Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG

Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale - Pfleiderer AG

30.10.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 2004 Kerngeschäfte und Wachstumspotenziale

Geschäftsbericht 2004<br />

<strong>Kerngeschäfte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wachstumspotenziale</strong>


DEUTSCHLAND S. 29<br />

<strong>Kerngeschäfte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wachstumspotenziale</strong><br />

OSTEUROPA S. 19<br />

TÜRKEI S. 63<br />

Mit ihren Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen konzentriert sich die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

auf ihre Kernkompetenzen im Bereich Holzwerkstoffe <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik.<br />

Diese Fokussierung bündelt die Stärken des Unternehmens <strong>und</strong> schafft auf<br />

solider finanzieller Gr<strong>und</strong>lage Handlungsfreiheit für eine wertorientierte, inter-<br />

nationale Wachstumsstrategie, die bereits erste Früchte trägt.<br />

ASIEN S. 41<br />

KONZERNKENNZAHLEN UND ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHÄFTSBEREICHE


Konzernkennzahlen 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />

31.12.2004 31.12.2003 in %<br />

Umsatz Mio. Euro 901,0 848,2 +6,2<br />

Auslandsanteil % 53,8 49,1 –<br />

EBITDA Mio. Euro 87,4 72,2 +21,1<br />

EBIT Mio. Euro 50,2 34,9 +43,8<br />

EBT Mio. Euro 58,9 –33,6 –<br />

davon EBT fortzuführender Aktivitäten Mio. Euro 31,6 17,9 +76,5<br />

davon EBT aus nicht fortzuführenden Bereichen Mio. Euro 27,3 –51,5 –<br />

Ergebnis nach Steuern <strong>und</strong> nach Minderheitsanteilen Mio. Euro 33,9 –45,8 –<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 86,4 68,9 +25,4<br />

Cashflow nach Investitionstätigkeit Mio. Euro 91,9 51,5 +78,4<br />

Liquide Mittel Mio. Euro 82,7 67,2 +23,1<br />

Investitionen Mio. Euro 45,4 31,7 +43,2<br />

Finanzverbindlichkeiten Mio. Euro 205,7 323,0 –36,3<br />

Nettoverschuldung Mio. Euro 122,9 255,8 –52,0<br />

Eigenkapital-Quote % 32,6 17,9 –<br />

ROE = Ergebnis nach Minderheiten/Eigenkapital % 14,0 –32,9 –<br />

Capital Employed Mio. Euro 435,2 423,8 +2,7<br />

ROCE = EBIT/Capital Employed % 11,5 8,2 –<br />

ROS = Jahresüberschuss/Umsatz % 3,5 2,1 –<br />

Umsatz je Mitarbeiter Mio. Euro 0,203 0,193 +5,2<br />

Mitarbeiter Stichtag 4.429 4.387 +1,0<br />

davon im Inland Stichtag 2.910 2.914 –0,1<br />

davon im Ausland Stichtag 1.519 1.473 +3,1<br />

Kennzahlen je Aktie 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />

31.12.2004 31.12.2003 in %<br />

Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07 –<br />

Durchschnittliche Anzahl in Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.685.000 42.678.146 –<br />

Geschäftsbereich Holzwerkstoffe 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />

31.12.2004 31.12.2003 in %<br />

Umsatz Mio. Euro 758,9 715,9 +6,0<br />

Auslandsanteil % 56,5 53,4 –<br />

EBITDA Mio. Euro 78,9 57,8 +36,5<br />

EBIT Mio. Euro 48,4 29,1 +66,3<br />

Mitarbeiter Stichtag 3.475 3.450 +0,7<br />

Geschäftsbereich Infrasturkturtechnik 1.1.– 1.1.– Veränderung<br />

31.12.2004 31.12.2003 in %<br />

Umsatz Mio. Euro 138,2 124,9 +10,6<br />

Auslandsanteil % 39,6 27,3 –<br />

EBITDA Mio. Euro 19,1 18,1 + 5,5<br />

EBIT Mio. Euro 15,3 15,4 –0,7<br />

Mitarbeiter Stichtag 861 790 +9,0


Geschäftsbereiche im Überblick<br />

Holzwerkstoffe<br />

Produkte:<br />

Rohspanplatten,<br />

Nut- <strong>und</strong> Federplatten,<br />

MDF<br />

Produktionsstandorte im Überblick<br />

Europa<br />

Trägerwerkstoffe<br />

K<strong>und</strong>en: Möbelindustrie, Holzfachhandel,<br />

Innenausbau, Baustoffhandel<br />

Standorte Holzwerkstoffe<br />

Deutschland<br />

Arnsberg<br />

Gütersloh<br />

Leutkirch<br />

Neumarkt<br />

Nidda<br />

Rheda-Wiedenbrück<br />

(in Schließung)<br />

Polen<br />

Grajewo<br />

Wieruszów<br />

Veredelungsprodukte<br />

Produkte:<br />

Direktbeschichtete Spanplatten,<br />

Hochdruckschichtstoffe,<br />

Postforming-Elemente,<br />

Beschichtungen<br />

Russland<br />

Novgorod (in Bau)<br />

Stand: Dezember 2004<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Produkte:<br />

Bahnschwellen,<br />

Schwellensysteme<br />

K<strong>und</strong>en: Schienenverkehrsinfrastrukturbetreiber<br />

Standorte Infrastrukturtechnik<br />

Deutschland<br />

Brandenburg-Kirchmöser<br />

Coswig<br />

Gernsbach<br />

Langen<br />

Neumarkt<br />

Spanien<br />

Constanti<br />

track<br />

systems<br />

Asien<br />

Ungarn<br />

Lábatlan<br />

Rumänien<br />

Buzău<br />

Taiwan<br />

Yang Mei Town<br />

(in 2004 verlagert)


Mit den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik<br />

zählt die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zu den führenden Systemanbietern für Holzwerkstoffe,<br />

Oberflächenveredelung <strong>und</strong> Bahnschwellentechnologie.<br />

Europaweit sind wir bevorzugter Partner der Möbelindustrie <strong>und</strong> des<br />

Fachhandels. Beim Auf- <strong>und</strong> Ausbau modernster Schienenverkehrsnetze<br />

ist <strong>Pfleiderer</strong> weltweit aktiv.<br />

Sich täglich den Anforderungen des Marktes <strong>und</strong> den Wünschen<br />

unserer K<strong>und</strong>en zu stellen, ist für uns Herausforderung <strong>und</strong> Ziel zugleich.<br />

Unsere Stärken liegen in der Technologieführerschaft, Innovationskraft<br />

<strong>und</strong> der Qualität unserer Produkte sowie in der K<strong>und</strong>enorientierung<br />

<strong>und</strong> dem großen Engagement unserer Mitarbeiter.<br />

Soziale <strong>und</strong> ökologische Verantwortung zu tragen, gehört zu unserem<br />

unternehmerischen Selbstverständnis. Als börsennotiertes Unternehmen<br />

ist es unser Ziel, den Unternehmenswert im Sinne der Aktionäre,<br />

unserer Mitarbeiter <strong>und</strong> der Gesellschaft langfristig <strong>und</strong> nachhaltig<br />

zu steigern.<br />

1<br />

GESCHÄFTSBERICHT 2004


55<br />

INHALT<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

partizipieren am dynamischen Marktwachstum<br />

in Osteuropa.<br />

4 Vorwort des Vorstands<br />

8 Bericht des Aufsichtsrats<br />

11 Corporate Governance<br />

2<br />

Nach der Erhöhung des Freefloats ist<br />

das Interesse des Kapitalmarktes an der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Aktie deutlich gestiegen.<br />

20<br />

Lagebericht <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />

<strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

20 Konjunkturbericht<br />

22 Finanzwirtschaftliche Entwicklung<br />

30 Geschäftsbereich Engineered Wood<br />

35 Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

42 Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

43 Investitionen<br />

44 Umweltbericht<br />

45 Organisation<br />

46 Personal<br />

49 Risikomanagement<br />

53 Marketing <strong>und</strong> Kommunikation<br />

55 Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />

59 Nachtrags- <strong>und</strong> Prognosebericht


3<br />

35<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

konnten ihren Auslandsanteil am<br />

Umsatz weiter erhöhen.<br />

Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />

64 Bilanz<br />

66 Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

67 Kapitalflussrechnung<br />

68 Eigenkapitalspiegel<br />

70 Segmentberichterstattung<br />

72 Anhang zum Konzernabschluss 2004<br />

114 Entwicklung des Anlagevermögens<br />

116 Konsolidierungskreis<br />

118 Bestätigungsvermerk des<br />

Abschlussprüfers<br />

Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

(Auszüge)<br />

120 Bilanz<br />

121 Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

122 Entwicklung des Anlagevermögens<br />

INHALT<br />

Mit ihrer Feste Fahrbahn Technologie<br />

ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems international<br />

erfolgreich.<br />

30<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

GESCHÄFTSBEREICHE<br />

JAHRESABSCHLUSS<br />

Auf einen Blick<br />

124 Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

126 Glossar<br />

128 Stichwortverzeichnis<br />

130 Mehrjahresübersicht<br />

Umschlag<br />

Konzernkennzahlen<br />

Geschäftsbereiche<br />

Produktionsstandorte<br />

Jahresrückblick<br />

Finanztermine


die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr 2004 einen großen Schritt nach vorne gemacht auf dem<br />

Weg zu Wachstum <strong>und</strong> Ertrag. Management <strong>und</strong> Mitarbeiter haben gemeinsam alle Ziele erreicht,<br />

die sie sich für das abgelaufene Geschäftsjahr gesetzt hatten. Viele unserer Vorgaben konnten<br />

wir sogar übertreffen.<br />

Mit dem erfolgreichen Verkauf unserer Masten-Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> Europa sowie weiterer<br />

Rand- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten haben wir den nächsten Schritt zur strategischen Fokussierung<br />

auf unsere Kernkompetenzen vollzogen. Durch die beachtlichen Verkaufserlöse konnten wir<br />

unsere Konzern-Nettoverschuldung nochmals deutlich zurückführen. Die Eigenkapitalquote ist<br />

im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern auf über 30 Prozent gestiegen. Das bedeutet: Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> kann heute<br />

auf solider finanzieller Basis ihre neu gewonnene Handlungsfreiheit für die Verwirklichung langfristiger<br />

Wachstumsstrategien nutzen.<br />

Verbesserung der Marktposition der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

Durch den Erwerb der MDF-Produktion am ehemaligen HORNITEX-Standort Nidda schließen wir<br />

eine strategische Lücke in unserem Holzwerkstoff-Portfolio. Jetzt können unsere Marken <strong>und</strong><br />

Vertriebsgesellschaften unseren K<strong>und</strong>en ein noch umfassenderes Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsspektrum<br />

anbieten. Der geplante Neubau eines weiteren MDF-/HDF-Werkes in Polen wird ab 2007<br />

unsere Position in diesem ertragsstarken Segment weiter verbessern.<br />

4<br />

„Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> kann heute auf solider finanzieller<br />

Basis ihre neu gewonnene Handlungsfreiheit für die<br />

Verwirklichung langfristiger Wachstumsstrategien nutzen.“


Mit der Schließung des Standortes Rheda-Wiedenbrück leisten wir einen aktiven Beitrag zur<br />

dringend notwendigen Konsolidierung des Marktes für Holzwerkstoffe in Deutschland. Was für<br />

die betroffenen Mitarbeiter ein bisweilen schmerzlicher Schritt ist, bedeutet für die Branche<br />

eine nachhaltige Reduzierung der Überkapazitäten <strong>und</strong> bringt eine spürbare Verbesserung des<br />

Preisniveaus. Nach Jahren einer durchweg unbefriedigenden Markt- <strong>und</strong> Geschäftsentwicklung<br />

sind jetzt Angebot <strong>und</strong> Nachfrage nach Rohspan in Deutschland weitgehend im Gleichgewicht.<br />

Bei der Annahme <strong>und</strong> Abwicklung von Aufträgen achten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe jetzt verstärkt<br />

darauf, angemessene Wertschöpfungsbeiträge zu erzielen.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Polen tragen dank eines erneut erfreulichen Geschäftsverlaufs<br />

wiederum maßgeblich zur positiven Ergebnisentwicklung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns bei. Mit dem<br />

Ausbau der Produktionskapazitäten an den beiden Standorten Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów stärken<br />

wir unsere führende Wettbewerbsposition in einem unverändert dynamischen Markt. Wenn zum<br />

Ende des Jahres 2005 das neue Holzwerkstoff-Werk im russischen Novgorod seine Produktion<br />

aufnimmt, erschließen wir einen neuen, bereits gut „vorbereiteten“ Markt, der auf lange Zeit attraktive<br />

Wachstums- <strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven verspricht.<br />

Internationale Erfolge der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems konnte im Geschäftsjahr 2004 einen neuen Rekordumsatz erzielen<br />

<strong>und</strong> erhielt zudem den bisher größten Auftrag ihrer Unternehmensgeschichte. Mit der Lieferung<br />

von r<strong>und</strong> 680.000 Schwellen in die Türkei sind unsere beiden Produktionsstandorte in Ungarn<br />

<strong>und</strong> Rumänien für 15 Monate voll ausgelastet. Mit diesem Geschäftserfolg stellt die <strong>Pfleiderer</strong><br />

track systems ihre traditionelle Kompetenz als Schwellenlieferant für den Schienenverkehr auch<br />

international eindrucksvoll unter Beweis. Als ganzheitlicher Systemanbieter ist sie insbesondere<br />

mit ihrer Feste Fahrbahn Technologie bei Hochgeschwindigkeitsprojekten in Europa <strong>und</strong> Asien erfolgreich.<br />

Und durch neue strategische Kooperationen bereitet sie derzeit ihren Markteintritt in<br />

Indien, China <strong>und</strong> Südkorea vor.<br />

Wege zu weiterem Wachstum <strong>und</strong> steigender Ertragskraft<br />

Die erfreulichen Fortschritte in der operativen Entwicklung <strong>und</strong> Leistungskraft unseres Unternehmens<br />

werden in allen finanziellen <strong>und</strong> betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Jahresabschlusses<br />

2004 sichtbar.<br />

Die Steigerung des Konzernumsatzes um r<strong>und</strong> sechs Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung des<br />

Auslandsanteils auf 53,8 Prozent zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Der<br />

Anstieg der EBITDA-Marge auf 10,4 Prozent <strong>und</strong> die Verbesserung der Umsatzrendite auf 3,5 Prozent<br />

sind erfreulich, aber sie sind nur ein „Zwischenschritt“ hin zu einer weiteren Stärkung<br />

unserer Ertragskraft <strong>und</strong> Wertschöpfung. Diesem Ziel wollen wir mit drei strategischen Stoßrichtungen<br />

näher kommen:<br />

1. Steigerung der Profitabilität in Deutschland<br />

2. Nutzung der <strong>Wachstumspotenziale</strong> in Osteuropa <strong>und</strong> Russland<br />

3. Erschließung neuer Märkte<br />

Die Marktbedingungen in Deutschland lassen auf absehbare Zeit keine nennenswerten quantitativen<br />

Wachstumsperspektiven erkennen. Deshalb ist es unser vorrangiges Bemühen, durch<br />

eine fortschreitende Optimierung unserer Prozesse <strong>und</strong> eine signifikante Verbesserung unserer<br />

Kostenstrukturen eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Mit dem Projekt PHW 2006 haben wir<br />

bereits eine Vielzahl von Maßnahmen angestoßen, die unter reger Beteiligung der Mitarbeiter an<br />

den Standorten konkrete Umsetzungserfolge liefern.<br />

5<br />

VORWORT DES VORSTANDS


Eine nachhaltige Verlängerung der tariflichen Regelarbeitszeit an den Standorten der <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe in Deutschland ist ein weiterer wichtiger Schritt, um erkennbare Kostennachteile<br />

im nationalen <strong>und</strong> internationalen Wettbewerb auszugleichen. Da mit der IG Metall dafür keine<br />

einheitliche Regelung getroffen werden konnte, haben wir uns für den Weg individueller Vereinbarungen<br />

mit unseren Mitarbeitern entschieden. Im Gegenzug gewährleisten wir sichere Arbeitsplätze<br />

bis Ende 2007. Nur wenn es uns gelingt, durch die Erhöhung unserer Marktanteile weiter<br />

zu wachsen <strong>und</strong> mehr Umsatz zu erwirtschaften, können wir in Deutschland langfristig Beschäftigung<br />

sichern.<br />

In Osteuropa werden wir unsere hervorragende Wettbewerbsposition für weiteres Wachstum<br />

mit attraktiven Margen nutzen. Die Position, die wir uns durch eine frühzeitige Präsenz in aussichtsreichen<br />

Märkten erarbeitet haben, wollen wir auch bei „gereiften“ Marktverhältnissen<br />

halten – durch neue Produkte, starke Vertriebsbeziehungen <strong>und</strong> Qualität auf hohem Niveau. Und<br />

wenn sich die Gelegenheit bietet, sind wir auch bereit, neue Absatzmärkte außerhalb Europas<br />

zu erschließen.<br />

Positive Wertentwicklung<br />

Nach dem erfolgreichen Abbau der Konzernverschuldung <strong>und</strong> der Erhöhung unserer Eigenkapitalquote<br />

konzentrieren wir unsere Ressourcen <strong>und</strong> Kapazitäten nun voll <strong>und</strong> ganz auf die Stärkung<br />

<strong>und</strong> den Ausbau unserer operativen Marktpositionen in Deutschland, Europa <strong>und</strong> weltweit. Deshalb<br />

schlagen wir auch für das Geschäftsjahr 2004 keine Dividendenausschüttung vor <strong>und</strong> rechnen,<br />

sehr geehrte Aktionäre, mit Ihrem Einverständnis zu dieser Entscheidung. Durch die überdurchschnittlich<br />

positive Kursentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie in den zurückliegenden zwölf Monaten<br />

partizipieren Sie unmittelbar an der positiven Wertentwicklung des Unternehmens auf dem Weg<br />

in eine aussichtsreiche Zukunft mit weiterem Wachstum <strong>und</strong> steigender Ertragskraft. Mit meinem<br />

Dank für Ihre Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Ihre Treue zu unserem Unternehmen verbinde ich deshalb meine<br />

Hoffnung auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen <strong>und</strong> erfolgreichen Partnerschaft von Anteilseignern,<br />

Management <strong>und</strong> Belegschaft.<br />

Unseren Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern danke ich ganz herzlich für ihr Engagement <strong>und</strong> ihre<br />

Leistungskraft, den Arbeitnehmervertretern für eine verständnisvolle <strong>und</strong> zielorientierte Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> allen unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern für eine gute <strong>und</strong> faire Zusammenarbeit<br />

zum beiderseitigen Wohle.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wird den Weg von Wachstum <strong>und</strong> Ertrag konsequent weitergehen – mit Besonnenheit,<br />

Zuversicht <strong>und</strong> Entschlossenheit, mit unternehmerischem Mut <strong>und</strong> wertorientiertem<br />

Verantwortungsbewusstsein. Dafür stehen meine Kollegen <strong>und</strong> ich gemeinsam mit unseren Mitarbeitern<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Neumarkt, 5. April 2005<br />

Hans H. Overdiek<br />

Sprecher des Vorstands<br />

6


Dr. Jürgen Koch<br />

Vorstand Finanzen,<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Hans H. Overdiek<br />

Sprecher des Vorstands,<br />

Holzwerkstoffe<br />

Michael Ernst<br />

Vorstand Personal, Recht,<br />

Risikomanagement, IT


der Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz<br />

<strong>und</strong> Satzung zukommenden Aufgaben wahrgenommen, die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht<br />

<strong>und</strong> beratend begleitet. Der Aufsichtsrat wurde über gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen der Unternehmensentwicklung<br />

sowie über den allgemeinen Geschäftsverlauf stets umfassend informiert.<br />

Wenn für Entscheidungen <strong>und</strong> Maßnahmen des Vorstands – insbesondere in den Bereichen<br />

Finanz-, Investitions- <strong>und</strong> Personalplanung – die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war,<br />

haben die Mitglieder des Gremiums die entsprechenden Vorlagen sorgfältig geprüft <strong>und</strong> auf<br />

der Basis schriftlicher <strong>und</strong> mündlicher Informationen ihre Beschlüsse gefasst.<br />

Den Rahmen hierfür bildeten vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats – jeweils eine Sitzung<br />

im März, im Juni, im September <strong>und</strong> im Dezember des Jahres 2004, in denen der Vorstand<br />

umfassend über die Lage des Unternehmens <strong>und</strong> die aktuelle Geschäftsentwicklung berichtete.<br />

Neben diesen Besprechungen gab es einen regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen dem<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats <strong>und</strong> dem Sprecher des Vorstands.<br />

8<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>


Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats tagte im Berichtsjahr insgesamt fünf Mal – im März,<br />

zwei Mal im Juni sowie im September <strong>und</strong> im Dezember 2004. Dabei beriet <strong>und</strong> entschied das<br />

Gremium über alle, gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zustimmungspflichtigen<br />

Geschäfte <strong>und</strong> Maßnahmen.<br />

Der Prüfungsausschuss trat im März <strong>und</strong> im Juni 2004 sowie im Februar 2005 zu Beratungen zusammen.<br />

Zudem beriet das Gremium am 18. März 2005 über den vorliegenden Jahresabschluss<br />

für das Geschäftsjahr 2004.<br />

Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz trat im vergangenen<br />

Geschäftsjahr nicht zusammen.<br />

Prüfungsauftrag<br />

Den Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses 2004 <strong>und</strong> des Lageberichts der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

sowie des Konzernabschlusses <strong>und</strong> Konzernlageberichts hat der Vorsitzende des Prüfungsausschusses<br />

des Aufsichtsrats, gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

vom 15. Juni 2004, der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Berlin/Frankfurt, erteilt. Bei der Prüfung der Abschlüsse lagen die Schwerpunkte<br />

u.a. auf der Bewertung der fortzuführenden <strong>und</strong> nicht fortzuführenden Aktivitäten,<br />

der Werthaltigkeit der Firmenwerte sowie auf der Prüfung der latenten Steuern <strong>und</strong> des Risikomanagements.<br />

Jahresabschluss <strong>und</strong> Konzernabschluss 2004<br />

Der Jahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2004<br />

sowie der mit dem Lagebericht der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zusammengefasste Konzernlagebericht wurden<br />

von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Berlin/Frankfurt, geprüft <strong>und</strong> jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss <strong>und</strong> Konzernabschluss<br />

sowie den zusammengefassten Lagebericht <strong>und</strong> Konzernlagebericht ebenfalls geprüft.<br />

Dabei lag der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig<br />

vor. Der Abschlussprüfer hat an der Sitzung des Prüfungsausschusses am 18. März 2005<br />

teilgenommen <strong>und</strong> über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet.<br />

Die Prüfung des Jahresabschlusses der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, des Konzernabschlusses sowie des<br />

zusammengefassten Lageberichts <strong>und</strong> Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat hat keinen<br />

Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des<br />

Abschlussprüfers zu. Er billigt den Konzernabschluss <strong>und</strong> den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr<br />

2004. Der Jahresabschluss ist damit gemäß §172 Aktiengesetz festgestellt.<br />

Mit Blick auf die weiteren strategischen Zielsetzungen für eine ertragreiche Unternehmensentwicklung<br />

schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an, für das Geschäftsjahr<br />

2004 keine Dividende auszuzahlen.<br />

Abhängigkeitsbericht<br />

Die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Berlin/Frankfurt, prüfte auch den vom Vorstand nach §312 Aktiengesetz erstellten Bericht über<br />

die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“). Der Abschlussprüfer<br />

hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

9<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS


„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung <strong>und</strong> Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />

unangemessen hoch war.“<br />

Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />

ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands<br />

<strong>und</strong> das Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer keine Einwände.<br />

Corporate Governance<br />

Gemäß §161 AktG haben Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im Dezember 2004 in<br />

einer gemeinsamen Erklärung deutlich gemacht, inwiefern sie den Empfehlungen der „Regierungskommission<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen haben <strong>und</strong> entsprechen<br />

werden. Ausnahmen <strong>und</strong> Abweichungen wurden ausführlich begründet (siehe nachfolgendes<br />

Kapitel „Corporate Governance“). Der im Jahr 2003 erarbeitete Corporate Governance Kodex<br />

für unser Unternehmen hat unverändert seine Gültigkeit.<br />

Personalia<br />

Herr N. Erich Gerlach, seit 1997 Mitglied des Aufsichtsrats der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, hat zum 31. Dezember<br />

2004 sein Mandat niedergelegt. Als Ersatzmitglied wurde zum 1. Januar 2005 Herr Wolfgang<br />

Haupt gerichtlich bestellt. Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich Herrn Gerlach sehr<br />

herzlich für seine langjährige <strong>und</strong> verdienstvolle Tätigkeit zum Wohle des Unternehmens.<br />

Im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrats danke ich dem Vorstand, den Arbeitnehmervertretern<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern unseres Unternehmens für ihr fachliches <strong>und</strong><br />

persönliches Engagement in den letzten zwölf Monaten. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

in den veräußerten Geschäftsbereichen begleiten unsere besten Wünsche für den weiteren<br />

persönlichen <strong>und</strong> beruflichen Erfolg in ihrer neuen unternehmerischen Heimat.<br />

Neumarkt, 5. April 2005<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

10


CORPORATE GOVERNANCE<br />

1. Vorbemerkung<br />

Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft* )<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft verpflichtet sich zur Corporate Governance, den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

einer transparenten, verantwortlichen <strong>und</strong> auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

des Unternehmens. Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand sowie alle Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind dieser Zielsetzung verpflichtet. Der Aufsichtsrat hat diese Verpflichtung<br />

in seiner Sitzung am 21. November 2002 vollinhaltlich bestätigt. Der Vorstand verantwortet<br />

die konzernweite Beachtung der Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze.<br />

Ziel der <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze ist u.a. die Steigerung des Vertrauens der<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Anleger, der K<strong>und</strong>en, der Mitarbeiter <strong>und</strong> der Öffentlichkeit in die<br />

Leitung <strong>und</strong> Überwachung des Unternehmens.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze berücksichtigen die durch Recht <strong>und</strong> Gesetz<br />

gegebenen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> werden durch anerkannte nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Wohlverhaltensregeln <strong>und</strong> durch marktmäßige Usancen ergänzt.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Gr<strong>und</strong>sätze sind keine für alle Zeiten festgelegten Verhaltensleitlinien,<br />

sondern ein fortlaufender Prozess. Sie werden unter Berücksichtigung neuer<br />

gesetzlicher Bedingungen <strong>und</strong> sonstiger Erkenntnisse <strong>und</strong> Notwendigkeiten sowie nationaler<br />

<strong>und</strong> internationaler Standards überprüft <strong>und</strong> ggf. angepasst. Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-<br />

Gr<strong>und</strong>sätze werden im Internet auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> im jährlichen Geschäftsbericht<br />

der Gesellschaft veröffentlicht.<br />

* ) Gr<strong>und</strong>sätze für eine gute <strong>und</strong> verantwortungsbewusste Unternehmensleitung <strong>und</strong> -kontrolle, erarbeitet <strong>und</strong> verabschiedet<br />

von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Januar 2003.<br />

11<br />

CORPORATE GOVERNANCE


2. Aktionäre <strong>und</strong><br />

Hauptversammlung<br />

3. Vorstand<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat nennwertlose Namensaktien ausgegeben, die je Aktie eine Stimme gewähren.<br />

Es gibt keine „Golden Shares“.<br />

Die Hauptversammlung der Gesellschaft entscheidet über die Verwendung des Gewinns, über<br />

die Entlastung von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat, wählt den Abschlussprüfer <strong>und</strong> nimmt alle ihr vom<br />

Gesetz zugewiesenen Rechte wahr.<br />

Von einer Ermächtigung zur Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss wird der Vorstand nur<br />

Gebrauch machen, wenn die Kapitalerhöhung 10 Prozent des jeweiligen Gr<strong>und</strong>kapitals nicht übersteigt.<br />

Von der Gesellschaft werden für die Hauptversammlung alle geforderten Unterlagen <strong>und</strong><br />

Berichte unter Einsatz der elektronischen Medien auf der Website der Gesellschaft zusammen mit<br />

der Tagesordnung veröffentlicht. Zur Erleichterung der Wahrnehmung der Aktionärsrechte, vor<br />

allem der Stimmrechtsausübung, unterstützt die Gesellschaft die Aktionäre, indem sie ihnen die<br />

Stimmabgabe <strong>und</strong> die Vollmachtserteilung per Internet ermöglicht. Die Gesellschaft stellt den Aktionären<br />

bei Bedarf einen Stimmrechtsvertreter für die weisungsgeb<strong>und</strong>ene Ausübung des Stimmrechts<br />

zur Verfügung.<br />

Der Vorstand ist bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften<br />

an das Unternehmensinteresse <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Unternehmensführung<br />

geb<strong>und</strong>en. Wesentliches Ziel der Unternehmensführung ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.<br />

Wesentliche Kenngröße ist der EVA (Economic Value Added).<br />

Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab<br />

<strong>und</strong> ist für die Strategieumsetzung verantwortlich. Er achtet darauf, dass die im Unternehmen<br />

eingesetzten Instrumente effektiv <strong>und</strong> effizient sind. Hierzu bedient er sich entsprechender<br />

Planungs-, Kontroll- <strong>und</strong> Risikomanagement-Systeme. Der Vorstand ist der Legalität verpflichtet<br />

<strong>und</strong> sorgt im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.<br />

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über alle relevanten Fragen der Planung,<br />

Geschäftsentwicklung <strong>und</strong> Risikosituation. Abweichungen von den aufgestellten Plänen <strong>und</strong> Zielen<br />

werden berichtet <strong>und</strong> erläutert. Der Vorstand nimmt die soziale Verantwortung im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />

wahr.<br />

Der Vorstand führt das Unternehmen unter Beachtung von §77 AktG gesamtheitlich. Die Verantwortungsbereiche<br />

der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus der Geschäftsverteilung.<br />

Die Zusammenarbeit des Vorstands regelt eine Geschäftsordnung, die auch bestimmt, dass Entscheidungen<br />

von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung dem Gesamtvorstand obliegen bzw. ab bestimmter<br />

Auswirkungen <strong>und</strong> Wertgrenzen dem Aufsichtsrat zur vorherigen Zustimmung vorzulegen sind.<br />

Die Mitglieder des Vorstands widmen ihre gesamte Arbeitskraft dem <strong>Pfleiderer</strong> Konzern. Bei der<br />

Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind sie ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet<br />

<strong>und</strong> verfolgen keine den Gesellschaftsinteressen widersprechenden persönlichen Interessen. Die<br />

Mitglieder des Vorstands nehmen in Ausübung ihrer Tätigkeit weder für sich noch für Dritte<br />

Zuwendungen oder sonstige Vorteile entgegen, die geeignet sind, das Interesse der Gesellschaft<br />

oder K<strong>und</strong>eninteressen zu beeinträchtigen.<br />

12


4. Aufsichtsrat<br />

Der Vorstand beachtet die einschlägigen Insider-Vorschriften <strong>und</strong> verpflichtet insbesondere die<br />

Führungskräfte durch entsprechende Insider-Richtlinien ebenfalls zur Beachtung dieser Gr<strong>und</strong>sätze.<br />

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage von §87 AktG. Die Vergütung<br />

umfasst fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile berücksichtigen neben<br />

der wirtschaftlichen Lage des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sowie Erfolg <strong>und</strong> Zukunftsaussichten der<br />

Unternehmensgruppe auch leistungsbezogene Elemente. Als variable Vergütungskomponente<br />

mit langfristiger Anreizwirkung werden Stock Options nach einem von der Hauptversammlung<br />

sowie dem Aufsichtsrat genehmigten Plan ausgegeben. Über die Vergütung <strong>und</strong> den Aktienbesitz<br />

wird im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft berichtet. Rechte aus Aktienoptionen können<br />

frühestens nach einer Sperrfrist von drei Jahren ab Ausgabezeitpunkt ausgeübt werden. Durch<br />

die Festlegung von Blockperioden ist gesichert, dass die Bestimmungen des Insider-Rechtes<br />

beachtet werden.<br />

Der Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat durch entsprechende Regelungen für die ebenfalls Stock<br />

Option berechtigten Führungskräfte des Konzerns dafür Sorge getragen, dass vorgenannte<br />

Gr<strong>und</strong>sätze auch bei der Vergütung von oberen Führungskräften des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns Anwendung<br />

finden.<br />

Dem Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> gehören Persönlichkeiten an, die die erforderlichen Kenntnisse,<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> persönlichen Voraussetzungen mitbringen, um die geforderten Beratungs- <strong>und</strong><br />

Kontrollaufgaben zur Erreichung der Unternehmensziele wahrnehmen zu können. Bei den Aufsichtsrats-Wahlvorschlägen<br />

an die Hauptversammlung wird darauf geachtet, dass die vorgenannten<br />

Maßstäbe beachtet werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats üben ihre Tätigkeiten sorgfältig <strong>und</strong><br />

gewissenhaft unter Einbringung einer ausreichenden zeitlichen Verfügbarkeit aus.<br />

Der Aufsichtsrat nimmt seine Aufgaben unter Wahrung einer Geschäftsordnung wahr. Der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorsitzenden des Vorstands<br />

<strong>und</strong> den Vorstandsmitgliedern <strong>und</strong> wird über wichtige Ereignisse unverzüglich <strong>und</strong> umfassend<br />

unterrichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird seinerseits die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

ebenfalls im Bedarfsfall unverzüglich unterrichten.<br />

Zur Steigerung seiner Effizienz hat der Aufsichtsrat einen Arbeitsausschuss <strong>und</strong> einen Prüfungsausschuss<br />

gebildet. Unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der Festlegungen<br />

in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kann der Arbeitsausschuss im Auftrag des Aufsichtsrats<br />

entscheiden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist nicht zugleich Vorsitzender des Prüfungsausschusses.<br />

Die Aufsichtsratsmitglieder wahren über ihre Tätigkeit Stillschweigen. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats<br />

ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Interessenkonflikte, die aufgr<strong>und</strong> einer Beratung<br />

oder Organfunktion bei K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Wettbewerbern, Kreditgebern oder sonstigen<br />

Geschäftspartnern entstehen könnten, werden dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offen<br />

gelegt. Sofern Mitglieder des Aufsichtsrats Beratungs- oder sonstige Dienstleistungen für den<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Konzern ausüben sollten, entscheidet hierüber zuvor der Aufsichtsrat.<br />

13<br />

CORPORATE GOVERNANCE


5. Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Information<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats sowie der Aktienbesitz der Mitglieder des Aufsichtsrats werden<br />

im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft angegeben. Die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat<br />

zwischen den Vertretern der Anteilseigner <strong>und</strong> den Vertretern der Arbeitnehmer ist auf Konsens<br />

ausgerichtet.<br />

Die Vorbereitung der Auswahl des Abschlussprüfers sowie der Prüfungsschwerpunkte <strong>und</strong> die Vereinbarung<br />

des Prüfungshonorars ist Aufgabe des Prüfungsausschusses. Ebenso ist der Prüfungsausschuss<br />

verantwortlich für die Vorbereitung der Prüfung des Jahres- <strong>und</strong> Konzernabschlusses<br />

einschließlich der Lageberichte auf der Gr<strong>und</strong>lage der Prüfungsergebnisse.<br />

Bei der Kommunikation mit Aktionären sowie der Öffentlichkeit beachtet der Vorstand die Gr<strong>und</strong>sätze<br />

der Transparenz, Zeitnähe, Offenheit, Verständlichkeit <strong>und</strong> Gleichbehandlung. Er veröffentlicht<br />

unverzüglich Tatsachen, die im Tätigkeitsbereich der Gesellschaft eintreten <strong>und</strong> nicht<br />

öffentlich bekannt sind, insbesondere wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermögens<strong>und</strong><br />

Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsverlauf geeignet sind, den Börsenpreis der<br />

Wertpapiere der Gesellschaft erheblich zu beeinflussen. Ebenso werden die wesentlichen wiederkehrenden<br />

Veröffentlichungen (Finanztermine) mit zeitlichem Vorlauf publiziert, auch über die<br />

Website.<br />

Bei der Information der Öffentlichkeit werden elektronische Medien, insbesondere auch das<br />

Internet, genutzt. Alle Informationen sind auch in englischer Sprache verfügbar.<br />

Sofern Organmitglieder der Gesellschaft bzw. Familienangehörige der Organmitglieder Wertpapiere<br />

der Gesellschaft erwerben oder veräußern sollten, veröffentlicht die Gesellschaft diese<br />

Informationen unter Beachtung der Richtlinien zum „Directors’ Dealing“ im Internet auf der<br />

Website der Gesellschaft.<br />

Neumarkt, 15. Januar 2003<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

14


Entsprechenserklärung 2004<br />

Gemäß §161 AktG haben Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft jährlich<br />

eine Erklärung abzugeben, inwiefern sie den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher<br />

Corporate Governance Kodex“ entsprochen haben <strong>und</strong> entsprechen werden. Vorstand <strong>und</strong><br />

Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haben im Dezember 2004 die Erklärung auf der Website der Gesellschaft<br />

veröffentlicht, dass sie mit folgenden Ausnahmen den Empfehlungen des Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex entsprechen:<br />

Kodex Ziff. 4.2.3:<br />

Vergütungsstruktur des Vorstands<br />

Die Vergütungsstruktur des Vorstands der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sieht fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile vor.<br />

Als langfristige Anreizkomponente der Vergütungsstruktur wurde auf der HV 2001 ein Aktienoptionsplan<br />

mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2006 beschlossen. Dieser Aktienoptionsplan sieht<br />

keine Begrenzungsmöglichkeit vor (Caps). Eine nachträgliche Änderung des Aktienoptionsplans<br />

ist nicht vorgesehen, da hierfür ein neuerlicher HV-Beschluss herbeizuführen wäre.<br />

Kodex Ziff. 4.2.4:<br />

Veröffentlichung der individuellen Vergütung der Vorstandsmitglieder<br />

Die Vergütung des Vorstands wird summarisch getrennt nach Fixum, erfolgsbezogenen Komponenten<br />

<strong>und</strong> Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung (= Aktienoptionen) ausgewiesen. Die<br />

Bezüge werden nicht individualisiert, sondern nur für das Gesamtgremium kumuliert ausgewiesen<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht. Für die Einschätzung des Aktionärs ist unseres Erachtens primär die Gesamtvergütung<br />

ausschlaggebend. Zum Schutz der Privatsphäre sehen Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat von<br />

einer individuellen Ausweisung der Vergütung ab.<br />

Kodex Ziff. 5.4.1:<br />

Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder<br />

Zurzeit ist keine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder in der Satzung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> fixiert.<br />

Bei einer künftigen Besetzung sollte dieser Aspekt berücksichtigt werden. Es ist vorgesehen, eine<br />

Altersgrenze von 70 Jahren in den Statuten der Gesellschaft festzuschreiben.<br />

Kodex Ziff. 5.4.5:<br />

Veröffentlichung der individuellen Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Der Aufsichtsrat erhält derzeit nur eine fixe Vergütung. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

wird ebenso nicht individualisiert ausgewiesen. Für Interessierte kann die Vergütung aus der<br />

Satzung (§15), die auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> veröffentlicht wurde, nachvollzogen werden.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen <strong>und</strong> der auf die Aufsichtsratstätigkeit<br />

entfallenden Umsatzsteuer eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare<br />

Vergütung, die für das einzelne Mitglied 10.500,– Euro, für den Vorsitzenden das Doppelte, für<br />

stellvertretende Vorsitzende <strong>und</strong> Ausschussvorsitzende das 1,5-Fache <strong>und</strong> für Mitglieder von Ausschüssen<br />

das 1,25-Fache beträgt.<br />

Kodex Ziff. 7.1.2:<br />

Veröffentlichung Jahresabschluss 2004<br />

Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2004 erfolgt nicht binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Osterfeiertage im Frühjahr 2005 wird die Veröffentlichung des Jahresabschlusses<br />

ausnahmsweise Anfang April 2005 erfolgen.<br />

15<br />

CORPORATE GOVERNANCE


Erfolgsorientierte Vergütung des Vorstands<br />

Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> enthält fixe <strong>und</strong> variable Bestandteile.<br />

Zusätzlich zu den variablen Bestandteilen beziehen die Vorstandsmitglieder als variable<br />

Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung Bezugsrechte nach dem Long-Term<br />

Incentive Plan der Gesellschaft. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben<br />

den Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen des einzelnen Vorstandsmitglieds auch die wirtschaftliche Lage,<br />

der Erfolg <strong>und</strong> die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Als Referenzkennzahlen dienen hierfür<br />

der Nopat <strong>und</strong> der Economic Value Added des Konzerns sowie persönliche Ziele.<br />

Die Bezüge der Vorstände betrugen im Geschäftsjahr 2004 3.222 Tsd. Euro. In diesem Betrag<br />

ist ein variabler Anteil von 2.240 Tsd. Euro enthalten. Im Rahmen des Stock Option Programs<br />

wurden den Mitgliedern des Vorstands, bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder, in<br />

2004 386.260 Optionen zum Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt.<br />

Stock Option Plan<br />

Auf der Hauptversammlung am 10. Juli 2001 haben die Aktionäre der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ein Stock<br />

Option Program in Höhe von maximal 4.268.500 Stückaktien (entspricht 10 Prozent des<br />

Gr<strong>und</strong>kapitals) genehmigt, für die im Rahmen der <strong>Pfleiderer</strong> Aktienoptionspläne Bezugsrechte<br />

ausgegeben werden. Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein<br />

Aktienoptionsprogramm gibt, wer an diesem teilnimmt <strong>und</strong> wie viele Aktienoptionen die einzelnen<br />

Berechtigten erhalten. Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten<br />

erfolgt unter der Bedingung, dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit<br />

der Aktienoptionen beträgt sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach<br />

Gewährung ausgeübt werden. Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus<br />

dem Betrag des Eigeninvestments dividiert durch den Basiskurs <strong>und</strong> multipliziert mit dem<br />

Faktor 12. Der Basiskurs bestimmt sich nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den<br />

Monaten September bis November. Die Aktienoptionen können zu einem Bezugspreis zwischen<br />

110 <strong>und</strong> 125 Prozent des Basiskurses ausgeübt werden.<br />

Element<br />

Festgehalt<br />

Variable Vergütung:<br />

Nopat Konzern<br />

EVA® Konzern<br />

Delta EVA® z. Vj. EVA® Konzern<br />

Persönliche Ziele<br />

Hans H. Overdiek Michael Ernst Dr. Jürgen Koch<br />

(EVA® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Stern Stewart & Co.)<br />

16


Stock Option Program 2004 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />

Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Option Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />

2001 beschlossen hat, haben der Vorstand am 10. August 2004 <strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des<br />

Aufsichtsrats am 23. August 2004 das Stock Option Program 2004 bestätigt. Danach ist der Vorstand<br />

der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern die verbleibenden<br />

nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren. Insgesamt 24<br />

Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 536.016 Optionen an dem SOP 2004 teilgenommen.<br />

Der Basiskurs beträgt 6,99 Euro. Die Ausübungspreise liegen zwischen 7,69 Euro <strong>und</strong> 8,74 Euro<br />

bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 8,22 Euro.<br />

Eine genaue Auflistung der gewährten Aktienoptionen kann dem Anhang zum Konzernabschluss<br />

2004 des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns (Seite 92 ff. dieses Geschäftsberichts) entnommen werden.<br />

17<br />

CORPORATE GOVERNANCE


OSTEUROPA<br />

Polen verzeichnete 2004 ein reales Wirtschaftswachstum von 6 Prozent. Der Anteil der Möbelindustrie<br />

am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag mit 2 Prozent etwa doppelt so hoch wie in der Europäischen<br />

Union. 4,3 Prozent aller in Europa produzierten Möbel stammen heute bereits aus Polen.<br />

20 Prozent Zuwachs in Polen<br />

Niedrige Produktions- <strong>und</strong> Arbeitskosten, hoch qualifizierte Mitarbeiter <strong>und</strong> eine gesicherte<br />

Rohstoffversorgung sind wichtige Standortvorteile für die Möbel- <strong>und</strong> Spanplattenproduktion<br />

in Polen. Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe stellen sich mit Kapazitätserweiterungen ihrer<br />

Produktionsanlagen in Polen auf das weitere Marktwachstum in Osteuropa ein. Mit einem<br />

Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 60 Mio. Euro wird zudem ein neues Werk in Russland errichtet,<br />

das ein weiterer wichtiger Eckpfeiler bei der Umsetzung unserer internationalen Wachstums-<br />

strategie ist.


