GRENZERFAHRUNG - Gut.Magazin - und Giroverband
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DIE KRISE<br />
Wir alle gehen durch eine „schwierige Zeit, die<br />
den Höhe- <strong>und</strong> Wendepunkt einer gefährlichen<br />
Entwicklung darstellt“: So jedenfalls defi niert der<br />
Duden den Begriff „Krise“. Aber es gibt auch Lichtblicke:<br />
ein Gespräch mit dem Münchner Unternehmer<br />
Michael Muth <strong>und</strong> dem Bremerhavener<br />
Sparkassenchef Claus Brüggemann über das<br />
richtige Verhalten in turbulenten Zeiten.<br />
Herr Brüggemann, Herr Muth: Was ist das<br />
Beste an Ihren Berufen?<br />
Brüggemann: Als Banker kann ich Menschen<br />
<strong>und</strong> Unternehmen helfen, etwas zu erreichen.<br />
Ich gestalte Veränderungen mit. Das ist es,<br />
was mich glücklich macht.<br />
Muth: Da sind wir nicht weit voneinander entfernt:<br />
Als Unternehmer habe ich die Chance,<br />
Ideen umzusetzen. Das kann ich nur, wenn<br />
ich Mitarbeiter, Auftraggeber <strong>und</strong> Geldgeber<br />
überzeugen kann.<br />
„ In der Krisenzeit sieht man, ob die<br />
Beziehung zu einer Bank trägt.“<br />
Michael Muth, Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer von AeroLas GmbH<br />
Und was ist das Schwierigste?<br />
Muth: Genau das, was auch am meisten<br />
Spaß bringt: diese Überzeugungsarbeit! Wir<br />
entwickeln mit feinsten Düsen hochpräzise<br />
arbeitende Luftlager, etwa für die Elektronikindustrie<br />
– wir schaffen Innovationen. Aber<br />
was neu ist, erscheint zunächst unsicher.<br />
Also muss ich um das Vertrauen eines potenziellen<br />
Auftraggebers damit werben, dass er<br />
am Ende profi tieren wird.<br />
Brüggemann: Für mich ist das Schwierigste,<br />
wenn ich erkenne, dass ich einem Unternehmen<br />
nicht mehr helfen kann, Hoffnungen<br />
<strong>und</strong> Arbeitsplätze verloren gehen. Am bittersten<br />
ist das, wenn das Unternehmen auf die negative<br />
Entwicklung gar keinen Einfl uss hat.