Glyphosat und Agrogentechnik - Gentechnikfreie Regionen in ...
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V<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche Risiken von <strong>Glyphosat</strong><br />
Bekannt ist, dass <strong>Glyphosat</strong> <strong>in</strong> metabolischen Senken<br />
wie Samen angereichert wird. Insbesondere bei wiederholter<br />
<strong>und</strong> später <strong>Glyphosat</strong>-Anwendung können RR-<br />
Sojabohnen hohe Rückstandswerte aufweisen (Duke et<br />
al. 2003). In der EU gilt für <strong>Glyphosat</strong> <strong>in</strong> Sojabohnen<br />
e<strong>in</strong> zulässiger Rückstandswert (maximum residue limit<br />
MRL) von 20 mg/kg. Dieser hohe Wert ist <strong>in</strong> der EU<br />
nur für wenige andere Produkte wie Gerste, Hafer <strong>und</strong><br />
Sorghum zulässig. Für Weizen, Roggen, Raps, Le<strong>in</strong>-<strong>und</strong><br />
Baumwollsamen liegt er bei 10 mg/kg, für die meisten<br />
anderen Produkte bei 0,1 mg/kg (http://ec.europa.eu/<br />
sanco_pesticides/public/<strong>in</strong>dex.cfm?event=substance.<br />
resultat&s=1). Sojabohnen aus den USA enthielten laut<br />
FAO (2005) bis zu 5,6 mg <strong>Glyphosat</strong>/kg <strong>und</strong> Gesamtrückstände<br />
bis zu 17 mg/kg, solche aus Argent<strong>in</strong>ien bis<br />
zu 1,8 mg/kg (Arregui et al. 2004). Sandermann (2006)<br />
weist darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> maximal zulässiger Rückstandswert<br />
für den Hauptmetaboliten AMPA nicht<br />
existiert, obwohl <strong>in</strong> Bohnen <strong>Glyphosat</strong>gehalte von mehreren<br />
mg/kg, aber AMPA-Gehalte bis zu 25 mg/kg gef<strong>und</strong>en<br />
wurden. Bei e<strong>in</strong>er Ausschöpfung des MRL von<br />
20 mg <strong>Glyphosat</strong>/kg wäre demnach mit e<strong>in</strong>er deutlich<br />
höheren Belastung durch AMPA zu rechnen, die aber<br />
nicht erfasst würde.<br />
Bakterien besitzen ebenfalls den Shikimatstoffwechselweg,<br />
ihre EPSPS-Enzyme s<strong>in</strong>d nicht generell unempf<strong>in</strong>dlich<br />
gegen <strong>Glyphosat</strong> (Powell et al. 2009). <strong>Glyphosat</strong>-Rückstände<br />
<strong>in</strong> RR-Sojabohnen könnten deshalb<br />
unter Umständen auch die Mikroorganismenflora im<br />
Magen-Darm-Trakt von Mensch <strong>und</strong> Tier bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
Ob <strong>und</strong> gegebenenfalls <strong>in</strong> welchem Ausmaß sich<br />
daraus ges<strong>und</strong>heitliche Effekte ergeben, ist bislang nicht<br />
geklärt.<br />
Untersuchungen zur Toxizität von <strong>Glyphosat</strong> <strong>und</strong> Ro<strong>und</strong>up<br />
erbrachten nach Williams et al. (2000) ke<strong>in</strong>e Belege<br />
für negative Effekte auf Entwicklung, Reproduktion<br />
oder Hormonsystem von Säugetieren <strong>und</strong> Menschen.<br />
In den letzten Jahren fanden sich jedoch H<strong>in</strong>weise auf<br />
negative Wirkungen auf trächtige Ratten, die Spermienbildung<br />
bei Kan<strong>in</strong>chen <strong>und</strong> auf die Nieren von Mäusen<br />
(zitiert <strong>in</strong> Benachour et al. 2007). Dosis-abhängig wurden<br />
vermehrt DNA-Strangbrüche <strong>und</strong> Zellkernveränderungen<br />
bei Erythrocyten von Goldfischen beobachtet<br />
(Cavas & Könen 2007). Marc et al. (2004) beschrieben<br />
negative Effekte auf die DNA-Synthese <strong>und</strong> Zellteilung<br />
