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herzwärts - a3kultur

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D A S Z E I T U N G S F O R M A T F Ü R D E N K U L T U R R A U M A 3<br />

A U G S B U R G , W I T T E L S B A C H E R L A N D U N D A U G S B U R G L A N D<br />

BERND ZIMMER<br />

ZWEITE NATUR<br />

16. Mai – 8. Juli 2012<br />

H2 – Zentrum für Gegenwartskunst<br />

Beim Glaspalast 1 I 86153 Augsburg<br />

Di 10-20 Uhr, Mi-So 10-17 Uhr<br />

#12 Erscheinungsdatum 11.06.2012 14-tägig/gratis<br />

the »King of rap« is back<br />

Nach über vier Jahren besucht uns Kool Savas,<br />

ein Wegweiser des deutschen Hip-Hop, mit seinem<br />

dritten Album »Aura« wieder in Augsburg.<br />

In der Kantine wird er am 30. Juni ein exklusives<br />

Konzert geben. Oder um es mit seinen Worten<br />

auszudrücken: »Ich werde kommen und hier alles<br />

verändern ... «. �www.musikkantine.de<br />

24-Stunden-theater<br />

Was normalerweise mehrere Monate braucht,<br />

macht das Sensemble Theater in Kooperation<br />

mit dem Büro für Frieden und Interkultur der<br />

Stadt Augsburg an einem Tag: Innerhalb von 24<br />

Stunden werden vier Theaterstücke geschrieben,<br />

geprobt und uraufgeführt. An diesem interkulturellen<br />

Theaterprojekt arbeiten Künstler aus ganz<br />

Deutschland, vor allem aber aus dem Sensemble<br />

Theater und aus postmigrantischen Theater-<br />

Netzwerken wie dem Ballhaus Naunynstraße<br />

Berlin. Dabei sollen neue hybride Theaterformen<br />

und Ausdrucksweisen entstehen, die mit der Heterogenität<br />

moderner Gesellschaften agieren<br />

und sich gleichzeitig mit aktuellen Diskursen innerhalb<br />

des Theaterbetriebs befassen. Das Ganze<br />

findet am 30. Juni um 20.30 Uhr im Sensemble<br />

Theater statt. �www.sensemble.de<br />

Kulturtermine Seite 10/11<br />

für die Region a3<br />

für den Zeitraum vom<br />

18.06. – 01.07.<br />

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:<br />

s Stadtsparkasse<br />

Augsburg<br />

Gymnasiasten und Studenten S. 2<br />

Das Modularfestival hat im Kongress am Park<br />

eine neue Heimat gefunden. An drei Tagen wurden<br />

20.000 begeisterte Gäste gezählt.<br />

Hamburger royal S. 3<br />

Jürgen Marks ist bei der AZ für crossmediales Arbeiten<br />

und die digitale Medienzukunft zuständig.<br />

Ein Porträt von Florian Pittroff<br />

im Dienste der Kultur S. 4<br />

Fördervereine arbeiten hinter den Kulissen erfolgreich<br />

an unserer lebendigen Kulturregion.<br />

Eine Reportage von Andrea Reichart<br />

<strong>herzwärts</strong><br />

Friedberg<br />

Kartenvorverkauf<br />

Bürgerbüro im Rathaus Friedberg,<br />

Marienplatz 1, 86316 Friedberg<br />

Tel: 0821 60 02 442<br />

Kartenservice Friedberger Allge meine,<br />

Marienplatz 11a, 86316 Friedberg<br />

Tel: 0821 65 07 04 11<br />

22.7.<br />

6.7.<br />

13.7.<br />

20.7.<br />

bayerische kammerphilharmonie 20 Uhr<br />

Russische Serenade<br />

8.7.<br />

fastfood theater 20 Uhr<br />

Ausgezeichnetes Improtheater<br />

Greg Pattillo – Project Trio 20 Uhr<br />

Der Flutebox Performer und Youtube King<br />

14.7.<br />

Molière: Tartuffe 20 Uhr<br />

Gastspiel Theater Augsburg<br />

Moët für den Poet 20 Uhr<br />

Poetry Slam<br />

Alexandrina Simeon Quintett 20 Uhr<br />

Musikalisches Abenteuerland<br />

28.7.<br />

Richard Wagner<br />

Am 23. Juni startet das Theater Augsburg mit dem »Fliegenden Holländer« die Freilichtbühnensaison.<br />

Dieser Klassiker handelt von den Kräften der Natur und einem<br />

großen Zauber. Kein Wunder also, dass diese Wagner-Oper so perfekt zur Freilichtbühne<br />

am Roten Tor passt, wie Katharina John, die Chefdramaturgin des Hauses, auf<br />

Seite 7 in einem Gastbeitrag für <strong>a3kultur</strong> schreibt: »Der Mensch nähert sich in dieser<br />

Zeit einem archaischen Lebensstil, den er schon lange überwunden glaubte.« Lassen<br />

Sie es auf einen Versuch ankommen!<br />

double drums 20 Uhr<br />

Das Percussion Erlebnis<br />

Live im<br />

Schlosshof<br />

6. bis 28. Juli<br />

2012<br />

Der Open Air Sommer<br />

im Wittelsbacher Schloss<br />

www.herzwaerts.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e


KRITIK & MEINUNG<br />

Gymnasiasten, Studenten, Berufsjugendliche<br />

Das Modularfestival erreichte sein Publikum und bereitete den Beteiligten viel Freude<br />

Von Jürgen Kannler<br />

Der Freitagnachmittag beim Modularfestival<br />

war sonnig und warm. In kleinen Gruppen erkunden<br />

die ersten Besucher das Gelände, der<br />

Platz vor der großen Bühne im Park ist noch leer.<br />

Die Kinder vom Tanzworkshop machen ihre<br />

Show für Eltern und Großeltern und sind glücklich.<br />

Der Organisator des Rap- und Poetry - Kurses<br />

trägt selbst Geschriebenes vor und raucht dabei.<br />

Für seinen Workshop gab es keine Interessenten.<br />

Festivalleiter Stefan Sieber ist unterwegs<br />

und hat die Lage im Griff. Seine Vorarbeit für<br />

das Festival kann sich sehen lassen. Der Rest<br />

wird sich irgendwann zeigen. Drei Jungs von<br />

der ostdeutschen Band Kraftklub schnappen<br />

sich einen Ball und kicken auf der mit Bauzäunen<br />

vom Rest des Parks abgetrennten Wiese.<br />

Zwei Kinder, eher zehn als zwölf Jahre alt, nehmen<br />

das Angebot an und spielen mit. Sechs<br />

Stunden später wird der FC Kraftclub mit 5.000<br />

Fans die sich freuen, keinen Eintritt zahlen zu<br />

müssen, wieder hier im Park spielen und jeder<br />

wird sie kennen.<br />

Dank Berliner Steuermillionen aus dem Investitionsfond<br />

als Antwort auf die internationale<br />

Bankenkrise vor sechs Jahren, konnte die Kongresshalle<br />

frisch aufpolierten werden und firmiert<br />

nun unter dem Label Kongress am Park.<br />

Die Modular-Veranstalter appellieren mit Plakaten<br />

in Sprayer-Sprech, dass das Beschmieren der<br />

Wände hier nicht geht. An diesem Nachmittag<br />

suchen noch einige Besucher nach Orientierung.<br />

Die Stadt Augsburg und der Stadtjugendring<br />

wollten als Veranstalter des Jugend- und<br />

Popkulturspektakels den Gästen in der laut<br />

Programmheft »coolen und lebenswerten<br />

Stadt« wohl keinen Star der Clubkultur wie<br />

Mike Skinner im Dialog-Lebensversicherungssaal<br />

zumuten. »Let’s push things forward!«.<br />

Also hat jeder Veranstaltungsort auf dem Gelände<br />

einen geometrischen Körper als Erkennungszeichen<br />

erhalten und ich suche den<br />

Tagungsraum-Zylinder, der eigentlich als<br />

Mercedes-Benz-Saal ausgeschildert ist.<br />

Gegen 16 Uhr beginnt eine Tagung mit dem<br />

Titel »Each one teach one!« zum Komplex Jugendkulturen<br />

und wie diese ihre Protagonisten<br />

Premieren im Juni 2012<br />

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Richard Wagner<br />

23. Juni 2012 | 20.30 Uhr | Freilichtbühne<br />

CARMINA BURANA Carl Orff<br />

30. Juni 2012 | 21.00 Uhr | Freilichtbühne<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

prägen. Die Liste der Organisatoren ist länger<br />

als die der Referenten. Für die meisten Besucher<br />

ist es wohl nicht die erste Veranstaltung zum<br />

Thema. Neue Gesichter werden in dieser Szene<br />

eher selten ausgemacht. Mitveranstalter Hansi<br />

Ruile von der Interkulturellen Akademie Augsburg<br />

vermisst an diesem Tag unter anderem<br />

Vertreter der großen Kultureinrichtungen aus<br />

der Region. Auch Kulturreferent Peter Grab<br />

nimmt bei seinem Grußwort auf die Kunstsammlungen<br />

der Stadt und das Theater Augsburg<br />

Bezug und fordert erneut eine Öffnung<br />

der Institutionen vor allem auch für Einwandererfamilien.<br />

Man fragt sich nur, warum er<br />

diese Zielsetzung nicht klar und deutlich in die<br />

Vertragsverhandlungen mit den Verantwortlichen<br />

dieser Häuser einfließen lässt, wenn ihm<br />

das Thema so am Herzen liegt.<br />

Mit dem Autor und Leiter des Archivs für Jugendkulturen<br />

in Berlin, Klaus Farin, hat die Tagung<br />

einen Kraftklub der Soziologie als<br />

Eröffnungsredner geladen. Seine Sprache ist<br />

klar, seine Witze sind bitter und seine Diagnosen<br />

schmerzhaft, aber noch nicht ganz ohne<br />

Hoffnung. Farin spricht über Jugendliche, die<br />

für bürgerliche Ordnung nicht mehr zu erreichen<br />

sind. Und er misst der Frage Bedeutung<br />

bei, wie unsere Gesellschaft mit denen umgeht,<br />

»die sie nicht mag«. Ihm geht es nicht um die<br />

netten, kreativen, sportlichen »Gymnasiasten,<br />

Studenten und Berufsjugendlichen, für die<br />

dieses Festival geschaffen« wurde, sondern um<br />

die neben dieser Spur.<br />

Spät nachts, das Kraftklubkonzert war schon<br />

lange zu Ende, auf dem Weg quer durch das<br />

Landschaftsschutzgebiet nach Hause. Bei den<br />

Tischtennisplatten sitzen Jugendliche. Sie<br />

rauchten, trinken Wodkaenergie und aus dem<br />

CD-Player schepperte deutscher Hip-Hop. Sie<br />

geben mir Feuer. Von dem Festival haben sie<br />

bisher noch nicht viel mitbekommen und ein<br />

Rapper namens Dendemann sagt ihnen nichts.<br />

Modular würde sie aber auch nicht weiter stören,<br />

nur die viele Polizei nerve etwas. Aber die<br />

hat heute anderes im Sinn als die Jungs von der<br />

Tischtennisplatte. Und übermorgen ist alles<br />

schon wieder vorbei und sie treffen sich dann<br />

immer noch hier.<br />

Spürbarer Lustgewinn<br />

Bertram Schilling in Oberschönenfeld<br />

Im Erdgeschoß der Schwäbischen Galerie im<br />

Volkskundemuseum Oberschönenfeld stößt der<br />

Besucher von Bertrams Schillings Ausstellung »Andere<br />

Stimmen, Andere Räume« auf eine einnehmende<br />

Serie kleinformatiger Collagen. Durch ihre<br />

fein durchkomponierte Farbgebung erreichen<br />

diese Kunststücke eine Intensität und Räumlichkeit,<br />

die an die ganz Großen dieses Genres erinnert.<br />

Es macht Freude, diese feinen Arbeiten mit<br />

Titeln wie »Daheim« oder »Eisnacht« in den historischen<br />

Gewölben des Klosters zu erleben.<br />

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden jedoch<br />

die großen Landschaftsmalereinen des Allgäuers.<br />

Diese imposanten Formate sind zum einen im<br />

lichteren, vorderen Teil des Erdgeschoßes, sowie<br />

im ausgebauten Dachstuhl der Galerie zu finden.<br />

So sind, ganz so wie es auch der Titel der Schau<br />

suggeriert, in anderen Räumen auch andere Stimmen<br />

des Künstlers zu vernehmen. Die Begleitbroschüre<br />

zur Ausstellung formuliert es wie folgt: »In<br />

seiner Arbeit öffnet uns der Künstler neue Räume<br />

und Dimensionen, er lässt uns in tiefere Schichten<br />

vordringen.«<br />

Tatsächlich stößt Bertram Schilling mit seiner<br />

Anordnung von Farben, Linien, Netzten und Flächen<br />

für die Betrachter ein Tor in die bunte, weite<br />

Welt seines künstlerischen Schaffens auf. In manchen<br />

Momenten erscheinen seine Bilder wie bescheidene<br />

Ausschnitte eines enormen Ganzen,<br />

dessen tatsächliche Abmaße nicht wirklich zu<br />

fassen sind. Da vermittelt gerade die Möglichkeit<br />

den Abstand, beim Blick auf die im Dachgeschoß<br />

präsentierten Bilder zu variieren, einige interessante<br />

Aspekte im Zusammenspiel von Form und<br />

Farbe bei Schilling.<br />

Am deutlichsten vermitteln die gerissenen und<br />

geschnittenen Papierarbeiten den spielerischen<br />

Umgang des Künstlers mit den Dimensionen.<br />

Diese in Schichten übereinander gelegten Rahmen<br />

laden zum genauen Durchblick ein. Für den<br />

Rezensenten war die Neuentdeckung der Arbeiten<br />

von Bertram Schilling ein spürbarer Lustgewinn.<br />

Bis zum 8. Juli haben die Besucher in Oberschönenfeld<br />

Gelegenheit »Andere Stimmen, andere<br />

Räume« selber zu erkunden. (kaj)<br />

�www.bezirk-schwaben.de<br />

THANk yOU FOR LIkING Eine Produktion des Jungen Theater Teams<br />

9. Juni 2012 | 19.30 Uhr | tim<br />

SOMMERNACHTSTRAUM 8. Sinfoniekonzert<br />

11. und 12. Juni 2012 | 20.00 Uhr | Stadthalle Gersthofen<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