L<strong>AG</strong>EBERICHT PFLEIDERER KONZERN<br />

UND PFLEIDERER <strong>AG</strong><br />

Konjunkturbericht<br />

Anhaltend schwacher Konsum in Deutschland<br />

Möbel- <strong>und</strong> Holzwerkstoffindustrie profitiert von verstärkter Auslandsnachfrage<br />

Bahnindustrie mit guter internationaler Nachfrage<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Die Weltkonjunktur hat sich nach etwas schwächeren Jahren gut erholt <strong>und</strong> wuchs nach Angaben<br />

des ifo Instituts 2004 um 5 Prozent. Deutschland dagegen konnte laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt<br />

trotz vieler Feiertage, die auf ein Wochenende fielen, nach einem Rückgang des Wirtschaftswachstums<br />

2003 um 0,1 Prozentpunkte das Bruttoinlandsprodukt 2004 nur um r<strong>und</strong> 1,7 Prozent<br />

steigern. Bereinigt um den „Feiertags-Effekt“ liegt die Steigerung jedoch nur bei r<strong>und</strong> 0,5 Prozent.<br />

Der wichtigste Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft war wie bereits 2003 auch im Jahr 2004<br />

der Export. R<strong>und</strong> 8,2 Prozent konnte er im Jahresvergleich zulegen, während der Import nur um<br />

5,7 Prozent stieg. Die deutsche Binnenkonjunktur blieb nach wie vor schwach: Der private Konsum,<br />

der mit knapp 60 Prozent den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat, sank in 2004 weiter<br />

um 0,3 Prozent.<br />

Holzwerkstoffindustrie<br />

Die Entwicklung der wichtigsten K<strong>und</strong>enindustrie – die deutsche Möbelindustrie, hier vor allem<br />

die Küchenmöbelindustrie – ist wesentlich für die Geschäftsentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

Deutschland. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet der Verbandsvorstand nach drei Jahren<br />

mit rückläufigen Umsätzen erstmals wieder mit einem Zuwachs. Der Umsatz kletterte Schätzungen<br />

zufolge um 1,5 Prozent auf r<strong>und</strong> 20 Milliarden Euro.<br />

20


Gestützt wird der Aufschwung nach Verbandsaussagen nahezu ausschließlich vom Export. Die<br />

Ausfuhren, die ein Viertel des Branchenumsatzes ausmachten, legten in den ersten neun<br />

Monaten des Jahres 2004 um 5,9 Prozent zu. In nur neun Jahren hat sich somit die Exportquote<br />

der deutschen Möbelindustrie auf 26,2 Prozent verdoppelt.<br />

Dagegen verlief das Inlandsgeschäft der deutschen Möbelindustrie mit einem Zuwachs von<br />

etwas mehr als 1 Prozent weiterhin schwach. Innerhalb der Branche verzeichnen momentan die<br />

Hersteller von Küchen- <strong>und</strong> Sitzmöbeln die beste Geschäftsentwicklung. Hier konnte der Umsatz<br />

nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Holz <strong>und</strong> Kunststoffe verarbeitenden Industrie<br />

e.V. (HDH) in den ersten elf Monaten des Jahres 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum<br />

um 4,6 Prozent gesteigert werden, während Büro- <strong>und</strong> Kastenmöbelproduzenten<br />

über Einbußen klagten.<br />

Als Zulieferer der Möbelindustrie verlief die Entwicklung der europäischen Holzwerkstoffproduktion<br />

entsprechend. Im ersten Halbjahr 2004 stieg das Produktionsvolumen in Europa nach Angaben<br />

der European Panel Federation (EPF), Brüssel, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent.<br />

Auch die deutschen Holzwerkstoffproduzenten profitierten von einer erhöhten Auslandsnachfrage.<br />

Im zweiten Quartal 2004 stieg parallel zur Produktionsmenge die Exportnachfrage überproportional<br />

zum Vorjahr um 18 Prozent.<br />

Nach Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes erhöhte sich der Export von Rohspanplatten<br />

aus Deutschland bis Oktober 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent. Hauptabnehmerländer<br />

sind Dänemark <strong>und</strong> Polen.<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Ausschlaggebend für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Infrastrukturtechnik mit dem<br />

Business Center track systems sind vor allem das Investitionsverhalten der Deutsche Bahn <strong>AG</strong><br />

<strong>und</strong> der Industrie sowie die Infrastrukturvorhaben der öffentlichen Hand. Die Instandhaltungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> der Ausbau von Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr sind beeinflussende Faktoren der<br />

Bahnwirtschaft in Deutschland <strong>und</strong> weltweit.<br />

Die Deutsche Bahn <strong>AG</strong>, die als Betreiberin der deutschen Bahn-Infrastruktur zuständig ist für<br />

Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der Schieneninfrastruktur in Deutschland, kündigte bereits im Jahr 2003 an,<br />

aufgr<strong>und</strong> der Haushaltslage des B<strong>und</strong>es geplante Investitionen zurückzustellen; dies wird sich<br />

auch im Geschäftsjahr 2005 fortsetzen. Bislang zeigten sich insgesamt nur geringe Auswirkungen<br />

auf den Geschäftsverlauf der <strong>Pfleiderer</strong> track systems, da die Schwäche der Inlandsnachfrage<br />

durch Exporterfolge ausgeglichen wurde. Für das kommende Geschäftsjahr 2005 wird allerdings<br />

mit einem erheblich geringeren Auftragsvolumen im Inland gerechnet.<br />

21<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT KONJUNKTURBERICHT


Finanzwirtschaftliche Entwicklung<br />

Fokussierung des Unternehmensportfolios durch Veräußerung des<br />

Business Centers Poles & Towers <strong>und</strong> weiterer Randaktivitäten<br />

Steigerung des Vorsteuerergebnisses der fortzuführenden Aktivitäten<br />

um 76,5 Prozent auf 31,6 Mio. Euro<br />

Stärkung der Eigenkapitalquote auf 32,6 Prozent (inkl. Anteile Dritter)<br />

Reduzierung der Nettoverschuldung um r<strong>und</strong> 133 Mio. Euro<br />

auf 122,9 Mio. Euro<br />

Fokussierung auf die Kernkompetenzen<br />

Mit der Zielsetzung, die Verschuldung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns im Geschäftsjahr 2004 weiter<br />

abzubauen <strong>und</strong> die Eigenkapitalbasis zu stärken, trennte sich der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr<br />

2004 vom Business Center Poles & Towers (mit den Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> Europa)<br />

sowie von den Business Units water systems <strong>und</strong> Wind Energy. Im Januar 2004 gründeten die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> die Fuhrländer <strong>AG</strong> ein Gemeinschaftsunternehmen für ihre Onshore-Windenergie-Aktivitäten.<br />

Die Gesellschaft, in der die Fuhrländer <strong>AG</strong> die Mehrheitsanteile hält <strong>und</strong><br />

die unternehmerische Führung verantwortet, übernahm mit sofortiger Wirkung alle Onshore-<br />

Aktivitäten der <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy inklusive K<strong>und</strong>enbeziehungen, Patente sowie Lizenzen<br />

<strong>und</strong> Markenrechte.<br />

Im Februar 2004 wurde das US-amerikanische Beton- <strong>und</strong> Stahlmastengeschäft des <strong>Pfleiderer</strong><br />

Konzerns an Valmont Industries, Inc., einen der Weltmarktführer für Maste, Stützen <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik,<br />

veräußert. Die Transaktion umfasste sieben Beton- <strong>und</strong> Stahlmastenwerke in<br />

den USA mit einem Umsatzvolumen von mehr als 75 Mio. US-Dollar. Der Kaufpreis betrug knapp<br />

115 Mio. US-Dollar, wovon 105 Mio. US-Dollar durch Barzahlung beglichen wurden.<br />

Die übrigen Aktivitäten der Geschäftseinheit Business Center Poles & Towers wurden in zwei<br />

Schritten abgegeben. Zum 1. Juli 2004 wurde die Stahlturmproduktion für Windkraftanlagen<br />

mit 135 Mitarbeitern am Standort Leipzig an das Stahlbau- <strong>und</strong> Windturmunternehmen SI<strong>AG</strong><br />

Tube & Tower GmbH, eine Tochtergesellschaft der Schaaf Industrie Aktiengesellschaft, Leipzig,<br />

verkauft. Im Dezember 2004 folgte dann die Trennung von den restlichen deutschen Aktivitäten<br />

des Business Centers Poles & Towers durch den Verkauf an Finanzinvestoren um die VTC Partners<br />

GmbH. An drei Standorten in Deutschland produzierten 565 Mitarbeiter ein Umsatzvolumen<br />

von r<strong>und</strong> 80 Mio. Euro.<br />

Im November 2004 unterzeichnete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern einen Vertrag zum Verkauf der <strong>Pfleiderer</strong><br />

water systems GmbH. Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die <strong>Pfleiderer</strong> water systems GmbH<br />

mit 33 Mitarbeitern in Deutschland, Europa, Asien <strong>und</strong> in den USA erfolgreich tätig.<br />

Insgesamt wurden über die Veräußerungen Aktiva in Höhe von r<strong>und</strong> 43,1 Mio. Euro abgegeben<br />

<strong>und</strong> ein Buchgewinn in Höhe von 51,4 Mio. Euro erzielt.<br />

22


Darstellung der „nicht fortzuführenden Aktivitäten“<br />

Die veräußerten Geschäftsaktivitäten werden im vorliegenden Konzernabschluss in der Gewinn<strong>und</strong><br />

Verlustrechnung unter „nicht fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Entsprechend den<br />

Veräußerungszeitpunkten wurden die operativen Ergebnisse der US-amerikanischen Aktivitäten<br />

des Business Centers Poles & Towers bis zum 31. März 2004 berücksichtigt, der deutschen<br />

Aktivitäten des Business Centers bis zum 30. November 2004 <strong>und</strong> des Entwicklungsgeschäfts<br />

water systems bis zum 31. Dezember 2004. Die Vorjahreswerte der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

wurden gemäß den US-GAAP-Anforderungen mit dem Ziel der besseren Vergleichbarkeit<br />

angepasst.<br />

In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> für den Vorjahreszeitraum wurden die Aktiv<strong>und</strong><br />

Passivposten der nicht fortzuführenden Aktivitäten summarisch als „Aktiva bzw. Passiva aus<br />

nicht fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen.<br />

Ertragslage<br />

23<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />

2004 2003<br />

% vom % vom<br />

Mio. Euro Umsatz Mio. Euro Umsatz<br />

Umsatzerlöse 901,0 100,0 848,2 100,0<br />

Auslandsanteil in Prozent 53,8 49,1<br />

Herstellungskosten –659,5 73,2 –628,0 74,0<br />

Bruttoergebnis 241,5 26,8 220,2 26,0<br />

EBITDA 87,4 9,7 72,2 8,5<br />

Abschreibungen auf<br />

Anlagevermögen/Finanzanlagen –37,2 –37,3<br />

EBIT 50,2 5,6 34,9 4,1<br />

Zinsergebnis –18,6 –2,1 –17,0 –2,0<br />

EBT fortzuführender Aktivitäten 31,6 3,5 17,9 2,1<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />

–9,6 –1,1 –9,3 –1,1<br />

vor Minderheitsanteilen<br />

Ergebnis aus nicht fortzuführenden<br />

22,0 2,4 8,6 1,0<br />

Aktivitäten 27,3 3,0 –51,5 –6,1<br />

Steuern auf nicht fortzuführende<br />

Aktivitäten 0,8 0,1 1,7 0,2<br />

Ergebnis vor Minderheitsanteilen 50,1 5,6 –41,1 –4,8<br />

Minderheitsanteile am Ergebnis 16,3 1,8 –4,6 0,5<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33,9 3,8 –45,8 –5,4


Im Geschäftsjahr 2004 erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern Umsatzerlöse in Höhe von r<strong>und</strong> 901,0 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 848,2 Mio. Euro). Gegenüber dem angepassten Vorjahreswert wurde somit eine<br />

Umsatzsteigerung von 6,2 Prozent erreicht. Die fortschreitende Internationalisierung der beiden<br />

Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe <strong>und</strong> track systems sowie die lang angestrebte Verbesserung<br />

des Preisniveaus für Rohspanplatten in Deutschland hatten hier entscheidenden Einfluss. Der Auslandsanteil<br />

am Konzernumsatz konnte um 4,7 Prozentpunkte auf 53,8 Prozent steigen.<br />

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) legte gegenüber dem Vorjahr<br />

um 21,1 Prozent auf 87,4 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge stieg von 8,5 Prozent in 2003 auf<br />

9,7 Prozent im Jahr 2004. Diese Margenverbesserung ist zwar ein wichtiger Schritt, soll aber<br />

weiter verbessert werden. Im Geschäftsbereich Engineered Wood konnte das EBITDA um 36,5 Prozent<br />

auf 78,9 Mio. Euro gesteigert werden; dabei verzeichneten sowohl das Deutschlandgeschäft<br />

als auch die Aktivitäten in Polen deutliche Steigerungen. Auch der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

konnte das EBITDA nochmals leicht steigern.<br />

Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong> Steuern (EBIT) beläuft sich zum Jahresende 2004 auf 50,2 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 34,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge konnte von 4,1 Prozent auf 5,6 Prozent gesteigert<br />

werden.<br />

Für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) der fortzuführenden Aktivitäten<br />

in Höhe von 31,6 Mio. Euro (Vorjahr 17,9 Mio. Euro). Damit gelang eine Anhebung der<br />

Umsatzrendite von 2,1 Prozent in 2003 auf 3,5 Prozent in 2004. Die Zielgröße von 5 Prozent ist<br />

damit deutlich näher gerückt. Bei den nicht fortzuführenden Aktivitäten werden die Erträge, Abschreibungen<br />

<strong>und</strong> Rückstellungsveränderungen aus den angekündigten Verkäufen des Business<br />

Centers Poles & Towers <strong>und</strong> des Entwicklungsgeschäfts water systems ausgewiesen. Nach den<br />

Verlusten aus den Desinvestments in den beiden Vorjahren konnte im Jahr 2004 wieder ein positiver<br />

Beitrag verbucht werden. Die Verkäufe wurden im Geschäftsjahr 2004 abgeschlossen <strong>und</strong><br />

erzielten im Saldo einen Ergebnisbeitrag in Höhe von 27,3 Mio. Euro (Vorjahr –51,5 Mio. Euro).<br />

Insgesamt erwirtschaftete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 ein Vorsteuerergebnis<br />

in Höhe von 58,9 Mio. Euro nach –33,6 Mio. Euro im Jahr 2003.<br />

Entsprechend legt das Ergebnis je Aktie von –1,07 Euro auf 0,79 Euro im Jahr 2004 zu.<br />

Die Materialaufwandsquote, bereinigt um Bestandsveränderungen des Konzerns, stieg zum<br />

31. Dezember 2004 leicht auf 52,8 Prozent nach 51,1 Prozent im Jahr 2003. Hierin spiegelt sich<br />

u.a. eine veränderte Umsatz- <strong>und</strong> Kostenstruktur der track systems wider. Im internationalen<br />

Systemgeschäft liegt der Zukaufanteil höher als im Inlandsgeschäft.<br />

Die Abschreibungsquote verringerte sich von 4,4 Prozent in 2003 auf 4,1 Prozent in 2004.<br />

Ursache hierfür ist die rückläufige Investitionstätigkeit seit 2002.<br />

Die Auswirkungen des im Vorjahr erfolgten Sparprogramms zeigten sich in einer Reduzierung<br />

verschiedener Kostenpositionen. So konnten vor allem die Personalkosten um r<strong>und</strong> 2 Prozentpunkte<br />

auf eine Quote von 20,3 Prozent verringert werden (Vorjahr 22,3 Prozent). Vor allem die<br />

Anpassung der Holdingstrukturen an die vereinfachte Konzernstruktur kommt hierin zum Ausdruck.<br />

24


Vermögens- <strong>und</strong> Finanzlage<br />

25<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

% von % von<br />

Mio. Euro Bilanzsumme Mio. Euro Bilanzsumme<br />

Liquide Mittel 82,7 11,2 67,2 8,6<br />

Vorräte 104,6 14,1 101,2 13,0<br />

Übriges Umlaufvermögen<br />

Aktiva aus nicht<br />

88,8 12,0 89,0 11,4<br />

fortzuführenden Aktivitäten<br />

Kurzfristige<br />

4,9 0,7 106,4 13,7<br />

Vermögensgegenstände 281,0 38,0 363,8 46,7<br />

Sachanlagevermögen<br />

Immaterielle<br />

328,3 44,4 299,3 38,4<br />

Vermögensgegenstände<br />

Übrige langfristige<br />

93,8 12,7 92,6 11,9<br />

Vermögensgegenstände<br />

Langfristige<br />

36,4 4,9 23,6 3,0<br />

Vermögensgegenstände 458,5 62,0 415,5 53,3<br />

Aktiva 739,5 100,0 779,3 100,0<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

% von % von<br />

Mio. Euro Bilanzsumme Mio. Euro Bilanzsumme<br />

Verbindlichkeiten <strong>und</strong> übrige<br />

kurzfristige Verbindlichkeiten 180,5 24,4 151,3 19,4<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Passiva aus nicht<br />

13,6 1,8 49,8 6,4<br />

fortzuführenden Aktivitäten 17,1 2,3 72,5 9,3<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 211,2 28,5 273,6 35,1<br />

Langfristige<br />

Finanzverbindlichkeiten 192,0 26,0 273,2 35,1<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Übrige langfristige<br />

60,4 8,2 57,8 7,4<br />

Verbindlichkeiten 34,8 4,7 35,5 4,6<br />

Ausgleichsposten Anteile Dritter 90,2 12,2 44,3 5,7<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 377,4 51,1 410,8 52,7<br />

Eigenkapital 150,9 20,4 94,9 12,2<br />

Passiva 739,5 100,0 779,3 100,0


Die Nettoverschuldung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konnte im Geschäftsjahr 2004 deutlich gesenkt<br />

werden. Zum Jahresende 2004 betrug sie 122,9 Mio. Euro <strong>und</strong> lag somit 132,9 Mio. Euro unter<br />

dem Vorjahr (255,8 Mio. Euro). Vor allem eine Rückführung langfristiger Finanzverbindlichkeiten<br />

mittels der erzielten Verkaufserlöse <strong>und</strong> ein laufender Cashflow in Höhe von 86,4 Mio. Euro (Vorjahr<br />

68,9 Mio. Euro) führten zu dieser Entlastung.<br />

Das Eigenkapital einschließlich Anteile Dritter betrug zum 31. Dezember 2004 241,1 Mio. Euro.<br />

Die Stärkung um r<strong>und</strong> 101,9 Mio. Euro basiert vor allem auf der im Juni 2004 durchgeführten<br />

Kapitalerhöhung der polnischen Tochtergesellschaft Grajewo S.A., an der sich der <strong>Pfleiderer</strong><br />

Konzern nicht beteiligt hatte <strong>und</strong> bei der r<strong>und</strong> 62 Mio. Euro erlöst wurden. Mit diesem Kapitalschnitt<br />

wurden 1,6 Mio. Stückaktien neu ausgegeben <strong>und</strong>, bei fünffacher Überzeichnung, für<br />

je 180 PLN bei internationalen institutionellen Investoren sowie Privatanlegern platziert.<br />

Mit dem daraus resultierenden Buchgewinn in Höhe von 22,7 Mio. Euro wurden Umstrukturierungsaufwendungen<br />

in Deutschland, inbesondere die Schließung des Standortes Rheda, abgedeckt.<br />

Neben diesen Einmaleffekten trugen die nicht fortzuführenden Aktivitäten mit einem<br />

Ergebnisbeitrag nach Steuern in Höhe von 28,1 Mio. Euro zur Eigenkapitalstärkung bei.<br />

Insgesamt erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return<br />

on Capital Employed – ROCE) in Höhe von 11,5 Prozent. Dank der Verbesserung der Ergebnislage<br />

liegt der Wert deutlich über dem Vorjahr (8,2 Prozent). Vor allem der Geschäftsbereich<br />

Engineered Wood erzielte über die höheren Erträge eine Verbesserung des ROCE auf 12,9 Prozent.<br />

Für den Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik beläuft sich der ROCE auf 27,8 Prozent.<br />

Formel 2004 2003<br />

Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel in Mio. Euro 122,9 255,8<br />

Leverage Nettoverschuldung / EBITDA in Mio. Euro 1,4 3,5<br />

Eigenkapitalquote Eigenkapital (inkl. Minderheitsanteile)/ Bilanzsumme in % 32,6 17,9<br />

Gearing Nettoverschuldung / Eigenkapital (inkl. Minderheitsanteile) in % 51 184<br />

Capital Employed Net Working Capital* ) + Nettoanlagevermögen in Mio. Euro 435,2 423,8<br />

Return on Capital Employed EBIT/ Capital Employed in % 11,5 8,2<br />

* ) Bei der Ermittlung des Net Working Capital werden auch bestimmte mittelfristige Passiva berücksichtigt.<br />

Finanzierung<br />

Die Refinanzierung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist auf eine langfristige Absicherung des Unternehmens<br />

ausgerichtet. Die langfristigen Kreditverbindlichkeiten haben Laufzeiten bis 2010 <strong>und</strong><br />

sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von ca. 6 Prozent zu verzinsen. Das Rating der<br />

Agentur Fitch Ratings Ltd. wurde im Jahr 2004 überprüft <strong>und</strong> im Oktober 2004 von „BB negative<br />

outlook“ für Senior Unsecured Debt auf „BB stable outlook“ verbessert. Das internationale Geschäft<br />

des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird überwiegend über eigene Produktionsstätten in den Hauptmärkten<br />

abgewickelt. Exporte aus Deutschland werden größtenteils in Euro fakturiert. Die<br />

Exportquote in anderen Währungen ist gering, Risiken hieraus werden adäquat abgesichert.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Innerhalb des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung<br />

von Risiken aus Währungs- <strong>und</strong> Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis<br />

26


der jeweiligen Gr<strong>und</strong>geschäfte eingesetzt. Diese Aufgaben werden weitgehend zentral von der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. für die Konzerngesellschaften durchgeführt.<br />

Nähere Angaben werden im Konzernanhang ausgewiesen.<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> nimmt als Holdinggesellschaft im Wesentlichen strategische Aufgaben wahr <strong>und</strong><br />

verantwortet die Steuerung des Konzerns. Die Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist somit eng verb<strong>und</strong>en<br />

mit dem Erfolg des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns. Das Geschäftsjahr der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist wie schon<br />

im Vorjahr gekennzeichnet von der strategischen Neuausrichtung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns <strong>und</strong><br />

den damit in Verbindung stehenden Auswirkungen aus dem Verkauf von mittelbaren <strong>und</strong> unmittelbaren<br />

Beteiligungen. Der Stromeinkauf wird seit 1. Januar 2004 direkt über die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

abgewickelt. Der eingekaufte Strom wurde margenfrei an die verb<strong>und</strong>enen Unternehmen weiterberechnet.<br />

Das Beteiligungsergebnis war geprägt durch Erträge aus Ergebnissen verb<strong>und</strong>ener<br />

Unternehmen des Geschäftsbereichs Infrastruktur, die im Wesentlichen aus der Veräußerung des<br />

Nordamerika-Geschäftes der Poles & Towers resultierten.<br />

Der Jahresüberschuss von insgesamt 6,3 Mio. Euro führte bei einem Verlustvortrag von 29,5 Mio.<br />

Euro zu einem vorläufigen Bilanzverlust in Höhe von 23,2 Mio. Euro.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> von langfristigen Anlagen.<br />

Dagegen wirkten jedoch die verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen,<br />

die deutlich verringert werden konnten. Gleichzeitig ergab sich aus dem veränderten Kapitalbedarf<br />

der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen eine Verminderung der kurzfristigen Bankguthaben <strong>und</strong> der verzinslichen<br />

Forderungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen. Die verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verb<strong>und</strong>enen Unternehmen betreffen insbesondere die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH, die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG <strong>und</strong> die niederländische Finanzierungsgesellschaft<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer/Niederlande. Die niederländische Finanzierungsgesellschaft refinanziert<br />

sich wiederum über den Kapitalmarkt.<br />

Ausschüttung<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich orientieren wir uns bei unserer Ausschüttungspolitik an der operativen Ergebnis<strong>und</strong><br />

Cashflow-Entwicklung im Konzern. Für das Geschäftsjahr 2004 stand u.a. die erfolgreiche<br />

deutliche Reduzierung der Nettoverschuldung im Vordergr<strong>und</strong>. Wir werden deshalb vorschlagen,<br />

für das Geschäftsjahr 2004 keine Dividende zu zahlen. Unsere Aktionäre haben über die Aktienkursentwicklung<br />

dennoch eine beachtenswerte Wertsteigerung über ihr <strong>Pfleiderer</strong>-Engagement<br />

erfahren können.<br />

Bericht über die Beziehung zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />

In dem Bericht über die Beziehungen zu verb<strong>und</strong>enen Unternehmen hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für das<br />

Geschäftsjahr 2004 folgende Erklärung abgegeben:<br />

„Unsere Gesellschaft hat nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem<br />

die im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft<br />

eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG oder der mit der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG verb<strong>und</strong>enen Unternehmen wurden nicht getroffen oder unterlassen.<br />

Die Beziehung zur <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG bestand nur bis zum<br />

21. März 2004.“<br />

27<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT FINANZWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG


DEUTSCHLAND<br />

Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland lag 2004 bei einem Plus von 1,7 Prozent.<br />

Wieder einmal zeigte sich der Export als der Motor der deutschen Wirtschaft. Im Bereich der<br />

Holzwerkstoffe verzeichnete der Export von Rohspan ein deutliches Absatzplus von 25 Prozent.<br />

Konsolidierung im Inland<br />

<strong>und</strong> Wachstum im Export<br />

Mit einem Marktanteil von r<strong>und</strong> 21 Prozent sind die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe im Bereich<br />

der Rohspanplatten klarer Marktführer in Deutschland. Die aktive Konsolidierung der Pro-<br />

duktionskapazitäten in Deutschland hat zu einer positiven Stabilisierung des Preisniveaus<br />

geführt. Aufgr<strong>und</strong> der guten Nachfrageentwicklung aus dem Ausland sind die Produktions-<br />

anlagen der Branche derzeit weitgehend ausgelastet. Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

Deutschland konnten im Jahr 2004 ihren Auslandsanteil am Umsatz um 3,1 Prozent auf<br />

über 56 Prozent erhöhen.


Konsolidierung in<br />

Deutschland. Wachstum<br />

in Europa. Die <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe passen<br />

ihre Kapazitäten der<br />

internationalen Marktentwicklung<br />

an.<br />

Geschäftsbereich Engineered Wood<br />

Erfolgreiche Marktkonsolidierung in Deutschland<br />

Strategische Erweiterung des Produktportfolios um MDF<br />

Ausbau der Präsenz im Wachstumsmarkt Osteuropa<br />

Der Geschäftsbereich Engineered Wood des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist mit 3.475 Mitarbeitern an<br />

acht Standorten in Deutschland <strong>und</strong> Polen ein führender Hersteller von Rohspanplatten <strong>und</strong> Veredelungsprodukten<br />

in Europa. Mit der Übernahme der Produktion für Mitteldichte Faserplatten<br />

am Standort Nidda zum 15. November 2004 konnten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe eine strategische<br />

Lücke im Produktportfolio schließen <strong>und</strong> partizipieren jetzt an diesem wachstums- <strong>und</strong><br />

ertragsstarken Segment mit eigenen Produktionskapazitäten in Deutschland. Insgesamt erzielte<br />

der Geschäftsbereich Engineered Wood im Geschäftsjahr 2004 Umsatzerlöse in Höhe von<br />

758,9 Mio. Euro (Vorjahr 715,9 Mio. Euro).<br />

Der deutsche Markt für Holzwerkstoffe war in den vergangenen drei Jahren bis Mitte 2004<br />

von Wettbewerbsdruck, Preisverfall <strong>und</strong> der Schwäche der Möbelindustrie geprägt. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> stand zur Förderung der Unabhängigkeit vom deutschen Markt die Steigerung<br />

Umsatz nach Regionen des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />

in % 2004 2003<br />

Deutschland 43,5 46,6<br />

Andere EU-Länder 41,0 27,7<br />

Übriges Europa 12,9 23,6<br />

Andere Länder 2,6 2,1<br />

30<br />

Übriges Europa<br />

Andere<br />

EU-Länder<br />

Andere Länder<br />

Deutschland


des Auslands- <strong>und</strong> Exportanteils im Geschäftsjahr 2004 an erster Stelle. Insgesamt betrug der<br />

Auslands- <strong>und</strong> Exportanteil am Umsatz des Geschäftsbereichs Engineered Wood 56,5 Prozent.<br />

Die Steigerung um 3,1 Prozentpunkte ist vor allem auf die erfreuliche Entwicklung im polnischen<br />

Markt zurückzuführen. Die Business Unit East mit ihren polnischen Tochtergesellschaften<br />

Grajewo S.A. <strong>und</strong> Prospan S.A. steigerte im Geschäftsjahr 2004 den Umsatz um 19,9 Prozent<br />

auf 227,3 Mio. Euro <strong>und</strong> trug somit r<strong>und</strong> 30 Prozent zum gesamten Umsatz des Geschäftsbereichs<br />

Engineered Wood bei. Eine gute Nachfragesituation auf dem polnischen Möbelmarkt<br />

im Vorfeld des EU-Beitritts Polens am 1. Mai 2004 sorgte für eine anhaltend dynamische Entwicklung<br />

des Absatzes. Mit Investitionen für Qualitäts- <strong>und</strong> Produktionsverbesserung an den<br />

beiden Standorten Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów trägt die Business Unit East der verstärkten Nachfrage<br />

Rechnung. Über den Export der polnischen Produktion in weitere osteuropäische Staaten<br />

sowie durch den Neubau eines Produktionsstandortes in Novgorod, Russische Föderation, wird<br />

<strong>Pfleiderer</strong> den Anteil des Auslandsgeschäfts im Geschäftsbereich Engineered Wood erhöhen <strong>und</strong><br />

von den expandierenden Marktwirtschaften in Osteuropa profitieren.<br />

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsbereichs<br />

Engineered Wood belief sich im Geschäftsjahr 2004 auf 78,9 Mio. Euro <strong>und</strong> konnte somit um<br />

36,5 Prozent deutlich verbessert werden. In der Steigerung der EBITDA-Marge um 2,3 Prozentpunkte<br />

auf 10,4 Prozent zeigt sich die positivere Preissituation im deutschen <strong>und</strong> polnischen<br />

Spanplattenmarkt in der zweiten Jahreshälfte. Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern (EBIT)<br />

betrug zum 31. Dezember 2004 48,4 Mio. Euro (Vorjahr 29,1 Mio. Euro).<br />

Die Business Unit West der <strong>Pfleiderer</strong> Engineered Wood hat im Oktober 2004 ein Programm<br />

zur Steigerung der Profitabilität durch optimierte Ablaufprozesse <strong>und</strong> einen höheren K<strong>und</strong>ennutzen<br />

gestartet. Das Programm „PHW 2006“ umfasst u.a. eine Analyse der Bereiche Fertigung<br />

<strong>und</strong> Supply Chain sowie der kaufmännischen Funktionen <strong>und</strong> des Vertriebs. Ziel ist es, weitere<br />

Potenziale zur Steigerung der Profitabilität aufzudecken, die Prozessabläufe zu verbessern <strong>und</strong><br />

die Komplexität zu senken.<br />

Kennzahlen des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />

in Mio. Euro 2004 2003<br />

Umsatz 758,9 715,9<br />

EBITDA 78,9 57,8<br />

EBIT 48,4 29,1<br />

Capital Employed 376,8 361,1<br />

ROCE (in %) 12,9 8,1<br />

Umsatz<br />

2004<br />

2003<br />

EBITDA EBIT<br />

2004 78,9 Mio. Euro 2004 48,4 Mio. Euro<br />

2003<br />

31<br />

57,8 Mio. Euro<br />

2003<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE<br />

29,1 Mio. Euro<br />

758,9 Mio. Euro<br />

715,9 Mio. Euro


Produkte<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Engineered Wood ist im Markt für Holzwerkstoffe mit den Produkten Rohspanplatte,<br />

Direktbeschichtete Spanplatte (DBS), Hochdruckschichtstoffe (HPL) <strong>und</strong> Postforming-Elemente<br />

vertreten. Mit der Übernahme des MDF-Werkes am Standort Nidda von der Hornitex-Gruppe im<br />

November 2004 ergänzten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihr Portfolio um ein strategisches Produkt<br />

<strong>und</strong> sind nun in der Lage, ihren K<strong>und</strong>en ein Vollsortiment aus eigener Produktion anzubieten.<br />

Hauptumsatzträger in Deutschland ist die Direktbeschichtete Spanplatte mit einem Anteil von<br />

45,5 Prozent am Umsatz der Business Unit West, gefolgt von der Rohspanplatte (inklusive Nut<strong>und</strong><br />

Federplatten) mit 21,3 Prozent.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe vertreiben unter den Marken wodego®, Thermopal® <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong><br />

die Trägerwerkstoffe Rohspan-, MDF- <strong>und</strong> OSB-Platte als Rohprodukte sowie mit verschiedenen<br />

Oberflächen im Produkt- <strong>und</strong> Farbverb<strong>und</strong>. Unterschiedliche Oberflächenstrukturen, Plattenstärken<br />

<strong>und</strong> Melamin- <strong>und</strong> ABS-Kanten stellen vielfältige Kombinationsmöglichkeiten dar. Zielgruppenspezifisch<br />

werden der Holzfachhandel, Architekten, Planungsbüros, Ladenbauer <strong>und</strong><br />

Möbelproduzenten angesprochen <strong>und</strong> über einen Stützpunkthandel bei Bedarf innerhalb von<br />

48 St<strong>und</strong>en beliefert.<br />

Umsatz nach Produktgruppen der BU West<br />

in % 2004<br />

Rohspan inkl. Nut- <strong>und</strong> Feder 21,3<br />

DBS 45,5<br />

HPL 12,9<br />

Elemente <strong>und</strong> Zubehör 18,2<br />

MDF/HDF 1,4<br />

Sonstige 0,7<br />

Umsatz nach K<strong>und</strong>engruppen der BU West<br />

in % 2004<br />

Industrie 55,3<br />

Handel 42,1<br />

Sonstige 2,6<br />

32<br />

Elemente<br />

HPL<br />

Handel<br />

MDF/HDF<br />

Sonstige<br />

Sonstige<br />

Rohspan<br />

DBS<br />

Industrie


Produktion<br />

Mit sechs Produktionsstandorten in Deutschland produzieren <strong>und</strong> vertreiben die <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe jährlich r<strong>und</strong> 2,2 Mio. m 3 Rohspanplatten, 65 Mio. m 2 Direktbeschichtete Spanplatten,<br />

22,5 Mio. m 2 Hochdruckschichtstoffe, 6,3 Mio. m 2 Postforming-Elemente <strong>und</strong> seit<br />

November 2004 r<strong>und</strong> 130.000 m 3 MDF (Jahresproduktion).<br />

Obwohl der deutsche Markt für Holzwerkstoffe seit Mitte des Jahres 2004 von einer gesteigerten<br />

Exportnachfrage profitiert, lastete noch im ersten Halbjahr 2004 ein erhöhter Auslastungsdruck<br />

auf den produzierenden Betrieben, der zu Überkapazitäten <strong>und</strong> negativen Preisentwicklungen<br />

führte. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat <strong>Pfleiderer</strong> den Standort Rheda-Wiedenbrück Ende November<br />

2004 stillgelegt <strong>und</strong> somit die Kapazität der gesamten deutschen Spanplattenproduktion um<br />

r<strong>und</strong> 6 Prozent bzw. r<strong>und</strong> 500.000 m 3 reduziert. Wesentliche Teile der Produktionsanlagen finden<br />

an anderen Konzernstandorten weiterhin Verwendung.<br />

Im Herbst 2004 erfolgte zudem am Standort Gütersloh die Konzentration der Fertigungskapazitäten.<br />

Die Auslastung sämtlicher Anlagen befand sich im Jahr 2004 dank der zufrieden stellenden<br />

Auftragslage im In- <strong>und</strong> Ausland auf hohem Niveau. Am Standort Rheda-Wiedenbrück musste<br />

im Januar 2004 infolge einer Verpuffung im Bereich der Fördertechnik die Produktion für eine<br />

Woche ruhen. Dank der vorhandenen Lagermengen <strong>und</strong> der Nutzung von Produktionskapazitäten<br />

an den anderen Standorten in Deutschland konnten die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihren Lieferverpflichtungen<br />

ohne Beeinträchtigungen nachkommen.<br />

An den polnischen Standorten in Grajewo <strong>und</strong> Wieruszów wurden im Geschäftsjahr 2004<br />

1,39 Mio. m 3 Rohspanplatten produziert. Um die Kapazitäten der polnischen Produktionen an<br />

die gestiegene Nachfrage im osteuropäischen Raum anzupassen, wurde die Kapazität der<br />

Rohspanplattenfertigung bei verbesserter Produktivität am Standort Grajewo um r<strong>und</strong> 5 Prozent<br />

erweitert. Über Zulieferungen von deutschen Werken des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konnte während<br />

der technischen Installation der Absatz aufrechterhalten werden.<br />

Preisentwicklung<br />

Eine gestiegene Exportnachfrage nach den Produkten der Holzwerkstoffbranche zeigte in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2004 positive Auswirkungen auf das Preisniveau für Rohspanplatten in<br />

Deutschland. Seit Juli 2004 konnten notwendige Preisverbesserungen gegenüber dem Vorjahr<br />

im deutlich zweistelligen Prozentbereich erzielt werden. Im Jahresdurchschnitt lag der Preis für<br />

eine Rohspanplatte bei 119,88 Euro je m3 nach 110,79 Euro je m3 im Jahr 2003 <strong>und</strong> somit durchschnittlich<br />

8 Prozent über dem Vorjahr. In den sonstigen Absatzmärkten verliefen die Preisentwicklungen<br />

stabil. Nachdem sich 2003 der Preisdruck auch auf das Produkt direktbeschichtete,<br />

weiße Spanplatte ausgedehnt hatte, stabilisierte sich das Preisniveau im Jahresverlauf 2004.<br />

Es besteht allerdings auch weiterhin ein Nachholbedarf bei der Preisgestaltung dieses Produkts.<br />