bei Seeigel-Embryonen durch Ro<strong>und</strong>up3plus. In Zell-<br />
l<strong>in</strong>ien (rat hepatoma tissue culture) führte niedrigdosierte<br />
<strong>Glyphosat</strong>-Behandlung zu Veränderungen der<br />
Lysosomen <strong>und</strong> der Mitochondrienmembranen sowie<br />
zu morphologischen <strong>und</strong> funktionellen Veränderungen<br />
der Zellkerne (Malatesta et al. 2008). Zell- <strong>und</strong> gentoxische<br />
Effekte fanden sich auch <strong>in</strong> Studien mit menschlichen<br />
Zellen, so wurden vermehrt Chromosomen-Aberrationen<br />
nachgewiesen (Monroy et al. 2005, Lioi et al.<br />
1998).<br />
<strong>Glyphosat</strong>, Ro<strong>und</strong>up, POEA (<strong>und</strong> AMPA) schädigen<br />
menschliche Zellen <strong>und</strong> führen zu deren raschem<br />
Absterben, selbst bei Konzentrationen, wie sie <strong>in</strong> der<br />
agronomischen Praxis auftreten können; außerdem<br />
wurden anti-östrogene <strong>und</strong> anti-androgene Effekte<br />
beschrieben, die zu endokr<strong>in</strong>en Störungen führen (Benachour<br />
et al. 2007, Benachour & Seral<strong>in</strong>i 2009, Gasnier<br />
et al. 2009). DNA-Fragmentierung, Schrumpfung<br />
<strong>und</strong> Fragmentierung der Zellkerne wurden beobachtet.<br />
Die Hemmung des Enzyms Aromatase, das Androgene<br />
<strong>in</strong> Östrogene umwandelt <strong>und</strong> daher e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle bei der Östrogen-Produktion <strong>und</strong> damit bei der<br />
Keimzellbildung <strong>und</strong> Fortpflanzung spielt, wird als besonders<br />
problematisch gesehen. Unter den getesteten<br />
Ro<strong>und</strong>up-Versionen (R450, R400, R360, R7.2) erwiesen<br />
sich R400 <strong>und</strong> POEA als besonders toxisch. <strong>Glyphosat</strong><br />
alle<strong>in</strong> war <strong>in</strong> der Regel weniger toxisch, was auf e<strong>in</strong>e<br />
durch die POEA (bzw. Formulierungsmittel) <strong>in</strong>duzierte<br />
zusätzliche Toxizität h<strong>in</strong>weist, die mit der durch POEA<br />
erleichterten Aufnahme von <strong>Glyphosat</strong> durch die Zellmembranen<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wird. Für die Autoren<br />
der genannten Arbeiten steht Ro<strong>und</strong>up damit im<br />
Verdacht, die menschliche Fortpflanzung <strong>und</strong> Embryonalentwicklung<br />
zu stören, zudem würden toxische Effekte<br />
<strong>und</strong> hormonelle Wirkungen der Formulierungen<br />
bislang unterschätzt. <strong>Glyphosat</strong> steht darüber h<strong>in</strong>aus<br />
im Verdacht, bestimmte Krebserkrankungen wie das<br />
Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom (Krebserkrankung des lymphatischen<br />
Systems) zu fördern (Eriksson et al. 2008)<br />
<strong>und</strong> die Entstehung von Hauttumoren zu begünstigen<br />
(George et al. 2010).<br />
<strong>Glyphosat</strong> bee<strong>in</strong>trächtigt selbst bei niedrigen Dosen<br />
die Embryonalentwicklung von Fröschen <strong>und</strong> Küken<br />
erheblich. Behandelte Embryos zeigten e<strong>in</strong>e abnorme<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Missbildungen <strong>in</strong>sbesondere im<br />
Kopfbereich <strong>und</strong> Nervensystem (Paganelli et al. 2010).<br />
E<strong>in</strong> Reportergen-Assay belegte, dass <strong>Glyphosat</strong> über<br />
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