Kunst grenzenlos<br />

Ausstellung im Apparetehaus<br />

Besucherservice 0821. 324 4900<br />

www.theater.augsburg.de<br />

02<br />

Auf dem Grenzenlos Festival funktioniert das<br />

Zusammentreffen von Künstlern aus der Ballonfabrik<br />

und dem Kulturpark West.<br />

Das Apparatehaus im Herzen des Festivalgeländes<br />

wurde zum Maxenergy Atelier umfunktioniert,<br />

in dem sich Kunst und Technik treffen.<br />

Neben den Gasrohren, Zählern, Steuerrädern<br />

und anderen Gerätschaften des alten Gaswerks,<br />

verbreitet sich moderne Kunst aus den Ateliers<br />

von 19 Augsburger Kreativen. Die ausgestellten<br />

Werke gehen dabei mit der historischen Industriearchitektur<br />

eine Melange ein, ohne von ihr<br />

erdrückt zu werden.<br />

Von extravaganter Kleidung über Installationen,<br />

Malereien, Fotografien und Skulpturen stellen<br />

die Künstler hier neue Werke aus, deren Auswahl<br />

viele Bereiche der bildenden Kunst abdeckt. Auch<br />

die gebrauchten Materialien sind vielseitig, sie<br />

reichen von Holz über Lehm und Stroh bis zu<br />

Magnetbändern und darüber hinaus. Ob sozialkritisch<br />

wie Helga Schmidts Installation, filigran<br />

wie die Dryade von Christa Spaniol oder bunt wie<br />

die Papierkleider von Susanne Salzmann, abwechslungsreich<br />

geht es hier allemal zu.<br />

Beim Betreten des Apparatehauses fällt der erste<br />

Blick auf eine Skulptur von Sara Opic, die aus<br />

Stroh und Schlamm gefertigt ist. »Luca« heißt sie<br />

und ist eines der ausgefalleneren Objekte. Auch<br />

die von Ioan Brendea geschnitzten Köpfe aus<br />

Holz und Christa Spaniols »Blumenwiese« stechen<br />

heraus. Wiederum andere Künstler beweisen<br />

Humor bei der Betitelung ihrer Werke, wie<br />

beispielsweise Reinhard Gammel, dessen Acrylbild<br />

»Frühstück bei Tiffany« so rein gar nichts mit<br />

dem Filmklassiker zu tun hat.<br />

Wer daran interessiert ist, Ausstellungsstücke<br />

käuflich zu erwerben, kann dies ebenfalls tun,<br />

auch wenn so manch einer bei den Preisen, die<br />

bis zu 9.700 Euro gehen, schwer schlucken wird.<br />

Festivalgänger haben noch bis zum Ende des<br />

Grenzenlos am 17. Juni Gelegenheit, die Ausstellung<br />

zu besuchen. Neben der Schau im Maxenergy<br />

Atelier gibt es im Rahmen des Festivals noch<br />

eine weitere Kunstausstellung mit Werken von<br />

Siegfried Stiller und Werner Hoyer im Ofenhaus<br />

zu sehen. (ran) �www.grenzenlos-festival.de<br />

Motiv: Christian Sedelmayer


03<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

Hamburger Royal<br />

Jürgen Marks ist bei der Augsburger Allgemeinen für crossmediales<br />

Arbeiten und die digitale Medienzukunft zuständig<br />

Ein Porträt von Florian Pittroff<br />

Er war bei der Emder Zeitung und Reporter in<br />

Budapest, bei der Berliner Morgenpost und<br />

der Welt. Er war Leiter des Focus-Korrespondentenbüros<br />

in Hamburg, Chefredakteur bei<br />

Focus Online und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

bei der Tomorrow Focus AG. Seit 2006 ist<br />

er stellvertretender Chefredakteur der Augsburger<br />

Allgemeinen Zeitung, zuständig unter<br />

anderem für fünf Lokalredaktionen und den<br />

Ausbau crossmedialer Strategien. Jürgen<br />

Marks, gebürtiger Hamburger und mittlerweile<br />

ein waschechter Augsburger, hält Augsburg<br />

für einen »Hidden Champion«.<br />

»Ich schätze Augsburg sehr«, betont er im Gespräch<br />

in seinem Büro im Medienhaus der AZ in<br />

der Curt-Frenzel-Straße. Besonders als Nordlicht<br />

liebt er die Nähe zu den Bergen und zu Italien.<br />

Augsburg habe, so Marks weiter, ein interessantes<br />

Kulturleben, freundliche und bescheidene<br />

Menschen. »Manchmal zu bescheiden«,<br />

relativiert er und ergänzt: »Ein bisschen mehr<br />

Selbstmarketing stünde der Stadt und ihren Bewohnern<br />

gut zu Gesicht.« In den 17 Jahren, in<br />

denen er nun schon in Augsburg lebt, habe sich<br />

aber viel entwickelt. Einen ganz großen Anteil<br />

daran habe der Höhenflug des FC Augsburg.<br />

Auch in Sachen Kultur sei Augsburg auf dem<br />

Vormarsch. Dem 49-jährigen Vollblutjournalisten<br />

fällt da spontan das Kulturstadion auf<br />

dem Augsburger Rathausplatz im Rahmen der<br />

Frauenfußball-WM 2011 ein: »Die Veranstaltungen<br />

und die Atmosphäre waren großartig.«<br />

www.langekunstnacht.de<br />

Für noch verbesserungsfähig hält er die Zusammenarbeit<br />

von Stadt und Umland. »Da wird<br />

doch noch manch eigenes Süppchen gekocht«,<br />

meint Marks. Ein Beispiel hat er auch parat:<br />

Stichwort Straßenbahnen. Die Linie 6 Richtung<br />

Friedberg hält am Stadtrand von Augsburg –<br />

dann kommt ein Bus aus Friedberg und nimmt<br />

die Leute auf. »Da ist bei der Zusammenarbeit<br />

noch viel Luft nach oben.« Deshalb ist sein besonderes<br />

Anliegen auch das Projekt »Greater<br />

Augsburg«. Diese Zeitungskolumne, die er jeden<br />

Samstag in der AZ veröffentlicht, sieht er als<br />

»Bühne für die Zukunft der Region«. In seiner<br />

Internetkolumne mit dem gleichen Titel bloggt<br />

Marks fast täglich. Egal, ob über Sport: »Mach et<br />

joot, Andreas Rettig«, Politik: »Zwei Ärgernisse<br />

in Greater Augsburg« oder neue Medien: »1,8<br />

Mio. Nutzer – Online-Portal auf Erfolgskurs«,<br />

Marks hat immer etwas zu sagen und die Online-Community<br />

folgt ihm mit Interesse, Zustimmung,<br />

aber auch Kritik.<br />

Apropos Online-Portal: Marks glaubt, dass die<br />

Zeitung auch im digitalen Zeitalter noch eine<br />

lange Zukunft vor sich hat. Gerade die professionellen<br />

Journalisten hätten eine »Leuchtturmaufgabe«.<br />

Es tut sich so viel im Netz, jeder<br />

kann bloggen, chatten, posten oder mit einer<br />

digitalen App Zeitung lesen. Doch wem oder<br />

was kann man glauben? – Im Netz ist schnell<br />

mal was geschrieben. Der Journalismus müsse<br />

den Lesern Glaubwürdigkeit und Orientierung<br />

bieten. Egal, ob im Printbereich oder online.<br />

»Dafür arbeiten wir gemeinsam mit unserem<br />

Chefredakteur Walter Roller.«<br />

Natürlich seien die Abonnentenzahlen der deutschen<br />

Zeitungen rückläufig. Das sei bei der AZ<br />

nicht anders – aber im Vergleich zu anderen Blättern<br />

in sehr viel geringerem Maße. Das hängt<br />

unter anderem mit dem demografischen Wandel<br />

zusammen. Viele Single-Haushalte in der Stadt<br />

tun ihr Übriges. Da sitzt man nicht mehr gemütlich<br />

am Frühstückstisch und liest die Zeitung,<br />

sondern greift zum Coffee to go und zum Notebook<br />

und ist auf dem neuesten Stand.<br />

Ein gutes Netzwerk ist für Jürgen Marks eine wichtige<br />

Basis für die journalistische Arbeit. Gerade als<br />

Mitglied der Chefredaktion einer Regionalzeitung<br />

müsse man den Kontakt zu Multiplikatoren pflegen:<br />

»Wir Medienmacher haben die Aufgabe, eine<br />

vertrauensvolle Gesprächsebene zu suchen. Aber<br />

unsere publizistische Unabhängigkeit bleibt dabei<br />

das höchste Gut.«<br />

Marks ist sich sicher, dass die AZ noch über Jahre<br />

hinaus das Flaggschiff des Verlags sein wird. In<br />

Zukunft werden aber viele unterschiedliche digitale<br />

Medienschiffe eine immer größere Rolle spielen.<br />

»Und dies ist«, so Marks, »die große<br />

Herausforderung für Journalisten und Verlagsmanager,<br />

die bei der AZ im Team zusammenarbeiten<br />

und von der Geschäftsführung immer wieder ermutigt<br />

und gefordert werden.«<br />

Jürgen Marks ist mit Leib und Seele Journalist.<br />

Und so ging ihm während seiner Zeit beim Burda-<br />

Verlag als Online-Chef das Journalistische ab. Da<br />

kam es gerade recht, dass ihm das Medienhaus<br />

Presse-Druck ein Angebot als Mitglied der Chefredaktion<br />

der Augsburger Allgemeinen machte.<br />

Mit beeindruckenden sakralen Bauten aus Spätgotik, Barock,<br />

Renaissance und Jugendstil birgt die Augsburger Innenstadt einen<br />

herausragenden kunsthistorischen Schatz. Für die Kunstnacht<br />

öffnen am 16. Juni 2012 Kirchen, Klöster und Kapellen – bekannte<br />

und verborgene – zusammen mit den Museen und prunkvollen<br />

Festsälen ihre Pforten. Ein durch und durch geistreiches Programm<br />

mit über 150 geistlichen und weltlichen Konzerten, Lesungen,<br />

Führungen, Tanz- und Theaterszenen rankt sich bis spät in die<br />

Nacht um die spirituellen Wurzeln der Stadt. Begeben Sie sich auf<br />

einen Kunst- und Kirchenspaziergang und verweilen Sie bei<br />

Orchesterkonzerten und Orgelmessen, im Klostergarten und im<br />

Lichterlabyrinth – oder wandeln Sie auf überraschenden Umwegen<br />

durch das Programm einer einmaligen Nacht!<br />

tickets<br />

AZ Kartenservice RT.1, Theater Augsburg, Kresslesmühle, Thalia Kino,<br />

Ticketshops der einzelnen Häuser der städtischen Kunstsammlungen<br />

und Museen, Bürger- und Touristinformation am Rathausplatz<br />

VVK: 12,– / 10,– EUR (erm.) // AK: 14,– / 12,– EUR (erm.)<br />

Ticketaufschlag Eröffnungskonzert: 2,– EUR<br />

PORTRÄT<br />

Als wir Jürgen Marks zur Mittagszeit zum Fototermin im Il Gabbiano treffen, ist das Restaurant sehr gut besucht und der Vize-Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen kennt jeden zweiten Gast.<br />

Souverän lässt der Hanseate die Fotostrecke unter den Augen der Besucher über sich ergehen und nimmt sich danach noch die Zeit für ein Tässchen Kaffee. Kein Zweifel, der Hamburger Jung ist<br />

in Augsburg gut angekommen. Foto: Frauke Wichmann<br />

Zuständig für Print und Online. Genau das, was<br />

Marks immer wollte: crossmedial arbeiten und<br />

zukunftsorientiert denken.<br />

entwickeln, forschen, gestalten<br />

Teil 9: Jürgen Marks, Augsburger Allgemeine<br />

Unter diesem Motto stellen wir in <strong>a3kultur</strong> Menschen<br />

und ihre Projekte vor, die in unserer Kreativregion<br />

ihr Zuhause gefunden haben.<br />

Die Serie wird präsentiert von:<br />

Die Augsburger Allgemeine mit Allgäuer<br />

Zeitung, Main-Post und Südkurier erreicht<br />

mit einer verkauften Auflage von 650.000<br />

Exemplaren rund 1, 7 Millionen Leserinnen<br />

und Leser in Bayerisch-Schwaben mit dem<br />

angrenzenden Oberbayern, in Mainfranken<br />

sowie im südlichen Baden-Württemberg.<br />

Mit ca. 34,5 Millionen Page-Impressions, ca.<br />

4,66 Millionen Visits und 1.200.000 Unique<br />

Usern ist www.augsburger-allgemeine.de<br />

das reichweitenstärkste regionale Nachrichtenportal<br />

für Bayerisch-Schwaben.<br />

w w w . a 3 k u l t u r. r. d e


REPORTAGE<br />

TIM<br />

Bereits zwei Jahre nach seiner Gründung hat sich<br />

das Textil- und Industriemuseum (tim) in Augsburg<br />

zum beliebtesten staatlichen Museum in<br />

Schwaben gemausert. Was viele nicht wissen:<br />

Ohne den Förderverein des tim würde es das Museum<br />

heute gar nicht geben. Zusammengesetzt<br />

aus ehemaligen Arbeitern und Gewerkschaftern<br />

der Textilbranche machte sich der Verein auf, das<br />

Erbe der Textilindustrie zu bewahren. Ende 1996<br />

wurde die Idee eines Museums geboren. Mit der<br />

Rettung von 550 wertvollen Musterbüchern der<br />

Neuen Augsburger Kattunfabrik, die um ein Haar<br />

nach Asien verkauft worden wären, war ein wertvoller<br />

Teil der Grundlage bewahrt, auf der das<br />

tim aufgebaut ist. Der andere Teil besteht aus den<br />

Textilmaschinen, die von den Vereinsmitgliedern<br />

in jahrelanger Arbeit instand gehalten wurden,<br />

um sie in einem Museum nicht nur präsentieren,<br />

sondern auch in Betrieb nehmen zu können.<br />

Aufgrund dieser ehrenamtlichen Tätigkeit weben<br />

und spinnen die historischen Gerätschaften dieser<br />

untergegangenen Industriekultur nach wie<br />

vor für die Besucher.<br />

Heute führen die Mitglieder des Vereins durch<br />

das Museum, organisieren den Museumsshop<br />

und fertigen zum Beispiel mit den begehrten tim-<br />

Schlossertüchern die beliebtesten Souvenirs aus<br />

dem tim. Neben einem immensen Zeiteinsatz –<br />

bis zur Eröffnung des Museums leisteten die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter ca. 18.000 Stunden,<br />

hauptsächlich bei der Renovierung der Maschinen<br />

– unterstützen die aktuell 377 Mitglieder ihr<br />

Museum auch mit beachtlichen Spenden. Von<br />

2002 bis 2012 konnte der Förder- und Freundeskreis<br />

tim e.V. dem Museum für verschiedene Projekte<br />

Geld- und Sachspenden in Höhe von über<br />

410.000 Euro zukommen lassen.<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

Im Dienste der Kultur<br />

Fördervereine arbeiten hinter den Kulissen erfolgreich an unserer lebendigen Kulturregion.<br />

Hier einige Beispiele in einer Reportage von Andrea Reichart<br />

»Austausch ist wichtig und der Treibstoff für das<br />

Museum«, so Museumsleiter Karl Borromäus<br />

Murr bei einer Begegnung des Förder- und Freundeskreises<br />

tim e.V. mit rund 50 Kollegen aus<br />

Chemnitz. Diese waren im Frühjahr von Sachsen<br />

nach Augsburg gereist, um das tim zu besichtigen<br />

und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.<br />

Werner Heidler, 1. Vorsitzender des<br />

Förder- und Freundeskreis tim e.V., war sehr erfreut<br />

über den Besuch der Chemnitzer Fördervereinsmitglieder.<br />

Durch eine gute Vernetzung mit<br />

den Kollegen aus ganz Deutschland könne man<br />

viel von den anderen lernen, nicht nur auf professioneller,<br />

sondern auch auf persönlicher<br />

Ebene. Auch der Förder- und Freundeskreis tim<br />

e.V. unternimmt Reisen, um Museen und deren<br />

Fördervereine in anderen Städten zu besuchen.<br />

Das schweißt zusammen und festigt das Vertrauen<br />

im eigenen Verein, so Heidler.<br />

Die beruflichen Hintergründe der Vereinsmitglieder<br />

reichen vom Vorstandssprecher bis zum<br />

Weber oder zur Spinnerin. Auch begeisterte Besucher<br />

des tim haben sich dem Verein mittlerweile<br />

angeschlossen. Ein Problem gibt es jedoch: Seine<br />

Mitglieder werden immer älter. Es müssen daher<br />

jüngere Helfer geworben werden, die den Freundeskreis<br />

auch in Zukunft unterstützen. Denn<br />

solch ein Förderverein, der in der Vergangenheit<br />

so viel für das kulturelle Erbe Augsburgs geleistet<br />

hat und auch in der Gegenwart noch immer leistet,<br />

darf auf keinen Fall aussterben.<br />

Förder- und Freundeskreis tim e.V.<br />

www.timbayern.de<br />

UNSCHAETZBAR<br />

Der Freundeskreis der Bayerischen Kammerphilharmonie<br />

nennt sich »unschaetzbar«, in Anlehnung<br />

an die »un-er-hört«-Konzertreihe des<br />

Ensembles, die ihren Startschuss genau wie der<br />

Freundeskreis im Jahr 2004 hatte. Das persönliche<br />

Engagement von Liebhabern der klassischen<br />

Musik, wie sie die Kammerphilharmonie<br />

darbietet, ist eben »unschaetzbar« wertvoll. Im<br />

Februar begrüßte der Freundeskreis sein 100.<br />

Mitglied. Keine schlechte Bilanz. Nicht nur finanziell,<br />

sondern auch durch persönlichen Einsatz,<br />

wie das Verteilen von Programmen, den<br />

Verkauf von Karten und CDs und die Organisation<br />

von Empfängen im Anschluss an Konzerte,<br />

zeigen die Mitglieder ihre Wertschätzung des<br />

Orchesters und seiner musikalischen Arbeit.<br />

Weil sie wissen, dass die Unterstützung durch<br />

öffentliche Gelder immer knapper wird, beweisen<br />

sie Eigeninitiative, um diesen Kulturträger<br />

zu erhalten. Und das ist gerade nach dem aktuellen<br />

Vorhaben des Kulturausschusses der Stadt,<br />

die jährliche Bezuschussung der »un-er-hört«-<br />

Reihe zu kürzen, von Bedeutung.<br />

Nach dem Gründungsmitglied Delia Willburger<br />

machen den Verein das »persönliche Sichkennen<br />

und -schätzen, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit<br />

und Zusammenarbeit über alle Altersgrenzen<br />

und beruflichen Hintergründe hinweg« aus. Ein<br />

weiteres Gründungsmitglied, Helga Post, beschreibt<br />

den Verein wie eine Familie. Mit seinen<br />

über 100 Mitgliedern hat er sich inzwischen zur<br />

Großfamilie gemausert. Das Entscheidende<br />

bringt der Verein auf seiner Homepage mit<br />

einem Zitat auf den Punkt: »Ein bisschen Freundschaft<br />

ist mehr wert als die Bewunderung der<br />

ganzen Welt.«<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

04<br />

Ohne sie wäre unsere Stadt ärmer: Fördervereine sind so vielfältig wie die Kulturlandschaft selbst und leisten in den Bereichen der bildenden Kunst, des Theaters, der klassischen<br />