33<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE


Beschaffung<br />

Zielsetzung der Beschaffungsstrategie des Geschäftsbereichs Engineered Wood ist, die Versorgungssicherheit<br />

des Unternehmens mit den benötigten Gütern in Bezug auf die geforderten<br />

Ansprüche an Termintreue, Qualität, Umwelt- <strong>und</strong> Sicherheitsstandards, Menge <strong>und</strong> Kosten zu<br />

gewährleisten.<br />

Die Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltanforderungen des Geschäftsbereichs Engineered Wood sind maßgeblich<br />

für die Auswahl <strong>und</strong> Bewertung der Lieferanten. Um ein gleich bleibendes Qualitätsniveau<br />

sicherzustellen, werden kontinuierlich Beurteilungen der eingesetzten Materialien <strong>und</strong> Güter vorgenommen.<br />

Eine Mehrlieferantenstrategie für die wichtigsten Materialien <strong>und</strong> Standorte gewährleistet<br />

die nötige Unabhängigkeit <strong>und</strong> Versorgungssicherheit. Zur Vermeidung von unnötigem<br />

Lagerbestand <strong>und</strong> Liquiditätsbindung werden chemische Hauptrohstoffe just in time angeliefert.<br />

Rahmenvereinbarungen, z.B. mit den Lieferanten chemischer Produkte über Preis <strong>und</strong> Menge, ermöglichen<br />

eine weitgehend konstante Planung der Beschaffungsmengen <strong>und</strong> Einstandspreise.<br />

Während sich die Einstandspreise für sonstige chemische Rohstoffe überwiegend stabil<br />

entwickelten, mussten für Harnstoffleim <strong>und</strong> Paraffin deutlich höhere Kosten, u.a. aufgr<strong>und</strong><br />

gestiegener Rohölpreise, hingenommen werden.<br />

Die Energieversorgung der Produktionen wird an den wichtigsten Standorten in Deutschland<br />

durch den Betrieb eigener Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sichergestellt.<br />

Interwood GmbH<br />

Der wichtigste Rohstoff in der Spanplattenproduktion ist Holz. Für die Spanplatten- <strong>und</strong> MDF-<br />

Produktion werden Waldholz, Sägenebenprodukte <strong>und</strong> Gebrauchtholz verwendet. Die Interwood<br />

GmbH als Einkaufs-, Werksversorgungs- <strong>und</strong> Handelsorganisation hat ein jährliches Handels<strong>und</strong><br />

Transportvolumen von 4,0 Mio. Tonnen. Hierbei wird sie von ihrer Unternehmenstochter<br />

Heller Holz GmbH <strong>und</strong> dem Joint Venture bi.om GmbH & Co. KG unterstützt.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Einsatz von erneuerbaren Energieträgern haben<br />

die Wiederverwertung von Gebrauchtholz deutlich gefördert. Der Einkauf von Holzsortimenten<br />

zur thermischen Verwertung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen an den Standorten Neumarkt,<br />

Gütersloh, Nidda <strong>und</strong> Rheda-Wiedenbrück sowie zur stofflichen Verwertung in den Spanplattenproduktionen<br />

in Deutschland ist in den Aktivitäten der Interwood GmbH gebündelt. Durch die<br />

Ausnutzung von Mengenvorteilen <strong>und</strong> eine permanente Optimierung der Logistik des Beschaffungsprozesses<br />

werden alle Möglichkeiten der Kostensenkung ausgeschöpft. Der tägliche Bedarf in<br />

Deutschland an Waldholz, Sägenebenprodukten <strong>und</strong> Gebrauchtholz beläuft sich auf ca. 850 LKW-<br />

Fuhren.<br />

34


Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

Neben ihrer führenden Marktpräsenz<br />

in Deutschland <strong>und</strong><br />

Europa gelang der <strong>Pfleiderer</strong><br />

track systems der Eintritt in<br />

den asiatischen Markt.<br />

Konzentration auf das Business Center track systems durch erfolgreiche<br />

Trennung vom Business Center Poles & Towers <strong>und</strong> vom Entwicklungsgeschäft<br />

water systems<br />

Projekterfolge in Europa <strong>und</strong> Asien<br />

Strategische Kooperationen zur weiteren Markterschließung in China <strong>und</strong> Indien<br />

Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik konzentriert sich nach der Trennung von den beiden<br />

Business Units Poles & Towers USA <strong>und</strong> Europe sowie vom Entwicklungsgeschäft water systems<br />

im Geschäftsjahr 2004 mit dem Business Center track systems auf die Position als führender<br />

Anbieter von innovativen Fahrbahnsystemen für den schienengeb<strong>und</strong>enen Fern- <strong>und</strong> Nahverkehr.<br />

Als ganzheitlich denkender System- <strong>und</strong> Engineering-Provider produziert die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />

systems mit 861 Mitarbeitern in Vertrieb, Engineering <strong>und</strong> Produktion an neun Standorten in<br />

Deutschland, Spanien, Ungarn <strong>und</strong> Rumänien Gleis- <strong>und</strong> Weichenschwellen aus Beton. In der<br />

Darstellung des Bereichs Infrastrukturtechnik wurden zur besseren Vergleichbarkeit die Vorjahreszahlen<br />

um die nicht fortzuführenden Aktivitäten angepasst. Im Geschäftsjahr 2004 konnte<br />

der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems die Umsatzerlöse<br />

in Höhe von 138,2 Mio. Euro (Vorjahr 124,9 Mio. Euro) um 10,6 Prozent steigern. R<strong>und</strong><br />

39,6 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland generiert. Die Steigerung des Auslandsumsatzes<br />

spiegelt die erfolgreiche internationale Wachstumsstrategie der <strong>Pfleiderer</strong> track systems wider.<br />

Um die Unabhängigkeit von der Entwicklung des Inlandsgeschäfts zu stärken, wird u.a. der Ausbau<br />

des internationalen Projektgeschäfts vor allem mit dem Feste Fahrbahn System RHEDA 2000®<br />

zum Einsatz beim Neubau von Hochgeschwindigkeitsstrecken vorangetrieben.<br />

35<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE


Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsbereichs<br />

Infrastrukturtechnik umfasst neben den operativen Ergebnissen des Business Centers track<br />

systems auch Ergebniseffekte nach dem Abgang der veräußerten Geschäftsaktivitäten <strong>und</strong> Konsolidierungseffekte<br />

aus diesem Bereich. Das EBITDA konnte trotz dieser Aufwendungen leicht<br />

um 5,5 Prozent auf 19,1 Mio. Euro verbessert werden (Vorjahr 18,1 Mio. Euro). Das Ergebnis vor<br />

Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern (EBIT) beläuft sich auf 15,3 Mio. Euro <strong>und</strong> ist nahezu stabil gegenüber<br />

dem Vorjahr (15,4 Mio. Euro).<br />

Kennzahlen des Geschäftsbereichs Infrastrukturtechnik<br />

in Mio. Euro 2004 2003<br />

Umsatz 138,2 124,9<br />

EBITDA 19,1 18,1<br />

EBIT 15,3 15,4<br />

Capital Employed 54,9 56,0<br />

ROCE (in %) 27,8 27,5<br />

Umsatz<br />

2004<br />

2003<br />

EBITDA EBIT<br />

2004 19,1 Mio. Euro 2004<br />

15,3 Mio. Euro<br />

2003<br />

Produkte<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems entwickelt <strong>und</strong> produziert seit 1954 Fahrbahnsysteme für den<br />

Schienenverkehr – für U- <strong>und</strong> S-Bahnen sowie kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen ebenso wie<br />

für den überregionalen Fern- <strong>und</strong> Nahverkehr der großen nationalen Eisenbahngesellschaften. In<br />

enger Zusammenarbeit mit ihren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern bietet das Business Center alle Leistungen<br />

für Produktentwicklung, -entstehung <strong>und</strong> -anwendung vom Engineering über Produktion,<br />

Supply, Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement.<br />

Das Angebotsspektrum der <strong>Pfleiderer</strong> track systems umfasst neben den klassischen Monoblockschwellen<br />

für den traditionellen Schotteroberbau – die Betonschwelle vom Typ B70 – eine<br />

Vielzahl von individuell entwickelten Varianten für unterschiedlichste Anwendungen. Vor allem<br />

mit dem monolithischen Feste Fahrbahn System RHEDA 2000® ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />

international erfolgreich. Die Technologie hat sich seit Jahren erfolgreich beim Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />

großer europäischer Hochgeschwindigkeitsstrecken bewährt <strong>und</strong> findet in verschiedensten<br />

Varianten auch bei Spezialprojekten Anwendung, sei es beim Bau <strong>und</strong> bei der Erneuerung von<br />

Eisenbahntunneln oder als RHEDA CITY für kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen.<br />

36<br />

18,1 Mio. Euro<br />

2003<br />

15,4 Mio. Euro<br />

138,2 Mio. Euro<br />

124,9 Mio. Euro


Für die Erneuerung von Tunneln bietet das RHEDA 2000®-System aufgr<strong>und</strong> seiner niedrigen<br />

Bauhöhe wichtige Vorteile. Das System erlaubt in vorhandenen Tunneln eine Erweiterung des<br />

Lichtraumprofils <strong>und</strong> damit eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> der Streckenleistung.<br />

Auf der Basis ihrer führenden Position in Deutschland <strong>und</strong> Europa erschließt die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />

systems gezielt neue Märkte in den Wachstumsregionen Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa ebenso<br />

wie in Indien, Südkorea, China <strong>und</strong> weiteren Ländern Südostasiens. Im Geschäftsjahr 2004 war<br />

der Geschäftsbereich vor allem in folgenden Projekten aktiv:<br />

In Deutschland wurden r<strong>und</strong> 100.000 Zweiblockschwellen für die Feste Fahrbahn der Neubaustrecke<br />

Nürnberg–Ingolstadt just in time produziert <strong>und</strong> auf die Baustelle geliefert.<br />

Für den Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Amsterdam–Brüssel (HSL-Zuid), dem derzeit<br />

größten Bahninfrastrukturprojekt in Europa, produziert <strong>und</strong> liefert <strong>Pfleiderer</strong> track systems bis<br />

Herbst 2006 r<strong>und</strong> 260.000 Schwellensysteme der RHEDA 2000®-Technologie <strong>und</strong> ist darüber<br />

hinaus in einem Joint Venture mit dem holländischen Bauunternehmen Royal BAM N.V. direkt<br />

für Projektgestaltung, Engineering <strong>und</strong> Qualitätsmanagement verantwortlich.<br />

Der Einstieg in den asiatischen Markt gelang der <strong>Pfleiderer</strong> track systems mit der Beteiligung<br />

am Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Taipeh–Kaohsiung in Taiwan. Neben Engineering-<br />

Leistungen für die Planung <strong>und</strong> den Bau wichtiger Streckenabschnitte werden insbesondere die<br />

Bahnhofbereiche <strong>und</strong> Weichenstellen mit RHEDA 2000®-Technologie ausgestattet. R<strong>und</strong> 65.000<br />

laufende Meter Weichenschwellen stammen aus deutscher Herstellung. Mit einem lokalen<br />

Partner wurden r<strong>und</strong> 125.000 Gleisschwellen produziert.<br />

Für die Modernisierung des ersten Teilabschnitts der Eisenbahntrasse Ankara–Istanbul werden<br />

derzeit mehr als 680.000 Betonschwellen vom Typ B70 in die Türkei geliefert. Die Lieferung<br />

erfolgt sowohl aus deutscher Produktion als auch aus den Werken im rumänischen Buzau sowie<br />

im ungarischen Lábatlan, für die der Auftrag eine Vollauslastung der Kapazitäten für 15 Monate<br />

bedeutet.<br />

Im Auftrag der VAE GmbH, Zeltweg in Österreich, wird die <strong>Pfleiderer</strong> track systems für den<br />

U-Bahn-Ring „Circle Line“ um Singapur bis 2008 r<strong>und</strong> 20.000 Weichenschwellen des Feste<br />

Fahrbahn Systems RHEDA 2000® aus dem Werk Coswig bei Dresden liefern.<br />

In den Wachstumsmärkten China <strong>und</strong> Indien baut die <strong>Pfleiderer</strong> track systems die Präsenz mit<br />

zwei Kooperationen auf:<br />

In China ist die <strong>Pfleiderer</strong> track systems seit 2003 Partner der „German High-Speed Initiative“,<br />

die bereits mit zwei Kompetenzzentren für Bahntechnik in der Hauptstadt Peking <strong>und</strong> in der<br />

südchinesischen Wachstumsregion Guangdong vertreten ist.<br />

In Indien hat die <strong>Pfleiderer</strong> track systems ein Joint Venture mit der heimischen Patil Rail Infrastructure<br />

Ltd., dem größten indischen Bahnschwellenproduzenten, gegründet. Erstes Projekt des<br />

neuen Gemeinschaftsunternehmens mit dem Namen „Patil <strong>Pfleiderer</strong> track systems Pvt. Ltd.“<br />

soll die Beteiligung am Bau einer 300 Kilometer langen Bahnstrecke in der hoch gelegenen <strong>und</strong><br />

gebirgigen Kaschmirregion sein, bei deren Trassenführung bis zu elf Kilometer lange Tunnel<br />

notwendig sein werden.<br />

37<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE


Produktion<br />

Auf das inländische Geschäft der <strong>Pfleiderer</strong> track systems wirkte sich das zurückhaltende Investitionsverhalten<br />

der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> aus. Die Produktionen der deutschen Werke waren im<br />

Geschäftsjahr 2004 neben dem laufenden Inlandsgeschäft auch mit Lieferungen für die internationalen<br />

Projekte in Taiwan <strong>und</strong> den Niederlanden beschäftigt. Die Kapazitätsauslastung der<br />

Werke in Rumänien <strong>und</strong> Ungarn konnte für r<strong>und</strong> 15 Monate durch einen Lieferauftrag für ein<br />

Modernisierungsprojekt in der Türkei gesichert werden.<br />

Im Rahmen des Hochgeschwindigkeitsprojekts in Taiwan wurde mit einem lokalen Partner ein<br />

Werk für die Produktion von r<strong>und</strong> 125.000 Gleisschwellen errichtet. Nach Abschluss des Projekts<br />

wurde das Werk abgebaut <strong>und</strong> kommt voraussichtlich bei weiteren Vorhaben in der Region zum<br />

Einsatz.<br />

Insgesamt produzierte das Business Center track systems an den deutschen Standorten in<br />

Coswig, Langen, Neumarkt, Gernsbach <strong>und</strong> Kirchmöser r<strong>und</strong> 1,2 Mio. Gleisschwellen sowie über<br />

300.000 laufende Meter Weichenschwellen.<br />

Der Auftragsbestand für das In- <strong>und</strong> Ausland umfasst per Ende Dezember 2004 eine Reichweite<br />

von r<strong>und</strong> sechs Monaten.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Vor allem im Bereich der Verkehrstechnik ist die Einhaltung eines gleich bleibend hohen Qualitätsstandards<br />

für alle Produkte von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung. Um diesen hohen Qualitätsstandard<br />

durchgängig für alle Produktgattungen sicherzustellen, ist bei der <strong>Pfleiderer</strong> track systems seit<br />

Jahren ein qualifiziertes Qualitätsmanagement im Einsatz, das kontinuierlich überwacht <strong>und</strong><br />

verbessert wird. Mit der KVP-Methode („Kontinuierliche Verbesserung-Programm“) werden die<br />

Produktivität <strong>und</strong> die Qualität der Arbeitsabläufe permanent gesteigert. Die Zertifizierung nach<br />

DIN EN ISO 9001 des Qualitätsmanagementsystems der Zentraleinheiten <strong>und</strong> der Produktionswerke<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik dokumentiert den hohen Qualitätsstandard der Produkte. International<br />

genießen die Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> track systems einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Im Bereich der Bahntechnik unterzieht die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> die bezogenen Produkte einer Produktqualifizierung.<br />

Auch das im Jahr 2003 in Betrieb genommene Werk am Standort Kirchmöser<br />

in Brandenburg hat neben allen weiteren deutschen Werken der <strong>Pfleiderer</strong> track systems den<br />

Q1-Lieferantenstatus erhalten.<br />

Im Rahmen einer Vorprüfung werden nur geprüfte <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert getestete Materialien von zertifizierten<br />

Lieferanten für die Herstellung der Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik verwendet.<br />

Neben werkseigenen Produktkontrollen in verschiedenen Fertigungsschritten überprüfen<br />

unabhängige akkreditierte Stellen die Waren.<br />

38


Beschaffung<br />

Zur Nutzung von Größenvorteilen durch die Bündelung des Bedarfs an Rohstoffen, Materialien <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen wird der Einkauf der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik zentral gesteuert. Zielsetzung<br />

der Beschaffungsstrategie ist, eine möglichst geringe Kapitalbindung über die Vermeidung<br />

von hohen Lagerbeständen zu erreichen <strong>und</strong> andererseits eine Versorgungssicherheit für Gr<strong>und</strong>stoffe<br />

zur Sicherung der Produktion zu schaffen. Für Standardmaterialien wurden nach Möglichkeit<br />

mittel- bis langfristige Rahmenvereinbarungen getroffen. Durch eine Mehrlieferantenstrategie<br />

für Hauptmaterialien <strong>und</strong> Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe besteht keine unmittelbare Abhängigkeit<br />

von einzelnen Lieferanten. Durch Verlagerung der Rohstoffdisposition für die Betonproduktionen<br />

zu den Lieferanten kann eine Lagerzeit von weniger als einem Werktag erreicht werden.<br />

Die allgemein verzeichnete Erhöhung der Stahlpreise im Berichtsjahr konnte durch langfristige<br />

Lieferverträge weitestgehend abgefedert werden, so dass sich die gesamten Materialkosten<br />

moderat entwickelt haben.<br />

39<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT GESCHÄFTSBEREICHE


ASIEN<br />

Die rasante Wirtschaftsentwicklung Asiens erhöht die Nachfrage nach modernen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig ökologischen Verkehrssystemen. In den aufstrebenden Märkten wird Mobilität<br />

zunehmend zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor.<br />

Mit „High-Speed“ nach Asien<br />

Als Technologieführer bei Schwellensystemen für den Schienenverkehr ist die <strong>Pfleiderer</strong> track<br />

systems international erfolgreich. Mit der Beteiligung am Engineering <strong>und</strong> Bau der neuen<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke in Taiwan, die die Metropolen Taipeh <strong>und</strong> Kaohsiung miteinander<br />

verbindet, gelang der Einstieg in den asiatischen Markt. Mit neuen strategischen Kooperationen<br />

in China <strong>und</strong> in Indien verstärkt die <strong>Pfleiderer</strong> track systems ihre Präsenz <strong>und</strong> ihre Geschäfts-<br />

potenziale in einer der wachstumsstärksten Regionen dieser Welt.


Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Produktneuentwicklung MultiFunktionsPlatte erfolgreich eingeführt<br />

Weiterentwicklung der Systemkonzepte der Festen Fahrbahn „RHEDA 2000®“<br />

zur Geräuschreduzierung<br />

Die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind auf die Optimierung<br />

von Herstellungsverfahren <strong>und</strong> Produkten ausgerichtet. Im engen Austausch mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partnern werden Produkte <strong>und</strong> Services laufend marktnah weiterentwickelt. 69 Qualitätsmanager,<br />

Labortechniker, Produktdesigner <strong>und</strong> Anwendungstechniker in den Geschäftsbereichen<br />

Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik waren 2004 u.a. mit Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben<br />

betraut. Insgesamt wendete der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 2,0 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 2,0 Mio. Euro) für Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten auf.<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten<br />

2004<br />

2003<br />

Engineered Wood<br />

Die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten des Geschäftsbereichs Engineered Wood sind auf<br />

die Sicherung des Recyclingholzeinsatzes sowie die Optimierung der Wertschöpfungskette <strong>und</strong><br />

der Produktweiterentwicklung konzentriert. Im ständigen Dialog mit den K<strong>und</strong>en werden neuartige<br />

Beschichtungen <strong>und</strong> Oberflächen für die Küchenmöbelindustrie erarbeitet. Neueste Produktentwicklung<br />

ist die MultiFunktionsPlatte (MFP) von wodego®. Mit seinen hohen Festigkeitswerten<br />

in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung ist dieser neue Trägerwerkstoff eine günstige Alternative zu Oriented<br />

Stranded Boards (OSB) für den Innenausbauer <strong>und</strong> Schreiner <strong>und</strong> kommt im konstruktiven Holzbau,<br />

Fußbodenaufbau <strong>und</strong> im Laden- <strong>und</strong> Messebau zum Einsatz.<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Im Bereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems werden an die Forschungs<strong>und</strong><br />

Entwicklungsaktivitäten hohe Anforderungen gestellt. Aufgr<strong>und</strong> des hohen technologischen<br />

Standards der einzelnen Produkte ist eine ständige Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklung von Systemkonzepten<br />

notwendig. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Optimierung der Feste Fahrbahn<br />

Systemtechnik RHEDA 2000®, wie z.B. der Entwicklung der Festen Fahrbahn als ein Masse-Feder-<br />

System für den Einsatz an Orten mit erhöhten Anforderungen, z.B. im Gebirge oder in Tunneln<br />

<strong>und</strong> Bahnhöfen, oder zur Reduzierung von Sek<strong>und</strong>ärluftschall-Auswirkungen in anliegenden Gebäuden.<br />

Bei dem so genannten Masse-Feder-System bewirkt ein elastisches Element zwischen<br />

Oberbaukonstruktion <strong>und</strong> Unterbauwerk eine schwingungstechnische Entkoppelung. Die Erschütterungen<br />

werden gedämpft, der sich ausbreitende Körperschall reduziert. Aktuell werden derzeit<br />

bei der Nord-Süd-Verbindung in Berlin ca. 9 km Feste Fahrbahn der Bauart RHEDA 2000® auf<br />

Masse-Feder-System gelagert.<br />

42<br />

2,0 Mio. Euro<br />

2,0 Mio. Euro


Darüber hinaus fordert die permanente technologische Weiterentwicklung von Zügen eine korrespondierende<br />

Weiterentwicklung der Fahrwegsysteme. Hier ist <strong>Pfleiderer</strong> auch mit innerstädtischen<br />

Systemen, z.B. der „Grünen Fahrbahn“ für Straßenbahntrassen, präsent. Im ständigen Dialog<br />

mit den K<strong>und</strong>en erreicht die <strong>Pfleiderer</strong> track systems eine Reduzierung der Geräuschbelastung<br />

<strong>und</strong> antizipiert ästhetische Anforderungen städtebaulicher Planung.<br />

Investitionen<br />

Werksneubau Novgorod, Russische Föderation, schreitet planmäßig voran<br />

Neubau eines MDF-/HDF-Werkes geplant<br />

Die Investitionstätigkeit des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns richtet sich neben Ersatzinvestitionen zum<br />

Erhalt der Anlagen auch auf den Aufbau neuer Produktionsstandorte oder die Entwicklung neuer<br />

Produkte. Interne Renditevorgaben stellen sicher, dass nur Projekte mit einer angemessenen<br />

Kapitalverzinsung durchgeführt werden. Im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern wurden im Geschäftsjahr 2004<br />

45,4 Mio. Euro investiert (Vorjahr 31,7 Mio. Euro).<br />

Investitionen<br />

2004<br />

2003<br />

Engineered Wood<br />

Der Investitionsschwerpunkt des Geschäftsbereichs Engineered Wood liegt auf der Stärkung <strong>und</strong><br />

Erweiterung der Präsenz in der Wachstumsregion Osteuropa, um der dynamischen Marktentwicklung<br />

<strong>und</strong> einer anhaltend großen Nachfrage nach Holzwerkstoffen in dieser Region Rechnung zu<br />

tragen. R<strong>und</strong> ein Drittel der gesamten Investitionen des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns im Geschäftsjahr<br />

2004 flossen in eine Kapazitätserweiterung am Standort Grajewo, Polen. Durch den Umbau der<br />

bestehenden kontinuierlichen Presse für Rohspanplatten wurde die Kapazität bei verbesserter<br />

Produktivität insgesamt um r<strong>und</strong> 5 Prozent erweitert. Bereits im Jahr 2003 wurde der Werksneubau<br />

in Novgorod, Russische Föderation, begonnen. Der Aufbau des Werks zur Herstellung<br />

von Rohspanplatten schreitet planmäßig fort, so dass nach der Erschließung des Gr<strong>und</strong>stücks im<br />

Mai 2004 die Gr<strong>und</strong>steinlegung gefeiert werden konnte. Zur Verwendung kommen hier u.a. auch<br />

Anlagen vom Standort Rheda-Wiedenbrück, dessen Rohspanproduktion zum 30. November 2004<br />

eingestellt wurde. Nach der aktuellen Planung wird mit einem Anlaufen der Produktion zum<br />

Jahresende 2005 gerechnet.<br />

43<br />

31,7 Mio. Euro<br />

45,4 Mio. Euro<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG/INVESTITIONEN


Für den Holzwerkstoffstandort Arnsberg, Deutschland, wurde im September 2004 ein Investitionsprojekt<br />

zur Optimierung der logistischen Prozesse in der HPL-Fertigung gestartet. Eine optimierte<br />

Produktionsplanung <strong>und</strong> -steuerung soll zu deutlich verkürzten Lieferzeiten <strong>und</strong> signifikant<br />

reduzierten Beständen führen. Ziel ist es, nicht nur über die Steigerung des Lieferservice die<br />

Wettbewerbsposition <strong>und</strong> Marktanteile der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe als Partner von Möbelindustrie<br />

<strong>und</strong> Fachhandel zu stärken, sondern auch die Kostensituation am Standort in einem<br />

insgesamt schwierigen nationalen Branchenumfeld bei gleichzeitiger Reduktion der Kapazität<br />

durch Straffung des Verkaufsprogramms zu verbessern.<br />

Im Oktober 2004 hat <strong>Pfleiderer</strong> angekündigt, mit dem Neubau eines Werkes für die Produktion<br />

von MDF- <strong>und</strong> HDF-Platten zu beginnen. Mit dem Vorhaben werden die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

ihre Kapazität des Trägerwerkstoffs MDF bzw. HDF für die Möbel- <strong>und</strong> Fußbodenindustrie ausweiten<br />

<strong>und</strong> tragen der zunehmenden Nachfrage nach MDF aus der Möbelindustrie Rechnung.<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Die Investitionstätigkeit des Geschäftsbereichs Infrastrukturtechnik konzentrierte sich im Geschäftsjahr<br />

2004 auf die Erweiterung <strong>und</strong> Modernisierung bestehender Anlagen. An den Standorten<br />

Buzau in Rumänien <strong>und</strong> Lábatlan in Ungarn wurden auftragsbezogene Produktionsanpassungen<br />

vorgenommen. Im Rahmen eines Modernisierungsprojektes der Eisenbahntrasse<br />

von Ankara nach Istanbul in der Türkei werden mehr als 680.000 Betonschwellen von diesen<br />

beiden Werken geliefert. Mit diesem Auftrag konnte eine Auslastung der Kapazitäten für 15 Monate<br />

gesichert werden.<br />

Im Weichenschwellenwerk Kirchmöser, Brandenburg, sowie in der Schwellenproduktion am<br />

Standort Coswig wurden die bestehenden Anlagen modernisiert.<br />

Umweltbericht<br />

Hinsichtlich des Umweltschutzes stand das Geschäftsjahr 2004 gr<strong>und</strong>sätzlich unter der Vorgabe,<br />

die Produktionsanlagen an den neuesten Stand der Technik anzupassen, der in der Technischen<br />

Anleitung Luft 2002 festgeschrieben ist. Hierzu wurden an fast allen Standorten Genehmigungsverfahren<br />

durchgeführt bzw. Änderungsbescheide durch die Behörden erlassen, die neue bzw.<br />

niedrigere Grenzwerte sowie ein umfassenderes Emissionsüberwachungssystem zur Folge haben.<br />

Am Standort Leutkirch wurde ein Genehmigungsverfahren mit dem Ziel durchgeführt, die<br />

Schallwerte in der Nachbarschaft zu senken sowie zur weiteren Verbesserung der Luftsituation<br />

zukünftig eine Freilagerung von staubenden Gütern (z.B. Sägespänen) nicht mehr vorzunehmen,<br />

sondern diese in Silos zu lagern. Ebenso wurde im Berichtszeitraum in Leutkirch der Nass-Elektro-<br />

Filter zur Reinigung der Trocknerabluft komplett mit einem Kostenvolumen von 1,1 Mio. Euro<br />

überholt <strong>und</strong> so eine weitere Senkung der Emissionswerte erreicht.<br />

44


Durch die weitere Optimierung der Energiezentrale am Standort Neumarkt wurde eine deutliche<br />

Senkung des CO-Emissionswertes erreicht <strong>und</strong> für die Spänetrockner ein zusätzlicher Emissionsgrenzwert<br />

für organische Stoffe eingeführt, kombiniert mit neuen kontinuierlichen Messsystemen.<br />

Im Werk I Gütersloh wurden die Imprägnieranlagen, die nicht mehr dem Stand der Technischen<br />

Anleitung Luft 2002 entsprachen, außer Betrieb genommen. Bei einer geplanten Verlagerung dieser<br />

Produktion in das Werk III ist beabsichtigt, die Abluft mit einem Katalysator nachzureinigen. Zur<br />

Verbesserung der Schallsituation in der Umgebung des Spanplattenwerkes wird in den nächsten<br />

Jahren in einem Umfang von knapp 1 Mio. Euro in Schallschutzmaßnahmen investiert.<br />

Da nahezu alle Energieerzeugungsanlagen der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe mit Biomasse betrieben<br />

werden, sind sie für das Thema Emissionshandel bestens gerüstet, ein Zukauf von Emissionszertifikaten<br />

ist aus heutiger Sicht nicht notwendig.<br />

Organisation<br />

Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2004 infolge der<br />

Veräußerung von Geschäftsbereichen vereinfacht. Die Abgabe des Business Centers Poles &<br />

Towers mit den Aktivitäten in den USA <strong>und</strong> in Europa sowie die Trennung vom Entwicklungsgeschäft<br />

water systems führte zu einer Straffung der Struktur des Konzerns, wobei die Gr<strong>und</strong>struktur<br />

mit der Aufteilung in zwei operative Bereiche <strong>und</strong> eine Holding mit Servicefunktionen<br />

erhalten geblieben ist. Gesellschaftsrechtliche Änderungen haben sich durch die Trennung von<br />

Geschäftsbereichen ergeben. Neu in den Konsolidierungskreis aufgenommen wurde aufgr<strong>und</strong> der<br />

Akquisition der Standort Nidda. Eine genaue Auflistung der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen kann<br />

dem Konsolidierungskreis entnommen werden.<br />

45<br />

Geschäftsbereich<br />

Engineered Wood<br />

Business Unit West<br />

Business Unit East<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsbereich<br />

Infrastrukturtechnik<br />

<strong>Pfleiderer</strong><br />

track systems<br />

Overheadfunktionen<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT UMWELTBERICHT/ORGANISATION<br />

<strong>Pfleiderer</strong><br />

Service GmbH


Personal<br />

Der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern zählte zum 31. Dezember 2004 einschließlich Organmitgliedern 4.431 Mitarbeiter<br />

(2003: 5.614). Davon waren 1.519 Mitarbeiter im Ausland beschäftigt. Hier ist zu berücksichtigen,<br />

dass aufgr<strong>und</strong> der Trennung von den beiden Business Units Poles & Towers USA<br />

<strong>und</strong> Europe sowie der Business Unit water systems 1.177 Mitarbeiter dem Konzern zum Stichtag<br />

31. Dezember 2004 nicht mehr zugerechnet werden. Dagegen kamen durch die Akquisition<br />

des Standortes Nidda im Geschäftsbereich Holzwerkstoffe 161 Mitarbeiter hinzu.<br />

An acht Ausbildungsstandorten bietet <strong>Pfleiderer</strong> 18 kaufmännische <strong>und</strong> gewerbliche Lehrberufe<br />

an. Zum 31. Dezember 2004 beschäftigte <strong>Pfleiderer</strong> konzernweit 155 Auszubildende, davon 70 in<br />

kaufmännischen <strong>und</strong> 85 in gewerblichen Berufen.<br />

Zurzeit befinden sich 77 Mitarbeiter in Altersteilzeitmodellen. 77 Mitarbeiter feierten in 2004 ihr<br />

25-jähriges Firmenjubiläum, 16 Mitarbeiter sogar ihre 40-jährige Firmenzugehörigkeit.<br />

Im Rahmen des „Long Term Incentive Program“ des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wurden im Geschäftsjahr<br />

2004 563.016 Stock Options gewährt. Genauere Angaben zum Stock Option Program, das<br />

im Jahr 2001 von der Hauptversammlung verabschiedet wurde, sind dem Anhang zum Konzernabschluss<br />

zu entnehmen.<br />

46<br />

2004 2003<br />

per 31.12. (ohne Auszubildende) Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt<br />

Continued Operations:<br />

<strong>AG</strong>/Corporate Units 16 0 16 28 0 28<br />

Service Units 75 2 77 117 2 119<br />

Holzwerkstoffe<br />

Infrastrukturtechnik<br />

2.492 983 3.475 2.474 976 3.450<br />

(nur track systems) 327 534 861 295 495 790<br />

Summe Kerngeschäft 2.910 1.519 4.429 2.914 1.473 4.387<br />

Discontinued Operations:<br />

Wind Energy 2 – 2 29 21 50<br />

water systems – – – 29 0 29<br />

Poles & Towers USA – – – – 458 458<br />

Poles & Towers Europe – – – 678 12 690<br />

Summe gesamt 2.912 1.519 4.431 3.650 1.964 5.614


Personalentwicklung<br />

Der <strong>Pfleiderer</strong> business campus ist die Personalentwicklungsplattform des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns.<br />

Kompetenzen der Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter will <strong>Pfleiderer</strong> strategiegerecht entwickeln <strong>und</strong><br />

somit Vorteile gegenüber dem Wettbewerb schaffen. Hierfür stehen den Mitarbeitern zielgruppenspezifische,<br />

mehrstufige Qualifizierungsprogramme für Führung, Motivation, Integration <strong>und</strong> Qualifikation<br />

zur Verfügung.<br />

Der business campus trägt mit seinen Veranstaltungen auch zur Verbesserung der Identifikation<br />

mit dem Unternehmen bei <strong>und</strong> leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung der Unternehmenskultur.<br />

Zukunft braucht Zusammenhalt<br />

Wichtigste Aktivität der Personalentwicklung im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2004 war<br />

die Begleitung des Prozesses zur Entwicklung von Leitlinien für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit.<br />

Während sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stetig verändern <strong>und</strong> die Mitarbeiter vor<br />

immer neue Herausforderungen stellen, sollen die Leitlinien Halt <strong>und</strong> Orientierung bieten. Mitarbeiter,<br />

Führungskräfte <strong>und</strong> Betriebsräte haben gemeinsam in einem intensiven Prozess diese<br />

Gr<strong>und</strong>regeln für den Umgang miteinander aufgestellt, da sie überzeugt sind, so die Leistung auf<br />

allen Ebenen, in allen Bereichen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen zu verbessern <strong>und</strong> das Unternehmen<br />

für die Zukunft zu stärken.<br />

Entwickelt wurden die Leitlinien für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit durch Einbeziehung von Mitarbeitern<br />

verschiedenster Hierarchie-Ebenen. Die Einführung erfolgt in einer Kaskade von oben<br />

nach unten. Dies sichert, dass sich die Führungskräfte für die Umsetzung verantwortlich fühlen.<br />

Jugend forscht<br />

Zum neunten Mal übernahm die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 2004 die Patenschaft für den Oberpfälzer<br />

Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“. Unter dem Motto „Auf einmal ist alles relativ“ stellten<br />

im März 2004 115 Teilnehmer aus den Schulen <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieben der Region insgesamt<br />

68 Projekte aus.<br />

Im Rahmen von „Azubi forscht“ haben die kaufmännischen <strong>und</strong> gewerblichen Auszubildenden der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> die Möglichkeit, mit Gruppenarbeiten aus den Bereichen Arbeitswelt <strong>und</strong> Technik<br />

am Wettbewerb teilzunehmen. So fördert <strong>Pfleiderer</strong> bereits während der Ausbildung wesentliche<br />

Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, systematisches Vorgehen, Organisations- <strong>und</strong> Transferfähigkeit.<br />

Die jeweils jüngsten Gewinner des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ werden von <strong>Pfleiderer</strong><br />

zu einem Weiterbildungs-Camp eingeladen, wo sie sich mit dem künftigen Berufsleben auseinander<br />

setzen <strong>und</strong> ihre Forschungsideen in die Praxis umsetzen können.<br />

47<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT PERSONAL


Leitlinien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für Führung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

1. Wir leben eine zukunftsgerichtete Führungskultur<br />

Wir begegnen unseren Mitarbeitern mit Wertschätzung <strong>und</strong> führen durch Vorbild. Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter verstehen sich als Partner, die sich gegenseitig fordern <strong>und</strong> fördern. Das partnerschaftliche<br />

Miteinander ist im Gesamtinteresse des Unternehmens. Unser Selbstvertrauen<br />

beruht auf unseren Leistungen <strong>und</strong> unserer Lernbereitschaft. Erfolg bestätigt uns <strong>und</strong> gibt uns<br />

Kraft. Fehler sind uns Ansporn für Verbesserung. Kritikfähigkeit <strong>und</strong> Kritikbereitschaft sind<br />

wesentliche Führungseigenschaften. Wir diskutieren offen <strong>und</strong> streiten respektvoll um optimale<br />

Ergebnisse.<br />

2. Wir entwickeln zielgerichtete Organisationsstrukturen<br />

Wir schaffen klare Strukturen mit eindeutigen Zuständigkeiten für Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Durch kurze <strong>und</strong> transparente Entscheidungswege beschleunigen wir unsere Abläufe. Zur Stärkung<br />

unserer Leistungskraft reduzieren wir unnötige Komplexität <strong>und</strong> optimieren ständig unsere<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> Arbeitsprozesse. Die produktive <strong>und</strong> konstruktive interne Zusammenarbeit<br />

sichert die Effizienz unserer Prozesse.<br />

3. Wir fördern Leistung, unternehmerisches Handeln <strong>und</strong> Vertrauen<br />

Wir stärken das Leistungsvermögen unserer Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter, indem wir ihre<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> ihre Entwicklung im Unternehmen gezielt fördern. Damit sorgen wir gleichermaßen<br />

für Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Selbstvertrauen. Wir fördern unternehmerisches Handeln, indem<br />

wir Ziele <strong>und</strong> Verantwortung übertragen. Wir würdigen das Erreichen gemeinsam vereinbarter Ziele<br />

im Team oder auch als Einzelleistung. Damit schaffen wir ein Klima von Leistung, innerer Beteiligung<br />

<strong>und</strong> Vertrauen. Leistung lohnt sich bei uns. Das vertrauensvolle Miteinander ist wesentlich<br />

für den Erfolg unseres Unternehmens. Dies ist auch die Gr<strong>und</strong>lage für eine respektvolle Zusammenarbeit<br />

mit unseren Arbeitnehmervertretern.<br />

4. Wir sind zuverlässig <strong>und</strong> lassen uns an unseren Aussagen messen<br />

Wir kommunizieren vollständig, klar <strong>und</strong> zeitnah. Wir stehen zu unseren Aussagen <strong>und</strong> Zusagen<br />

<strong>und</strong> lassen uns an unserem Handeln messen. Durch offene <strong>und</strong> respektvolle Kommunikation<br />

sorgen wir für Berechenbarkeit <strong>und</strong> schaffen so Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung. In der Kooperation<br />

mit unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anderen Geschäftspartnern handeln wir dienstleistungs- <strong>und</strong> serviceorientiert.<br />

5. Wir sind ein verantwortungsbewusstes Unternehmen<br />

Wir bekennen uns zu unseren Eckwerten: Innovation, Vertrauen, Leistung, Verantwortung <strong>und</strong><br />

Identifikation. Wir begeistern unsere Mitarbeiter für diese Werte <strong>und</strong> schaffen damit eine wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage für den wirtschaftlichen Erfolg <strong>und</strong> die Wertsteigerung unseres Unternehmens.<br />

Wir handeln im Interesse unserer Kapitalgeber <strong>und</strong> in Verantwortung für unsere Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Geschäftspartner wie auch für Umwelt, Staat <strong>und</strong> Gesellschaft. Das uns von unseren Kapitalgebern<br />

anvertraute Firmenvermögen behandeln wir verantwortungsbewusst. Bewährtes respektieren<br />

wir <strong>und</strong> verbinden es mit Neuem. Dabei bauen wir unsere Stärken permanent aus.<br />

48


Risikomanagement<br />

Die Geschäftspolitik der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist darauf ausgerichtet, die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />

kontinuierlich zu verbessern. Als international agierender Konzern ist das Unternehmen<br />

mit einer Vielzahl von möglichen Risiken konfrontiert. Das frühzeitige Erkennen von Risiken,<br />

ihre Kontrolle <strong>und</strong> Beherrschung sowie gleichzeitig die konsequente Wahrnehmung von unternehmerischen<br />

Chancen ist eine zentrale Aufgabe des Vorstands <strong>und</strong> aller Mitarbeiter. Dementsprechend<br />

informieren sich Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat regelmäßig über Risiken, die sowohl die<br />

