandort Arnsberg, Deutschland, wurde im September 2004 ein Investitionsprojekt<br />
zur Optimierung der logistischen Prozesse in der HPL-Fertigung gestartet. Eine optimierte<br />
Produktionsplanung <strong>und</strong> -steuerung soll zu deutlich verkürzten Lieferzeiten <strong>und</strong> signifikant<br />
reduzierten Beständen führen. Ziel ist es, nicht nur über die Steigerung des Lieferservice die<br />
Wettbewerbsposition <strong>und</strong> Marktanteile der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe als Partner von Möbelindustrie<br />
<strong>und</strong> Fachhandel zu stärken, sondern auch die Kostensituation am Standort in einem<br />
insgesamt schwierigen nationalen Branchenumfeld bei gleichzeitiger Reduktion der Kapazität<br />
durch Straffung des Verkaufsprogramms zu verbessern.<br />
Im Oktober 2004 hat <strong>Pfleiderer</strong> angekündigt, mit dem Neubau eines Werkes für die Produktion<br />
von MDF- <strong>und</strong> HDF-Platten zu beginnen. Mit dem Vorhaben werden die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
ihre Kapazität des Trägerwerkstoffs MDF bzw. HDF für die Möbel- <strong>und</strong> Fußbodenindustrie ausweiten<br />
<strong>und</strong> tragen der zunehmenden Nachfrage nach MDF aus der Möbelindustrie Rechnung.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Die Investitionstätigkeit des Geschäftsbereichs Infrastrukturtechnik konzentrierte sich im Geschäftsjahr<br />
2004 auf die Erweiterung <strong>und</strong> Modernisierung bestehender Anlagen. An den Standorten<br />
Buzau in Rumänien <strong>und</strong> Lábatlan in Ungarn wurden auftragsbezogene Produktionsanpassungen<br />
vorgenommen. Im Rahmen eines Modernisierungsprojektes der Eisenbahntrasse<br />
von Ankara nach Istanbul in der Türkei werden mehr als 680.000 Betonschwellen von diesen<br />
beiden Werken geliefert. Mit diesem Auftrag konnte eine Auslastung der Kapazitäten für 15 Monate<br />
gesichert werden.<br />
Im Weichenschwellenwerk Kirchmöser, Brandenburg, sowie in der Schwellenproduktion am<br />
Standort Coswig wurden die bestehenden Anlagen modernisiert.<br />
Umweltbericht<br />
Hinsichtlich des Umweltschutzes stand das Geschäftsjahr 2004 gr<strong>und</strong>sätzlich unter der Vorgabe,<br />
die Produktionsanlagen an den neuesten Stand der Technik anzupassen, der in der Technischen<br />
Anleitung Luft 2002 festgeschrieben ist. Hierzu wurden an fast allen Standorten Genehmigungsverfahren<br />
durchgeführt bzw. Änderungsbescheide durch die Behörden erlassen, die neue bzw.<br />
niedrigere Grenzwerte sowie ein umfassenderes Emissionsüberwachungssystem zur Folge haben.<br />
Am Standort Leutkirch wurde ein Genehmigungsverfahren mit dem Ziel durchgeführt, die<br />
Schallwerte in der Nachbarschaft zu senken sowie zur weiteren Verbesserung der Luftsituation<br />
zukünftig eine Freilagerung von staubenden Gütern (z.B. Sägespänen) nicht mehr vorzunehmen,<br />
sondern diese in Silos zu lagern. Ebenso wurde im Berichtszeitraum in Leutkirch der Nass-Elektro-<br />
Filter zur Reinigung der Trocknerabluft komplett mit einem Kostenvolumen von 1,1 Mio. Euro<br />
überholt <strong>und</strong> so eine weitere Senkung der Emissionswerte erreicht.<br />
44
Durch die weitere Optimierung der Energiezentrale am Standort Neumarkt wurde eine deutliche<br />
Senkung des CO-Emissionswertes erreicht <strong>und</strong> für die Spänetrockner ein zusätzlicher Emissionsgrenzwert<br />
für organische Stoffe eingeführt, kombiniert mit neuen kontinuierlichen Messsystemen.<br />
Im Werk I Gütersloh wurden die Imprägnieranlagen, die nicht mehr dem Stand der Technischen<br />
Anleitung Luft 2002 entsprachen, außer Betrieb genommen. Bei einer geplanten Verlagerung dieser<br />
Produktion in das Werk III ist beabsichtigt, die Abluft mit einem Katalysator nachzureinigen. Zur<br />
Verbesserung der Schallsituation in der Umgebung des Spanplattenwerkes wird in den nächsten<br />
Jahren in einem Umfang von knapp 1 Mio. Euro in Schallschutzmaßnahmen investiert.<br />
Da nahezu alle Energieerzeugungsanlagen der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe mit Biomasse betrieben<br />
werden, sind sie für das Thema Emissionshandel bestens gerüstet, ein Zukauf von Emissionszertifikaten<br />
ist aus heutiger Sicht nicht notwendig.<br />
Organisation<br />
Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2004 infolge der<br />
Veräußerung von Geschäftsbereichen vereinfacht. Die Abgabe des Business Centers Poles &<br />
Towers mit den Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> in Europa sowie die Trennung vom Entwicklungsgeschäft<br />
water systems führte zu einer Straffung der Struktur des Konzerns, wobei die Gr<strong>und</strong>struktur<br />
mit der Aufteilung in zwei operative Bereiche <strong>und</strong> eine Holding mit Servicefunktionen<br />
erhalten geblieben ist. Gesellschaftsrechtliche Änderungen haben sich durch die Trennung von<br />
Geschäftsbereichen ergeben. Neu in den Konsolidierungskreis aufgenommen wurde aufgr<strong>und</strong> der<br />
Akquisition der Standort Nidda. Eine genaue Auflistung der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen kann<br />
dem Konsolidierungskreis entnommen werden.<br />
45<br />
Geschäftsbereich<br />
Engineered Wood<br />
Business Unit West<br />
Business Unit East<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
Infrastrukturtechnik<br />
<strong>Pfleiderer</strong><br />
track systems<br />
Overheadfunktionen<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT UMWELTBERICHT/ORGANISATION<br />
<strong>Pfleiderer</strong><br />
Service GmbH
Personal<br />
Der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern zählte zum 31. Dezember 2004 einschließlich Organmitgliedern 4.431 Mitarbeiter<br />
(2003: 5.614). Davon waren 1.519 Mitarbeiter im Ausland beschäftigt. Hier ist zu berücksichtigen,<br />
dass aufgr<strong>und</strong> der Trennung von den beiden Business Units Poles & Towers USA<br />
<strong>und</strong> Europe sowie der Business Unit water systems 1.177 Mitarbeiter dem Konzern zum Stichtag<br />
31. Dezember 2004 nicht mehr zugerechnet werden. Dagegen kamen durch die Akquisition<br />
des Standortes Nidda im Geschäftsbereich Holzwerkstoffe 161 Mitarbeiter hinzu.<br />
An acht Ausbildungsstandorten bietet <strong>Pfleiderer</strong> 18 kaufmännische <strong>und</strong> gewerbliche Lehrberufe<br />
an. Zum 31. Dezember 2004 beschäftigte <strong>Pfleiderer</strong> konzernweit 155 Auszubildende, davon 70 in<br />
kaufmännischen <strong>und</strong> 85 in gewerblichen Berufen.<br />
Zurzeit befinden sich 77 Mitarbeiter in Altersteilzeitmodellen. 77 Mitarbeiter feierten in 2004 ihr<br />
25-jähriges Firmenjubiläum, 16 Mitarbeiter sogar ihre 40-jährige Firmenzugehörigkeit.<br />
Im Rahmen des „Long Term Incentive Program“ des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wurden im Geschäftsjahr<br />
2004 563.016 Stock Options gewährt. Genauere Angaben zum Stock Option Program, das<br />
im Jahr 2001 von der Hauptversammlung verabschiedet wurde, sind dem Anhang zum Konzernabschluss<br />
zu entnehmen.<br />
46<br />
2004 2003<br />
per 31.12. (ohne Auszubildende) Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt<br />
Continued Operations:<br />
<strong>AG</strong>/Corporate Units 16 0 16 28 0 28<br />
Service Units 75 2 77 117 2 119<br />
Holzwerkstoffe<br />
Infrastrukturtechnik<br />
2.492 983 3.475 2.474 976 3.450<br />
(nur track systems) 327 534 861 295 495 790<br />
Summe Kerngeschäft 2.910 1.519 4.429 2.914 1.473 4.387<br />
Discontinued Operations:<br />
Wind Energy 2 – 2 29 21 50<br />
water systems – – – 29 0 29<br />
Poles & Towers USA – – – – 458 458<br />
Poles & Towers Europe – – – 678 12 690<br />
Summe gesamt 2.912 1.519 4.431 3.650 1.964 5.614
Personalentwicklung<br />
Der <strong>Pfleiderer</strong> business campus ist die Personalentwicklungsplattform des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns.<br />
Kompetenzen der Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter will <strong>Pfleiderer</strong> strategiegerecht entwickeln <strong>und</strong><br />
somit Vorteile gegenüber dem Wettbewerb schaffen. Hierfür stehen den Mitarbeitern zielgruppenspezifische,<br />
mehrstufige Qualifizierungsprogramme für Führung, Motivation, Integration <strong>und</strong> Qualifikation<br />
zur Verfügung.<br />
Der business campus trägt mit seinen Veranstaltungen auch zur Verbesserung der Identifikation<br />
mit dem Unternehmen bei <strong>und</strong> leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung der Unternehmenskultur.<br />
Zukunft braucht Zusammenhalt<br />
Wichtigste Aktivität der Personalentwicklung im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 war<br />
die Begleitung des Prozesses zur Entwicklung von Leitlinien für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit.<br />
Während sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stetig verändern <strong>und</strong> die Mitarbeiter vor<br />
immer neue Herausforderungen stellen, sollen die Leitlinien Halt <strong>und</strong> Orientierung bieten. Mitarbeiter,<br />
Führungskräfte <strong>und</strong> Betriebsräte haben gemeinsam in einem intensiven Prozess diese<br />
Gr<strong>und</strong>regeln für den Umgang miteinander aufgestellt, da sie überzeugt sind, so die Leistung auf<br />
allen Ebenen, in allen Bereichen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen zu verbessern <strong>und</strong> das Unternehmen<br />
für die Zukunft zu stärken.<br />
Entwickelt wurden die Leitlinien für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit durch Einbeziehung von Mitarbeitern<br />
verschiedenster Hierarchie-Ebenen. Die Einführung erfolgt in einer Kaskade von oben<br />
nach unten. Dies sichert, dass sich die Führungskräfte für die Umsetzung verantwortlich fühlen.<br />
Jugend forscht<br />
Zum neunten Mal übernahm die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 2004 die Patenschaft für den Oberpfälzer<br />
Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“. Unter dem Motto „Auf einmal ist alles relativ“ stellten<br />
im März 2004 115 Teilnehmer aus den Schulen <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieben der Region insgesamt<br />
68 Projekte aus.<br />
Im Rahmen von „Azubi forscht“ haben die kaufmännischen <strong>und</strong> gewerblichen Auszubildenden der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> die Möglichkeit, mit Gruppenarbeiten aus den Bereichen Arbeitswelt <strong>und</strong> Technik<br />
am Wettbewerb teilzunehmen. So fördert <strong>Pfleiderer</strong> bereits während der Ausbildung wesentliche<br />
Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, systematisches Vorgehen, Organisations- <strong>und</strong> Transferfähigkeit.<br />
Die jeweils jüngsten Gewinner des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ werden von <strong>Pfleiderer</strong><br />
zu einem Weiterbildungs-Camp eingeladen, wo sie sich mit dem künftigen Berufsleben auseinander<br />
setzen <strong>und</strong> ihre Forschungsideen in die Praxis umsetzen können.<br />
47<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT PERSONAL
Leitlinien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
1. Wir leben eine zukunftsgerichtete Führungskultur<br />
Wir begegnen unseren Mitarbeitern mit Wertschätzung <strong>und</strong> führen durch Vorbild. Führungskräfte<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter verstehen sich als Partner, die sich gegenseitig fordern <strong>und</strong> fördern. Das partnerschaftliche<br />
Miteinander ist im Gesamtinteresse des Unternehmens. Unser Selbstvertrauen<br />
beruht auf unseren Leistungen <strong>und</strong> unserer Lernbereitschaft. Erfolg bestätigt uns <strong>und</strong> gibt uns<br />
Kraft. Fehler sind uns Ansporn für Verbesserung. Kritikfähigkeit <strong>und</strong> Kritikbereitschaft sind<br />
wesentliche Führungseigenschaften. Wir diskutieren offen <strong>und</strong> streiten respektvoll um optimale<br />
Ergebnisse.<br />
2. Wir entwickeln zielgerichtete Organisationsstrukturen<br />
Wir schaffen klare Strukturen mit eindeutigen Zuständigkeiten für Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Durch kurze <strong>und</strong> transparente Entscheidungswege beschleunigen wir unsere Abläufe. Zur Stärkung<br />
unserer Leistungskraft reduzieren wir unnötige Komplexität <strong>und</strong> optimieren ständig unsere<br />
Geschäfts- <strong>und</strong> Arbeitsprozesse. Die produktive <strong>und</strong> konstruktive interne Zusammenarbeit<br />
sichert die Effizienz unserer Prozesse.<br />
3. Wir fördern Leistung, unternehmerisches Handeln <strong>und</strong> Vertrauen<br />
Wir stärken das Leistungsvermögen unserer Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter, indem wir ihre<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> ihre Entwicklung im Unternehmen gezielt fördern. Damit sorgen wir gleichermaßen<br />
für Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Selbstvertrauen. Wir fördern unternehmerisches Handeln, indem<br />
wir Ziele <strong>und</strong> Verantwortung übertragen. Wir würdigen das Erreichen gemeinsam vereinbarter Ziele<br />
im Team oder auch als Einzelleistung. Damit schaffen wir ein Klima von Leistung, innerer Beteiligung<br />
<strong>und</strong> Vertrauen. Leistung lohnt sich bei uns. Das vertrauensvolle Miteinander ist wesentlich<br />
für den Erfolg unseres Unternehmens. Dies ist auch die Gr<strong>und</strong>lage für eine respektvolle Zusammenarbeit<br />
mit unseren Arbeitnehmervertretern.<br />
4. Wir sind zuverlässig <strong>und</strong> lassen uns an unseren Aussagen messen<br />
Wir kommunizieren vollständig, klar <strong>und</strong> zeitnah. Wir stehen zu unseren Aussagen <strong>und</strong> Zusagen<br />
<strong>und</strong> lassen uns an unserem Handeln messen. Durch offene <strong>und</strong> respektvolle Kommunikation<br />
sorgen wir für Berechenbarkeit <strong>und</strong> schaffen so Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung. In der Kooperation<br />
mit unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anderen Geschäftspartnern handeln wir dienstleistungs- <strong>und</strong> serviceorientiert.<br />
5. Wir sind ein verantwortungsbewusstes Unternehmen<br />
Wir bekennen uns zu unseren Eckwerten: Innovation, Vertrauen, Leistung, Verantwortung <strong>und</strong><br />
Identifikation. Wir begeistern unsere Mitarbeiter für diese Werte <strong>und</strong> schaffen damit eine wesentliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage für den wirtschaftlichen Erfolg <strong>und</strong> die Wertsteigerung unseres Unternehmens.<br />
Wir handeln im Interesse unserer Kapitalgeber <strong>und</strong> in Verantwortung für unsere Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
Geschäftspartner wie auch für Umwelt, Staat <strong>und</strong> Gesellschaft. Das uns von unseren Kapitalgebern<br />
anvertraute Firmenvermögen behandeln wir verantwortungsbewusst. Bewährtes respektieren<br />
wir <strong>und</strong> verbinden es mit Neuem. Dabei bauen wir unsere Stärken permanent aus.<br />
48
Risikomanagement<br />
Die Geschäftspolitik der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist darauf ausgerichtet, die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />
kontinuierlich zu verbessern. Als international agierender Konzern ist das Unternehmen<br />
mit einer Vielzahl von möglichen Risiken konfrontiert. Das frühzeitige Erkennen von Risiken,<br />
ihre Kontrolle <strong>und</strong> Beherrschung sowie gleichzeitig die konsequente Wahrnehmung von unternehmerischen<br />
Chancen ist eine zentrale Aufgabe des Vorstands <strong>und</strong> aller Mitarbeiter. Dementsprechend<br />
informieren sich Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat regelmäßig über Risiken, die sowohl die<br />
Entwicklung der beiden Geschäftsbereiche Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik als auch<br />
des Gesamtkonzerns maßgeblich beeinflussen könnten. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats<br />
wurde der Risikomanagementbericht 2004 in seiner Sitzung am 17. März 2004 vorgetragen.<br />
Zur frühzeitigen Identifikation, zur Bewertung <strong>und</strong> zum angemessenen Umgang mit wesentlichen<br />
<strong>und</strong> bestandsgefährdenden Risiken wird ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechendes<br />
Risikomanagementsystem verwendet, das integraler Bestandteil des gesamten Steuerungs- <strong>und</strong><br />
Berichterstattungsprozesses ist. Den Rahmen dafür gibt ein Risikomanagement-Handbuch vor.<br />
Dieses enthält die Vorgaben für<br />
die Risikoermittlung <strong>und</strong> Risikobeurteilung,<br />
die Festlegung der aktuellen Risikobehandlung,<br />
die Festlegung neuer oder ergänzender Maßnahmen zur Risikobehandlung sowie<br />
die Verfolgung der Risikoentwicklung <strong>und</strong> der Maßnahmen.<br />
Das gesamte Risikomanagement wird von einer zentralen Stabsstelle gesteuert <strong>und</strong> kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. <strong>Pfleiderer</strong> legt dabei besonderen Wert auf einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Unternehmen, durch den sichergestellt werden soll, dass neue Ansätze <strong>und</strong><br />
Ideen in das Risikomanagement des Konzerns einfließen. Neben der zentral zuständigen Stelle<br />
Risikomanagement sind in den einzelnen operativen Geschäftsbereichen <strong>und</strong> den zentralen Funktionen<br />
Risikobeauftragte bestimmt worden, die für jeden Unternehmensbereich die Einhaltung<br />
des Systems gewährleisten. Darüber hinaus sind alle Führungskräfte des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns aufgefordert,<br />
bei jedem einzelnen Mitarbeiter die Sensibilität für das Erkennen <strong>und</strong> die Vermeidung<br />
von Risiken zu fördern. Neben einer Sofortberichterstattung bei plötzlicher Veränderung der Risikosituation<br />
führen die Verantwortlichen monatliche Überprüfungen der bestehenden Risiken sowie<br />
eine Identifizierung potenzieller weiterer Risiken durch. Die Ergebnisse werden vierteljährlich in<br />
einem gesonderten Bericht zusammengefasst <strong>und</strong> dem Vorstand sowie den jeweiligen Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrats <strong>und</strong> des Prüfungsausschusses vorgelegt. Eine Prüfung des aktuellen Risikomanagementsystems<br />
auf Angemessenheit <strong>und</strong> Wirksamkeit erfolgt intern durch die Revision <strong>und</strong><br />
extern durch die Wirtschaftsprüfer.<br />
Wie in den Vorjahren werden im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern derzeit keine Risiken gesehen, die bestandsgefährdend<br />
sein könnten oder die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des Unternehmens maßgeblich<br />
beeinflussen könnten.<br />
Im Folgenden werden die für die Geschäftstätigkeit von <strong>Pfleiderer</strong> wesentlichen Risiken aufgeführt.<br />
49<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT
Gesamtwirtschaftliche <strong>und</strong> politische Risiken sowie Branchenrisiken<br />
Der Konzern wird im Planungszeitraum sein Geschäftsvolumen überwiegend im Inland <strong>und</strong> in<br />
Osteuropa, vor allem in Polen, erwirtschaften. Im Rahmen des geplanten Markteintritts in Russland<br />
wird die aktive Beobachtung <strong>und</strong> Abschätzung der politischen Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />
Entwicklungen des Landes für die Planung <strong>und</strong> Steuerung der eigenen Geschäftsaktivitäten an<br />
Bedeutung gewinnen. Die im Inland andauernde schwache Binnenkonjunktur führt in beiden<br />
Geschäftsbereichen zu einem weiterhin verstärkten Wettbewerb. Dem unverändert bestehenden<br />
Kosten- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck im Inland begegnet <strong>Pfleiderer</strong> mit entsprechenden Maßnahmen<br />
zur Kostensenkung <strong>und</strong> Produktivitätssteigerung sowie mit einem Abbau der Fixkosten <strong>und</strong> mit<br />
Kapazitätsbereinigungen. Auswirkungen daraus sind in der Geschäftsplanung ausreichend berücksichtigt<br />
<strong>und</strong> stellen kein spezifisches Risiko dar. Dem hohen Kostenniveau in Deutschland<br />
wird durch den verstärkten Aus- <strong>und</strong> Aufbau von Produktionsstandorten im osteuropäischen<br />
Ausland begegnet. Konjunkturelle Risiken für die Absatzmärkte im Ausland mit nennenswerten<br />
Auswirkungen auf das Ergebnis werden unter Umständen in Polen, wenngleich auch mit sehr<br />
geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, erwartet.<br />
Im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems wirkt sich insbesondere<br />
der verringerte Budgetumfang der Deutschen Bahn <strong>AG</strong> für Investitionsvorhaben aus.<br />
Eine Ausweitung des Geschäftsvolumens <strong>und</strong> stetige Verbesserung der Erträge des Geschäftsbereichs<br />
setzt deshalb den weiteren Ausbau der bisherigen Auslandsaktivitäten beim Aufbau<br />
von Hochgeschwindigkeitsstrecken im europäischen <strong>und</strong> asiatischen Raum voraus. Für diese<br />
Expansion sowie zur Wahrung der Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsstärke wird der Geschäftsbereich<br />
auch zukünftig Akquisitionen vornehmen <strong>und</strong> strategische Allianzen wie Joint Ventures<br />
eingehen. Dies eröffnet einerseits Ergebnischancen, erfordert andererseits aber auch zusätzliche<br />
organisatorische <strong>und</strong> personelle Maßnahmen.<br />
Im Bereich der Holzwerkstoffe sind auch für 2005 Auswirkungen in Umsatz <strong>und</strong> Ergebnis insbesondere<br />
aufgr<strong>und</strong> der anhaltenden Kaufzurückhaltung der privaten inländischen Haushalte bei<br />
Möbeln <strong>und</strong> Wohnungseinrichtungen nicht auszuschließen. Die ebenfalls in den letzten Jahren<br />
das Preisniveau belastenden Überkapazitäten in der Spanplattenindustrie konnten durch die<br />
Schließung des Standorts Rheda in 2004, die in einigen Bereichen erst im August 2005 vollzogen<br />
sein wird, abgebaut werden. Diese Maßnahme wird nach Einschätzung des Unternehmens<br />
auch längerfristig den Preisdruck im Spanplattenbereich reduzieren.<br />
Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen<br />
Der Markteintritt neuer Anbieter mit nennenswertem Einfluss auf die Wettbewerbsverhältnisse in<br />
den Märkten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird nicht befürchtet. Ebenso wenig werden bei den Abnehmern<br />
Anzeichen für Konzentrationsprozesse <strong>und</strong> dementsprechend auch keine daraus resultierenden<br />
Risiken gesehen. Dagegen ist die Gefahr von Insolvenzen bei einzelnen K<strong>und</strong>en in<br />
keinem der für <strong>Pfleiderer</strong> relevanten Märkte gr<strong>und</strong>sätzlich auszuschließen, würde aber nicht den<br />
Fortbestand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> gefährden. Das mit Insolvenzen verb<strong>und</strong>ene Risiko von Forderungsausfällen<br />
ist entsprechend der erlassenen Konzernrichtlinie durch Kreditversicherungen<br />
weitestgehend abgedeckt.<br />
Risiken aus einer potenziellen Verletzung fremder Schutzrechte werden derzeit nicht gesehen.<br />
Ebenfalls bestehen keine Risiken im Bereich Produktentwicklung <strong>und</strong> Fertigungstechnik, da<br />
sich <strong>Pfleiderer</strong> in seinen Geschäftsbereichen zumindest auf dem aktuellen Stand der Technik<br />
befindet.<br />
50
<strong>Pfleiderer</strong> betreibt Fertigungsstätten mit überwiegend kontinuierlich arbeitenden Anlagen im<br />
Mehrschichtbetrieb. Die daraus resultierende hohe organisatorische <strong>und</strong> technische Komplexität<br />
birgt bei Störungen in der Wertschöpfungskette die Gefahr von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen<br />
sowie Umwelt- <strong>und</strong> Arbeitssicherheitsrisiken. Störungen <strong>und</strong> Ausfällen wird durch<br />
ein aktiv vorbeugendes Instandhaltungsmanagement begegnet, im Rahmen dessen die Anlagen<br />
sorgfältig gewartet <strong>und</strong> die Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Insbesondere bei der Holzverarbeitung<br />
sind Brand- <strong>und</strong> Explosionsfälle nicht vollständig auszuschließen. Die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenschäden sowie die möglichen Verluste durch Betriebsstillstand sind<br />
durch entsprechende Versicherungen wirtschaftlich sinnvoll gedeckt. Des Weiteren existieren zur<br />
Vermeidung entsprechender Schadensfälle die erforderlichen technischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
Vorkehrungen sowie für einen möglichen Schadensfall festgelegte Einsatz- <strong>und</strong> Katastrophenpläne.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht keine Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten, da für die Geschäftstätigkeit<br />
eine Vielzahl verschiedener Rohmaterialien benötigt wird. Die Versorgung ist über eine Multisourcing-Einkaufspolitik<br />
gesichert. Bei einigen wenigen Rohstoffen bzw. Vorprodukten gibt es<br />
allerdings nur wenige Zulieferer. Lieferausfälle, Lieferverzögerungen oder Qualitätsmängel<br />
könnten demzufolge zu Produktionsstörungen führen <strong>und</strong> sich negativ auf die Ertragslage auswirken.<br />
<strong>Pfleiderer</strong> begegnet diesen Risiken durch das Eingehen langfristiger Lieferverträge <strong>und</strong><br />
eine entsprechende Einkaufsorganisation, die die termingerechte Verfügbarkeit der Rohstoffe<br />
<strong>und</strong> ihre Qualität laufend überwacht. Preiserhöhungen werden derzeit bei einzelnen Rohstoffen<br />
erwartet. Diese sind aber in den Planungen bereits berücksichtigt. Die Abhängigkeit von der zukünftigen<br />
Energiekostenentwicklung wird durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) gezielt<br />
gesenkt.<br />
Personelle Risiken<br />
Personalrisiken wie Fluktuation bzw. Know-how-Verlust, Demotivation, unzureichende Qualifikation<br />
<strong>und</strong> Wettbewerb um Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte begrenzt <strong>Pfleiderer</strong> mit modernen Personalinstrumenten.<br />
Zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen werden attraktive Vergütungssysteme<br />
<strong>und</strong> Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramme geboten. Potenzialbeurteilungsverfahren stellen interne<br />
Nachfolgen <strong>und</strong> Stellenbesetzungen sicher. Der enge Kontakt zu ausgewählten Hochschulen unterstützt<br />
die Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs.<br />
Risiken aus der Finanzierung<br />
<strong>Pfleiderer</strong> versteht unter finanziellen Risiken Liquiditäts- <strong>und</strong> Marktpreisrisiken, die insbesondere<br />
durch Transaktionen im operativen Geschäft <strong>und</strong> deren Absicherung sowie durch die Finanzierung<br />
des Konzerns entstehen. Gr<strong>und</strong>sätzlich werden alle finanziellen Risiken unter Verwendung entsprechender<br />
finanzwirtschaftlicher Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungsinstrumente von der zentralen Finanzabteilung<br />
überwacht. Das in der Verantwortung der operativen Bereiche liegende Debitorenmanagement<br />
wird von dieser Stelle ebenfalls kontrolliert, wobei der Überwachung der von der<br />
Kreditversicherung gesetzten Limite angesichts zunehmender Insolvenzfälle eine immer größere<br />
Bedeutung zukommt.<br />
51<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT
Liquiditätsrisiken werden derzeit nicht gesehen. Durch die aus der Veräußerung des Business<br />
Centers Poles & Towers resultierenden Verkaufserlöse <strong>und</strong> Kapitalmarkttransaktionen in Polen<br />
sowie durch das Ausnutzen von alternativen Finanzierungsinstrumenten konnte die Nettoverschuldung<br />
im Jahr 2004 nochmals halbiert werden. Des Weiteren stehen dem Unternehmen ausreichend<br />
Kreditlinien im kurz- <strong>und</strong> langfristigen Bereich zur Verfügung; eine zusätzliche Nutzung<br />
des Kapitalmarkts wurde mit der Platzierung eines Schuldscheindarlehens über 40 Mio. Euro in<br />
2004 erfolgreich umgesetzt <strong>und</strong> zur Neustrukturierung der Finanzschulden genutzt. Demnach<br />
stellt das verfügbare Kreditvolumen aus heutiger Sicht eine ausreichende Finanzierungs- <strong>und</strong><br />
Liquiditätsversorgung sicher.<br />
Marktpreisrisiken betreffen vorwiegend Wechselkurse, Zinssätze <strong>und</strong> Marktwerte der Geldanlagen.<br />
<strong>Pfleiderer</strong> verfolgt mit seiner Risikopolitik das Ziel, Schwankungen in Ergebnissen <strong>und</strong><br />
Bewertungen einzugrenzen, die durch Änderungen von Wechselkursen, Zinssätzen oder Werten<br />
hervorgerufen werden. Angesichts eines vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens außerhalb<br />
