Zum Lobe seines Namens - Glocke in Geschichte und Gegenwart
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Diözesan- bzw. Landeskirchenebene erlassen<br />
worden s<strong>in</strong>d, lassen sie Freiräume für geme<strong>in</strong>dliche<br />
Besonderheiten <strong>und</strong> Traditionen im S<strong>in</strong>ne<br />
örtlicher Läutebräuche.<br />
E<strong>in</strong>schränkungen vonseiten des Staates s<strong>in</strong>d nur<br />
bei der Gr<strong>und</strong>rechtsbee<strong>in</strong>trächtigung anderer<br />
Bürger <strong>und</strong> durch e<strong>in</strong> für alle geltendes Gesetz<br />
im S<strong>in</strong>ne des Art. 137 Abs. 3 WRV möglich. Dem<br />
<strong>Glocke</strong>ngebrauch kann vor allem zum Zwecke<br />
der Abwehr schädlicher Lärme<strong>in</strong>wirkungen auf<br />
die Umwelt e<strong>in</strong>e Grenze gesetzt werden. Dies<br />
gilt sowohl für die profane <strong>Glocke</strong>nnutzung als<br />
auch für das Läuten zu sakralen <strong>und</strong> liturgischen<br />
Zwecken (BVerwGE 90, 163, DVBl. 1992, 1234f.<br />
= KirchE 30, 211). Im zivilrechtlichen Nachbarschaftsstreit<br />
ergibt sich e<strong>in</strong> Abwehranspruch<br />
aus §§ 1004, 906 BGB. Im öffentlichen Immissionsschutzrecht<br />
ist der Kirch- oder <strong>Glocke</strong>nturm<br />
mit der <strong>Glocke</strong>nanlage als nichtgenehmigungsbedürftige<br />
Anlage im S<strong>in</strong>ne der §§ 3 Abs. 5, 22<br />
B<strong>und</strong>esimmissionsschutzgesetz (BImSchG) zu<br />
qualifizieren (BVerwG NJW 1984, 989f. = ZevKR<br />
29 [1994], 492; BVerwG DVBl. 1992, 1234f.).<br />
Im Zivil- wie im Verwaltungsverfahren f<strong>in</strong>det<br />
anhand e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen Maßstabs e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Prüfung der <strong>Zum</strong>utbarkeit der Lärmimmissionen<br />
im E<strong>in</strong>zelfall im Wege e<strong>in</strong>er Abwägung