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Mountain Glory – Das vergessene Alpeninstitut - Mathias Balzer ...

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<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong> <strong>–</strong> <strong>Das</strong> <strong>vergessene</strong> <strong>Alpeninstitut</strong><br />

www.mountainglory.ch<br />

Kontakt: <strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong> Süsswinkelgasse 25 l CH 7000 Chur<br />

Tel.: +41 (0)79 768 97 72 l mb@mathiasbalzer.ch l www.mathiasbalzer.ch<br />

Chur, 27. Juni 2012<br />

Medienmitteilung<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong> <strong>–</strong> <strong>Das</strong> <strong>vergessene</strong> <strong>Alpeninstitut</strong><br />

Eine Theater-­‐Performance von Markus Gerber<br />

Uraufführung: FR 13. Juli 2012 auf Alp Stierva, Kanton Graubünden<br />

Weitere Spieldaten: 15./ 18./19./21./22./25./26./28./29. Juli und 1./2./3./4. August<br />

Beginn: Bahnhof Tiefencastel, 14 Uhr.<br />

Rückkehr: Bahnhof Tiefencastel, 18 Uhr<br />

Ticketpreise: 35 CHF/ 20 CHF (für Gäste mit Parc Ela Card), Kinder bis 12 Jahren gratis<br />

Gutes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung empfohlen.<br />

Informationen, Tickets: www.mountainglory.ch oder Savognin Tourismus Tel: +41 (0)81 659 16 16<br />

<br />

<strong>Das</strong> Theaterprojekt «<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong> <strong>–</strong> <strong>Das</strong> <strong>vergessene</strong> <strong>Alpeninstitut</strong>» feiert am Freitag, 13. Juli 2012 auf der Alp<br />

Stierva oberhalb Tiefencastel Premiere. Zum 300. Geburtstag des Genfer Philosophen Jean Jacques Rousseau lassen<br />

Schauspieler aus England, Holland, Island und der Schweiz seine Ideen und Vorschläge für das 21. Jahrhundert<br />

wieder auferstehen <strong>–</strong> und dies in der wunderbaren Landschaft der Alp Stierva.<br />

Für die Konzeption dieser erwanderbaren Theater-­‐Performance erhielten der Regisseur Markus Gerber, der<br />

Dramaturg Simon Helbling und der Produzent <strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong> gemeinsam mit der Alpgenossenschaft Stierva den<br />

«Parc Ela Förderpreis 2011».<br />

<br />

Ein Ensemble von fünf Performerinnen und Performern verbringt den Sommer 2012 auf der Alp Stierva oberhalb<br />

Tiefencastel in Graubünden. Involviert in die Alparbeit und der rauen Alplandschaft ausgesetzt, entwickeln und<br />

bauen sie dort die Welt des «Institute Mounatin <strong>Glory</strong>». Im Rucksack haben die Theaterleute Jean Jacques<br />

Rousseau’s Bildungsroman «Emile oder über die Erziehung», mit welchem der umstrittene Genfer Gelehrte u.a.<br />

den Naturboom im europäischen Tourismus ausgelöst hat. Rousseau stellt darin die vernunftzentrierte Pädagogik<br />

seiner Zeit an den Pranger und entwirft das Vorbild einer an der Natur des Menschen orientierten Erziehung. Denn<br />

nur diese könne die moralisch verwahrloste Gesellschaft vor dem Verderben retten. Die am Beispiel des jungen


Emile vorgeführte Naturpädagogik findet fern der Gesellschaft statt.<br />

Auf über 2'200 M.ü.M thematisiert «<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>» diese Sehnsucht nach einem «reinen» Leben inmitten der<br />

Natur in all ihrer Widersprüchlichkeit. Dem Publikum werden die Überreste des sagenumwobenen «Institute<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>» präsentiert.<br />

<strong>Das</strong> Institute <strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong><br />