des Euro-, Zloty- <strong>und</strong> Dollarraumes <strong>und</strong> einer gezielten Kurssicherung werden nennenswerte<br />
Kursrisiken nicht erwartet. Eine Gefährdung durch essenzielle Zinssteigerungen kann für den<br />
Planungszeitraum angesichts bestehender Kreditlinien <strong>und</strong> der damit fixierten Konditionen<br />
nahezu ausgeschlossen werden.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sowie ihre Tochtergesellschaften sind nicht in Gerichts- oder Schiedsverfahren<br />
verwickelt, die nach heutigen Einschätzungen einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die wirtschaftliche<br />
Lage des Konzerns haben könnten. Eine eigene Rechtsabteilung hat die Aufgabe, die<br />
formal <strong>und</strong> inhaltlich korrekte Handhabung rechtlich relevanter Sachverhalte, insbesondere bei der<br />
Abfassung von Verträgen <strong>und</strong> bei der Prozessführung, im gesamten Konzern unter etwaiger Einbindung<br />
externer Spezialisten sicherzustellen. Zur Absicherung gegen Gewährleistungsansprüche,<br />
mit denen das Unternehmen aufgr<strong>und</strong> seiner Geschäftstätigkeit zwangsläufig konfrontiert wird,<br />
hat der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ausreichend Rückstellungen gebildet oder einen Teil der Risiken durch<br />
entsprechende Versicherungen wirtschaftlich sinnvoll abgedeckt.<br />
IT-Risiken <strong>und</strong> sonstige Risiken<br />
Potenzielle Risiken aus der Informationstechnik, wie beispielsweise unberechtigte Datenzugriffe<br />
oder Datenmissbrauch, werden durch verschiedene Maßnahmen begrenzt, die sich auf Mitarbeiter,<br />
Organisation, Applikationen, Systeme <strong>und</strong> Netzwerke beziehen. Für die Unterstützung<br />
unserer technischen <strong>und</strong> kaufmännischen Prozesse werden ausschließlich Standardprodukte<br />
führender Softwareanbieter eingesetzt. Für unsere Mitarbeiter erstellen wir im kommenden Geschäftsjahr<br />
eine unternehmensweite Richtlinie für den Umgang mit Informationen sowie zur<br />
sicheren Nutzung von Informationssystemen. Darüber hinaus werden die technischen Schutzmaßnahmen,<br />
wie z.B. Firewalls oder Virenscanner, zukünftig jährlich durch ein internes IT-<br />
Security-Audit geprüft.<br />
Zur Ausschaltung <strong>und</strong> Eingrenzung von Umweltrisiken wurden bereits in der Vergangenheit für<br />
den Konzern <strong>und</strong> in den Geschäftsbereichen Umweltbeauftragte eingesetzt <strong>und</strong> entsprechende<br />
Richtlinien erlassen. Aufgr<strong>und</strong> von Gutachten kann an einzelnen Produktionsstandorten mit<br />
Altlasten gerechnet werden. Entsprechende Kontroll- <strong>und</strong> Überwachungsmaßnahmen wurden<br />
eingeleitet. Die Kosten hierfür sind in der Planung bereits berücksichtigt.<br />
52
Marketing <strong>und</strong> Kommunikation<br />
Die Marketing- <strong>und</strong> Kommunikationsaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind den Zielgruppen<br />
entsprechend organisiert. Während die K<strong>und</strong>enansprache <strong>und</strong> die Fach-PR in den operativen Bereichen<br />
Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik erfolgt, verantwortet die zentrale Einheit<br />
Corporate Communication den Kontakt zum Kapitalmarkt, zur Wirtschaftspresse <strong>und</strong> zu den Mitarbeitern.<br />
Insgesamt betrugen die Marketingaufwendungen in den Geschäftsbereichen Engineered<br />
Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik sowie in der zentralen Einheit Corporate Communication 3,9 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 5,8 Mio. Euro).<br />
Corporate Communication<br />
Die Kommunikationsaktivitäten der zentralen Einheit Corporate Communication haben die Vermittlung<br />
der strategischen Ausrichtung <strong>und</strong> Positionierung des Konzerns zur Aufgabe <strong>und</strong> richten<br />
sich vor allem an die Mitarbeiter, die Wirtschaftspresse <strong>und</strong> den Kapitalmarkt. Mit Hilfe regelmäßiger<br />
Publikationen wie Geschäfts- <strong>und</strong> Quartalsberichten, durch den Internet-Auftritt <strong>und</strong> das<br />
Mitarbeitermagazin „Imagine“ sowie durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit wird der Kontakt<br />
zu den Zielgruppen gepflegt.<br />
Engineered Wood<br />
Im Geschäftsjahr 2004 waren die Marketing- <strong>und</strong> Kommunikationsaktivitäten des Geschäftsbereichs<br />
Engineered Wood auf die Optimierung der K<strong>und</strong>enansprache ausgerichtet. Nach der<br />
Einführung eines neuen Vertriebs- <strong>und</strong> Markenkonzepts im Geschäftsjahr 2003 vertreiben die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihr Produkt- <strong>und</strong> Leistungsportfolio in Deutschland über die Marken<br />
wodego®, Thermopal® <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong>. Eine spezifischere Ausrichtung der Produkt- <strong>und</strong> Serviceangebote<br />
auf die K<strong>und</strong>en aus Industrie, Handel <strong>und</strong> Verarbeitung bietet zeitgemäße Lösungen,<br />
überzeugende Qualität <strong>und</strong> zuverlässigen Lieferservice.<br />
Die Premiummarke Thermopal® bietet 14 Trägerwerkstoffe für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke:<br />
von schwer entflammbar bis nicht brennbar, von elektrostatisch ableitend bis zu<br />
erhöhter Biegefestigkeit, von stoßfest bis zur Leichtbauplatte mit hoher Druckfestigkeit. Für die<br />
dekorative Veredelung steht ein Sortiment von mehr als 300 Dekoren <strong>und</strong> 16 Strukturen zur<br />
Auswahl. Zu den K<strong>und</strong>en zählt Thermopal® nationale <strong>und</strong> internationale Unternehmen aus dem<br />
Holzhandel, der hochspezialisierten Möbelindustrie, dem Innenausbau <strong>und</strong> speziellen Branchen,<br />
wie beispielsweise dem Schiffsbau. Der Vertrieb erfolgt über ein Leithändlernetz.<br />
Das Erscheinungsbild der Marke Thermopal® – einer eingeführten Traditionsmarke – wurde im<br />
Jahr 2004 überarbeitet <strong>und</strong> der neue Marktauftritt konsequent umgesetzt: Messestand, Produktkatalog,<br />
Broschüren sowie die Geschäftsausstattung erhielten ein neues Aussehen. Zur stärkeren<br />
Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb wurden vor allem die besondere K<strong>und</strong>ennähe, die<br />
Fortschrittlichkeit der Arbeitsweise sowie die überdurchschnittliche Vielfalt in Design- <strong>und</strong> Gestaltungsfragen<br />
herausgearbeitet.<br />
53<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT MARKETING UND KOMMUNIKATION
Die jüngste Marke wodego® bietet in enger Zusammenarbeit mit r<strong>und</strong> 200 ausgewählten Stützpunkthändlern<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en aus der mittelständischen Industrie eine umfassende Produktpalette<br />
mit Rohspan-, Verlege- <strong>und</strong> MFP-Platten sowie das 266 Dekore umfassende Sortiment der<br />
Dekorplatten, HPL (High Pressure Laminate) <strong>und</strong> Postforming-Elemente. Wichtiger Teil der neuen<br />
„wodego®-Familie“ sind dabei die traditionsreichen Duropal-Produkte mit ihren Arbeitsplatten<br />
<strong>und</strong> Hochdruckschichtstoffen für stark beanspruchte Oberflächen. Nach der Einführung in den<br />
deutschen Markt im Jahr 2003 wurde der Markenauftritt 2004 auf die internationalen Märkte<br />
in Frankreich, England <strong>und</strong> die Beneluxstaaten ausgedehnt.<br />
Marke Gesellschaft Zielgruppe<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Die internationale Fachmesse für nationale <strong>und</strong> internationale Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager des<br />
Personen- <strong>und</strong> Güterverkehrs „InnoTrans“ in Berlin ist die wichtigste Branchenplattform zur<br />
Präsentation des Leistungsportfolios der <strong>Pfleiderer</strong> track systems. Vom 21. bis 24. September<br />
2004 zeigte das Business Center sein umfassendes Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum, das vom<br />
Engineering über Produktion, Supply, Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement alle Phasen der<br />
Produktentwicklung, -herstellung <strong>und</strong> -anwendung umfasst. Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />
stand das monolithische Feste Fahrbahn System RHEDA 2000®, das sich seit Jahren erfolgreich<br />
beim Bau <strong>und</strong> Betrieb großer europäischer Hochgeschwindigkeitsstrecken bewährt <strong>und</strong> in verschiedensten<br />
Varianten auch bei Spezialprojekten Anwendung findet, sei es beim Bau <strong>und</strong> bei<br />
der Erneuerung von Eisenbahn-Tunneln oder als RHEDA CITY für kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen.<br />
Auch international war <strong>Pfleiderer</strong> track systems auf Fachmessen vertreten <strong>und</strong> präsentierte in<br />
den Niederlanden, in Taiwan <strong>und</strong> China das Leistungsangebot. Schwerpunkt der niederländischen<br />
Fachkonferenz „Switch to Delft“ vom 16. bis 18. März 2004 war das Projekt „High-Speed Line<br />
Zuid“ von Amsterdam zur belgischen Grenze, bei dem die Kompetenz der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />
für Planung <strong>und</strong> Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke zum Einsatz kommt. Auf der „Rail Solutions<br />
Asia“ in Taipeh, Taiwan, vom 12. bis 14. Mai 2004 stand vor allem die Beteiligung von <strong>Pfleiderer</strong><br />
track systems am derzeit größten Infrastrukturprojekt der Welt – der Taiwan High Speed Rail<br />
(THSR) – im Vordergr<strong>und</strong>. <strong>Pfleiderer</strong> ist mit diesem Projekt erstmals der Einstieg in den asiatischen<br />
Markt gelungen. Vom 26. bis 28. Mai 2004 präsentierte <strong>Pfleiderer</strong> track systems gemeinsam mit<br />
den Partnern in der „German High-Speed Initiative“ – dem Butzbacher Weichen-Systemlieferanten<br />
BWG <strong>und</strong> dem Bahntechnikbereich der Siemens <strong>AG</strong>, Transportation Systems – ihr Produkt- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsspektrum in China auf der Fachmesse „Metro 2004“, der 9. „International Exhibition<br />
on Metro, Light Rail Transit & High-Speed Transit“, in der südchinesischen Metropole<br />
Guangzhou.<br />
54<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Vertriebs GmbH Möbelindustrie, Key-Account<br />
wodego GmbH Holzfachhandel, Baustoffhandel,<br />
Do-it-yourself<br />
Thermopal GmbH Holzfachhandel, Objektgeschäfte,<br />
spezialisierte Industriek<strong>und</strong>en
Stammdaten der Aktie<br />
ISIN<br />
DE0006764749<br />
Börsenkürzel<br />
PFD 4<br />
Handelsplätze<br />
Frankfurt, Hamburg,<br />
München, Stuttgart,<br />
Berlin/Bremen,<br />
Düsseldorf, Xetra<br />
Rechn. Nennwert<br />
2,56 Euro<br />
Marktsegment<br />
Prime Standard<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />
Erhöhung des Streubesitzes auf 87 Prozent führt zu einer verstärkten<br />
Nachfrage nach <strong>Pfleiderer</strong> Aktien am internationalen Kapitalmarkt<br />
Marktkapitalisierung 2004 um r<strong>und</strong> 60 Prozent gestiegen<br />
Kursverlauf der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie im Vergleich zum SDAX<br />
(Januar–Dezember 2004)<br />
Euro Punkte<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
Kursentwicklung<br />
Die erfreuliche Entwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie konnte im Geschäftsjahr 2004 fortgesetzt<br />
werden. Insgesamt legte der Börsenkurs im Xetra-Handel in 2004 r<strong>und</strong> 60 Prozent zu. Nachdem<br />
zum Ende des Jahres 2003 der Kurs der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie um r<strong>und</strong> 80 Prozent in die Höhe geschnellt<br />
war, konsolidierte er sich im ersten Quartal 2004 <strong>und</strong> erreichte den Jahrestiefststand im<br />
Februar bei 3,93 Euro. Die Marktkapitalisierung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns belief sich zu diesem<br />
Zeitpunkt auf r<strong>und</strong> 167,8 Mio. Euro.<br />
Im zweiten Quartal 2004 profitierte die Aktie von der f<strong>und</strong>amentalen Neustrukturierung der<br />
Anlegerstruktur. Durch die Verringerung des Anteils der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG auf 13,98 Prozent erhöhte sich der Streubesitz der Aktie auf 86,02 Prozent <strong>und</strong><br />
gewann schnell an Attraktivität am internationalen Kapitalmarkt. Eine entsprechend höhere<br />
Nachfrage mit zunehmenden täglichen Börsenumsätzen ließ den Kurs auf 7,70 Euro je Aktie im<br />
Juni 2004 steigen.<br />
55<br />
J F M A M J J A S O N D<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Aktie in Euro<br />
SDAX in Punkten<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT DIE PFLEIDERER AKTIE<br />
3400<br />
3250<br />
3100<br />
2950<br />
2800<br />
2650<br />
2500
Kennzahlen<br />
2004 2003<br />
Aktienanzahl Stück 42.685.000 42.685.000<br />
Marktkapitalisierung per 31.12. Mio. Euro 362,40 227,51<br />
Kurs per 31.12. auf Xetra Euro 8,49 5,33<br />
Höchstkurs/Tiefstkurs Euro 8,52/3,93 5,33/1,65<br />
Dividende Euro 0,00 0,00<br />
EPS Euro 0,79 –1,07<br />
Durchschnittlicher täglicher Umsatz Stück 67.623 34.575<br />
Die allgemeine Sommerpause im dritten Quartal nutzten einige Anleger nach der Veröffentlichung<br />
der Halbjahreszahlen Anfang August für Gewinnmitnahmen, die den Kurs bei schwachen<br />
Umsätzen zeitweilig bei 6,00 Euro konsolidierten.<br />
Das vierte Quartal war wiederum von anziehenden Preisen bei höheren Umsätzen geprägt. Im<br />
Dezember 2004 wurde der Jahreshöchststand von 8,52 Euro erreicht. Die Marktkapitalisierung<br />
des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns stieg auf 363,7 Mio. Euro. Gegenüber dem SDAX konnte eine deutliche<br />
Outperformance erzielt werden.<br />
Handel mit der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />
Im elektronischen Handelssystem Xetra <strong>und</strong> auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
wurden im Geschäftsjahr 2004 r<strong>und</strong> 17,3 Mio. Aktien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> mit einem Wert von<br />
107,0 Mio. Euro gehandelt. Der Umsatz je Börsentag betrug durchschnittlich 67.623 Stück. Dabei<br />
war der August 2004 der schwächste Monat mit durchschnittlich 29.429 Stück je Börsenhandelstag<br />
<strong>und</strong> der Oktober 2004 der stärkste Umsatzmonat mit durchschnittlich 115.642 Stück<br />
je Börsenhandelstag.<br />
Ergebnis je Aktie/Dividende<br />
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Konzernjahresergebnis im Verhältnis zum gewichteten<br />
Durchschnitt der emittierten Aktien. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,79 Euro nach –1,07 Euro im Vorjahr. In diesem Ergebnis sind<br />
einmalige Erträge aus dem Desinvestment der beiden Business Units <strong>Pfleiderer</strong> Poles & Towers<br />
USA <strong>und</strong> Europe enthalten. Daher wird ergänzend das Ergebnis je Aktie auch ohne diese Sondereffekte<br />
ausgewiesen: Das Ergebnis je Aktie für die fortzuführenden Bereiche konnte von 0,10 Euro<br />
in 2003 auf 0,13 Euro im Jahr 2004 gesteigert werden.<br />
56
Aktionärsbasis<br />
Zum 26. Januar 2005 waren 14.632 Aktionäre in das Aktienregister der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> eingetragen.<br />
R<strong>und</strong> 49 Prozent der Aktien befinden sich in deutschen Depots, ca. 21,3 Prozent in Händen<br />
britischer <strong>und</strong> ca. 10,2 Prozent bei luxemburgischen Investoren. Größter Einzelaktionär ist die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG mit 13,0 Prozent. Im März 2004 hatte die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung, bislang mit knapp 62 Prozent Mehrheitsgesellschafter der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, r<strong>und</strong> 48 Prozent des Aktienkapitals des Unternehmens platziert. Dreißig internationale<br />
<strong>und</strong> deutsche institutionelle Investoren, darunter eine Reihe führender Fonds, haben<br />
die Anteile übernommen. Damit wurde der Freefloat der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie auf r<strong>und</strong> 87 Prozent gesteigert.<br />
Die entsprechenden Pflichtmitteilungen nach § 41 Abs. 2 Wertpapierhandelsgesetz<br />
wurden fristgerecht gemacht <strong>und</strong> veröffentlicht.<br />
Aktionärsstruktur (nach Pflichtmitteilungen<br />
gemäß §41 Abs. 2 WpHG, Stand 31. Dezember 2004)<br />
in % 2004<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung 13,04<br />
Henderson Global Investors 10,66<br />
Capital Group International 7,31<br />
Fidelity International 5,02<br />
FMR Corp. (eine Fidelity Company) 5,48<br />
Sonstiger Streubesitz 58,49<br />
Gemäß §15 a Wertpapierhandelsgesetz sind Vorstands- <strong>und</strong> Aufsichtsratsmitglieder <strong>und</strong> deren<br />
Familienangehörige verpflichtet, Wertpapiergeschäfte der eigenen Gesellschaft (Directors’<br />
Dealings) unverzüglich dem Unternehmen <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
mitzuteilen, wenn sie die Bagatellgrenze überschritten haben. Diese Mitteilungen werden<br />
auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> unter www.pfleiderer.com veröffentlicht.<br />
Mitteilungen über Geschäfte von Führungspersonen nach §15a WpHG<br />
57<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT DIE PFLEIDERER AKTIE<br />
Streubesitz<br />
<strong>Pfleiderer</strong><br />
Henderson<br />
Capital<br />
Fidelity<br />
FMR Corp.<br />
Datum des Meldepflichtige Mitteilungspflichtiges Geschäftsvolumen<br />
Geschäfts Person Geschäft<br />
30. 9. 2004 Hans H. Overdiek Kauf von 400.000 2.120.000,00 Euro<br />
(Sprecher des Vorstands) Stückaktien zu<br />
5,30 Euro je Stück<br />
27.12. 2004 Hanno C. Fiedler Kauf von 2.000 16.300,00 Euro<br />
(Aufsichtsratsmitglied) Stückaktien zu<br />
8,15 Euro je Stück<br />
28.12. 2004 Hanno C. Fiedler Kauf von 2.000 16.400,00 Euro<br />
(Aufsichtsratsmitglied) Stückaktien zu<br />
8,20 Euro je Stück
Investor Relations<br />
Die persönliche <strong>und</strong> offene Kommunikation mit institutionellen <strong>und</strong> privaten Investoren ist für<br />
<strong>Pfleiderer</strong> ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationspolitik. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
Veränderung der Anlegerstruktur im Jahr 2004 fanden zahlreiche nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Roadshows statt, in denen der Vorstand die Unternehmensstrategie erläuterte. Regelmäßige<br />
Analystenveranstaltungen <strong>und</strong> Telefonkonferenzen zur Veröffentlichung der Quartalszahlen sowie<br />
Präsentationen auf Investorenkonferenzen <strong>und</strong> Einzelgespräche mit Investoren <strong>und</strong> Analysten<br />
gehören zur laufenden Kommunikation mit dem Kapitalmarkt.<br />
Die wichtigste Ansprache der Privataktionäre findet auf der jährlichen Hauptversammlung statt.<br />
Am 15. Juni 2004 nahmen r<strong>und</strong> 600 Aktionäre an der Hauptversammlung teil. R<strong>und</strong> 33,36 Prozent<br />
des Gr<strong>und</strong>kapitals waren vertreten. Die zur Abstimmung vorgelegten Tagesordnungspunkte<br />
(Entlastung von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat sowie Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien)<br />
wurden jeweils mit einer 99-prozentigen Mehrheit angenommen. Als neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
wurde die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Berlin/Frankfurt, gewählt.<br />
58
Nachtrags- <strong>und</strong> Prognosebericht<br />
Zurückhaltende Aussichten für das Deutschlandgeschäft der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />
Insgesamt verbesserte Umsatz- <strong>und</strong> Ertragskennzahlen für 2005 erwartet<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute liegen mit ihren Schätzungen für die<br />
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2005 zwischen einem Wachstum von 0,8 Prozent<br />
(Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel/IfW) <strong>und</strong> 1,3 Prozent (Institut für Wirtschaftsforschung<br />
Halle/IWH <strong>und</strong> Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung/RWI).<br />
Nach Ansicht des HWWA-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hamburg, werde sich die konjunkturelle<br />
Erholung des Jahres 2004 zwar fortsetzen, allerdings auch 2005 „keinen großen Schwung<br />
entfalten“. Wesentliche Stütze werde weiterhin der Export sein, sein Potenzial aber wesentlich<br />
schwächer als im Jahr 2004 ausfallen.<br />
Die deutsche Möbelindustrie geht für das Jahr 2005 von einer leichten Verbesserung des<br />
Geschäfts aus. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM) erwartet ein leichtes<br />
Umsatzwachstum, getragen wiederum vom Export. Allerdings werden die positiven Aussagen<br />
des Verbands von Möbelherstellern nicht einhellig geteilt. Insgesamt geht <strong>Pfleiderer</strong> von einer<br />
Stabilisierung des deutschen Absatzmarktes für Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe aus.<br />
Ebenso wird die Business Unit East mit ihren Aktivitäten in Polen <strong>und</strong> Russland von den wachsenden<br />
Volkswirtschaften <strong>und</strong> dem anhaltenden Marktwachstum profitieren.<br />
Für die weitere Geschäftsentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik ist die Investitionsplanung<br />
der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der internationalen Infrastrukturbetreiber ausschlaggebend.<br />
Durch die Reduzierung der B<strong>und</strong>esmittel für die Infrastruktur in Deutschland <strong>und</strong> durch verringerte<br />
Erwartungen an das Betriebsergebnis der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> ist mit einem restriktiven<br />
Investitionsverhalten zu rechnen. Nach deren Angaben werde man sich vorläufig lediglich auf<br />
die Weiterführung laufender Projekte beschränken. Neubauprojekte werden auf die Zeit nach<br />
2009 verschoben. Das Investitionsverhalten der internationalen Infrastrukturbetreiber hinsichtlich<br />
des Auf- <strong>und</strong> Ausbaus von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist dagegen aufgr<strong>und</strong> einer<br />
längerfristigen Planung dieser Projekte als konstant einzuschätzen.<br />
Beschaffung<br />
Die Entwicklung der Beschaffungskonditionen der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ist im Wesentlichen<br />
abhängig von der konjunkturellen Entwicklung <strong>und</strong> der Branchenentwicklung der jeweiligen<br />
Märkte. Prinzipiell lässt die Bündelung der Einkaufsaktivitäten für alle Standorte auch 2005 positive<br />
Effekte bei den Einkaufspreisen erwarten.<br />
59<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT NACHTR<strong>AG</strong>S- UND PROGNOSEBERICHT
Während die Einstandspreise für Paraffin <strong>und</strong> Harnstoffleim 2004 deutlich anzogen, hat sich die<br />
Rohstoffversorgung bei Harzen in den letzten Monaten stabilisiert. Trotzdem ist mit einer knappen<br />
Versorgungslage zu rechnen, die allerdings nicht zu Engpässen führen sollte. Bezüglich der Energiepreise<br />
ist ein anhaltend hohes Niveau zu erwarten.<br />
Rechtliche Unternehmensstruktur, Personal<br />
Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird laufend auf ihre Kosteneffizienz hin angepasst.<br />
Tiefgreifende organisatorische Veränderungen sind zurzeit nicht vorgesehen.<br />
Für das Jahr 2005 wird die Mitarbeiterzahl aufgr<strong>und</strong> der Inbetriebnahme des Spanplattenwerkes<br />
in Novgorod, Russische Föderation, über der aktuellen Mitarbeiterzahl liegen.<br />
Investitionen<br />
Aufgr<strong>und</strong> der zurückhaltenden Aussichten für die Geschäftsentwicklung im deutschen Markt für<br />
alle Aktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konzentriert sich die Investitionstätigkeit auch im kommenden<br />
Geschäftsjahr auf den Auf- <strong>und</strong> Ausbau der Präsenz in Wachstumsregionen. Insgesamt<br />
ist ein Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 96 Mio. Euro vorgesehen.<br />
Wesentliche Investitionen werden im Geschäftsjahr 2005 für das im Aufbau befindliche Spanplattenwerk<br />
in Novgorod, Russische Föderation, <strong>und</strong> für den Neubau eines MDF-/HDF-Werkes<br />
getätigt. Der Aufbau des Spanplattenwerks in Novgorod verläuft planmäßig, so dass dort die<br />
Produktion voraussichtlich Ende 2005 aufgenommen werden kann.<br />
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik wird im Geschäftsjahr 2005 vor allem in die Stärkung<br />
der internationalen Präsenz in den Wachstumsregionen Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa ebenso<br />
wie in Indien, Südkorea, China <strong>und</strong> weiteren Ländern in Südostasien investieren.<br />
Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres<br />
Am 8. Februar 2005 hat <strong>Pfleiderer</strong> bekannt gegeben, dass innerhalb einer Exklusivitätsperiode<br />
eine rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) der Kunz-Gruppe durchgeführt wird.<br />
Gr<strong>und</strong>lage ist eine von der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Kunz Holding GmbH & Co. KG, Gschwend, am<br />
6. Dezember 2004 unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) über einen möglichen<br />
Erwerb der Kunz-Gruppe durch <strong>Pfleiderer</strong>.<br />
60
Ergebnisbereich der Zukunft<br />
Für die Umsatz- <strong>und</strong> Ergebnisentwicklung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind die Entwicklungen der<br />
jeweiligen K<strong>und</strong>enindustrien der Geschäftsbereiche entscheidend.<br />
Der verhaltene Optimismus der deutschen Möbelindustrie führt zu einer vorsichtigen Prognose<br />
für das Geschäft der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe in Deutschland. Der auf der Schließung des Standortes<br />
Rheda-Wiedenbrück basierende Umsatzrückgang wird 2005 u.a. durch die Fertigung am<br />
Standort Nidda kompensiert werden können. Auf dem polnischen Markt baut <strong>Pfleiderer</strong> auf einer<br />
positiven Entwicklung der letzten Jahre auf, so dass hier von einer Umsatz- <strong>und</strong> Ergebnissteigerung<br />
ausgegangen wird. Sollten sich die Rahmenbedingungen für die Absatzmärkte beständig entwickeln,<br />
so ist auch mit einer stabilen Entwicklung des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />
zu rechnen. Eine deutliche Umsatzsteigerung ist nach Inbetriebnahme des Spanplattenwerks<br />
Novgorod, Russische Föderation, im Geschäftsjahr 2006 zu erwarten.<br />
Für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Infrastrukturtechnik ist im Inlandsgeschäft die zurückhaltende<br />
Budgetplanung der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> maßgeblich. Dank der bereits in den Vorjahren<br />
vorangetriebenen Internationalisierungsstrategie wird der Einfluss des Inlandsgeschäfts allerdings<br />
geringer. Aufbauend auf den laufenden Projekten kann hier mit einem leichten Umsatz- <strong>und</strong><br />
Ergebniswachstum gerechnet werden.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> rechnet das Management für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern insgesamt mit<br />
einer leicht verbesserten Umsatz- <strong>und</strong> Ertragslage im Geschäftsjahr 2005. Nach einer deutlichen<br />
Verbesserung des Verhältnisses von EBITDA zur Nettoverschuldung wird aufgr<strong>und</strong> der Investitionstätigkeit<br />
2005 eine etwas höhere Kennzahl erzielt werden. Dabei soll jedoch der Faktor drei<br />
nicht überschritten werden.<br />
61<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT NACHTR<strong>AG</strong>S- UND PROGNOSEBERICHT
TÜRKEI<br />
Die türkische Wirtschaft verzeichnete im Jahr 2004 ein starkes Wachstum von nahezu<br />
7 Prozent, bei gleichzeitigem Rückgang der Inflation auf das niedrigste Niveau der letzten<br />
drei Jahrzehnte. Das sorgt für ein konsum- <strong>und</strong> investitionsfreudiges Wirtschaftsklima.<br />
680.000 Schwellen für die Türkei<br />
Die Modernisierung der nationalen <strong>und</strong> internationalen Schienennetze zählt zu den großen<br />
Investitionsprogrammen für eine gemeinsame europäische Zukunft. Neben der Beteiligung<br />
am Bau der holländischen Hochgeschwindigkeitsstrecke HSL-Zuid/NL erhielt die <strong>Pfleiderer</strong><br />
track systems im Jahr 2004 den größten Auftrag in ihrer Unternehmensgeschichte: die<br />
Lieferung von 680.000 Bahnschwellen an die türkische Bahngesellschaft TCDD für das<br />
„Ankara – Istanbul Railway Rehabilitation Project“. Mit der Produktion dieses Liefervolumens<br />
sind die beiden Werke der <strong>Pfleiderer</strong> track systems in Ungarn <strong>und</strong> Rumänien für 15 Monate<br />
voll ausgelastet.