Musik und vielen anderen Facetten unserer kulturellen Umwelt unschätzbare Arbeit. Es liegt ein ganz besonderes Selbstverständnis in diesen unterschiedlichen ehrenamtlichen<br />

Zusammenschlüssen, die für den Erhalt und die Entwicklung unserer Kultur kämpfen oder sie vielfach erst möglich machen. Die meisten Protagonisten dieses<br />

gelebten bürgerschaftlichen Engagements stehen mit Vorliebe in zweiter Reihe. Vielleicht sind gerade deshalb ihre Dienste von unschätzbarem Wert. Denn nicht nur in Zeiten<br />

wie diesen, in denen der Rotstift als letztes Instrument kommunaler Kulturpolitik dient, ist die persönliche Initiative unumgänglich, um das Kulturleben einer Region zu erhalten<br />

und zu pflegen. Das gilt nicht zuletzt auch für Augsburg, wo einige wunderbare Gattungen dieser philanthropischen Gewächse gedeihen. Es ist an der Zeit, in <strong>a3kultur</strong><br />

unseren Lesern eine kleine Auswahl dieser Fördervereine vorzustellen. Manche davon kennen unsere Leser wohl, von anderen haben sie vielleicht noch nie gehört. Gemeinsam<br />

ist allen, dass sie für ihre Arbeit immer auf der Suche nach Gleichgesinnten und Mitstreitern sind, die mit am gemeinsamen Vereinsziel, der Förderung der Kultur, arbeiten<br />

wollen. Warum nicht es den vielen Hundert anderen Mitbürgern gleichtun und ehrenamtliches Engagement für Kunst und Kultur zeigen? Hier einige Beispiele.<br />

Die nächste Möglichkeit, sich von der Musik der<br />

Bayerischen Kammerphilharmonie anstecken zu<br />

lassen, bietet die »Russische Serenade«, die am 6.<br />

Juli im Schlosshof in Friedberg und am 7. Juli im<br />

Kleinen Goldenen Saal aufgeführt wird.<br />

unschaetzbar<br />

www.kammerphilharmonie.de/unschaetzbar<br />

Foto: Josep Molina<br />

Betrachtet man an dieser Stelle die Mittel,<br />

die der städtischen Kulturförderung zur<br />

Verfügung stehen, zeigt sich die Wichtigkeit<br />

des Bürgerengagements. Der Gesamtetat des<br />

Augsburger Kulturreferats für das laufende<br />

Jahr beträgt 27,5 Millionen Euro. In den<br />

kommenden Jahren stehen massive Einsparungen<br />

bevor. Bereits jetzt fließt die Hälfte<br />

des Geldes ausschließlich an das Stadttheater.<br />

Hält man sich außerdem vor Augen, dass<br />

der Projektfördertopf des Augsburger Kulturamts<br />

von 80.000 Euro im Jahr 2008 bis<br />

heute auf weniger als ein Viertel geschrumpft<br />

ist, wird die Notwendigkeit,<br />

Dinge selbst in die Hand zu nehmen, noch<br />

deutlicher. Auch Thomas Weitzel, Chef des<br />

Augsburger Kulturamts und Präsident der<br />

Deutschen Mozart-Gesellschaft, bestätigt<br />

daher die wachsende Bedeutung dieser<br />

Form der privaten Kulturförderung:<br />

»Es gibt drei Bausteine zur Finanzierung<br />

einer Institution: deren Eigenmittel, den<br />

Zuschuss der Stadt, der durchaus nicht<br />

immer gegeben ist, und natürlich den Förderverein.<br />

Damit müssen die Institutionen<br />

auskommen.«


05<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012 REPORTAGE<br />

Die Geschichte der Augsburger Fördervereine<br />

reicht zurück bis in die Zeit der freien<br />

Reichsstadt und ist damit weit über 200<br />

Jahre alt. Diese Vereine waren und sind<br />

wichtig, gerade auch weil sie autark operieren<br />

können, also unabhängig von den Launen<br />

der Politik. Es ist gerade diese Form<br />

bürgerschaftlichen Engagements, die dazu<br />

beiträgt, kulturelle Einrichtungen auch<br />

dann zu bewahren, wenn die Zuwendungen<br />

der öffentlichen Hand auf der Kippe oder<br />

gar vor dem Aus stehen.<br />

SENSEMBLE THEATER<br />

Ein Beispiel: Begeisterte Theaterbesucher haben<br />

sich vor sechs Jahren zum Freundeskreis des<br />

Sensemble Theaters e.V. zusammengeschlossen.<br />

In Zeiten, in denen es mit der städtischen Unterstützung<br />

kritisch aussah, fragte Theaterleiter<br />

Sebastian Seidel Klaus Hopp 2006, ob er nicht<br />

einen Förderverein gründen wolle. Die städtische<br />

Bezuschussung des Sensemble Theaters<br />

wurde 2009 zwar von 15.000 Euro auf 35.000<br />

Euro erhöht, doch der Gesamtetat ist immer<br />

noch bescheiden.<br />

Der Freundeskreis agiert mit 24 Mitgliedern, die<br />

unter anderem als Vertreter der Hochschule und<br />

ehemalige Stadträte ein Netzwerk aus den Bereichen<br />

Bildung, Politik und Wirtschaft formen.<br />

Jährlich organisiert er ein Sommerfest und sammelt<br />

Geld für Produktionen. Außerdem finden<br />

auf Initiative des Freundeskreises Publikumsgespräche<br />

statt. Das beliebte Sommerfest wird<br />

dieses Jahr übrigens am 26. Juli gefeiert. Der Grill<br />

wird angeworfen, es gibt Livemusik und Theaterfans<br />

können bei einer Auktion Requisiten aus<br />

ihren Lieblingsproduktionen ersteigern.<br />

Freundeskreis des Sensemble Theaters<br />

www.freunde-sensemble.de<br />

KUNSTVEREIN AUGSBURG<br />

Der älteste der hier vorgestellten Vereine ist kein<br />

Förderverein im klassischen Sinn. Er unterstützt<br />

keine bestimmte Kultureinrichtung, sondern<br />

stellt diese quasi selbst dar: der Kunstverein<br />

Augs burg e.V. Seit mehr als 175 Jahren protegiert<br />

er zeitgenössische Kunst in Augsburg, wobei<br />

nicht nur anerkannter moderner Kunst, sondern<br />

auch neuen, nicht etablierten Künstlern nationaler<br />

und internationaler Herkunft eine Plattform<br />

geboten werden soll. In seinen eigenen<br />

Räumen im Holbeinhaus zeigt der Verein vier bis<br />

fünf Ausstellungen jährlich. Für die 518 Mitglieder<br />

stehen dabei nicht nur die aktive Mitarbeit<br />

und Unterstützung, sondern auch die<br />

Nutzung der Angebote und der Austausch über<br />

die Kunst im Mittelpunkt. Mit einem Jahresbudget<br />

von 25.000 Euro kann das Programm des<br />

Vereins nur durch die ehrenamtliche Arbeit des<br />

Vorstands und engagierter Mitglieder verwirklicht<br />

werden.<br />

1833 gegründet, kann der Verein mit seinem aktuellen<br />

Vorsitzenden Christian Thöner auf eine<br />

lange Geschichte und eine beachtliche Anzahl<br />

von ausgestellten Künstlern zurückblicken. Sein<br />

erster Vorsitzender war Anton Anselm Fürst<br />

Fugger-Babenhausen, der dem Verein Platz in<br />

der Fuggerresidenz einräumte. Durch eine gute<br />

Zusammenarbeit mit anderen Kunstvereinen<br />

aus ganz Deutschland und den Bezug eines eigenen<br />

Geländes in der Hallstraße 1904/05 stieg<br />

nicht nur die Mitgliederanzahl, sondern auch<br />

die Mittel, die dem Verein zur Verfügung standen.<br />

Dies änderte sich zu den Kriegszeiten, während<br />

des Zweiten Weltkriegs stellte der Verein<br />

seine Tätigkeiten ganz ein. Neu gegründet wurde<br />

IMPRESSUM – <strong>a3kultur</strong><br />

Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.)<br />

Titelvorlage: studio a<br />

Grafik: Andreas Holzmann<br />

Volontariat Redaktion: Andrea Reichart (ran)<br />

Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe:<br />

Florian Pittroff, Verena Simon, Arno Löb,<br />

Martin Vodalbra<br />

Fotos: S. 1: Theater Augsburg, 8/9: Sisi Schloss,<br />

Wilhelm Eger, Roll and Walk, Bahnpark Augsburg,<br />

Sebastian Lübeck, Ecke Galerie, Markus Mehr,<br />

Kulturamt Bobingen, S. 10: Theater Augsburg,<br />

bluespots productions, S. 11: Rena Schwarz<br />

Schlussredaktion: Christiane Kühn (S. 1/3/4/5/7/12)<br />

Gastbeitrag: Katharina John<br />

Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt),<br />

Austraße 27, 86153 Augsburg, www.<strong>a3kultur</strong>.de<br />

Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37<br />

er 1963 unter anderem von Stefan Vogel, der<br />

über 20 Jahre Vorsitzender des Vereins war und<br />

zu dessen Ehren eine Sammlung mit inzwischen<br />

über 200 Exponaten eingerichtet wurde.<br />

Auch das Stadtbild wurde durch den Verein verändert,<br />

seit 1992 ziert die vom Kunstverein gestiftete<br />

Plastik »Ostern« des Künstlerpaares<br />

Matschinsky-Denninghoff den Platz vor dem<br />

Augsburger Theater. Der Verein bietet zudem<br />

Künstlergespräche, Führungen und eine bis zwei<br />

längere Kunstreisen und mehrere Tagesreisen im<br />

Jahr an. So können Kunstliebhaber mit Gleichgesinnten<br />

im Juli zur 13. documenta in Kassel und<br />

im Oktober nach Mailand und Turin fahren.<br />

Aktuell zeigt der Kunstverein im Holbeinhaus<br />

die Ausstellung »Sequenzen« von Kaspar Toggenburger.<br />

Sie ist noch bis zum 8. Juli zu sehen.<br />

Kunstverein Augsburg e.V.<br />

www.kunstverein-augsburg.de<br />

PHILHARMONISCHE<br />

GESELLSCHAFT AUGSBURG<br />

Nach dem ältesten folgt der wahrscheinlich<br />

jüngste Verein, der von Mitgliedern des Philharmonischen<br />

Orchesters Augsburg in diesem Jahr<br />

aus der Taufe gehoben wurde: die Philharmonische<br />

Gesellschaft. Nach nur wenigen Wochen<br />

Vereinsgeschichte können bereits 30 Mitglieder<br />

verzeichnet werden. Da die meisten auf eine<br />

langjährige Zusammenarbeit im Philharmonischen<br />

Orchester zurückblicken können, fußt<br />

der Verein auf einer bereits bestehenden Vertrauensbasis.<br />

Zur Rettung der großen Steinmeyer-<br />

Orgel im frisch sanierten Kongress am Park<br />

organisierte er das Projekt »Zarathustra«, da an<br />

dem Instrument selbst wegen fehlender Gelder<br />

keine Arbeiten durchgeführt werden konnten.<br />

Der Einsatz der Philharmonischen Gesellschaft<br />

soll das nun ändern. Mit sechs Benefizkonzerten<br />

und Spendengeldern fiel der Startschuss zur<br />

Rettungsaktion der Orgel. Die Einnahmen werden<br />

jedoch noch lange nicht ausreichen, um die<br />

Renovierung, die mit ca. 300.000 bis 400.000<br />

Euro veranschlagt ist, bewerkstelligen zu können.<br />

Die Konzerte sollen daher eine Signalwirkung<br />

haben und die Öffentlichkeit auf die<br />

Bemühungen des Fördervereins aufmerksam<br />

machen. Außerdem kann eine symbolische Patenschaft<br />

für eine Orgelpfeife übernommen werden,<br />

die daraus resultierenden Gelder und<br />

weitere Spenden sollen das Projekt »Zarathustra«<br />

zusätzlich ein Stück weiterbringen. Mit 110 Patenschaften<br />

wurden bereits 10.000 Euro eingenommen.<br />

Die Begeisterung bei den Konzerten<br />

kann schon auch einmal so groß sein, dass eine<br />

Dame anschließend eine Pfeife für 250 Euro<br />

kauft. Da ist natürlich die Freude im Verein<br />

groß. Der 1. Vorsitzende der Philharmonischen<br />

Gesellschaft, Jakob Janeschitz-Kriegl, formulierte<br />

das Wunschziel der Vereinsmitglieder: zum<br />

150-jährigen Jubiläum des Philharmonischen<br />

Orchesters 2015 im großen Konzertsaal endlich<br />

wieder ein richtiges Orgelkonzert spielen zu<br />

können. Manche Dinge sind es eben wert, dafür<br />

zu kämpfen.<br />

Philharmonische Gesellschaft Augsburg e.V.<br />

www.philharmonische-gesellschaft.info<br />

So unterschiedlich die vorgestellten Vereine<br />

auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam:<br />

Sie tragen dazu bei, die kulturelle Vielfalt in unserer<br />

Region in all ihren Ausprägungen und<br />

ihrem Reichtum zu erhalten und zu mehren.<br />

Damit sind sie sowohl die Partner der Kreativen<br />

als auch derer, die sich an der Arbeit dieser Kulturträger<br />

erfreuen und sich davon inspirieren<br />

lassen – und ein Vorbild, dem man folgen sollte.<br />

Druck: Mayer & Söhne<br />

Oberbernbacher Weg 7, 86551 Aichach<br />

Anzeigen & Kontakt: jk@<strong>a3kultur</strong>.de<br />

studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen<br />

und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten<br />

Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar,<br />

soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt<br />

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w w w . a 3 k u l t u r. d e