Entwicklung der beiden Geschäftsbereiche Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik als auch<br />

des Gesamtkonzerns maßgeblich beeinflussen könnten. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats<br />

wurde der Risikomanagementbericht 2004 in seiner Sitzung am 17. März 2004 vorgetragen.<br />

Zur frühzeitigen Identifikation, zur Bewertung <strong>und</strong> zum angemessenen Umgang mit wesentlichen<br />

<strong>und</strong> bestandsgefährdenden Risiken wird ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechendes<br />

Risikomanagementsystem verwendet, das integraler Bestandteil des gesamten Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Berichterstattungsprozesses ist. Den Rahmen dafür gibt ein Risikomanagement-Handbuch vor.<br />

Dieses enthält die Vorgaben für<br />

die Risikoermittlung <strong>und</strong> Risikobeurteilung,<br />

die Festlegung der aktuellen Risikobehandlung,<br />

die Festlegung neuer oder ergänzender Maßnahmen zur Risikobehandlung sowie<br />

die Verfolgung der Risikoentwicklung <strong>und</strong> der Maßnahmen.<br />

Das gesamte Risikomanagement wird von einer zentralen Stabsstelle gesteuert <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. <strong>Pfleiderer</strong> legt dabei besonderen Wert auf einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Unternehmen, durch den sichergestellt werden soll, dass neue Ansätze <strong>und</strong><br />

Ideen in das Risikomanagement des Konzerns einfließen. Neben der zentral zuständigen Stelle<br />

Risikomanagement sind in den einzelnen operativen Geschäftsbereichen <strong>und</strong> den zentralen Funktionen<br />

Risikobeauftragte bestimmt worden, die für jeden Unternehmensbereich die Einhaltung<br />

des Systems gewährleisten. Darüber hinaus sind alle Führungskräfte des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns aufgefordert,<br />

bei jedem einzelnen Mitarbeiter die Sensibilität für das Erkennen <strong>und</strong> die Vermeidung<br />

von Risiken zu fördern. Neben einer Sofortberichterstattung bei plötzlicher Veränderung der Risikosituation<br />

führen die Verantwortlichen monatliche Überprüfungen der bestehenden Risiken sowie<br />

eine Identifizierung potenzieller weiterer Risiken durch. Die Ergebnisse werden vierteljährlich in<br />

einem gesonderten Bericht zusammengefasst <strong>und</strong> dem Vorstand sowie den jeweiligen Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrats <strong>und</strong> des Prüfungsausschusses vorgelegt. Eine Prüfung des aktuellen Risikomanagementsystems<br />

auf Angemessenheit <strong>und</strong> Wirksamkeit erfolgt intern durch die Revision <strong>und</strong><br />

extern durch die Wirtschaftsprüfer.<br />

Wie in den Vorjahren werden im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern derzeit keine Risiken gesehen, die bestandsgefährdend<br />

sein könnten oder die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des Unternehmens maßgeblich<br />

beeinflussen könnten.<br />

Im Folgenden werden die für die Geschäftstätigkeit von <strong>Pfleiderer</strong> wesentlichen Risiken aufgeführt.<br />

49<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT


Gesamtwirtschaftliche <strong>und</strong> politische Risiken sowie Branchenrisiken<br />

Der Konzern wird im Planungszeitraum sein Geschäftsvolumen überwiegend im Inland <strong>und</strong> in<br />

Osteuropa, vor allem in Polen, erwirtschaften. Im Rahmen des geplanten Markteintritts in Russland<br />

wird die aktive Beobachtung <strong>und</strong> Abschätzung der politischen Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

Entwicklungen des Landes für die Planung <strong>und</strong> Steuerung der eigenen Geschäftsaktivitäten an<br />

Bedeutung gewinnen. Die im Inland andauernde schwache Binnenkonjunktur führt in beiden<br />

Geschäftsbereichen zu einem weiterhin verstärkten Wettbewerb. Dem unverändert bestehenden<br />

Kosten- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck im Inland begegnet <strong>Pfleiderer</strong> mit entsprechenden Maßnahmen<br />

zur Kostensenkung <strong>und</strong> Produktivitätssteigerung sowie mit einem Abbau der Fixkosten <strong>und</strong> mit<br />

Kapazitätsbereinigungen. Auswirkungen daraus sind in der Geschäftsplanung ausreichend berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> stellen kein spezifisches Risiko dar. Dem hohen Kostenniveau in Deutschland<br />

wird durch den verstärkten Aus- <strong>und</strong> Aufbau von Produktionsstandorten im osteuropäischen<br />

Ausland begegnet. Konjunkturelle Risiken für die Absatzmärkte im Ausland mit nennenswerten<br />

Auswirkungen auf das Ergebnis werden unter Umständen in Polen, wenngleich auch mit sehr<br />

geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, erwartet.<br />

Im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik mit dem Business Center track systems wirkt sich insbesondere<br />

der verringerte Budgetumfang der Deutschen Bahn <strong>AG</strong> für Investitionsvorhaben aus.<br />

Eine Ausweitung des Geschäftsvolumens <strong>und</strong> stetige Verbesserung der Erträge des Geschäftsbereichs<br />

setzt deshalb den weiteren Ausbau der bisherigen Auslandsaktivitäten beim Aufbau<br />

von Hochgeschwindigkeitsstrecken im europäischen <strong>und</strong> asiatischen Raum voraus. Für diese<br />

Expansion sowie zur Wahrung der Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsstärke wird der Geschäftsbereich<br />

auch zukünftig Akquisitionen vornehmen <strong>und</strong> strategische Allianzen wie Joint Ventures<br />

eingehen. Dies eröffnet einerseits Ergebnischancen, erfordert andererseits aber auch zusätzliche<br />

organisatorische <strong>und</strong> personelle Maßnahmen.<br />

Im Bereich der Holzwerkstoffe sind auch für 2005 Auswirkungen in Umsatz <strong>und</strong> Ergebnis insbesondere<br />

aufgr<strong>und</strong> der anhaltenden Kaufzurückhaltung der privaten inländischen Haushalte bei<br />

Möbeln <strong>und</strong> Wohnungseinrichtungen nicht auszuschließen. Die ebenfalls in den letzten Jahren<br />

das Preisniveau belastenden Überkapazitäten in der Spanplattenindustrie konnten durch die<br />

Schließung des Standorts Rheda in 2004, die in einigen Bereichen erst im August 2005 vollzogen<br />

sein wird, abgebaut werden. Diese Maßnahme wird nach Einschätzung des Unternehmens<br />

auch längerfristig den Preisdruck im Spanplattenbereich reduzieren.<br />

Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen<br />

Der Markteintritt neuer Anbieter mit nennenswertem Einfluss auf die Wettbewerbsverhältnisse in<br />

den Märkten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird nicht befürchtet. Ebenso wenig werden bei den Abnehmern<br />

Anzeichen für Konzentrationsprozesse <strong>und</strong> dementsprechend auch keine daraus resultierenden<br />

Risiken gesehen. Dagegen ist die Gefahr von Insolvenzen bei einzelnen K<strong>und</strong>en in<br />

keinem der für <strong>Pfleiderer</strong> relevanten Märkte gr<strong>und</strong>sätzlich auszuschließen, würde aber nicht den<br />

Fortbestand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> gefährden. Das mit Insolvenzen verb<strong>und</strong>ene Risiko von Forderungsausfällen<br />

ist entsprechend der erlassenen Konzernrichtlinie durch Kreditversicherungen<br />

weitestgehend abgedeckt.<br />

Risiken aus einer potenziellen Verletzung fremder Schutzrechte werden derzeit nicht gesehen.<br />

Ebenfalls bestehen keine Risiken im Bereich Produktentwicklung <strong>und</strong> Fertigungstechnik, da<br />

sich <strong>Pfleiderer</strong> in seinen Geschäftsbereichen zumindest auf dem aktuellen Stand der Technik<br />

befindet.<br />

50


<strong>Pfleiderer</strong> betreibt Fertigungsstätten mit überwiegend kontinuierlich arbeitenden Anlagen im<br />

Mehrschichtbetrieb. Die daraus resultierende hohe organisatorische <strong>und</strong> technische Komplexität<br />

birgt bei Störungen in der Wertschöpfungskette die Gefahr von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen<br />

sowie Umwelt- <strong>und</strong> Arbeitssicherheitsrisiken. Störungen <strong>und</strong> Ausfällen wird durch<br />

ein aktiv vorbeugendes Instandhaltungsmanagement begegnet, im Rahmen dessen die Anlagen<br />

sorgfältig gewartet <strong>und</strong> die Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Insbesondere bei der Holzverarbeitung<br />

sind Brand- <strong>und</strong> Explosionsfälle nicht vollständig auszuschließen. Die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenschäden sowie die möglichen Verluste durch Betriebsstillstand sind<br />

durch entsprechende Versicherungen wirtschaftlich sinnvoll gedeckt. Des Weiteren existieren zur<br />

Vermeidung entsprechender Schadensfälle die erforderlichen technischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Vorkehrungen sowie für einen möglichen Schadensfall festgelegte Einsatz- <strong>und</strong> Katastrophenpläne.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht keine Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten, da für die Geschäftstätigkeit<br />

eine Vielzahl verschiedener Rohmaterialien benötigt wird. Die Versorgung ist über eine Multisourcing-Einkaufspolitik<br />

gesichert. Bei einigen wenigen Rohstoffen bzw. Vorprodukten gibt es<br />

allerdings nur wenige Zulieferer. Lieferausfälle, Lieferverzögerungen oder Qualitätsmängel<br />

könnten demzufolge zu Produktionsstörungen führen <strong>und</strong> sich negativ auf die Ertragslage auswirken.<br />

<strong>Pfleiderer</strong> begegnet diesen Risiken durch das Eingehen langfristiger Lieferverträge <strong>und</strong><br />

eine entsprechende Einkaufsorganisation, die die termingerechte Verfügbarkeit der Rohstoffe<br />

<strong>und</strong> ihre Qualität laufend überwacht. Preiserhöhungen werden derzeit bei einzelnen Rohstoffen<br />

erwartet. Diese sind aber in den Planungen bereits berücksichtigt. Die Abhängigkeit von der zukünftigen<br />

Energiekostenentwicklung wird durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) gezielt<br />

gesenkt.<br />

Personelle Risiken<br />

Personalrisiken wie Fluktuation bzw. Know-how-Verlust, Demotivation, unzureichende Qualifikation<br />

<strong>und</strong> Wettbewerb um Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte begrenzt <strong>Pfleiderer</strong> mit modernen Personalinstrumenten.<br />

Zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen werden attraktive Vergütungssysteme<br />

<strong>und</strong> Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramme geboten. Potenzialbeurteilungsverfahren stellen interne<br />

Nachfolgen <strong>und</strong> Stellenbesetzungen sicher. Der enge Kontakt zu ausgewählten Hochschulen unterstützt<br />

die Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs.<br />

Risiken aus der Finanzierung<br />

<strong>Pfleiderer</strong> versteht unter finanziellen Risiken Liquiditäts- <strong>und</strong> Marktpreisrisiken, die insbesondere<br />

durch Transaktionen im operativen Geschäft <strong>und</strong> deren Absicherung sowie durch die Finanzierung<br />

des Konzerns entstehen. Gr<strong>und</strong>sätzlich werden alle finanziellen Risiken unter Verwendung entsprechender<br />

finanzwirtschaftlicher Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungsinstrumente von der zentralen Finanzabteilung<br />

überwacht. Das in der Verantwortung der operativen Bereiche liegende Debitorenmanagement<br />

wird von dieser Stelle ebenfalls kontrolliert, wobei der Überwachung der von der<br />

Kreditversicherung gesetzten Limite angesichts zunehmender Insolvenzfälle eine immer größere<br />

Bedeutung zukommt.<br />

51<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT


Liquiditätsrisiken werden derzeit nicht gesehen. Durch die aus der Veräußerung des Business<br />

Centers Poles & Towers resultierenden Verkaufserlöse <strong>und</strong> Kapitalmarkttransaktionen in Polen<br />

sowie durch das Ausnutzen von alternativen Finanzierungsinstrumenten konnte die Nettoverschuldung<br />

im Jahr 2004 nochmals halbiert werden. Des Weiteren stehen dem Unternehmen ausreichend<br />

Kreditlinien im kurz- <strong>und</strong> langfristigen Bereich zur Verfügung; eine zusätzliche Nutzung<br />

des Kapitalmarkts wurde mit der Platzierung eines Schuldscheindarlehens über 40 Mio. Euro in<br />

2004 erfolgreich umgesetzt <strong>und</strong> zur Neustrukturierung der Finanzschulden genutzt. Demnach<br />

stellt das verfügbare Kreditvolumen aus heutiger Sicht eine ausreichende Finanzierungs- <strong>und</strong><br />

Liquiditätsversorgung sicher.<br />

Marktpreisrisiken betreffen vorwiegend Wechselkurse, Zinssätze <strong>und</strong> Marktwerte der Geldanlagen.<br />

<strong>Pfleiderer</strong> verfolgt mit seiner Risikopolitik das Ziel, Schwankungen in Ergebnissen <strong>und</strong><br />

Bewertungen einzugrenzen, die durch Änderungen von Wechselkursen, Zinssätzen oder Werten<br />

hervorgerufen werden. Angesichts eines vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens außerhalb<br />

des Euro-, Zloty- <strong>und</strong> Dollarraumes <strong>und</strong> einer gezielten Kurssicherung werden nennenswerte<br />

Kursrisiken nicht erwartet. Eine Gefährdung durch essenzielle Zinssteigerungen kann für den<br />

Planungszeitraum angesichts bestehender Kreditlinien <strong>und</strong> der damit fixierten Konditionen<br />

nahezu ausgeschlossen werden.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sowie ihre Tochtergesellschaften sind nicht in Gerichts- oder Schiedsverfahren<br />

verwickelt, die nach heutigen Einschätzungen einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die wirtschaftliche<br />

Lage des Konzerns haben könnten. Eine eigene Rechtsabteilung hat die Aufgabe, die<br />

formal <strong>und</strong> inhaltlich korrekte Handhabung rechtlich relevanter Sachverhalte, insbesondere bei der<br />

Abfassung von Verträgen <strong>und</strong> bei der Prozessführung, im gesamten Konzern unter etwaiger Einbindung<br />

externer Spezialisten sicherzustellen. Zur Absicherung gegen Gewährleistungsansprüche,<br />

mit denen das Unternehmen aufgr<strong>und</strong> seiner Geschäftstätigkeit zwangsläufig konfrontiert wird,<br />

hat der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ausreichend Rückstellungen gebildet oder einen Teil der Risiken durch<br />

entsprechende Versicherungen wirtschaftlich sinnvoll abgedeckt.<br />

IT-Risiken <strong>und</strong> sonstige Risiken<br />

Potenzielle Risiken aus der Informationstechnik, wie beispielsweise unberechtigte Datenzugriffe<br />

oder Datenmissbrauch, werden durch verschiedene Maßnahmen begrenzt, die sich auf Mitarbeiter,<br />

Organisation, Applikationen, Systeme <strong>und</strong> Netzwerke beziehen. Für die Unterstützung<br />

unserer technischen <strong>und</strong> kaufmännischen Prozesse werden ausschließlich Standardprodukte<br />

führender Softwareanbieter eingesetzt. Für unsere Mitarbeiter erstellen wir im kommenden Geschäftsjahr<br />

eine unternehmensweite Richtlinie für den Umgang mit Informationen sowie zur<br />

sicheren Nutzung von Informationssystemen. Darüber hinaus werden die technischen Schutzmaßnahmen,<br />

wie z.B. Firewalls oder Virenscanner, zukünftig jährlich durch ein internes IT-<br />

Security-Audit geprüft.<br />

Zur Ausschaltung <strong>und</strong> Eingrenzung von Umweltrisiken wurden bereits in der Vergangenheit für<br />

den Konzern <strong>und</strong> in den Geschäftsbereichen Umweltbeauftragte eingesetzt <strong>und</strong> entsprechende<br />

Richtlinien erlassen. Aufgr<strong>und</strong> von Gutachten kann an einzelnen Produktionsstandorten mit<br />

Altlasten gerechnet werden. Entsprechende Kontroll- <strong>und</strong> Überwachungsmaßnahmen wurden<br />

eingeleitet. Die Kosten hierfür sind in der Planung bereits berücksichtigt.<br />

52


Marketing <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Die Marketing- <strong>und</strong> Kommunikationsaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind den Zielgruppen<br />

entsprechend organisiert. Während die K<strong>und</strong>enansprache <strong>und</strong> die Fach-PR in den operativen Bereichen<br />

Engineered Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik erfolgt, verantwortet die zentrale Einheit<br />

Corporate Communication den Kontakt zum Kapitalmarkt, zur Wirtschaftspresse <strong>und</strong> zu den Mitarbeitern.<br />

Insgesamt betrugen die Marketingaufwendungen in den Geschäftsbereichen Engineered<br />

Wood <strong>und</strong> Infrastrukturtechnik sowie in der zentralen Einheit Corporate Communication 3,9 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 5,8 Mio. Euro).<br />

Corporate Communication<br />

Die Kommunikationsaktivitäten der zentralen Einheit Corporate Communication haben die Vermittlung<br />

der strategischen Ausrichtung <strong>und</strong> Positionierung des Konzerns zur Aufgabe <strong>und</strong> richten<br />

sich vor allem an die Mitarbeiter, die Wirtschaftspresse <strong>und</strong> den Kapitalmarkt. Mit Hilfe regelmäßiger<br />

Publikationen wie Geschäfts- <strong>und</strong> Quartalsberichten, durch den Internet-Auftritt <strong>und</strong> das<br />

Mitarbeitermagazin „Imagine“ sowie durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit wird der Kontakt<br />

zu den Zielgruppen gepflegt.<br />

Engineered Wood<br />

Im Geschäftsjahr 2004 waren die Marketing- <strong>und</strong> Kommunikationsaktivitäten des Geschäftsbereichs<br />

Engineered Wood auf die Optimierung der K<strong>und</strong>enansprache ausgerichtet. Nach der<br />

Einführung eines neuen Vertriebs- <strong>und</strong> Markenkonzepts im Geschäftsjahr 2003 vertreiben die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ihr Produkt- <strong>und</strong> Leistungsportfolio in Deutschland über die Marken<br />

wodego®, Thermopal® <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong>. Eine spezifischere Ausrichtung der Produkt- <strong>und</strong> Serviceangebote<br />

auf die K<strong>und</strong>en aus Industrie, Handel <strong>und</strong> Verarbeitung bietet zeitgemäße Lösungen,<br />

überzeugende Qualität <strong>und</strong> zuverlässigen Lieferservice.<br />

Die Premiummarke Thermopal® bietet 14 Trägerwerkstoffe für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke:<br />

von schwer entflammbar bis nicht brennbar, von elektrostatisch ableitend bis zu<br />

erhöhter Biegefestigkeit, von stoßfest bis zur Leichtbauplatte mit hoher Druckfestigkeit. Für die<br />

dekorative Veredelung steht ein Sortiment von mehr als 300 Dekoren <strong>und</strong> 16 Strukturen zur<br />

Auswahl. Zu den K<strong>und</strong>en zählt Thermopal® nationale <strong>und</strong> internationale Unternehmen aus dem<br />

Holzhandel, der hochspezialisierten Möbelindustrie, dem Innenausbau <strong>und</strong> speziellen Branchen,<br />

wie beispielsweise dem Schiffsbau. Der Vertrieb erfolgt über ein Leithändlernetz.<br />

Das Erscheinungsbild der Marke Thermopal® – einer eingeführten Traditionsmarke – wurde im<br />

Jahr 2004 überarbeitet <strong>und</strong> der neue Marktauftritt konsequent umgesetzt: Messestand, Produktkatalog,<br />

Broschüren sowie die Geschäftsausstattung erhielten ein neues Aussehen. Zur stärkeren<br />

Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb wurden vor allem die besondere K<strong>und</strong>ennähe, die<br />

Fortschrittlichkeit der Arbeitsweise sowie die überdurchschnittliche Vielfalt in Design- <strong>und</strong> Gestaltungsfragen<br />

herausgearbeitet.<br />

53<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT MARKETING UND KOMMUNIKATION


Die jüngste Marke wodego® bietet in enger Zusammenarbeit mit r<strong>und</strong> 200 ausgewählten Stützpunkthändlern<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en aus der mittelständischen Industrie eine umfassende Produktpalette<br />

mit Rohspan-, Verlege- <strong>und</strong> MFP-Platten sowie das 266 Dekore umfassende Sortiment der<br />

Dekorplatten, HPL (High Pressure Laminate) <strong>und</strong> Postforming-Elemente. Wichtiger Teil der neuen<br />

„wodego®-Familie“ sind dabei die traditionsreichen Duropal-Produkte mit ihren Arbeitsplatten<br />

<strong>und</strong> Hochdruckschichtstoffen für stark beanspruchte Oberflächen. Nach der Einführung in den<br />

deutschen Markt im Jahr 2003 wurde der Markenauftritt 2004 auf die internationalen Märkte<br />

in Frankreich, England <strong>und</strong> die Beneluxstaaten ausgedehnt.<br />

Marke Gesellschaft Zielgruppe<br />

Infrastrukturtechnik<br />

Die internationale Fachmesse für nationale <strong>und</strong> internationale Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager des<br />

Personen- <strong>und</strong> Güterverkehrs „InnoTrans“ in Berlin ist die wichtigste Branchenplattform zur<br />

Präsentation des Leistungsportfolios der <strong>Pfleiderer</strong> track systems. Vom 21. bis 24. September<br />

2004 zeigte das Business Center sein umfassendes Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum, das vom<br />

Engineering über Produktion, Supply, Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement alle Phasen der<br />

Produktentwicklung, -herstellung <strong>und</strong> -anwendung umfasst. Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />

stand das monolithische Feste Fahrbahn System RHEDA 2000®, das sich seit Jahren erfolgreich<br />

beim Bau <strong>und</strong> Betrieb großer europäischer Hochgeschwindigkeitsstrecken bewährt <strong>und</strong> in verschiedensten<br />

Varianten auch bei Spezialprojekten Anwendung findet, sei es beim Bau <strong>und</strong> bei<br />

der Erneuerung von Eisenbahn-Tunneln oder als RHEDA CITY für kommunale Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen.<br />

Auch international war <strong>Pfleiderer</strong> track systems auf Fachmessen vertreten <strong>und</strong> präsentierte in<br />

den Niederlanden, in Taiwan <strong>und</strong> China das Leistungsangebot. Schwerpunkt der niederländischen<br />

Fachkonferenz „Switch to Delft“ vom 16. bis 18. März 2004 war das Projekt „High-Speed Line<br />

Zuid“ von Amsterdam zur belgischen Grenze, bei dem die Kompetenz der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />

für Planung <strong>und</strong> Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke zum Einsatz kommt. Auf der „Rail Solutions<br />

Asia“ in Taipeh, Taiwan, vom 12. bis 14. Mai 2004 stand vor allem die Beteiligung von <strong>Pfleiderer</strong><br />

track systems am derzeit größten Infrastrukturprojekt der Welt – der Taiwan High Speed Rail<br />

(THSR) – im Vordergr<strong>und</strong>. <strong>Pfleiderer</strong> ist mit diesem Projekt erstmals der Einstieg in den asiatischen<br />

Markt gelungen. Vom 26. bis 28. Mai 2004 präsentierte <strong>Pfleiderer</strong> track systems gemeinsam mit<br />

den Partnern in der „German High-Speed Initiative“ – dem Butzbacher Weichen-Systemlieferanten<br />

BWG <strong>und</strong> dem Bahntechnikbereich der Siemens <strong>AG</strong>, Transportation Systems – ihr Produkt- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsspektrum in China auf der Fachmesse „Metro 2004“, der 9. „International Exhibition<br />

on Metro, Light Rail Transit & High-Speed Transit“, in der südchinesischen Metropole<br />

Guangzhou.<br />

54<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Vertriebs GmbH Möbelindustrie, Key-Account<br />

wodego GmbH Holzfachhandel, Baustoffhandel,<br />

Do-it-yourself<br />

Thermopal GmbH Holzfachhandel, Objektgeschäfte,<br />

spezialisierte Industriek<strong>und</strong>en


Stammdaten der Aktie<br />

ISIN<br />

DE0006764749<br />

Börsenkürzel<br />

PFD 4<br />

Handelsplätze<br />

Frankfurt, Hamburg,<br />

München, Stuttgart,<br />

Berlin/Bremen,<br />

Düsseldorf, Xetra<br />

Rechn. Nennwert<br />

2,56 Euro<br />

Marktsegment<br />

Prime Standard<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />

Erhöhung des Streubesitzes auf 87 Prozent führt zu einer verstärkten<br />

Nachfrage nach <strong>Pfleiderer</strong> Aktien am internationalen Kapitalmarkt<br />

Marktkapitalisierung 2004 um r<strong>und</strong> 60 Prozent gestiegen<br />

Kursverlauf der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie im Vergleich zum SDAX<br />

(Januar–Dezember 2004)<br />

Euro Punkte<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

Kursentwicklung<br />

Die erfreuliche Entwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie konnte im Geschäftsjahr 2004 fortgesetzt<br />

werden. Insgesamt legte der Börsenkurs im Xetra-Handel in 2004 r<strong>und</strong> 60 Prozent zu. Nachdem<br />

zum Ende des Jahres 2003 der Kurs der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie um r<strong>und</strong> 80 Prozent in die Höhe geschnellt<br />

war, konsolidierte er sich im ersten Quartal 2004 <strong>und</strong> erreichte den Jahrestiefststand im<br />

Februar bei 3,93 Euro. Die Marktkapitalisierung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns belief sich zu diesem<br />

Zeitpunkt auf r<strong>und</strong> 167,8 Mio. Euro.<br />

Im zweiten Quartal 2004 profitierte die Aktie von der f<strong>und</strong>amentalen Neustrukturierung der<br />

Anlegerstruktur. Durch die Verringerung des Anteils der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG auf 13,98 Prozent erhöhte sich der Streubesitz der Aktie auf 86,02 Prozent <strong>und</strong><br />

gewann schnell an Attraktivität am internationalen Kapitalmarkt. Eine entsprechend höhere<br />

Nachfrage mit zunehmenden täglichen Börsenumsätzen ließ den Kurs auf 7,70 Euro je Aktie im<br />

Juni 2004 steigen.<br />

55<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Aktie in Euro<br />

SDAX in Punkten<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT DIE PFLEIDERER AKTIE<br />

3400<br />

3250<br />

3100<br />

2950<br />

2800<br />

2650<br />

2500


Kennzahlen<br />

2004 2003<br />

Aktienanzahl Stück 42.685.000 42.685.000<br />

Marktkapitalisierung per 31.12. Mio. Euro 362,40 227,51<br />

Kurs per 31.12. auf Xetra Euro 8,49 5,33<br />

Höchstkurs/Tiefstkurs Euro 8,52/3,93 5,33/1,65<br />

Dividende Euro 0,00 0,00<br />

EPS Euro 0,79 –1,07<br />

Durchschnittlicher täglicher Umsatz Stück 67.623 34.575<br />

Die allgemeine Sommerpause im dritten Quartal nutzten einige Anleger nach der Veröffentlichung<br />

der Halbjahreszahlen Anfang August für Gewinnmitnahmen, die den Kurs bei schwachen<br />

Umsätzen zeitweilig bei 6,00 Euro konsolidierten.<br />

Das vierte Quartal war wiederum von anziehenden Preisen bei höheren Umsätzen geprägt. Im<br />

Dezember 2004 wurde der Jahreshöchststand von 8,52 Euro erreicht. Die Marktkapitalisierung<br />

des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns stieg auf 363,7 Mio. Euro. Gegenüber dem SDAX konnte eine deutliche<br />

Outperformance erzielt werden.<br />

Handel mit der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie<br />

Im elektronischen Handelssystem Xetra <strong>und</strong> auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

wurden im Geschäftsjahr 2004 r<strong>und</strong> 17,3 Mio. Aktien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> mit einem Wert von<br />

107,0 Mio. Euro gehandelt. Der Umsatz je Börsentag betrug durchschnittlich 67.623 Stück. Dabei<br />

war der August 2004 der schwächste Monat mit durchschnittlich 29.429 Stück je Börsenhandelstag<br />

<strong>und</strong> der Oktober 2004 der stärkste Umsatzmonat mit durchschnittlich 115.642 Stück<br />

je Börsenhandelstag.<br />

Ergebnis je Aktie/Dividende<br />

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Konzernjahresergebnis im Verhältnis zum gewichteten<br />

Durchschnitt der emittierten Aktien. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />

ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,79 Euro nach –1,07 Euro im Vorjahr. In diesem Ergebnis sind<br />

einmalige Erträge aus dem Desinvestment der beiden Business Units <strong>Pfleiderer</strong> Poles & Towers<br />

USA <strong>und</strong> Europe enthalten. Daher wird ergänzend das Ergebnis je Aktie auch ohne diese Sondereffekte<br />

ausgewiesen: Das Ergebnis je Aktie für die fortzuführenden Bereiche konnte von 0,10 Euro<br />

in 2003 auf 0,13 Euro im Jahr 2004 gesteigert werden.<br />

56


Aktionärsbasis<br />

Zum 26. Januar 2005 waren 14.632 Aktionäre in das Aktienregister der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> eingetragen.<br />

R<strong>und</strong> 49 Prozent der Aktien befinden sich in deutschen Depots, ca. 21,3 Prozent in Händen<br />

britischer <strong>und</strong> ca. 10,2 Prozent bei luxemburgischen Investoren. Größter Einzelaktionär ist die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG mit 13,0 Prozent. Im März 2004 hatte die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung, bislang mit knapp 62 Prozent Mehrheitsgesellschafter der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, r<strong>und</strong> 48 Prozent des Aktienkapitals des Unternehmens platziert. Dreißig internationale<br />

<strong>und</strong> deutsche institutionelle Investoren, darunter eine Reihe führender Fonds, haben<br />

die Anteile übernommen. Damit wurde der Freefloat der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie auf r<strong>und</strong> 87 Prozent gesteigert.<br />

Die entsprechenden Pflichtmitteilungen nach § 41 Abs. 2 Wertpapierhandelsgesetz<br />

wurden fristgerecht gemacht <strong>und</strong> veröffentlicht.<br />

Aktionärsstruktur (nach Pflichtmitteilungen<br />

gemäß §41 Abs. 2 WpHG, Stand 31. Dezember 2004)<br />

in % 2004<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung 13,04<br />

Henderson Global Investors 10,66<br />

Capital Group International 7,31<br />

Fidelity International 5,02<br />

FMR Corp. (eine Fidelity Company) 5,48<br />

Sonstiger Streubesitz 58,49<br />

Gemäß §15 a Wertpapierhandelsgesetz sind Vorstands- <strong>und</strong> Aufsichtsratsmitglieder <strong>und</strong> deren<br />

Familienangehörige verpflichtet, Wertpapiergeschäfte der eigenen Gesellschaft (Directors’<br />

Dealings) unverzüglich dem Unternehmen <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

mitzuteilen, wenn sie die Bagatellgrenze überschritten haben. Diese Mitteilungen werden<br />

auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> unter www.pfleiderer.com veröffentlicht.<br />

Mitteilungen über Geschäfte von Führungspersonen nach §15a WpHG<br />

57<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT DIE PFLEIDERER AKTIE<br />

Streubesitz<br />

<strong>Pfleiderer</strong><br />

Henderson<br />

Capital<br />

Fidelity<br />

FMR Corp.<br />

Datum des Meldepflichtige Mitteilungspflichtiges Geschäftsvolumen<br />

Geschäfts Person Geschäft<br />

30. 9. 2004 Hans H. Overdiek Kauf von 400.000 2.120.000,00 Euro<br />

(Sprecher des Vorstands) Stückaktien zu<br />

5,30 Euro je Stück<br />

27.12. 2004 Hanno C. Fiedler Kauf von 2.000 16.300,00 Euro<br />

(Aufsichtsratsmitglied) Stückaktien zu<br />

8,15 Euro je Stück<br />

28.12. 2004 Hanno C. Fiedler Kauf von 2.000 16.400,00 Euro<br />

(Aufsichtsratsmitglied) Stückaktien zu<br />

8,20 Euro je Stück


Investor Relations<br />

Die persönliche <strong>und</strong> offene Kommunikation mit institutionellen <strong>und</strong> privaten Investoren ist für<br />

<strong>Pfleiderer</strong> ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationspolitik. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Veränderung der Anlegerstruktur im Jahr 2004 fanden zahlreiche nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Roadshows statt, in denen der Vorstand die Unternehmensstrategie erläuterte. Regelmäßige<br />

Analystenveranstaltungen <strong>und</strong> Telefonkonferenzen zur Veröffentlichung der Quartalszahlen sowie<br />

Präsentationen auf Investorenkonferenzen <strong>und</strong> Einzelgespräche mit Investoren <strong>und</strong> Analysten<br />

gehören zur laufenden Kommunikation mit dem Kapitalmarkt.<br />

Die wichtigste Ansprache der Privataktionäre findet auf der jährlichen Hauptversammlung statt.<br />

Am 15. Juni 2004 nahmen r<strong>und</strong> 600 Aktionäre an der Hauptversammlung teil. R<strong>und</strong> 33,36 Prozent<br />

des Gr<strong>und</strong>kapitals waren vertreten. Die zur Abstimmung vorgelegten Tagesordnungspunkte<br />

(Entlastung von Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat sowie Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien)<br />

wurden jeweils mit einer 99-prozentigen Mehrheit angenommen. Als neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

wurde die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Berlin/Frankfurt, gewählt.<br />

58


Nachtrags- <strong>und</strong> Prognosebericht<br />

Zurückhaltende Aussichten für das Deutschlandgeschäft der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />

Insgesamt verbesserte Umsatz- <strong>und</strong> Ertragskennzahlen für 2005 erwartet<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute liegen mit ihren Schätzungen für die<br />

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2005 zwischen einem Wachstum von 0,8 Prozent<br />

(Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel/IfW) <strong>und</strong> 1,3 Prozent (Institut für Wirtschaftsforschung<br />

Halle/IWH <strong>und</strong> Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung/RWI).<br />

Nach Ansicht des HWWA-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hamburg, werde sich die konjunkturelle<br />

Erholung des Jahres 2004 zwar fortsetzen, allerdings auch 2005 „keinen großen Schwung<br />

entfalten“. Wesentliche Stütze werde weiterhin der Export sein, sein Potenzial aber wesentlich<br />

schwächer als im Jahr 2004 ausfallen.<br />

Die deutsche Möbelindustrie geht für das Jahr 2005 von einer leichten Verbesserung des<br />

Geschäfts aus. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM) erwartet ein leichtes<br />

Umsatzwachstum, getragen wiederum vom Export. Allerdings werden die positiven Aussagen<br />

des Verbands von Möbelherstellern nicht einhellig geteilt. Insgesamt geht <strong>Pfleiderer</strong> von einer<br />

Stabilisierung des deutschen Absatzmarktes für Produkte der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe aus.<br />

Ebenso wird die Business Unit East mit ihren Aktivitäten in Polen <strong>und</strong> Russland von den wachsenden<br />

Volkswirtschaften <strong>und</strong> dem anhaltenden Marktwachstum profitieren.<br />

Für die weitere Geschäftsentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik ist die Investitionsplanung<br />

der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der internationalen Infrastrukturbetreiber ausschlaggebend.<br />

Durch die Reduzierung der B<strong>und</strong>esmittel für die Infrastruktur in Deutschland <strong>und</strong> durch verringerte<br />

Erwartungen an das Betriebsergebnis der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> ist mit einem restriktiven<br />

Investitionsverhalten zu rechnen. Nach deren Angaben werde man sich vorläufig lediglich auf<br />

die Weiterführung laufender Projekte beschränken. Neubauprojekte werden auf die Zeit nach<br />

2009 verschoben. Das Investitionsverhalten der internationalen Infrastrukturbetreiber hinsichtlich<br />

des Auf- <strong>und</strong> Ausbaus von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist dagegen aufgr<strong>und</strong> einer<br />

längerfristigen Planung dieser Projekte als konstant einzuschätzen.<br />

Beschaffung<br />

Die Entwicklung der Beschaffungskonditionen der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ist im Wesentlichen<br />

abhängig von der konjunkturellen Entwicklung <strong>und</strong> der Branchenentwicklung der jeweiligen<br />

Märkte. Prinzipiell lässt die Bündelung der Einkaufsaktivitäten für alle Standorte auch 2005 positive<br />

Effekte bei den Einkaufspreisen erwarten.<br />

59<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT NACHTR<strong>AG</strong>S- UND PROGNOSEBERICHT


Während die Einstandspreise für Paraffin <strong>und</strong> Harnstoffleim 2004 deutlich anzogen, hat sich die<br />

Rohstoffversorgung bei Harzen in den letzten Monaten stabilisiert. Trotzdem ist mit einer knappen<br />

Versorgungslage zu rechnen, die allerdings nicht zu Engpässen führen sollte. Bezüglich der Energiepreise<br />

ist ein anhaltend hohes Niveau zu erwarten.<br />

Rechtliche Unternehmensstruktur, Personal<br />

Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird laufend auf ihre Kosteneffizienz hin angepasst.<br />

Tiefgreifende organisatorische Veränderungen sind zurzeit nicht vorgesehen.<br />

Für das Jahr 2005 wird die Mitarbeiterzahl aufgr<strong>und</strong> der Inbetriebnahme des Spanplattenwerkes<br />

in Novgorod, Russische Föderation, über der aktuellen Mitarbeiterzahl liegen.<br />

Investitionen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zurückhaltenden Aussichten für die Geschäftsentwicklung im deutschen Markt für<br />

alle Aktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns konzentriert sich die Investitionstätigkeit auch im kommenden<br />

Geschäftsjahr auf den Auf- <strong>und</strong> Ausbau der Präsenz in Wachstumsregionen. Insgesamt<br />

ist ein Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 96 Mio. Euro vorgesehen.<br />

Wesentliche Investitionen werden im Geschäftsjahr 2005 für das im Aufbau befindliche Spanplattenwerk<br />

in Novgorod, Russische Föderation, <strong>und</strong> für den Neubau eines MDF-/HDF-Werkes<br />

getätigt. Der Aufbau des Spanplattenwerks in Novgorod verläuft planmäßig, so dass dort die<br />

Produktion voraussichtlich Ende 2005 aufgenommen werden kann.<br />

Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik wird im Geschäftsjahr 2005 vor allem in die Stärkung<br />

der internationalen Präsenz in den Wachstumsregionen Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa ebenso<br />

wie in Indien, Südkorea, China <strong>und</strong> weiteren Ländern in Südostasien investieren.<br />

Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres<br />

Am 8. Februar 2005 hat <strong>Pfleiderer</strong> bekannt gegeben, dass innerhalb einer Exklusivitätsperiode<br />

eine rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) der Kunz-Gruppe durchgeführt wird.<br />

Gr<strong>und</strong>lage ist eine von der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Kunz Holding GmbH & Co. KG, Gschwend, am<br />

6. Dezember 2004 unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) über einen möglichen<br />

Erwerb der Kunz-Gruppe durch <strong>Pfleiderer</strong>.<br />

60


Ergebnisbereich der Zukunft<br />

Für die Umsatz- <strong>und</strong> Ergebnisentwicklung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind die Entwicklungen der<br />

jeweiligen K<strong>und</strong>enindustrien der Geschäftsbereiche entscheidend.<br />

Der verhaltene Optimismus der deutschen Möbelindustrie führt zu einer vorsichtigen Prognose<br />

für das Geschäft der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe in Deutschland. Der auf der Schließung des Standortes<br />

Rheda-Wiedenbrück basierende Umsatzrückgang wird 2005 u.a. durch die Fertigung am<br />

Standort Nidda kompensiert werden können. Auf dem polnischen Markt baut <strong>Pfleiderer</strong> auf einer<br />

positiven Entwicklung der letzten Jahre auf, so dass hier von einer Umsatz- <strong>und</strong> Ergebnissteigerung<br />

ausgegangen wird. Sollten sich die Rahmenbedingungen für die Absatzmärkte beständig entwickeln,<br />

so ist auch mit einer stabilen Entwicklung des Geschäftsbereichs Engineered Wood<br />

zu rechnen. Eine deutliche Umsatzsteigerung ist nach Inbetriebnahme des Spanplattenwerks<br />

Novgorod, Russische Föderation, im Geschäftsjahr 2006 zu erwarten.<br />

Für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Infrastrukturtechnik ist im Inlandsgeschäft die zurückhaltende<br />

Budgetplanung der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> maßgeblich. Dank der bereits in den Vorjahren<br />

vorangetriebenen Internationalisierungsstrategie wird der Einfluss des Inlandsgeschäfts allerdings<br />

geringer. Aufbauend auf den laufenden Projekten kann hier mit einem leichten Umsatz- <strong>und</strong><br />

Ergebniswachstum gerechnet werden.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> rechnet das Management für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern insgesamt mit<br />

einer leicht verbesserten Umsatz- <strong>und</strong> Ertragslage im Geschäftsjahr 2005. Nach einer deutlichen<br />

Verbesserung des Verhältnisses von EBITDA zur Nettoverschuldung wird aufgr<strong>und</strong> der Investitionstätigkeit<br />

2005 eine etwas höhere Kennzahl erzielt werden. Dabei soll jedoch der Faktor drei<br />

nicht überschritten werden.<br />

61<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT NACHTR<strong>AG</strong>S- UND PROGNOSEBERICHT


TÜRKEI<br />

Die türkische Wirtschaft verzeichnete im Jahr 2004 ein starkes Wachstum von nahezu<br />

7 Prozent, bei gleichzeitigem Rückgang der Inflation auf das niedrigste Niveau der letzten<br />

drei Jahrzehnte. Das sorgt für ein konsum- <strong>und</strong> investitionsfreudiges Wirtschaftsklima.<br />

680.000 Schwellen für die Türkei<br />

Die Modernisierung der nationalen <strong>und</strong> internationalen Schienennetze zählt zu den großen<br />

Investitionsprogrammen für eine gemeinsame europäische Zukunft. Neben der Beteiligung<br />

am Bau der holländischen Hochgeschwindigkeitsstrecke HSL-Zuid/NL erhielt die <strong>Pfleiderer</strong><br />

track systems im Jahr 2004 den größten Auftrag in ihrer Unternehmensgeschichte: die<br />

Lieferung von 680.000 Bahnschwellen an die türkische Bahngesellschaft TCDD für das<br />

„Ankara – Istanbul Railway Rehabilitation Project“. Mit der Produktion dieses Liefervolumens<br />

sind die beiden Werke der <strong>Pfleiderer</strong> track systems in Ungarn <strong>und</strong> Rumänien für 15 Monate<br />

voll ausgelastet.


JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN<br />

Bilanz des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns zum 31. Dezember 2004<br />

Aktiva<br />

in Tsd. Euro Anhang 31.12.2004 31.12.2003<br />

Liquide Mittel (1) 57.663 67.154<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens (2) 25.065 0<br />

Forderungen <strong>und</strong> sonstige Vermögensgegenstände (3) (4) 79.159 80.533<br />

Vorräte, netto (5) 104.554 101.173<br />

Latente Steuern (21) 9.108 7.786<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 499 762<br />

Aktiva aus nicht fortzuführenden Aktivitäten (17) 4.940 106.388<br />

Kurzfristige Vermögensgegenstände 280.988 363.796<br />

Sachanlagevermögen, netto (6) 328.283 299.279<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände, netto (7) 93.751 92.643<br />

Finanzanlagen (8) 17.625 2.218<br />

Latente Steuern (21) 16.742 15.759<br />

Sonstige Vermögensgegenstände (9) 2.143 5.561<br />

Langfristige Vermögensgegenstände 458.544 415.460<br />

Aktiva gesamt 739.532 779.256<br />

64


Passiva<br />

in Tsd. Euro Anhang 31.12.2004 31.12.2003<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten (10) 123.058 120.294<br />

Finanzverbindlichkeiten (11) 13.640 49.816<br />

Sonstige kurzfristige Rückstellungen (12) 54.836 26.738<br />

Latente Steuern (21) 801 2.219<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 1.794 2.061<br />

Passiva aus nicht fortzuführenden Aktivitäten (17) 17.090 72.468<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 211.219 273.596<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten (13) (14) 192.037 273.176<br />

Pensionsrückstellungen (22) 60.420 57.825<br />

Latente Steuern (21) 17.902 19.396<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 1 0<br />

Sonstige langfristige Rückstellungen (15) 14.335 11.754<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen (16) 2.495 4.278<br />

Ausgleichsposten Anteile Dritter 90.227 44.338<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 377.417 410.767<br />

Einlagen <strong>und</strong> gezeichnetes Kapital 109.274 109.274<br />

Kapitalrücklage 10.927 10.927<br />

Gewinnrücklagen 158.862 158.862<br />

Eigene Anteile 0 0<br />

Bilanzgewinn/-verlust –120.326 –163.195<br />

Sonstiges Gesamtergebnis –7.841 –20.975<br />

Eigenkapital (18) 150.896 94.893<br />

Passiva gesamt 739.532 779.256<br />

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

65<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN


Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />

in Tsd. Euro Anhang 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Umsatzerlöse 900.978 848.205<br />

Herstellungskosten –659.459 –628.033<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 241.519 220.172<br />

Vertriebskosten (1) –121.636 –113.577<br />

Verwaltungskosten –78.573 –86.827<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten –1.984 –2.017<br />

Sonstige betriebliche Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen (2) 11.154 16.099<br />

Betriebsergebnis 50.480 33.850<br />

Zinsergebnis (3) –18.616 –17.062<br />

Beteiligungsergebnis 810 1.089<br />

Sonstiges Finanzergebnis –1.052 5<br />

Finanzergebnis<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Steuern vom<br />

–18.858 –15.968<br />

Einkommen <strong>und</strong> Ertrag <strong>und</strong> vor Minderheitsanteilen 31.622 17.882<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />

(21) –9.599 –9.255<br />

Minderheitsanteilen 22.023 8.627<br />

Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag auf<br />

(17) 27.279 –51.498<br />

nicht fortzuführende Aktivitäten 839 1.727<br />

Ergebnis vor Minderheitsanteilen 50.141 –41.144<br />

Minderheitsanteile am Ergebnis –16.281 –4.618<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33.860 –45.762<br />

Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,79 –1,07<br />

Ergebnis je Aktie (verwässert) 0,79 –1,07<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,13 0,10<br />

Ergebnis nicht fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,66 –1,17<br />

Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 42.685.000 42.678.146<br />

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

66


Kapitalflussrechnung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen<br />

Gewinne aus der Ausgabe von Aktien <strong>und</strong> dem Rückkauf<br />

22.023 8.627<br />

eigener Anteile von konsolidierten Konzernunternehmen –23.412 0<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 37.854 37.312<br />

Gewinn aus Abgang von Anlagevermögen –122 –680<br />

Veränderung der Pensionsrückstellungen 2.188 1.021<br />

Veränderung kurzfristiger Aktiva 22.727 28.244<br />

Veränderung übriger langfristiger Vermögensgegenstände 3.976 15.874<br />

Veränderung kurzfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden 20.410 –1.292<br />

Veränderung langfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden<br />

Veränderung des Ausgleichspostens für Minderheitsgesellschafter<br />

–11.150 –15.865<br />

(vor lfd. Ergebnis <strong>und</strong> vor Ausschüttung) 11.886 –4.368<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 86.380 68.873<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen –1.752 –2.274<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen –38.387 –31.744<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />

Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaften<br />

–1.668 –619<br />

sowie Rückkauf eigener Anteile –20.113 0<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellem Anlagevermögen 1.730 1.036<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen 2.267 16.121<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen<br />

Mittelzufluss aus der Ausgabe von Aktien<br />

276 136<br />

von konsolidierten Konzernunternehmen 63.194 0<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit 5.547 –17.344<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

nach Investitionstätigkeit 91.927 51.529<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />

Veränderung der Finanzverbindlichkeiten –117.315 –38.118<br />

Veränderung des extern platzierten Forderungsvolumens –20.560 1.453<br />

Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter –2.555 –1.390<br />

Erwerb eigener Anteile 0 8<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –140.430 –38.047<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds –48.503 13.482<br />

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds<br />

–451 8.221<br />

aus nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds aus der<br />

64.188 –11.747<br />

erstmaligen Einbeziehung in den Konsolidierungskreis 340 –185<br />

Zahlungsmittelbestand 1. Januar 67.154 57.383<br />

Zahlungsmittelbestand 31. Dezember 82.728 67.154<br />

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

67<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN


Eigenkapitalspiegel des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns<br />

Geschäftsjahr 2004<br />

Gezeichnetes Kapitalin<br />

Tsd. Euro Kapital rücklage<br />

Stand 1.1.2004 109.274 10.927<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Währungsumrechnung<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Bewertung von Pensionen<br />

Änderung Beteiligungsquoten Polen<br />

Effekte aus Erstkonsolidierung<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />

Stand 31.12.2004 109.274 10.927<br />

Geschäftsjahr 2003<br />

Gezeichnetes Kapitalin<br />

Tsd. Euro Kapital rücklage<br />

Stand 1.1.2003<br />

Eigene Anteile<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Währungsumrechnung<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />

Veränderung des Ausgleichspostens<br />

aus der Bewertung von Pensionen<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />

109.274 10.927<br />

Stand 31.12.2003 109.274 10.927<br />

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.<br />

68


Kumuliertes Gesamtergebnis<br />

69<br />

Sonstiges Gesamtergebnis<br />

Fremd- Bewertung<br />

Gewinn- Eigene Konzern- währungs- Finanz- Bewertung<br />

rücklagen Anteile bilanzgewinn umrechnung derivate Pensionen Summe<br />

158.862 0 –163.195 –11.726 –7.731 –1.518 94.893<br />

12.221 12.221<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN<br />

1.320 1.320<br />

–407 –407<br />

9.859 9.859<br />

–850 –850<br />

33.860 33.860<br />

158.862 0 –120.326 495 –6.411 –1.925 150.896<br />

Kumuliertes Gesamtergebnis<br />

Sonstiges Gesamtergebnis<br />

Fremd- Bewertung<br />

Gewinn- Eigene Konzern- währungs- Finanz- Bewertung<br />

rücklagen Anteile bilanzgewinn umrechnung derivate Pensionen Summe<br />

158.862 –8 –117.433 4.057 –8.403 –1.488 155.788<br />

8 8<br />

–15.783 –15.783<br />

672 672<br />

–30 –30<br />

–45.762 –45.762<br />

158.862 0 –163.195 –11.726 –7.731 –1.518 94.893


Segmentberichterstattung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />

70<br />

Holzwerkstoffe<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Konzernaußenumsätze 753.001 698.009<br />

Konzerninnenumsätze 5.926 17.913<br />

Umsatzerlöse 758.927 715.922<br />

davon Inland 329.097 333.247<br />

davon Ausland 429.830 382.675<br />

Auslandsanteil in % 56,5 53,4<br />

Herstellungskosten –555.732 –538.282<br />

in % vom Umsatz –73,2 –75,2<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 203.195 177.640<br />

in % 26,8 24,8<br />

Vertriebskosten –108.937 –101.915<br />

in % vom Umsatz –14,4 –14,2<br />

Allgemeine <strong>und</strong> Verwaltungskosten –52.579 –51.753<br />

in % vom Umsatz –6,9 –7,2<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten –1.035 –1.324<br />

in % vom Umsatz –0,1 –0,2<br />

Sonstige betriebliche Erträge <strong>und</strong> Aufwendungen 9.357 6.075<br />

Betriebsergebnis 50.001 28.723<br />

Zinsergebnis –6.577 –8.846<br />

davon Zinsaufwendungen –13.242 –11.600<br />

davon Zinserträge 6.665 2.754<br />

Beteiligungsergebnis 0 353<br />

Sonstiges Finanzergebnis –1.550 13<br />

Finanzergebnis<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />

–8.127 –8.480<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag 41.874 20.243<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten nach<br />

–6.681 –4.848<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag 35.193 15.395<br />

EBIT 48.443 29.117<br />

in % vom Umsatz 6,4 4,1<br />

Abschreibungen* ) 30.407 28.645<br />

EBITDA 78.850 57.762<br />

in % vom Umsatz 10,4 8,1<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 39.893 22.903<br />

Mitarbeiter per 31.12. ohne Auszubildende 3.475 3.450<br />

Segmentvermögen in Mio. Euro** ) 376,8 361,1<br />

*) Die Position enthält alle Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen <strong>und</strong> Finanzanlagen.<br />

**) Das Segmentvermögen errechnet sich aus dem Nettoanlagevermögen <strong>und</strong> dem Net Working Capital. Bei der Ermittlung des Net Working Capital<br />

werden auch bestimmte mittelfristige Passiva berücksichtigt.


Infrastrukturtechnik Konsolidierung/Sonstiges <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />

31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003<br />

138.165 121.237 9.812 28.959<br />

6 3.623 –5.932 –21.536<br />

138.171 124.860 3.880 7.423 900.978 848.205<br />

83.501 90.750 416.492 431.462<br />

54.670 34.110 484.486 416.743<br />

39,6 27,3 53,8 49,1<br />

–103.999 –87.796 –659.459 –628.033<br />

–75,3 –70,3 –73,2 –74,0<br />

34.172 37.064 4.152 5.468 241.519 220.172<br />

24,7 29,7 26,8 26,0<br />

–13.559 –12.000 –121.636 –113.577<br />

–9,8 –9,6 –13,5 –13,4<br />

–10.707 –10.922 –78.573 –86.827<br />

–7,7 –8,7 –8,7 –10,2<br />

–952 –698 –1.984 –2.017<br />

–0,7 –0,6 –0,2 –0,2<br />

5.005 1.946 11.154 16.099<br />

13.959 15.390 –13.481 –10.263 50.480 33.850<br />

–2.721 –5.072 –18.616 –17.062<br />

–4.389 –9.877 –24.361 –24.937<br />

1.668 4.805 5.745 7.875<br />

810 13 810 1.089<br />

503 10 –1.052 5<br />

–1.408 –5.049 –9.323 –2.439 –18.858 –15.968<br />

12.551 10.341 –22.803 –12.702 31.622 17.882<br />

–1.199 2.535 –1.720 –6.942 –9.600 –9.255<br />

11.352 12.876 –24.523 –19.644 22.022 8.627<br />

15.261 15.403 –13.486 –9.598 50.218 34.922<br />

11,0 12,3 5,6 4,1<br />

3.799 2.707 2.940 5.960 37.146 37.312<br />

19.060 18.110 –10.546 –3.638 87.364 72.234<br />

13,8 14,5 9,7 8,5<br />

5.184 7.030 310 1.811 45.387 31.744<br />

861 790 93 147 4.429 4.387<br />

54,9 56,0 3,5 6,7 435,2 423,8<br />

71<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Anhang zum Konzernabschluss 2004<br />

I. Geschäftsfelder <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Unternehmens<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft, Neumarkt, (nachfolgend als „<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>“ oder „Gesellschaft“<br />

bezeichnet) ist nach der im Geschäftsjahr vollzogenen Veräußerung des US-amerikanischen<br />

Beton- <strong>und</strong> Stahlmastengeschäftes, der Newmark International Inc., der Windturmproduktion am<br />

Standort Leipzig sowie der Business Units Poles & Towers Europe <strong>und</strong> water systems, die<br />

nicht weiter zum definierten Zielmarkt der <strong>Pfleiderer</strong> Gruppe gehören, ausgerichtet auf die Kernkompetenzen<br />

Holzwerkstoffe sowie Infrastrukturtechnik mit dem Schwerpunkt Verkehrstechnik.<br />

Die im Rahmen der Veräußerung von nicht fortzuführenden Aktivitäten verbliebenen Jahresabschlussposten<br />

werden in der Bilanz <strong>und</strong> in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung gesondert<br />

ausgewiesen.<br />

Analog dem Vorjahr sind auch die im Geschäftsjahr bereits veräußerten <strong>und</strong> entkonsolidierten<br />

Aktivitäten in den Vergleichszahlen des Vorjahres unter nicht fortzuführende Aktivitäten ausgewiesen.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> war bis zum 22. März 2004 in den Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH, Nürnberg, einbezogen.<br />

II. Befreiungsregelung gemäß §264b HGB<br />

Die Gesellschaften, die von den Befreiungsregelungen Gebrauch gemacht haben, sind in der Aufstellung<br />

des Konsolidierungskreises kenntlich gemacht.<br />

III. Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Präsentationsbasis<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist im Einklang mit den in den USA allgemein anerkannten<br />

Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätzen („United States Generally Accepted Accounting Principles“ oder<br />

„US-GAAP“) aufgestellt worden. Gemäß §292a HGB ist die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> damit von der Pflicht zur<br />

Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Alle Beträge des Konzernabschlusses<br />

werden in Euro angegeben.<br />

Die Gesellschaft wird ab 2005 den Abschluss gem. den „International Financial Reporting Standards“<br />

oder „IFRS“ aufstellen. Gr<strong>und</strong>lage hierfür ist die in 2002 verabschiedete EU-Verordnung,<br />

betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards, wonach alle kapitalmarktorientierten<br />

Unternehmen mit Notierung in der EU ihre Konzernabschlüsse für ab dem 1. Januar<br />

2005 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend nach IFRS erstellen müssen.<br />

Im Konzernabschluss <strong>und</strong> Konzernanhang des Vorjahres wurden bestimmte Beträge umgegliedert,<br />

um die Vergleichbarkeit zur Konzernstruktur des abgeschlossenen Geschäftsjahres zu<br />

gewährleisten. Insofern wurde der Vorjahresausweis angepasst.<br />

72


Konsolidierungskreis<br />

Der Konzernabschluss enthält die Jahresabschlüsse der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> ihrer mehrheitlich<br />

gehaltenen <strong>und</strong> beherrschten Tochtergesellschaften. Alle wesentlichen Tochterunternehmen,<br />

an denen die Gesellschaft mittelbar bzw. unmittelbar Kontrolle ausübt, sind in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Im Rahmen der Vollkonsolidierung werden neben der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 24<br />

(Vorjahr 24) inländische <strong>und</strong> 17 (Vorjahr 20) ausländische Tochterunternehmen in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Im Geschäftsjahr werden 7 (Vorjahr 7) Tochterunternehmen erstmalig<br />

konsolidiert, währenddessen 9 (Vorjahr 4) Tochterunternehmen aus dem Konsolidierungskreis<br />

ausgeschieden sind.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des<br />

Konzerns werden 8 (Vorjahr 11) Tochtergesellschaften nicht konsolidiert.<br />

Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften:<br />

2004 2003<br />

Inland 24 24<br />

Ausland 18 20<br />

Gesamt 42 44<br />

Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften, die als fortzuführende<br />

Aktivitäten bilanziert werden:<br />

Erstmalig in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaften:<br />

Gründungen<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH<br />

<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG<br />

Engineered Fiberglass Products, Ltd.<br />

Sonstige<br />

<strong>Pfleiderer</strong> OOO<br />

<strong>Pfleiderer</strong> track systems B.V.<br />

Beide unter Sonstige gezeigten Gesellschaften wurden bereits im Vorjahr gegründet, aber aus<br />

Wesentlichkeitsgründen nicht im Vorjahr in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

73<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />

2004 2003<br />

Inland 21 21<br />

Ausland 17 19<br />

Gesamt 38 40


Auswirkung aus den Zugängen zum Konsolidierungskreis auf die als fortzuführende<br />

Aktivitäten bilanzierten wesentlichen Bilanzposten:<br />

in Tsd. Euro<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen 27.594<br />

Vorräte 934<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3.243<br />

Passiva<br />

Rückstellungen 6.828<br />

Übrige Verbindlichkeiten 33.056<br />

Durch die Zugänge zum Konsolidierungskreis erhöhten sich die Umsatzerlöse der fortzuführenden<br />

Aktivitäten um 2.304 Tsd. Euro.<br />

Konsolidierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt (sog. „purchase accounting“).<br />

Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen<br />

entfallenden Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Eine Differenz<br />

wird entsprechend der Beteiligungsquote den Vermögensgegenständen <strong>und</strong> Schulden des<br />

Tochterunternehmens bis zur Höhe der anteiligen Zeitwerte zugeordnet (proportionale Neubewertungsmethode).<br />

Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert aktiviert<br />

<strong>und</strong> entsprechend den Regelungen des SFAS 142, Goodwill and Other Intangible Assets, einem<br />

Impairment Test (Werthaltigkeitstest) unterzogen.<br />

Anteile an nicht voll konsolidierten verb<strong>und</strong>enen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten<br />

bewertet. Anteile an assoziierten Unternehmen waren auf Gr<strong>und</strong> der Wesentlichkeit nicht nach<br />

der Equity-Methode zu bilanzieren.<br />

Alle Forderungen <strong>und</strong> Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge sowie Zwischenergebnisse<br />

innerhalb des Konsolidierungskreises werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.<br />

Anteile konzernfremder Gesellschafter werden ausgehend von dem jeweils am Bilanzstichtag vorhandenen<br />

Eigenkapital ermittelt <strong>und</strong> zusammen mit Gewinn- <strong>und</strong> Verlustanteilen als Ausgleichsposten<br />

Anteile Dritter in der Konzernbilanz ausgewiesen.<br />

Erwerbe <strong>und</strong> Veräußerungen/Nicht fortzuführende Aktivitäten<br />

Im Geschäftsjahr 2004 hat der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern durch die neu gegründeten Tochtergesellschaften<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH, <strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft<br />

mbH, <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG, <strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft<br />

mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG (alle Neumarkt) den MDF-Produktionsstandort der<br />

„Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten GmbH & Co. KG“ übernommen. Die<br />

Übernahme erfolgte im Wege einer sog. „übertragenen Sanierung“. <strong>Pfleiderer</strong> erwarb hierbei<br />

Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten<br />

GmbH & Co. KG“ (Asset Deal). Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 31. Dezember 2004.<br />

Dementsprechend sind in der Konzerngewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung noch keine Ergebnisse dieser<br />

Gesellschaften enthalten.<br />

74


Im Geschäftsjahr 2004 wurden die Aktivitäten des Business Centers Poles & Towers sowie der<br />

Business Unit water systems veräußert. Die Auswirkungen aus dem Verkauf <strong>und</strong> der Entkonsolidierung<br />

dieses Bereiches auf die Konzernbilanz <strong>und</strong> Konzerngewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

wird im Folgenden unter IV. 17 Nicht fortzuführende Aktivitäten erläutert.<br />

Die Bilanzposten der verbliebenen Business Unit Wind sowie zwei weitere Gesellschaften der ehemaligen<br />

Dämmstoffaktivitäten <strong>und</strong> eine Gesellschaft der ehemaligen Poles & Towers Aktivitäten in<br />

den USA werden als nicht fortzuführende Aktivitäten in der Bilanz gesondert ausgewiesen.<br />

Verwendung von Schätzungen<br />

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Einschätzungen <strong>und</strong> Annahmen des Vorstands,<br />

die sich auf die ausgewiesene Höhe des Vermögens, der Verbindlichkeiten, der Erträge <strong>und</strong><br />

Aufwendungen im Konzernabschluss <strong>und</strong> den Ausweis der Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> Eventualverbindlichkeiten<br />

auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.<br />

Fremdwährungsumrechnung<br />

Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden in ihrer funktionalen<br />

Währung erstellt, die gr<strong>und</strong>sätzlich der Landeswährung entspricht. Die Bilanzkonten werden zu<br />

den am Ende des Berichtszeitraums gültigen Kursen in die Berichtswährung (Euro) umgerechnet<br />

mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu den am Stichtag einer Transaktion jeweils geltenden<br />

Kursen umgerechnet wurde. Die Erlös- <strong>und</strong> Aufwandskonten wurden zu den gewichteten Durchschnittskursen<br />

während des Geschäftsjahres umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung<br />

ergebenden Differenzen werden in einer gesonderten Position innerhalb des Eigenkapitals<br />

erfasst („Sonstiges Gesamtergebnis/Fremdwährungsumrechnung“), bis die Konzerngesellschaft<br />

verkauft oder anderweitig liquidiert wird.<br />

Die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen stellen sich wie folgt dar:<br />

Mittelkurs zum Stichtag: 1 Euro = 31.12.2004 31.12.2003<br />

Großbritannien (GBP) 0,7089 0,7070<br />

Polen (PLN) 4,0852 4,7255<br />

Rumänien (ROM) 38.347,8000 40.146,3000<br />

Russland (RUB) 37,7300 36,8800<br />

Schweiz (CHF) 1,5450 1,5590<br />

Slowenien (SIT) 235,3710 233,8310<br />

Tschechien (CZK) 30,4300 32,5500<br />

Ungarn (HUF) 245,6250 262,1150<br />

USA (USD) 1,3606 1,2610<br />

Ukraine (UAH) 7,0334 6,5137<br />

75<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Umsatzrealisierung<br />

Umsätze werden im Wesentlichen erzielt aus Produktlieferungen <strong>und</strong> Dienstleistungen. Diese<br />

Umsätze werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatte zu dem<br />

Zeitpunkt bilanziert, zu dem sie nach US-GAAP als entstanden anzusehen sind („realized or<br />

realizable and earned“). Dies ist im Allgemeinen der Fall, sofern ein eindeutiger Nachweis einer<br />

Vereinbarung besteht, die Lieferung erfolgt ist bzw. die Leistung erbracht wurde, der Preis fest<br />

vereinbart bzw. eindeutig bestimmbar ist sowie die tatsächliche Zahlung angemessen sichergestellt<br />

ist.<br />

Umsatzerlöse aus Langfristfertigung werden als realisiert berücksichtigt, soweit hinreichend verlässlich<br />

eine Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten <strong>und</strong> Fertigstellungsgrad möglich ist<br />

(Percentage of Completion Method, hauptsächlich geregelt in SOP 81-1 <strong>und</strong> ARB 45). Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr wurden keine Umsatzerlöse im Rahmen der Percentage of Completion<br />

Method erzielt.<br />

Liquide Mittel<br />

Liquide Mittel sind Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie sofort verfügbare Bankguthaben,<br />

deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.<br />

Konzentration von Kreditrisiken<br />

Der Konzern verkauft eine breite Produktpalette <strong>und</strong> Dienstleistungen an einen großen Kreis<br />

von industriellen <strong>und</strong> kommerziellen K<strong>und</strong>en im In- <strong>und</strong> Ausland. Im Ausland ist die <strong>Pfleiderer</strong><br />

Unternehmensgruppe im Wesentlichen in Europa, Asien, Australien sowie in Südafrika vertreten.<br />

Konzentrationen von Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

sind allein schon durch die große K<strong>und</strong>enanzahl begrenzt. Ein Teil der Forderungen ist außerdem<br />

gesichert durch eine Kreditversicherung.<br />

Im Berichtszeitraum gab es einen K<strong>und</strong>en, mit dem ein Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 4 Prozent (Vorjahr<br />

5 Prozent) des Gesamtumsatzes erzielt wurde. Die Gesellschaft sieht hinsichtlich dieses<br />

Großk<strong>und</strong>en keine Bonitätsrisiken.<br />

Die Gesellschaft investiert Bargeldreserven über laufende Guthaben bei Kreditinstituten <strong>und</strong><br />

andere hochwertige, kurzfristig liquidierbare Geldanlagen. Die Gesellschaft überwacht ihr Kreditrisiko<br />

durch eine regelmäßige Überprüfung der Bonität der Investitionen. Außerdem werden<br />

diese Investitionen ausschließlich als Einlagen oder liquide Geldanlagen gehalten.<br />

Forderungen<br />

Forderungen sind zum Nennwert abzüglich Einzelwertberichtigungen sowie pauschal ermittelte<br />

Einzelwertberichtigungen sowie abzüglich Wertminderungen (Boni, Skonti, Erlösminderungen)<br />

bilanziert (Net Realizable Value). Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen<br />

ganz oder teilweise uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist,<br />

wobei der Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Zur Deckung<br />

des allgemeinen Ausfallrisikos von Forderungen wird auf den Erfahrungswerten von Forderungsausfällen<br />

der Vergangenheit ein im Bereich Infrastrukturtechnik pauschalierter Betrag angesetzt.<br />

Für Boni <strong>und</strong> Skonti werden Wertkorrekturen aktivisch in angemessener Höhe gebildet.<br />

76


Im Konzern werden Forderungsverkäufe entsprechend den Vorschriften des SFAS 140, Accounting<br />

for Transfers and Servicing of Financial Assets and Extinguishments of Liabilities, behandelt.<br />

Gemäß SFAS 140 hat ein Unternehmen die kontrollierten Finanzaktiva, die Bedienung von<br />

verkauften Forderungen sowie die eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfassen <strong>und</strong> diejenigen<br />

Finanzaktiva auszubuchen, die sich gemäß den in SFAS 140 aufgeführten Kriterien nicht mehr<br />

in der Kontrolle des Unternehmens befinden.<br />

Der Konzern hat seine im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programmes übertragenen<br />

Forderungen bis Juni 2004 als Forderungsverkauf behandelt. Dabei wird der Transfer erst dann<br />

als Verkauf bilanziert, wenn sich die Forderungen außerhalb der „Reichweite“ der Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> ihrer Gläubiger befinden. Dies gilt auch im Falle einer Insolvenz oder anderer Vermögensverwaltung<br />

des Gläubigers. Außerdem muss das Verpfändungs- oder Tauschrecht der transferierten<br />

Forderungen aufgegeben <strong>und</strong> die Möglichkeit oder Verpflichtung zum Rückkauf ausgeschlossen<br />

worden sein. Im Juni 2004 wurden letztmals aktiv Forderungen im Rahmen des Asset Backed<br />

Securities-Programmes übertragen <strong>und</strong> verkauft. Bis Ende Oktober 2004 waren alle verkauften<br />

Forderungen eingezogen <strong>und</strong> das Asset Backed Securities-Programm damit beendet.<br />

Im Juli 2004 begann im Bereich Holzwerkstoffe ein Factoringprogramm. Dabei kauft der Factor<br />

Forderungen des Konzerns bis zu einem individuellen bzw. Gesamtlimit an <strong>und</strong> übernimmt das<br />

Risiko für die Zahlungsunfähigkeit der Schuldner (echtes Factoring). Die Bilanzierung erfolgt analog<br />

dem oben beschriebenen Vorgehen beim Asset Backed Securities-Programm.<br />

Vorräte<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren<br />

durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (Lower of Cost or Market) auf Basis von<br />

Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen wird auch<br />

die FiFo-Methode (First in – First out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes wird gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes<br />

(Ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,<br />

abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung <strong>und</strong> des Verkaufs (Net Realizable Value).<br />

Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (Floor) ist der Net Realizable Value abzüglich<br />

einer normalen Gewinnmarge.<br />

Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch die<br />

angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten.<br />

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit oder<br />

Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für nicht<br />

mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.<br />

Einsatz von Finanzinstrumenten<br />

Der Konzern schließt weltweit in zahlreichen internationalen Währungen Geschäfte ab, wodurch<br />

er gr<strong>und</strong>sätzlich Wechselkursschwankungen ausgesetzt ist. Durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente<br />

reduziert <strong>Pfleiderer</strong> verschiedenartige Marktrisiken.<br />

77<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />

Der Marktwert eines Finanzinstruments ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte <strong>und</strong>/oder<br />

Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer anderen Partei übernehmen würde. Die Gesellschaft<br />

lässt die Bewertung von Finanzinstrumenten von den jeweiligen kontrahierenden Partnern,<br />

das sind in der Regel Kreditinstitute, vornehmen.<br />

Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing entspricht unter Zugr<strong>und</strong>elegung<br />

des Marktpreises für ähnliche Finanzierungen in etwa dem Zeitwert. Gleiches gilt auch für die<br />

anderen Finanzinstrumente.<br />

Finanzanlagen<br />

Finanzanlagen werden nach dem Anschaffungskostenprinzip bilanziert. Wertminderungen werden<br />

dahingehend überprüft, ob sie dauerhaft sind. Die Beurteilung hierzu erfolgt auf Basis verfügbarer<br />

allgemeiner Marktdaten, spezifischer Industrie- <strong>und</strong> individueller Gesellschaftsdaten, die in<br />

einer Mehrjahresplanung unter Anwendung der DCF-Methode einfließen. Ebenso fließen in die<br />

Beurteilung die Dauer <strong>und</strong> Höhe ein, um die der Marktpreis die Anschaffungskosten unterschreitet,<br />

sowie auch die Absicht <strong>und</strong> Fähigkeit der Gesellschaft, diese Finanzanlage zu halten.<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten<br />

aktiviert <strong>und</strong> planmäßig über ihre Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />

Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb <strong>und</strong> der Eigenentwicklung selbst<br />

genutzter Computer-Software einschließlich der Aufwendungen, um diese Software in einen betriebsbereiten<br />

Zustand zu versetzen, werden aktiviert <strong>und</strong> über die voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

planmäßig abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer für Software, Patente, Lizenzen<br />

<strong>und</strong> ähnliche Rechte beträgt in der Regel drei bis fünf Jahre. Für immaterielle Vermögensgegenstände,<br />

die im Rahmen von Akquisitionen erworben wurden, können sich bei der Erstkonsolidierung<br />

andere Nutzungszeiträume ergeben.<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert <strong>und</strong> gemäß den Bestimmungen des SFAS 142 in<br />

regelmäßigen Abständen (mindestens einmal jährlich) einem Impairment Test (Werthaltigkeitstest)<br />

unterzogen. SFAS 142 verlangt, dass Firmenwerte <strong>und</strong> unbegrenzt nutzbare immaterielle<br />

Vermögensgegenstände nicht länger planmäßig abgeschrieben werden, sondern bezüglich der<br />

Erfordernis einer außerplanmäßigen Abschreibung überprüft werden, wenn hierfür Anzeichen<br />

bestehen, mindestens jedoch regelmäßig einmal im Jahr. Die Abschreibungsvorschriften von<br />

SFAS 142 sind auf alle Firmenwerte <strong>und</strong> immateriellen Vermögensgegenstände anzuwenden, die<br />

nach dem 30. Juni 2001 im Wege eines Unternehmenskaufs erworben worden sind. Für alle<br />

übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 30. Juni 2001 erworben wurden, ist gemäß<br />

SFAS 142 ab dem Geschäftsjahr 2002 die planmäßige Abschreibung einzustellen.<br />

78


Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen sind zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der aufgelaufenen<br />

Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche<br />

Nutzungsdauer der Anlagegegenstände. Die Herstellungskosten für selbst erstellte<br />

Anlagen enthalten neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der<br />

zurechenbaren Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten <strong>und</strong> – soweit sich die Herstellung über<br />

einen längeren Zeitraum erstreckt – Fremdkapitalzinsen während der Bauzeit. Verwaltungskosten<br />

werden nur aktiviert, sofern ein direkter Herstellungsbezug vorliegt. Instandhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwendungen<br />

werden als Aufwand erfasst.<br />

Abnutzbare Gegenstände werden planmäßig zeitanteilig linear abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten unter 410 Euro werden im<br />

Jahr der Anschaffung aus Wesentlichkeitsgründen analog der deutschen Bilanzierungspraxis voll<br />

abgeschrieben. Bei Verkauf oder Verschrottung scheiden die Anlagegegenstände aus dem<br />

Anlagevermögen aus; dabei entstehende Gewinne oder Verluste werden ergebniswirksam berücksichtigt.<br />

Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zu Gr<strong>und</strong>e gelegt:<br />

Gebäude 20–25<br />

Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen 8–16<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 3–11<br />

Einbauten in Mieträume <strong>und</strong> geleaste Sachanlagen werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer<br />

oder, wenn kürzer, über die Miet- bzw. Leasingdauer abgeschrieben.<br />

Staatliche Beihilfen <strong>und</strong> Zuschüsse<br />

Staatliche Beihilfen <strong>und</strong> Zuschüsse werden bei Zahlungseingang aktivisch von den Anschaffungs<strong>und</strong><br />

Herstellungskosten der begünstigten Investitionen unter der Voraussetzung abgesetzt, dass<br />

die entsprechenden Investitionsbedingungen erfüllt wurden.<br />

Wertminderung langlebiger <strong>und</strong> immaterieller Vermögensgegenstände<br />

mit begrenzter Nutzungsdauer<br />

Langlebige <strong>und</strong> immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen untersucht,<br />

wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert<br />

eines Vermögensgegenstandes nicht mehr realisiert werden kann. Falls Tatsachen <strong>und</strong> Umstände<br />

darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung vorliegt, wird der Buchwert des Vermögensgegenstandes<br />

mit den zukünftigen, geschätzten nicht abgezinsten Einnahmen verglichen. Gegebenenfalls<br />

wird eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Der<br />

Zeitwert wird basierend auf den über die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes abgezinsten<br />

Einnahmeüberschüssen berechnet.<br />

Leasing<br />

Leasingtransaktionen sind entweder als „capital lease“ oder als „operating lease“ zu klassifizieren.<br />

Transaktionen, bei denen eines der Kriterien des SFAS 13, Accounting for Leases, zutrifft, werden<br />

im Konzern als „capital lease“ behandelt. Dementsprechend ist das Leasingobjekt einschließlich<br />

der korrespondierenden Verbindlichkeit im Konzern (Leasingnehmer) zu bilanzieren.<br />

79<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />

Jahre


SFAS 13 beinhaltet folgende Kriterien:<br />

Der Leasingvertrag beinhaltet die Übertragung des Leasingobjektes am Ende der Laufzeit auf<br />

den Leasingnehmer.<br />

Das Bestehen einer günstigen Kaufpreisoption zum Erwerb des Leasinggutes deutlich unterhalb<br />

des Verkehrswertes.<br />

Die Laufzeit des Leasingvertrages entspricht mindestens 75 Prozent der geschätzten gewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer des Leasingobjektes.<br />

Der Barwert der künftigen Mindestleasingraten bei Abschluss des Vertrages entspricht mindestens<br />

90 Prozent des Verkehrswertes des Leasingobjektes.<br />

Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, sind als<br />

„operating lease“ zu behandeln mit der Folge, dass die Leasingzahlungen bei Anfall aufwandswirksam<br />

werden.<br />

Vergütung in Aktienoptionen<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage von SFAS 123, Accounting for Stock Based Compensation (Bilanzierung von Vergütung<br />

auf Aktienbasis), hat sich die Gesellschaft dafür entschieden, die gewährten Aktienoptionen<br />

nach der „intrinsic value based method“ (Bewertung zum inneren Wert) entsprechend Accounting<br />

Principles Board Opinion 25, Accounting for Stock Issued to Employees (Bilanzierung von an Mitarbeiter<br />

ausgegebenen Aktien), „APB 25“ <strong>und</strong> einschlägigen Auslegungen zu bewerten. Gemäß<br />

APB 25 wird der Personalaufwand in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Börsenkurs<br />

der Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausgabe der Option <strong>und</strong> dem Ausübungspreis<br />

des gewährten Bezugsrechtes ausgewiesen. Von den Möglichkeiten, die der im Dezember 2002<br />

veröffentlichte Standard SFAS 148, Accounting for Stock-Based Compensation – Transition and<br />

Disclosure, zum Übergang auf die Fair-Value-Methode bietet, wurde kein Gebrauch gemacht. Die<br />

nachfolgende Tabelle informiert über den Personalaufwand <strong>und</strong> die Auswirkung auf den Gewinn<br />

(nach Steuern) <strong>und</strong> das Ergebnis je Aktie, die die Anwendung der von SFAS 123 vorgeschriebenen<br />

Marktwerte gehabt hätte.<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen <strong>und</strong> nach Steuern<br />

Abzüglich Personalaufwand für aktienorientierte<br />

Tsd. Euro 33.860 –45.762<br />

Vergütungen (nach der Marktwertmethode) Tsd. Euro –945 –893<br />

Proforma-Ergebnis Tsd. Euro 32.915 –46.655<br />

Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07<br />

Proforma-Ergebnis je Aktie Euro 0,77 –1,09<br />

Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,79 –1,07<br />

Proforma-Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,77 –1,09<br />

80


Rückstellungen für Pensionen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen<br />

Pensionsrückstellungen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen sind nach dem versicherungsmathematischen<br />

Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Es wird teilweise<br />

eine Mindestverpflichtung angesetzt, d.h. ein Verpflichtungsumfang, der über die in der Vergangenheit<br />

ergebniswirksam berücksichtigten Pensionsverpflichtungen hinausgeht. Wenn kein<br />

immaterieller Vermögensgegenstand anzusetzen ist oder soweit über den Betrag des immateriellen<br />

Vermögensgegenstandes hinaus zusätzliche Verpflichtungen bestehen, wird der Betrag mit<br />

dem Eigenkapital verrechnet. Nicht realisierte versicherungsmathematische Gewinne <strong>und</strong> Verluste<br />

werden nach den individuellen Gegebenheiten des Versorgungsplans in der Regel längstens<br />

über die restliche Dienstzeit oder die Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten amortisiert.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Rückstellungen einschließlich Umweltschutzrückstellungen, die sich aus rechtlichen Ansprüchen,<br />

behördlichen Auflagen oder auf anderer Basis ergeben, werden zu dem Zeitpunkt gebildet, zu<br />

dem es wahrscheinlich ist, dass sie entstanden sind <strong>und</strong> ihr Betrag vernünftig einschätzbar ist,<br />

d.h. eine rechtliche Verpflichtung besteht.<br />

Änderungen dieser Schätzungen werden in der Periode gebucht, in der die Änderung eintritt.<br />

Zwar kann die Gesellschaft die Auswirkung von zukünftigen Gesetzen nicht schätzen, jedoch<br />

geht der Konzern davon aus, dass die endgültige Regelung dieser Angelegenheiten keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird.<br />

Werbekosten<br />

Aufwendungen für Werbung <strong>und</strong> Absatzförderung werden bei ihrer Entstehung als Aufwand gebucht.<br />

Im Geschäftsjahr betrugen die Aufwendungen für Werbung <strong>und</strong> Absatzförderung 3.872 Tsd.<br />

Euro, verglichen mit 5.780 Tsd. Euro im Vorjahr. Die Aufwendungen nahmen im Vergleich zum<br />

Vorjahr ab, da in 2003 die Einführung eines neuen Marken- <strong>und</strong> Vertriebskonzeptes im Bereich<br />

Holzwerkstoffe höhere Kosten verursacht hat.<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten<br />

Aufwendungen für Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung als Aufwand<br />

gebucht.<br />

Latente Steuern<br />

Aktive <strong>und</strong> passive latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den<br />

Wertansätzen der Steuerbilanz <strong>und</strong> der Konzernbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet<br />

(Temporary-Konzept). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen<br />

Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die nur vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich<br />

wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzesänderungen auf die aktiven<br />

<strong>und</strong> passiven latenten Steuern werden in der Periode ihres In-Kraft-Tretens ergebniswirksam berücksichtigt.<br />