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN<br />
Bilanz des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns zum 31. Dezember 2004<br />
Aktiva<br />
in Tsd. Euro Anhang 31.12.2004 31.12.2003<br />
Liquide Mittel (1) 57.663 67.154<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens (2) 25.065 0<br />
Forderungen <strong>und</strong> sonstige Vermögensgegenstände (3) (4) 79.159 80.533<br />
Vorräte, netto (5) 104.554 101.173<br />
Latente Steuern (21) 9.108 7.786<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 499 762<br />
Aktiva aus nicht fortzuführenden Aktivitäten (17) 4.940 106.388<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 280.988 363.796<br />
Sachanlagevermögen, netto (6) 328.283 299.279<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände, netto (7) 93.751 92.643<br />
Finanzanlagen (8) 17.625 2.218<br />
Latente Steuern (21) 16.742 15.759<br />
Sonstige Vermögensgegenstände (9) 2.143 5.561<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 458.544 415.460<br />
Aktiva gesamt 739.532 779.256<br />
64
Passiva<br />
in Tsd. Euro Anhang 31.12.2004 31.12.2003<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten (10) 123.058 120.294<br />
Finanzverbindlichkeiten (11) 13.640 49.816<br />
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (12) 54.836 26.738<br />
Latente Steuern (21) 801 2.219<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 1.794 2.061<br />
Passiva aus nicht fortzuführenden Aktivitäten (17) 17.090 72.468<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 211.219 273.596<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (13) (14) 192.037 273.176<br />
Pensionsrückstellungen (22) 60.420 57.825<br />
Latente Steuern (21) 17.902 19.396<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 1 0<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen (15) 14.335 11.754<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen (16) 2.495 4.278<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 90.227 44.338<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 377.417 410.767<br />
Einlagen <strong>und</strong> gezeichnetes Kapital 109.274 109.274<br />
Kapitalrücklage 10.927 10.927<br />
Gewinnrücklagen 158.862 158.862<br />
Eigene Anteile 0 0<br />
Bilanzgewinn/-verlust –120.326 –163.195<br />
Sonstiges Gesamtergebnis –7.841 –20.975<br />
Eigenkapital (18) 150.896 94.893<br />
Passiva gesamt 739.532 779.256<br />
Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
65<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />
in Tsd. Euro Anhang 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Umsatzerlöse 900.978 848.205<br />
Herstellungskosten –659.459 –628.033<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 241.519 220.172<br />
Vertriebskosten (1) –121.636 –113.577<br />
Verwaltungskosten –78.573 –86.827<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten –1.984 –2.017<br />
Sonstige betriebliche Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen (2) 11.154 16.099<br />
Betriebsergebnis 50.480 33.850<br />
Zinsergebnis (3) –18.616 –17.062<br />
Beteiligungsergebnis 810 1.089<br />
Sonstiges Finanzergebnis –1.052 5<br />
Finanzergebnis<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Steuern vom<br />
–18.858 –15.968<br />
Einkommen <strong>und</strong> Ertrag <strong>und</strong> vor Minderheitsanteilen 31.622 17.882<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />
(21) –9.599 –9.255<br />
Minderheitsanteilen 22.023 8.627<br />
Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag auf<br />
(17) 27.279 –51.498<br />
nicht fortzuführende Aktivitäten 839 1.727<br />
Ergebnis vor Minderheitsanteilen 50.141 –41.144<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis –16.281 –4.618<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33.860 –45.762<br />
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,79 –1,07<br />
Ergebnis je Aktie (verwässert) 0,79 –1,07<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,13 0,10<br />
Ergebnis nicht fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,66 –1,17<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 42.685.000 42.678.146<br />
Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
66
Kapitalflussrechnung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen<br />
Gewinne aus der Ausgabe von Aktien <strong>und</strong> dem Rückkauf<br />
22.023 8.627<br />
eigener Anteile von konsolidierten Konzernunternehmen –23.412 0<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 37.854 37.312<br />
Gewinn aus Abgang von Anlagevermögen –122 –680<br />
Veränderung der Pensionsrückstellungen 2.188 1.021<br />
Veränderung kurzfristiger Aktiva 22.727 28.244<br />
Veränderung übriger langfristiger Vermögensgegenstände 3.976 15.874<br />
Veränderung kurzfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden 20.410 –1.292<br />
Veränderung langfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden<br />
Veränderung des Ausgleichspostens für Minderheitsgesellschafter<br />
–11.150 –15.865<br />
(vor lfd. Ergebnis <strong>und</strong> vor Ausschüttung) 11.886 –4.368<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 86.380 68.873<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen –1.752 –2.274<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen –38.387 –31.744<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />
Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaften<br />
–1.668 –619<br />
sowie Rückkauf eigener Anteile –20.113 0<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellem Anlagevermögen 1.730 1.036<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen 2.267 16.121<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen<br />
Mittelzufluss aus der Ausgabe von Aktien<br />
276 136<br />
von konsolidierten Konzernunternehmen 63.194 0<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit 5.547 –17.344<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
nach Investitionstätigkeit 91.927 51.529<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
Veränderung der Finanzverbindlichkeiten –117.315 –38.118<br />
Veränderung des extern platzierten Forderungsvolumens –20.560 1.453<br />
Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter –2.555 –1.390<br />
Erwerb eigener Anteile 0 8<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –140.430 –38.047<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds –48.503 13.482<br />
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds<br />
–451 8.221<br />
aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds aus der<br />
64.188 –11.747<br />
erstmaligen Einbeziehung in den Konsolidierungskreis 340 –185<br />
Zahlungsmittelbestand 1. Januar 67.154 57.383<br />
Zahlungsmittelbestand 31. Dezember 82.728 67.154<br />
Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
67<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN
Eigenkapitalspiegel des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns<br />
Geschäftsjahr 2004<br />
Gezeichnetes Kapitalin<br />
Tsd. Euro Kapital rücklage<br />
Stand 1.1.2004 109.274 10.927<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Währungsumrechnung<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Bewertung von Pensionen<br />
Änderung Beteiligungsquoten Polen<br />
Effekte aus Erstkonsolidierung<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />
Stand 31.12.2004 109.274 10.927<br />
Geschäftsjahr 2003<br />
Gezeichnetes Kapitalin<br />
Tsd. Euro Kapital rücklage<br />
Stand 1.1.2003<br />
Eigene Anteile<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Währungsumrechnung<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />
Veränderung des Ausgleichspostens<br />
aus der Bewertung von Pensionen<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />
109.274 10.927<br />
Stand 31.12.2003 109.274 10.927<br />
Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />
68
Kumuliertes Gesamtergebnis<br />
69<br />
Sonstiges Gesamtergebnis<br />
Fremd- Bewertung<br />
Gewinn- Eigene Konzern- währungs- Finanz- Bewertung<br />
rücklagen Anteile bilanzgewinn umrechnung derivate Pensionen Summe<br />
158.862 0 –163.195 –11.726 –7.731 –1.518 94.893<br />
12.221 12.221<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN<br />
1.320 1.320<br />
–407 –407<br />
9.859 9.859<br />
–850 –850<br />
33.860 33.860<br />
158.862 0 –120.326 495 –6.411 –1.925 150.896<br />
Kumuliertes Gesamtergebnis<br />
Sonstiges Gesamtergebnis<br />
Fremd- Bewertung<br />
Gewinn- Eigene Konzern- währungs- Finanz- Bewertung<br />
rücklagen Anteile bilanzgewinn umrechnung derivate Pensionen Summe<br />
158.862 –8 –117.433 4.057 –8.403 –1.488 155.788<br />
8 8<br />
–15.783 –15.783<br />
672 672<br />
–30 –30<br />
–45.762 –45.762<br />
158.862 0 –163.195 –11.726 –7.731 –1.518 94.893
Segmentberichterstattung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />
70<br />
Holzwerkstoffe<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Konzernaußenumsätze 753.001 698.009<br />
Konzerninnenumsätze 5.926 17.913<br />
Umsatzerlöse 758.927 715.922<br />
davon Inland 329.097 333.247<br />
davon Ausland 429.830 382.675<br />
Auslandsanteil in % 56,5 53,4<br />
Herstellungskosten –555.732 –538.282<br />
in % vom Umsatz –73,2 –75,2<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 203.195 177.640<br />
in % 26,8 24,8<br />
Vertriebskosten –108.937 –101.915<br />
in % vom Umsatz –14,4 –14,2<br />
Allgemeine <strong>und</strong> Verwaltungskosten –52.579 –51.753<br />
in % vom Umsatz –6,9 –7,2<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten –1.035 –1.324<br />
in % vom Umsatz –0,1 –0,2<br />
Sonstige betriebliche Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen 9.357 6.075<br />
Betriebsergebnis 50.001 28.723<br />
Zinsergebnis –6.577 –8.846<br />
davon Zinsaufwendungen –13.242 –11.600<br />
davon Zinserträge 6.665 2.754<br />
Beteiligungsergebnis 0 353<br />
Sonstiges Finanzergebnis –1.550 13<br />
Finanzergebnis<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />
–8.127 –8.480<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag 41.874 20.243<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten nach<br />
–6.681 –4.848<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag 35.193 15.395<br />
EBIT 48.443 29.117<br />
in % vom Umsatz 6,4 4,1<br />
Abschreibungen* ) 30.407 28.645<br />
EBITDA 78.850 57.762<br />
in % vom Umsatz 10,4 8,1<br />
Investitionen in Sachanlagevermögen 39.893 22.903<br />
Mitarbeiter per 31.12. ohne Auszubildende 3.475 3.450<br />
Segmentvermögen in Mio. Euro** ) 376,8 361,1<br />
*) Die Position enthält alle Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen <strong>und</strong> Finanzanlagen.<br />
**) Das Segmentvermögen errechnet sich aus dem Nettoanlagevermögen <strong>und</strong> dem Net Working Capital. Bei der Ermittlung des Net Working Capital<br />
werden auch bestimmte mittelfristige Passiva berücksichtigt.
Infrastrukturtechnik Konsolidierung/Sonstiges <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003<br />
138.165 121.237 9.812 28.959<br />
6 3.623 –5.932 –21.536<br />
138.171 124.860 3.880 7.423 900.978 848.205<br />
83.501 90.750 416.492 431.462<br />
54.670 34.110 484.486 416.743<br />
39,6 27,3 53,8 49,1<br />
–103.999 –87.796 –659.459 –628.033<br />
–75,3 –70,3 –73,2 –74,0<br />
34.172 37.064 4.152 5.468 241.519 220.172<br />
24,7 29,7 26,8 26,0<br />
–13.559 –12.000 –121.636 –113.577<br />
–9,8 –9,6 –13,5 –13,4<br />
–10.707 –10.922 –78.573 –86.827<br />
–7,7 –8,7 –8,7 –10,2<br />
–952 –698 –1.984 –2.017<br />
–0,7 –0,6 –0,2 –0,2<br />
5.005 1.946 11.154 16.099<br />
13.959 15.390 –13.481 –10.263 50.480 33.850<br />
–2.721 –5.072 –18.616 –17.062<br />
–4.389 –9.877 –24.361 –24.937<br />
1.668 4.805 5.745 7.875<br />
810 13 810 1.089<br />
503 10 –1.052 5<br />
–1.408 –5.049 –9.323 –2.439 –18.858 –15.968<br />
12.551 10.341 –22.803 –12.702 31.622 17.882<br />
–1.199 2.535 –1.720 –6.942 –9.600 –9.255<br />
11.352 12.876 –24.523 –19.644 22.022 8.627<br />
15.261 15.403 –13.486 –9.598 50.218 34.922<br />
11,0 12,3 5,6 4,1<br />
3.799 2.707 2.940 5.960 37.146 37.312<br />
19.060 18.110 –10.546 –3.638 87.364 72.234<br />
13,8 14,5 9,7 8,5<br />
5.184 7.030 310 1.811 45.387 31.744<br />
861 790 93 147 4.429 4.387<br />
54,9 56,0 3,5 6,7 435,2 423,8<br />
71<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Anhang zum Konzernabschluss 2004<br />
I. Geschäftsfelder <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Unternehmens<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft, Neumarkt, (nachfolgend als „<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>“ oder „Gesellschaft“<br />
bezeichnet) ist nach der im Geschäftsjahr vollzogenen Veräußerung des US-amerikanischen<br />
Beton- <strong>und</strong> Stahlmastengeschäftes, der Newmark International Inc., der Windturmproduktion am<br />
Standort Leipzig sowie der Business Units Poles & Towers Europe <strong>und</strong> water systems, die<br />
nicht weiter zum definierten Zielmarkt der <strong>Pfleiderer</strong> Gruppe gehören, ausgerichtet auf die Kernkompetenzen<br />
Holzwerkstoffe sowie Infrastrukturtechnik mit dem Schwerpunkt Verkehrstechnik.<br />
Die im Rahmen der Veräußerung von nicht fortzuführenden Aktivitäten verbliebenen Jahresabschlussposten<br />
werden in der Bilanz <strong>und</strong> in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung gesondert<br />
ausgewiesen.<br />
Analog dem Vorjahr sind auch die im Geschäftsjahr bereits veräußerten <strong>und</strong> entkonsolidierten<br />
Aktivitäten in den Vergleichszahlen des Vorjahres unter nicht fortzuführende Aktivitäten ausgewiesen.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> war bis zum 22. März 2004 in den Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH, Nürnberg, einbezogen.<br />
II. Befreiungsregelung gemäß §264b HGB<br />
Die Gesellschaften, die von den Befreiungsregelungen Gebrauch gemacht haben, sind in der Aufstellung<br />
des Konsolidierungskreises kenntlich gemacht.<br />
III. Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs-<br />
<strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Präsentationsbasis<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist im Einklang mit den in den USA allgemein anerkannten<br />
Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätzen („United States Generally Accepted Accounting Principles“ oder<br />
„US-GAAP“) aufgestellt worden. Gemäß §292a HGB ist die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> damit von der Pflicht zur<br />
Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Alle Beträge des Konzernabschlusses<br />
werden in Euro angegeben.<br />
Die Gesellschaft wird ab 2005 den Abschluss gem. den „International Financial Reporting Standards“<br />
oder „IFRS“ aufstellen. Gr<strong>und</strong>lage hierfür ist die in 2002 verabschiedete EU-Verordnung,<br />
betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards, wonach alle kapitalmarktorientierten<br />
Unternehmen mit Notierung in der EU ihre Konzernabschlüsse für ab dem 1. Januar<br />
2005 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend nach IFRS erstellen müssen.<br />
Im Konzernabschluss <strong>und</strong> Konzernanhang des Vorjahres wurden bestimmte Beträge umgegliedert,<br />
um die Vergleichbarkeit zur Konzernstruktur des abgeschlossenen Geschäftsjahres zu<br />
gewährleisten. Insofern wurde der Vorjahresausweis angepasst.<br />
72
Konsolidierungskreis<br />
Der Konzernabschluss enthält die Jahresabschlüsse der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> ihrer mehrheitlich<br />
gehaltenen <strong>und</strong> beherrschten Tochtergesellschaften. Alle wesentlichen Tochterunternehmen,<br />
an denen die Gesellschaft mittelbar bzw. unmittelbar Kontrolle ausübt, sind in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. Im Rahmen der Vollkonsolidierung werden neben der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 24<br />
(Vorjahr 24) inländische <strong>und</strong> 17 (Vorjahr 20) ausländische Tochterunternehmen in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. Im Geschäftsjahr werden 7 (Vorjahr 7) Tochterunternehmen erstmalig<br />
konsolidiert, währenddessen 9 (Vorjahr 4) Tochterunternehmen aus dem Konsolidierungskreis<br />
ausgeschieden sind.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des<br />
Konzerns werden 8 (Vorjahr 11) Tochtergesellschaften nicht konsolidiert.<br />
Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften:<br />
2004 2003<br />
Inland 24 24<br />
Ausland 18 20<br />
Gesamt 42 44<br />
Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften, die als fortzuführende<br />
Aktivitäten bilanziert werden:<br />
Erstmalig in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaften:<br />
Gründungen<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH<br />
<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG<br />
Engineered Fiberglass Products, Ltd.<br />
Sonstige<br />
<strong>Pfleiderer</strong> OOO<br />
<strong>Pfleiderer</strong> track systems B.V.<br />
Beide unter Sonstige gezeigten Gesellschaften wurden bereits im Vorjahr gegründet, aber aus<br />
Wesentlichkeitsgründen nicht im Vorjahr in den Konzernabschluss einbezogen.<br />
73<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />
2004 2003<br />
Inland 21 21<br />
Ausland 17 19<br />
Gesamt 38 40
Auswirkung aus den Zugängen zum Konsolidierungskreis auf die als fortzuführende<br />
Aktivitäten bilanzierten wesentlichen Bilanzposten:<br />
in Tsd. Euro<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen 27.594<br />
Vorräte 934<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3.243<br />
Passiva<br />
Rückstellungen 6.828<br />
Übrige Verbindlichkeiten 33.056<br />
Durch die Zugänge zum Konsolidierungskreis erhöhten sich die Umsatzerlöse der fortzuführenden<br />
Aktivitäten um 2.304 Tsd. Euro.<br />
Konsolidierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt (sog. „purchase accounting“).<br />
Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen<br />
entfallenden Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Eine Differenz<br />
wird entsprechend der Beteiligungsquote den Vermögensgegenständen <strong>und</strong> Schulden des<br />
Tochterunternehmens bis zur Höhe der anteiligen Zeitwerte zugeordnet (proportionale Neubewertungsmethode).<br />
Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert aktiviert<br />
<strong>und</strong> entsprechend den Regelungen des SFAS 142, Goodwill and Other Intangible Assets, einem<br />
Impairment Test (Werthaltigkeitstest) unterzogen.<br />
Anteile an nicht voll konsolidierten verb<strong>und</strong>enen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Anteile an assoziierten Unternehmen waren auf Gr<strong>und</strong> der Wesentlichkeit nicht nach<br />
der Equity-Methode zu bilanzieren.<br />
Alle Forderungen <strong>und</strong> Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge sowie Zwischenergebnisse<br />
innerhalb des Konsolidierungskreises werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.<br />
Anteile konzernfremder Gesellschafter werden ausgehend von dem jeweils am Bilanzstichtag vorhandenen<br />
Eigenkapital ermittelt <strong>und</strong> zusammen mit Gewinn- <strong>und</strong> Verlustanteilen als Ausgleichsposten<br />
Anteile Dritter in der Konzernbilanz ausgewiesen.<br />
Erwerbe <strong>und</strong> Veräußerungen/Nicht fortzuführende Aktivitäten<br />
Im Geschäftsjahr 2004 hat der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern durch die neu gegründeten Tochtergesellschaften<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH, <strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft<br />
mbH, <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG, <strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft<br />
mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG (alle Neumarkt) den MDF-Produktionsstandort der<br />
„Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten GmbH & Co. KG“ übernommen. Die<br />
Übernahme erfolgte im Wege einer sog. „übertragenen Sanierung“. <strong>Pfleiderer</strong> erwarb hierbei<br />
Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten<br />
GmbH & Co. KG“ (Asset Deal). Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 31. Dezember 2004.<br />
Dementsprechend sind in der Konzerngewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung noch keine Ergebnisse dieser<br />
Gesellschaften enthalten.<br />
74
Im Geschäftsjahr 2004 wurden die Aktivitäten des Business Centers Poles & Towers sowie der<br />
Business Unit water systems veräußert. Die Auswirkungen aus dem Verkauf <strong>und</strong> der Entkonsolidierung<br />
dieses Bereiches auf die Konzernbilanz <strong>und</strong> Konzerngewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
wird im Folgenden unter IV. 17 Nicht fortzuführende Aktivitäten erläutert.<br />
Die Bilanzposten der verbliebenen Business Unit Wind sowie zwei weitere Gesellschaften der ehemaligen<br />
Dämmstoffaktivitäten <strong>und</strong> eine Gesellschaft der ehemaligen Poles & Towers Aktivitäten in<br />
den USA werden als nicht fortzuführende Aktivitäten in der Bilanz gesondert ausgewiesen.<br />
Verwendung von Schätzungen<br />
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Einschätzungen <strong>und</strong> Annahmen des Vorstands,<br />
die sich auf die ausgewiesene Höhe des Vermögens, der Verbindlichkeiten, der Erträge <strong>und</strong><br />
Aufwendungen im Konzernabschluss <strong>und</strong> den Ausweis der Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> Eventualverbindlichkeiten<br />
auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.<br />
Fremdwährungsumrechnung<br />
Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden in ihrer funktionalen<br />
Währung erstellt, die gr<strong>und</strong>sätzlich der Landeswährung entspricht. Die Bilanzkonten werden zu<br />
den am Ende des Berichtszeitraums gültigen Kursen in die Berichtswährung (Euro) umgerechnet<br />
mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu den am Stichtag einer Transaktion jeweils geltenden<br />
Kursen umgerechnet wurde. Die Erlös- <strong>und</strong> Aufwandskonten wurden zu den gewichteten Durchschnittskursen<br />
während des Geschäftsjahres umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung<br />
ergebenden Differenzen werden in einer gesonderten Position innerhalb des Eigenkapitals<br />
erfasst („Sonstiges Gesamtergebnis/Fremdwährungsumrechnung“), bis die Konzerngesellschaft<br />
verkauft oder anderweitig liquidiert wird.<br />
Die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen stellen sich wie folgt dar:<br />
Mittelkurs zum Stichtag: 1 Euro = 31.12.2004 31.12.2003<br />
Großbritannien (GBP) 0,7089 0,7070<br />
Polen (PLN) 4,0852 4,7255<br />
Rumänien (ROM) 38.347,8000 40.146,3000<br />
Russland (RUB) 37,7300 36,8800<br />
Schweiz (CHF) 1,5450 1,5590<br />
Slowenien (SIT) 235,3710 233,8310<br />
Tschechien (CZK) 30,4300 32,5500<br />
Ungarn (HUF) 245,6250 262,1150<br />
USA (USD) 1,3606 1,2610<br />
Ukraine (UAH) 7,0334 6,5137<br />
75<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Umsatzrealisierung<br />
Umsätze werden im Wesentlichen erzielt aus Produktlieferungen <strong>und</strong> Dienstleistungen. Diese<br />
Umsätze werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatte zu dem<br />
Zeitpunkt bilanziert, zu dem sie nach US-GAAP als entstanden anzusehen sind („realized or<br />
realizable and earned“). Dies ist im Allgemeinen der Fall, sofern ein eindeutiger Nachweis einer<br />
Vereinbarung besteht, die Lieferung erfolgt ist bzw. die Leistung erbracht wurde, der Preis fest<br />
vereinbart bzw. eindeutig bestimmbar ist sowie die tatsächliche Zahlung angemessen sichergestellt<br />
ist.<br />
Umsatzerlöse aus Langfristfertigung werden als realisiert berücksichtigt, soweit hinreichend verlässlich<br />
eine Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten <strong>und</strong> Fertigstellungsgrad möglich ist<br />
(Percentage of Completion Method, hauptsächlich geregelt in SOP 81-1 <strong>und</strong> ARB 45). Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr wurden keine Umsatzerlöse im Rahmen der Percentage of Completion<br />
Method erzielt.<br />
Liquide Mittel<br />
Liquide Mittel sind Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie sofort verfügbare Bankguthaben,<br />
deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.<br />
Konzentration von Kreditrisiken<br />
Der Konzern verkauft eine breite Produktpalette <strong>und</strong> Dienstleistungen an einen großen Kreis<br />
von industriellen <strong>und</strong> kommerziellen K<strong>und</strong>en im In- <strong>und</strong> Ausland. Im Ausland ist die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Unternehmensgruppe im Wesentlichen in Europa, Asien, Australien sowie in Südafrika vertreten.<br />
Konzentrationen von Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
sind allein schon durch die große K<strong>und</strong>enanzahl begrenzt. Ein Teil der Forderungen ist außerdem<br />
gesichert durch eine Kreditversicherung.<br />
Im Berichtszeitraum gab es einen K<strong>und</strong>en, mit dem ein Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 4 Prozent (Vorjahr<br />
5 Prozent) des Gesamtumsatzes erzielt wurde. Die Gesellschaft sieht hinsichtlich dieses<br />
Großk<strong>und</strong>en keine Bonitätsrisiken.<br />
Die Gesellschaft investiert Bargeldreserven über laufende Guthaben bei Kreditinstituten <strong>und</strong><br />
andere hochwertige, kurzfristig liquidierbare Geldanlagen. Die Gesellschaft überwacht ihr Kreditrisiko<br />
durch eine regelmäßige Überprüfung der Bonität der Investitionen. Außerdem werden<br />
diese Investitionen ausschließlich als Einlagen oder liquide Geldanlagen gehalten.<br />
Forderungen<br />
Forderungen sind zum Nennwert abzüglich Einzelwertberichtigungen sowie pauschal ermittelte<br />
Einzelwertberichtigungen sowie abzüglich Wertminderungen (Boni, Skonti, Erlösminderungen)<br />
bilanziert (Net Realizable Value). Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen<br />
ganz oder teilweise uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist,<br />
wobei der Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Zur Deckung<br />
des allgemeinen Ausfallrisikos von Forderungen wird auf den Erfahrungswerten von Forderungsausfällen<br />
der Vergangenheit ein im Bereich Infrastrukturtechnik pauschalierter Betrag angesetzt.<br />
Für Boni <strong>und</strong> Skonti werden Wertkorrekturen aktivisch in angemessener Höhe gebildet.<br />
76
Im Konzern werden Forderungsverkäufe entsprechend den Vorschriften des SFAS 140, Accounting<br />
for Transfers and Servicing of Financial Assets and Extinguishments of Liabilities, behandelt.<br />
Gemäß SFAS 140 hat ein Unternehmen die kontrollierten Finanzaktiva, die Bedienung von<br />
verkauften Forderungen sowie die eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfassen <strong>und</strong> diejenigen<br />
Finanzaktiva auszubuchen, die sich gemäß den in SFAS 140 aufgeführten Kriterien nicht mehr<br />
in der Kontrolle des Unternehmens befinden.<br />
Der Konzern hat seine im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programmes übertragenen<br />
Forderungen bis Juni 2004 als Forderungsverkauf behandelt. Dabei wird der Transfer erst dann<br />
als Verkauf bilanziert, wenn sich die Forderungen außerhalb der „Reichweite“ der Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> ihrer Gläubiger befinden. Dies gilt auch im Falle einer Insolvenz oder anderer Vermögensverwaltung<br />
des Gläubigers. Außerdem muss das Verpfändungs- oder Tauschrecht der transferierten<br />
Forderungen aufgegeben <strong>und</strong> die Möglichkeit oder Verpflichtung zum Rückkauf ausgeschlossen<br />
worden sein. Im Juni 2004 wurden letztmals aktiv Forderungen im Rahmen des Asset Backed<br />
Securities-Programmes übertragen <strong>und</strong> verkauft. Bis Ende Oktober 2004 waren alle verkauften<br />
Forderungen eingezogen <strong>und</strong> das Asset Backed Securities-Programm damit beendet.<br />
Im Juli 2004 begann im Bereich Holzwerkstoffe ein Factoringprogramm. Dabei kauft der Factor<br />
Forderungen des Konzerns bis zu einem individuellen bzw. Gesamtlimit an <strong>und</strong> übernimmt das<br />
Risiko für die Zahlungsunfähigkeit der Schuldner (echtes Factoring). Die Bilanzierung erfolgt analog<br />
dem oben beschriebenen Vorgehen beim Asset Backed Securities-Programm.<br />
Vorräte<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren<br />
durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (Lower of Cost or Market) auf Basis von<br />
Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen wird auch<br />
die FiFo-Methode (First in – First out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes wird gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes<br />
(Ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,<br />
abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung <strong>und</strong> des Verkaufs (Net Realizable Value).<br />
Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (Floor) ist der Net Realizable Value abzüglich<br />
einer normalen Gewinnmarge.<br />
Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch die<br />
angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten.<br />
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit oder<br />
Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für nicht<br />
mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.<br />
Einsatz von Finanzinstrumenten<br />
Der Konzern schließt weltweit in zahlreichen internationalen Währungen Geschäfte ab, wodurch<br />
er gr<strong>und</strong>sätzlich Wechselkursschwankungen ausgesetzt ist. Durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente<br />
reduziert <strong>Pfleiderer</strong> verschiedenartige Marktrisiken.<br />
77<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />
Der Marktwert eines Finanzinstruments ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte <strong>und</strong>/oder<br />
Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer anderen Partei übernehmen würde. Die Gesellschaft<br />
lässt die Bewertung von Finanzinstrumenten von den jeweiligen kontrahierenden Partnern,<br />
das sind in der Regel Kreditinstitute, vornehmen.<br />
Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing entspricht unter Zugr<strong>und</strong>elegung<br />
des Marktpreises für ähnliche Finanzierungen in etwa dem Zeitwert. Gleiches gilt auch für die<br />
anderen Finanzinstrumente.<br />
Finanzanlagen<br />
Finanzanlagen werden nach dem Anschaffungskostenprinzip bilanziert. Wertminderungen werden<br />
dahingehend überprüft, ob sie dauerhaft sind. Die Beurteilung hierzu erfolgt auf Basis verfügbarer<br />
allgemeiner Marktdaten, spezifischer Industrie- <strong>und</strong> individueller Gesellschaftsdaten, die in<br />
einer Mehrjahresplanung unter Anwendung der DCF-Methode einfließen. Ebenso fließen in die<br />
Beurteilung die Dauer <strong>und</strong> Höhe ein, um die der Marktpreis die Anschaffungskosten unterschreitet,<br />
sowie auch die Absicht <strong>und</strong> Fähigkeit der Gesellschaft, diese Finanzanlage zu halten.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten<br />
aktiviert <strong>und</strong> planmäßig über ihre Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />
Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb <strong>und</strong> der Eigenentwicklung selbst<br />
genutzter Computer-Software einschließlich der Aufwendungen, um diese Software in einen betriebsbereiten<br />
Zustand zu versetzen, werden aktiviert <strong>und</strong> über die voraussichtliche Nutzungsdauer<br />
planmäßig abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer für Software, Patente, Lizenzen<br />
<strong>und</strong> ähnliche Rechte beträgt in der Regel drei bis fünf Jahre. Für immaterielle Vermögensgegenstände,<br />
die im Rahmen von Akquisitionen erworben wurden, können sich bei der Erstkonsolidierung<br />
andere Nutzungszeiträume ergeben.<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert <strong>und</strong> gemäß den Bestimmungen des SFAS 142 in<br />
regelmäßigen Abständen (mindestens einmal jährlich) einem Impairment Test (Werthaltigkeitstest)<br />
unterzogen. SFAS 142 verlangt, dass Firmenwerte <strong>und</strong> unbegrenzt nutzbare immaterielle<br />
Vermögensgegenstände nicht länger planmäßig abgeschrieben werden, sondern bezüglich der<br />
Erfordernis einer außerplanmäßigen Abschreibung überprüft werden, wenn hierfür Anzeichen<br />
bestehen, mindestens jedoch regelmäßig einmal im Jahr. Die Abschreibungsvorschriften von<br />
SFAS 142 sind auf alle Firmenwerte <strong>und</strong> immateriellen Vermögensgegenstände anzuwenden, die<br />
nach dem 30. Juni 2001 im Wege eines Unternehmenskaufs erworben worden sind. Für alle<br />
übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 30. Juni 2001 erworben wurden, ist gemäß<br />
SFAS 142 ab dem Geschäftsjahr 2002 die planmäßige Abschreibung einzustellen.<br />
78
Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen sind zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der aufgelaufenen<br />
Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer der Anlagegegenstände. Die Herstellungskosten für selbst erstellte<br />
Anlagen enthalten neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der<br />
zurechenbaren Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten <strong>und</strong> – soweit sich die Herstellung über<br />
einen längeren Zeitraum erstreckt – Fremdkapitalzinsen während der Bauzeit. Verwaltungskosten<br />
werden nur aktiviert, sofern ein direkter Herstellungsbezug vorliegt. Instandhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwendungen<br />
werden als Aufwand erfasst.<br />
Abnutzbare Gegenstände werden planmäßig zeitanteilig linear abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten unter 410 Euro werden im<br />
Jahr der Anschaffung aus Wesentlichkeitsgründen analog der deutschen Bilanzierungspraxis voll<br />
abgeschrieben. Bei Verkauf oder Verschrottung scheiden die Anlagegegenstände aus dem<br />
Anlagevermögen aus; dabei entstehende Gewinne oder Verluste werden ergebniswirksam berücksichtigt.<br />
Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zu Gr<strong>und</strong>e gelegt:<br />
Gebäude 20–25<br />
Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen 8–16<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 3–11<br />
Einbauten in Mieträume <strong>und</strong> geleaste Sachanlagen werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer<br />
oder, wenn kürzer, über die Miet- bzw. Leasingdauer abgeschrieben.<br />
Staatliche Beihilfen <strong>und</strong> Zuschüsse<br />
Staatliche Beihilfen <strong>und</strong> Zuschüsse werden bei Zahlungseingang aktivisch von den Anschaffungs<strong>und</strong><br />
Herstellungskosten der begünstigten Investitionen unter der Voraussetzung abgesetzt, dass<br />
die entsprechenden Investitionsbedingungen erfüllt wurden.<br />
Wertminderung langlebiger <strong>und</strong> immaterieller Vermögensgegenstände<br />
mit begrenzter Nutzungsdauer<br />
Langlebige <strong>und</strong> immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen untersucht,<br />
wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert<br />
eines Vermögensgegenstandes nicht mehr realisiert werden kann. Falls Tatsachen <strong>und</strong> Umstände<br />
darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung vorliegt, wird der Buchwert des Vermögensgegenstandes<br />
mit den zukünftigen, geschätzten nicht abgezinsten Einnahmen verglichen. Gegebenenfalls<br />
wird eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Der<br />
Zeitwert wird basierend auf den über die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes abgezinsten<br />
Einnahmeüberschüssen berechnet.<br />
Leasing<br />
Leasingtransaktionen sind entweder als „capital lease“ oder als „operating lease“ zu klassifizieren.<br />
Transaktionen, bei denen eines der Kriterien des SFAS 13, Accounting for Leases, zutrifft, werden<br />
im Konzern als „capital lease“ behandelt. Dementsprechend ist das Leasingobjekt einschließlich<br />
der korrespondierenden Verbindlichkeit im Konzern (Leasingnehmer) zu bilanzieren.<br />
79<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />
Jahre
SFAS 13 beinhaltet folgende Kriterien:<br />
Der Leasingvertrag beinhaltet die Übertragung des Leasingobjektes am Ende der Laufzeit auf<br />
den Leasingnehmer.<br />
Das Bestehen einer günstigen Kaufpreisoption zum Erwerb des Leasinggutes deutlich unterhalb<br />
des Verkehrswertes.<br />
Die Laufzeit des Leasingvertrages entspricht mindestens 75 Prozent der geschätzten gewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer des Leasingobjektes.<br />
Der Barwert der künftigen Mindestleasingraten bei Abschluss des Vertrages entspricht mindestens<br />
90 Prozent des Verkehrswertes des Leasingobjektes.<br />
Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, sind als<br />
„operating lease“ zu behandeln mit der Folge, dass die Leasingzahlungen bei Anfall aufwandswirksam<br />
werden.<br />
Vergütung in Aktienoptionen<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage von SFAS 123, Accounting for Stock Based Compensation (Bilanzierung von Vergütung<br />
auf Aktienbasis), hat sich die Gesellschaft dafür entschieden, die gewährten Aktienoptionen<br />
nach der „intrinsic value based method“ (Bewertung zum inneren Wert) entsprechend Accounting<br />
Principles Board Opinion 25, Accounting for Stock Issued to Employees (Bilanzierung von an Mitarbeiter<br />
ausgegebenen Aktien), „APB 25“ <strong>und</strong> einschlägigen Auslegungen zu bewerten. Gemäß<br />
APB 25 wird der Personalaufwand in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Börsenkurs<br />
der Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausgabe der Option <strong>und</strong> dem Ausübungspreis<br />
des gewährten Bezugsrechtes ausgewiesen. Von den Möglichkeiten, die der im Dezember 2002<br />
veröffentlichte Standard SFAS 148, Accounting for Stock-Based Compensation – Transition and<br />
Disclosure, zum Übergang auf die Fair-Value-Methode bietet, wurde kein Gebrauch gemacht. Die<br />
nachfolgende Tabelle informiert über den Personalaufwand <strong>und</strong> die Auswirkung auf den Gewinn<br />
(nach Steuern) <strong>und</strong> das Ergebnis je Aktie, die die Anwendung der von SFAS 123 vorgeschriebenen<br />
Marktwerte gehabt hätte.<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen <strong>und</strong> nach Steuern<br />
Abzüglich Personalaufwand für aktienorientierte<br />
Tsd. Euro 33.860 –45.762<br />
Vergütungen (nach der Marktwertmethode) Tsd. Euro –945 –893<br />
Proforma-Ergebnis Tsd. Euro 32.915 –46.655<br />
Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07<br />
Proforma-Ergebnis je Aktie Euro 0,77 –1,09<br />
Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,79 –1,07<br />
Proforma-Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,77 –1,09<br />
80
Rückstellungen für Pensionen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen<br />
Pensionsrückstellungen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen sind nach dem versicherungsmathematischen<br />
Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Es wird teilweise<br />
eine Mindestverpflichtung angesetzt, d.h. ein Verpflichtungsumfang, der über die in der Vergangenheit<br />
ergebniswirksam berücksichtigten Pensionsverpflichtungen hinausgeht. Wenn kein<br />
immaterieller Vermögensgegenstand anzusetzen ist oder soweit über den Betrag des immateriellen<br />
Vermögensgegenstandes hinaus zusätzliche Verpflichtungen bestehen, wird der Betrag mit<br />
dem Eigenkapital verrechnet. Nicht realisierte versicherungsmathematische Gewinne <strong>und</strong> Verluste<br />
werden nach den individuellen Gegebenheiten des Versorgungsplans in der Regel längstens<br />
über die restliche Dienstzeit oder die Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten amortisiert.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Rückstellungen einschließlich Umweltschutzrückstellungen, die sich aus rechtlichen Ansprüchen,<br />
behördlichen Auflagen oder auf anderer Basis ergeben, werden zu dem Zeitpunkt gebildet, zu<br />
dem es wahrscheinlich ist, dass sie entstanden sind <strong>und</strong> ihr Betrag vernünftig einschätzbar ist,<br />
d.h. eine rechtliche Verpflichtung besteht.<br />
Änderungen dieser Schätzungen werden in der Periode gebucht, in der die Änderung eintritt.<br />
Zwar kann die Gesellschaft die Auswirkung von zukünftigen Gesetzen nicht schätzen, jedoch<br />
geht der Konzern davon aus, dass die endgültige Regelung dieser Angelegenheiten keine wesentlichen<br />
Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird.<br />
Werbekosten<br />
Aufwendungen für Werbung <strong>und</strong> Absatzförderung werden bei ihrer Entstehung als Aufwand gebucht.<br />
Im Geschäftsjahr betrugen die Aufwendungen für Werbung <strong>und</strong> Absatzförderung 3.872 Tsd.<br />
Euro, verglichen mit 5.780 Tsd. Euro im Vorjahr. Die Aufwendungen nahmen im Vergleich zum<br />
Vorjahr ab, da in 2003 die Einführung eines neuen Marken- <strong>und</strong> Vertriebskonzeptes im Bereich<br />
Holzwerkstoffe höhere Kosten verursacht hat.<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten<br />
Aufwendungen für Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung als Aufwand<br />
gebucht.<br />
Latente Steuern<br />
Aktive <strong>und</strong> passive latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den<br />
Wertansätzen der Steuerbilanz <strong>und</strong> der Konzernbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet<br />
(Temporary-Konzept). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen<br />
Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die nur vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich<br />
wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzesänderungen auf die aktiven<br />
<strong>und</strong> passiven latenten Steuern werden in der Periode ihres In-Kraft-Tretens ergebniswirksam berücksichtigt.<br />
Aktive latente Steuern werden nur insoweit berücksichtigt, als es wahrscheinlich ist,<br />
dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden.<br />
Bei der Einschätzung der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern zieht die Gesellschaft in<br />
Betracht, ob die Wahrscheinlichkeit der Realisierbarkeit mehr als 50 Prozent beträgt.<br />
81<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Gesamtergebnis (Comprehensive Income)<br />
SFAS 130, Reporting Comprehensive Income, verpflichtet die anwendenden Firmen, im Jahresabschluss<br />
eine getrennte Darstellung über das Gesamtergebnis (Comprehensive Income) <strong>und</strong><br />
seine Bestandteile, dem Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen (Net Income) <strong>und</strong> dem kumulierten<br />
sonstigen Gesamtergebnis (Other Comprehensive Income) zu zeigen.<br />
Das kumulierte sonstige Gesamtergebnis beinhaltet Erträge, Aufwendungen, Gewinne <strong>und</strong> Verluste,<br />
die nicht im Konzernergebnis enthalten sind.<br />
Gewinn (Verlust) <strong>und</strong> verwässerter Gewinn (Verlust) je Stammaktie<br />
(Earnings Per Share)<br />
Der Gewinn je Stammaktie wurde gemäß SFAS 128, Earning per Share, berechnet. SFAS 128<br />
schreibt die Darstellung von Gewinn je Aktie (Earnings per Share oder EPS) für alle Gesellschaften<br />
vor, die Stammaktien ausgegeben haben. Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Gewinn (nach<br />
Steuern) dividiert durch die gewichtete, durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahrs<br />
ausstehenden Aktien. Aktiengleiche Wertpapiere für eine Vergütung in Aktienoptionen können zu<br />
einer sogenannten Verwässerung führen. Soweit ein verwässernder Effekt eintritt, ist das Ergebnis<br />
je Aktie verwässert darzustellen.<br />
Änderung von Rechnungslegungsvorschriften<br />
Seit 1. Januar 2003 wendet <strong>Pfleiderer</strong> SFAS 143, Accounting for Asset Retirement Obligations, an.<br />
Dieser neue Standard regelt die Bilanzierung <strong>und</strong> Berichterstattung von Verpflichtungen aus der<br />
Stilllegung oder Veräußerung von Gegenständen des Sachanlagevermögens <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Stilllegungskosten. Er findet auf rechtliche Verpflichtungen aus der Stilllegung oder Veräußerung<br />
von Sachanlagen Anwendung, die durch Erwerb, Erstellung, Entwicklung <strong>und</strong>/oder<br />
die gewöhnliche Nutzung des Anlagegutes entstanden sind. Die Verbindlichkeiten sind in der<br />
Periode, in der die betreffenden Zahlungsverpflichtungen entstehen, zu ihrem Marktwert zu passivieren,<br />
sofern ein solcher adäquat geschätzt werden kann. Zugleich ist der Buchwert des zugehörigen<br />
Sachanlagevermögens um den gleichen Betrag zu erhöhen. Der zugeschriebene Betrag<br />
wird über die Restnutzungsdauer der Sachanlagegegenstände wieder abgeschrieben. Die Verbindlichkeit<br />
wird am Ende jedes Berichtszeitraums erfolgswirksam an ihren aktuellen Barwert<br />
angepasst. Ein bei Ablösung der Verpflichtung entstehender positiver oder negativer Differenzbetrag<br />
zum Buchwert wird erfolgswirksam erfasst. Weder die Erst- noch die Folgeanwendung<br />
von SFAS 143 führte in 2004 zu einem Effekt für die Gesellschaft.<br />
Im Januar 2003 veröffentlichte das FASB Interpretation (FIN) 46, Consolidation of Variable Interest<br />
Entities, <strong>und</strong> überarbeitete diese nochmals im Dezember 2003 (FIN 46, revised December 2003).<br />
FIN 46 (R) regelt die Anwendung von Accounting Research Bulletin (ARB) 51 für die Konsolidierung<br />
bestimmter Gesellschaften (VIEs), für die ein beherrschender Einfluss (Controlling Financial<br />
Interest) besteht, der nicht auf Stimmrechts-Mehrheiten beruht. FIN 46 (R) sieht die Konsolidierung<br />
einer VIE durch den Meistbegünstigten (Primary Beneficiary) vor sowie die Offenlegung<br />
wesentlicher Beteiligungen an VIEs als Nicht-Meistbegünstigter. Die Gesellschaft hält einen Controlling<br />
Financial Interest an einer als VIE zu klassifizierenden Leasingobjektgesellschaft. Zu<br />
weiteren Ausführungen verweisen wir auf VII. 2.<br />
82
1. Liquide Mittel<br />
2. Wertpapiere des<br />
Umlaufvermögens<br />
3. Forderungen <strong>und</strong><br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
4. Forderungen aus<br />
Lieferungen <strong>und</strong><br />
Leistungen<br />
IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
Zum 31. Dezember 2004 wurden liquide Mittel in Höhe von 57.663 Tsd. Euro ausgewiesen (Vorjahr<br />
67.154 Tsd. Euro). Die liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände<br />
sowie sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.<br />
Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 25.065 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro)<br />
handelt es sich im Wesentlichen um polnische Schatzanweisungen in Höhe von 23.263 Tsd. Euro<br />
mit einer Laufzeit von 3 Monaten, die zum Handel gehalten werden (Trading Securities) <strong>und</strong> zum<br />
Fair Value bewertet sind.<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 63.717 61.211<br />
Steuererstattungsansprüche 4.830 8.049<br />
Forderungen gegen verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 2.270 2.077<br />
Übrige 8.342 9.196<br />
Gesamt 79.159 80.533<br />
Der Rückgang der Steuerforderungen ist begründet durch die im Jahr 2004 ergangenen Steuerbescheide<br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Auszahlung der Guthaben an die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 81.152 75.939<br />
Abzüglich Einzelwertberichtigung 6.585 5.775<br />
Abzüglich pauschalierte Wertberichtigungen<br />
Abzüglich Wertkorrekturen wg. Preisnachlässen,<br />
93 686<br />
Umsatzboni <strong>und</strong> Skonti 10.757 8.267<br />
Forderungen netto 63.717 61.211<br />
Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />
Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
angemessene pauschalierte Wertberichtigungen nach den Erfahrungen der Vergangenheit vorgenommen.<br />
Für Boni <strong>und</strong> Skonti werden Wertkorrekturen in angemessener Höhe gebildet.<br />
83<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
5. Vorräte<br />
6. Sachanlagen<br />
Per 31. Dezember 2004 wurden Forderungen in Höhe von 30.036 Tsd. Euro (Vorjahr 45.342 Tsd.<br />
Euro) verkauft. Im Rahmen dieser Verkäufe behält der Konzern Rechte <strong>und</strong> unwesentliche<br />
Pflichten zurück („retained interest“); hierzu zählt v.a. die Erbringung von Abwicklungsdienstleistungen.<br />
Der Konzern verkauft nur Forderungen, die durch eine Kreditversicherung abgedeckt<br />
sind. Im Zusammenhang mit dem Forderungsverkauf entstanden Aufwendungen von 1.460 Tsd.<br />
Euro (Vorjahr 1.477 Tsd. Euro). Der überwiegende Teil dieser Aufwendungen betrifft Zinsen <strong>und</strong><br />
Kosten der Übernahme des Adressatenausfallrisikos, die im Finanzergebnis der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
ausgewiesen werden.<br />
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 42.845 43.288<br />
Unfertige Erzeugnisse <strong>und</strong> Leistungen 3.270 4.109<br />
Fertige Erzeugnisse <strong>und</strong> Waren 57.743 53.245<br />
Geleistete Anzahlungen 696 531<br />
Gesamt 104.554 101.173<br />
Der Anstieg an Fertigerzeugnissen <strong>und</strong> Waren beruht zum einen auf einem Aufbau des Vorratsbestandes<br />
am Standort Rheda, um Lieferengpässe während des Schließungsprozesses zu<br />
vermeiden; zum anderen wurden für diverse Auslandsprojekte der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />
Schwellen vorproduziert <strong>und</strong> zum Abruf bereitgestellt.<br />
Zur Veränderung der Sachanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />
(Anlagespiegel).<br />
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Gr<strong>und</strong>stücke, gr<strong>und</strong>stücksgleiche Rechte <strong>und</strong> Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Gr<strong>und</strong>stücken 145.333 139.154<br />
Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen 152.037 133.352<br />
Andere Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 11.970 12.434<br />
Geleistete Anzahlungen <strong>und</strong> Anlagen im Bau 18.943 14.339<br />
Gesamt 328.283 299.279<br />
Die Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf 33.735 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 34.049 Tsd. Euro). Davon betreffen im Geschäftsjahr 518 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro)<br />
außerplanmäßige Abschreibungen zur vollständigen Abwertung nicht mehr genutzter Gr<strong>und</strong>stücksteile<br />
des Betonmastenwerkes Coswig. Die außerordentlichen Abschreibungen betreffen<br />
damit ausschließlich das Segment Infrastrukturtechnik.<br />
84
7. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Im Geschäftsjahr 2004 wurden im Konzern, wie im Vorjahr, keine Bauzinsen für qualifizierende<br />
Sachanlagen aktiviert.<br />
Im Rahmen von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen (Capital Leases) wurden Vermögensgegenstände<br />
des Sachanlagevermögens in Höhe von 2.406 Tsd. Euro (Vorjahr 2.463 Tsd. Euro)<br />
abzüglich kumulierter Abschreibungen von 809 Tsd. Euro (Vorjahr 848 Tsd. Euro) aktiviert.<br />
Der Restbuchwert beträgt somit 1.597 Tsd. Euro (Vorjahr 1.615 Tsd. Euro).<br />
Sicherungsübereignungen individueller Vermögensgegenstände lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
nicht vor.<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Lizenzen, Software <strong>und</strong> Patente 7.354 9.831<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 86.351 82.302<br />
Geleistete Anzahlungen 46 510<br />
Gesamt 93.751 92.643<br />
Von den Geschäfts- oder Firmenwerten entfallen 73.252 Tsd. Euro (Vorjahr 69.203 Tsd. Euro)<br />
auf den Teilkonzern Holzwerkstoffe <strong>und</strong> 13.099 Tsd. Euro (Vorjahr 13.099 Tsd. Euro) auf den Teilkonzern<br />
Infrastrukturtechnik.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2004<br />
auf 3.048 Tsd. Euro (Vorjahr 3.246 Tsd. Euro). Die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen<br />
betragen insgesamt 1.789 Tsd. Euro (Vorjahr 2.274 Tsd. Euro).<br />
Die Gesellschaft hat die Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts- <strong>und</strong><br />
Firmenwerte beurteilt. Die in 2004 durchgeführten Impairment Tests führen zu keinem Abwertungsbedarf<br />
im Konzern.<br />
Die geschätzten zukünftigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die weiterhin<br />
planmäßig abgeschrieben werden, verteilen sich wie folgt:<br />
in Tsd. Euro<br />
2005 1.993<br />
2006 1.674<br />
2007 1.232<br />
2008 1.123<br />
2009 1.114<br />
Danach 218<br />
85<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
8. Finanzanlagen<br />
9. Sonstige langfristigeVermögensgegenstände<br />
10. Kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Zusammensetzung <strong>und</strong> Entwicklung der Finanzanlagen ist in der Entwicklung des Konzern-<br />
Anlagevermögens dargestellt.<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 538 1.602<br />
Beteiligungen<br />
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />
45 56<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 169<br />
Sonstige Ausleihungen 17.042 391<br />
Gesamt 17.625 2.218<br />
Die sonstigen Ausleihungen beinhalten mit 10.000 Tsd. Euro ein verzinslich gewährtes Darlehen<br />
an den Erwerber der Business Unit Poles & Towers Europe. Weitere 5.289 Tsd. Euro betreffen<br />
ein verzinsliches Darlehen, das planmäßig getilgt wird, gegenüber einem ehemals verb<strong>und</strong>enen<br />
Unternehmen, welches in 2003 veräußert wurde.<br />
Die sonstigen langfristigen Vermögensgegenstände betragen im Geschäftsjahr 2.143 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 5.561 Tsd. Euro). Ein im Vorjahr enthaltenes verzinsliches Darlehen gegenüber einem<br />
ehemals verb<strong>und</strong>enen Unternehmen in Höhe von 5.289 Tsd. Euro (Vorjahr 4.846 Tsd. Euro) wurde<br />
in die sonstigen Ausleihungen innerhalb der Finanzanlagen umgegliedert.<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 12.598 8.346<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 75.085 69.701<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 592 5.502<br />
Übrige 34.783 36.745<br />
Gesamt 123.058 120.294<br />
Die erhaltenen Anzahlungen beinhalten im Geschäftsjahr im Wesentlichen Anzahlungen in Höhe<br />
von 8 Mio. Euro für ein Infrastrukturprojekt im Ausland.<br />
Die übrigen sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Finanzderivate 9.864 12.116<br />
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 546 1.463<br />
Körperschaftsteuerverbindlichkeiten 4.633 1.800<br />
Verbindlichkeiten aus Lohn <strong>und</strong> Gehalt 4.916 5.332<br />
Einbehaltene Sozialversicherungsbeiträge 4.509 5.139<br />
Abzuführende Lohn- <strong>und</strong> Kirchensteuer 3.532 3.968<br />
Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen 0 1.269<br />
Umsatzsteuerverbindlichkeiten 848 454<br />
Sonstige Personalverbindlichkeiten 123 24<br />
Übrige 5.812 5.180<br />
Gesamt 34.783 36.745<br />
86
11. Finanzverbindlichkeiten<br />
12. Sonstige kurzfristige<br />
Rückstellungen<br />
13. Finanzierungsleasing<br />
Die kurzfristigen Darlehen der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten <strong>und</strong> kurzfristiger Anteil<br />
von längerfristigen Darlehen 13.129 49.294<br />
Finanzierungsleasing 511 522<br />
Gesamt 13.640 49.816<br />
Der durchschnittliche Zinssatz beträgt nach Zinssicherung ca. 6 Prozent p.a.<br />
In der Position „Andere kurzfristige Verbindlichkeiten <strong>und</strong> kurzfristiger Anteil von längerfristigen<br />
Darlehen“ sind 2.428 Tsd. Euro gegen nahe stehende Gesellschaften („related parties“) enthalten.<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Rückstellungen für Personalverpflichtungen 27.944 18.678<br />
Rückstellungen für den Produktionsbereich 3.050 268<br />
Rückstellungen für Verkauf <strong>und</strong> Marketing 112 0<br />
Übrige Rückstellungen 23.730 7.792<br />
Gesamt 54.836 26.738<br />
Die Veränderung der Rückstellungen für Personalverpflichtungen beruht im Wesentlichen auf<br />
einem Anstieg der Rückstellungen für Tantiemen <strong>und</strong> Sozialplanverpflichtungen. Der Anstieg der<br />
Rückstellungen betrifft mit 5.164 Tsd. Euro den Standort Rheda. Der Anstieg der Rückstellungen<br />
für den Produktionsbereich betrifft im Wesentlichen Verpflichtungen, die durch den Erwerb eines<br />
MDF-Produktionsstandortes der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten<br />
GmbH & Co. KG“ übernommen wurden. Im Bereich der übrigen Rückstellungen trugen insbesondere<br />
Vorsorgen für den Standort Rheda zu einem Anstieg bei.<br />
Die Gesellschaft hat 1998 <strong>und</strong> 1999 Leasingverträge für Maschinen zur Holzbearbeitung für den<br />
polnischen Standort sowie für technische Einrichtungen geschlossen, die als Finanzierungsleasing<br />
behandelt werden. Ferner existieren Kfz-Leasingverträge an einem deutschen Standort,<br />
welche aufgr<strong>und</strong> ihrer Ausgestaltung ebenfalls als Finanzierungsleasing eingestuft werden.<br />
Die künftigen Mindestleasingraten aus Leasingverpflichtungen per 31. Dezember 2004 betragen:<br />
in Tsd. Euro<br />
2005 524<br />
2006 16<br />
Mindestleasingraten insgesamt 540<br />
Abzüglich rechnerische Zinsbeträge 29<br />
Barwert der Mindestleasingraten 511<br />
Abzüglich kurzfristiger Anteil 496<br />
Langfristiger Anteil der Leasingverpflichtungen 15<br />