KOLUMNE/SERIE<br />

»Große Männer machen Geschichte« –<br />

das war für eine lange Zeit das Motto der<br />

Geschichtsschreibung. Die <strong>a3kultur</strong>-Autorin<br />

Verena Simon fragt sich, wie<br />

Frauen diese männergemachte Geschichte<br />

(üb)erlebt haben und begibt sich auf<br />

Spurensuche in unterschiedlichste Epochen.<br />

Dabei entdeckt sie allerlei Kurioses,<br />

was längst in Vergessenheit geraten<br />

ist. Oder besser gesagt: Was man sich<br />

heute einfach nicht mehr vorstellen<br />

kann. Der Versuch, eine ganz eigene<br />

Frauengeschichte zu schreiben. Teil 4<br />

By a lady<br />

In seinem Werk Ȇber den Umgang mit dem<br />

Menschen« äußerte Freiherr Adolph Knigge<br />

gegen Ende des 18. Jahrhunderts genaueste Vorstellungen<br />

zur zwischenmenschlichen Höflichkeit.<br />

Ebenso deutlich fiel sein Urteil zum<br />

Umgang der Frau mit der Schriftstellerei aus.<br />

Nämlich, dass sie gar keinen haben soll! Ihr<br />

solle der Zutritt zu diesem Gewerbe verwehrt<br />

bleiben, das jahrhundertelang von Männern<br />

dominiert wurde. Wovon sie keine Ahnung<br />

haben könne, da solle sie auch nicht mitreden<br />

dürfen! Dass Frauen über sehr lange Zeit nur<br />

wenig lesen und noch weniger schreiben konnten<br />

ist nicht unbekannt, doch den<br />

Grund dafür lassen wir jetzt einmal<br />

außer Acht. Im Klartext: Das<br />

ganze (meist männliche) BlaBla<br />

von wegen Frauen hätten von<br />

Natur aus kein Recht auf Bildung.<br />

Denn Fakt ist: Es gab Frauen, die<br />

sich als Schriftstellerinnen versucht<br />

haben und das bereits vor<br />

der kniggerischen Zeit. Das Problem:<br />

Viele Verleger lehnten ein<br />

Manuskript ungelesen ab, wenn<br />

bekannt war, dass es von einer<br />

Frau stammte. Ohne Verleger gab<br />

es keine Veröffentlichung, ohne<br />

Veröffentlichung kein Geld und<br />

ohne Geld keine selbstständige Existenz.<br />

Fazit: Finanzielle Abhängigkeit<br />

vom Mann. Die Notlösung?<br />

Ein männliches Pseudonym!<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

von Verena Simon<br />

�Heutzutage ist es keine Seltenheit,<br />

dass Autoren Ihre Werke mit<br />

einem Künstler- oder Decknamen<br />

versehen. Allerdings existiert<br />

dabei dieser eine feine Unterschied<br />

im Vergleich zu früheren Jahrhunderten:<br />

Das Geschlecht, welches<br />

sich hinter dem Pseudonym<br />

versteckt(e). Die Verschleierung<br />

der Weiblichkeit als unliebsames<br />

Hintertürchen zur freien beruflichen Entfaltung!<br />

Das erinnert doch ein wenig an die Möglichkeit<br />

der anonymen Bewerbung von heute.<br />

Die Frauenrechtlerin Louise Otto- Peters publizierte<br />

zum Beispiel jahrelang erfolgreich unter<br />

dem, an ihren Nachnamen angelehntes, Pseudonym<br />

Otto Stern.<br />

�Viele Frauen nutzen aber auch den Namen<br />

männlicher Familienmitglieder. Richtig demütigend<br />

muss es allerdings erst gewesen sein,<br />

wenn der eigene Ehemann wie selbstverständlich<br />

den Ruhm für das literarische Werk einheimste.<br />

Auch das kam tatsächlich vor! Wie<br />

muss man sich das vorstellen? Die Frau saß daheim<br />

im stillen Kämmerchen und brachte ihre<br />

Kreativität zu Papier, die Öffentlichkeit war begeistert<br />

und der Mann erhielt das Lob? Nicht<br />

ganz. Frauen verfügten über keinen Raum, der<br />

eigens für das Schreiben gedacht war. Was wäre<br />

das auch für eine Anmaßung gewesen! Nein, die<br />

Schreiberei erfolgte nebenher, mitten im Geschehen<br />

des Haushaltes. Aber kein Problem – bekannlicherweise<br />

sind wir Frauen ja<br />

Multiple– Choice– Talente. Für die Herren der<br />

Schöpfung war es aber selbstverständlich, dass<br />

sie ihr Autorendasein als Beruf(ung) verstanden,<br />

dazu gehörte natürlich auch eine eigene<br />

Schreibstube. Und es stand außer Frage, dass<br />

auf dem Buchdeckel ein anderer, als der eigene<br />

Name abgedruckt wurde. Warum dann nicht<br />

einfach auch das Gedankengut der eigenen Gattin<br />

für das eigene ausgeben? Fällt doch nicht<br />

auf! Glaubt doch eh keiner, dass eine Frau ein<br />

derartig gutes Werk zu Stande bringen könnte.<br />

Kann sie doch! Ein Beweis? Jane Austen. Und die<br />

versah ihre Werke wenigstens mit dem Vermerk<br />

»by a lady«. Mit Stolz gegen das Vorurteil!<br />

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18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

studio a hat Plätze frei!<br />

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Grenzenlos, mittendrin!<br />

06<br />

Das Mediencamp, ein Projekt für Jugendliche zur Vermittlung von Medienkompetenz,<br />

berichtete vier Tage live vom Festivalgelände am Gaskessel<br />

Wenn die Sonne will dann wollen auch die Augsburger.<br />

Das haben wir auf dem Grenzenlos Festival<br />

erlebt, denn bei gutem Wetter strömten<br />

die Besucher auf das Gelände am Gaskessel. Und<br />

wir mittendrin. Ein Wohnwagen, ein Banner,<br />

ein wenig Equipment und fertig war das Mediencamp,<br />

ein Gemeinschaftsprojekt von <strong>a3kultur</strong>,<br />

dem Jungen Theater Augsburg und dem<br />

Kulturpark West. Vom Eröffnungstag des Festivals<br />

bis zum ersten Samstag richteten wir uns in<br />

einem Wohnwagen eine mobile Redaktion ein,<br />

von der aus wir das Geschehen auf dem Gelände<br />

dokumentierten. Hautnah mit Text, Fotos und<br />

einem Videoclip machten wir uns unser ganz<br />

eigenes Bild des Festivals. Wir? Die meiste Arbeit<br />

leisteten dabei die beiden Mediencamp-Workshopteilnehmerinnen<br />

Lena Wiedenmann und<br />

Nina Hirsekorn. Hier ein Ausschnitt aus ihrer<br />

Berichterstattung vom zweiten Festivaltag:<br />

»Während sich das Gelände immer mehr füllt,<br />

wird das Festival durch akustische Musik von<br />

Mo Highways begleitet. Neben dem musikalischen<br />

Programm gibt es auch einiges an Kunst<br />

zu entdecken; zwei Ausstellungsräume bieten<br />

verschiedenartige künstlerische Objekte. Von<br />

Skulpturen über Fotografien bis hin zu Schnitzereien<br />

in Plakatwänden.<br />

Die meisten Künstler sind auch anwesend und<br />

freuen sich über Feedback von Besuchern oder<br />

ein nettes Gespräch.<br />

Es bietet sich außerdem die Möglichkeit, im<br />

Rahmen das Festivals ein gemeinsames Kunstwerk<br />

zu schaffen, das anschließend für einen<br />

guten Zweck versteigert wird. An einer großen<br />

Collage im Ofenhaus darf sich jeder beteiligen<br />

und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Noch<br />

gibt es weiße Stellen auf der Wand, die darauf<br />

warten, gefüllt zu werden!«<br />

Nach einem leider ziemlich verregneten dritten<br />

Tag gab es ein weiteres Fazit: »Heute mit Tom<br />

Foto: Nina Hirsekorn<br />

Videoclips produziert. Ist recht schwer, bei<br />

schlechtem Wetter Material zu finden, vor allem<br />

wenn das Festival noch nicht geöffnet hat...!«<br />

Der Regen konnte uns aber (meistens) nicht aufhalten.<br />

Nette Gespräche hatten wir nicht nur<br />

mit den ausstellenden Künstlern, sondern auch<br />

mit den Clowns ohne Grenzen. Die ehrenamtliche<br />

Verbindung von Spaßmachern reist regelmäßig<br />

durch die ganze Welt um Menschen in<br />

Krisengebieten, vor allem Kinder, zum Lachen<br />

zu bringen. Kein einfacher Job, den die Clowns<br />

trotz allem mit Hingabe machen, um ihren Beitrag<br />

für eine bessere und lustigere Welt zu leisten.<br />

Bis zum Ende des Festivals können sich die<br />

Besucher an einem Stand über die Clowns informieren,<br />

außerdem gibt es einige Aufführungen<br />

mit Musik, Zauberei, Jonglage und vielem mehr.<br />

Ein Besuch loht sich also.<br />

Dann war auch schon der letzte Tag unserer Berichterstattung<br />

erreicht, an dem das Künstlerische<br />

im Vordergrund stand: »Heute ist wieder<br />

Kreativsein angesagt; zum Abschluss des Mediencamps<br />

hieß es: Streetart. Also Schrift oder<br />

Bild entwerfen und als Schablone schneiden.<br />

Zusammenfassend war das Mediencamp sehr<br />

interessant und vielseitig. Wir verabschieden<br />

uns für dieses Jahr vom Grenzenlos Augsburg<br />

und freuen uns auf 2013.«<br />

Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielen<br />

wollte, haben wir doch einiges erlebt und gelernt.<br />

Wir wünschen allen Festivalbesuchern<br />

noch eine schöne Zeit auf dem Grenzenlos und<br />

wer weiß, vielleicht sehen wir und ja nächstes<br />

Jahr wieder.<br />

�www.<strong>a3kultur</strong>.de, www.grenzenlos-festival.de


07<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012 GASTBEITRAG<br />

Erlösung unter freiem Himmel<br />

Von Katharina John<br />

in dieser Zeit einem archaischen Lebensstil, den<br />

er schon lange überwunden glaubte.<br />

Wenn sich die Eckpfeiler, die den eigenen Arbeitsalltag<br />

gliedern, in solch eklatanter Weise verändern,<br />

entsteht eine neue Perspektive, die einem<br />

als Theatermacher die Idee von Theater als einem<br />

religiösen Ritual unter freiem Himmel wieder<br />

Die Erfahrung, den Naturgewalten ausgeliefert zu plausibel werden lässt. Naturgewalten, Weite,<br />

sein, ist eine, die sich dem modernen mitteleuro- Unkalkulierbarkeit sind nicht die schlechtesten<br />

päischen Menschen in seinem urbanen Lebens- Erfahrungen in der Beschäftigung mit Wagners<br />

raum – zumindest in Augsburg – beinahe völlig »Fliegendem Holländer«, der in diesem Jahr am 23.<br />

entzieht. Er bewegt sich in der Regel in gut klima- Juni die Freilichtbühnensaison eröffnet.<br />

tisierten Räumlichkeiten. Zwischen Sommer und Wagners persönliche Schreckenseindrücke bei<br />

Winter ist nur ein Minimum an klimatischer An- einer stürmischen Überfahrt – er musste mit seipassung<br />

durch wärmere oder luftigere Kleidungsner Frau Minna und Neufundländer Robber von<br />

stücke nötig. Arbeitet man darüber hinaus zum Riga aus nach London fliehen – vermischten sich<br />

Beispiel an einem Theater und überwiegend in mit literarischen Reminiszenzen, der Sage vom<br />

einem durch künstliches Licht erhellten Bühnen- Fliegenden Holländer, wie er sie in Heinrich<br />

raum, verliert man leicht nicht nur Temperaturun- Heines Erzählung »Aus den Memoiren des Herrn<br />

terschiede, sondern auch die sich durch einen von Schnabelewopski« gelesen hatte, mit dem<br />

bestimmten Helligkeitsgrad dokumentierenden Rauschen der stürmischen See und den Liedern<br />

Tageszeiten aus den Augen.<br />

der Matrosen zu einer eigenen Vision, die er 1841<br />

Einmal im Jahr verändert sich diese Lebenssituati- in seiner fünften Oper zu Papier brachte. Die<br />

on: Wenn sich in das unbeständige Wetter zuneh- Musik des »Holländers« entstand in atemberaumend<br />

kurze Phasen mit tropischen Temperaturen bender Geschwindigkeit in einem Zeitraum von<br />

unter die zahlreichen Regengüsse mischen, be- nur sieben Wochen. Der 28-jährige Wagner verginnen<br />

in Augsburg die Vorbereitungen für die fasste das Werk in Paris, der legendären »Haupt-<br />

Freilichtbühnensaison. Ans Tageslicht gezerrt stadt des 19. Jahrhunderts«, in der er sich nicht<br />

werden Künstler und Techniker, die übers Jahr nur eine berufliche Zukunft erhoffte, sondern<br />

eine grottenolmähnliche Färbung angenommen auch mit besonderer Drastik Bekanntschaft<br />

haben. Von einem Tag auf den anderen müssen machte mit den Folgen von Industrialisierung<br />

sie Wind und Wetter trotzen und verzweifeln und modernem Kapitalismus. Er ist den politisch-<br />

nicht selten daran, dass der Gott der Witterung sozialen und philosophischen Ideen von Theoreti-<br />

ihnen einen Strich durch ihre dichte und wohlkern wie Gutzkow, Proudhon und Feuerbach<br />

kalkulierte Zeitplanung macht. Irgendwann be- gegenüber aufgeschlossen und träumt von einer<br />

ginnen sie Freude und Ehrfurcht angesichts der Revolution, an deren Ende der freie Mensch ste-<br />

Tatsache zu empfinden, dass die gesellschaftlich hen soll. All diese Einflüsse schlugen sich im »Flie-<br />

überall propagierte »Machbarkeit« auch irgendwo genden Holländer« nieder und formten den Stoff<br />

ihre Grenzen findet. Nach sich wiederholenden, zu einem zeitlosen Mythos.<br />

aber völlig vergeblichen Versuchen, die Natur Im Mittelpunkt des »Holländers« steht ein Paar,<br />

durch Beschwörung fester Probenzeiten in die das sich in seinen Sehnsüchten und Projektionen<br />

Knie zu zwingen, überlässt man sich früher oder optimal ergänzt. Eine persönliche oder gar Liebes-<br />

später der Macht der Naturgewalten. Die Kleibeziehung kann man das Verhältnis von Senta<br />

dung wird pragmatisch, die Seele gelassener, in zum Holländer nicht nennen, denn die beiden<br />

Probenpausen rottet man sich zusammen und nehmen einander ausschließlich über die jeweilige<br />

frönt einer schlichten, aber ebenso leckeren Funktion wahr, die einer für den anderen erfüllen<br />

Küche, deren Hauptbestandteil aus gebratenen kann. Der Tauschhandel heißt: Erlösung durch<br />