Aktive latente Steuern werden nur insoweit berücksichtigt, als es wahrscheinlich ist,<br />

dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden.<br />

Bei der Einschätzung der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern zieht die Gesellschaft in<br />

Betracht, ob die Wahrscheinlichkeit der Realisierbarkeit mehr als 50 Prozent beträgt.<br />

81<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Gesamtergebnis (Comprehensive Income)<br />

SFAS 130, Reporting Comprehensive Income, verpflichtet die anwendenden Firmen, im Jahresabschluss<br />

eine getrennte Darstellung über das Gesamtergebnis (Comprehensive Income) <strong>und</strong><br />

seine Bestandteile, dem Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen (Net Income) <strong>und</strong> dem kumulierten<br />

sonstigen Gesamtergebnis (Other Comprehensive Income) zu zeigen.<br />

Das kumulierte sonstige Gesamtergebnis beinhaltet Erträge, Aufwendungen, Gewinne <strong>und</strong> Verluste,<br />

die nicht im Konzernergebnis enthalten sind.<br />

Gewinn (Verlust) <strong>und</strong> verwässerter Gewinn (Verlust) je Stammaktie<br />

(Earnings Per Share)<br />

Der Gewinn je Stammaktie wurde gemäß SFAS 128, Earning per Share, berechnet. SFAS 128<br />

schreibt die Darstellung von Gewinn je Aktie (Earnings per Share oder EPS) für alle Gesellschaften<br />

vor, die Stammaktien ausgegeben haben. Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Gewinn (nach<br />

Steuern) dividiert durch die gewichtete, durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahrs<br />

ausstehenden Aktien. Aktiengleiche Wertpapiere für eine Vergütung in Aktienoptionen können zu<br />

einer sogenannten Verwässerung führen. Soweit ein verwässernder Effekt eintritt, ist das Ergebnis<br />

je Aktie verwässert darzustellen.<br />

Änderung von Rechnungslegungsvorschriften<br />

Seit 1. Januar 2003 wendet <strong>Pfleiderer</strong> SFAS 143, Accounting for Asset Retirement Obligations, an.<br />

Dieser neue Standard regelt die Bilanzierung <strong>und</strong> Berichterstattung von Verpflichtungen aus der<br />

Stilllegung oder Veräußerung von Gegenständen des Sachanlagevermögens <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Stilllegungskosten. Er findet auf rechtliche Verpflichtungen aus der Stilllegung oder Veräußerung<br />

von Sachanlagen Anwendung, die durch Erwerb, Erstellung, Entwicklung <strong>und</strong>/oder<br />

die gewöhnliche Nutzung des Anlagegutes entstanden sind. Die Verbindlichkeiten sind in der<br />

Periode, in der die betreffenden Zahlungsverpflichtungen entstehen, zu ihrem Marktwert zu passivieren,<br />

sofern ein solcher adäquat geschätzt werden kann. Zugleich ist der Buchwert des zugehörigen<br />

Sachanlagevermögens um den gleichen Betrag zu erhöhen. Der zugeschriebene Betrag<br />

wird über die Restnutzungsdauer der Sachanlagegegenstände wieder abgeschrieben. Die Verbindlichkeit<br />

wird am Ende jedes Berichtszeitraums erfolgswirksam an ihren aktuellen Barwert<br />

angepasst. Ein bei Ablösung der Verpflichtung entstehender positiver oder negativer Differenzbetrag<br />

zum Buchwert wird erfolgswirksam erfasst. Weder die Erst- noch die Folgeanwendung<br />

von SFAS 143 führte in 2004 zu einem Effekt für die Gesellschaft.<br />

Im Januar 2003 veröffentlichte das FASB Interpretation (FIN) 46, Consolidation of Variable Interest<br />

Entities, <strong>und</strong> überarbeitete diese nochmals im Dezember 2003 (FIN 46, revised December 2003).<br />

FIN 46 (R) regelt die Anwendung von Accounting Research Bulletin (ARB) 51 für die Konsolidierung<br />

bestimmter Gesellschaften (VIEs), für die ein beherrschender Einfluss (Controlling Financial<br />

Interest) besteht, der nicht auf Stimmrechts-Mehrheiten beruht. FIN 46 (R) sieht die Konsolidierung<br />

einer VIE durch den Meistbegünstigten (Primary Beneficiary) vor sowie die Offenlegung<br />

wesentlicher Beteiligungen an VIEs als Nicht-Meistbegünstigter. Die Gesellschaft hält einen Controlling<br />

Financial Interest an einer als VIE zu klassifizierenden Leasingobjektgesellschaft. Zu<br />

weiteren Ausführungen verweisen wir auf VII. 2.<br />

82


1. Liquide Mittel<br />

2. Wertpapiere des<br />

Umlaufvermögens<br />

3. Forderungen <strong>und</strong><br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

4. Forderungen aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong><br />

Leistungen<br />

IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />

Zum 31. Dezember 2004 wurden liquide Mittel in Höhe von 57.663 Tsd. Euro ausgewiesen (Vorjahr<br />

67.154 Tsd. Euro). Die liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände<br />

sowie sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.<br />

Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 25.065 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro)<br />

handelt es sich im Wesentlichen um polnische Schatzanweisungen in Höhe von 23.263 Tsd. Euro<br />

mit einer Laufzeit von 3 Monaten, die zum Handel gehalten werden (Trading Securities) <strong>und</strong> zum<br />

Fair Value bewertet sind.<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 63.717 61.211<br />

Steuererstattungsansprüche 4.830 8.049<br />

Forderungen gegen verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 2.270 2.077<br />

Übrige 8.342 9.196<br />

Gesamt 79.159 80.533<br />

Der Rückgang der Steuerforderungen ist begründet durch die im Jahr 2004 ergangenen Steuerbescheide<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Auszahlung der Guthaben an die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 81.152 75.939<br />

Abzüglich Einzelwertberichtigung 6.585 5.775<br />

Abzüglich pauschalierte Wertberichtigungen<br />

Abzüglich Wertkorrekturen wg. Preisnachlässen,<br />

93 686<br />

Umsatzboni <strong>und</strong> Skonti 10.757 8.267<br />

Forderungen netto 63.717 61.211<br />

Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />

Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

angemessene pauschalierte Wertberichtigungen nach den Erfahrungen der Vergangenheit vorgenommen.<br />

Für Boni <strong>und</strong> Skonti werden Wertkorrekturen in angemessener Höhe gebildet.<br />

83<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


5. Vorräte<br />

6. Sachanlagen<br />

Per 31. Dezember 2004 wurden Forderungen in Höhe von 30.036 Tsd. Euro (Vorjahr 45.342 Tsd.<br />

Euro) verkauft. Im Rahmen dieser Verkäufe behält der Konzern Rechte <strong>und</strong> unwesentliche<br />

Pflichten zurück („retained interest“); hierzu zählt v.a. die Erbringung von Abwicklungsdienstleistungen.<br />

Der Konzern verkauft nur Forderungen, die durch eine Kreditversicherung abgedeckt<br />

sind. Im Zusammenhang mit dem Forderungsverkauf entstanden Aufwendungen von 1.460 Tsd.<br />

Euro (Vorjahr 1.477 Tsd. Euro). Der überwiegende Teil dieser Aufwendungen betrifft Zinsen <strong>und</strong><br />

Kosten der Übernahme des Adressatenausfallrisikos, die im Finanzergebnis der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

ausgewiesen werden.<br />

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 42.845 43.288<br />

Unfertige Erzeugnisse <strong>und</strong> Leistungen 3.270 4.109<br />

Fertige Erzeugnisse <strong>und</strong> Waren 57.743 53.245<br />

Geleistete Anzahlungen 696 531<br />

Gesamt 104.554 101.173<br />

Der Anstieg an Fertigerzeugnissen <strong>und</strong> Waren beruht zum einen auf einem Aufbau des Vorratsbestandes<br />

am Standort Rheda, um Lieferengpässe während des Schließungsprozesses zu<br />

vermeiden; zum anderen wurden für diverse Auslandsprojekte der <strong>Pfleiderer</strong> track systems<br />

Schwellen vorproduziert <strong>und</strong> zum Abruf bereitgestellt.<br />

Zur Veränderung der Sachanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />

(Anlagespiegel).<br />

Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Gr<strong>und</strong>stücke, gr<strong>und</strong>stücksgleiche Rechte <strong>und</strong> Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Gr<strong>und</strong>stücken 145.333 139.154<br />

Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen 152.037 133.352<br />

Andere Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 11.970 12.434<br />

Geleistete Anzahlungen <strong>und</strong> Anlagen im Bau 18.943 14.339<br />

Gesamt 328.283 299.279<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf 33.735 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 34.049 Tsd. Euro). Davon betreffen im Geschäftsjahr 518 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro)<br />

außerplanmäßige Abschreibungen zur vollständigen Abwertung nicht mehr genutzter Gr<strong>und</strong>stücksteile<br />

des Betonmastenwerkes Coswig. Die außerordentlichen Abschreibungen betreffen<br />

damit ausschließlich das Segment Infrastrukturtechnik.<br />

84


7. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Im Geschäftsjahr 2004 wurden im Konzern, wie im Vorjahr, keine Bauzinsen für qualifizierende<br />

Sachanlagen aktiviert.<br />

Im Rahmen von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen (Capital Leases) wurden Vermögensgegenstände<br />

des Sachanlagevermögens in Höhe von 2.406 Tsd. Euro (Vorjahr 2.463 Tsd. Euro)<br />

abzüglich kumulierter Abschreibungen von 809 Tsd. Euro (Vorjahr 848 Tsd. Euro) aktiviert.<br />

Der Restbuchwert beträgt somit 1.597 Tsd. Euro (Vorjahr 1.615 Tsd. Euro).<br />

Sicherungsübereignungen individueller Vermögensgegenstände lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

nicht vor.<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Lizenzen, Software <strong>und</strong> Patente 7.354 9.831<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 86.351 82.302<br />

Geleistete Anzahlungen 46 510<br />

Gesamt 93.751 92.643<br />

Von den Geschäfts- oder Firmenwerten entfallen 73.252 Tsd. Euro (Vorjahr 69.203 Tsd. Euro)<br />

auf den Teilkonzern Holzwerkstoffe <strong>und</strong> 13.099 Tsd. Euro (Vorjahr 13.099 Tsd. Euro) auf den Teilkonzern<br />

Infrastrukturtechnik.<br />

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2004<br />

auf 3.048 Tsd. Euro (Vorjahr 3.246 Tsd. Euro). Die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen<br />

betragen insgesamt 1.789 Tsd. Euro (Vorjahr 2.274 Tsd. Euro).<br />

Die Gesellschaft hat die Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts- <strong>und</strong><br />

Firmenwerte beurteilt. Die in 2004 durchgeführten Impairment Tests führen zu keinem Abwertungsbedarf<br />

im Konzern.<br />

Die geschätzten zukünftigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die weiterhin<br />

planmäßig abgeschrieben werden, verteilen sich wie folgt:<br />

in Tsd. Euro<br />

2005 1.993<br />

2006 1.674<br />

2007 1.232<br />

2008 1.123<br />

2009 1.114<br />

Danach 218<br />

85<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


8. Finanzanlagen<br />

9. Sonstige langfristigeVermögensgegenstände<br />

10. Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Zusammensetzung <strong>und</strong> Entwicklung der Finanzanlagen ist in der Entwicklung des Konzern-<br />

Anlagevermögens dargestellt.<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 538 1.602<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />

45 56<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 169<br />

Sonstige Ausleihungen 17.042 391<br />

Gesamt 17.625 2.218<br />

Die sonstigen Ausleihungen beinhalten mit 10.000 Tsd. Euro ein verzinslich gewährtes Darlehen<br />

an den Erwerber der Business Unit Poles & Towers Europe. Weitere 5.289 Tsd. Euro betreffen<br />

ein verzinsliches Darlehen, das planmäßig getilgt wird, gegenüber einem ehemals verb<strong>und</strong>enen<br />

Unternehmen, welches in 2003 veräußert wurde.<br />

Die sonstigen langfristigen Vermögensgegenstände betragen im Geschäftsjahr 2.143 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 5.561 Tsd. Euro). Ein im Vorjahr enthaltenes verzinsliches Darlehen gegenüber einem<br />

ehemals verb<strong>und</strong>enen Unternehmen in Höhe von 5.289 Tsd. Euro (Vorjahr 4.846 Tsd. Euro) wurde<br />

in die sonstigen Ausleihungen innerhalb der Finanzanlagen umgegliedert.<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 12.598 8.346<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 75.085 69.701<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 592 5.502<br />

Übrige 34.783 36.745<br />

Gesamt 123.058 120.294<br />

Die erhaltenen Anzahlungen beinhalten im Geschäftsjahr im Wesentlichen Anzahlungen in Höhe<br />

von 8 Mio. Euro für ein Infrastrukturprojekt im Ausland.<br />

Die übrigen sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Finanzderivate 9.864 12.116<br />

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 546 1.463<br />

Körperschaftsteuerverbindlichkeiten 4.633 1.800<br />

Verbindlichkeiten aus Lohn <strong>und</strong> Gehalt 4.916 5.332<br />

Einbehaltene Sozialversicherungsbeiträge 4.509 5.139<br />

Abzuführende Lohn- <strong>und</strong> Kirchensteuer 3.532 3.968<br />

Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen 0 1.269<br />

Umsatzsteuerverbindlichkeiten 848 454<br />

Sonstige Personalverbindlichkeiten 123 24<br />

Übrige 5.812 5.180<br />

Gesamt 34.783 36.745<br />

86


11. Finanzverbindlichkeiten<br />

12. Sonstige kurzfristige<br />

Rückstellungen<br />

13. Finanzierungsleasing<br />

Die kurzfristigen Darlehen der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten <strong>und</strong> kurzfristiger Anteil<br />

von längerfristigen Darlehen 13.129 49.294<br />

Finanzierungsleasing 511 522<br />

Gesamt 13.640 49.816<br />

Der durchschnittliche Zinssatz beträgt nach Zinssicherung ca. 6 Prozent p.a.<br />

In der Position „Andere kurzfristige Verbindlichkeiten <strong>und</strong> kurzfristiger Anteil von längerfristigen<br />

Darlehen“ sind 2.428 Tsd. Euro gegen nahe stehende Gesellschaften („related parties“) enthalten.<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Rückstellungen für Personalverpflichtungen 27.944 18.678<br />

Rückstellungen für den Produktionsbereich 3.050 268<br />

Rückstellungen für Verkauf <strong>und</strong> Marketing 112 0<br />

Übrige Rückstellungen 23.730 7.792<br />

Gesamt 54.836 26.738<br />

Die Veränderung der Rückstellungen für Personalverpflichtungen beruht im Wesentlichen auf<br />

einem Anstieg der Rückstellungen für Tantiemen <strong>und</strong> Sozialplanverpflichtungen. Der Anstieg der<br />

Rückstellungen betrifft mit 5.164 Tsd. Euro den Standort Rheda. Der Anstieg der Rückstellungen<br />

für den Produktionsbereich betrifft im Wesentlichen Verpflichtungen, die durch den Erwerb eines<br />

MDF-Produktionsstandortes der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten<br />

GmbH & Co. KG“ übernommen wurden. Im Bereich der übrigen Rückstellungen trugen insbesondere<br />

Vorsorgen für den Standort Rheda zu einem Anstieg bei.<br />

Die Gesellschaft hat 1998 <strong>und</strong> 1999 Leasingverträge für Maschinen zur Holzbearbeitung für den<br />

polnischen Standort sowie für technische Einrichtungen geschlossen, die als Finanzierungsleasing<br />

behandelt werden. Ferner existieren Kfz-Leasingverträge an einem deutschen Standort,<br />

welche aufgr<strong>und</strong> ihrer Ausgestaltung ebenfalls als Finanzierungsleasing eingestuft werden.<br />

Die künftigen Mindestleasingraten aus Leasingverpflichtungen per 31. Dezember 2004 betragen:<br />

in Tsd. Euro<br />

2005 524<br />

2006 16<br />

Mindestleasingraten insgesamt 540<br />

Abzüglich rechnerische Zinsbeträge 29<br />

Barwert der Mindestleasingraten 511<br />

Abzüglich kurzfristiger Anteil 496<br />

Langfristiger Anteil der Leasingverpflichtungen 15<br />

87<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


14. Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

15. Sonstige langfristige<br />

Rückstellungen<br />

Die Gesellschaft finanziert sich im Wesentlichen durch langfristige Darlehen. Diese Darlehen<br />

werden in der Regel auf der Basis variabler EURIBOR- bzw. LIBOR-Sätze verzinst. Der durchschnittliche<br />

Zinssatz für diese Darlehen lag im Geschäftsjahr 2004 bei ca. 6 Prozent. Die variablen<br />

Zinszahlungen werden größtenteils durch Zinssatzswaps gesichert.<br />

Der Konzern hatte am Stichtag Festzinsdarlehen mit einem Volumen von 18.189 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

38.235 Tsd. Euro) <strong>und</strong> einer Durchschnittsverzinsung von 5,3 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent).<br />

Diese Darlehen wurden zum Stichtag 31. Dezember 2004 mit 19.812 Tsd. Euro (Vorjahr<br />

39.863 Tsd. Euro) bewertet.<br />

Am 31. Dezember 2004 stellten sich die Tilgungen für langfristige Verbindlichkeiten für die<br />

nächsten fünf Geschäftsjahre <strong>und</strong> danach wie folgt dar:<br />

Darin enthalten ist ein Schuldscheindarlehen der WestLB mit einem Nominalwert von 40 Mio. Euro<br />

mit 5-jähriger Laufzeit.<br />

88<br />

31.12.2004<br />

Langfristig Kurzfristiger Langfristiger<br />

abgeschlossene Teil Teil<br />

in Tsd. Euro Beträge (< 1 Jahr) (> 1 Jahr) 31.12.2003<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

(Rückzahlungsbeträge ohne<br />

Finanzierungsleasing) 193.726 760 192.966 304.232<br />

in Tsd. Euro<br />

2005 760<br />

2006 16.099<br />

2007 38.584<br />

2008 84.023<br />

2009 51.760<br />

Danach 2.500<br />

Gesamt 193.726<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Restrukturierungsmaßnahmen 1.816 3.254<br />

Rückstellungen für Umweltrisiken 3.230 311<br />

Jubiläumszuwendungen 3.837 3.794<br />

Altersteilzeit 5.426 4.368<br />

Übrige 26 27<br />

Gesamt 14.335 11.754


16. Langfristige<br />

passive Rechnungsabgrenzungen<br />

17. Nicht fortzuführende<br />

Aktivitäten<br />

Die Rückstellungen für Restrukturierung werden gebildet, um wahrscheinliche, quantifizierbare<br />

Verpflichtungen bilanziell zu berücksichtigen.<br />

Die Rückstellungen für Umweltrisiken betreffen potenzielle Rekultivierungsverpflichtungen <strong>und</strong> Umweltschäden<br />

an zwei Standorten. Mögliche Verpflichtungen, welche im Rahmen des Erwerbs eines<br />

MDF-Werkes der „Hornitex Werke Nidda Kunststoff- <strong>und</strong> Holzwerkstoffplatten GmbH & Co. KG“<br />

übernommen wurden, sind hierbei mit 3.000 Tsd. Euro berücksichtigt.<br />

Unter den langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten wird der Ertrag aus dem Verkauf<br />

erst in den Folgejahren fällig werdender Zahlungseingänge (Forfaitierung) aus einem Leasingvertrag<br />

ausgewiesen. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird ratierlich, korrespondierend zu den<br />

tatsächlichen Fälligkeitsterminen der Leasingraten erfolgswirksam aufgelöst. Der geschuldete<br />

Restwert aus dem Forfaitierungvertrag beläuft sich zum 31. Dezember 2004 auf 2.495 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 4.278 Tsd. Euro). Die Verzinsung erfolgt zu marktüblichen Konditionen. Die Restlaufzeit<br />

des Vertrages endet zum 1. Mai 2007.<br />

Der Konzern veräußerte im Geschäftsjahr 2004 die Business Units water systems, Poles & Towers<br />

Europe <strong>und</strong> Poles & Towers USA sowie aus der Business Unit Wind die Gesellschaft WINDTEC Anlagenerrichtungs-<br />

<strong>und</strong> Consulting GmbH. Des Weiteren wurden aus der Business Unit Wind die<br />

Onshore-Aktivitäten der <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy GmbH in die Fuhrländer-<strong>Pfleiderer</strong> GmbH & Co. KG<br />

eingebracht. Dies ist ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem die Fuhrländer <strong>AG</strong> die Mehrheitsanteile<br />

hält <strong>und</strong> die unternehmerische Führung verantwortet. Nach einem Zeitraum von drei Jahren<br />

hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> die Option, ihre Gesellschaftsanteile der Fuhrländer <strong>AG</strong> anzudienen. Die<br />

WINDTEC Anlagenerrichtungs- <strong>und</strong> Consulting GmbH wurde im März 2004 an die Gerald Hehenberger-Privatstiftung,<br />

Klagenfurt, Österreich, veräußert.<br />

Der Verkauf der Business Unit water systems erfolgte mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember<br />

2004 an die, im Eigentum von Herrn Hans Theodor <strong>Pfleiderer</strong> stehende, <strong>Pfleiderer</strong> Invest Veranlagungs-GmbH,<br />

Wien, sowie an Herrn Wernher Behrendt.<br />

Die Business Unit Poles & Towers USA wurde im März 2004 durch Verkauf der Newmark International<br />

Inc. <strong>und</strong> der <strong>Pfleiderer</strong> Leasing USA Inc. an die Valmont Industries Inc. (USA) sowie eines<br />

Betriebsgr<strong>und</strong>stückes der Engineered Fiberglass Products Inc. (USA) an die CMT South Carolina<br />

LLC, USA, abgegeben. Die Business Unit Poles & Towers Europe wurde im Dezember 2004 durch<br />

Verkauf der Poles & Towers GmbH & Co. KG, der Poles & Towers Verwaltungs-GmbH, der <strong>Pfleiderer</strong><br />

Energietechnik Verwaltungs GmbH, der <strong>Pfleiderer</strong> Technika Infrastrukturalna Polska Sp.zo.o., der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Infrastructure S.A.R.L., der Pesa Telekom SAU an die LLRR Management GmbH,<br />

München, abgegeben.<br />

89<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Im Konzern verbliebene Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden werden in der Bilanz des Konzerns<br />

unter den nicht fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.<br />

Aus dem Verkauf der nicht fortzuführenden Aktivitäten resultiert bei vereinbarten zusammengefassten<br />

Verkaufspreisen von 94.623 Tsd. Euro ein Gewinn von 51.352 Tsd. Euro. Etwaige Erträge<br />

aus Besserungsoptionen wurden dabei nicht berücksichtigt.<br />

Folgende Darstellung zeigt die Herleitung des Ergebnisses aus dem Verkauf:<br />

in Tsd. Euro<br />

Vereinbarte zusammengefasste Verkaufspreise 94.623<br />

Abgang Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Schulden der veräußerten Aktivitäten –43.134<br />

51.489<br />

Zuzüglich Aufwand aus latenten Steuern –137<br />

Gewinn aus dem Verkauf nicht fortzuführender Aktivitäten 51.352<br />

Das operative Geschäft der nicht fortzuführenden Aktivitäten hat sich – vor Sondereffekten –<br />

wie folgt entwickelt:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Umsatzerlöse 118.819 182.375<br />

Aufwendungen –125.401 –177.093<br />

EBIT –6.582 5.282<br />

Zinsergebnis –916 –2.174<br />

EBT –7.498 3.108<br />

Steuern 1.623 607<br />

Ergebnis nach Steuern –5.875 3.715<br />

In 2004 fielen weiterhin operative Sondereffekte <strong>und</strong> nachlaufende Aufwendungen nach Steuern<br />

für nicht fortzuführende Aktivitäten von –17.359 Tsd. Euro (Vorjahr –53.486 Tsd. Euro) an. Darin<br />

sind –9.484 Tsd. Euro (Vorjahr –10.677 Tsd. Euro) Sondereffekte für den Standort Leipzig sowie<br />

670 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro) außerplanmäßige Abschreibungen zur vollständigen Abwertung<br />

nicht mehr genutzter Gr<strong>und</strong>stücksteile des Betonmastenwerkes Coswig enthalten.<br />

Im Zinsergebnis wurde nur das Zinsergebnis der Gesellschaften erfasst, die in den nicht fortzuführenden<br />

Aktivitäten enthalten sind.<br />

90


18. Eigenkapital<br />

Folgende Darstellung zeigt die unter den als nicht fortzuführenden Aktiva <strong>und</strong> Passiva zusammengefasst<br />

ausgewiesenen Bilanzposten:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Liquide Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere des Umlaufvermögens 86 1.540<br />

Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 1.862 23.438<br />

Vorräte 41 37.905<br />

Übrige kurzfristige Vermögensgegenstände 278 2.901<br />

Kurzfristige Vermögensgegenstände 2.267 65.784<br />

Sachanlagevermögen 2.520 34.278<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 18 3.317<br />

Finanzanlagen 10 157<br />

Latente Steuern 125 2.852<br />

Langfristige Vermögensgegenstände 2.673 40.604<br />

Aktiva nicht fortzuführender Aktivitäten 4.940 106.388<br />

Verbindlichkeiten 2.958 28.793<br />

Finanzverbindlichkeiten 0 6.680<br />

Rückstellungen 10.871 19.363<br />

Übrige kurzfristige Passiva 173 2.900<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 14.002 57.736<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 1.206<br />

Pensionsrückstellungen 1.865 6.268<br />

Latente Steuern 427 3.488<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 0 609<br />

Sonstige langfristige Rückstellungen 796 3.161<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 3.088 14.732<br />

Passiva nicht fortzuführender Aktivitäten 17.090 72.468<br />

Die Bilanzposten betreffen, soweit vorhanden, die Business Unit Wind, zwei Gesellschaften der<br />

ehemaligen Dämmstoffaktivitäten <strong>und</strong> das Business Center Poles & Towers.<br />

Von den in den „Immateriellen Vermögensgegenständen“ enthaltenen Firmenwerten sind in 2004<br />

3.237 Tsd. Euro abgegangen. Diese entfallen ausschließlich auf den Teilkonzern Infrastrukturtechnik.<br />

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung des<br />

Konzerns dem Anhang vorangestellt.<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

Das Gr<strong>und</strong>kapital beträgt unverändert zum Bilanzstichtag 109.273.600 Euro <strong>und</strong> ist in<br />

42.685.000 Stückaktien zu je 2,56 Euro eingeteilt. Alle Aktien sind ausgegeben <strong>und</strong> im Umlauf<br />

befindlich. Jede Aktie hat eine Stimme.<br />

91<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


19. Stock Appreciation<br />

Rights <strong>und</strong> Stock<br />

Option Programs<br />

Genehmigtes Kapital<br />

Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand ermächtigt,<br />

das Gr<strong>und</strong>kapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe<br />

neuer Aktien gegen Geldeinlage einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 51.200 Tsd. Euro zu<br />

erhöhen.<br />

Bedingtes Kapital<br />

Ferner besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis zum<br />

30. Juni 2006 begeben werden kann.<br />

Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde darüber hinaus ein<br />

weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.<br />

Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage des Konzerns entspricht korrespondierend dem Betrag der Kapitalrücklage<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von 10.927 Tsd. Euro.<br />

Erfolgsneutrale Veränderungen im Sonstigen Gesamtergebnis<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Bewertung der Finanzderivate sowie die Bewertung<br />

der Pensionen im sonstigen Gesamtergebnis:<br />

Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein Aktienoptionsprogramm<br />

gibt, wer an diesem teilnimmt <strong>und</strong> wie viele Aktienoptionen die einzelnen Berechtigten erhalten.<br />

Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten erfolgt unter der Bedingung,<br />

dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit der Aktienoptionen beträgt<br />

sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach Gewährung ausgeübt werden.<br />

Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus dem Betrag des Eigeninvestments,<br />

dividiert durch den Basiskurs <strong>und</strong> multipliziert mit dem Faktor 12. Der Basiskurs bestimmt<br />

sich für die Stock Option Programs 2001 <strong>und</strong> 2002 nach dem Durchschnitt der Aktie der<br />

Gesellschaft in den Monaten September bis November, für das Stock Options Program 2004<br />

nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den Monaten Juni bis August 2004 <strong>und</strong> für<br />

die bereits ausgelaufenen Stock Appreciation Rights nach dem Durchschnitt der Aktie der<br />

Gesellschaft in den Monaten Juni bis November 2000. Die Aktienoptionen können zu einem<br />

Bezugspreis zwischen 110–125 Prozent des Basiskurses ausgeübt werden.<br />

92<br />

2004 2003<br />

Vorsteuer- Steuer- Nachsteuer- Vorsteuer- Steuer- Nachsteuerin<br />

Tsd. Euro betrag effekt betrag betrag effekt betrag<br />

Finanzderivate<br />

Mindestpensions-<br />

2.112 –792 1.320 817 –145 672<br />

verpflichtung –651 244 –407 16 –46 –30<br />

Gesamt 1.461 –548 913 833 –191 642


Stock Appreciation Rights 2000<br />

Nach einem Wertsteigerungsprogramm, das die Gesellschaft am 14. November 2000 beschlossen<br />

hat (Stock Appreciation Rights) <strong>und</strong> das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse vom<br />

5. Dezember 2000 genehmigt wurde, ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006<br />

ermächtigt, den Teilnehmern bis zu 1.270.608 Stock Appreciation Rights der Gesellschaft zu<br />

gewähren. Der Basiskurs betrug 9,73 Euro. Die Ausübungspreise lagen zwischen 10,70 Euro<br />

<strong>und</strong> 12,16 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 11,43 Euro.<br />

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2004 waren keine Rechte mehr aktiv.<br />

Stock Option Program 2001<br />

Nach einem Stock Option Plan, den die Gesellschaft am 10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock<br />

Option Program 2001) <strong>und</strong> der durch den Aufsichtsrat am 25. Oktober 2001 genehmigt wurde,<br />

ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern<br />

bis zu 4.268.500 nicht übertragbare Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren.<br />

Von den seinerzeit potenziell berechtigten 116 Teilnehmern haben 65 Vorstände/Führungskräfte<br />

mit 1.257.456 Optionen an dem SOP 2001 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 7,45 Euro. Die<br />

Ausübungspreise liegen zwischen 8,20 Euro <strong>und</strong> 9,31 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen<br />

Ausübungspreis von 8,76 Euro.<br />

Das Stock Option Program 2001 ist letztmals zum 30. November 2007 ausübbar.<br />

93<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />

2004 2003<br />

Stock Appre- Stock Appre-<br />

Tsd. Stück ciation Rights ciation Rights<br />

Zum Jahresbeginn ausstehend 0 919<br />

Gewährt 0 0<br />

Ausgeübt 0 0<br />

Verfallen 0 919<br />

Zum Jahresende ausstehend 0 0<br />

Zum Jahresende ausübbar 0 0<br />

2004 2003<br />

Aktien- Aktien-<br />

Tsd. Stück optionen optionen<br />

Zum Jahresbeginn ausstehend 728 1.080<br />

Gewährt 0 0<br />

Ausgeübt 0 0<br />

Verfallen 202 352<br />

Zum Jahresende ausstehend 526 728<br />

Zum Jahresende ausübbar 131 0


Stock Option Program 2002 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />

Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Option Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />

2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2001), haben der Vorstand am 10. September 2002<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats am 20. September 2002 das Stock Option Program<br />

2002 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den<br />

berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft<br />

zu gewähren. Insgesamt 40 Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 983.544 Optionen<br />

an dem SOP 2002 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 4,67 Euro. Die Ausübungspreise liegen<br />

zwischen 5,14 Euro <strong>und</strong> 5,84 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von<br />

5,49 Euro.<br />

Das Stock Option Program 2002 ist letztmals zum 30. November 2008 ausübbar.<br />

Stock Option Program 2004 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />

Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Options Plans, den die Gesellschaft am 10. Juli<br />

2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2001), haben der Vorstand am 10. August 2004<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats am 23. August 2004 das Stock Option Program<br />

2004 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den<br />

berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen auf Aktien der Gesellschaft<br />

zu gewähren. Insgesamt 24 Vorstände/Führungskräfte haben dabei mit 563.016 Optionen<br />

an dem SOP 2004 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 6,99 Euro. Die Ausübungspreise liegen<br />

zwischen 7,69 Euro <strong>und</strong> 8,74 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von<br />

8,22 Euro.<br />

Das Stock Option Program 2004 ist letztmals zum 31. August 2010 ausübbar.<br />

94<br />

2004 2003<br />

Aktien- Aktien-<br />

Tsd. Stück optionen optionen<br />

Zum Jahresbeginn ausstehend 780 984<br />

Gewährt 0 0<br />

Ausgeübt 0 0<br />

Verfallen 166 204<br />

Zum Jahresende ausstehend 614 780<br />

Zum Jahresende ausübbar 0 0<br />

2004 2003<br />

Aktien- Aktien-<br />

Tsd. Stück optionen optionen<br />

Zum Jahresbeginn ausstehend 0 0<br />

Gewährt 563 0<br />

Ausgeübt 0 0<br />

Verfallen 0 0<br />

Zum Jahresende ausstehend 563 0<br />

Zum Jahresende ausübbar 0 0


20. Derivative Finanzinstrumente<br />

Das Unternehmen erfasst die Bezugsrechte, wie gemäß SFAS 123 zulässig, mit der „intrinsic<br />

value based method“ (Bewertung zum inneren Wert) aus APB 25, Accounting for Stock Issued<br />

to Employees. Alle Bezugsrechte wurden zu einem Ausübungspreis ausgegeben, der über dem<br />

Marktpreis des Ausstellungsdatums lag. So wies das Unternehmen im Zusammenhang mit<br />

diesen Bezugsrechten keinen Personalaufwand aus.<br />

Die bereinigte Proforma-Information zu dem Konzernjahresüberschuss ist nach SFAS 123 erforderlich<br />

<strong>und</strong> so darzustellen, als ob die Gesellschaft die Mitarbeiter-Bezugsrechte nach der Fair-Value-<br />

Methode bilanziert hätte. Der beizulegende Zeitwert dieser Bezugsrechte für die Programme 2001,<br />

2002 <strong>und</strong> 2004 wurde zum Zeitpunkt der Gewährung mit Hilfe der „Black-Scholes“-Methode zur<br />

Bewertung von Bezugsrechten mit den folgenden Annahmen aus gewichteten Durchschnitten geschätzt:<br />

risikofreier Zinssatz von 4,7 Prozent für 2001, 4,4 Prozent für 2002 bzw. 3,4 Prozent<br />

für 2004; Volatilität von 42,0 Prozent für 2001, 54,8 Prozent für 2002 <strong>und</strong> 48,6 Prozent für 2004,<br />

erwartete Dividendenrendite zum Bewertungszeitpunkt 2001, 2002 <strong>und</strong> 2004 von 2 Prozent sowie<br />

eine gewichtete durchschnittlich zu erwartende Lebensdauer des Bezugsrechts von sechs Jahren.<br />

Es gibt keine Aktienoptionspläne, denen nicht von der Hauptversammlung zugestimmt wurde.<br />

Stock Appreciation Rights der <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A.<br />

Neben den Aktienoptionsplänen der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde ein separater Prämienplan für Führungskräfte<br />

der polnischen Gesellschaften, <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. <strong>und</strong> <strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A.,<br />

aufgelegt. Das Wertsteigerungsprogramm wurde am 2. November 2004 durch die Gesellschaft<br />

beschlossen. Der Basiskurs beträgt 167 PLN. Die Ausübungshürde liegt bei 120 Prozent des Basiskurses.<br />

Die Sperrfrist endet mit Ablauf des 31. Oktober 2006. Die <strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. wurde<br />

zum 31. Dezember 2004 mit einem Börsenkurs von 200 PLN notiert. Im Geschäftsjahr 2004 ergab<br />

sich kein Personalaufwand aus diesen Stock Appreciation Rights.<br />

Stock Appre-<br />

Tsd. Stück ciation Rights<br />

Zum Jahresbeginn ausstehend 0<br />

Gewährt 81<br />

Ausgeübt 0<br />

Verfallen 0<br />

Zum Jahresende ausstehend 81<br />

Zum Jahresende ausübbar 0<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Zins- <strong>und</strong> Währungspositionen mit der<br />

Zielsetzung eingesetzt, durch Wechselkurs- bzw. Marktzinsschwankungen bedingte Risiken zu<br />

minimieren. Die Richtlinien der Gesellschaft schreiben vor, dass derartige Risiken gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

abzusichern sind. Hierzu werden nur marktgängige Zinsderivate sowie Devisentermingeschäfte<br />

genutzt, die mit Instituten erstklassiger Bonität abgeschlossen werden. Die derivativen Finanzgeschäfte<br />

beschränken sich auf die Absicherung des operativen Geschäfts <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ener<br />

Finanzierungen. Die Gesellschaft schließt keine derivativen Finanzgeschäfte zu Spekulationszwecken<br />

ab.<br />

95<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />

2004


Zur Absicherung von Zinsrisiken werden Zinsswaps gehalten. Die Instrumente dienen zur Absicherung<br />

von variablen Verbindlichkeiten in Euro.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Zinsderivate:<br />

Abgeschlossene Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung von Währungskursschwankungen<br />

des USD, CHF, GBP <strong>und</strong> des PLN zum EUR. Die Absicherung betrifft dabei sowohl bilanzierte<br />

Geschäfte als auch zukünftige Transaktionen, deren Eintritt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />

erwartet wird.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:<br />

Das Nominalvolumen sind die Basisbeträge der Zinsswaps sowie die mit den Terminkursen am<br />

Bilanzstichtag bewerteten Kauf- <strong>und</strong> Verkaufsbeträge der Devisentermingeschäfte.<br />

Die Bewertung der Zinsderivate erfolgt durch die Vertragspartner auf Basis des diskontierten<br />

Kapitalflusses, der sich aus der Differenz zur Marktzinsentwicklung ergibt (Mark to Market-<br />

Bewertung). Die Bewertung der Devisentermingeschäfte entspricht den Aufwendungen bzw.<br />

Erträgen, die bei einer Glattstellung dieser Geschäfte am Bilanzstichtag entstehen würden.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt folgende Positionen an derivativen Finanzgeschäften:<br />

Die derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz zu Marktwerten unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />

bzw. unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

96<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

Nominal- Nominalin<br />

Tsd. Euro volumen volumen<br />

Zinsswaps 122.710 237.630<br />

Zinscaps 0 6.741<br />

Summe 122.710 244.371<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

Nominal- Nominalin<br />

Tsd. Euro volumen volumen<br />

Kurssicherung laufender bzw. bilanzierter Geschäfte 17.742 11.710<br />

Kurssicherung erwarteter Zahlungsströme 0 3.442<br />

Summe 17.742 15.152<br />

31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2003<br />

Nominal- Nominalin<br />

Tsd. Euro volumen Marktwert volumen Marktwert<br />

Zinsderivate 122.710 –9.864 244.371 –13.601<br />

Devisentermingeschäfte 17.742 110 15.152 293<br />

Summe 140.452 –9.754 259.523 –13.308


Unter den Voraussetzungen der SFAS 133, Accounting for Derivative Instruments and Hedging<br />

Activities, werden die derivativen Finanzgeschäfte wie folgt bilanziert:<br />

Bei Sicherung des beizulegenden Wertes (Fair Value) mittels Devisentermingeschäften werden<br />

sowohl die Wertveränderungen des Derivates als auch die gegenläufigen Veränderungen des<br />

Gr<strong>und</strong>geschäftes erfolgswirksam verbucht. Bei Absicherung von Währungskursrisiken für künftige<br />

Zahlungen (Cashflow Hedge) werden Zeitwertänderungen erfolgsneutral bis zur Glattstellung des<br />

Geschäftes erfasst.<br />

Im Geschäftsjahr 2004 wurden 110 Tsd. Euro aus Devisentermingeschäften im sonstigen betrieblichen<br />

Ertrag erfasst. Aus Cashflow Hedges im Zusammenhang mit Zinsswaps wurden 3.820 Tsd.<br />

Euro als Zinsaufwand erfasst.<br />

Im Falle der Sicherung von zukünftigen Zahlungsflüssen (Cashflow Hedge) mittels Zinsswaps bzw.<br />

Zinscaps wird die Entwicklung des Marktwertes als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals<br />

behandelt <strong>und</strong> unter dem Bilanzposten Gesamtergebnis (Bestandteil des Eigenkapitals)<br />

ausgewiesen. Bei Zinsderivaten, die sich entsprechend SFAS 133 zur Sicherung des „cashflow“<br />

als nicht genügend effektiv erweisen, wird die Wertentwicklung erfolgswirksam in der Gewinn<strong>und</strong><br />

Verlustrechnung als Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst.<br />

Zum Bilanzstichtag wurden die Finanzderivate gemäß SFAS 133 wie folgt bewertet:<br />

Die Restlaufzeit der Zinsderivate entspricht im Wesentlichen der Laufzeit der zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Finanzierungsgeschäfte <strong>und</strong> beträgt zwischen 3 <strong>und</strong> 5 Jahren. Im Durchschnitt beträgt die Laufzeit<br />

4 Jahre. Die Restlaufzeit der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte beträgt zwischen 1 <strong>und</strong><br />

5 Monaten.<br />

Das Risiko des Konzerns in Bezug auf derivative Instrumente beschränkt sich auf das Risiko,<br />

dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllen wird. Ein Ausfallrisiko besteht für den<br />