87<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
14. Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
15. Sonstige langfristige<br />
Rückstellungen<br />
Die Gesellschaft finanziert sich im Wesentlichen durch langfristige Darlehen. Diese Darlehen<br />
werden in der Regel auf der Basis variabler EURIBOR- bzw. LIBOR-Sätze verzinst. Der durchschnittliche<br />
Zinssatz für diese Darlehen lag im Geschäftsjahr 2004 bei ca. 6 Prozent. Die variablen<br />
Zinszahlungen werden größtenteils durch Zinssatzswaps gesichert.<br />
Der Konzern hatte am Stichtag Festzinsdarlehen mit einem Volumen von 18.189 Tsd. Euro (Vorjahr<br />
38.235 Tsd. Euro) <strong>und</strong> einer Durchschnittsverzinsung von 5,3 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent).<br />
Diese Darlehen wurden zum Stichtag 31. Dezember 2004 mit 19.812 Tsd. Euro (Vorjahr<br />
39.863 Tsd. Euro) bewertet.<br />
Am 31. Dezember 2004 stellten sich die Tilgungen für langfristige Verbindlichkeiten für die<br />
nächsten fünf Geschäftsjahre <strong>und</strong> danach wie folgt dar:<br />
Darin enthalten ist ein Schuldscheindarlehen der WestLB mit einem Nominalwert von 40 Mio. Euro<br />
mit 5-jähriger Laufzeit.<br />
88<br />
31.12.2004<br />
Langfristig Kurzfristiger Langfristiger<br />
abgeschlossene Teil Teil<br />
in Tsd. Euro Beträge (< 1 Jahr) (> 1 Jahr) 31.12.2003<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
(Rückzahlungsbeträge ohne<br />
Finanzierungsleasing) 193.726 760 192.966 304.232<br />
in Tsd. Euro<br />
2005 760<br />
2006 16.099<br />
2007 38.584<br />
2008 84.023<br />
2009 51.760<br />
Danach 2.500<br />
Gesamt 193.726<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Restrukturierungsmaßnahmen 1.816 3.254<br />
Rückstellungen für Umweltrisiken 3.230 311<br />
Jubiläumszuwendungen 3.837 3.794<br />
Altersteilzeit 5.426 4.368<br />
Übrige 26 27<br />
Gesamt 14.335 11.754
16. Langfristige<br />
passive Rechnungsabgrenzungen<br />
17. Nicht fortzuführende<br />
Aktivitäten<br />
Die Rückstellungen für Restrukturierung werden gebildet, um wahrscheinliche, quantifizierbare<br />
Verpflichtungen bilanziell zu berücksichtigen.<br />
Die Rückstellungen für Umweltrisiken betreffen potenzielle Rekultivierungsverpflichtungen <strong>und</strong> Umweltschäden<br />
an zwei Standorten. Mögliche Verpflichtungen, welche im Rahmen des Erwerbs eines<br />
MDF-Werkes der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten GmbH & Co. KG“<br />
übernommen wurden, sind hierbei mit 3.000 Tsd. Euro berücksichtigt.<br />
Unter den langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten wird der Ertrag aus dem Verkauf<br />
erst in den Folgejahren fällig werdender Zahlungseingänge (Forfaitierung) aus einem Leasingvertrag<br />
ausgewiesen. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird ratierlich, korrespondierend zu den<br />
tatsächlichen Fälligkeitsterminen der Leasingraten erfolgswirksam aufgelöst. Der geschuldete<br />
Restwert aus dem Forfaitierungvertrag beläuft sich zum 31. Dezember 2004 auf 2.495 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 4.278 Tsd. Euro). Die Verzinsung erfolgt zu marktüblichen Konditionen. Die Restlaufzeit<br />
des Vertrages endet zum 1. Mai 2007.<br />
Der Konzern veräußerte im Geschäftsjahr 2004 die Business Units water systems, Poles & Towers<br />
Europe <strong>und</strong> Poles & Towers USA sowie aus der Business Unit Wind die Gesellschaft WINDTEC Anlagenerrichtungs-<br />
<strong>und</strong> Consulting GmbH. Des Weiteren wurden aus der Business Unit Wind die<br />
Onshore-Aktivitäten der <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy GmbH in die Fuhrländer-<strong>Pfleiderer</strong> GmbH & Co. KG<br />
eingebracht. Dies ist ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem die Fuhrländer <strong>AG</strong> die Mehrheitsanteile<br />
hält <strong>und</strong> die unternehmerische Führung verantwortet. Nach einem Zeitraum von drei Jahren<br />
hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> die Option, ihre Gesellschaftsanteile der Fuhrländer <strong>AG</strong> anzudienen. Die<br />
WINDTEC Anlagenerrichtungs- <strong>und</strong> Consulting GmbH wurde im März 2004 an die Gerald Hehenberger-Privatstiftung,<br />
Klagenfurt, Österreich, veräußert.<br />
Der Verkauf der Business Unit water systems erfolgte mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember<br />
2004 an die, im Eigentum von Herrn Hans Theodor <strong>Pfleiderer</strong> stehende, <strong>Pfleiderer</strong> Invest Veranlagungs-GmbH,<br />
Wien, sowie an Herrn Wernher Behrendt.<br />
Die Business Unit Poles & Towers USA wurde im März 2004 durch Verkauf der Newmark International<br />
Inc. <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> Leasing USA Inc. an die Valmont Industries Inc. (USA) sowie eines<br />
Betriebsgr<strong>und</strong>stückes der Engineered Fiberglass Products Inc. (USA) an die CMT South Carolina<br />
LLC, USA, abgegeben. Die Business Unit Poles & Towers Europe wurde im Dezember 2004 durch<br />
Verkauf der Poles & Towers GmbH & Co. KG, der Poles & Towers Verwaltungs-GmbH, der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Energietechnik Verwaltungs GmbH, der <strong>Pfleiderer</strong> Technika Infrastrukturalna Polska Sp.zo.o., der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastructure S.A.R.L., der Pesa Telekom SAU an die LLRR Management GmbH,<br />
München, abgegeben.<br />
89<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Im Konzern verbliebene Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden werden in der Bilanz des Konzerns<br />
unter den nicht fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.<br />
Aus dem Verkauf der nicht fortzuführenden Aktivitäten resultiert bei vereinbarten zusammengefassten<br />
Verkaufspreisen von 94.623 Tsd. Euro ein Gewinn von 51.352 Tsd. Euro. Etwaige Erträge<br />
aus Besserungsoptionen wurden dabei nicht berücksichtigt.<br />
Folgende Darstellung zeigt die Herleitung des Ergebnisses aus dem Verkauf:<br />
in Tsd. Euro<br />
Vereinbarte zusammengefasste Verkaufspreise 94.623<br />
Abgang Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden der veräußerten Aktivitäten –43.134<br />
51.489<br />
Zuzüglich Aufwand aus latenten Steuern –137<br />
Gewinn aus dem Verkauf nicht fortzuführender Aktivitäten 51.352<br />
Das operative Geschäft der nicht fortzuführenden Aktivitäten hat sich – vor Sondereffekten –<br />
wie folgt entwickelt:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Umsatzerlöse 118.819 182.375<br />
Aufwendungen –125.401 –177.093<br />
EBIT –6.582 5.282<br />
Zinsergebnis –916 –2.174<br />
EBT –7.498 3.108<br />
Steuern 1.623 607<br />
Ergebnis nach Steuern –5.875 3.715<br />
In 2004 fielen weiterhin operative Sondereffekte <strong>und</strong> nachlaufende Aufwendungen nach Steuern<br />
für nicht fortzuführende Aktivitäten von –17.359 Tsd. Euro (Vorjahr –53.486 Tsd. Euro) an. Darin<br />
sind –9.484 Tsd. Euro (Vorjahr –10.677 Tsd. Euro) Sondereffekte für den Standort Leipzig sowie<br />
670 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro) außerplanmäßige Abschreibungen zur vollständigen Abwertung<br />
nicht mehr genutzter Gr<strong>und</strong>stücksteile des Betonmastenwerkes Coswig enthalten.<br />
Im Zinsergebnis wurde nur das Zinsergebnis der Gesellschaften erfasst, die in den nicht fortzuführenden<br />
Aktivitäten enthalten sind.<br />
90
18. Eigenkapital<br />
Folgende Darstellung zeigt die unter den als nicht fortzuführenden Aktiva <strong>und</strong> Passiva zusammengefasst<br />
ausgewiesenen Bilanzposten:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Liquide Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere des Umlaufvermögens 86 1.540<br />
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 1.862 23.438<br />
Vorräte 41 37.905<br />
Übrige kurzfristige Vermögensgegenstände 278 2.901<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 2.267 65.784<br />
Sachanlagevermögen 2.520 34.278<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 18 3.317<br />
Finanzanlagen 10 157<br />
Latente Steuern 125 2.852<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 2.673 40.604<br />
Aktiva nicht fortzuführender Aktivitäten 4.940 106.388<br />
Verbindlichkeiten 2.958 28.793<br />
Finanzverbindlichkeiten 0 6.680<br />
Rückstellungen 10.871 19.363<br />
Übrige kurzfristige Passiva 173 2.900<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 14.002 57.736<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 1.206<br />
Pensionsrückstellungen 1.865 6.268<br />
Latente Steuern 427 3.488<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 0 609<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen 796 3.161<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 3.088 14.732<br />
Passiva nicht fortzuführender Aktivitäten 17.090 72.468<br />
Die Bilanzposten betreffen, soweit vorhanden, die Business Unit Wind, zwei Gesellschaften der<br />
ehemaligen Dämmstoffaktivitäten <strong>und</strong> das Business Center Poles & Towers.<br />
Von den in den „Immateriellen Vermögensgegenständen“ enthaltenen Firmenwerten sind in 2004<br />
3.237 Tsd. Euro abgegangen. Diese entfallen ausschließlich auf den Teilkonzern Infrastrukturtechnik.<br />
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung des<br />
Konzerns dem Anhang vorangestellt.<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Das Gr<strong>und</strong>kapital beträgt unverändert zum Bilanzstichtag 109.273.600 Euro <strong>und</strong> ist in<br />
42.685.000 Stückaktien zu je 2,56 Euro eingeteilt. Alle Aktien sind ausgegeben <strong>und</strong> im Umlauf<br />
befindlich. Jede Aktie hat eine Stimme.<br />
91<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
19. Stock Appreciation<br />
Rights <strong>und</strong> Stock<br />
Option Programs<br />
Genehmigtes Kapital<br />
Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand ermächtigt,<br />
das Gr<strong>und</strong>kapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe<br />
neuer Aktien gegen Geldeinlage einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 51.200 Tsd. Euro zu<br />
erhöhen.<br />
Bedingtes Kapital<br />
Ferner besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis zum<br />
30. Juni 2006 begeben werden kann.<br />
Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde darüber hinaus ein<br />
weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.<br />
Kapitalrücklage<br />
Die Kapitalrücklage des Konzerns entspricht korrespondierend dem Betrag der Kapitalrücklage<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von 10.927 Tsd. Euro.<br />
Erfolgsneutrale Veränderungen im Sonstigen Gesamtergebnis<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Bewertung der Finanzderivate sowie die Bewertung<br />
der Pensionen im sonstigen Gesamtergebnis:<br />
Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein Aktienoptionsprogramm<br />
gibt, wer an diesem teilnimmt <strong>und</strong> wie viele Aktienoptionen die einzelnen Berechtigten erhalten.<br />
Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten erfolgt unter der Bedingung,<br />
dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit der Aktienoptionen beträgt<br />
sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach Gewährung ausgeübt werden.<br />
Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus dem Betrag des Eigeninvestments,<br />
dividiert durch den Basiskurs <strong>und</strong> multipliziert mit dem Faktor 12. Der Basiskurs bestimmt<br />
sich für die Stock Option Programs 2001 <strong>und</strong> 2002 nach dem Durchschnitt der Aktie der<br />
Gesellschaft in den Monaten September bis November, für das Stock Options Program 2004<br />
nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den Monaten Juni bis August 2004 <strong>und</strong> für<br />
die bereits ausgelaufenen Stock Appreciation Rights nach dem Durchschnitt der Aktie der<br />
Gesellschaft in den Monaten Juni bis November 2000. Die Aktienoptionen können zu einem<br />
Bezugspreis zwischen 110–125 Prozent des Basiskurses ausgeübt werden.<br />
92<br />
2004 2003<br />
Vorsteuer- Steuer- Nachsteuer- Vorsteuer- Steuer- Nachsteuerin<br />
Tsd. Euro betrag effekt betrag betrag effekt betrag<br />
Finanzderivate<br />
Mindestpensions-<br />
2.112 –792 1.320 817 –145 672<br />
verpflichtung –651 244 –407 16 –46 –30<br />
Gesamt 1.461 –548 913 833 –191 642
Stock Appreciation Rights 2000<br />
Nach einem Wertsteigerungsprogramm, das die Gesellschaft am 14. November 2000 beschlossen<br />
hat (Stock Appreciation Rights) <strong>und</strong> das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse vom<br />
5. Dezember 2000 genehmigt wurde, ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006<br />
ermächtigt, den Teilnehmern bis zu 1.270.608 Stock Appreciation Rights der Gesellschaft zu<br />
gewähren. Der Basiskurs betrug 9,73 Euro. Die Ausübungspreise lagen zwischen 10,70 Euro<br />
<strong>und</strong> 12,16 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 11,43 Euro.<br />
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2004 waren keine Rechte mehr aktiv.<br />
Stock Option Program 2001<br />
Nach einem Stock Option Plan, den die Gesellschaft am 10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock<br />
Option Program 2001) <strong>und</strong> der durch den Aufsichtsrat am 25. Oktober 2001 genehmigt wurde,<br />
ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern<br />
bis zu 4.268.500 nicht übertragbare Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren.<br />
Von den seinerzeit potenziell berechtigten 116 Teilnehmern haben 65 Vorstände/Führungskräfte<br />
mit 1.257.456 Optionen an dem SOP 2001 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 7,45 Euro. Die<br />
Ausübungspreise liegen zwischen 8,20 Euro <strong>und</strong> 9,31 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen<br />
Ausübungspreis von 8,76 Euro.<br />
Das Stock Option Program 2001 ist letztmals zum 30. November 2007 ausübbar.<br />
93<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />
2004 2003<br />
Stock Appre- Stock Appre-<br />
Tsd. Stück ciation Rights ciation Rights<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 0 919<br />
Gewährt 0 0<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 0 919<br />
Zum Jahresende ausstehend 0 0<br />
Zum Jahresende ausübbar 0 0<br />
2004 2003<br />
Aktien- Aktien-<br />
Tsd. Stück optionen optionen<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 728 1.080<br />
Gewährt 0 0<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 202 352<br />
Zum Jahresende ausstehend 526 728<br />
Zum Jahresende ausübbar 131 0
Stock Option Program 2002 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />
Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Option Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />
2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2001), haben der Vorstand am 10. September 2002<br />
<strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats am 20. September 2002 das Stock Option Program<br />
2002 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den<br />
berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft<br />
zu gewähren. Insgesamt 40 Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 983.544 Optionen<br />
an dem SOP 2002 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 4,67 Euro. Die Ausübungspreise liegen<br />
zwischen 5,14 Euro <strong>und</strong> 5,84 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von<br />
5,49 Euro.<br />
Das Stock Option Program 2002 ist letztmals zum 30. November 2008 ausübbar.<br />
Stock Option Program 2004 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />
Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Options Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />
2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2001), haben der Vorstand am 10. August 2004<br />
<strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats am 23. August 2004 das Stock Option Program<br />
2004 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den<br />
berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft<br />
zu gewähren. Insgesamt 24 Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 563.016 Optionen<br />
an dem SOP 2004 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 6,99 Euro. Die Ausübungspreise liegen<br />
zwischen 7,69 Euro <strong>und</strong> 8,74 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von<br />
8,22 Euro.<br />
Das Stock Option Program 2004 ist letztmals zum 31. August 2010 ausübbar.<br />
94<br />
2004 2003<br />
Aktien- Aktien-<br />
Tsd. Stück optionen optionen<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 780 984<br />
Gewährt 0 0<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 166 204<br />
Zum Jahresende ausstehend 614 780<br />
Zum Jahresende ausübbar 0 0<br />
2004 2003<br />
Aktien- Aktien-<br />
Tsd. Stück optionen optionen<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 0 0<br />
Gewährt 563 0<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 0 0<br />
Zum Jahresende ausstehend 563 0<br />
Zum Jahresende ausübbar 0 0
20. Derivative Finanzinstrumente<br />
Das Unternehmen erfasst die Bezugsrechte, wie gemäß SFAS 123 zulässig, mit der „intrinsic<br />
value based method“ (Bewertung zum inneren Wert) aus APB 25, Accounting for Stock Issued<br />
to Employees. Alle Bezugsrechte wurden zu einem Ausübungspreis ausgegeben, der über dem<br />
Marktpreis des Ausstellungsdatums lag. So wies das Unternehmen im Zusammenhang mit<br />
diesen Bezugsrechten keinen Personalaufwand aus.<br />
Die bereinigte Proforma-Information zu dem Konzernjahresüberschuss ist nach SFAS 123 erforderlich<br />
<strong>und</strong> so darzustellen, als ob die Gesellschaft die Mitarbeiter-Bezugsrechte nach der Fair-Value-<br />
Methode bilanziert hätte. Der beizulegende Zeitwert dieser Bezugsrechte für die Programme 2001,<br />
2002 <strong>und</strong> 2004 wurde zum Zeitpunkt der Gewährung mit Hilfe der „Black-Scholes“-Methode zur<br />
Bewertung von Bezugsrechten mit den folgenden Annahmen aus gewichteten Durchschnitten geschätzt:<br />
risikofreier Zinssatz von 4,7 Prozent für 2001, 4,4 Prozent für 2002 bzw. 3,4 Prozent<br />
für 2004; Volatilität von 42,0 Prozent für 2001, 54,8 Prozent für 2002 <strong>und</strong> 48,6 Prozent für 2004,<br />
erwartete Dividendenrendite zum Bewertungszeitpunkt 2001, 2002 <strong>und</strong> 2004 von 2 Prozent sowie<br />
eine gewichtete durchschnittlich zu erwartende Lebensdauer des Bezugsrechts von sechs Jahren.<br />
Es gibt keine Aktienoptionspläne, denen nicht von der Hauptversammlung zugestimmt wurde.<br />
Stock Appreciation Rights der <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A.<br />
Neben den Aktienoptionsplänen der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde ein separater Prämienplan für Führungskräfte<br />
der polnischen Gesellschaften, <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A.,<br />
aufgelegt. Das Wertsteigerungsprogramm wurde am 2. November 2004 durch die Gesellschaft<br />
beschlossen. Der Basiskurs beträgt 167 PLN. Die Ausübungshürde liegt bei 120 Prozent des Basiskurses.<br />
Die Sperrfrist endet mit Ablauf des 31. Oktober 2006. Die <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. wurde<br />
zum 31. Dezember 2004 mit einem Börsenkurs von 200 PLN notiert. Im Geschäftsjahr 2004 ergab<br />
sich kein Personalaufwand aus diesen Stock Appreciation Rights.<br />
Stock Appre-<br />
Tsd. Stück ciation Rights<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 0<br />
Gewährt 81<br />
Ausgeübt 0<br />
Verfallen 0<br />
Zum Jahresende ausstehend 81<br />
Zum Jahresende ausübbar 0<br />
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Zins- <strong>und</strong> Währungspositionen mit der<br />
Zielsetzung eingesetzt, durch Wechselkurs- bzw. Marktzinsschwankungen bedingte Risiken zu<br />
minimieren. Die Richtlinien der Gesellschaft schreiben vor, dass derartige Risiken gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
abzusichern sind. Hierzu werden nur marktgängige Zinsderivate sowie Devisentermingeschäfte<br />
genutzt, die mit Instituten erstklassiger Bonität abgeschlossen werden. Die derivativen Finanzgeschäfte<br />
beschränken sich auf die Absicherung des operativen Geschäfts <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ener<br />
Finanzierungen. Die Gesellschaft schließt keine derivativen Finanzgeschäfte zu Spekulationszwecken<br />
ab.<br />
95<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />
2004
Zur Absicherung von Zinsrisiken werden Zinsswaps gehalten. Die Instrumente dienen zur Absicherung<br />
von variablen Verbindlichkeiten in Euro.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Zinsderivate:<br />
Abgeschlossene Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung von Währungskursschwankungen<br />
des USD, CHF, GBP <strong>und</strong> des PLN zum EUR. Die Absicherung betrifft dabei sowohl bilanzierte<br />
Geschäfte als auch zukünftige Transaktionen, deren Eintritt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />
erwartet wird.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:<br />
Das Nominalvolumen sind die Basisbeträge der Zinsswaps sowie die mit den Terminkursen am<br />
Bilanzstichtag bewerteten Kauf- <strong>und</strong> Verkaufsbeträge der Devisentermingeschäfte.<br />
Die Bewertung der Zinsderivate erfolgt durch die Vertragspartner auf Basis des diskontierten<br />
Kapitalflusses, der sich aus der Differenz zur Marktzinsentwicklung ergibt (Mark to Market-<br />
Bewertung). Die Bewertung der Devisentermingeschäfte entspricht den Aufwendungen bzw.<br />
Erträgen, die bei einer Glattstellung dieser Geschäfte am Bilanzstichtag entstehen würden.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt folgende Positionen an derivativen Finanzgeschäften:<br />
Die derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz zu Marktwerten unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />
bzw. unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
96<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
Nominal- Nominalin<br />
Tsd. Euro volumen volumen<br />
Zinsswaps 122.710 237.630<br />
Zinscaps 0 6.741<br />
Summe 122.710 244.371<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
Nominal- Nominalin<br />
Tsd. Euro volumen volumen<br />
Kurssicherung laufender bzw. bilanzierter Geschäfte 17.742 11.710<br />
Kurssicherung erwarteter Zahlungsströme 0 3.442<br />
Summe 17.742 15.152<br />
31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2003<br />
Nominal- Nominalin<br />
Tsd. Euro volumen Marktwert volumen Marktwert<br />
Zinsderivate 122.710 –9.864 244.371 –13.601<br />
Devisentermingeschäfte 17.742 110 15.152 293<br />
Summe 140.452 –9.754 259.523 –13.308
Unter den Voraussetzungen der SFAS 133, Accounting for Derivative Instruments and Hedging<br />
Activities, werden die derivativen Finanzgeschäfte wie folgt bilanziert:<br />
Bei Sicherung des beizulegenden Wertes (Fair Value) mittels Devisentermingeschäften werden<br />
sowohl die Wertveränderungen des Derivates als auch die gegenläufigen Veränderungen des<br />
Gr<strong>und</strong>geschäftes erfolgswirksam verbucht. Bei Absicherung von Währungskursrisiken für künftige<br />
Zahlungen (Cashflow Hedge) werden Zeitwertänderungen erfolgsneutral bis zur Glattstellung des<br />
Geschäftes erfasst.<br />
Im Geschäftsjahr 2004 wurden 110 Tsd. Euro aus Devisentermingeschäften im sonstigen betrieblichen<br />
Ertrag erfasst. Aus Cashflow Hedges im Zusammenhang mit Zinsswaps wurden 3.820 Tsd.<br />
Euro als Zinsaufwand erfasst.<br />
Im Falle der Sicherung von zukünftigen Zahlungsflüssen (Cashflow Hedge) mittels Zinsswaps bzw.<br />
Zinscaps wird die Entwicklung des Marktwertes als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals<br />
behandelt <strong>und</strong> unter dem Bilanzposten Gesamtergebnis (Bestandteil des Eigenkapitals)<br />
ausgewiesen. Bei Zinsderivaten, die sich entsprechend SFAS 133 zur Sicherung des „cashflow“<br />
als nicht genügend effektiv erweisen, wird die Wertentwicklung erfolgswirksam in der Gewinn<strong>und</strong><br />
Verlustrechnung als Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst.<br />
Zum Bilanzstichtag wurden die Finanzderivate gemäß SFAS 133 wie folgt bewertet:<br />
Die Restlaufzeit der Zinsderivate entspricht im Wesentlichen der Laufzeit der zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />
Finanzierungsgeschäfte <strong>und</strong> beträgt zwischen 3 <strong>und</strong> 5 Jahren. Im Durchschnitt beträgt die Laufzeit<br />
4 Jahre. Die Restlaufzeit der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte beträgt zwischen 1 <strong>und</strong><br />
5 Monaten.<br />
Das Risiko des Konzerns in Bezug auf derivative Instrumente beschränkt sich auf das Risiko,<br />
dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllen wird. Ein Ausfallrisiko besteht für den<br />
Konzern maximal in Höhe der positiven Marktwerte der Derivate. Bei Devisentermingeschäften<br />
entspricht das maximale Risiko den Wechselkursänderungen der abgesicherten Beträge.<br />
97<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />
31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2003<br />
Nominal- Nominalin<br />
Tsd. Euro volumen Bewertung volumen Bewertung<br />
Erfolgsneutral 133.610 –9.864 228.420 –12.096<br />
Erfolgswirksam 6.842 110 31.103 –1.212<br />
Summe 140.452 –9.754 259.523 –13.308<br />
Marktvolumen Marktvolumen 31.12.2004<br />
Restlaufzeit Restlaufzeit<br />
in Tsd. Euro bis zu 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt<br />
Zinsderivate 0 122.710 122.710<br />
Devisentermingeschäfte 17.742 0 17.742<br />
Summe 17.742 122.710 140.452
21. Latente Steuern<br />
Aktive <strong>und</strong> passive latente Steuern werden im Einklang mit SFAS 109, Accounting for Income<br />
Taxes, angesetzt, wenn künftige steuerliche Auswirkungen zu erwarten sind, die auf zeitlich<br />
begrenzte Differenzen zwischen den Buchwerten bestehender Aktiva <strong>und</strong> Passiva <strong>und</strong> ihren<br />
Steuerbilanzwerten einerseits <strong>und</strong> auf Verlustvorträge andererseits zurückzuführen sind.<br />
Die Ertragsteuern des Konzerns teilen sich wie folgt auf:<br />
in Tsd. Euro<br />
Laufende Steuern<br />
2004 2003<br />
Deutschland 2.795 –104<br />
Ausland<br />
Latente Steuern<br />
10.476 6.578<br />
Deutschland –4.837 662<br />
Ausland 1.165 2.119<br />
Gesamt 9.599 9.255<br />
Langfristige latente Steuern wurden auf Basis eines Gesamtsteuersatzes von 37,5 Prozent (Vorjahr<br />
37,5 Prozent) angesetzt. Dabei wurde mit einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag<br />
von 26,4 Prozent (Vorjahr 26,4 Prozent) gerechnet <strong>und</strong> einer durchschnittlichen<br />
Gewerbesteuerbelastung der deutschen Gesellschaften von 11,1 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent).<br />
Kurzfristige latente Steuern, die sich im nächsten Jahr voraussichtlich auflösen, sind ebenfalls mit<br />
einem Gesamtsteuersatz von 37,5 Prozent (Vorjahr 37,5 Prozent) bewertet. Dieser Satz ergibt<br />
sich aus einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag von 26,4 Prozent (Vorjahr<br />
26,4 Prozent) <strong>und</strong> einer durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung von 11,1 Prozent (Vorjahr<br />
11,1 Prozent). Aus den Steuersatzänderungen entstand im Geschäftsjahr 2004 ein latenter Steueraufwand<br />
von 0 Tsd. Euro (Vorjahr: Steuerertrag 11 Tsd. Euro).<br />
Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze zugr<strong>und</strong>e<br />
gelegt.<br />
98
In nachfolgender Tabelle wird die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand<br />
vorgenommen. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor<br />
Steuern mit dem im Geschäftsjahr gültigen Gesamtsteuersatz multipliziert:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Konzernergebnis vor Steuern 31.622 17.882<br />
Erwarteter Steueraufwand bei Steuersatz 37,5% (2003: 38,8%)<br />
Erhöhung/Verminderung des Steueraufwands aufgr<strong>und</strong> von:<br />
11.858 6.938<br />
Steuersatzdifferenzen Ausland –7.078 –2.987<br />
Änderungen des Steuersatzes 0 –11<br />
Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 5.282 352<br />
Steuerfreie Einnahmen –1.318 128<br />
Vorjahressteuern 7.053 –3.123<br />
Nicht abzugsfähige ausländische Quellensteuer 0 1.113<br />
Wertberichtigung auf latente Steuern<br />
Sondereffekte aus Abgrenzung fortzuführender <strong>und</strong><br />
10.625 30.676<br />
nicht fortzuführender Aktivitäten –7.188 –23.756<br />
Sondereffekt auf Konsolidierungsebene –9.131 0<br />
Sonstiges –504 –75<br />
Tatsächlicher Steueraufwand 9.599 9.255<br />
Zum 31. Dezember 2004 bestehen im Konzern inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge<br />
