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20 TOURISMUS UND ÖKOTOURISMUS 5 Tourismus und Ökotourismus Spätestens seit der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) 1992 in Rio de Janeiro ist es weltweit bekannt, dass die bisherige Entwicklung der Technik, Industrie und Wirtschaft auch negative Folgen mit sich bringt, die es aufzuhalten gilt. So wurde z.B. Naturschutz als ein Thema genannt, auf das in Zukunft mehr Wert gelegt werden soll, da Handlungsbedarf besteht. Auch der große Wirtschaftszweig des Tourismus muss sich die Frage stellen, ob er soweit verändert werden kann, dass seine fortschreitenden negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt gestoppt werden können. Darüber hinaus wurden Überlegungen angestellt, ob Tourismus nicht auch dazu beitragen kann, Naturschutz zu fördern. In verschiedenen Ländern und Regionen sind daraufhin neue Tourismuskonzepte entwickelt worden. Ziel war es, die Auswirkungen des Tourismus zum Positiven zu verändern, oder aber durch den Tourismus Regionen gezielt zu fördern. Für diese Tourismusformen wurden in den letzten 30 Jahren Begriffe wie „Sanfter Tourismus“, „Nachhaltiger Tourismus“ und „Ökotourismus“ gewählt. In Norwegen wird seit einigen Jahren mit dem Begriff „Ökotourismus“ ein neues Image geschafft. Welche Aufgaben das Norwegischen Ökotourismusprojekt dabei hat und an welchen Begriffen und Definitionen es sich orientiert, soll in diesem Kapitel geklärt werden. Zuvor wird einleitend auf die weltweite Entwicklung des Tourismus in den letzten Jahrzehnten und auf das Problem der Begriffsfindung eingegangen. Es werden verschiedene Tourismusformen und ihre Definitionen beschrieben. 5.1 Entwicklung des Tourismus und Begriffsfindung 5.1.1 Historische Entwicklung des Tourismus und Trends im Tourismus Ende des 20. Jahrhunderts Abhängig von den menschlichen Bedürfnissen und dem technischen Fortschritt ändert sich Tourismus ständig (BECKER et al. 1996: 14 ff.). Starke Veränderungen hat der Tourismus in den letzten Jahrzehnten mit dem Auftreten des Massentourismus und der alternativen Tourismusformen erfahren (BECKER et al. 1996: 13 ff.). Bevor darauf eingegangen wird, soll hier ein Abriss über die historische Entwicklung von Reisen und Freizeit, sowie über zu beobachtende Trends gegeben werden. Dazu liefern BECKER et al. (1996: 12 ff.) eine Zusammenfassung: Mit den Reisen von Herodot und dem Beginn der Olympiade haben sich im Altertum unter anderem Wallfahrten, Reisen zu Heilzwecken und sportlich motivierte
TOURISMUS UND ÖKOTOURISMUS 21 Reisen entwickelt. Diese Reisen verursachten allerdings kaum Umweltschäden. Auch im Mittelalter gab es lediglich Handelsreisen und Wallfahrten. Dass damals noch keine Freizeitreisen durchgeführt wurden, zeigt, dass Tourismus an bestimmte zivilisatorische Entwicklungsstufen gebunden ist. Aus dem 18. Jh., zu Beginn der Moderne, ist die „Grand Tour“ der Adeligen zu Fürstenhöfen, Kulturzentren und Heilbädern bekannt (MOSE & JACOBS 2004: 9 ff.). Diesen adeligen Reisenden folgte bald das Bürgertum, welches begann, die Schönheit der bisher gefürchteten Natur zu entdecken. Das Jahr 1841 gilt aufgrund der organisierten Ausflugszüge Thomas Cooks in England als Geburtsstunde des „Massentourismus“. In den folgenden Jahrzehnten trugen verschiedene Entwicklungen dazu bei, dass sich das Reiseverhalten änderte. So wurde z.B. mit der Ausbreitung der Eisenbahn das Reisen für die Mittelklasse und begrenzt auch für die Unterschicht möglich. Die Einführung von arbeitsfreien Tagen im 19. Jh. verschaffte den Menschen Freizeit, und somit Zeit zu reisen. Trotzdem war Reisen meist immer noch ein Privileg der Oberschicht und des gehobenen Bürgertums. Die Umweltbelastungen waren noch gering, da nur ein kleiner Teil der Bevölkerung reiste, der Tourismus sich auf einzelne Orte konzentrierte, und die Anreise mit der Bahn erfolgte. Mit dem staatlich organisierten Tourismus für die Arbeiterschaft durch die „Kraft durch Freunde“-Organisation in den 1930er Jahren änderte sich das Reiseverhalten in Deutschland. Ein Anstieg der reisebeteiligten Bevölkerung ist vor allem ab den 1950er Jahren zu verzeichnen. 1954 verreisten 24% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren, bis 1994 stieg die Urlaubsreiseintensität auf 78% an, wobei diese Zahlen auch den Urlaub bei Verwandten und Bekannten beinhalten (BECKER et al. 1996: 14). Urlaubsreisen wurden zur Selbstverständlichkeit und zur Massenerscheinung. In den Jahren 2006 und 2007 lag die Urlaubsreiseintensität der Deutschen bei jeweils 75% (F.U.R 2008, a und b). Als Ursache für die Entwicklung zum Massentourismus nennen BECKER et al. (1996: 14 f.) den enormen Entwicklungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Pro- Kopf-Einkommen ist in allen Schichten gestiegen, die Altersvorsorge hat sich verbessert, immer mehr Geld wurde für Freizeit und Urlaub ausgegeben, die Arbeitszeiten pro Woche wurden reduziert und der Jahresurlaub wurde auf ca. sechs Wochen erhöht. Voraussetzung dafür waren Fortschritte in der Produktion und eine steigende Arbeitsintensität, was gleichzeitig aber auch bedeutete, dass mehr Zeit zur Regeneration gefordert wurde.
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16. Is the word „Ecotourism“ we
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Anhang 7 Ergebnisse der Touristenz
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