Würstchen besteht. Kurz: Der Mensch nähert sich Treue gegen Erlösung durch die Ermöglichung<br />

a3K-Anzeige-Juni12:Layout 1 30.05.12 13:02 Seite 1<br />

Am 23. Juni startet die Saison auf der Freilichtbühne<br />

Einmal im Jahr verändert sich diese Lebenssituation: Wenn sich in das unbeständige Wetter zunehmend kurze Phasen mit tropischen Temperaturen unter die zahlreichen Regengüsse mischen,<br />

beginnen in Augsburg die Vorbereitungen für die Freilichtbühnensaison.<br />

Augsburger Zauberberg-Vorträge<br />

Uwe Timm Ironie und Begehren.<br />

Überlegungen nach Wiederlesen des Romans<br />

Der Zauberberg 19. Juni 2012, 18.00 Uhr<br />

Rokokosaal der Regierung von Schwaben,<br />

Fronhof 10, 86152 Augsburg<br />

Es lädt ein: Die Zauberberg-Stiftung<br />

in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />

und der Universitätsbibliothek Augsburg<br />

Eintritt frei<br />

einer Tat, die Senta aus ihrem Mikrokosmos heraushebt<br />

und zur Heldin eines bestehenden, unabgeschlossenen<br />

Mythos werden lässt. Hier finden zwei,<br />

die hoffnungslos verloren sind, das optimale Gegenstück.<br />

Der Holländer ist eine Sagengestalt, durch seine<br />

Geschichte der Zeit enthoben und der unerträglichen<br />

Unendlichkeit anheimgegeben. Als das Kap<br />

der Guten Hoffnung noch als unumschiffbar galt<br />

und damit als gleichsam gottgegebene Landmarkierung<br />

gegen die Unterwerfung der Welt durch<br />

den Menschen, wollte er diese Grenze nicht akzeptieren.<br />

Ihm gelangt die Umsegelung um den Preis<br />

seiner Verdammung zur ewigen Rastlosigkeit auf<br />

den Weltmeeren. Der Tod ist ihm verwehrt, denn<br />

die Bedingung, unter der er ihn erreichen könnte,<br />

scheinbar unerfüllbar: Alle sieben Jahre hat er die<br />

Chance, an Land zu gehen und durch die Treue<br />

einer Frau sterblich und damit von seinem Schicksal<br />

befreit zu werden. In Senta, der Tochter Dalands,<br />

trifft er auf eine starke, eigenwillige junge<br />

Frau, die fremd in ihrer Umgebung von einer träumerischen<br />

Mission erfüllt ist. Senta ist gefangen in<br />

einer Welt der Produktion. Sie erfüllt, was andere<br />

von ihr verlangen, spürt gleichzeitig den existenziellen<br />

Mangel in ihrem kleinen Kosmos und rebelliert.<br />

Ihre Sehnsucht kristallisiert an einer<br />

Sage, die offenbar schon das Gefäß der Fantasien<br />

Marys, ihrer mütterlichen Gouvernante, gewesen<br />

ist. In einem genialen Kunstgriff hat Wagner die<br />

Grundkonstellation seiner Oper in Sentas »Ballade<br />

vom Fliegenden Holländer« vorgeprägt. Aus ihr<br />

leitet die Tochter Dalands eine Handlungsanweisung<br />

ab, die ihrer Sehnsucht nach Größe, nach<br />

einer Tat von Relevanz, angemessen erscheint.<br />

Sentas Eindruck von Sinnlosigkeit und die Ignoranz<br />

ihrer Umgebung, die nicht bereit ist, sie in<br />

ihrer Individualität positiv wahrzunehmen, lassen<br />

sie aus ihrer Fantasie eine Gestalt und einen<br />

Kontext gebären, innerhalb dessen sie mit einer<br />

existenziellen und pathetischen Tat Größe beweisen<br />

und ihrem Leben Sinn verleihen kann. Sie<br />

vollendet die Ballade, indem sie selbst zur übergroßen<br />

Akteurin des Untergangs wird.<br />

So wie Senta die Geister aus ihrem eigenen Innern<br />

gebiert, wird auch die Freilichtbühne zum Schauplatz<br />

der Legende vom »Fliegenden Holländer«.<br />

Christian Sedelmayer, gleichzeitig Regisseur und<br />

Bühnenbildner der Augsburger Produktion und<br />

jüngst für seine Inszenierung von Prokofjews »Feurigem<br />

Engel« am Nationaltheater Weimar für die<br />

beste Opernregie 2010 nominiert, setzt auf die<br />

Fantasie des Zuschauers. Anstelle eines romantischen<br />

oder die Spielorte realistisch markierenden<br />

Bühnenbilds regen einzelne, wuchtige Versatzstücke<br />

dazu an, die mythischen Situationen lebendig<br />

werden zu lassen, die immer aus der Psyche der<br />

Figuren wahrnehmbar werden. Die Bühne wird<br />

zum Meer, zur Spinnstube; die Stoffe der Kostüme<br />

stammen aus der Fabrikation des Textilmuseums<br />

und schlagen einen Bogen von der Spinnstube<br />

über die Entstehungszeit der Oper zu den Anfängen<br />

der Augsburger Textilindustrie.<br />

»Der fliegende Holländer« mit Sally du Randt,<br />

Kerstin Descher/Stephanie Hampl, Christopher<br />

Busietta, Guido Jentjens, Ji-Woon Kim,<br />

Stephen Owen, dem Opernchor und Orchester<br />

des Theaters Augsburg vom 23. Juni bis<br />

28. Juli auf der Freilichtbühne. Musikalische<br />

Leitung: Rune Bergmann<br />

Katharina John<br />

wurde 1970 in Heidelberg<br />

geboren. Nach<br />

dem Studium der Germanistik,<br />

Geschichte<br />

und Politischen Wissenschaften<br />

bekam sie<br />

ihr erstes Engagement<br />

als Regieassistentin an<br />

den Bühnen der Landeshauptstadt<br />

Kiel. Seit 16 Jahren ist sie Musiktheaterdramaturgin<br />

für Oper, Konzert und Ballett,<br />

unter anderem am Saarländischen Staatstheater<br />

und an der Deutschen Oper Berlin. Sie arbeitete<br />

mit Regisseuren wie Joachim Schlömer, Christoph<br />

Schlingensief, Jürgen Gosch, Philipp Stölzl, Andreas<br />

Kriegenburg, David Pountney, Alexander<br />

von Pfeil, Lorenzo Fioroni und Roland Schwab<br />

sowie den Choreografen Christian Spuck, Stephan<br />

Thoss, Mario Schröder und Marguerite<br />

Donlon zusammen. Seit Januar 2011 ist Katharina<br />

John Chefdramaturgin am Theater Augsburg<br />

und hat zugleich die Geschäftsführung für die<br />

Sparte Musiktheater übernommen.<br />

© Inge Zimmermann<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e


KULTURNACHRICHTEN<br />

SCHLOSSFESTIVAL<br />

Im Schloss. Am 29. und 30. Juni sowie am 7. und 8. Juli findet auf Schloss Höchstädt das dritte<br />

Schlossfestival statt. Am 29. Juni geht es mit einem Meisterkonzert des Klarinettisten Klaus Hampl<br />

und dem Quartetto di Roma (Foto links) los, einen Tag später folgt die Lesung »Aus heiterem Himmel<br />

– selbst wenn es regnen sollte« mit dem Abtprimas Notker Wolf. Das darauffolgende Wochenende<br />

bildet mit dem Opernpasticcio L’ape musicale (Foto rechts), das von Musikern der Bayerischen Staatsoper<br />

München am 7. Juli aufgeführt wird, und einem Familienprogramm mit einem Kindertheaterstück<br />

am folgenden Tag den Abschluss des Festivals. �www.bezirk-schwaben.de<br />

ROLL AND WALK<br />

Nacht und Träume. Unter diesem Motto findet das diesjährige Roll and Walk Festival am 29. Juni und<br />

8. Juli statt. Beim Kammermusikkonzert am 29. Juni lädt die Augsburger Sängerin Isabell Münsch<br />

mit dem Akkordeonisten Alexander Kuralionok die Zuhörer im Seniorenzentrum St. Raphael zu dem<br />

Chansonabend »Unter den Himmel von Paris« ein. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, Spenden<br />

werden erbeten. Im Mittelpunkt des Sinfoniekonzertes am 8. Juli im Kleinen Goldenen Saal steht<br />

Franz Schuberts »Unvollendete«. Benedikt Lika und die Instrumentalisten des Roll and Walk Festival<br />

Orchesters (Foto) vollenden das Werk durch die Skizze eines Finalsatzes, die Schubert im Kontext zu<br />

der Sinfonie komponierte. Daneben werden die Sängerinnen Cathrin Lange und Stephanie Hampl<br />

sowie der Bariton Maximilian Lika romantische Opernliteratur erklingen lassen. Der Bayerische<br />

Rundfunk begleitet das Festival und wird am 15. August u.a. Ausschnitte im Rahmen der Sendung<br />

»Stolpersteine« ausstrahlen.�www.likaandfriends.de<br />

VOLLDAMPF<br />

Jazz Express. An drei Terminen schickt der Bahnpark Augsburg den »Jazz-Express« auf Reisen: Historische<br />

Dampfzüge verkehren auf der »Ammersee Dampfbahn« von Augsburg nach Utting am Ammersee.<br />

Dort bieten die Bahnhofsbar »1. Klasse« und der Biergarten der »Alten Villa« jeweils von 11 bis 14<br />

Uhr Jazz-Frühschoppen mit Livemusik an. Am 29. Juli spielen in der »Alten Villa« die Bigband Schöngeising,<br />

am 12. August die Pa Luc Company. In der Bahnhofsbar treten am 4. August die Lechtown<br />

Kneeoilers auf. �www.bahnpark-augsburg.eu<br />

a3K-Anzeige-April12-a:Layout 1 09.04.12 13:43 Seite 1<br />

Der Lech – Geschichte und Zukunft<br />

Eine Ringvorlesung an der Universität Augsburg<br />

im Sommersemester 2012 am 19. April | 3./10./31. Mai | 21./28. Juni | 5. Juli<br />

jeweils um 18.15 Uhr im Hörsaal 1004 des Physik-Hörsaalzentrums, Universitätsstraße 1, 86159 Augsburg<br />

Detaillierte Informationen: www.uni-augsburg.de/lech | Eintritt frei<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

Foto: Jan Röder<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Sisi und die starken Frauen. Kaiserin Sisi prägte<br />

das Frauenbild ihrer Zeit. Neben ihr haben weitere<br />

Persönlichkeiten wie Cleopatra, Katharina<br />

von Alexandrien oder Maria Theresia, Geschichte<br />

geschrieben. Die Sonderausstellung im Sisi-<br />

Schloss in Unterwittelsbach widmet sich bis<br />

zum 4. November diesen starken Frauen und<br />

versucht, ausgehend von Kaiserin Sisi, Lebensbilder<br />

beeindruckender weiblicher Persönlichkeiten<br />

zu zeichnen. �www.aichach.de<br />

2 mal Kunst. Der Erfinder der Contemporallye,<br />

Sebastian Lübeck (Foto), stellt ab dem 21. Juni eigene<br />

Werke in seiner Galerie aus. Eine Woche<br />

davor ist Daniel Wogenstein aus Karlsruhe dran,<br />

der 2005 die V8 Plattform für neue Kunst gründete<br />

und seine Malereien vom 14. bis 17. Juni in<br />

der Contemporallye präsentiert. Die Vernissagen<br />

finden jeweils um 19.30 Uhr statt.<br />

�www.contemporallye.com<br />

Parknovellen. Im Park des Kurhauses Göggingen<br />

zeigt die Ecke Galerie bis zum 7. Oktober Stahlskulpturen<br />

von Jürgen Knubben. Der 1955 in<br />

Rottweil geborene Künstler ist seit 1973 bildhauerisch<br />

tätig, zudem übt er eine Lehrtätigkeit als<br />

Theologe aus. Das Spannungsverhältnis zwischen<br />

diesen zwei Seiten äußert sich in seinen<br />

Figuren. Mit der Ausstellung geht die Reihe<br />

»Park novellen« bereits in die vierte Runde.<br />

�www.eckegalerie.de<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

08<br />

Retrospektive. Zum 80. Geburtstag von Wilhelm<br />

Eger veranstalten der Bezirk Schwaben und der<br />

Landkreis Augsburg gemeinsam eine Ausstellung<br />

im Landratsamt Augsburg. Eger wurde am<br />

29. Mai 1932 in Böhmen geboren und kam als<br />

16-jähriger in den Landkreis Friedberg. Nach<br />

seinem Studium der Zeichnung und Malerei an<br />

der Akademie der Bildenden Künste in München<br />

arbeitete er als Werbegrafiker in Augsburg. Seit<br />

1979 lebt das Mitglied der Künstlervereinigung<br />

»Die Ecke« als freischaffender Künstler in Neusäß.<br />

Die Schau ist bis zum 21. Juni zu sehen.<br />

(Bild: Selbstporträt)<br />

Foto: Bernd Borchardt<br />

Doppelgänger. Ab dem 7. Juli ist im Künstlerhaus<br />

Marktoberdorf eine Ausstellung der Bildhauerin<br />

Yasam Sasmazer zu sehen. In ihren farbig gefassten<br />

Holzfiguren beschäftigt sich die türkische<br />

Künstlerin mit der dunklen Seite unseres<br />

Selbst, die sie schon in ihren »Schatten-Figuren«<br />

thematisiert hat. Die eigens für das Künstlerhaus<br />

konzipierte Werkschau »Doppelgänger« ist eine<br />

konsequente Weiterführung dieses Themas. Die<br />

Ausstellung geht bis zum 23. September. Zur<br />

Schau erscheint eine Publikation.<br />

�www.kuenstlerhaus-marktoberdorf.de<br />

Foto: Thorsten Hartmann


09<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

PROJEKTGRUPPE TIM<br />

Museum im Ohr. Gemeinsam mit Mädchen und<br />

Jungs der Luitpold-Grundschule hat das Staatliche<br />

Textil- und Industriemuseum Augsburg<br />

(tim) in einem Kooperationsprojekt mit der Stiftung<br />

Zuhören und dem Bayerischen Rundfunk<br />

einen Audioguide für Kinder entwickelt. Herausgekommen<br />

sind Hörspiele, in denen sich die<br />

jungen Besucher auf eine Zeitreise durch die<br />

Geschichte der Textilstadt Augsburg begeben.<br />

Ausgerüstet mit einem iPod geraten die Kinder<br />

mitten in den Augsburger Weberaufstand und<br />

erleben, wie die Menschen im 19. Jahrhundert in<br />

der Kammgarnspinnerei gearbeitet haben. Die<br />

Ausleihgebühr des Audioguides beträgt 1 Euro.<br />

�www.timbayern.de<br />

CD-RELEASE<br />

VORTRAG<br />

Zauberberg. Seine Überlegungen zu Ironie und<br />

Begehren in Thomas Manns Roman »Der Zauberberg«<br />

äußert Uwe Timm am 19. Juni im Rokokosaal<br />

der Regierung von Schwaben. Der Vortrag des<br />

Schriftstellers wird von der Zauberberg-Stiftung<br />

zusammen mit dem Lehrstuhl für Neuere Deutsche<br />

Literaturwissenschaft und der Universitätsbibliothek<br />

Augsburg präsentiert. Beginn ist um 18<br />

Uhr, der Eintritt ist frei.�www.uni-augsburg.de<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

Foto: Inge Zimmermann Foto: Sascha Schneider<br />

On. Am 21. Juni erscheint Markus Mehrs Album<br />

»On« mit acht neuen Tracks. Es ist der zweite Teil<br />

seines 3-Alben-Releases. Anfang des Jahres ist<br />

bereits »In« erschienen, im Januar 2013 folgt der<br />

Abschluss mit »Off«. Die kontinuierliche Variation<br />

eines musikalischen Motivs bildet die Basis<br />

der Kompositionen und ist der konzeptionelle<br />

Ansatz der Alben. �www.markusmehr.de<br />

Die Weber. Am 24. Juni findet in der brechtbühne<br />

die Uraufführung von neuer Orchestermusik<br />

Johannes Kalitzkes statt. Eine 1927 entstandene<br />

Filmversion von Gerhart Hauptmanns Bühnenstück<br />

»Die Weber« wurde dieses Jahr von der<br />

Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restauriert.<br />

Zu diesem Kinoklassiker schrieb Kalitzke eine<br />

neue Orchestermusik, die neben ihrer Uraufführung<br />

am 28. August auf Arte ihre TV-Premiere<br />

hat. Die Musik entstand als Auftragsarbeit vom<br />

Theater Augsburg und ist ein Projekt der Veranstaltungsreihe<br />

»augsburg factory«, die sich auf<br />

theatralische Weise mit der Geschichte der Augsburger<br />

Textilindustrie auseinandersetzt. Mit<br />

diesem Filmprojekt wird der Focus auf die gesamtdeutsche<br />

Sozialgeschichte erweitert. Beginn<br />

der Aufführung ist um 19 Uhr, die Sendung<br />

auf Arte wird um 23:30 Uhr ausgestrahlt.<br />

�www.theater-augsburg.de<br />

FREILICHTBÜHNE<br />

Das Theater Augsburg startet am 23. Juni mit Richard Wagners »Der fliegende Holländer« (siehe<br />

Seite 7) und am 30. Juni mit Carmina Burana das diesjährige Sommertheater auf der Freilichtbühne<br />

am Roten Tor. Die szenische Kantate »Carmina Burana« von Carl Orff wird in einer Inszenierung<br />

der südkoreanischen Choreografin Young Soon Hue augeführt. Sie entwickelt einen<br />

Ballettabend, in dem gesungen, gespielt und natürlich getanzt wird. Als die Lied- und Dramentexte<br />

aus dem 11. und 12. Jahrhundert im Jahre 1803 von einem Bibliothekar des Klosters Benediktbeuren<br />

wieder entdeckt wurden, sorgte dieser Fund beim Klerus für höchste Verstörung. Es handelte<br />

sich um »eine Sammlung von poetischen und dramatischen Satyren, meist gegen den päpstlichen<br />

Stuhl gerichtet«, so der Bibliothekar Johann Christoph von Aretin. Deftige Trinklieder und derbe<br />

Verbalerotik, das hatte man nicht erwartet. Die Lieder wurden zunächst unter der Hand weitergegeben,<br />

bis sie schließlich gegen Mitte des 19. Jahrhunderts veröffentlicht und in den 30er Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts von Carl Orff zu einer szenischen Kantate verarbeitet wurden.<br />