von 302.262 Tsd. Euro (Vorjahr 276.393 Tsd. Euro) <strong>und</strong> inländische gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge von 237.179 Tsd. Euro (Vorjahr 204.257 Tsd. Euro) sowie ausländische Verlustvorträge<br />
von 3.894 Tsd. Euro (Vorjahr 6.261 Tsd. Euro). Inländische Verluste sind nach den am<br />
Bilanzstichtag bestehenden gesetzlichen Regelungen zeitlich <strong>und</strong> der Höhe nach unbegrenzt<br />
vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen sind 1.171 Tsd. Euro bis ins Jahr 2008<br />
nutzbar.<br />
Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern sind in Höhe von 92.136 Tsd. Euro (Vorjahr 83.242 Tsd.<br />
Euro) vorgenommen, im Wesentlichen für steuerliche Verlustvorträge, wenn hinsichtlich der<br />
Realisierbarkeit in einem überschaubaren Zeitraum aufgr<strong>und</strong> der Sach- <strong>und</strong> Rechtslage sowie<br />
der verfügbaren Informationen Unsicherheit besteht. Die heutige Einschätzung bezüglich der<br />
Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern kann sich in Abhängigkeit von der Ertragslage zukünftiger<br />
Jahre ändern <strong>und</strong> höhere oder niedrigere Wertberichtigungen erforderlich machen.<br />
Die Änderungen im deutschen Steuerrecht hinsichtlich der Nutzung von Verlustvorträgen (Mindestbesteuerung)<br />
wurden bei der Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge<br />
berücksichtigt.<br />
99<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Die aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern aus den Bewertungsunterschieden in den Bilanzposten<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 7.036 8.116<br />
Sachanlagen 7.778 8.879<br />
Finanzanlagen 378 4.335<br />
Vorräte 1.407 540<br />
Forderungen 1.992 2.059<br />
Übrige Aktiva 640 781<br />
Pensionsrückstellungen 2.911 2.569<br />
Sonstige Rückstellungen 10.753 3.648<br />
Verbindlichkeiten 3.513 4.649<br />
36.408 35.576<br />
Steuerliche Verlustvorträge 106.278 94.937<br />
142.686 130.513<br />
Wertberichtigungen –92.136 –83.242<br />
Aktive latente Steuern 50.550 47.271<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 8.243 8.102<br />
Sachanlagen 32.958 34.352<br />
Finanzanlagen 0 0<br />
Vorräte 124 270<br />
Übrige Aktiva 125 1.305<br />
Pensionsrückstellungen 0 27<br />
Sonstige Rückstellungen 1.305 593<br />
Verbindlichkeiten 381 324<br />
Übrige Passiva 267 368<br />
Passive latente Steuern 43.403 45.341<br />
Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 7.147 1.930<br />
100
22. Pensionen <strong>und</strong><br />
ähnliche Verpflichtungen<br />
Die aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern werden saldiert wie folgt ausgewiesen:<br />
in Tsd. Euro<br />
Aktive latente Steuern<br />
31.12.2004 31.12.2003<br />
Kurzfristig 9.108 7.786<br />
Langfristig<br />
Passive latente Steuern<br />
16.742 15.759<br />
Kurzfristig 801 2.219<br />
Langfristig 17.902 19.396<br />
Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 7.147 1.930<br />
Der Gesamtbetrag der latenten Steuern, die auf Sachverhalte zurückzuführen sind, die im Geschäftsjahr<br />
2004 erfolgsneutral erfasst wurden, beträgt 4.557 Tsd. Euro (Vorjahr 5.082 Tsd. Euro).<br />
Auf die erfolgsneutral erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Konsolidierung ausländischer<br />
Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />
Für erfolgsneutrale Veränderungen aus Finanzderivaten wurden latente Steuern in Höhe von<br />
3.452 Tsd. Euro (Vorjahr 4.163 Tsd. Euro) aktiviert.<br />
Latente Steuern aus der Passivierung des Ausgleichspostens aus der Pensionsbewertung betragen<br />
im Berichtsjahr 1.114 Tsd. Euro (Vorjahr 919 Tsd. Euro).<br />
<strong>Pfleiderer</strong> gewährt Mitarbeitern fallweise leistungsorientierte Pensionszusagen. Darüber hinaus<br />
bestehen noch Altzusagen aus den verschiedenen Rentenordnungen, deren Leistungen Alters-,<br />
Invaliden- <strong>und</strong> Hinterbliebenenrenten umfassen. Die Versorgungswerke wurden spätestens zum<br />
31. Mai 1986 für Neueintritte geschlossen. In einzelnen ausländischen Gesellschaften bestehen<br />
pensionsähnliche Verpflichtungen mit Einmalzahlungsansprüchen, die ebenfalls in den Pensionsrückstellungen<br />
ausgewiesen sind.<br />
Für die am 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsrückstellungen<br />
wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 59.916 57.553<br />
Übrige pensionsähnliche Verpflichtungen 504 272<br />
Pensionsrückstellungen 60.420 57.825<br />
Der Anwartschaftsbarwert ohne Berücksichtigung künftiger Gehaltssteigerungen („Accumulated<br />
Benefit Obligation“) betrug im Berichtsjahr 59.309 Tsd. Euro (Vorjahr 61.507 Tsd. Euro).<br />
101<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Die Leistungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sind in erster Linie abhängig von der<br />
Anzahl der Arbeitsjahre, vom Lebensalter <strong>und</strong> vom Gehalt. Die Kosten <strong>und</strong> Verpflichtungen aus<br />
leistungsorientierten Pensionsplänen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten<br />
unter Zugr<strong>und</strong>elegung der „Projected Unit Credit“-Methode ermittelt. Diese Methode setzt<br />
die Dienste, die von den Angestellten schon geleistet wurden, in Relation zu dem Bewertungszeitpunkt<br />
<strong>und</strong> beinhaltet auch Schätzungen bezüglich der zukünftigen Gehaltsentwicklungen.<br />
Innerhalb der Gutachten, die zum Bewertungsstichtag 31. Dezember 2004 erhoben wurden,<br />
sind folgende Annahmen getroffen:<br />
in % 2004 2003<br />
Abzinsungsfaktor 5,5 5,5<br />
Gehaltssteigerungsrate 3,0 3,0<br />
Der angesetzte Abzinsungsfaktor entspricht dabei etwa dem Zinssatz, der am Bewertungsstichtag<br />
der Leistungsverpflichtung für hochqualitative festverzinsliche Wertpapiere mit entsprechender<br />
Laufzeit erzielt werden kann. Die jährliche Gehaltssteigerungsrate wird bei der Berechnung der<br />
Pensionsansprüche zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />
Für die am 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsaufwendungen<br />
wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Dienstzeitaufwand 599 959<br />
Zinsaufwand<br />
Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen<br />
3.206 3.267<br />
(Verlusten) 28 30<br />
Amortisation von Zusageerhöhungen (Prior Service Cost) 127 341<br />
Gesamt 3.960 4.597<br />
102
Die folgende Tabelle erläutert die Veränderung der Leistungsverpflichtungen, wie sie im Konzernabschluss<br />
zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 ausgewiesen wurde:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Leistungsverpflichtung zum Jahresbeginn 60.880 60.247<br />
Dienstzeitaufwand 599 959<br />
Zinsaufwand 3.206 3.267<br />
Pensionszahlungen –3.577 –3.423<br />
Versicherungsmathematische Gewinne –1.030 –294<br />
Rückwirkende Planänderungen 64 127<br />
Unternehmenszusammenschlüsse 300 0<br />
Veräußerungen <strong>und</strong> Übertragungen –92 –3<br />
Leistungsverpflichtung zum Jahresende 60.350 60.880<br />
Noch unberücksichtigter versicherungsmathematischer Verlust<br />
Noch unberücksichtigter Aufwand aus durchgeführten<br />
–3.351 –5.754<br />
Zusageerhöhungen –64 –127<br />
Bilanzierter Betrag 56.935 54.999<br />
Die folgenden Beträge sind in der Konzernbilanz der Gesellschaft zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong><br />
2003 ausgewiesen:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 64 98<br />
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 59.916 57.553<br />
Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung 2.917 2.456<br />
Nettobetrag Pensionskosten 56.935 54.999<br />
Nachfolgende Tabelle zeigt die Pensionszahlungen im Berichtsjahr <strong>und</strong> im Vorjahr sowie die in<br />
den kommenden fünf Geschäftsjahren erwarteten Zahlungen (nicht abgezinst):<br />
in Tsd. Euro<br />
Geleistete Pensionszahlungen<br />
2003 3.423<br />
2004 3.577<br />
Erwartete Pensionszahlungen<br />
2005 3.650<br />
2006 3.723<br />
2007 3.798<br />
2008 3.874<br />
2009 3.951<br />
2005–2009 18.996<br />
103<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
1. Vertriebskosten<br />
2. Sonstige betriebliche<br />
Erträge/sonstige<br />
betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
3. Zinsergebnis<br />
V. Erläuterungen zur Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
In den Vertriebskosten in Höhe von 121.636 Tsd. Euro (Vorjahr 113.577 Tsd. Euro) sind Ausgangsfrachten<br />
in Höhe von 52.031 Tsd. Euro (Vorjahr 46.748 Tsd. Euro) enthalten.<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Sonstige betriebliche Erträge 48.609 26.152<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 37.455 10.053<br />
Gesamt 11.154 16.099<br />
Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen/sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden in<br />
Höhe von 22.699 Tsd. Euro die Erträge des Verwässerungsgewinnes aus der Kapitalerhöhung in<br />
Polen ausgewiesen. Ebenfalls sind Erträge aus der Auflösung von Einzel- <strong>und</strong> pauschalisierten<br />
Einzelwertberichtigungen in Höhe von 3.588 Tsd. Euro enthalten. Des Weiteren werden hier Erträge<br />
aus Kursdifferenzen in Höhe von 3.070 Tsd. Euro ausgewiesen. Die Aufwendungen resultieren<br />
im Wesentlichen aus Vorsorgen für Schließungskosten des Standortes Rheda in Höhe von<br />
16.998 Tsd. Euro, Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen in Höhe von 5.257 Tsd.<br />
Euro sowie Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 4.688 Tsd. Euro.<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Sonstige Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 5.745 7.875<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen 24.361 24.937<br />
Gesamt –18.616 –17.062<br />
Die sonstigen Zinsen <strong>und</strong> ähnlichen Erträge enthalten im Wesentlichen Zinserträge aus angelegten<br />
Geldern. Der Zinsaufwand resultiert aus Finanzschulden, Zinsen im Zusammenhang<br />
mit Sicherungsgeschäften sowie Aufwendungen für die Auflösung von Zinsswaps in Höhe von<br />
3.820 Tsd. Euro.<br />
VI. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Summe der<br />
Bilanzposten „Liquide Mittel einschließlich Wertpapiere des Umlaufvermögens“.<br />
Die Zinszahlungen im Geschäftsjahr 2004 haben 19.707 Tsd. Euro (Vorjahr 21.039 Tsd. Euro) betragen.<br />
Auszahlungen für Ertragsteuern beliefen sich auf 11.587 Tsd. Euro (Vorjahr 14.185 Tsd.<br />
Euro).<br />
104
1. Haftungsverhältnisse<br />
VII. Sonstige Angaben<br />
Der Ansatz der nachfolgend dargestellten Haftungsverhältnisse erfolgt zu Nominalwerten:<br />
in Mio. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen 32,7 10,7<br />
Gewährleistungsverpflichtungen 1,4 29,1<br />
Wechselobligo 0,0 0,9<br />
Im Rahmen verschiedener Unternehmensverkäufe hat der Konzern den Käufern gegenüber<br />
Bürgschaften im üblichen Rahmen gegeben. Derzeit geht die Gesellschaft nicht davon aus, dass<br />
es aus diesen Bürgschaften zu wesentlichen Inanspruchnahmen kommt.<br />
Es bestehen langfristige Lieferverpflichtungen im Holzwerkstoffbereich an einen Kraftwerksbetreiber<br />
zu Festpreisen. Ein mögliches Ergebnisrisiko aus diesen Preisstellungen wird über die<br />
Vertragslaufzeit als unwahrscheinlich erachtet.<br />
Des Weiteren wurden von Kreditinstituten zu Gunsten von K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> anderen<br />
Vertragspartnern des Konzerns Bürgschaften (Avale) in Höhe von 41,8 Mio. Euro (Vorjahr<br />
40,5 Mio. Euro) begeben, entsprechende Avallinien sind vorhanden. Im Wesentlichen handelt<br />
es sich hierbei um Bürgschaften aus Gewährleistung <strong>und</strong> Bürgschaften im Zusammenhang mit<br />
den aus Desinvestitionen resultierenden Eventualverbindlichkeiten.<br />
Für die vorstehenden Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil der<br />
Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird.<br />
Der Konzern gibt für bestimmte Produkte Gewährleistungserklärungen ab. Die Höhe der wahrscheinlichen<br />
Gewährleistungsansprüche wird auf Basis der verkauften Produkte <strong>und</strong> der Aufzeichnungen<br />
der bisherigen Inanspruchnahmen dieser Leistungen ermittelt.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haftet im Rahmen eines Factoring-Programmes zur Finanzierung von Forderungen<br />
aus Lieferung <strong>und</strong> Leistung in Höhe von 30,3 Mio. Euro für die Verität der verkauften Forderungen.<br />
Die verkauften Forderungen sind vollständig kreditversichert, eine Inanspruchnahme hieraus wird<br />
nicht erwartet.<br />
Im Geschäftsjahr 2004 entwickelten sich die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen<br />
wie folgt:<br />
in Tsd. Euro<br />
Anfangsbestand am 1. Januar 2004 0<br />
Gewährleistungserklärungen erteilt in der Berichtsperiode 2.769<br />
Inanspruchnahmen im Berichtsjahr 0<br />
Stand am 31. Dezember 2004 2.769<br />
Die Anwendung des FIN 45 führte zu keinen weiteren angabepflichtigen Sachverhalten.<br />
105<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
2. Sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen<br />
Im Rahmen von Miet-, Pacht- <strong>und</strong> Leasingverträgen, die gemäß US-GAAP nicht als „capital lease“<br />
zu qualifizieren sind (sog. „operating lease“), least der Konzern Sachanlagen. Darüber hinaus<br />
werden im Konzern Verträge für Wartung von Sachanlagen <strong>und</strong> für diverse Dienstleistungen abgeschlossen.<br />
Aus Miet-, Pacht- <strong>und</strong> Leasingverträgen entstanden in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
Aufwendungen mit einem Betrag von 19.199 Tsd. Euro (Vorjahr 18.954 Tsd. Euro).<br />
Die künftigen (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus solchen unkündbaren Verträgen,<br />
die zum 31. Dezember 2004 eine anfängliche oder verbleibende Restlaufzeit von mehr als einem<br />
Jahr haben, betragen:<br />
in Tsd. Euro<br />
2005 25.314<br />
2006 36.784<br />
2007 11.798<br />
2008 10.732<br />
2009 5.849<br />
Nach 2009 13.856<br />
Gesamt 104.333<br />
Der Konzern führte im Geschäftsjahr 2004 Sale & Lease Back-Transaktionen durch, bei denen<br />
im Wesentlichen zwei Anlagen verkauft <strong>und</strong> im Rahmen eines Operating Lease „zurückgeleast“<br />
wurden. Das Gesamtvolumen dieser Transaktionen betrug 51 Tsd. Euro.<br />
Der Konzern hält gemeinsam mit einem verb<strong>und</strong>enen Unternehmen (Related Party) einen Controlling<br />
Financial Interest an einer als VIE zu klassifizierenden Leasing-Objektgesellschaft. Da<br />
der Konzern nicht Meistbegünstigter der VIE ist, wurde die Leasing-Objektgesellschaft nicht in<br />
den Konzernabschluss einbezogen. Die Objektgesellschaft wurde am 24. August 1999 gegründet.<br />
Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, Verkauf, Vermietung <strong>und</strong> Leasing von Sachanlagevermögen<br />
sowie die Durchführung sämtlicher damit zusammenhängender Geschäfte.<br />
Zum 31. Dezember 2004 beträgt die ungeprüfte Bilanzsumme (nach HGB) der Objektgesellschaft<br />
43.653 Tsd. Euro. Der Höchstbetrag eines möglichen Verlustes des Konzerns aus der Beteiligung<br />
an der VIE beträgt ca. 5.300 Tsd. Euro. Die Realisierung eines Verlustes aus der Beteiligung<br />
an der VIE wird nicht erwartet.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> ihre Tochtergesellschaften haben in den Jahren 2000 bis 2003 mehrere<br />
Großanlagen im Gesamtvolumen von 76.909 Tsd. Euro an die Objektgesellschaft verkauft <strong>und</strong> im<br />
Rahmen von Mietverträgen zurückgeleast. Diese Mietverträge sind nach US-GAAP als Operating<br />
Lease einzustufen. Die Mietverträge laufen überwiegend bis Ende 2006. Die Mietaufwendungen<br />
für die Jahre 2005 bis zum Ende der Vertragslaufzeiten sind in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />
ausgewiesen.<br />
Zum 31. Dezember 2004 bestehen Verpflichtungen aus Bestellungen in Höhe von 66.092 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 41.007 Tsd. Euro).<br />
106
3. Schwebende Rechtsstreitigkeiten<br />
<strong>und</strong><br />
Schadensersatzansprüche<br />
4. Transaktionen mit<br />
nahe stehenden<br />
Unternehmen<br />
5. Angaben zu Directors’<br />
Dealings<br />
6. Corporate<br />
Governance<br />
Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit gelegentlich in Rechtsstreitigkeiten<br />
verwickelt. Der Gesellschaft sind keine Vorgänge bekannt, die eine erhebliche nachteilige Auswirkung<br />
auf die Ertrags-, Liquiditäts- oder Finanzlage haben würden.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG war bis zum 22. März 2004 wesentlich<br />
beteiligt an der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> (Tochtergesellschaft) <strong>und</strong> somit ein nahe stehendes Unternehmen<br />
des Konzerns. Mit diesem Unternehmen <strong>und</strong> dessen Tochtergesellschaft <strong>Pfleiderer</strong> Leasing<br />
GmbH & Co. KG, Delitzsch, bestanden sowohl im aktuellen als auch im vorherigen Geschäftsjahr<br />
Geschäftsbeziehungen. Für 2004 lassen sich die Geschäftsbeziehungen wie folgt darstellen:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Zinserträge 0 10<br />
Erträge aus Leistungsverrechnungen 7.138 5.051<br />
Aufwendungen aus Leistungsverrechnungen 7.654 795<br />
Mietaufwendungen 2.567 3.395<br />
Die Aufwendungen für Strombezüge von der <strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-GmbH,<br />
Neumarkt, haben im Geschäftsjahr 2004 988 Tsd. Euro betragen (Vorjahr 12.067 Tsd. Euro).<br />
Gemäß §15a Wertpapierhandelsgesetz sind Vorstands- <strong>und</strong> Aufsichtsratsmitglieder <strong>und</strong> deren<br />
Familienangehörige verpflichtet, Wertpapiergeschäfte der eigenen Gesellschaft (Directors’<br />
Dealings) unverzüglich dem Unternehmen <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
mitzuteilen, wenn sie eine sog. Bagatellgrenze überschritten haben. Diese Mitteilungen<br />
werden auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> unter www.pfleiderer.com veröffentlicht.<br />
Am 30. September 2004 hat Herr Hans H. Overdiek (Sprecher des Vorstands) die Mitteilung<br />
gemacht, dass er 400.000 Aktien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG zu einem Preis von 5,30 Euro je Aktie erworben hat.<br />
Am 27. Dezember 2004 hat Herr Hanno C. Fiedler (Aufsichtsratsmitglied) 2.000 Aktien zu einem<br />
Preis von 8,15 Euro je Stück erworben. Weitere 2.000 Stück hat er am 28. Dezember 2004 zu<br />
einem Preis von 8,20 Euro je Stück erworben.<br />
Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat haben gemäß §161 Aktiengesetz die Entsprechenserklärung für das<br />
Jahr 2004 zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance<br />
Kodex abgegeben <strong>und</strong> auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht. Ausführlich berichtet die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum Thema Corporate Governance im Kapitel „Corporate Governance bei <strong>Pfleiderer</strong>“<br />
des Geschäftsberichts (S. 11–17).<br />
107<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
7. Personalaufwand<br />
8. Befreiungsvorschrift<br />
nach §264b HGB<br />
Der gesamte Personalaufwand betrug im Geschäftsjahr 183.262 Tsd. Euro (Vorjahr 189.375 Tsd.<br />
Euro).<br />
Zum 31.12. 2004 verteilten sich die Mitarbeiter wie folgt:<br />
in Tsd. Euro 2004 2003<br />
Organe 29 25<br />
Angestellte 1.377 1.349<br />
Gewerbliche 3.023 3.013<br />
Gesamt 4.429 4.387<br />
Folgende Gesellschaften haben die Befreiungsvorschrift nach §264b HGB in Anspruch<br />
genommen:<br />
<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungsKG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co.<br />
VIII. Segmentberichterstattung<br />
Im Sinne der Segmentberichterstattung nach SFAS 131, Disclosures about Segments of an Enterprise<br />
and Related Information, (siehe Konzernsegmentberichterstattung, dem Konzernanhang<br />
vorangestellt) ist der Konzern in zwei Geschäftsbereichen tätig, den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe<br />
<strong>und</strong> Infrastrukturtechnik. Im Bereich Holzwerkstoffe werden Rohspanplatten <strong>und</strong><br />
Veredlungsprodukte produziert. Der Bereich Infrastrukturtechnik erzielt seine Umsätze im Wesentlichen<br />
mit Produkten zur Fahrwegsystemtechnik <strong>und</strong> mit der Herstellung von Betonschwellen.<br />
Nicht berücksichtigt ist das im laufenden Geschäftsjahr veräußerte Business Center Poles &<br />
Towers. Transaktionen zwischen den Segmenten werden im Wesentlichen zu Marktpreisen<br />
durchgeführt.<br />
108
Geographische Informationen<br />
Umsatzerlöse nach Regionen<br />
Die Umsatzerlöse gliedern sich in folgende Regionen:<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Deutschland 416.492 431.462<br />
Andere EU-Länder 348.595 215.920<br />
Übriges Europa 98.707 181.471<br />
Übrige Länder 37.184 19.352<br />
Gesamt 900.978 848.205<br />
Segmentvermögen nach Regionen<br />
Das Sachanlagevermögen gliedert sich wie folgt nach Regionen:<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Deutschland 196.852 201.615<br />
Andere EU-Länder 118.992 6.956<br />
Übriges Europa 12.439 90.708<br />
Gesamt 328.283 299.279<br />
IX. Ergebnis je Stammaktie<br />
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis je Aktie:<br />
2004 2003<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen Tsd. Euro 33.860 –45.762<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.685.000 42.678.146<br />
Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07<br />
Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,79 –1,07<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,13 0,10<br />
Ergebnis nicht fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,66 –1,17<br />
Die den Vorstandsmitgliedern <strong>und</strong> Mitarbeitern im Stock Option Program 2001 gewährten Aktienoptionen<br />
wirken nicht verwässernd <strong>und</strong> waren somit bei der Berechnung des verwässerten<br />
Ergebnisses je Aktie nicht zu berücksichtigen.<br />
Aus dem Stock Option Program 2002 wirken 105.862 Aktien verwässernd. Der geringe Verwässerungseffekt<br />
hieraus führt nicht zu einer Abweichung des Ergebnisses je Aktie (verwässert)<br />
vom Ergebnis je Aktie.<br />
109<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
1. Vorstand<br />
2. Aufsichtsrat<br />
X. Vergütung der Organe/Aktienbesitz der Organe<br />
Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf insgesamt 3.222 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 3.834 Tsd. Euro). In den Bezügen des Geschäftsjahres ist ein fixer Bestandteil von<br />
982 Tsd. Euro (Vorjahr 982 Tsd. Euro) enthalten.<br />
Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands <strong>und</strong> ihrer Hinterbliebenen<br />
belaufen sich auf 3.917 Tsd. Euro (Vorjahr 3.916 Tsd. Euro). Im Geschäftsjahr 2004<br />
wurden keine Bezüge an frühere Mitglieder des Vorstands gezahlt (Vorjahr 145 Tsd. Euro).<br />
Im Rahmen des Stock Option Planes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden den Mitgliedern des Vorstands,<br />
bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder, in 2004 386.260 Optionen (Vorjahr 0)<br />
zum Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den<br />
Stock Option Plan 2004 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung keiner weiteren<br />
Optionen (Vorjahr 0) an Mitglieder des Vorstands vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstands<br />
werden 442.680 Aktien (Vorjahr 36.380) gehalten.<br />
Die Bezüge der Aufsichtsräte beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf insgesamt 152 Tsd. Euro<br />
(Vorjahr 152 Tsd. Euro).<br />
Von Mitgliedern des Aufsichtsrats werden insgesamt 17.683 Aktien (Vorjahr 1.045 Aktien)<br />
gehalten.<br />
XI. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Die Gesellschaft hat mit Mitteilung vom 8. Februar 2005 bekannt gegeben, dass derzeitig innerhalb<br />
einer Exklusivitätsperiode eine rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) der Kunz-<br />
Gruppe erfolgt. Gr<strong>und</strong>lage ist eine von der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Kunz Holding GmbH & Co. KG,<br />
Gschwend, am 6. Dezember 2004 unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) über einen<br />
möglichen Erwerb der Kunz-Gruppe durch <strong>Pfleiderer</strong>.<br />
XII. Abweichende Bilanzierungs-, Bewertungs- <strong>und</strong> Angabepflichten<br />
nach §292a HGB<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist unter Anwendung von §292a HGB mit befreiender<br />
Wirkung für einen HGB-Abschluss in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen<br />
US-amerikanischen Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätzen, den US-Generally Accepted Accounting<br />
Principles (US-GAAP), erstellt.<br />
Die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- <strong>und</strong> Konsolidierungsmethoden gemäß US-GAAP<br />
unterscheiden sich im Wesentlichen in folgenden Punkten von den deutschen HGB-Vorschriften:<br />
110
1. Leasing<br />
2. Vorratsbewertung<br />
Im HGB ist die Behandlung von Leasinggeschäften nicht explizit geregelt. Für die bilanzielle Beurteilung<br />
wird daher im Allgemeinen auf die Leasingerlasse der Finanzverwaltung zurückgegriffen.<br />
Unter Anwendung der steuerlichen Kriterien sind die Leasingverträge in der Regel so gestaltet,<br />
dass die Bilanzierung der Leasingobjekte beim Leasinggeber zu erfolgen hat.<br />
Nach US-GAAP gibt es für die Bilanzierung von Leasingtransaktionen umfangreiche Regelungen<br />
(insbesondere SFAS 13). Gr<strong>und</strong>sätzlich wird dabei in Abhängigkeit davon, wer die wesentlichen<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt <strong>und</strong> somit als wirtschaftlicher<br />
Eigentümer zu betrachten ist, zwischen „capital lease“ <strong>und</strong> „operating lease“ unterschieden.<br />
Wenn der Leasingnehmer als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist, hat er die Aktivierung<br />
des Leasinggegenstandes vorzunehmen, bei einem „operating lease“ der Leasinggeber.<br />
Nach HGB erfolgt die Bewertung der Vorräte am Bilanzstichtag gemäß dem strengen Niederstwertprinzip<br />
zu Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren Marktwert bzw.<br />
einem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes wird für die<br />
Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe in der Regel durch die Wiederbeschaffungskosten am Beschaffungsmarkt<br />
konkretisiert <strong>und</strong> für die unfertigen <strong>und</strong> fertigen Erzeugnisse durch den retrograd vom<br />
Absatzmarkt ermittelten Nettoveräußerungserlös.<br />
Die Bewertung der Vorräte nach US-GAAP erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder<br />
zu dem niedrigeren durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (Lower of Cost or Market)<br />
auf Basis von Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen<br />
wird auch die FiFo-Methode (First in – First out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes<br />
wird gr<strong>und</strong>sätzlich auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung<br />
des Marktwertes (Ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung <strong>und</strong> des Verkaufs<br />
(Net Realizable Value). Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (Floor) ist der Net<br />
Realizable Value abzüglich einer normalen Gewinnmarge.<br />
Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch die<br />
angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten.<br />
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit oder<br />
Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für nicht<br />
mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.<br />
111<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
3. Derivative Finanzinstrumente<br />
4. Kosten der Kapitalbeschaffung<br />
5. Aktienoptionen<br />
(stock options)<br />
6. Währungsumrechnung<br />
7. Bilanzierung <strong>und</strong><br />
Abschreibung des<br />
Firmenwertes<br />
Nach HGB gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung <strong>und</strong> Bewertung derivativer<br />
Finanzinstrumente, so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-,<br />
Realisations- <strong>und</strong> Imparitätsprinzips erfolgt.<br />
Im Gegensatz dazu sind nach US-GAAP alle originären <strong>und</strong> derivativen Finanzinstrumente stets<br />
mit dem Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach US-GAAP<br />
ein bilanziell zu berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass Marktwertschwankungen<br />
von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar<br />
zu Aufwand bzw. Ertrag werden, sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden. Die<br />
Kriterien für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang hängen von der Art der gesicherten<br />