1769 gründet eine Gruppe von einflussreichen Persönlichkeiten aus verschiedenen europäischen Ländern die<br />

Gesellschaft «European Rope Team <strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>». Im selben Jahr eröffnen sie auf der Alp Stierva im Kanton das<br />

«Institute <strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>», mit dem Ziel, Rousseaus Pädagogik umzusetzen. Diese Naturerziehungsanstalt wird zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts geschlossen und gerät in Vergessenheit.<br />

2009 stösst der Zürcher Theatermacher Markus Gerber auf die Geschichte des «Institute <strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>». Er reist<br />

in die Bündner Berge und entdeckt, dass wenige Nachkommen des Instituts die Alp nie verlassen haben. Gerber<br />

verbringt in den folgenden zwei Jahren mehrere Monate auf der Alp Stierva und freundet sich mit der utopischen<br />

Lebensgemeinschaft an. Gemeinsam wird beschlossen, das Institut einer kleinen Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen.<br />

Am 13. Juli 2012, aus Anlass zum 300. Geburtstag von Jean-­‐Jacques Rousseau, ist es soweit: Eine erste Gruppe von<br />

Besuchern erhält Zugang zur <strong>vergessene</strong>n Welt des «Institute <strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>».<br />

Wandertheater<br />

Für einmal kann der Begriff «Wandertheater» hier unter umgekehrten Vorzeichen gelesen werden. Nicht die<br />

Schauspieler sind eine von Ort zu Ort wandernde Truppe, sondern das Publikum wandert. Die über zwei Monate<br />

hinweg entstehende, ureigene Alpwelt von «<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>» wird ab Mitte Juli für drei Wochen dem Publikum<br />

zugänglich gemacht. Während einer nachmittäglichen Wanderung taucht es in die <strong>vergessene</strong> Welt des «Institute<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>» ein. Hautnah erlebt es das Leben und die Visionen der utopischen Lebensgemeinschaft auf der<br />

Alp Stierva.<br />

Im Januar 2013 werden die Theatermacher von «<strong>Mountain</strong> <strong>Glory</strong>» zwei Schweizer Theaterhäuser besuchen und das<br />

dortige Publikum mit den Erkenntnissen ihrer Naturrecherche konfrontieren und <strong>–</strong> so viel Theater muss sein <strong>–</strong><br />

sicher auch unterhalten.<br />

Mehr Informationen zum Projekt und weiteren Gastspielen unter:<br />

www.mountainglory.ch<br />

www.gessnerallee.ch<br />

www.theaterchur.ch<br />

Credits<br />

Regie: Markus Gerber, Konzept/Recherche: Simon Helbling, Markus Gerber, Dramaturgie: Heike Marianne Götze,<br />

Produktionsleitung: <strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong>, Ausstattung: August Blum, Andri Werlen, Kostüm: Heike Marianne Goetze,<br />

Musikkonzept: Peter Conradin Zumthor, Regieassistenz: Elina Wunderle, Administration: Brigitte <strong>Balzer</strong>-­‐Brunold<br />

Mit: Sigurður Arent Jónsson, Markus Gerber, Lukas Kubik, Nic Lloyd, Max Rüdlinger, Oscar Siegelaar, Elina Wunderle<br />

Koproduktion: <strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong> © Produktionen, Theater Chur, Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Alpgenossenschaft<br />

Stierva, Parc Ela<br />

Unterstützung<br />

Kanton Graubünden, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Stadt Chur, Stiftung Ars Rhenia, Göhner Stiftung,<br />

Migros Kulturprozent, Schweizerische Interpreten Stiftung, Stiftung Savros S. Niarchos, Parc Ela, Ernst und Jenny<br />

Bloch Stiftung, Stiftung Dr. Valentin Malamoud, Stiftung Casty-­‐Buchmann, Migros Ostschweiz<br />