In ihrer Inszenierung der »Carmina Burana« verzichtet die Choreografin Youn Soon Hue auf ein<br />

großes Bühnenbild, stattdessen versucht sie, die Natur rings um die Freilichtbühne in das Geschehen<br />

auf der Bühne mit einzubeziehen. Neben dem Orchester und dem Chor werden 13 Tänzer auf<br />

der Bühne stehen und einen durchweg dynamischen Ballettabend darbieten.<br />

Da das Parken auf der Eserwallstraße aufgrund von Bauarbeiten nicht mehr gestattet ist, stehen in<br />

diesem Jahr stattdessen 200 Parkplätze an der Hochschule Augsburg zur Verfügung.<br />

Die Vorstellungen des fliegenden Holländer beginnen jeweils um 20.30 Uhr, die weiteren Termine<br />

sind am 1., 4., 7., 10., 13., 15., 18., 21. und 28. Juli.<br />

Die Aufführungen der Carmina Burana beginnen jeweils um 21 Uhr, weitere Vorstellungen finden<br />

am 5., 6., 12., 14., 17., 19., 20., 26. und 27. Juli statt.<br />

OPEN AIR<br />

Sommer im Park. Unter diesem Motto veranstaltet<br />

das Kulturamt der Stadt Bobingen zwei Events im<br />

Park des Unteren Schlösschens. Am 7. Juli gibt es<br />

einen Konzertabend mit Picknick, die auftretenden<br />

Künstler sind »Piano & Voice« und die »All<br />

Swing Big Band«. Am darauffolgenden Tag findet<br />

ein Sonntags-Brunch mit dem Musikduo »The Cupcakes«<br />

statt, der ganz unter dem Motto »Songs for<br />

a lazy Sunday« steht.�www.stadt-bobingen.de<br />

LITERATURGESPRÄCHE<br />

Literatur & Musik. Die Augsburger Literaturgespräche<br />

gehen am 4. Juli in die nächste Runde.<br />

Dieses Mal werden unter dem Motto »Literatur<br />

und Musik« drei Romane im Sensemble Theater<br />

besprochen. Neben den vier Diskutanten darf<br />

sich das Publikum natürlich auch wieder ins<br />

Gespräch einmischen. Beginn ist um 19.30 Uhr.<br />

�www.sensemble.de<br />

MUSICAL<br />

Holzweg zum Ruhm. 2011 hat sich das Ensemble<br />

»xanx« zusammengefunden, um die Leidenschaft<br />

für alles, was mit Musical und Bühne zu<br />

tun hat, gemeinsam auszuleben. Am 29. und 30.<br />

Juni sowie am 1. Juli präsentiert sich der »Musical-Xanxverein<br />

Augsburg e.V.« in der Reese-Kaserne<br />

mit der selbst erarbeiteten Produktion »Fäim<br />

– Der Holzweg zum Ruhm« zum ersten Mal vor<br />

Publikum. �www.musical-xanxverein.de<br />

MEDITATION<br />

Jesus Menschensohn. Am 21. Juni findet in St.<br />

Peter am Perlach eine Meditation statt. Prälat<br />

Günter Grimme und Peter Pius Irl lesen Texte<br />

aus den Evangelien und aus Jesus Menschensohn<br />

von Khalil Gibran. Begleitet werden sie mit<br />

Harfen- und Orgelmusik von Theresa Protze und<br />

Hermann-Josef Münzer. Beginn ist um 20 Uhr.<br />

�www.sankt-peter-am-perlach.de<br />

FH iTUNES<br />

KUNSTMESSE<br />

KULTURNACHRICHTEN<br />

Foto: Nik Schölzel<br />

iTunes U. Die Fakultät für Gestaltung der Hochschule<br />

Augsburg erweitert ihr Online-Angebot.<br />

Auf dem kostenlosen Online-Portal ITunes U von<br />

Apple stehen neben animierten und experimentellen<br />

Kurzfilmen und Musikvideos auch Gastvorträge<br />

und Vorlesungen aus dem Fachbereich<br />

Time Based Media der Fakultät zum weltweit<br />

kostenlosen Download bereit.<br />

�www.hs-augsburg.de<br />

Ingolstadt. In Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

Ingolstadt und unterstützt vom bayerischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst veranstaltet der BBK Obb. Nord und<br />

Ingolstadt e.V. unter der Schirmherrschaft von<br />

Herrn Staatsminister Heubisch zum zweiten Mal<br />

die kunstmesse ingolstadt im Klenzepark. 77<br />

Künstlerinnen und Künstler aus dem bayerischen<br />

Donauraum stellen ihre Werke aus nahezu<br />

allen Bereichen der Bildenden Kunst aus:<br />

Plastiken, Skulpturen, Keramik und Fotografie<br />

finden die Besucher in der Reithalle, im Exerzierhaus<br />

sind Malerei, Zeichnung, Druckgrafik<br />

und auch Schmuck und Textiles zu sehen. Die<br />

Messe geht vom 22. bis 24. Juni.<br />

Stefan Formberger: Wilhelm der Boxer<br />

Das Helfersyndrom<br />

Ich weiß, mit den folgenden Zeilen werde ich in<br />

einige Fettnäpfchen treten, werde mich unbeliebt<br />

machen und mir sicherlich einige weitere hasserfüllte<br />

Feinde zulegen. Es geht um die Neue Wohltätigkeit.<br />

Man liest von entsetzlicher Kinderarmut<br />

in Deutschland. Also auch in Augsburg und Umgebung.<br />

Und wo arme Kinder sind, müssen wohl<br />

auch arme Eltern sein. Seit von dieser zunehmenden<br />

Armut in Deutschland die Rede ist, seit es<br />

auch karitative Einrichtungen wie „Die Tafel“ gibt,<br />

bei der kostenlos Essen verteilt wird, glänzen die<br />

Augen der Engagierten wieder viel stärker. Ja, mal<br />

ehrlich, was gibt es Schöneres für einen mildtätigen<br />

Menschen, als einem Armen mit löblichen<br />

Wohltaten zu überhäufen? Offiziell ist es natürlich<br />

schrecklich, dass es in einem reichen Land<br />

immer mehr Menschen darben müssen. Gerne<br />

werden dazu Bilder und Filme von Personen gezeigt,<br />

die in den Abfallkörben oder Altglascontainern<br />

nach Flaschen wühlen und angeln, um das<br />

Pfand einlösen zu können. Und wenn ich die glänzenden<br />

Augen der helfenden Mildtätigen sehen,<br />

dieses schier heilige Strahlen, das mich fast blendet,<br />

dann habe ich den Verdacht, sie blühen in der<br />

Krisenzeit erst so richtig auf. Und ich habe auch<br />

den Verdacht, sie wünschen sich heimlich noch<br />

viel mehr Armut, damit sie noch mehr helfen<br />

können. Je größer die Krise, desto heller das Strahlen<br />

der mitleidigen Augen?<br />

Das Helfer-Syndrom ist schon eine tolle Sache,<br />

wenn man es voll ausleben darf. Ich kann mir<br />

vorstellen wie glücklich und zufrieden diese Helfer<br />

abends in die Betten fallen, wenn sie wieder<br />

einige vor dem Verkommen und Verhungern gerettet<br />

haben. Ja, in der Krise bekommen die mildtätigen<br />

Einrichtungen von Kirchen über Stiftungen<br />

bis hin zum Ehrenamt wieder eine Bedeutung. Sie<br />

werden wieder geschätzt. Was täten wir ohne sie?<br />

Wie konnten wir sie nur so lange in den Schatten<br />

unseres Bewusstseins verdrängt haben? Und sogar<br />

die hungerleidenden Haustiere werden nun entdeckt,<br />

deren Elend von engagierten Helfern mit<br />

einer Tier-Tafel ein wenig gelindert wird. Jetzt stell<br />

dir mal vor: die arme Rentnerin von nebenan<br />

muss ihren verhungerten Hund ein letztes Mal vor<br />

der Tierverwertungsanlage mit Tränen in den<br />

Augen streicheln? Geht‘s noch schlimmer? Ok,<br />

will ich auch nicht, deswegen sollte ich nicht so<br />

zynisch sein. Die lieben Helfer können doch nichts<br />

für diese entsetzliche Armut, die sich zwischen<br />

uns breitmacht. Und fördern tun sie das unlöbliche<br />

Elend sicher auch nicht absichtlich. Oder?<br />

Und es wäre doch viel furchtbarer, wenn diese<br />

vielen echt gutherzigen Helfer nicht aktiv wären.<br />

In den deutschen Straßen lägen Abgemagerte,<br />

Verhungerte, wie zum Beispiel im tiefsten Afrika.<br />

Man würde nicht mehr durchkommen. Die Wirtschaft<br />

würde zusammenbrechen, die Krise würde<br />

gigantisch und ... Also, Hand aufs Herz, da ist mir<br />

der Anblick der glänzenden Augen unserer Wohltätigen<br />

schon lieber. Auch wenn ich in ihnen nicht<br />

lesen kann, wer eigentlich die Schuld hat, an dieser<br />

Neuen Armut, die sich bei uns ausbreitet. Unaufhaltsam?<br />

�www. augsburger-skandal-zeitung.blogspot.com<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e


KULTURTERMINE<br />

MOnTAG 18.06.<br />

KIDS 15:30 Stadtteilbücherei Göggingen – Lesewelt<br />

Augsburg e.V. liest vor! // 15:45 Theater<br />

Eukitea/D – Kids Club (8–12 J)// 17:00 Theater<br />

Eukitea/D – Jugendtheaterclub FüHRUNGEN<br />

14:00 Tourist-Information/A – Tägliche Stadtführung:<br />

Auf den Spuren der Fugger durchs goldene<br />

Augsburg VORTRAG 15:00 VHS/ A, Raum<br />

103/I – Montagnachmittag on Tour: Peru // 18:00<br />

Annahof – Ringvorlesung: Tiermetaphorik aus<br />

linguistischer Sicht THEATER 19:30 brechtbühne<br />

– Mann ist Mann, nach Bertolt Brecht<br />

DIEnSTAG 19.06.<br />

KIDS 15:30 Neue Stadtbücherei/A – Wir lesen vor!<br />

(4–11 J) FüHRUNGEN 14:00 Tourist–Information/A<br />

– Tägliche Stadtführung: Auf den Spuren der Fugger<br />

durchs goldene Augsburg // 18:00 H2 – Philosophie<br />

und Kunst: Die Poetik des Raumes // 19:00<br />

Maximilianmuseum – Führung: Das neue Lapidarium<br />

VORTRAG 18:00 Neue Stadtbücherei/A –<br />

Sind Ihre Energiekosten auch ein Drama? Vortrag<br />

zur energetischen Gebäudemodernisierung<br />

CLUBEVENTS 22:00 Weißes Lamm – INDIEnstag!<br />

LIVEMUSIK 19:30 abraxas/Der Rabe – Cash Union<br />

(Classic Country)<br />

SAMSTAG 30.06. �21:00<br />

Freilichtbühne – Die Freilichtbühnenproduktion<br />

von Carl Orffs »Carmina Burana«<br />

Miron Schmückle „The strive of love in a dream“ 2009 , Detail<br />

hat seine Premiere am 30. Juni. Im Zentrum<br />

Freilichtbühne<br />

der Inszenierung<br />

am Roten<br />

von<br />

Tor<br />

Young<br />

30. Juni<br />

Soon<br />

bis 27.<br />

Hue<br />

Juli<br />

ste-<br />

2012<br />

Besucherservice 0821. 324 4900 | www.theater-augsburg.de<br />

hen die alles bezwingende Macht des<br />

Schicksals, die Freuden des Daseins und die<br />

Vergänglichkeit von Liebe und Leben. Der<br />

Tanz nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.<br />

MITTWOCH 20.06.<br />

KIDS 10:00 Botanischer Garten/A – Die wunderbare<br />

Welt der Honigbiene: Eine Aktion für Schüler<br />

(ab 8 J) FüHRUNGEN 12:00 Maximilianmuseum<br />

– Schatzstücke: Eleganz mit gläsernen Füßen<br />

// 14:00 Textilviertel – Schuss und Faden, Zwirn<br />

und Garn: Wanderung durch das Textilviertel //<br />

14:00 Tourist–Information/A – Tägliche Stadtführung:<br />

Auf den Spuren der Fugger durchs goldene<br />

Augsburg VORTRAG 19:00 Jüdisches Kulturmuseum<br />

– Unterbrochenes Gedicht: Jiddische Literatur<br />

in Deutschland 1944–1950, mit Dr. Tamar Lewinsky<br />

// 20:00 VHS/ A, Raum 104/I – Tiersymbolik<br />

in der Kunst des Jugendstils: Wieviel Tier steckt<br />

im Menschen? KABARETT 19:30 Augsburger<br />

Puppenkiste – Kabarett 2012 CLUBEVENTS 21:00<br />

Rockfabrik – Gothic City // 22:00 Liquid Club –<br />

We love Wednesday SONSTIGES 12:00 Rathaus –<br />

Ich bin (un)sichtbar: diverse Programme zum<br />

Thema Flüchtlinge<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

SOnnTAG 24.06. �19:00<br />

brechtbühne – Friedrich Zelniks Filmversion von »Die Weber« ist ein Klassiker des Weimarer<br />

Kinos. Johannes Kalitzke schrieb dazu eine große Komposition für Orchester, in der er parodistische<br />

und genretypische Elemente wie Marsch, Spieluhr oder Arbeiterlied verarbeitet und<br />

sie mit elektronischen Klängen kombiniert. Diese Komposition wird nun erstmals aufgeführt.<br />

DOnnERSTAG 21.06.<br />

HEUTE NEU 19:30 Contemporallye – Eröffnungsvernissage:<br />

Sebastian Lübeck KIDS 15:00 Stadtteilbücherei<br />

Haunstetten – Wanda Walfi sch: Bilderbuchkino<br />

und Basteln (ab 4 J) FüHRUNGEN 14:00<br />

Tourist-Information/A – Tägliche Stadtführung:<br />

Auf den Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg<br />

VORTRAG 09:30 Zeughaus – Elternberatung:<br />

Familie stärken! // 18:15 Universität/A/Hörsaalzentrum<br />

Physik - Ringvorlesung: Lech digital CLUB-<br />

EVENTS 21:00 Club Ideal – Klanglabor: Florens &<br />

Friends (Techno/Minimal/Tech House) // 22:00 Mahagoni<br />

Bar – Uni Royal präsentiert: Kopf oder Zahl<br />

// 22:00 cope club – College Night: Die Studentenparty<br />

// 23:00 Schaf Klub – Ah Yeah! (Mash Up/Hip-<br />

Hop/Electronica) TANZ 18:30 Club Ideal – HipHop,<br />

Streetdance Tanzkurs SONSTIGES 20:00 St. Peter<br />

am Perlach – Jesus Menschensohn: Meditation<br />

FREITAG 22.06.<br />

KIDS 15:00 abraxas/MZ – Seeräubermärchen mit<br />

Fischstäbchen (ab 4 J) FüHRUNGEN 14:00 Tourist-<br />

Information/A – Tägliche Stadtführung: Auf den<br />

Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg //<br />

15:00 Rathaus/A – Stadtrundfahrt: 2000 Jahre<br />

Augsburg in zwei Stunden LITERATUR 21:00 abraxas/MZ<br />

– Keltische Märchen zur Sonnwend mit<br />

Stockbrot (für Erw.) CLUBEVENTS 21:00 Rockfabrik<br />

– Thank God it´s Friday // 21:00 Spectrum –<br />

Rock House // 22:00 Liquid Club – Freitagsfeierei //<br />

22:00 Weißes Lamm – Can you Dig it? (Disco/<br />

House) // 23:00 Club Ideal – Klaudia Gawlas (Techno)<br />

// 23:00 Kantine/Schwimmbad – Alex Bau<br />

(Techno) // 23:00 Mahagoni Bar – Caribbean Night<br />

(Roots/Dub/Dancehall) // 23:00 Schaf Klub – Forza<br />

Electronica (House/Techno) THEATER 18:30 Sensemble<br />

Theater – Erben und Sterben, von Friederike<br />

Roth // 19:30 tim – Tartuffe, Komödie von Molière<br />

SONSTIGES 16:00 Neue Stadtbücherei/A – Zeit<br />

Tauschring LETS-Augsburg // 18:00 Zeughaus/Toskanische<br />

Säulenhalle – Kunstauktion mit Jürgen<br />

Frantz // 19:00 Renaissance-Hof/Fachakademie<br />

für Hauswirtschaft – Mittsommernacht-Serenade<br />

im Renaissance-Hof<br />

Augsburger<br />

Literaturgespräche 6<br />

SAMSTAG 23.06.<br />

HEUTE NEU 20:30 Freilichtbühne am Roten Tor<br />

– Premiere: Der fl iegende Holländer, Oper von<br />

Richard Wagner KIDS 10:30 H2 – Kinderaktion:<br />

Natürlich Kunst FüHRUNGEN 10:30 Rathaus/A<br />

– Stadtrundfahrt: 2000 Jahre Augsburg in zwei<br />

Stunden // 14:00 Tourist-Information/A – Tägliche<br />

Stadtführung: Auf den Spuren der Fugger<br />

durchs goldene Augsburg // 15:00 Schaezlerpalais<br />

– Führung Sonderausstellung: Hinterglasge-<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