Position <strong>und</strong> der zur Sicherung verwendeten Finanzinstrumente ab. Sofern die Voraussetzungen<br />
für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, werden Wertschwankungen<br />
von Derivaten in der Periode ihres Anfalls als Aufwand bzw. Ertrag berücksichtigt.<br />
Kosten der Kapitalbeschaffung sind nach deutschem Recht als Aufwand zu verrechnen <strong>und</strong><br />
dürfen nicht mit dem Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen verrechnet werden. Nach US-GAAP<br />
werden Kosten der Beschaffung von Eigenkapital, z.B. Emissionskosten im Rahmen eines<br />
Börsengangs, abzüglich der Wirkung ihrer steuerlichen Abzugsfähigkeit, vom Bruttobetrag der<br />
aufgenommenen Mittel abgezogen <strong>und</strong> mindern damit die Kapitalrücklage.<br />
Für die bilanzielle Behandlung der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter hat sich in<br />
Deutschland bislang noch keine vorherrschende Meinung gebildet. Nach US-GAAP werden Stock<br />
Options im Wesentlichen in APB 25 <strong>und</strong> SFAS 123 behandelt. In APB 25 wird die Behandlung<br />
der Stock Options nach dem inneren Wert (Intrinsic Value) <strong>und</strong> in SFAS 123 nach dem beizulegenden<br />
Wert (Fair Value) vorgenommen. Die Gesellschaft wendet bei der Bilanzierung der Stock<br />
Options APB 25 an, wonach sich der zu bilanzierende innere Wert aus dem Unterschied zwischen<br />
dem Ausübungspreis <strong>und</strong> dem höheren aktuellen Aktienkurs ermittelt.<br />
Während nach HGB nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen <strong>und</strong> -verbindlichkeiten zum<br />
Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet werden,<br />
sind nach US-GAAP gemäß SFAS 52, Foreign Currency Translation, alle Fremdwährungsforderungen<br />
<strong>und</strong> -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtagskurs umzurechnen mit der Konsequenz, dass<br />
auch unrealisierte Kursgewinne ergebniswirksam werden.<br />
Erworbene Firmenwerte sind nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften zu aktivieren <strong>und</strong><br />
gr<strong>und</strong>sätzlich über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben oder, soweit es sich um<br />
Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung handelt, im Jahr der Entstehung in voller Höhe mit dem<br />
Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist wertzuberichtigen,<br />
soweit beispielsweise die künftige Ertragslage keine positiven Ergebnisse erwarten lässt.<br />
Unter dem Gesichtspunkt des Vorsichtsprinzips wird eine außerplanmäßige Abschreibung als<br />
gerechtfertigt angesehen.<br />
112
8. Nicht fortzuführende<br />
Aktivitäten<br />
Nach US-GAAP werden Firmenwerte ebenfalls aktiviert, eine planmäßige Abschreibung ist nicht<br />
mehr vorgesehen. Stattdessen ist nach SFAS 142 mindestens jährlich der Geschäfts- oder<br />
Firmenwert auf seine Werthaltigkeit im Hinblick auf das Vorhandensein eventueller außerplanmäßiger<br />
Wertminderungen zu überprüfen (sog. Impairment Test).<br />
Nach §246 Abs. 2 HGB dürfen Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge bzw. Vermögensgegenstände <strong>und</strong><br />
Schulden nicht saldiert werden. Dies führt dazu, dass auch ein separater Ausweis der den<br />
nicht fortzuführenden Aktivitäten zuzuordnenden Posten nicht erlaubt ist.<br />
Nach US-GAAP sind hingegen gemäß SFAS 144, Accounting for the Impairment or Disposal of<br />
Long-Lived Assets, die Posten der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung sowie der Bilanz um die auf<br />
nicht fortzuführende Aktivitäten entfallenden Effekte zu bereinigen. Die bereinigten Beträge sind<br />
in saldierter Form jeweils separat in einem Posten als Ergebnis bzw. Aktiva <strong>und</strong> Passiva aus<br />
nicht fortgeführten Aktivitäten in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung bzw. in der Bilanz auszuweisen.<br />
XIII. Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />
Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ergibt sich aus dem in der Anlage zum Anhang<br />
beigefügten Anlagespiegel.<br />
Neumarkt, den 22. Februar 2005<br />
Hans H. Overdiek Dr. Jürgen Koch Michael Ernst<br />
113<br />
JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN
Entwicklung des Anlagevermögens des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />
Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />
Veränderung<br />
des Konsoli-<br />
Währungs- dierungs- Umin<br />
Tsd. Euro 1.1.2004 umrechnung kreises Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte <strong>und</strong> ähnliche<br />
Rechte <strong>und</strong> Werte sowie<br />
Lizenzen an solchen<br />
Rechten <strong>und</strong> Werten 37.851 288 – 629 –4.241 692 35.219<br />
2. Geschäfts- oder Firmenwert 148.150 – 6.904 1.114 –3.969 – 152.199<br />
3. Geleistete Anzahlungen 510 – – 46 – –510 46<br />
186.511 288 6.904 1.789 –8.210 182 187.464<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Gr<strong>und</strong>stücke, gr<strong>und</strong>stücksgleiche<br />
Rechte <strong>und</strong> Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Gr<strong>und</strong>stücken<br />
2. Technische Anlagen <strong>und</strong><br />
232.042 6.975 6.105 742 –364 3.919 249.419<br />
Maschinen<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs-<br />
530.472 23.371 6.828 5.021 –5.865 22.777 582.604<br />
<strong>und</strong> Geschäftsausstattung<br />
4. Geleistete Anzahlungen<br />
56.383 1.250 197 2.029 –3.849 1.139 57.149<br />
<strong>und</strong> Anlagen im Bau 14.974 385 1.745 30.595 –1 –28.017 19.681<br />
III. Finanzanlagen<br />
114<br />
833.871 31.981 14.875 38.387 –10.079 –182 908.853<br />
1. Anteile an verb<strong>und</strong>enen<br />
Unternehmen 3.257 –1 – 149 –234 26 3.197<br />
2. Beteiligungen<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />
mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
74 – – 15 – –26 63<br />
besteht 169 – – – –169 – –<br />
4. Sonstige Ausleihungen 391 1 – 11.504 –77 5.2891) 17.108<br />
3.891 – – 11.668 –480 5.289 20.368<br />
1.024.273 32.269 21.779 51.844 –18.769 5.289 1.116.685<br />
1) Aufgr<strong>und</strong> von Änderungen der Laufzeiten erfolgte eine Umbuchung vom Umlaufvermögen in die Finanzanlagen.
Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />
Veränderung<br />
des Konsoli-<br />
Währungs- dierungs-<br />
1.1.2004 umrechnung kreises Zugänge Abgänge 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />
–28.021 –271 – –3.048 3.475 –27.865 7.354 9.831<br />
–65.848 – – – – –65.848 86.351 82.302<br />
– – – – – – 46 510<br />
–93.869 –271 – –3.048 3.475 –93.713 93.751 92.643<br />
–92.886 –2.910 –39 –8.527 276 –104.086 145.333 139.154<br />
–397.121 –15.867 –232 –21.975 4.628 –430.567 152.037 133.352<br />
–43.949 –1.014 –16 –3.230 3.030 –45.179 11.970 12.434<br />
–635 –100 – –3 – –738 18.943 14.339<br />
–534.591 –19.891 –287 –33.735 7.934 –580.570 328.283 299.279<br />
–1.654 – – –1.005 – –2.659 538 1.602<br />
–18 – – – – –18 45 56<br />
– – – – – – – 169<br />
– – – –66 – –66 17.042 391<br />
–1.672 – – –1.071 – –2.743 17.625 2.218<br />
–630.132 –20.162 –287 –37.854 11.409 –677.026 439.659 394.140<br />
115<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN
Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2004<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Neumarkt<br />
Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />
FH Frischholz GmbH Korbach 100,00%<br />
Fideris Spanplatten <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />
FOLS Sp.zo.o. Warschau (PL) 100,00%<br />
Heller Forstservice GmbH Korbach 100,00%<br />
Heller Holz GmbH Korbach 100,00%<br />
Interwood GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Jura Belgium BVBA Hoogstraaten (B) 100,00%<br />
JURA-Spedition GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH<br />
<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co.<br />
Neumarkt 100,00%<br />
Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. Grajewo (PL) 60,27%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe International GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Vertriebs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industrie Ltd. Macclesfield (GB) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> OOO Velikii Novgorod (RUS) 60,27%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A. Wieruszów (PL) 34,17%<br />
Thermopal GmbH Leutkirch 100,00%<br />
wodego <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />
wodego B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />
wodego GmbH Neumarkt 100,00%<br />
wodego S.A.S Reims (F) 100,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
Jura Polska Sp.zo.o. Dabrowa Gornicza (PL) 100,00%<br />
Laminat Sp.zo.o. Grajewo (PL) 47,22%<br />
MSG Musterservice GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> erste Erwerbergesellschaft mbH Neumarkt 100,00%<br />
Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
Engineered Fiberglass Products, Ltd. Birmingham (USA) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Consulting GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> España S.A. Constanti (E) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Lábatlani Vasbetonipari Rt. Lábatlan (H) 86,00%<br />
116
<strong>Pfleiderer</strong> track systems B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy GmbH Neumarkt 100,00%<br />
S.C. Travertec srl Brasov (RO) 100,00%<br />
Travipos S.A. Constanti (E) 51,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
German track systems Projektgesellschaft mbH GTS Neumarkt 100,00%<br />
Patil <strong>Pfleiderer</strong> track systems Pvt. Ltd. Sec<strong>und</strong>erabad (IND) 55,00%<br />
Swiss track systems <strong>AG</strong> STS Zolfingen (CH) 48,70%<br />
Sonstige<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co. Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Service GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
*) Gesellschaften, die von der Befreiungsregelung des §264b HGB per 31.12.04 Gebrauch gemacht haben.<br />
117<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft, Neumarkt, aufgestellten Konzernabschluss,<br />
bestehend aus Bilanz, Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung<br />
<strong>und</strong> Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft.<br />
Aufstellung <strong>und</strong> Inhalt des Konzernabschlusses nach Accounting Principles Generally Accepted in<br />
the United States of America (US-GAAP) liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Gr<strong>und</strong>lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Konzernabschluss abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften <strong>und</strong> unter<br />
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />
dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei<br />
von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> über das wirtschaftliche <strong>und</strong> rechtliche Umfeld des<br />
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Nachweise für die Wertansätze <strong>und</strong> Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
<strong>und</strong> der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />
eine hinreichend sichere Gr<strong>und</strong>lage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den<br />
Accounting Principles Generally Accepted in the United States of America ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des Konzerns<br />
sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.<br />
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember 2004 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende<br />
Vorstellung von der Lage des Konzerns <strong>und</strong> stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend<br />
dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss <strong>und</strong> der Konzernlagebericht für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 die Voraussetzungen für eine Befreiung der<br />
Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses <strong>und</strong> Konzernlageberichts nach<br />
deutschem Recht erfüllen.<br />
Nürnberg, den 25. Februar 2005<br />
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Zehnder Rupprecht<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
118
119
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong> (AUSZÜGE)<br />
Es folgt eine Zusammenfassung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten<br />
<strong>und</strong> geprüften Einzelabschlusses der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>. Hierbei handelt es sich nicht um eine der<br />
gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung nach §328 Abs. 2 HGB. Eine Kopie des vollständigen<br />
Abschlusses kann bei der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Investor Relations, Ingolstädter Straße 51,<br />
92318 Neumarkt, bestellt werden.<br />
Bilanz der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum 31. Dezember 2004<br />
Aktiva<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 0<br />
Sachanlagen 68 62<br />
Finanzanlagen 261.068 273.925<br />
Passiva<br />
in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 109.274 109.274<br />
Kapitalrücklage 10.927 10.927<br />
Gewinnrücklage 50.621 50.621<br />
Bilanzverlust –23.178 –29.520<br />
120<br />
261.137 273.987<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen <strong>und</strong> sonstige Vermögensgegenstände 58.059 59.697<br />
Eigene Anteile 0 0<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten <strong>und</strong> Schecks 55.417 59.376<br />
113.476 119.073<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Disagio 984 0<br />
984 0<br />
Summe Aktiva 375.597 393.060<br />
147.644 141.302<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen 6.436 6.365<br />
Übrige Rückstellungen 14.082 9.002<br />
20.518 15.367<br />
Verbindlichkeiten<br />
Finanzschulden 59.760 22.971<br />
Übrige Verbindlichkeiten 147.675 213.420<br />
207.435 236.391<br />
Summe Passiva 375.597 393.060
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für 2004<br />
in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />
Erträge aus Beteiligungen 33.027 24.584<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 –4.263<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahmen 0 –26.745<br />
33.027 –6.424<br />
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 103<br />
Sonstige Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 8.797 6.179<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen –19.334 –13.989<br />
121<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong><br />
–10.537 –7.707<br />
Holdingleistung 22.490 –14.131<br />
Sonstige betriebliche Erträge 17.800 16.660<br />
Personalaufwand<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
–5.321 –6.898<br />
des Anlagevermögens <strong>und</strong> Sachanlagen –30 –18<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen –27.020 –23.793<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 7.919 –28.180<br />
Außerordentliche Aufwendungen 0 0<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> vom Ertrag –1.404 –1.340<br />
Sonstige Steuern –173 0<br />
Jahresergebnis 6.342 –29.520<br />
Verlustvortrag –29.520 0<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 0 0<br />
Entnahme aus der Gewinnrücklage 0 0<br />
Bilanzverlust –23.178 –29.520
Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für 2004<br />
122<br />
Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />
Umin<br />
Tsd. Euro 1.1.2004 Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
<strong>und</strong> ähnliche Rechte <strong>und</strong> Werte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten <strong>und</strong> Werten 0 2 0 0 2<br />
0 2 0 0 2<br />
II. Sachanlagen<br />
Andere Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 102 36 4 0 134<br />
102 36 4 0 134<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 349.160 48 22.905 0 326.303<br />
2. Ausleihungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 0 0 0 0 0<br />
3. Beteiligungen 28 0 0 0 28<br />
4. Sonstige Ausleihungen 0 10.000 0 0 10.000<br />
349.188 10.048 22.905 0 336.331<br />
349.290 10.086 22.909 0 336.467
Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />
Um-<br />
1.1.2004 Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />
0 1 0 0 1 1 0<br />
0 1 0 0 1 1 0<br />
40 29 3 0 66 68 62<br />
40 29 3 0 66 68 62<br />
75.263 0 0 0 75.263 251.040 273.897<br />
0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 0 0 0 28 28<br />
0 0 0 0 0 10.000 0<br />
75.263 0 0 0 75.263 261.068 273.925<br />
75.303 30 3 0 75.330 261.137 273.987<br />
123<br />
JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong>
AUF EINEN BLICK<br />
Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />
Arbeitsausschuss<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong> (Vorsitzender)<br />
N. Erich Gerlach<br />
(bis 31. Dezember 2004)<br />
Hanno C. Fiedler (ab 1. Januar 2005)<br />
Wolfgang Rhode<br />
Prüfungsausschuss<br />
Dr. Manfred Scholz (Vorsitzender)<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Wolfgang Rhode<br />
Vermittlungsausschuss<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong> (Vorsitzender)<br />
Frank Kratzsch<br />
Wolfgang Rhode<br />
Dr. Manfred Scholz<br />
Zusätzliche Mandate von<br />
Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Geschäftsführer der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – seit 28. Mai 2004<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt (Vorsitzender) –<br />
bis 21. Mai 2004<br />
Wolfgang Rhode* )<br />
Erster stellvertretender Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der IG Metall<br />
124<br />
Dr. Manfred Scholz<br />
Zweiter stellvertretender Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats<br />
Geschäftsführer MS Verwaltungs<br />
GmbH, Augsburg<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />
Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />
Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />
Citigroup (Mitglied im German<br />
Advisory Board)<br />
ASSTEL Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Köln<br />
(Vorsitzender)<br />
Württembergische Hypothekenbank<br />
<strong>AG</strong>, Stuttgart<br />
Drei Mohren <strong>AG</strong>, Augsburg<br />
Gothaer Lebensversicherung <strong>AG</strong>,<br />
Göttingen (Vorsitzender)<br />
Gothaer Versicherungsbank VvaG,<br />
Köln<br />
Gothaer Finanzholding <strong>AG</strong>, Köln<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt (Stellvertretender Vorsitzender)<br />
– bis 21. Mai 2004<br />
N. Erich Gerlach<br />
(bis 31. Dezember 2004)<br />
Unternehmensberater, Geschäftsführer<br />
Business Integration Service,<br />
Friedrichsdorf<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />
Reinhard Hahn* )<br />
Gewerkschaftssekretär des Vorstands<br />
der IG Metall in Frankfurt am Main<br />
Wolfgang Haupt<br />
(ab 1. Januar 2005)<br />
Kaufmann, Düsseldorf<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />
Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />
Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />
HSBC Trinkhaus & Burkhardt KGaA,<br />
Düsseldorf<br />
HSBC Trinkhaus & Burkhardt<br />
Immobilien GmbH, Düsseldorf<br />
(Vorsitzender)<br />
Trinkhaus Private Equity Pool I<br />
GmbH & Co. KGaA, Düsseldorf<br />
(Vorsitzender)<br />
Trinkhaus Secondary GmbH & Co.<br />
KGaA, Düsseldorf (Vorsitzender)<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Gesellschafterausschuss der<br />
Karl Otto Braun KG, Wolfstein<br />
(Stellvertretender Vorsitzender)<br />
Frank Kratzsch* )<br />
Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />
Werk Arnsberg<br />
Hans Theodor <strong>Pfleiderer</strong><br />
Mitglied des Vorstands der P&V<br />
Holding Aktiengesellschaft, Wien<br />
Geschäftsführer der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – seit 28. Mai 2004<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />
* ) Vertreter der Arbeitnehmer
Hanno C. Fiedler<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Ball Packaging Europe GmbH,<br />
Ratingen<br />
Executive Vice President der Ball<br />
Corporation, Broomfield, Colorado,<br />
USA<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />
Dresdner Bank <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />
(Beirat)<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />
Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />
Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />
Thyssen Krupp Stahl <strong>AG</strong>, Duisburg<br />
Howaldtswerke-Deutsche Werft <strong>AG</strong>,<br />
Kiel<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Ball Corporation, Broomfield,<br />
Colorado, USA<br />
Robert J. Koehler<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
SGL Carbon <strong>AG</strong>, Wiesbaden<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />
Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />
Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />
Wacker Chemie GmbH, München<br />
Benteler <strong>AG</strong>, Paderborn<br />
(Vorsitzender)<br />
AXA Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Köln<br />
Heidelberger Druck <strong>AG</strong>, Heidelberg<br />
125<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />
Rainer Stracke* )<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Prospan S.A., Wieruszów, Polen<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Grajewo S.A. Grajewo, Polen<br />
Manfred Schmidt* )<br />
Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />
Neumarkt<br />
Josef Rugge-Fechtelpeter* )<br />
Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />
Standort Rheda<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
Deutschland<br />
Mandate von Mitgliedern<br />
des Vorstands<br />
Hans H. Overdiek<br />
Sprecher des Vorstands<br />
Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
GmbH & Co. KG<br />
Mitglied der Geschäftsführung der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG (bis 28. Mai 2004)<br />
AUF EINEN BLICK AUFSICHTSRAT UND VORSTAND<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
wodego B.V., Deventer, Niederlande<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industrie Ltd.,<br />
Macclesfield/Cheshire<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. Grajewo,<br />
Polen (Vorsitzender)<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A., Wieruszów,<br />
Polen (Vorsitzender)<br />
Michael Ernst<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Personal, Recht, Risikomanagement,<br />
Informationstechnologie<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgender<br />
Gesellschaft, die gesetzlich einen<br />
Aufsichtsrat zu bilden hat:<br />
Incon <strong>AG</strong>, Taunusstein (Stellv.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender)<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer,<br />
Niederlande<br />
Dr. Jürgen Koch<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Finanzen<br />
Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
Mitglied der Geschäftsführung der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG (bis 28. Mai 2004)<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />
Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer,<br />
Niederlande<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A, Grajewo,<br />
Polen<br />
* ) Vertreter der Arbeitnehmer
Glossar<br />
Technische Begriffe<br />
Contipresse<br />
Im kontinuierlichen Pressverfahren<br />
fertigt eine Doppelbandpresse Spanplatten,<br />
MDF oder Schichtstoff sozusagen<br />
endlos, so dass der fertige Holzwerkstoffstrang<br />
nach dem Pressvorgang<br />
von einer Diagonalsäge in einer<br />
definierten Länge getrennt werden<br />
muss. Bei einer Doppelbandpresse<br />
lassen sich Breite <strong>und</strong> Dicke des Formstrangs<br />
einstellen, so dass eine Fertigungsstraße<br />
die unterschiedlichsten<br />
Basismaterialien fertigen kann.<br />
DBS – Direktbeschichtete<br />
Spanplatte<br />
Oberflächenveredelte Spanplatte, die<br />
mit Melaminfilmen (mit Melaminharzen<br />
getränktes Dekorpapier) beschichtet<br />
wird. Unter Druck <strong>und</strong> Hitze verbindet<br />
sich der Melaminfilm in einer Kurztaktpresse<br />
direkt mit der Spanplatte <strong>und</strong><br />
ergibt so eine belastbare Kunststoffoberfläche.<br />
Feste Fahrbahn<br />
Gleiskonstruktion mit Tragschicht aus<br />
Asphalt oder Beton, die vorrangig im<br />
Hochgeschwindigkeitsverkehr zum Einsatz<br />
kommt. Bei asphaltbasierenden<br />
Lösungen werden die Betonschwellen<br />
direkt auf die Asphalttragschicht aufgelagert.<br />
Die Betonvarianten zeichnen<br />
sich durch das Integrieren der Zweiblockschwellen<br />
in die Betontragschicht<br />
aus. Hauptvorteile: hohe Gleisstabilität<br />
<strong>und</strong> geringer Wartungsaufwand.<br />
HDF – Hochdichte Faserplatte<br />
Holzwerkstoffplatte, die aus mit Leim<br />
getränkten <strong>und</strong> unter Druck <strong>und</strong> Hitze<br />
verpressten Holzfasern besteht <strong>und</strong> besonders<br />
hoch verdichtet wurde. Bevorzugter<br />
Einsatz als Trägermaterial für<br />
hohe Belastung bei geringer Materialstärke<br />
(z.B. Laminatfußböden).<br />
126<br />
HPL – Hochdruckschichtstoffe<br />
(High Pressure Laminate)<br />
Hochdruckschichtstoffe bestehen aus<br />
mehreren Schichten Kernpapier <strong>und</strong><br />
Dekorpapier, die mit Phenolharzen bzw.<br />
Melaminharzen imprägniert <strong>und</strong> unter<br />
Wärmeeinwirkung miteinander verpresst<br />
werden. Dieses Oberflächenmaterial<br />
ist extrem belastbar <strong>und</strong> wird bevorzugt<br />
für hoch beanspruchte Flächen im<br />
Möbel- <strong>und</strong> Innenausbau eingesetzt<br />
(z.B. Küchenarbeitsplatten).<br />
KWK<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage – dezentrale<br />
Anlage zur Energieerzeugung,<br />
die bei <strong>Pfleiderer</strong> zur Versorgung insbesondere<br />
der Holzwerkstoffproduktion<br />
mit Strom <strong>und</strong> Prozesswärme dient.<br />
MDF – Mitteldichte Faserplatte<br />
Holzwerkstoffplatte, die aus mit Leim<br />
getränkten sowie unter Druck <strong>und</strong><br />
Hitze verpressten Holzfasern besteht.<br />
Der homogene Werkstoff besitzt eine<br />
durchgängige Struktur <strong>und</strong> eine sehr<br />
ruhige Oberfläche. Bevorzugter Einsatz<br />
bei dreidimensional gestalteten Möbelfronten<br />
sowie bei lackierten oder Hochglanzoberflächen.<br />
OSB – Oriented Strand Board<br />
Holzwerkstoffplatte aus verleimten,<br />
großflächigen Langspänen (Strands),<br />
die gerichtet gestreut werden. Durch<br />
seine besonders hohe Biegesteifigkeit<br />
ist der Werkstoff vor allem für konstruktive<br />
Zwecke geeignet.<br />
Postforming Elemente<br />
Mit HPL belegte Span- oder MDF-Platte,<br />
bei der die Beschichtung nahtlos in<br />
einem definierten Radius um die Kanten<br />
herumgezogen ist. Dazu wird die HPL-<br />
Platte erwärmt <strong>und</strong> mechanisch verformt.<br />
Spanplatten<br />
Spanplatten werden hergestellt, indem<br />
Holzspäne <strong>und</strong>/oder kleine Teile anderer<br />
holzartiger Materialien (Flachs-, Hanfschäben)<br />
mit Kunstharzklebstoff<br />
unter Zuführung von Wärme verpresst<br />
werden.<br />
Trägerwerkstoffe<br />
Holzwerkstoffe, die als Träger von<br />
dekorativem Oberflächenmaterial (HPL,<br />
DBS) fungieren. Bevorzugte Werkstoffe:<br />
Rohspanplatten, MDF, HDF.<br />
MFP<br />
MultiFunktionsPlatte – ein Holzwerkstoffprodukt<br />
mit Deck- <strong>und</strong> Mittelschichten<br />
aus durchgängig langen <strong>und</strong><br />
schlanken Spänen, die ungerichtet gestreut<br />
sind. Durch seine hohen Festigkeitswerte<br />
in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung<br />
besonders als konstruktiver Werkstoff<br />
für den Messe- <strong>und</strong> den Innenausbau<br />
geeignet.<br />
EPF<br />
European Panel Federation – Branchenverband<br />
der europäischen Holzwerkstoffhersteller<br />
mit Sitz in Brüssel. Veröffentlicht<br />
u.a. in einem Jahresbericht<br />
die internationale Entwicklung der Holzwerkstoffbranche.<br />
Bahnschwelle<br />
Für die Konstruktion von Gleisen im<br />
Bahnverkehr gibt es zwei gr<strong>und</strong>legende<br />
Varianten: Die Monoblockschwelle<br />
kann als vorgespannter Betonkörper<br />
hohe Lasten aufnehmen <strong>und</strong> wird zum<br />
Gleisbau mit klassischem Schotterbett<br />
eingesetzt. Die Zweiblockschwelle besteht<br />
dagegen aus zwei nicht vorgespannten<br />
Betonkörpern, die über zwei<br />
Gitterträger miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
sind. Diese Konstruktion wird vorwiegend<br />
bei der Feste Fahrbahn-Konstruktion<br />
RHEDA 2000® eingesetzt.