Emile oder Von der Erziehung<br />

ist eine Mischung aus Roman und pädagogischer Abhandlung. Rousseau stellt die vernunftzentrierte Pädagogik


seiner Zeit an den Pranger und entwirft das Vorbild einer an der Natur des Menschen orientierten Erziehung. Denn<br />

nur diese könne die moralisch verwahrloste Gesellschaft vor dem Verderben retten. Die am Beispiel des jungen<br />

Emile vorgeführte Naturpädagogik, die fern der Gesellschaft stattfindet, ist jedoch mehr Vision als praktikable<br />

Anleitung. Rousseau selbst war den Anforderungen der Vaterschaft nicht gewachsen und brachte alle seine fünf<br />

Kinder ins Findelhaus. Trotzdem war sein Buch sehr wirkmächtig: Während seine für die damalige Zeit kühnen und<br />

revolutionären Ideen bei den Zeitgenossen noch Wellen der Empörung auslösten, leiteten sie in der Pädagogik eine<br />

Revolution ein. Rousseau selbst bezeichnete den Emile als sein wichtigstes Werk. Als Erziehungsroman erfasst es<br />

alle Bereiche des menschlichen <strong>Das</strong>eins und stellt somit eine Verdichtung von Rousseaus Lebenswerk dar. Die<br />

wiederholten Gefühlsausbrüche des Erziehers sowie seine bissigen Seitenhiebe gegen die Vertreter der<br />

Vernunfterziehung erheitern bei der ansonsten bisweilen etwas langatmigen Lektüre.<br />

Jean-­‐Jacques Rousseau<br />

wird am 28. Juni 1712 als Sohn einer protestantischen Familie französischer Herkunft in Genf geboren. Die Mutter<br />

stirbt zehn Tage nach der Geburt, der in seinen Fantastereien gefangene Vater, ein Uhrmacher, kümmert sich<br />

wenig um seinen Sohn und vertraut ihn schließlich einem Pfarrer an. Obwohl Jean-­‐Jacques nicht zur Schule geht,<br />

lernt er sehr früh lesen und wird zunächst Lehrling bei einem Graveur, später bei einem Gerichtsschreiber. Mit 16<br />

Jahren geht er auf Wanderschaft, wobei er in Savoyen bei der frommen Madame de Warens unterkommt, die<br />

einen prägenden Einfluss auf ihn ausübt, ihn zum Katholizismus bekehrt und ihn in die Geheimnisse der Liebe<br />

einführt. In seinen Confessions (Bekenntnisse) nennt er sie gar „Mama“. Rousseau beginnt Ausbildungen in einem<br />

Priesterseminar und bei einem Musiklehrer, bricht jedoch beide ab. Später geht er nach Paris, wo er ein karges<br />

Leben als Hauslehrer und Kopist von Partituren fristet. Er verkehrt in Intellektuellenkreisen und liiert sich mit der<br />

Dienstmagd Thérèse Levasseur, die er erst 23 Jahre später heiratet. Die fünf gemeinsamen Kinder gibt das Paar in<br />

einem Waisenhaus ab. Während eines kurzen Aufenthaltes in Genf nimmt Rousseau die zuvor verlorene<br />

Bürgerschaft der Stadt wieder an. Gleichzeitig schwört er dem Katholizismus ab. Rousseau macht sich durch seine<br />

gesellschaftstheoretischen Schriften einen Namen und schreibt zwischen 1756 und 1762 seine erfolgreichsten und<br />

wirkungsmächtigsten Werke, darunter Julie ou la Nouvelle Héloïse (Julie oder Die neue Héloïse), Emile und das<br />

staatsphilosophische Werk Du contrat social (Vom Gesellschaftsvertrag). <strong>Das</strong> Pariser Parlament verurteilt Emile<br />

wegen ketzerischer Ansichten, und in Genf wird das Buch gemeinsam mit Vom Gesellschaftsvertrag öffentlich<br />

verbrannt. Rousseau, der mit der Pariser Intellektuellenszene endgültig gebrochen hat und zunehmend an<br />

