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GRENZERFAHRUNG - Gut.Magazin - und Giroverband

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<strong>Gut</strong>. ES . GESPRÄCH 37<br />

DER GREIS IST HEISS<br />

INTERVIEW MIT UDO LINDENBERG<br />

Wie kein anderer prägte Udo Lindenberg die deutschsprachige Rockmusik. Hut, Sonnenbrille <strong>und</strong> Nuscheln sind<br />

Fans <strong>und</strong> Fernsehpublikum wohlbekannt, auch die junge Generation hat Lindenberg durch sein vierzigstes <strong>und</strong><br />

erfolgreichstes Album „Stark wie zwei“ für sich gewonnen. Die Musik allein war Lindenberg nie genug. Er ging<br />

schon früh auf künstlerische Entdeckungsreisen, veröffentlichte 1975 sein erstes Buch, „Albert Alptraum bis<br />

Votan Wahnwitz“, produzierte 1980 den Film „Panische Zeiten“, in dem er in einer Doppelrolle einen Detektiv<br />

<strong>und</strong> sich selbst spielt. Mit dem Song „Sonderzug nach Pankow“ mischte er sogar den Staatsrat der DDR auf <strong>und</strong><br />

durfte schließlich als erster westdeutscher Rockmusiker im Palast der Republik in Ostberlin auftreten. Die erste<br />

Hälfte der neunziger Jahre widmete Nuschel-Udo Alkoholexzessen, bis er plötzlich als Maler von „Likörellen“<br />

von sich reden machte – mit alkoholischen Getränken eingefärbten Bildern. Den Begriff hat er sogar als Marke<br />

schützen lassen, genauso wie seine Erfi ndung „Ejakulator“: Der spritzt Farbe an eine Wand – mit einem Schlagzeug<br />

als Taktgeber. Als Maler begeg nete Udo Lindenberg einem breiteren Publikum durch seine Gestaltung der<br />

Jubiläumsausgabe von Meyers Großem Taschenlexikon. Sein politisches <strong>und</strong> soziales Engagement geht weiter<br />

mit der Gründung des Festivals Rock gegen rechte Gewalt <strong>und</strong> der Lindenberg-Stiftung. Die Stiftung unterstützt<br />

neben sozialen Projekten in Deutschland <strong>und</strong> in Afrika auch Künstler, die Leben <strong>und</strong> Werk Hermann Hesses mit<br />

moderner Musik verbinden. Gespräch mit einem Multitalent, das konsequent Grenzen des Alters, der Kunstgattungen<br />

<strong>und</strong> des guten Geschmacks ignoriert.

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