SOnnTAG 24.06.<br />

10<br />

KIDS 14:30 Stadtteilbücherei Göggingen – Stadtnatur<br />

in und um die Bücherei in Göggingen<br />

FüHRUNGEN 10:30 Rathaus/A – Stadtrundfahrt:<br />

2000 Jahre Augsburg in zwei Stunden // 11:00 H2<br />

– Sonderausstellung: Bernd Zimmer // 11:00<br />

Schwäbisches Volkskundemuseum/Obf – Bunte<br />

Andenken auf dem Nierentisch // 12:30 H2 – Sonderausstellung:<br />

Jerry Zeniuk // 14:00 Innenstadt/A<br />

– Der Handwerker hinter dem Künstler: Wer war<br />

Wolfgang Neidhardt? // 14:00 Schaezlerpalais –<br />

Turnusführung // 14:00 Tourist-Information/A –<br />

Tägliche Stadtführung: Auf den Spuren der Fugger<br />

durchs goldene Augsburg // 15:00<br />

Maximilianmuseum – Sonderausstellung: Edle<br />

Präsente // 15:00 Schwäbisches Volkskundemuseum/Obf<br />

– Offene Sonntagsführung in der<br />

Schwäbischen Galerie LIVEMUSIK 15:00 Zeug-<br />

MITTWOCH 20.06. �22:00<br />

Rathaus – In Augsburg leben derzeit 800 Menschen, die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit<br />

oder ihres Berufs die Heimat verlassen mussten. Die Kunstkampagne »Ich bin unsichtbar«<br />

der Künstlergruppe bluespots productions wirft mit Musik, Fotos und Theater ein Licht<br />

auf den »ganz normalen« Alltag der Flüchtlinge.<br />

mälde CLUBEVENTS 21:00 Rockfabrik – Planet<br />

Rock // 22:00 Kantine/Flammensaal – TittiTwister<br />

(Rock’n’Roll/Twist/Rockabilly) // 22:00 Kesselhaus<br />

– Gregor Tresher & Karotte (Techno) // 22:00<br />

Mahagoni Bar/Mainfl oor – Pop Shopping // 22:00<br />

Mahagoni Bar/Weltbar – Toxic FM (Minimal/<br />

TechHouse) // 22:00 Ostwerk – Lost in Summer:<br />

EM-Special // 22:00 Weißes Lamm – I bet you look<br />

good: Friends (Indie) // 23:00 Club Ideal – Der Zug<br />

ist abgefahren (DeepHouse/Minimal) // 23:00 Liquid<br />

Club – liquid Clubnacht // 23:00 Schaf Klub<br />

– Rude Girls Society (Breakbeats) // 23:00 cope<br />

Ein Abend, drei Bücher, vier Meinungen - und ein Publikum, das<br />

sich ins Gespräch einmischt.<br />

Mittwoch, 4. Juli 2012, 19.30 Uhr<br />

Thema: “Literatur & Musik” | Ort: Sensemble Theater<br />

Bergmühlstr. 34 / Eingang Walterstraße<br />

club – Saturday Party LIVEMUSIK 19:30 Kantine/<br />

Flammensaal – Cannibal Corpse (Brutal Death<br />

Metal) KLASSIK 17:00 Grundschule Aichach-<br />

Nord – Zeitgenössische Aichacher Klassik // 19:00<br />

St. Andreas Kirche – Orgelnacht // 19:30 Rokokosaal<br />

der Regierung von Schwaben – Komponist<br />

und Interpet: Markus Schmitt // 20:30 Fuggerei/Leonhardkapelle<br />

– Stefan Barcsay: Nuvole<br />

TANZ 11:30 Theater/Ballettsaal – Tanz-Workshop<br />

mit Tänzern des Balletts Augsburg // 20:00<br />

Parktheater – Big Band Sommernachtsball:<br />

Tanz in den Sommer mit Willi Nuszbaum und<br />

The Horn Flakes KABARETT 20:00 Kresslesmühle<br />

– Riscant: Das muss einmal gesungen<br />

werden THEATER 19:00 abraxas/Theater –<br />

Young Stage präsentiert: That’s Entertainment<br />

SONSTIGES 10:00 Zeughaus – Erste-Hilfe-Kurs //<br />

14:00 Botanischer Garten/A – Das große Fest<br />

der Naturgeister // 14:30 Schwäbisches Volkskundemuseum/Obf<br />

– Oberschönenfelder Kräutersommer:<br />

Erfrischendes für heiße Tage aus der<br />

Kräuterküche // 20:00 Botanischer Garten/A –<br />

LichterZauber: Der Botanische Garten bei Nacht<br />

haus/Toskanische Säulenhalle – A-capella-Gruppe<br />

Unfassbar KLASSIK 19:00 brechtbühne – Die<br />

Weber, Uraufführung eines Orchesterkonzerts<br />

mit Stummfi lm TANZ 11:30 Theater/Ballettsaal<br />

– Tanz-Workshop mit Tänzern des Balletts Augsburg<br />

// 15:00 abraxas/Theater – Das Studio Tanztreff-Cordes<br />

stellt sich vor // 20:00 abraxas/Theater<br />

– El Grupo Alameda (Flamenco) THEATER<br />

18:30 Sensemble Theater – Erben und Sterben,<br />

von Friederike Roth SONSTIGES 10:00 Weißes<br />

Lamm – Sonntagsbrunch // 14:00 Botanischer<br />

Garten/A – Das große Fest der Naturgeister<br />

Infos + Reservierung: 0821-34 94 666 | 0821-450 441 10<br />

www.sensemble.de | annahof-evangelisch.de<br />

Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung


11<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012 KULTURTERMINE<br />

MOnTAG 25.06.<br />

KIDS 15:30 Stadtteilbücherei Göggingen – Lesewelt<br />

Augsburg e.V. liest vor! // 15:45 Theater<br />

Eukitea/D – Kids Club (8–12 J) // 17:00 Theater<br />

Eukitea/D – Jugendtheaterclub FüHRUNGEN<br />

14:00 Tourist-Information/A – Tägliche Stadtführung:<br />

Auf den Spuren der Fugger durchs goldene<br />

Augsburg VORTRAG 19:00 Zeughaus – Pro<br />

Bahn Schwaben KABARETT 20:00 Kongress am<br />

Park – Monika Gruber: Wenn ned jetzt, wann<br />

dann! Dezenz ist Schwäche THEATER 19:30 tim<br />

– Thank you for liking!, eine Produktion des Jungen<br />

Theater Teams<br />

DIEnSTAG 26.06.<br />

KIDS 10:00 abraxas/JTA – Giraffe, Krokodil & ziemlich<br />

viel Gefühl (ab 5 J) // 15:30 Neue Stadtbücherei/A<br />

– Wir lesen vor! (4–11 J) FüHRUNGEN 14:00 Tourist-Information/A<br />

– Tägliche Stadtführung: Auf<br />

den Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg //<br />

18:00 Römisches Museum – Führung zur Ausstellung:<br />

Zum Nutzen der Kranken VORTRAG 18:00<br />

Schaezlerpalais – Kunstplausch: Ihr Wunschthema<br />

// 19:00 Staats-und Stadtbibliothek/Lesesaal –<br />

Da unter der Erde vergrabene Schätze keine<br />

Frucht bringen: Die Augsburger Stadtbibliothek<br />

unter David Höschel (1593–1617), mit Dr. Magnus<br />

Ulrich Ferber // 19:30 Annahof – Mit Sinn zum Erfolg,<br />

mit Prof. Dr. Anna-Maria Pircher-Friedrich //<br />

19:30 Museum im Wittelsbacher Schloss – Die Römer<br />

an der Lechleite, mit Prof. Dr. Wolfgang Czysz<br />

// 20:00 VHS/ A, Raum 100/I – Usbekistan: Auf den<br />

Spuren der Seidenstraße CLUBEVENTS 22:00 Weißes<br />

Lamm – INDIEnstag! LIVEMUSIK 19:30 abraxas/Der<br />

Rabe – Red Gate Foundation (Pop-Reggae-<br />

Ska/Dub) // 19:30 Kantine/Flammensaal – Hank 3<br />

(Alternative/Country) // 21:00 Kantine/Flammensaal<br />

– Soulfly (Trash Metal) THEATER 19:30 tim –<br />

Thank you for liking!, eine Produktion des Jungen<br />

Theater Teams<br />

FREITAG 29.06. �20:00<br />

Kresslesmühle – Die Kabarettistin Rena<br />

Schwarz erzählt von den Entscheidungen,<br />

die man als Erwachsener so treffen muss:<br />

Familie mit Kind? Berufliche Karriere?<br />

Jetzt das Baby oder lieber den Zweisitzer?<br />

Oder doch die High-Tech-Espressomaschine?<br />

Fragen über Fragen, denen sie in der<br />

Kresslesmühle auf den Grund geht.<br />

MITTWOCH 27.06.<br />

KIDS 10:00 abraxas/MZ – Märchen der Brüder<br />

Grimm für Schulen und Kindergärten // 15:30<br />

Neue Stadtbücherei/A – Märchen erzählt in den<br />

Sprachen der Welt // 17:00 abraxas/MZ – Jorinde<br />

und Joringel mit Stockbrot (ab 4 J) FüHRUNGEN<br />

14:00 Tourist-Information/A – Tägliche Stadtführung:<br />

Auf den Spuren der Fugger durchs goldene<br />

Augsburg VORTRAG 09:30 Zeughaus – Armutsprävention<br />

in Augsburg LITERATUR 20:00 abraxas/<br />

MZ – Indianermärchen mit Stockbrot (für Erw.)<br />

CLUBEVENTS 21:00 Rockfabrik – Gothic City //<br />

22:00 Liquid Club – We love Wednesday THEATER<br />

19:30 tim – Thank you for liking!, eine Produktion<br />

des Jungen Theater Teams SONSTIGES 14:00 Augsburger<br />

Puppenkiste – Seminar: Freies Erzählen<br />

DOnnERSTAG 28.06.<br />

KIDS 10:00 abraxas/JTA – Giraffe, Krokodil & ziemlich<br />

viel Gefühl (ab 5 J) FüHRUNGEN 14:00 Tourist-Information/A<br />

– Tägliche Stadtführung: Auf<br />

den Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg<br />

VORTRAG 18:15 Universität/A/Hörsaalzentrum<br />

Physik – Ringvorlesung: Flüsse im Mittelalter, der<br />

Lech // 20:00 VHS/A, Raum 103/I – Bhutan: Das<br />

Land des Donnerdrachen CLUBEVENTS 21:00<br />

Club Ideal – Klanglabor: Florens & Friends (Techno/Minimal/Tech<br />

House) // 22:00 Mahagoni Bar –<br />

Uni Royal präsentiert: Kopf oder Zahl // 22:00 cope<br />

club – College Night: Die Studentenparty LIVE-<br />

MUSIK 20:30 Sensemble Theater – Simeon/Eberhard<br />

Duo (Jazz) TANZ 18:30 Club Ideal – HipHop,<br />

Streetdance Tanzkurs THEATER 19:30 tim –<br />

Thank you for liking!, eine Produktion des Jungen<br />

Theater Teams<br />

Wir machen das Leben bunt und schaffen somit Werte für unsere Stadt und Region.<br />

Wir engagieren uns für Kunst und Kultur, Bildung, Sport und Soziales.<br />

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen die<br />

...wären wir auch nur eine Bank.<br />

www.sska.de<br />

s Stadtsparkasse<br />

Augsburg<br />

a3-Ausstellungstermine im Zeitraum vom 18. Juni bis 01. Juli<br />

Architekturmuseum Schwaben – Thomas-Wechs-Preis / ab 16. Juni //BBK-Galerie – Drucksymposium<br />

2012/ ab 24. Juni // BMW Museum München – Modezeichnungen 1964–2000<br />

von René Gruau / bis 30. Juni // Die Kiste/Puppentheatermuseum – ... dann leben sie noch<br />

heute! 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm / bis 21. Oktober // Titiwu,<br />

Lummerland und noch viel mehr // Diözesanmuseum St. Afra – Höre: Der Benediktsregel<br />

in Augsburg begegnen / bis 08. August // Ecke Galerie – Masala 2 / bis 30. Juni // Galerie am<br />

Graben – 152 Ausstellung Kunstkreis Lechkiesel / bis 24. Juni // Galerie Noah – Rosa Loy:<br />

Blütengrund, neue Arbeiten / bis 30. Juni // Gartenatelier Diedorf – Olli Marschall:<br />

Schwungkante im Gartenatelier / bis 29. Juli // Grafisches Kabinett im Höhmannhaus –<br />

Johann Georg Bergmüller: Ein Meister des Augsburger Barock / bis 08. Juli // H2 – Zentrum<br />

für Gegenwartskunst – Bernd Zimmer: Zweite Natur/ bis 08. Juli // Hammerschmiede und<br />

Stockerhof Naichen – Masken: das andere Gesicht / bis 04. November // Haus der Kunst<br />

München – Klang und Stille: Akustische Wahrnehmung von Bewegtbildern / bis 09. Sep-<br />

tember // Janet Cardiff und Georges<br />

Bures Miller / bis 08. Juli //<br />

Bild-Gegen-Bild: kritische Darstellung<br />

von gewalttätigen Konflikten<br />

in den Medien / bis 16.<br />

September // Geschichten im<br />

Konflikt: Das Haus der Kunst<br />

und der ideologische Gebrauch<br />

der Kunst (1937–1955) / bis 13.<br />

Januar 2013 // Historischer Park<br />

des Kurhauses in Göggingen –<br />

Jürgen Knabben: Parknovellen<br />

IV, Skulpturen aus Stahl / bis 07.<br />

Oktober // Jüdisches Kulturmuseum<br />

– Gehen? oder Bleiben! Lebenswelten<br />

osteuropäischer und<br />

deutscher Juden in der Nachkriegszeit<br />

/ bis 26. August // Klenzepark<br />

Ingolstadt – kunstmesse<br />

ingolstadt / 22. bis 24. Juni //<br />

Kunstbau Lehnbachhaus München<br />

– Marcel Duchamp / bis 15.<br />

Juli // Kunsthalle Weishaupt<br />

Ulm – Auf den zweiten Blick:<br />

Werke aus der Sammlung / bis<br />

Denn wir sind die Couch unter den Banken.<br />

Anzeige:<br />

01. Juli // Kunsthaus Kaufbeuren – Das Narrative in der Fotografie / bis 01. Juli // Kunstverein<br />

Augsburg im Holbeinhaus – Kaspar Toggenburger: Sequenzen / bis 08. Juli // Maximilianmuseum<br />

– Edle Präsente. Augsburger Kästchen und Kleinservice des Barock / bis 24.<br />

Juni // MEWO Kunsthalle Memmingen – Soooooooooooo viele! / bis 05. August // Museum<br />

im Pflegeschloss Schrobenhausen – Marilyn Monroe: Legende, Mythos und Ikone / bis 01.<br />

Juli // Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg – Ausgegraben: Archäologie am Friedberger<br />

Lechrain / bis 30. September // Festlich! 125 Jahre Museum im Wittelsbacher Schloss<br />

in Friedberg // Neue Galerie in Höhmannhaus – Ieva Jansone: Neue Fotografien / bis 15.<br />

Juli // nunó – Robert Reiter: Scrabble / bis 19. Juni // Rieser Bauernmuseum Maihingen –<br />