Verfolgungswahn leidet, geht wieder auf Wanderschaft: Er hält sich in der Schweiz, in Preußen und auf Einladung<br />

von David Hume in London auf, um schließlich unter dem Decknamen Renou nach Paris zurückzukehren. 1778 ist er<br />

Gast des Marquis de Girardin auf Schloss Ermenonville, wo er am 2. Juli stirbt. 1794 werden seine Gebeine ins<br />

Pariser Panthéon übergeführt.<br />

Biografien<br />

Markus Gerber<br />

1976 geboren in Thun, lebt als freischaffender Regisseur, Performer, Theaterpädagogikdozent und Musiker in<br />

Zürich. 2001 bis 2005 Ausbildung an der Theater Hochschule Zürich, Studiengang Theaterpädagogik. Gerbers Arbeit<br />

zeichnet sich durch die Suche nach performativen Darstellungmöglichkeiten aus, welche die Interaktion zwischen<br />

Performer und Zuschauer ausloten. So ging er (in Zusammenarbeit mit Thom Luz) unter dem Titel «Dies könnte<br />

evtl. ihr Leben verändern» mit den Zuschauern auf Feldforschungsreise, erarbeitete mit Jugendlichen eine<br />

Performance während einer Busreise nach Frankreich oder führte den Zuschauer (in Zusammenarbeit mit Simon<br />

Helbling) in «Lay down with the devil» durch ein Grausamkeitspanoptikum. Gerber arbeitete u.a. am Theaterhaus<br />

Gessnerallee Zürich, am Fabriktheater Zürich, dem Theaterspektakel Zürich, dem Theater Schlachthaus Bern, dem<br />

Theater Basel und dem Theater Tuchlaube Aarau. Gerber ist Drummer der Band My Heart Belongs To Cecilia<br />

Winter.<br />

Simon Helbling<br />

1986 in St. Gallen geboren, arbeitet als Dramaturg, Autor und Regisseur für Theater und Film. Studierte<br />

Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Zürich und unterrichtete als spezieller wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter Ästhetik und Semiotik an der Universtität Fribourg. Mit der Regisseurin Heike-­‐M. Goetze dramatisierte<br />

er «Boys don’t cry» für das Schauspiel Hannover und «Stiller» für das Schauspielhaus Zürich. Die Performances mit<br />

Markus Gerber in der Roten Fabrik Zürich «We extend ourselves» oder «Teufelsfamilie» in der Gessnerallee Zürich


stehen im Zeichen der Suche nach neuen Theaterformen. 2011 erschien im Reinhardt Verlag das mit Maja Tschumi<br />

verfasste Stück «Apokalypse <strong>–</strong> das Theater» mit einem Beitrag von Giorgio Agamben. Er inszenierte im Kulturmarkt<br />

Zürich, Newman House Dublin und an der Universität Freiburg.<br />

<strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong><br />

1967 geboren in Chur, lebt als freischaffender Produzent, Dramaturg und Journalist in Chur. <strong>Balzer</strong> gründete 1993<br />

mit Brigitte <strong>Balzer</strong> und Duri Bischoff das freie Theater alpodrom. 2000 bis 2005 war er Programmleiter im Gast-­‐ und<br />

Kulturhaus Marsoel in Chur. Von 2006 bis 2009 arbeitete er als Dramaturg und Redaktor am Theater Chur unter der<br />

künstlerischen Leitung von Markus Luchsinger. In der Saison 2009/10 hat er das Theater Chur interimistisch<br />

geleitet. <strong>Mathias</strong> <strong>Balzer</strong>©Produktionen ist ein neu gegründetes Büro für Produktionen, die sich an der Schnittstelle<br />

vom Theater zur bildenden Kunst und zu Performance bewegen. Dabei wird die Autorenschaft des<br />

Performers/Schauspielers ins Zentrum gerückt. Die Produktionen haben meist interventionistischen Charakter,<br />

bespielen den öffentlichen Raum oder Orte in der Natur.

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