Wirtschaftliche Begriffe<br />
Capital Employed<br />
Das gesamte im Unternehmen eingesetzte<br />
Kapital – Anlagevermögen plus<br />
Umlaufvermögen abzüglich Rückstellungen<br />
(ohne Pensionsrückstellungen)<br />
sowie Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten).<br />
Cashflow<br />
In der Bilanz-, Unternehmens- <strong>und</strong><br />
Aktienanalyse verwendete Kennzahl<br />
zur Beurteilung der Finanz- <strong>und</strong> Ertragskraft<br />
eines Unternehmens. Der<br />
Cashflow (Umsatz- oder Finanzüberschuss)<br />
bezeichnet den Zugang an<br />
liquiden Mitteln eines Unternehmens<br />
aus dem Umsatzprozess <strong>und</strong> anderen<br />
Quellen innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitraums.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente werden<br />
eingesetzt, um Zins- bzw. Währungspositionen<br />
gegen durch Wechselkursbzw.<br />
Marktzinsschwankungen bedingte<br />
Risiken abzusichern bzw. um diese<br />
Risiken zu minimieren, z.B. Swaps,<br />
Optionen <strong>und</strong> Futures (Termingeschäfte).<br />
EBIT<br />
Earnings before Interest and Taxes –<br />
Gewinn vor Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern.<br />
EBITDA<br />
Earnings before Interest, Taxes, Depreciation<br />
and Amortisation – Gewinn vor<br />
Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen.<br />
Das EBITDA bezeichnet die Gewinnmarge<br />
eines Unternehmens <strong>und</strong><br />
ist maßgeblich für die Bewertung seiner<br />
Ertragskraft.<br />
127<br />
EBT<br />
Earnings before Taxes – Gewinn vor<br />
Ertragsteuern.<br />
EPS<br />
Earnings per Share – Gewinn je Aktie,<br />
Konzernergebnis dividiert durch die<br />
durchschnittliche Anzahl der Aktien.<br />
Long Term Incentive Program<br />
Langfristig ausgerichtetes Motivationsprogramm<br />
zur Mitarbeiterbindung,<br />
bestehend unter anderem aus Beteiligungsmodellen<br />
am Unternehmenserfolg.<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten<br />
Gemäß US-GAAP werden Unternehmensbereiche,<br />
die zum Verkauf oder zur<br />
Ausgliederung vorgesehen sind, in der<br />
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung <strong>und</strong> in<br />
der Bilanz als nicht fortzuführende Aktivitäten/Discontinued<br />
Operations ausgewiesen.<br />
ROCE<br />
Return on Capital Employed – Rendite<br />
auf das eingesetzte Kapital.<br />
Stock Options<br />
Entlohnungsform, bei der Bezugsrechte<br />
an das Management <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
ausgegeben werden, die das Recht einräumen,<br />
Aktien des eigenen Unternehmens<br />
bei Erreichen bestimmter Ziele zu<br />
bestimmten Konditionen zu erwerben.<br />
AUF EINEN BLICK GLOSSAR<br />
IFRS – International Financial<br />
Reporting Standards<br />
IFRS – Internationale Rechnungslegungsregeln,<br />
welche weltweit eine<br />
vergleichbare Bilanzierung <strong>und</strong> Publizität<br />
sicherstellen sollen. Ab 2005 sind<br />
alle kapitalmarktorientierten Mutterunternehmen<br />
mit einer Notierung an<br />
einem geregelten Markt in einem EU-<br />
Mitgliedsstaat verpflichtet, ihren Konzernabschluss<br />
nach IFRS zu erstellen.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat ihre Jahresabschlüsse<br />
2003 <strong>und</strong> 2004 nach US-GAAP<br />
(United States Generally Accepted<br />
Accounting Principles) erstellt <strong>und</strong> wird<br />
ab 2005 nach IFRS bilanzieren.<br />
Asset Deal<br />
Bezeichnet den Erwerb von Unternehmen<br />
oder von Unternehmensteilen<br />
durch die Übertragung aller oder bestimmter<br />
Wirtschaftsgüter <strong>und</strong> Verbindlichkeiten<br />
eines Unternehmens durch<br />
Einzelrechtsnachfolge. Im Gegensatz<br />
dazu werden beim Share Deal Gesellschaftsanteile<br />
gehandelt.<br />
Impairment Test<br />
Werthaltigkeitsprüfung der immateriellen<br />
Firmenwerte auf Basis der angenommenen<br />
Cashflows der nächsten<br />
Jahre.
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
ABS Asset Backed Securities 77<br />
Abschreibungen 60, 70, 79, 84,<br />
85, 115, 121, 123<br />
Aktie 55, 56<br />
Aktionärsstruktur 57<br />
Anlagevermögen 114, 122<br />
Aufsichtsrat 12, 107, 110, 124<br />
Ausbildung 46, 47<br />
Ausschüttung 27<br />
B<br />
Bahnschwellen 37<br />
Bericht des Aufsichtsrates 8<br />
Beschaffung 34, 39<br />
Bestätigungsvermerk 118<br />
Beteiligungen 82<br />
Bilanz 64, 65<br />
Biomasse-Kraftwerke 45<br />
Branchen/-entwicklung 44, 50, 59<br />
Bruttoinlandsprodukt 20, 59<br />
Business Campus 47<br />
C<br />
Cashflow 67<br />
Corporate Communication 53<br />
Corporate Governance 11<br />
D<br />
DBS Direktbeschichtung 32<br />
Desinvestition 105<br />
Dividende 56<br />
128<br />
E<br />
Eigenkapital 68, 91<br />
Energieversorgung 34<br />
Energiezentrale 45<br />
Engineered Wood 30, 43, 53<br />
Ergebnis 66, 121<br />
Ertragslage, -kraft 23, 27<br />
EVA Economic Value Added 12, 16<br />
Export 20, 26, 31, 33, 59<br />
F<br />
Feste Fahrbahn 35, 37, 54<br />
Finanzlage 25, 107<br />
Finanzwirtschaftliche Entwicklung 22<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 42<br />
Führung 48<br />
G<br />
Gebrauchtholz 34<br />
Gewinn- <strong>und</strong><br />
Verlustrechnung 66, 104, 121<br />
Gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung 59<br />
Geschäftsentwicklung 20, 21, 59, 60<br />
H<br />
Haftungsverhältnisse 105<br />
Hauptversammlung 58<br />
Holzwerkstoffe 20, 24, 27, 30<br />
I<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
78<br />
Infrastrukturtechnik 21, 35, 42, 44, 54<br />
Internationalisierung 24<br />
Interwood 34<br />
Investitionen 43<br />
Investor Relations 58<br />
IT 52<br />
J<br />
Jahresabschluss 64, 65<br />
Jahresüberschuss 27<br />
Jugend forscht 47<br />
K<br />
Kapitalflussrechnung 104<br />
Kennzahlen 56, 130, 131<br />
KWK Kraft-Wärme-Kopplung 51<br />
Kommunikation 53<br />
Konjunktur 20<br />
Konsolidierungskreis 45, 73<br />
Kostensenkung 34, 50<br />
Kursentwicklung 27, 55<br />
L<br />
Lagebericht 20<br />
Lieferzeiten 44<br />
Liquidität 51, 107<br />
Lizenzen 22, 78<br />
Logistik 34, 36, 54<br />
M<br />
Marketing 53<br />
Materialaufwand<br />
MDF Mitteldichte<br />
24<br />
Faserplatte 30, 32, 34, 43<br />
Mitarbeiter 22, 30, 35, 46<br />
Möbelindustrie 20, 30, 52<br />
N<br />
Nettoverschuldung 22, 26, 52<br />
Newmark International 72, 89<br />
Nicht fortzuführende<br />
Aktivitäten 23, 74, 89, 113
O<br />
Onshore 22, 89<br />
Organisation 45<br />
P<br />
Personal 46, 60, 51, 108<br />
Personalentwicklung 47<br />
Poles & Towers 22, 24, 35<br />
Preis 30, 33, 34, 56<br />
Produkte 32, 36<br />
Produktion, Produktivität 33, 38, 43<br />
Prognose 59<br />
Q<br />
Qualität 31, 53<br />
Qualitätsmanagement 38, 54<br />
R<br />
Restrukturierung 26, 89<br />
Rheda 2000® 35, 42, 54<br />
Risikomanagement<br />
ROCE Return on<br />
49<br />
Capital Employed 26<br />
Rohspan 30, 32, 43, 54<br />
Rückstellungen 81, 87, 88, 101<br />
S<br />
Sachanlagen 79, 82, 84, 106<br />
Schienenverkehr 36<br />
Schwellenproduktion 44<br />
SDAX 55<br />
Segmentberichterstattung 70, 108<br />
Spanplatten 30, 32, 34<br />
Steuern 81, 98<br />
Stock Option Program 92<br />
Supply Chain 31<br />
129<br />
T<br />
Technologie 36<br />
Thermische Verwertung 34<br />
Thermopal® 32, 53<br />
Tochterunternehmen 73, 74<br />
track systems 21, 35, 42, 54<br />
U<br />
Umlaufvermögen 83, 104<br />
Umsatzerlöse 24, 30 ,35<br />
Umweltbericht 44<br />
US-GAAP 23, 72, 76, 106, 110<br />
V<br />
Verbindlichkeiten 27, 74, 86, 88<br />
Verkehr 35<br />
Vorstand 12, 15<br />
W<br />
Währungsumrechnung 75<br />
water systems 22, 35, 45, 46, 89<br />
Weiterbildung 51<br />
Wertschöpfung 42, 51<br />
Wind 22<br />
wodego® 32, 53<br />
Z<br />
Zinsergebnis 90, 104<br />
Zukunft 47, 61<br />
AUF EINEN BLICK STICHWORTVERZEICHNIS
Mehrjahresübersicht<br />
130<br />
2004 2003 2003 2002 2001<br />
Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />
in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001<br />
Bilanzkennzahlen<br />
Aktiva<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere<br />
des Umlaufvermögens 82.728 67.154 68.735 58.255 61.914<br />
Vorräte<br />
Übriges Umlaufvermögen<br />
104.554 101.173 133.716 114.397 192.909<br />
einschl. Rechnungsabgrenzungen 88.766 89.081 108.806 157.245 277.439<br />
Zum Verkauf gehaltene Aktiva 4.940 106.388 14.731 35.045 –<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen 328.283 299.279 331.054 381.546 580.326<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 93.751 92.643 95.950 102.435 70.401<br />
Finanzanlagen 17.625 2.218 2.231 2.072 3.841<br />
Übrige langfristige Vermögensgegenstände 18.885 21.320 24.033 36.440 –<br />
Passiva<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen 60.420 57.825 62.414 61.263 56.275<br />
Übrige Rückstellungen 69.171 38.492 46.396 41.306 105.560<br />
Finanzschulden 205.677 322.992 329.465 365.488 565.310<br />
Übrige Verbindlichkeiten 146.051 148.248 169.935 194.798 236.787<br />
Zum Verkauf gehaltene Passiva<br />
Eigenkapital inklusive Ausgleichs-<br />
17.090 72.468 31.816 23.314 –<br />
posten für Anteile Dritter 241.123 139.231 139.230 201.266 222.898<br />
Bilanzsumme 739.532 779.256 779.256 887.435 1.186.830<br />
Anteil an der Bilanzsumme<br />
Anlagevermögen (Anlagenintensität)<br />
Umlaufvermögen einschl.<br />
62,0% 53,3% 58,2% 58,9% 55,2%<br />
Rechnungsabgrenzungen<br />
Eigenkapital inklusive Ausgleichs-<br />
38,0% 46,7% 41,8% 41,1% 44,8%<br />
posten für Anteile Dritter 32,6% 17,9% 17,9% 22,7% 18,8%<br />
Finanzschulden 27,8% 41,5% 42,3% 41,2% 47,6%<br />
Deckungsgrade<br />
Anlagendeckung (Sachanlagevermögen<br />
finanziert durch Eigenkapital) 73,5% 46,5% 42,1% 52,8% 38,4%<br />
Anlagevermögen finanziert durch Eigenkapital<br />
Anlagevermögen <strong>und</strong> Vorräte<br />
52,6% 33,5% 30,7% 38,5% 34,1%<br />
finanziert durch Eigenkapital 42,8% 27,0% 23,7% 31,6% 26,3%
G&V-Kennzahlen<br />
Umsatz 900.978 848.205 1.020.900 1.028.432 1.427.386<br />
Auslandsanteil in Prozent 53,8 49,1 48,8 48,4 44,5<br />
EBITDA 87.364 72.234 85.385 109.460 175.270<br />
Abschreibungen –37.146 –37.312 –57.753 –60.566 –87.056<br />
EBIT 50.218 34.922 27.632 48.894 88.214<br />
Zinsergebnis einschl. Erträge aus<br />
anderen Wertpapieren –18.596 –17.040 –16.284 –15.265 –36.836<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten 31.622 17.882 11.348 33.629 51.378<br />
Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag –9.599 –9.255 –9.305 –13.200 –15.942<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
vor Minderheitsanteilen 22.023 8.627 2.043 20.429 35.436<br />
Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten 27.279 –51.498 –44.964 –52.452 –<br />
Steuern auf nicht fortzuführende Aktivitäten 839 1.727 –1.777 –3.000 –<br />
Ergebnis nach Steuern vor<br />
Minderheitsanteilen 50.141 –41.144 –41.144 –35.023 35.436<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis –16.281 –4.618 –4.618 –4.641 –4.476<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33.860 –45.762 –45.762 –39.664 30.960<br />
Personalaufwand 183.262 189.375 233.949 251.091 337.866<br />
Ergebniskennzahlen<br />
EBITDA in Prozent vom Umsatz 9,7% 8,5% 8,4% 10,6% 12,3%<br />
EBIT in Prozent vom Umsatz 5,6% 4,1% 2,7% 4,8% 6,2%<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten<br />
in Prozent vom Umsatz 3,5% 2,1% 1,1% 3,3% 3,6%<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten nach Steuern<br />
vor Minderheitsanteilen in Prozent vom Umsatz 2,4% 1,0% 0,2% 2,0% 2,5%<br />
Kennzahlen je Aktie<br />
Durchschnittliche Anzahl<br />
im Umlauf befindlicher Aktien 42.685.000 42.678.146 42.678.146 42.673.784 42.685.000<br />
Ergebnis je Aktie 0,79 –1,07 –1,07 –0,93 0,39<br />
Finanzlage<br />
Verhältnis EBIT zu Umsatz 0,06 0,04 0,03 0,05 0,06<br />
Capital Employed in Mio. Euro 2) 435,2 423,8 484,3 562,7 767,4<br />
Operativer Cash Flow in Mio. Euro 3) 38,5 46,3 62,1 83,3 123,3<br />
1) Kennzahlen zur besseren Vergleichbarkeit an Konzernstruktur zum 31.12.2004 angepasst<br />
2) Die Darstellung des Capital Employed erfolgt ohne Einbeziehung des in nicht fortzuführende Aktivitäten geb<strong>und</strong>enen Kapitals.<br />
3) Ergebnis fortzuführender Aktivitäten zuzüglich Abschreibungen <strong>und</strong> Veränderung der Pensionsrückstellungen<br />
131<br />
2004 2003 2003 2002 2001<br />
Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />
in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001<br />
AUF EINEN BLICK MEHRJAHRESÜBERSICHT
Umschlagshäufigkeiten<br />
Umschlagshäufigkeit Vorräte 8,6 8,4 7,6 9,0 7,4<br />
Umschlagshäufigkeit Forderungen 14,1 13,9 13,0 10,8 5,2<br />
Umschlagshäufigkeit Capital Employed 2,1 2,0 2,1 1,8 1,9<br />
Rentabilitäten nach EE-Steuern<br />
Eigenkapitalrentabilität 4) 9,1% 6,2% 1,5% 10,2% 15,9%<br />
Gesamtkapitalrentabilität 4) 11,2% 6,5% 4,6% 7,0% 10,0%<br />
Umsatzrendite 4) 2,4% 1,0% 0,2% 2,0% 2,5%<br />
Rentabilitäten vor EE-Steuern<br />
ROCE 11,5% 8,2% 5,7% 8,7% 11,5%<br />
CFROCE 19,9% 16,3% 12,8% 14,8% 16,1%<br />
Anzahl Mitarbeiter zum Bilanzstichtag<br />
(ohne Auszubildende) 4.429 4.387 5.535 5.647 9.185<br />
Mitarbeiter im Durchschnitt<br />
(ohne Auszubildende) 4.295 5.623 5.623 5.691 9.220<br />
4) Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen<br />
132<br />
2004 2003 2003 2002 2001<br />
Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />
in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001
Finanzkalender 2005<br />
Donnerstag, 7. April 2005<br />
Bilanzpressekonferenz, München<br />
Freitag, 8. April 2005<br />
DVFA-Analystenkonferenz, Frankfurt<br />
Dienstag, 3. Mai 2005<br />
Drei-Monats-Bericht 2005<br />
Dienstag, 14. Juni 2005<br />
Hauptversammlung, München<br />
Dienstag, 2. August 2005<br />
Sechs-Monats-Bericht 2005<br />
Dienstag, 8. November 2005<br />
Neun-Monats-Bericht 2005<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Neumarkt<br />
Verantwortlich:<br />
Corporate Communication<br />
Konzeption <strong>und</strong> Gestaltung<br />
3st kommunikation, Mainz<br />
Fotografie<br />
Stefan Wildhirth, Offenbach<br />
Satz<br />
Knecht GmbH, Ockenheim<br />
Druck<br />
Societätsdruck, Mörfelden
Jahresrückblick<br />
Februar<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> veräußert ihr<br />
US-amerikanisches Beton- <strong>und</strong><br />
Stahlmastengeschäft, das in der<br />
Tochtergesellschaft Newmark<br />
International, Inc. gebündelt ist,<br />
<strong>und</strong> nutzt die Verkaufserlöse<br />
<strong>und</strong> Buchgewinne zur Stärkung<br />
ihrer Eigenkapitalbasis.<br />
2004<br />
Februar<br />
Die neue Marke wodego® der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe präsentiert<br />
sich zum ersten Mal auf der Branchenmesse ZOW 2004<br />
dem Fachpublikum. Die Marke Thermopal® erscheint im neuen<br />
Corporate Design.<br />
Mai<br />
Für den Neubau der holländischen Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
HSL-Zuid/NL von Amsterdam in Richtung Brüssel beginnt die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> track systems mit der Auslieferung <strong>und</strong> Montage der Bahnschwellen<br />
ihrer Feste Fahrbahn-Technologie vom Typ RHEDA 2000®.<br />
März<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
reduziert ihre Anteile an der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von knapp 62 Prozent<br />
auf r<strong>und</strong> 14 Prozent. Durch die<br />
breite Streuung der Aktien bei internationalen<br />
<strong>und</strong> deutschen Investoren<br />
erhöht sich der Freefloat der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Aktie bedeutend.<br />
Juni<br />
Durch eine Kapitalerhöhung bei der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. fließen dem<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern r<strong>und</strong> 62 Mio. Euro<br />
neues Eigenkapital zu. Die polnische<br />
Tochtergesellschaft verwendet die<br />
Erlöse aus der Kapitalmaßnahme für<br />
die Erweiterung der Produktionsanlagen<br />
in Polen <strong>und</strong> den Neubau<br />
eines Werkes in Russland.
Juli<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems erhält<br />
den bisher größten Auftrag ihrer<br />
Unternehmensgeschichte über die<br />
Lieferung von 680.000 Bahnschwellen<br />
in die Türkei zur Modernisierung<br />
der Eisenbahnstrecke<br />
Ankara – Eskischir.<br />
Mai<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe feiern Richtfest für den Neubau<br />
des Werkes im russischen Novgorod, das Ende des Jahres 2005<br />
seine Produktion aufnehmen wird.<br />
Oktober/November<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe übernehmen<br />
die MDF-Produktion am ehemaligen<br />
HORNITEX-Standort Nidda<br />
<strong>und</strong> beschließen den Neubau eines<br />
weiteren MDF-/HDF-Werkes in Polen.<br />
Sie ergänzen damit ihr Produktportfolio<br />
<strong>und</strong> bauen ihre Marktposition<br />
in Europa weiter aus.<br />
September<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems stellt auf der Fachmesse InnoTrans 2004 ihr<br />
umfassendes Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum vor, das – vom Engineering<br />
über Production, Supply, Logistic bis hin zum Quality Management –<br />
alle Phasen der Produktentwicklung, -entstehung <strong>und</strong> -anwendung umfasst.<br />
November/Dezember<br />
Mit der Veräußerung der Business<br />
Unit Poles & Towers Europe gelingt<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ein weiterer<br />
Schritt zur Fokussierung ihrer<br />
unternehmerischen Stärken auf die<br />
Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe<br />
<strong>und</strong> Infrastrukturtechnik.
Kontakt<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Ingolstädter Straße 51<br />
92318 Neumarkt<br />
E-Mail: info@pfleiderer.com<br />
Internet: www.pfleiderer.com<br />
Corporate Communication<br />
Tel. 0 9181/28 - 84 91<br />
Fax 0 9181/28 - 606<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Geschäftsbericht 2004