Rosenkranz und Lutherbibel: Die Konfessionen im Ries / bis 28. Oktober // Religiöser Wandschmuck<br />

/ bis 28.Oktober // Rieser Landwirtschaft im Wandel // Ländliche Kultur im Ries //<br />

Römisches Museum – Zum Nutzen der Kranken / bis 30. September // Schaezlerpalais – ...<br />

eine andere Art von Malerey: Hinterglasgemälde und ihre Vorlagen (1550–1880) / bis 15.<br />

Juli // Schloss Höchstädt – Via Romana: Schwaben zur Römerzeit / bis 30. September //<br />

Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren – Tierglocken aus aller Welt / bis 29. Juli //<br />

Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld – Reiseandenken: Was vom Urlaub<br />

übrig bleibt / bis 07. Oktober // Schwäbische Galerie im Schwäbischen Volkskundemuseum<br />

Oberschönenfeld – Bertram Schilling: Andere Stimmen, andere Räume / bis 08. Juli //<br />

Sisi-Schloss Unterwittelsbach – Sisi und die starken Frauen / bis 04. November // Staatsgalerie<br />

Moderne Kunst im Glaspalast – Jerry Zeniuk: Elementare Malerei/ bis 01.Mai 2013 //<br />

Staatsgalerie Stuttgart – Das Augsburger Geschlechterbuch: Wappenpracht und Figurenkunst<br />

/ bis 24. Juni // To the Museum of Modern Dreams: Künstlerpositionen der 1960er bis<br />

1980er Jahre/ ab 23. Juni // tim – Wiederaufbau und Wirtschaftswunder / bis 17. Juni // vhs<br />

Augsburg – Kreative Wege / bis 31. Juli // Werkstattgalerie Schiele Aichach – Malerin Carin<br />

E. Stoller und Radierer Christoph Hessel / bis 15. September // Zeughaus/Foyer – Erwin<br />

Lippert / bis 01.Juli // Zeughaus/Toskanische Säulenhalle – Künstler helfen Obdachlosen<br />

2012 / bis 24. Juni<br />

FREITAG 29.06.<br />

KIDS 15:00 Botanischer Garten/A – Jahreszeitengeschichten<br />

für die Kleinsten (ab 2 J) FüHRUN-<br />

GEN 14:00 Tourist-Information/A – Tägliche<br />

Stadtführung: Auf den Spuren der Fugger durchs<br />

goldene Augsburg // 15:00 Rathaus/A – Stadtrundfahrt:<br />

2000 Jahre Augsburg in zwei Stunden<br />

KABARETT 20:00 Kresslesmühle – Rena Schwarz:<br />

jung? ...attraktiv & übrig! CLUBEVENTS 21:00<br />

Rockfabrik – Thank God it’s Friday // 21:00 Spectrum<br />

– Rock Antenne meets Classic Rock House<br />

Club // 22:00 Kantine/Flammensaal – Monkey<br />

Disko feat. FabXL (Indie/Indietronics/Britpop/Alternative/Classics)<br />

// 22:00 Liquid Club – Freitagsfeierei<br />

// 22:00 Weißes Lamm – Girls like you //<br />

23:00 Club Ideal – Wie die Tiere: Rave Bass Desperados<br />

(Nurave/Futuretechno/Dubstep/Breaks) //<br />

23:00 Mahagoni Bar – HipHop Skills (Soulful Hip-<br />

Hop) LIVEMUSIK 19:30 Seniorenzentrum St. Raphael<br />

– Roll and Walk to Nacht und Träume: Sous<br />

le ciel de Paris, Chansonabend // 23:00 Kantine/<br />

Schwimmbad – Jugglerz (Roots/Reggae/Dancehall)<br />

KLASSIK 20:00 Schloss Höchstädt – Meisterkonzert<br />

von Klaus Hampl und dem Quartetto di<br />

Roma THEATER 20:00 Reese-Theater – Fäim: Der<br />

Holzweg zum Ruhm, Musical-Revue SONSTIGES<br />

16:00 Neue Stadtbücherei/A – Zeit Tauschring<br />

LETS-Augsburg<br />

SAMSTAG 30.06.<br />

HEUTE NEU 21:00 Freilichtbühne am Roten Tor<br />

– Premiere: Carmina Burana, Ballett von Young<br />

Soon Hue mit Musik von Carl Orff KIDS 10:30 H2<br />

– Kinderaktion: Natürlich Kunst FüHRUNGEN<br />

10:30 Rathaus/A – Stadtrundfahrt: 2000 Jahre<br />

Augsburg in zwei Stunden // 14:00 Tourist-<br />

Information/A – Tägliche Stadtführung: Auf den<br />

Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg //<br />

15:00 Schaezlerpalais – Sonderausstellung: Hinterglasgemälde<br />

LITERATUR 14:30 Botanischer<br />

Garten/A – Literatur im Botanischen Garten: Vom<br />

Zauber der Frabe Grün // 19:30 Schloss Höchstädt<br />

– Lesung mit Abtprimas Notker Wolf: Aus heiterem<br />

Himmel, selbst wenn es regnen sollte KABA-<br />

RETT 20:00 Kresslesmühle – Tiger Willi: Das Original<br />

kommt CLUBEVENTS 20:00 Spectrum – Die<br />

legendäre NDW & Schlager Nacht // 21:00 Rockfabrik<br />

– Planet Rock // 22:00 Kesselhaus – Bass Addicted:<br />

Harder Styles of Dubstep // 22:00 Mahagoni<br />

Bar – Back to the 90ies // 22:00 Ostwerk – Lost in<br />

Summer: EM-Special // 22:00 Weißes Lamm – I bet<br />

you look good... // 23:00 Club Ideal – Departures<br />

Night (Minimal/Techno/TechHouse) // 23:00 Kantine<br />

– Summer Electronix // 23:00 Liquid Club – liquid<br />

Clubnacht // 23:00 Liquid Club – Lovepop &<br />

Proud Events präsentieren: CSD Warmup Party //<br />

23:00 Schaf Klub – Renaissance (HipHop) // 23:00<br />

cope club – Saturday Party LIVEMUSIK 20:00 Kantine/Flammensaal<br />

– Kool Savas (Hip Hop/Rap)<br />

KLASSIK 17:00 Kongress am Park – Musik erleben:<br />

Sommer-Schlusskonzert der Augsburger Sing-<br />

und Musikschule // 20:00 Parktheater – Benefizkonzert<br />

der Hessingpark-Clinic // 20:00 Schaezlerpalais<br />

– Casanova in Augsburg: 1761 TANZ 18:00<br />

Botanischer Garten/A – Tangotanzabend: Botango<br />

THEATER 19:00 abraxas/Theater – Das Guppichen,<br />

von Vasili Sigarev (auf Russisch) // 20:00 Reese-Theater<br />

– Fäim: Der Holzweg zum Ruhm,<br />

Musical-Revue // 20:30 Sensemble Theater – Tag-<br />

und Nachtschicht im Theater: Interkulturelles<br />

24-Stunden Theaterprojekt SONSTIGES 10:00 Botanischer<br />

Garten/A – Aktionstag: Kreative Augsburger<br />

// 11:00 Schwäbisches Volkskundemuseum/Obf<br />

– Töpfermarkt // 20:00 Botanischer<br />

Garten/A – LichterZauber: Der Botanische Garten<br />

bei Nacht // 22:00 Botanischer Garten/A – Himmelsbeobachtungen<br />

im Botanischen Garten //<br />

23:00 cope club – Saturday Party<br />

SOnnTAG 01.07.<br />

KIDS 14:00 Tourist-Information/A – Augsburg<br />

ganz nass FüHRUNGEN 10:30 Rathaus/A – Stadtrundfahrt:<br />

2000 Jahre Augsburg in zwei Stunden<br />

// 11:00 H2 – Sonderausstellung: Bernd Zimmer //<br />

12:30 H2 – Sonderausstellung: Jerry Zeniuk // 14:00<br />

Schaezlerpalais – Turnusführung // 14:00 Tourist-<br />

Information/A – Tägliche Stadtführung: Auf den<br />

Spuren der Fugger durchs goldene Augsburg //<br />

15:00 Hammerschmiede und Stockerhof Naichen<br />

– Führung in der Schmiedewerkstatt und<br />

-Wohnung // 15:00 Schwäbisches Volkskundemuseum<br />

– Offene Sonntagsführung für Erwachsene<br />

KLASSIK 10:00 Kongress am Park – Musik erleben:<br />

Sommer-Schlusskonzert der Augsburger Sing-<br />

und Musikschule // 20:30 Freilichtbühne am Roten<br />

Tor – Der fliegende Holländer, Oper von Richard<br />

Wagner TANZ 12:00 Botanischer Garten/A<br />

– Tango zur Frühstückszeit THEATER 20:00 Reese-<br />

Theater – Fäim: Der Holzweg zum Ruhm, Musical-<br />

Revue<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e


KOLUMNE<br />

Foto:Kathrin Pest<br />

w w w . a 3 k u l t u r. d e<br />

GALERIE NOAH<br />

ROSA LOY<br />

16.05.2012 - 30.06.2012<br />

GUDRUN BRÜNE<br />

13.07.2012 - 02.09.2012<br />

ARMIN MUELLER-STAHL<br />

15.09. – 04.11.2012<br />

Im Glaspalast 1 | 86153 Augsburg | 0821/8151163<br />

Di – Do: 11–15 Uhr, Fr, Sa, So, Feiertage: 11–18 Uhr<br />

Gerne auch nach Vereinbarung<br />

www.galerienoah.com<br />

Ein Freund des Kolumnisten schreibt gerade<br />

ein Kinderbuch. Darin soll ein besonderes Tier<br />

vorkommen: die Streichelregenkatze. Ihre Besitzerin<br />

ist eine alte Frau – runzelig wie eine<br />

Rosine, ein Kopftuch krönt das an den buckeligen<br />

Leib eher seitlich montierte Haupt, aus<br />

dem nach unten hängenden Gesicht tropft wie<br />

ein Stalaktit eine graue Hexennase. Wenn es<br />

regnet, kann das Weiblein den Regen in die<br />

Katze hineinstreicheln. Dies geschieht einfach<br />

dadurch, dass sie der Katze im Regen mit der<br />

Hand übers Fell fährt. Die Tropfen werden weniger,<br />

der Himmel klart auf und die Katze<br />

miaut. Schickt man die Katze dann an einen<br />

anderen Ort und streichelt sie dort, so fängt es<br />

ebenda wieder zu regnen an und das Wetter<br />

setzt sich an dem neuen Ort fort.<br />

Dies ist nur ein wunderliches Element in dem<br />

entstehenden Kinderbuch, aber für sich faszinierend<br />

genug. Man stelle sich vor, man schicke<br />

den Bundespräsidenten auf Auslandsreise und<br />

streichle ihn vorher – da es ja laut UN-Charta<br />

üblich ist, Politiker vor Auslandsreisen zu streicheln.<br />

Dann kommt der Präsident in dem fernen<br />

Land an – müde, müde vom weiten Flug<br />

– und einem Dolmetscher oder Sultansangestellten<br />

oder Fotografen fällt ein, den Bundespräsidenten<br />

zu streicheln. Seine letzte<br />

Streicheleinheit hatte Letzterer aber in Kassel<br />

bekommen, und nun – karrack! – bricht der<br />

Präsident der Länge nach wie eine Walnuss in<br />

zwei Hälften auseinander und aus ihm heraus<br />

blubbert in das ferne, exotische Land hinein<br />

plötzlich ganz viel Kassel. Staub, Autogeräusche,<br />

Kassel! Welch ein Botschafter. Eigentlich<br />

unvorstellbar, wenn der Kolumnist<br />

Derartiges nicht schon auf Youtube gesehen<br />

hätte. Glaubt er zumindest sich erinnern zu<br />

können. Vielleicht hat er es auch in einem weiteren<br />

Kinderbuch gelesen mit dem Titel »Karrack!<br />

Der Bundespräsident bricht wie eine<br />

Walnuss in zwei Hälften auseinander – mit<br />

einem Vorwort von James Krüss«.<br />

Werksverkauf<br />

Juni<br />

7. &14.<br />

Nun hat der Kolumnist sich ausgemalt, wie es<br />

wohl wäre, wenn es in Augsburg Streichelregenbürgermeister<br />

(SRB) gäbe. Man streichle bei<br />

Regenwetter einen Bürgermeister nach Wahl –<br />

Gribl, Grab, Weber –, setze ihn in die Straßenbahnlinie<br />

gen Hochzoll, wo gerade bei bestem<br />

Wetter die Sonne am Himmel prangt, und lasse<br />

ihn dort aussteigen. Dort wiederum streichle<br />

man dem Politiker sanft über den Kopf – ähnlich<br />

wie man einen kleinen Jungen tröstet, der<br />

sich beim Spielen das Knie aufgeschlagen hat.<br />

Man trage dabei einen Schirm: Denn plötzlich<br />

fängt es in Hochzoll an zu regnen! Der Atem<br />

des Bürgermeisters geht leicht.<br />

Der Leser wird sagen: So ein Stuss! Außerdem<br />

wird mancher darauf hinweisen, dass man<br />

zum Beispiel Augsburgs Oberbürgermeister<br />

Kurt Gribl nicht über den Kopf streicheln<br />

könne, weil er, der OB, dafür zu groß sei. Der<br />

Kolumnist korrigiert zunächst: Augsburgs OB<br />

ist nicht groß, er ist lang. Das ist ein kleiner<br />

und doch großer – aber eben nicht langer – Unterschied.<br />

Wer aufmerksam durch Augsburgs<br />

City geht, wird feststellen, dass seitens der City<br />

Initiative Augsburg bereits überall Hochstände<br />

(oder, wo nicht möglich, kleine Schemelchen)<br />

18. Juni bis 01. Juli 2012<br />

Und die Geschichte geht so:<br />

Couchtisch Sideboard Tabular K16-S1, LT2, ab ab 1339 598 €<br />

Tisch M10, ab 1730 €<br />

von Martin Vodalbra<br />

Computer-Beistelltisch LS05 ab 799 €<br />

12<br />

aufgestellt wurden, die es erlauben sollen, langen<br />

Politikern über den Kopf zu streicheln. Das<br />

verleiht dem Stuss zwar nicht akademische<br />

Weihen, aber macht ihn – und das ist ja das<br />

Wichtigste – umsetzbar.<br />

Im Übrigen: Nur weil der Kolumnist schreibt,<br />

Augsburgs Oberbürgermeister sei nicht groß,<br />

sondern lang, heißt das nicht automatisch,<br />

dass er etwas gegen Kurt Gribl habe. Einmal<br />

kam dieser mir in der Stadt sogar entgegen,<br />

und weil ich ihn in dem Bedeuten anschaute,<br />

dass ich jemand Wichtiges sein könnte, grüßte<br />

er mich freundlich. Dabei stellte ich fest, dass<br />

er nahezu jeden einzelnen Bürger auf der Straße<br />

grüßte. Das fand ich weder anmaßend noch<br />

übertrieben, sondern angemessen und höflich.<br />

Hier zeigte ein langer Bürgermeister Größe.<br />

Und prägte damit den auf ihn zurückgehenden,<br />

längst volkstümlichen Spruch »Grüße mit<br />

Größe«. Oft sitzen auch Leute im Bus nebeneinander<br />

und flüstern sich stolz zu: »Heute habe<br />

ich den GrGrGr getroffen – den großen, grüßenden<br />

Gribl.« »Ich auch! Und ausgerechnet<br />

heute hatte ich meinen Schemel nicht dabei.«<br />

Und dann? Dann streicheln sich die beiden<br />

Buspassagiere gegenseitig über den Kopf, ihre<br />

Körper brechen beide – Doppel-karrack! – vertikal<br />

wie Walnüsse jeweils in zwei Hälften auf<br />

und ganz viel Kassel tritt aus ihnen heraus,<br />

mitten im Bus, direktemang in die Fuggerstadt.<br />

So geht die Geschichte!<br />

*** Martin Vodalbra inhaliert regelmäßig zu feinem<br />

Pulver zerstoßene Zirbelnüsse. Steht er auf einem Schemel,<br />

gilt er als Augsburgs geistige Mobilitätsdrehscheibe.<br />

�www.facebook.com/martin.vodalbra<br />

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im Manufaktum-Katalog.

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