Konzern maximal in Höhe der positiven Marktwerte der Derivate. Bei Devisentermingeschäften<br />

entspricht das maximale Risiko den Wechselkursänderungen der abgesicherten Beträge.<br />

97<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN<br />

31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2003<br />

Nominal- Nominalin<br />

Tsd. Euro volumen Bewertung volumen Bewertung<br />

Erfolgsneutral 133.610 –9.864 228.420 –12.096<br />

Erfolgswirksam 6.842 110 31.103 –1.212<br />

Summe 140.452 –9.754 259.523 –13.308<br />

Marktvolumen Marktvolumen 31.12.2004<br />

Restlaufzeit Restlaufzeit<br />

in Tsd. Euro bis zu 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt<br />

Zinsderivate 0 122.710 122.710<br />

Devisentermingeschäfte 17.742 0 17.742<br />

Summe 17.742 122.710 140.452


21. Latente Steuern<br />

Aktive <strong>und</strong> passive latente Steuern werden im Einklang mit SFAS 109, Accounting for Income<br />

Taxes, angesetzt, wenn künftige steuerliche Auswirkungen zu erwarten sind, die auf zeitlich<br />

begrenzte Differenzen zwischen den Buchwerten bestehender Aktiva <strong>und</strong> Passiva <strong>und</strong> ihren<br />

Steuerbilanzwerten einerseits <strong>und</strong> auf Verlustvorträge andererseits zurückzuführen sind.<br />

Die Ertragsteuern des Konzerns teilen sich wie folgt auf:<br />

in Tsd. Euro<br />

Laufende Steuern<br />

2004 2003<br />

Deutschland 2.795 –104<br />

Ausland<br />

Latente Steuern<br />

10.476 6.578<br />

Deutschland –4.837 662<br />

Ausland 1.165 2.119<br />

Gesamt 9.599 9.255<br />

Langfristige latente Steuern wurden auf Basis eines Gesamtsteuersatzes von 37,5 Prozent (Vorjahr<br />

37,5 Prozent) angesetzt. Dabei wurde mit einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag<br />

von 26,4 Prozent (Vorjahr 26,4 Prozent) gerechnet <strong>und</strong> einer durchschnittlichen<br />

Gewerbesteuerbelastung der deutschen Gesellschaften von 11,1 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent).<br />

Kurzfristige latente Steuern, die sich im nächsten Jahr voraussichtlich auflösen, sind ebenfalls mit<br />

einem Gesamtsteuersatz von 37,5 Prozent (Vorjahr 37,5 Prozent) bewertet. Dieser Satz ergibt<br />

sich aus einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag von 26,4 Prozent (Vorjahr<br />

26,4 Prozent) <strong>und</strong> einer durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung von 11,1 Prozent (Vorjahr<br />

11,1 Prozent). Aus den Steuersatzänderungen entstand im Geschäftsjahr 2004 ein latenter Steueraufwand<br />

von 0 Tsd. Euro (Vorjahr: Steuerertrag 11 Tsd. Euro).<br />

Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt.<br />

98


In nachfolgender Tabelle wird die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand<br />

vorgenommen. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor<br />

Steuern mit dem im Geschäftsjahr gültigen Gesamtsteuersatz multipliziert:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Konzernergebnis vor Steuern 31.622 17.882<br />

Erwarteter Steueraufwand bei Steuersatz 37,5% (2003: 38,8%)<br />

Erhöhung/Verminderung des Steueraufwands aufgr<strong>und</strong> von:<br />

11.858 6.938<br />

Steuersatzdifferenzen Ausland –7.078 –2.987<br />

Änderungen des Steuersatzes 0 –11<br />

Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 5.282 352<br />

Steuerfreie Einnahmen –1.318 128<br />

Vorjahressteuern 7.053 –3.123<br />

Nicht abzugsfähige ausländische Quellensteuer 0 1.113<br />

Wertberichtigung auf latente Steuern<br />

Sondereffekte aus Abgrenzung fortzuführender <strong>und</strong><br />

10.625 30.676<br />

nicht fortzuführender Aktivitäten –7.188 –23.756<br />

Sondereffekt auf Konsolidierungsebene –9.131 0<br />

Sonstiges –504 –75<br />

Tatsächlicher Steueraufwand 9.599 9.255<br />

Zum 31. Dezember 2004 bestehen im Konzern inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge<br />

von 302.262 Tsd. Euro (Vorjahr 276.393 Tsd. Euro) <strong>und</strong> inländische gewerbesteuerliche<br />

Verlustvorträge von 237.179 Tsd. Euro (Vorjahr 204.257 Tsd. Euro) sowie ausländische Verlustvorträge<br />

von 3.894 Tsd. Euro (Vorjahr 6.261 Tsd. Euro). Inländische Verluste sind nach den am<br />

Bilanzstichtag bestehenden gesetzlichen Regelungen zeitlich <strong>und</strong> der Höhe nach unbegrenzt<br />

vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen sind 1.171 Tsd. Euro bis ins Jahr 2008<br />

nutzbar.<br />

Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern sind in Höhe von 92.136 Tsd. Euro (Vorjahr 83.242 Tsd.<br />

Euro) vorgenommen, im Wesentlichen für steuerliche Verlustvorträge, wenn hinsichtlich der<br />

Realisierbarkeit in einem überschaubaren Zeitraum aufgr<strong>und</strong> der Sach- <strong>und</strong> Rechtslage sowie<br />

der verfügbaren Informationen Unsicherheit besteht. Die heutige Einschätzung bezüglich der<br />

Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern kann sich in Abhängigkeit von der Ertragslage zukünftiger<br />

Jahre ändern <strong>und</strong> höhere oder niedrigere Wertberichtigungen erforderlich machen.<br />

Die Änderungen im deutschen Steuerrecht hinsichtlich der Nutzung von Verlustvorträgen (Mindestbesteuerung)<br />

wurden bei der Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge<br />

berücksichtigt.<br />

99<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Die aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern aus den Bewertungsunterschieden in den Bilanzposten<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 7.036 8.116<br />

Sachanlagen 7.778 8.879<br />

Finanzanlagen 378 4.335<br />

Vorräte 1.407 540<br />

Forderungen 1.992 2.059<br />

Übrige Aktiva 640 781<br />

Pensionsrückstellungen 2.911 2.569<br />

Sonstige Rückstellungen 10.753 3.648<br />

Verbindlichkeiten 3.513 4.649<br />

36.408 35.576<br />

Steuerliche Verlustvorträge 106.278 94.937<br />

142.686 130.513<br />

Wertberichtigungen –92.136 –83.242<br />

Aktive latente Steuern 50.550 47.271<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 8.243 8.102<br />

Sachanlagen 32.958 34.352<br />

Finanzanlagen 0 0<br />

Vorräte 124 270<br />

Übrige Aktiva 125 1.305<br />

Pensionsrückstellungen 0 27<br />

Sonstige Rückstellungen 1.305 593<br />

Verbindlichkeiten 381 324<br />

Übrige Passiva 267 368<br />

Passive latente Steuern 43.403 45.341<br />

Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 7.147 1.930<br />

100


22. Pensionen <strong>und</strong><br />

ähnliche Verpflichtungen<br />

Die aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern werden saldiert wie folgt ausgewiesen:<br />

in Tsd. Euro<br />

Aktive latente Steuern<br />

31.12.2004 31.12.2003<br />

Kurzfristig 9.108 7.786<br />

Langfristig<br />

Passive latente Steuern<br />

16.742 15.759<br />

Kurzfristig 801 2.219<br />

Langfristig 17.902 19.396<br />

Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 7.147 1.930<br />

Der Gesamtbetrag der latenten Steuern, die auf Sachverhalte zurückzuführen sind, die im Geschäftsjahr<br />

2004 erfolgsneutral erfasst wurden, beträgt 4.557 Tsd. Euro (Vorjahr 5.082 Tsd. Euro).<br />

Auf die erfolgsneutral erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Konsolidierung ausländischer<br />

Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />

Für erfolgsneutrale Veränderungen aus Finanzderivaten wurden latente Steuern in Höhe von<br />

3.452 Tsd. Euro (Vorjahr 4.163 Tsd. Euro) aktiviert.<br />

Latente Steuern aus der Passivierung des Ausgleichspostens aus der Pensionsbewertung betragen<br />

im Berichtsjahr 1.114 Tsd. Euro (Vorjahr 919 Tsd. Euro).<br />

<strong>Pfleiderer</strong> gewährt Mitarbeitern fallweise leistungsorientierte Pensionszusagen. Darüber hinaus<br />

bestehen noch Altzusagen aus den verschiedenen Rentenordnungen, deren Leistungen Alters-,<br />

Invaliden- <strong>und</strong> Hinterbliebenenrenten umfassen. Die Versorgungswerke wurden spätestens zum<br />

31. Mai 1986 für Neueintritte geschlossen. In einzelnen ausländischen Gesellschaften bestehen<br />

pensionsähnliche Verpflichtungen mit Einmalzahlungsansprüchen, die ebenfalls in den Pensionsrückstellungen<br />

ausgewiesen sind.<br />

Für die am 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsrückstellungen<br />

wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 59.916 57.553<br />

Übrige pensionsähnliche Verpflichtungen 504 272<br />

Pensionsrückstellungen 60.420 57.825<br />

Der Anwartschaftsbarwert ohne Berücksichtigung künftiger Gehaltssteigerungen („Accumulated<br />

Benefit Obligation“) betrug im Berichtsjahr 59.309 Tsd. Euro (Vorjahr 61.507 Tsd. Euro).<br />

101<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Die Leistungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sind in erster Linie abhängig von der<br />

Anzahl der Arbeitsjahre, vom Lebensalter <strong>und</strong> vom Gehalt. Die Kosten <strong>und</strong> Verpflichtungen aus<br />

leistungsorientierten Pensionsplänen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten<br />

unter Zugr<strong>und</strong>elegung der „Projected Unit Credit“-Methode ermittelt. Diese Methode setzt<br />

die Dienste, die von den Angestellten schon geleistet wurden, in Relation zu dem Bewertungszeitpunkt<br />

<strong>und</strong> beinhaltet auch Schätzungen bezüglich der zukünftigen Gehaltsentwicklungen.<br />

Innerhalb der Gutachten, die zum Bewertungsstichtag 31. Dezember 2004 erhoben wurden,<br />

sind folgende Annahmen getroffen:<br />

in % 2004 2003<br />

Abzinsungsfaktor 5,5 5,5<br />

Gehaltssteigerungsrate 3,0 3,0<br />

Der angesetzte Abzinsungsfaktor entspricht dabei etwa dem Zinssatz, der am Bewertungsstichtag<br />

der Leistungsverpflichtung für hochqualitative festverzinsliche Wertpapiere mit entsprechender<br />

Laufzeit erzielt werden kann. Die jährliche Gehaltssteigerungsrate wird bei der Berechnung der<br />

Pensionsansprüche zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

Für die am 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsaufwendungen<br />

wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Dienstzeitaufwand 599 959<br />

Zinsaufwand<br />

Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen<br />

3.206 3.267<br />

(Verlusten) 28 30<br />

Amortisation von Zusageerhöhungen (Prior Service Cost) 127 341<br />

Gesamt 3.960 4.597<br />

102


Die folgende Tabelle erläutert die Veränderung der Leistungsverpflichtungen, wie sie im Konzernabschluss<br />

zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong> 2003 ausgewiesen wurde:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Leistungsverpflichtung zum Jahresbeginn 60.880 60.247<br />

Dienstzeitaufwand 599 959<br />

Zinsaufwand 3.206 3.267<br />

Pensionszahlungen –3.577 –3.423<br />

Versicherungsmathematische Gewinne –1.030 –294<br />

Rückwirkende Planänderungen 64 127<br />

Unternehmenszusammenschlüsse 300 0<br />

Veräußerungen <strong>und</strong> Übertragungen –92 –3<br />

Leistungsverpflichtung zum Jahresende 60.350 60.880<br />

Noch unberücksichtigter versicherungsmathematischer Verlust<br />

Noch unberücksichtigter Aufwand aus durchgeführten<br />

–3.351 –5.754<br />

Zusageerhöhungen –64 –127<br />

Bilanzierter Betrag 56.935 54.999<br />

Die folgenden Beträge sind in der Konzernbilanz der Gesellschaft zum 31. Dezember 2004 <strong>und</strong><br />

2003 ausgewiesen:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 64 98<br />

Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 59.916 57.553<br />

Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung 2.917 2.456<br />

Nettobetrag Pensionskosten 56.935 54.999<br />

Nachfolgende Tabelle zeigt die Pensionszahlungen im Berichtsjahr <strong>und</strong> im Vorjahr sowie die in<br />

den kommenden fünf Geschäftsjahren erwarteten Zahlungen (nicht abgezinst):<br />

in Tsd. Euro<br />

Geleistete Pensionszahlungen<br />

2003 3.423<br />

2004 3.577<br />

Erwartete Pensionszahlungen<br />

2005 3.650<br />

2006 3.723<br />

2007 3.798<br />

2008 3.874<br />

2009 3.951<br />

2005–2009 18.996<br />

103<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


1. Vertriebskosten<br />

2. Sonstige betriebliche<br />

Erträge/sonstige<br />

betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

3. Zinsergebnis<br />

V. Erläuterungen zur Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

In den Vertriebskosten in Höhe von 121.636 Tsd. Euro (Vorjahr 113.577 Tsd. Euro) sind Ausgangsfrachten<br />

in Höhe von 52.031 Tsd. Euro (Vorjahr 46.748 Tsd. Euro) enthalten.<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Sonstige betriebliche Erträge 48.609 26.152<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 37.455 10.053<br />

Gesamt 11.154 16.099<br />

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen/sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden in<br />

Höhe von 22.699 Tsd. Euro die Erträge des Verwässerungsgewinnes aus der Kapitalerhöhung in<br />

Polen ausgewiesen. Ebenfalls sind Erträge aus der Auflösung von Einzel- <strong>und</strong> pauschalisierten<br />

Einzelwertberichtigungen in Höhe von 3.588 Tsd. Euro enthalten. Des Weiteren werden hier Erträge<br />

aus Kursdifferenzen in Höhe von 3.070 Tsd. Euro ausgewiesen. Die Aufwendungen resultieren<br />

im Wesentlichen aus Vorsorgen für Schließungskosten des Standortes Rheda in Höhe von<br />

16.998 Tsd. Euro, Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen in Höhe von 5.257 Tsd.<br />

Euro sowie Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 4.688 Tsd. Euro.<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Sonstige Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 5.745 7.875<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen 24.361 24.937<br />

Gesamt –18.616 –17.062<br />

Die sonstigen Zinsen <strong>und</strong> ähnlichen Erträge enthalten im Wesentlichen Zinserträge aus angelegten<br />

Geldern. Der Zinsaufwand resultiert aus Finanzschulden, Zinsen im Zusammenhang<br />

mit Sicherungsgeschäften sowie Aufwendungen für die Auflösung von Zinsswaps in Höhe von<br />

3.820 Tsd. Euro.<br />

VI. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Summe der<br />

Bilanzposten „Liquide Mittel einschließlich Wertpapiere des Umlaufvermögens“.<br />

Die Zinszahlungen im Geschäftsjahr 2004 haben 19.707 Tsd. Euro (Vorjahr 21.039 Tsd. Euro) betragen.<br />

Auszahlungen für Ertragsteuern beliefen sich auf 11.587 Tsd. Euro (Vorjahr 14.185 Tsd.<br />

Euro).<br />

104


1. Haftungsverhältnisse<br />

VII. Sonstige Angaben<br />

Der Ansatz der nachfolgend dargestellten Haftungsverhältnisse erfolgt zu Nominalwerten:<br />

in Mio. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen 32,7 10,7<br />

Gewährleistungsverpflichtungen 1,4 29,1<br />

Wechselobligo 0,0 0,9<br />

Im Rahmen verschiedener Unternehmensverkäufe hat der Konzern den Käufern gegenüber<br />

Bürgschaften im üblichen Rahmen gegeben. Derzeit geht die Gesellschaft nicht davon aus, dass<br />

es aus diesen Bürgschaften zu wesentlichen Inanspruchnahmen kommt.<br />

Es bestehen langfristige Lieferverpflichtungen im Holzwerkstoffbereich an einen Kraftwerksbetreiber<br />

zu Festpreisen. Ein mögliches Ergebnisrisiko aus diesen Preisstellungen wird über die<br />

Vertragslaufzeit als unwahrscheinlich erachtet.<br />

Des Weiteren wurden von Kreditinstituten zu Gunsten von K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> anderen<br />

Vertragspartnern des Konzerns Bürgschaften (Avale) in Höhe von 41,8 Mio. Euro (Vorjahr<br />

40,5 Mio. Euro) begeben, entsprechende Avallinien sind vorhanden. Im Wesentlichen handelt<br />

es sich hierbei um Bürgschaften aus Gewährleistung <strong>und</strong> Bürgschaften im Zusammenhang mit<br />

den aus Desinvestitionen resultierenden Eventualverbindlichkeiten.<br />

Für die vorstehenden Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil der<br />

Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird.<br />

Der Konzern gibt für bestimmte Produkte Gewährleistungserklärungen ab. Die Höhe der wahrscheinlichen<br />

Gewährleistungsansprüche wird auf Basis der verkauften Produkte <strong>und</strong> der Aufzeichnungen<br />

der bisherigen Inanspruchnahmen dieser Leistungen ermittelt.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haftet im Rahmen eines Factoring-Programmes zur Finanzierung von Forderungen<br />

aus Lieferung <strong>und</strong> Leistung in Höhe von 30,3 Mio. Euro für die Verität der verkauften Forderungen.<br />

Die verkauften Forderungen sind vollständig kreditversichert, eine Inanspruchnahme hieraus wird<br />

nicht erwartet.<br />

Im Geschäftsjahr 2004 entwickelten sich die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen<br />

wie folgt:<br />

in Tsd. Euro<br />

Anfangsbestand am 1. Januar 2004 0<br />

Gewährleistungserklärungen erteilt in der Berichtsperiode 2.769<br />

Inanspruchnahmen im Berichtsjahr 0<br />

Stand am 31. Dezember 2004 2.769<br />

Die Anwendung des FIN 45 führte zu keinen weiteren angabepflichtigen Sachverhalten.<br />

105<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


2. Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

Im Rahmen von Miet-, Pacht- <strong>und</strong> Leasingverträgen, die gemäß US-GAAP nicht als „capital lease“<br />

zu qualifizieren sind (sog. „operating lease“), least der Konzern Sachanlagen. Darüber hinaus<br />

werden im Konzern Verträge für Wartung von Sachanlagen <strong>und</strong> für diverse Dienstleistungen abgeschlossen.<br />

Aus Miet-, Pacht- <strong>und</strong> Leasingverträgen entstanden in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

Aufwendungen mit einem Betrag von 19.199 Tsd. Euro (Vorjahr 18.954 Tsd. Euro).<br />

Die künftigen (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus solchen unkündbaren Verträgen,<br />

die zum 31. Dezember 2004 eine anfängliche oder verbleibende Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr haben, betragen:<br />

in Tsd. Euro<br />

2005 25.314<br />

2006 36.784<br />

2007 11.798<br />

2008 10.732<br />

2009 5.849<br />

Nach 2009 13.856<br />

Gesamt 104.333<br />

Der Konzern führte im Geschäftsjahr 2004 Sale & Lease Back-Transaktionen durch, bei denen<br />

im Wesentlichen zwei Anlagen verkauft <strong>und</strong> im Rahmen eines Operating Lease „zurückgeleast“<br />

wurden. Das Gesamtvolumen dieser Transaktionen betrug 51 Tsd. Euro.<br />

Der Konzern hält gemeinsam mit einem verb<strong>und</strong>enen Unternehmen (Related Party) einen Controlling<br />

Financial Interest an einer als VIE zu klassifizierenden Leasing-Objektgesellschaft. Da<br />

der Konzern nicht Meistbegünstigter der VIE ist, wurde die Leasing-Objektgesellschaft nicht in<br />

den Konzernabschluss einbezogen. Die Objektgesellschaft wurde am 24. August 1999 gegründet.<br />

Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, Verkauf, Vermietung <strong>und</strong> Leasing von Sachanlagevermögen<br />

sowie die Durchführung sämtlicher damit zusammenhängender Geschäfte.<br />

Zum 31. Dezember 2004 beträgt die ungeprüfte Bilanzsumme (nach HGB) der Objektgesellschaft<br />

43.653 Tsd. Euro. Der Höchstbetrag eines möglichen Verlustes des Konzerns aus der Beteiligung<br />

an der VIE beträgt ca. 5.300 Tsd. Euro. Die Realisierung eines Verlustes aus der Beteiligung<br />

an der VIE wird nicht erwartet.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> ihre Tochtergesellschaften haben in den Jahren 2000 bis 2003 mehrere<br />

Großanlagen im Gesamtvolumen von 76.909 Tsd. Euro an die Objektgesellschaft verkauft <strong>und</strong> im<br />

Rahmen von Mietverträgen zurückgeleast. Diese Mietverträge sind nach US-GAAP als Operating<br />

Lease einzustufen. Die Mietverträge laufen überwiegend bis Ende 2006. Die Mietaufwendungen<br />

für die Jahre 2005 bis zum Ende der Vertragslaufzeiten sind in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

ausgewiesen.<br />

Zum 31. Dezember 2004 bestehen Verpflichtungen aus Bestellungen in Höhe von 66.092 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 41.007 Tsd. Euro).<br />

106


3. Schwebende Rechtsstreitigkeiten<br />

<strong>und</strong><br />

Schadensersatzansprüche<br />

4. Transaktionen mit<br />

nahe stehenden<br />

Unternehmen<br />

5. Angaben zu Directors’<br />

Dealings<br />

6. Corporate<br />

Governance<br />

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit gelegentlich in Rechtsstreitigkeiten<br />

verwickelt. Der Gesellschaft sind keine Vorgänge bekannt, die eine erhebliche nachteilige Auswirkung<br />

auf die Ertrags-, Liquiditäts- oder Finanzlage haben würden.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG war bis zum 22. März 2004 wesentlich<br />

beteiligt an der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> (Tochtergesellschaft) <strong>und</strong> somit ein nahe stehendes Unternehmen<br />

des Konzerns. Mit diesem Unternehmen <strong>und</strong> dessen Tochtergesellschaft <strong>Pfleiderer</strong> Leasing<br />

GmbH & Co. KG, Delitzsch, bestanden sowohl im aktuellen als auch im vorherigen Geschäftsjahr<br />

Geschäftsbeziehungen. Für 2004 lassen sich die Geschäftsbeziehungen wie folgt darstellen:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Zinserträge 0 10<br />

Erträge aus Leistungsverrechnungen 7.138 5.051<br />

Aufwendungen aus Leistungsverrechnungen 7.654 795<br />

Mietaufwendungen 2.567 3.395<br />

Die Aufwendungen für Strombezüge von der <strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-GmbH,<br />

Neumarkt, haben im Geschäftsjahr 2004 988 Tsd. Euro betragen (Vorjahr 12.067 Tsd. Euro).<br />

Gemäß §15a Wertpapierhandelsgesetz sind Vorstands- <strong>und</strong> Aufsichtsratsmitglieder <strong>und</strong> deren<br />

Familienangehörige verpflichtet, Wertpapiergeschäfte der eigenen Gesellschaft (Directors’<br />

Dealings) unverzüglich dem Unternehmen <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

mitzuteilen, wenn sie eine sog. Bagatellgrenze überschritten haben. Diese Mitteilungen<br />

werden auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> unter www.pfleiderer.com veröffentlicht.<br />

Am 30. September 2004 hat Herr Hans H. Overdiek (Sprecher des Vorstands) die Mitteilung<br />

gemacht, dass er 400.000 Aktien der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG zu einem Preis von 5,30 Euro je Aktie erworben hat.<br />

Am 27. Dezember 2004 hat Herr Hanno C. Fiedler (Aufsichtsratsmitglied) 2.000 Aktien zu einem<br />

Preis von 8,15 Euro je Stück erworben. Weitere 2.000 Stück hat er am 28. Dezember 2004 zu<br />

einem Preis von 8,20 Euro je Stück erworben.<br />

Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat haben gemäß §161 Aktiengesetz die Entsprechenserklärung für das<br />

Jahr 2004 zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance<br />

Kodex abgegeben <strong>und</strong> auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht. Ausführlich berichtet die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum Thema Corporate Governance im Kapitel „Corporate Governance bei <strong>Pfleiderer</strong>“<br />

des Geschäftsberichts (S. 11–17).<br />

107<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


7. Personalaufwand<br />

8. Befreiungsvorschrift<br />

nach §264b HGB<br />

Der gesamte Personalaufwand betrug im Geschäftsjahr 183.262 Tsd. Euro (Vorjahr 189.375 Tsd.<br />

Euro).<br />

Zum 31.12. 2004 verteilten sich die Mitarbeiter wie folgt:<br />

in Tsd. Euro 2004 2003<br />

Organe 29 25<br />

Angestellte 1.377 1.349<br />

Gewerbliche 3.023 3.013<br />

Gesamt 4.429 4.387<br />

Folgende Gesellschaften haben die Befreiungsvorschrift nach §264b HGB in Anspruch<br />

genommen:<br />

<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co. Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungsKG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co.<br />

VIII. Segmentberichterstattung<br />

Im Sinne der Segmentberichterstattung nach SFAS 131, Disclosures about Segments of an Enterprise<br />

and Related Information, (siehe Konzernsegmentberichterstattung, dem Konzernanhang<br />

vorangestellt) ist der Konzern in zwei Geschäftsbereichen tätig, den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe<br />

<strong>und</strong> Infrastrukturtechnik. Im Bereich Holzwerkstoffe werden Rohspanplatten <strong>und</strong><br />

Veredlungsprodukte produziert. Der Bereich Infrastrukturtechnik erzielt seine Umsätze im Wesentlichen<br />

mit Produkten zur Fahrwegsystemtechnik <strong>und</strong> mit der Herstellung von Betonschwellen.<br />

Nicht berücksichtigt ist das im laufenden Geschäftsjahr veräußerte Business Center Poles &<br />

Towers. Transaktionen zwischen den Segmenten werden im Wesentlichen zu Marktpreisen<br />

durchgeführt.<br />

108


Geographische Informationen<br />

Umsatzerlöse nach Regionen<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich in folgende Regionen:<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Deutschland 416.492 431.462<br />

Andere EU-Länder 348.595 215.920<br />

Übriges Europa 98.707 181.471<br />

Übrige Länder 37.184 19.352<br />

Gesamt 900.978 848.205<br />

Segmentvermögen nach Regionen<br />

Das Sachanlagevermögen gliedert sich wie folgt nach Regionen:<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Deutschland 196.852 201.615<br />

Andere EU-Länder 118.992 6.956<br />

Übriges Europa 12.439 90.708<br />

Gesamt 328.283 299.279<br />

IX. Ergebnis je Stammaktie<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis je Aktie:<br />

2004 2003<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen Tsd. Euro 33.860 –45.762<br />

Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.685.000 42.678.146<br />

Ergebnis je Aktie Euro 0,79 –1,07<br />

Ergebnis je Aktie (verwässert) Euro 0,79 –1,07<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,13 0,10<br />

Ergebnis nicht fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,66 –1,17<br />

Die den Vorstandsmitgliedern <strong>und</strong> Mitarbeitern im Stock Option Program 2001 gewährten Aktienoptionen<br />

wirken nicht verwässernd <strong>und</strong> waren somit bei der Berechnung des verwässerten<br />

Ergebnisses je Aktie nicht zu berücksichtigen.<br />

Aus dem Stock Option Program 2002 wirken 105.862 Aktien verwässernd. Der geringe Verwässerungseffekt<br />

hieraus führt nicht zu einer Abweichung des Ergebnisses je Aktie (verwässert)<br />

vom Ergebnis je Aktie.<br />

109<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


1. Vorstand<br />

2. Aufsichtsrat<br />

X. Vergütung der Organe/Aktienbesitz der Organe<br />

Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf insgesamt 3.222 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 3.834 Tsd. Euro). In den Bezügen des Geschäftsjahres ist ein fixer Bestandteil von<br />

982 Tsd. Euro (Vorjahr 982 Tsd. Euro) enthalten.<br />

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands <strong>und</strong> ihrer Hinterbliebenen<br />

belaufen sich auf 3.917 Tsd. Euro (Vorjahr 3.916 Tsd. Euro). Im Geschäftsjahr 2004<br />

wurden keine Bezüge an frühere Mitglieder des Vorstands gezahlt (Vorjahr 145 Tsd. Euro).<br />

Im Rahmen des Stock Option Planes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden den Mitgliedern des Vorstands,<br />

bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder, in 2004 386.260 Optionen (Vorjahr 0)<br />

zum Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den<br />

Stock Option Plan 2004 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung keiner weiteren<br />

Optionen (Vorjahr 0) an Mitglieder des Vorstands vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstands<br />

werden 442.680 Aktien (Vorjahr 36.380) gehalten.<br />

Die Bezüge der Aufsichtsräte beliefen sich im Geschäftsjahr 2004 auf insgesamt 152 Tsd. Euro<br />

(Vorjahr 152 Tsd. Euro).<br />

Von Mitgliedern des Aufsichtsrats werden insgesamt 17.683 Aktien (Vorjahr 1.045 Aktien)<br />

gehalten.<br />

XI. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Die Gesellschaft hat mit Mitteilung vom 8. Februar 2005 bekannt gegeben, dass derzeitig innerhalb<br />

einer Exklusivitätsperiode eine rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) der Kunz-<br />

Gruppe erfolgt. Gr<strong>und</strong>lage ist eine von der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> <strong>und</strong> der Kunz Holding GmbH & Co. KG,<br />

Gschwend, am 6. Dezember 2004 unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) über einen<br />

möglichen Erwerb der Kunz-Gruppe durch <strong>Pfleiderer</strong>.<br />

XII. Abweichende Bilanzierungs-, Bewertungs- <strong>und</strong> Angabepflichten<br />

nach §292a HGB<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist unter Anwendung von §292a HGB mit befreiender<br />

Wirkung für einen HGB-Abschluss in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen<br />

US-amerikanischen Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätzen, den US-Generally Accepted Accounting<br />

Principles (US-GAAP), erstellt.<br />

Die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- <strong>und</strong> Konsolidierungsmethoden gemäß US-GAAP<br />

unterscheiden sich im Wesentlichen in folgenden Punkten von den deutschen HGB-Vorschriften:<br />

110


1. Leasing<br />

2. Vorratsbewertung<br />

Im HGB ist die Behandlung von Leasinggeschäften nicht explizit geregelt. Für die bilanzielle Beurteilung<br />

wird daher im Allgemeinen auf die Leasingerlasse der Finanzverwaltung zurückgegriffen.<br />

Unter Anwendung der steuerlichen Kriterien sind die Leasingverträge in der Regel so gestaltet,<br />

dass die Bilanzierung der Leasingobjekte beim Leasinggeber zu erfolgen hat.<br />

Nach US-GAAP gibt es für die Bilanzierung von Leasingtransaktionen umfangreiche Regelungen<br />

(insbesondere SFAS 13). Gr<strong>und</strong>sätzlich wird dabei in Abhängigkeit davon, wer die wesentlichen<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt <strong>und</strong> somit als wirtschaftlicher<br />

Eigentümer zu betrachten ist, zwischen „capital lease“ <strong>und</strong> „operating lease“ unterschieden.<br />

Wenn der Leasingnehmer als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist, hat er die Aktivierung<br />

des Leasinggegenstandes vorzunehmen, bei einem „operating lease“ der Leasinggeber.<br />

Nach HGB erfolgt die Bewertung der Vorräte am Bilanzstichtag gemäß dem strengen Niederstwertprinzip<br />

zu Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren Marktwert bzw.<br />

einem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes wird für die<br />

Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe in der Regel durch die Wiederbeschaffungskosten am Beschaffungsmarkt<br />

konkretisiert <strong>und</strong> für die unfertigen <strong>und</strong> fertigen Erzeugnisse durch den retrograd vom<br />

Absatzmarkt ermittelten Nettoveräußerungserlös.<br />

Die Bewertung der Vorräte nach US-GAAP erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder<br />

zu dem niedrigeren durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (Lower of Cost or Market)<br />

auf Basis von Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen<br />

wird auch die FiFo-Methode (First in – First out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes<br />

wird gr<strong>und</strong>sätzlich auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung<br />

des Marktwertes (Ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung <strong>und</strong> des Verkaufs<br />

(Net Realizable Value). Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (Floor) ist der Net<br />

Realizable Value abzüglich einer normalen Gewinnmarge.<br />

Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- <strong>und</strong> Fertigungseinzelkosten auch die<br />

angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- <strong>und</strong> Fertigungsgemeinkosten.<br />

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit oder<br />

Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für nicht<br />

mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.<br />

111<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


3. Derivative Finanzinstrumente<br />

4. Kosten der Kapitalbeschaffung<br />

5. Aktienoptionen<br />

(stock options)<br />

6. Währungsumrechnung<br />

7. Bilanzierung <strong>und</strong><br />

Abschreibung des<br />

Firmenwertes<br />

Nach HGB gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung <strong>und</strong> Bewertung derivativer<br />

Finanzinstrumente, so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-,<br />

Realisations- <strong>und</strong> Imparitätsprinzips erfolgt.<br />

Im Gegensatz dazu sind nach US-GAAP alle originären <strong>und</strong> derivativen Finanzinstrumente stets<br />

mit dem Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach US-GAAP<br />

ein bilanziell zu berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass Marktwertschwankungen<br />

von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar<br />

zu Aufwand bzw. Ertrag werden, sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden. Die<br />

Kriterien für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang hängen von der Art der gesicherten<br />

Position <strong>und</strong> der zur Sicherung verwendeten Finanzinstrumente ab. Sofern die Voraussetzungen<br />

für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, werden Wertschwankungen<br />

von Derivaten in der Periode ihres Anfalls als Aufwand bzw. Ertrag berücksichtigt.<br />

Kosten der Kapitalbeschaffung sind nach deutschem Recht als Aufwand zu verrechnen <strong>und</strong><br />

dürfen nicht mit dem Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen verrechnet werden. Nach US-GAAP<br />

werden Kosten der Beschaffung von Eigenkapital, z.B. Emissionskosten im Rahmen eines<br />

Börsengangs, abzüglich der Wirkung ihrer steuerlichen Abzugsfähigkeit, vom Bruttobetrag der<br />

aufgenommenen Mittel abgezogen <strong>und</strong> mindern damit die Kapitalrücklage.<br />

Für die bilanzielle Behandlung der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter hat sich in<br />

Deutschland bislang noch keine vorherrschende Meinung gebildet. Nach US-GAAP werden Stock<br />

Options im Wesentlichen in APB 25 <strong>und</strong> SFAS 123 behandelt. In APB 25 wird die Behandlung<br />

der Stock Options nach dem inneren Wert (Intrinsic Value) <strong>und</strong> in SFAS 123 nach dem beizulegenden<br />

Wert (Fair Value) vorgenommen. Die Gesellschaft wendet bei der Bilanzierung der Stock<br />

Options APB 25 an, wonach sich der zu bilanzierende innere Wert aus dem Unterschied zwischen<br />

dem Ausübungspreis <strong>und</strong> dem höheren aktuellen Aktienkurs ermittelt.<br />

Während nach HGB nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen <strong>und</strong> -verbindlichkeiten zum<br />

Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet werden,<br />

sind nach US-GAAP gemäß SFAS 52, Foreign Currency Translation, alle Fremdwährungsforderungen<br />

<strong>und</strong> -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtagskurs umzurechnen mit der Konsequenz, dass<br />

auch unrealisierte Kursgewinne ergebniswirksam werden.<br />

Erworbene Firmenwerte sind nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften zu aktivieren <strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>sätzlich über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben oder, soweit es sich um<br />

Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung handelt, im Jahr der Entstehung in voller Höhe mit dem<br />

Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist wertzuberichtigen,<br />

soweit beispielsweise die künftige Ertragslage keine positiven Ergebnisse erwarten lässt.<br />

Unter dem Gesichtspunkt des Vorsichtsprinzips wird eine außerplanmäßige Abschreibung als<br />

gerechtfertigt angesehen.<br />

112


8. Nicht fortzuführende<br />

Aktivitäten<br />

Nach US-GAAP werden Firmenwerte ebenfalls aktiviert, eine planmäßige Abschreibung ist nicht<br />

mehr vorgesehen. Stattdessen ist nach SFAS 142 mindestens jährlich der Geschäfts- oder<br />

Firmenwert auf seine Werthaltigkeit im Hinblick auf das Vorhandensein eventueller außerplanmäßiger<br />

Wertminderungen zu überprüfen (sog. Impairment Test).<br />

Nach §246 Abs. 2 HGB dürfen Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge bzw. Vermögensgegenstände <strong>und</strong><br />

Schulden nicht saldiert werden. Dies führt dazu, dass auch ein separater Ausweis der den<br />

nicht fortzuführenden Aktivitäten zuzuordnenden Posten nicht erlaubt ist.<br />

Nach US-GAAP sind hingegen gemäß SFAS 144, Accounting for the Impairment or Disposal of<br />

Long-Lived Assets, die Posten der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung sowie der Bilanz um die auf<br />

nicht fortzuführende Aktivitäten entfallenden Effekte zu bereinigen. Die bereinigten Beträge sind<br />

in saldierter Form jeweils separat in einem Posten als Ergebnis bzw. Aktiva <strong>und</strong> Passiva aus<br />

nicht fortgeführten Aktivitäten in der Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung bzw. in der Bilanz auszuweisen.<br />

XIII. Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />

Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ergibt sich aus dem in der Anlage zum Anhang<br />

beigefügten Anlagespiegel.<br />

Neumarkt, den 22. Februar 2005<br />

Hans H. Overdiek Dr. Jürgen Koch Michael Ernst<br />

113<br />

JAHRESABSCHLUSS/ANHANG PFLEIDERER KONZERN


Entwicklung des Anlagevermögens des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns für 2004<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Veränderung<br />

des Konsoli-<br />

Währungs- dierungs- Umin<br />

Tsd. Euro 1.1.2004 umrechnung kreises Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte <strong>und</strong> ähnliche<br />

Rechte <strong>und</strong> Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen<br />

Rechten <strong>und</strong> Werten 37.851 288 – 629 –4.241 692 35.219<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert 148.150 – 6.904 1.114 –3.969 – 152.199<br />

3. Geleistete Anzahlungen 510 – – 46 – –510 46<br />

186.511 288 6.904 1.789 –8.210 182 187.464<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Gr<strong>und</strong>stücke, gr<strong>und</strong>stücksgleiche<br />

Rechte <strong>und</strong> Bauten<br />

einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Gr<strong>und</strong>stücken<br />

2. Technische Anlagen <strong>und</strong><br />

232.042 6.975 6.105 742 –364 3.919 249.419<br />

Maschinen<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs-<br />

530.472 23.371 6.828 5.021 –5.865 22.777 582.604<br />

<strong>und</strong> Geschäftsausstattung<br />

4. Geleistete Anzahlungen<br />

56.383 1.250 197 2.029 –3.849 1.139 57.149<br />

<strong>und</strong> Anlagen im Bau 14.974 385 1.745 30.595 –1 –28.017 19.681<br />

III. Finanzanlagen<br />

114<br />

833.871 31.981 14.875 38.387 –10.079 –182 908.853<br />

1. Anteile an verb<strong>und</strong>enen<br />

Unternehmen 3.257 –1 – 149 –234 26 3.197<br />

2. Beteiligungen<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />

mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

74 – – 15 – –26 63<br />

besteht 169 – – – –169 – –<br />

4. Sonstige Ausleihungen 391 1 – 11.504 –77 5.2891) 17.108<br />

3.891 – – 11.668 –480 5.289 20.368<br />

1.024.273 32.269 21.779 51.844 –18.769 5.289 1.116.685<br />

1) Aufgr<strong>und</strong> von Änderungen der Laufzeiten erfolgte eine Umbuchung vom Umlaufvermögen in die Finanzanlagen.


Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />

Veränderung<br />

des Konsoli-<br />

Währungs- dierungs-<br />

1.1.2004 umrechnung kreises Zugänge Abgänge 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />

–28.021 –271 – –3.048 3.475 –27.865 7.354 9.831<br />

–65.848 – – – – –65.848 86.351 82.302<br />

– – – – – – 46 510<br />

–93.869 –271 – –3.048 3.475 –93.713 93.751 92.643<br />

–92.886 –2.910 –39 –8.527 276 –104.086 145.333 139.154<br />

–397.121 –15.867 –232 –21.975 4.628 –430.567 152.037 133.352<br />

–43.949 –1.014 –16 –3.230 3.030 –45.179 11.970 12.434<br />

–635 –100 – –3 – –738 18.943 14.339<br />

–534.591 –19.891 –287 –33.735 7.934 –580.570 328.283 299.279<br />

–1.654 – – –1.005 – –2.659 538 1.602<br />

–18 – – – – –18 45 56<br />

– – – – – – – 169<br />

– – – –66 – –66 17.042 391<br />

–1.672 – – –1.071 – –2.743 17.625 2.218<br />

–630.132 –20.162 –287 –37.854 11.409 –677.026 439.659 394.140<br />

115<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN


Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2004<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Neumarkt<br />

Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />

FH Frischholz GmbH Korbach 100,00%<br />

Fideris Spanplatten <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />

FOLS Sp.zo.o. Warschau (PL) 100,00%<br />

Heller Forstservice GmbH Korbach 100,00%<br />

Heller Holz GmbH Korbach 100,00%<br />

Interwood GmbH Neumarkt 100,00%<br />

Jura Belgium BVBA Hoogstraaten (B) 100,00%<br />

JURA-Spedition GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH<br />

<strong>Pfleiderer</strong> dritte Erwerbergesellschaft mbH & Co.<br />

Neumarkt 100,00%<br />

Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungs KG Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. Grajewo (PL) 60,27%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe International GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Nidda Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Vertriebs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Industrie Ltd. Macclesfield (GB) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> OOO Velikii Novgorod (RUS) 60,27%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A. Wieruszów (PL) 34,17%<br />

Thermopal GmbH Leutkirch 100,00%<br />

wodego <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />

wodego B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />

wodego GmbH Neumarkt 100,00%<br />

wodego S.A.S Reims (F) 100,00%<br />

Nicht einbezogene Unternehmen:<br />

Jura Polska Sp.zo.o. Dabrowa Gornicza (PL) 100,00%<br />

Laminat Sp.zo.o. Grajewo (PL) 47,22%<br />

MSG Musterservice GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> erste Erwerbergesellschaft mbH Neumarkt 100,00%<br />

Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

Engineered Fiberglass Products, Ltd. Birmingham (USA) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Consulting GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> España S.A. Constanti (E) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Lábatlani Vasbetonipari Rt. Lábatlan (H) 86,00%<br />

116


<strong>Pfleiderer</strong> track systems B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy GmbH Neumarkt 100,00%<br />

S.C. Travertec srl Brasov (RO) 100,00%<br />

Travipos S.A. Constanti (E) 51,00%<br />

Nicht einbezogene Unternehmen:<br />

German track systems Projektgesellschaft mbH GTS Neumarkt 100,00%<br />

Patil <strong>Pfleiderer</strong> track systems Pvt. Ltd. Sec<strong>und</strong>erabad (IND) 55,00%<br />

Swiss track systems <strong>AG</strong> STS Zolfingen (CH) 48,70%<br />

Sonstige<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co. Neumarkt *) 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Leasing Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Service GmbH Neumarkt 100,00%<br />

Nicht einbezogene Unternehmen:<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />

*) Gesellschaften, die von der Befreiungsregelung des §264b HGB per 31.12.04 Gebrauch gemacht haben.<br />

117<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER KONZERN


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft, Neumarkt, aufgestellten Konzernabschluss,<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung<br />

<strong>und</strong> Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft.<br />

Aufstellung <strong>und</strong> Inhalt des Konzernabschlusses nach Accounting Principles Generally Accepted in<br />

the United States of America (US-GAAP) liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Gr<strong>und</strong>lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />

über den Konzernabschluss abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften <strong>und</strong> unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />

dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei<br />

von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> über das wirtschaftliche <strong>und</strong> rechtliche Umfeld des<br />

Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Nachweise für die Wertansätze <strong>und</strong> Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Gr<strong>und</strong>lage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den<br />

Accounting Principles Generally Accepted in the United States of America ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des Konzerns<br />

sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.<br />

Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

bis 31. Dezember 2004 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende<br />

Vorstellung von der Lage des Konzerns <strong>und</strong> stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend<br />

dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss <strong>und</strong> der Konzernlagebericht für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 die Voraussetzungen für eine Befreiung der<br />

Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses <strong>und</strong> Konzernlageberichts nach<br />

deutschem Recht erfüllen.<br />

Nürnberg, den 25. Februar 2005<br />

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Zehnder Rupprecht<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

118


119


JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong> (AUSZÜGE)<br />

Es folgt eine Zusammenfassung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten<br />

<strong>und</strong> geprüften Einzelabschlusses der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>. Hierbei handelt es sich nicht um eine der<br />

gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung nach §328 Abs. 2 HGB. Eine Kopie des vollständigen<br />

Abschlusses kann bei der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Investor Relations, Ingolstädter Straße 51,<br />

92318 Neumarkt, bestellt werden.<br />

Bilanz der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum 31. Dezember 2004<br />

Aktiva<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1 0<br />

Sachanlagen 68 62<br />

Finanzanlagen 261.068 273.925<br />

Passiva<br />

in Tsd. Euro 31.12.2004 31.12.2003<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 109.274 109.274<br />

Kapitalrücklage 10.927 10.927<br />

Gewinnrücklage 50.621 50.621<br />

Bilanzverlust –23.178 –29.520<br />

120<br />

261.137 273.987<br />

Umlaufvermögen<br />

Forderungen <strong>und</strong> sonstige Vermögensgegenstände 58.059 59.697<br />

Eigene Anteile 0 0<br />

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten <strong>und</strong> Schecks 55.417 59.376<br />

113.476 119.073<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Disagio 984 0<br />

984 0<br />

Summe Aktiva 375.597 393.060<br />

147.644 141.302<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen 6.436 6.365<br />

Übrige Rückstellungen 14.082 9.002<br />

20.518 15.367<br />

Verbindlichkeiten<br />

Finanzschulden 59.760 22.971<br />

Übrige Verbindlichkeiten 147.675 213.420<br />

207.435 236.391<br />

Summe Passiva 375.597 393.060


Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für 2004<br />

in Tsd. Euro 1.1. – 31.12.04 1.1. – 31.12.03<br />

Erträge aus Beteiligungen 33.027 24.584<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 –4.263<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahmen 0 –26.745<br />

33.027 –6.424<br />

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 103<br />

Sonstige Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 8.797 6.179<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen –19.334 –13.989<br />

121<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong><br />

–10.537 –7.707<br />

Holdingleistung 22.490 –14.131<br />

Sonstige betriebliche Erträge 17.800 16.660<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

–5.321 –6.898<br />

des Anlagevermögens <strong>und</strong> Sachanlagen –30 –18<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen –27.020 –23.793<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 7.919 –28.180<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0 0<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> vom Ertrag –1.404 –1.340<br />

Sonstige Steuern –173 0<br />

Jahresergebnis 6.342 –29.520<br />

Verlustvortrag –29.520 0<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 0 0<br />

Entnahme aus der Gewinnrücklage 0 0<br />

Bilanzverlust –23.178 –29.520


Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für 2004<br />

122<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Umin<br />

Tsd. Euro 1.1.2004 Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

<strong>und</strong> ähnliche Rechte <strong>und</strong> Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten <strong>und</strong> Werten 0 2 0 0 2<br />

0 2 0 0 2<br />

II. Sachanlagen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 102 36 4 0 134<br />

102 36 4 0 134<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 349.160 48 22.905 0 326.303<br />

2. Ausleihungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 0 0 0 0 0<br />

3. Beteiligungen 28 0 0 0 28<br />

4. Sonstige Ausleihungen 0 10.000 0 0 10.000<br />

349.188 10.048 22.905 0 336.331<br />

349.290 10.086 22.909 0 336.467


Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />

Um-<br />

1.1.2004 Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />

0 1 0 0 1 1 0<br />

0 1 0 0 1 1 0<br />

40 29 3 0 66 68 62<br />

40 29 3 0 66 68 62<br />

75.263 0 0 0 75.263 251.040 273.897<br />

0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 28 28<br />

0 0 0 0 0 10.000 0<br />

75.263 0 0 0 75.263 261.068 273.925<br />

75.303 30 3 0 75.330 261.137 273.987<br />

123<br />

JAHRESABSCHLUSS PFLEIDERER <strong>AG</strong>


AUF EINEN BLICK<br />

Aufsichtsrat <strong>und</strong> Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Arbeitsausschuss<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong> (Vorsitzender)<br />

N. Erich Gerlach<br />

(bis 31. Dezember 2004)<br />

Hanno C. Fiedler (ab 1. Januar 2005)<br />

Wolfgang Rhode<br />

Prüfungsausschuss<br />

Dr. Manfred Scholz (Vorsitzender)<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />

Wolfgang Rhode<br />

Vermittlungsausschuss<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong> (Vorsitzender)<br />

Frank Kratzsch<br />

Wolfgang Rhode<br />

Dr. Manfred Scholz<br />

Zusätzliche Mandate von<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />

Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsführer der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – seit 28. Mai 2004<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt (Vorsitzender) –<br />

bis 21. Mai 2004<br />

Wolfgang Rhode* )<br />

Erster stellvertretender Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der IG Metall<br />

124<br />

Dr. Manfred Scholz<br />

Zweiter stellvertretender Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats<br />

Geschäftsführer MS Verwaltungs<br />

GmbH, Augsburg<br />

Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />

Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />

Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />

Citigroup (Mitglied im German<br />

Advisory Board)<br />

ASSTEL Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Köln<br />

(Vorsitzender)<br />

Württembergische Hypothekenbank<br />

<strong>AG</strong>, Stuttgart<br />

Drei Mohren <strong>AG</strong>, Augsburg<br />

Gothaer Lebensversicherung <strong>AG</strong>,<br />

Göttingen (Vorsitzender)<br />

Gothaer Versicherungsbank VvaG,<br />

Köln<br />

Gothaer Finanzholding <strong>AG</strong>, Köln<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt (Stellvertretender Vorsitzender)<br />

– bis 21. Mai 2004<br />

N. Erich Gerlach<br />

(bis 31. Dezember 2004)<br />

Unternehmensberater, Geschäftsführer<br />

Business Integration Service,<br />

Friedrichsdorf<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />

Reinhard Hahn* )<br />

Gewerkschaftssekretär des Vorstands<br />

der IG Metall in Frankfurt am Main<br />

Wolfgang Haupt<br />

(ab 1. Januar 2005)<br />

Kaufmann, Düsseldorf<br />

Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />

Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />

Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />

HSBC Trinkhaus & Burkhardt KGaA,<br />

Düsseldorf<br />

HSBC Trinkhaus & Burkhardt<br />

Immobilien GmbH, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender)<br />

Trinkhaus Private Equity Pool I<br />

GmbH & Co. KGaA, Düsseldorf<br />

(Vorsitzender)<br />

Trinkhaus Secondary GmbH & Co.<br />

KGaA, Düsseldorf (Vorsitzender)<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Gesellschafterausschuss der<br />

Karl Otto Braun KG, Wolfstein<br />

(Stellvertretender Vorsitzender)<br />

Frank Kratzsch* )<br />

Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />

Werk Arnsberg<br />

Hans Theodor <strong>Pfleiderer</strong><br />

Mitglied des Vorstands der P&V<br />

Holding Aktiengesellschaft, Wien<br />

Geschäftsführer der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – seit 28. Mai 2004<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />

* ) Vertreter der Arbeitnehmer


Hanno C. Fiedler<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Ball Packaging Europe GmbH,<br />

Ratingen<br />

Executive Vice President der Ball<br />

Corporation, Broomfield, Colorado,<br />

USA<br />

Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremien:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />

Dresdner Bank <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

(Beirat)<br />

Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />

Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />

Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />

Thyssen Krupp Stahl <strong>AG</strong>, Duisburg<br />

Howaldtswerke-Deutsche Werft <strong>AG</strong>,<br />

Kiel<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Ball Corporation, Broomfield,<br />

Colorado, USA<br />

Robert J. Koehler<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

SGL Carbon <strong>AG</strong>, Wiesbaden<br />

Aufsichtsratsmitglied in folgenden<br />

Gesellschaften, die gesetzlich einen<br />

Aufsichtsrat zu bilden haben:<br />

Wacker Chemie GmbH, München<br />

Benteler <strong>AG</strong>, Paderborn<br />

(Vorsitzender)<br />

AXA Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Köln<br />

Heidelberger Druck <strong>AG</strong>, Heidelberg<br />

125<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt – bis 21. Mai 2004<br />

Rainer Stracke* )<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Pfleiderer</strong><br />

Prospan S.A., Wieruszów, Polen<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Pfleiderer</strong><br />

Grajewo S.A. Grajewo, Polen<br />

Manfred Schmidt* )<br />

Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />

Neumarkt<br />

Josef Rugge-Fechtelpeter* )<br />

Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong><br />

Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG,<br />

Standort Rheda<br />

Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

Deutschland<br />

Mandate von Mitgliedern<br />

des Vorstands<br />

Hans H. Overdiek<br />

Sprecher des Vorstands<br />

Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG (bis 28. Mai 2004)<br />

AUF EINEN BLICK AUFSICHTSRAT UND VORSTAND<br />

Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />

Kontrollgremien:<br />

wodego B.V., Deventer, Niederlande<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Industrie Ltd.,<br />

Macclesfield/Cheshire<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. Grajewo,<br />

Polen (Vorsitzender)<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Prospan S.A., Wieruszów,<br />

Polen (Vorsitzender)<br />

Michael Ernst<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Personal, Recht, Risikomanagement,<br />

Informationstechnologie<br />

Aufsichtsratsmitglied in folgender<br />

Gesellschaft, die gesetzlich einen<br />

Aufsichtsrat zu bilden hat:<br />

Incon <strong>AG</strong>, Taunusstein (Stellv.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender)<br />

Mitglied in folgendem, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />

Kontrollgremium:<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer,<br />

Niederlande<br />

Dr. Jürgen Koch<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Finanzen<br />

Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

GmbH & Co. KG (bis 28. Mai 2004)<br />

Mitglied in folgenden, dem deutschen<br />

Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />

Kontrollgremien:<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer,<br />

Niederlande<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A, Grajewo,<br />

Polen<br />

* ) Vertreter der Arbeitnehmer


Glossar<br />

Technische Begriffe<br />

Contipresse<br />

Im kontinuierlichen Pressverfahren<br />

fertigt eine Doppelbandpresse Spanplatten,<br />

MDF oder Schichtstoff sozusagen<br />

endlos, so dass der fertige Holzwerkstoffstrang<br />

nach dem Pressvorgang<br />

von einer Diagonalsäge in einer<br />

definierten Länge getrennt werden<br />

muss. Bei einer Doppelbandpresse<br />

lassen sich Breite <strong>und</strong> Dicke des Formstrangs<br />

einstellen, so dass eine Fertigungsstraße<br />

die unterschiedlichsten<br />

Basismaterialien fertigen kann.<br />

DBS – Direktbeschichtete<br />

Spanplatte<br />

Oberflächenveredelte Spanplatte, die<br />

mit Melaminfilmen (mit Melaminharzen<br />

getränktes Dekorpapier) beschichtet<br />

wird. Unter Druck <strong>und</strong> Hitze verbindet<br />

sich der Melaminfilm in einer Kurztaktpresse<br />

direkt mit der Spanplatte <strong>und</strong><br />

ergibt so eine belastbare Kunststoffoberfläche.<br />

Feste Fahrbahn<br />

Gleiskonstruktion mit Tragschicht aus<br />

Asphalt oder Beton, die vorrangig im<br />

Hochgeschwindigkeitsverkehr zum Einsatz<br />

kommt. Bei asphaltbasierenden<br />

Lösungen werden die Betonschwellen<br />

direkt auf die Asphalttragschicht aufgelagert.<br />

Die Betonvarianten zeichnen<br />

sich durch das Integrieren der Zweiblockschwellen<br />

in die Betontragschicht<br />

aus. Hauptvorteile: hohe Gleisstabilität<br />

<strong>und</strong> geringer Wartungsaufwand.<br />

HDF – Hochdichte Faserplatte<br />

Holzwerkstoffplatte, die aus mit Leim<br />

getränkten <strong>und</strong> unter Druck <strong>und</strong> Hitze<br />

verpressten Holzfasern besteht <strong>und</strong> besonders<br />

hoch verdichtet wurde. Bevorzugter<br />

Einsatz als Trägermaterial für<br />

hohe Belastung bei geringer Materialstärke<br />

(z.B. Laminatfußböden).<br />

126<br />

HPL – Hochdruckschichtstoffe<br />

(High Pressure Laminate)<br />

Hochdruckschichtstoffe bestehen aus<br />

mehreren Schichten Kernpapier <strong>und</strong><br />

Dekorpapier, die mit Phenolharzen bzw.<br />

Melaminharzen imprägniert <strong>und</strong> unter<br />

Wärmeeinwirkung miteinander verpresst<br />

werden. Dieses Oberflächenmaterial<br />

ist extrem belastbar <strong>und</strong> wird bevorzugt<br />

für hoch beanspruchte Flächen im<br />

Möbel- <strong>und</strong> Innenausbau eingesetzt<br />

(z.B. Küchenarbeitsplatten).<br />

KWK<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlage – dezentrale<br />

Anlage zur Energieerzeugung,<br />

die bei <strong>Pfleiderer</strong> zur Versorgung insbesondere<br />

der Holzwerkstoffproduktion<br />

mit Strom <strong>und</strong> Prozesswärme dient.<br />

MDF – Mitteldichte Faserplatte<br />

Holzwerkstoffplatte, die aus mit Leim<br />

getränkten sowie unter Druck <strong>und</strong><br />

Hitze verpressten Holzfasern besteht.<br />

Der homogene Werkstoff besitzt eine<br />

durchgängige Struktur <strong>und</strong> eine sehr<br />

ruhige Oberfläche. Bevorzugter Einsatz<br />

bei dreidimensional gestalteten Möbelfronten<br />

sowie bei lackierten oder Hochglanzoberflächen.<br />

OSB – Oriented Strand Board<br />

Holzwerkstoffplatte aus verleimten,<br />

großflächigen Langspänen (Strands),<br />

die gerichtet gestreut werden. Durch<br />

seine besonders hohe Biegesteifigkeit<br />

ist der Werkstoff vor allem für konstruktive<br />

Zwecke geeignet.<br />

Postforming Elemente<br />

Mit HPL belegte Span- oder MDF-Platte,<br />

bei der die Beschichtung nahtlos in<br />

einem definierten Radius um die Kanten<br />

herumgezogen ist. Dazu wird die HPL-<br />

Platte erwärmt <strong>und</strong> mechanisch verformt.<br />

Spanplatten<br />

Spanplatten werden hergestellt, indem<br />

Holzspäne <strong>und</strong>/oder kleine Teile anderer<br />

holzartiger Materialien (Flachs-, Hanfschäben)<br />

mit Kunstharzklebstoff<br />

unter Zuführung von Wärme verpresst<br />

werden.<br />

Trägerwerkstoffe<br />

Holzwerkstoffe, die als Träger von<br />

dekorativem Oberflächenmaterial (HPL,<br />

DBS) fungieren. Bevorzugte Werkstoffe:<br />

Rohspanplatten, MDF, HDF.<br />

MFP<br />

MultiFunktionsPlatte – ein Holzwerkstoffprodukt<br />

mit Deck- <strong>und</strong> Mittelschichten<br />

aus durchgängig langen <strong>und</strong><br />

schlanken Spänen, die ungerichtet gestreut<br />

sind. Durch seine hohen Festigkeitswerte<br />

in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung<br />

besonders als konstruktiver Werkstoff<br />

für den Messe- <strong>und</strong> den Innenausbau<br />

geeignet.<br />

EPF<br />

European Panel Federation – Branchenverband<br />

der europäischen Holzwerkstoffhersteller<br />

mit Sitz in Brüssel. Veröffentlicht<br />

u.a. in einem Jahresbericht<br />

die internationale Entwicklung der Holzwerkstoffbranche.<br />

Bahnschwelle<br />

Für die Konstruktion von Gleisen im<br />

Bahnverkehr gibt es zwei gr<strong>und</strong>legende<br />

Varianten: Die Monoblockschwelle<br />

kann als vorgespannter Betonkörper<br />

hohe Lasten aufnehmen <strong>und</strong> wird zum<br />

Gleisbau mit klassischem Schotterbett<br />

eingesetzt. Die Zweiblockschwelle besteht<br />

dagegen aus zwei nicht vorgespannten<br />

Betonkörpern, die über zwei<br />

Gitterträger miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Diese Konstruktion wird vorwiegend<br />

bei der Feste Fahrbahn-Konstruktion<br />

RHEDA 2000® eingesetzt.


Wirtschaftliche Begriffe<br />

Capital Employed<br />

Das gesamte im Unternehmen eingesetzte<br />

Kapital – Anlagevermögen plus<br />

Umlaufvermögen abzüglich Rückstellungen<br />

(ohne Pensionsrückstellungen)<br />

sowie Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten).<br />

Cashflow<br />

In der Bilanz-, Unternehmens- <strong>und</strong><br />

Aktienanalyse verwendete Kennzahl<br />

zur Beurteilung der Finanz- <strong>und</strong> Ertragskraft<br />

eines Unternehmens. Der<br />

Cashflow (Umsatz- oder Finanzüberschuss)<br />

bezeichnet den Zugang an<br />

liquiden Mitteln eines Unternehmens<br />

aus dem Umsatzprozess <strong>und</strong> anderen<br />

Quellen innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitraums.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente werden<br />

eingesetzt, um Zins- bzw. Währungspositionen<br />

gegen durch Wechselkursbzw.<br />

Marktzinsschwankungen bedingte<br />

Risiken abzusichern bzw. um diese<br />

Risiken zu minimieren, z.B. Swaps,<br />

Optionen <strong>und</strong> Futures (Termingeschäfte).<br />

EBIT<br />

Earnings before Interest and Taxes –<br />

Gewinn vor Zinsen <strong>und</strong> Ertragsteuern.<br />

EBITDA<br />

Earnings before Interest, Taxes, Depreciation<br />

and Amortisation – Gewinn vor<br />

Zinsen, Ertragsteuern <strong>und</strong> Abschreibungen.<br />

Das EBITDA bezeichnet die Gewinnmarge<br />

eines Unternehmens <strong>und</strong><br />

ist maßgeblich für die Bewertung seiner<br />

Ertragskraft.<br />

127<br />

EBT<br />

Earnings before Taxes – Gewinn vor<br />

Ertragsteuern.<br />

EPS<br />

Earnings per Share – Gewinn je Aktie,<br />

Konzernergebnis dividiert durch die<br />

durchschnittliche Anzahl der Aktien.<br />

Long Term Incentive Program<br />

Langfristig ausgerichtetes Motivationsprogramm<br />

zur Mitarbeiterbindung,<br />

bestehend unter anderem aus Beteiligungsmodellen<br />

am Unternehmenserfolg.<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten<br />

Gemäß US-GAAP werden Unternehmensbereiche,<br />

die zum Verkauf oder zur<br />

Ausgliederung vorgesehen sind, in der<br />

Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung <strong>und</strong> in<br />

der Bilanz als nicht fortzuführende Aktivitäten/Discontinued<br />

Operations ausgewiesen.<br />

ROCE<br />

Return on Capital Employed – Rendite<br />

auf das eingesetzte Kapital.<br />

Stock Options<br />

Entlohnungsform, bei der Bezugsrechte<br />

an das Management <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

ausgegeben werden, die das Recht einräumen,<br />

Aktien des eigenen Unternehmens<br />

bei Erreichen bestimmter Ziele zu<br />

bestimmten Konditionen zu erwerben.<br />

AUF EINEN BLICK GLOSSAR<br />

IFRS – International Financial<br />

Reporting Standards<br />

IFRS – Internationale Rechnungslegungsregeln,<br />

welche weltweit eine<br />

vergleichbare Bilanzierung <strong>und</strong> Publizität<br />

sicherstellen sollen. Ab 2005 sind<br />

alle kapitalmarktorientierten Mutterunternehmen<br />

mit einer Notierung an<br />

einem geregelten Markt in einem EU-<br />

Mitgliedsstaat verpflichtet, ihren Konzernabschluss<br />

nach IFRS zu erstellen.<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat ihre Jahresabschlüsse<br />

2003 <strong>und</strong> 2004 nach US-GAAP<br />

(United States Generally Accepted<br />

Accounting Principles) erstellt <strong>und</strong> wird<br />

ab 2005 nach IFRS bilanzieren.<br />

Asset Deal<br />

Bezeichnet den Erwerb von Unternehmen<br />

oder von Unternehmensteilen<br />

durch die Übertragung aller oder bestimmter<br />

Wirtschaftsgüter <strong>und</strong> Verbindlichkeiten<br />

eines Unternehmens durch<br />

Einzelrechtsnachfolge. Im Gegensatz<br />

dazu werden beim Share Deal Gesellschaftsanteile<br />

gehandelt.<br />

Impairment Test<br />

Werthaltigkeitsprüfung der immateriellen<br />

Firmenwerte auf Basis der angenommenen<br />

Cashflows der nächsten<br />

Jahre.


Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

ABS Asset Backed Securities 77<br />

Abschreibungen 60, 70, 79, 84,<br />

85, 115, 121, 123<br />

Aktie 55, 56<br />

Aktionärsstruktur 57<br />

Anlagevermögen 114, 122<br />

Aufsichtsrat 12, 107, 110, 124<br />

Ausbildung 46, 47<br />

Ausschüttung 27<br />

B<br />

Bahnschwellen 37<br />

Bericht des Aufsichtsrates 8<br />

Beschaffung 34, 39<br />

Bestätigungsvermerk 118<br />

Beteiligungen 82<br />

Bilanz 64, 65<br />

Biomasse-Kraftwerke 45<br />

Branchen/-entwicklung 44, 50, 59<br />

Bruttoinlandsprodukt 20, 59<br />

Business Campus 47<br />

C<br />

Cashflow 67<br />

Corporate Communication 53<br />

Corporate Governance 11<br />

D<br />

DBS Direktbeschichtung 32<br />

Desinvestition 105<br />

Dividende 56<br />

128<br />

E<br />

Eigenkapital 68, 91<br />

Energieversorgung 34<br />

Energiezentrale 45<br />

Engineered Wood 30, 43, 53<br />

Ergebnis 66, 121<br />

Ertragslage, -kraft 23, 27<br />

EVA Economic Value Added 12, 16<br />

Export 20, 26, 31, 33, 59<br />

F<br />

Feste Fahrbahn 35, 37, 54<br />

Finanzlage 25, 107<br />

Finanzwirtschaftliche Entwicklung 22<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 42<br />

Führung 48<br />

G<br />

Gebrauchtholz 34<br />

Gewinn- <strong>und</strong><br />

Verlustrechnung 66, 104, 121<br />

Gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung 59<br />

Geschäftsentwicklung 20, 21, 59, 60<br />

H<br />

Haftungsverhältnisse 105<br />

Hauptversammlung 58<br />

Holzwerkstoffe 20, 24, 27, 30<br />

I<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

78<br />

Infrastrukturtechnik 21, 35, 42, 44, 54<br />

Internationalisierung 24<br />

Interwood 34<br />

Investitionen 43<br />

Investor Relations 58<br />

IT 52<br />

J<br />

Jahresabschluss 64, 65<br />

Jahresüberschuss 27<br />

Jugend forscht 47<br />

K<br />

Kapitalflussrechnung 104<br />

Kennzahlen 56, 130, 131<br />

KWK Kraft-Wärme-Kopplung 51<br />

Kommunikation 53<br />

Konjunktur 20<br />

Konsolidierungskreis 45, 73<br />

Kostensenkung 34, 50<br />

Kursentwicklung 27, 55<br />

L<br />

Lagebericht 20<br />

Lieferzeiten 44<br />

Liquidität 51, 107<br />

Lizenzen 22, 78<br />

Logistik 34, 36, 54<br />

M<br />

Marketing 53<br />

Materialaufwand<br />

MDF Mitteldichte<br />

24<br />

Faserplatte 30, 32, 34, 43<br />

Mitarbeiter 22, 30, 35, 46<br />

Möbelindustrie 20, 30, 52<br />

N<br />

Nettoverschuldung 22, 26, 52<br />

Newmark International 72, 89<br />

Nicht fortzuführende<br />

Aktivitäten 23, 74, 89, 113


O<br />

Onshore 22, 89<br />

Organisation 45<br />

P<br />

Personal 46, 60, 51, 108<br />

Personalentwicklung 47<br />

Poles & Towers 22, 24, 35<br />

Preis 30, 33, 34, 56<br />

Produkte 32, 36<br />

Produktion, Produktivität 33, 38, 43<br />

Prognose 59<br />

Q<br />

Qualität 31, 53<br />

Qualitätsmanagement 38, 54<br />

R<br />

Restrukturierung 26, 89<br />

Rheda 2000® 35, 42, 54<br />

Risikomanagement<br />

ROCE Return on<br />

49<br />

Capital Employed 26<br />

Rohspan 30, 32, 43, 54<br />

Rückstellungen 81, 87, 88, 101<br />

S<br />

Sachanlagen 79, 82, 84, 106<br />

Schienenverkehr 36<br />

Schwellenproduktion 44<br />

SDAX 55<br />

Segmentberichterstattung 70, 108<br />

Spanplatten 30, 32, 34<br />

Steuern 81, 98<br />

Stock Option Program 92<br />

Supply Chain 31<br />

129<br />

T<br />

Technologie 36<br />

Thermische Verwertung 34<br />

Thermopal® 32, 53<br />

Tochterunternehmen 73, 74<br />

track systems 21, 35, 42, 54<br />

U<br />

Umlaufvermögen 83, 104<br />

Umsatzerlöse 24, 30 ,35<br />

Umweltbericht 44<br />

US-GAAP 23, 72, 76, 106, 110<br />

V<br />

Verbindlichkeiten 27, 74, 86, 88<br />

Verkehr 35<br />

Vorstand 12, 15<br />

W<br />

Währungsumrechnung 75<br />

water systems 22, 35, 45, 46, 89<br />

Weiterbildung 51<br />

Wertschöpfung 42, 51<br />

Wind 22<br />

wodego® 32, 53<br />

Z<br />

Zinsergebnis 90, 104<br />

Zukunft 47, 61<br />

AUF EINEN BLICK STICHWORTVERZEICHNIS


Mehrjahresübersicht<br />

130<br />

2004 2003 2003 2002 2001<br />

Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />

in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001<br />

Bilanzkennzahlen<br />

Aktiva<br />

Umlaufvermögen<br />

Flüssige Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere<br />

des Umlaufvermögens 82.728 67.154 68.735 58.255 61.914<br />

Vorräte<br />

Übriges Umlaufvermögen<br />

104.554 101.173 133.716 114.397 192.909<br />

einschl. Rechnungsabgrenzungen 88.766 89.081 108.806 157.245 277.439<br />

Zum Verkauf gehaltene Aktiva 4.940 106.388 14.731 35.045 –<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen 328.283 299.279 331.054 381.546 580.326<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 93.751 92.643 95.950 102.435 70.401<br />

Finanzanlagen 17.625 2.218 2.231 2.072 3.841<br />

Übrige langfristige Vermögensgegenstände 18.885 21.320 24.033 36.440 –<br />

Passiva<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen 60.420 57.825 62.414 61.263 56.275<br />

Übrige Rückstellungen 69.171 38.492 46.396 41.306 105.560<br />

Finanzschulden 205.677 322.992 329.465 365.488 565.310<br />

Übrige Verbindlichkeiten 146.051 148.248 169.935 194.798 236.787<br />

Zum Verkauf gehaltene Passiva<br />

Eigenkapital inklusive Ausgleichs-<br />

17.090 72.468 31.816 23.314 –<br />

posten für Anteile Dritter 241.123 139.231 139.230 201.266 222.898<br />

Bilanzsumme 739.532 779.256 779.256 887.435 1.186.830<br />

Anteil an der Bilanzsumme<br />

Anlagevermögen (Anlagenintensität)<br />

Umlaufvermögen einschl.<br />

62,0% 53,3% 58,2% 58,9% 55,2%<br />

Rechnungsabgrenzungen<br />

Eigenkapital inklusive Ausgleichs-<br />

38,0% 46,7% 41,8% 41,1% 44,8%<br />

posten für Anteile Dritter 32,6% 17,9% 17,9% 22,7% 18,8%<br />

Finanzschulden 27,8% 41,5% 42,3% 41,2% 47,6%<br />

Deckungsgrade<br />

Anlagendeckung (Sachanlagevermögen<br />

finanziert durch Eigenkapital) 73,5% 46,5% 42,1% 52,8% 38,4%<br />

Anlagevermögen finanziert durch Eigenkapital<br />

Anlagevermögen <strong>und</strong> Vorräte<br />

52,6% 33,5% 30,7% 38,5% 34,1%<br />

finanziert durch Eigenkapital 42,8% 27,0% 23,7% 31,6% 26,3%


G&V-Kennzahlen<br />

Umsatz 900.978 848.205 1.020.900 1.028.432 1.427.386<br />

Auslandsanteil in Prozent 53,8 49,1 48,8 48,4 44,5<br />

EBITDA 87.364 72.234 85.385 109.460 175.270<br />

Abschreibungen –37.146 –37.312 –57.753 –60.566 –87.056<br />

EBIT 50.218 34.922 27.632 48.894 88.214<br />

Zinsergebnis einschl. Erträge aus<br />

anderen Wertpapieren –18.596 –17.040 –16.284 –15.265 –36.836<br />

EBT fortzuführender Aktivitäten 31.622 17.882 11.348 33.629 51.378<br />

Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> Ertrag –9.599 –9.255 –9.305 –13.200 –15.942<br />

Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />

vor Minderheitsanteilen 22.023 8.627 2.043 20.429 35.436<br />

Ergebnis aus nicht fortzuführenden Aktivitäten 27.279 –51.498 –44.964 –52.452 –<br />

Steuern auf nicht fortzuführende Aktivitäten 839 1.727 –1.777 –3.000 –<br />

Ergebnis nach Steuern vor<br />

Minderheitsanteilen 50.141 –41.144 –41.144 –35.023 35.436<br />

Minderheitsanteile am Ergebnis –16.281 –4.618 –4.618 –4.641 –4.476<br />

Ergebnis nach Minderheitsanteilen 33.860 –45.762 –45.762 –39.664 30.960<br />

Personalaufwand 183.262 189.375 233.949 251.091 337.866<br />

Ergebniskennzahlen<br />

EBITDA in Prozent vom Umsatz 9,7% 8,5% 8,4% 10,6% 12,3%<br />

EBIT in Prozent vom Umsatz 5,6% 4,1% 2,7% 4,8% 6,2%<br />

EBT fortzuführender Aktivitäten<br />

in Prozent vom Umsatz 3,5% 2,1% 1,1% 3,3% 3,6%<br />

EBT fortzuführender Aktivitäten nach Steuern<br />

vor Minderheitsanteilen in Prozent vom Umsatz 2,4% 1,0% 0,2% 2,0% 2,5%<br />

Kennzahlen je Aktie<br />

Durchschnittliche Anzahl<br />

im Umlauf befindlicher Aktien 42.685.000 42.678.146 42.678.146 42.673.784 42.685.000<br />

Ergebnis je Aktie 0,79 –1,07 –1,07 –0,93 0,39<br />

Finanzlage<br />

Verhältnis EBIT zu Umsatz 0,06 0,04 0,03 0,05 0,06<br />

Capital Employed in Mio. Euro 2) 435,2 423,8 484,3 562,7 767,4<br />

Operativer Cash Flow in Mio. Euro 3) 38,5 46,3 62,1 83,3 123,3<br />

1) Kennzahlen zur besseren Vergleichbarkeit an Konzernstruktur zum 31.12.2004 angepasst<br />

2) Die Darstellung des Capital Employed erfolgt ohne Einbeziehung des in nicht fortzuführende Aktivitäten geb<strong>und</strong>enen Kapitals.<br />

3) Ergebnis fortzuführender Aktivitäten zuzüglich Abschreibungen <strong>und</strong> Veränderung der Pensionsrückstellungen<br />

131<br />

2004 2003 2003 2002 2001<br />

Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />

in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001<br />

AUF EINEN BLICK MEHRJAHRESÜBERSICHT


Umschlagshäufigkeiten<br />

Umschlagshäufigkeit Vorräte 8,6 8,4 7,6 9,0 7,4<br />

Umschlagshäufigkeit Forderungen 14,1 13,9 13,0 10,8 5,2<br />

Umschlagshäufigkeit Capital Employed 2,1 2,0 2,1 1,8 1,9<br />

Rentabilitäten nach EE-Steuern<br />

Eigenkapitalrentabilität 4) 9,1% 6,2% 1,5% 10,2% 15,9%<br />

Gesamtkapitalrentabilität 4) 11,2% 6,5% 4,6% 7,0% 10,0%<br />

Umsatzrendite 4) 2,4% 1,0% 0,2% 2,0% 2,5%<br />

Rentabilitäten vor EE-Steuern<br />

ROCE 11,5% 8,2% 5,7% 8,7% 11,5%<br />

CFROCE 19,9% 16,3% 12,8% 14,8% 16,1%<br />

Anzahl Mitarbeiter zum Bilanzstichtag<br />

(ohne Auszubildende) 4.429 4.387 5.535 5.647 9.185<br />

Mitarbeiter im Durchschnitt<br />

(ohne Auszubildende) 4.295 5.623 5.623 5.691 9.220<br />

4) Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen<br />

132<br />

2004 2003 2003 2002 2001<br />

Stand: proforma zum Stand: Stand: Stand:<br />

in Tsd. Euro (Werte auf Basis US-GAAP) 31.12.2004 31.12.2004 1) 31.12.2003 31.12.2002 31.12.2001


Finanzkalender 2005<br />

Donnerstag, 7. April 2005<br />

Bilanzpressekonferenz, München<br />

Freitag, 8. April 2005<br />

DVFA-Analystenkonferenz, Frankfurt<br />

Dienstag, 3. Mai 2005<br />

Drei-Monats-Bericht 2005<br />

Dienstag, 14. Juni 2005<br />

Hauptversammlung, München<br />

Dienstag, 2. August 2005<br />

Sechs-Monats-Bericht 2005<br />

Dienstag, 8. November 2005<br />

Neun-Monats-Bericht 2005<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Neumarkt<br />

Verantwortlich:<br />

Corporate Communication<br />

Konzeption <strong>und</strong> Gestaltung<br />

3st kommunikation, Mainz<br />

Fotografie<br />

Stefan Wildhirth, Offenbach<br />

Satz<br />

Knecht GmbH, Ockenheim<br />

Druck<br />

Societätsdruck, Mörfelden


Jahresrückblick<br />

Februar<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> veräußert ihr<br />

US-amerikanisches Beton- <strong>und</strong><br />

Stahlmastengeschäft, das in der<br />

Tochtergesellschaft Newmark<br />

International, Inc. gebündelt ist,<br />

<strong>und</strong> nutzt die Verkaufserlöse<br />

<strong>und</strong> Buchgewinne zur Stärkung<br />

ihrer Eigenkapitalbasis.<br />

2004<br />

Februar<br />

Die neue Marke wodego® der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe präsentiert<br />

sich zum ersten Mal auf der Branchenmesse ZOW 2004<br />

dem Fachpublikum. Die Marke Thermopal® erscheint im neuen<br />

Corporate Design.<br />

Mai<br />

Für den Neubau der holländischen Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

HSL-Zuid/NL von Amsterdam in Richtung Brüssel beginnt die<br />

<strong>Pfleiderer</strong> track systems mit der Auslieferung <strong>und</strong> Montage der Bahnschwellen<br />

ihrer Feste Fahrbahn-Technologie vom Typ RHEDA 2000®.<br />

März<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />

reduziert ihre Anteile an der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von knapp 62 Prozent<br />

auf r<strong>und</strong> 14 Prozent. Durch die<br />

breite Streuung der Aktien bei internationalen<br />

<strong>und</strong> deutschen Investoren<br />

erhöht sich der Freefloat der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Aktie bedeutend.<br />

Juni<br />

Durch eine Kapitalerhöhung bei der<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Grajewo S.A. fließen dem<br />

<strong>Pfleiderer</strong> Konzern r<strong>und</strong> 62 Mio. Euro<br />

neues Eigenkapital zu. Die polnische<br />

Tochtergesellschaft verwendet die<br />

Erlöse aus der Kapitalmaßnahme für<br />

die Erweiterung der Produktionsanlagen<br />

in Polen <strong>und</strong> den Neubau<br />

eines Werkes in Russland.


Juli<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems erhält<br />

den bisher größten Auftrag ihrer<br />

Unternehmensgeschichte über die<br />

Lieferung von 680.000 Bahnschwellen<br />

in die Türkei zur Modernisierung<br />

der Eisenbahnstrecke<br />

Ankara – Eskischir.<br />

Mai<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe feiern Richtfest für den Neubau<br />

des Werkes im russischen Novgorod, das Ende des Jahres 2005<br />

seine Produktion aufnehmen wird.<br />

Oktober/November<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe übernehmen<br />

die MDF-Produktion am ehemaligen<br />

HORNITEX-Standort Nidda<br />

<strong>und</strong> beschließen den Neubau eines<br />

weiteren MDF-/HDF-Werkes in Polen.<br />

Sie ergänzen damit ihr Produktportfolio<br />

<strong>und</strong> bauen ihre Marktposition<br />

in Europa weiter aus.<br />

September<br />

Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems stellt auf der Fachmesse InnoTrans 2004 ihr<br />

umfassendes Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum vor, das – vom Engineering<br />

über Production, Supply, Logistic bis hin zum Quality Management –<br />

alle Phasen der Produktentwicklung, -entstehung <strong>und</strong> -anwendung umfasst.<br />

November/Dezember<br />

Mit der Veräußerung der Business<br />

Unit Poles & Towers Europe gelingt<br />

der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ein weiterer<br />

Schritt zur Fokussierung ihrer<br />

unternehmerischen Stärken auf die<br />

Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe<br />

<strong>und</strong> Infrastrukturtechnik.


Kontakt<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Ingolstädter Straße 51<br />

92318 Neumarkt<br />

E-Mail: info@pfleiderer.com<br />

Internet: www.pfleiderer.com<br />

Corporate Communication<br />

Tel. 0 9181/28 - 84 91<br />

Fax 0 9181/28 - 606<br />

<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsbericht 2004

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!