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Ausgabe 22 - FACC

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takeoff <strong>22</strong><br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N 07.08<br />

VITAL:<br />

Triebwerke für einen<br />

sauberen Luftverkehr<br />

Ökoeffiziente Produktion:<br />

Umweltschutz bei betrieblichen<br />

Abläufen<br />

Flugzeuge<br />

der Zukunft:<br />

leiser, sauberer<br />

und effizienter<br />

ARJ21:<br />

Erste komplette Passagierkabine<br />

geliefert


16 2 TAKEOFF takeoff<br />

EDITORIAL<br />

Willkommen,<br />

liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Der Flugverkehr muss sich im Kampf gegen den Klimawandel<br />

verstärkt umweltpolitischen Zielen widmen.<br />

Der Schutz der Umwelt ist, und das ist sicher nicht<br />

übertrieben, das Thema der Zukunft und auch Schwerpunktthema<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> von take off.<br />

Die Luftfahrtindustrie ist in vielen Belangen von starkem<br />

internationalem Wettbewerb gekennzeichnet. Auf<br />

einem Gebiet jedoch verfolgen alle Beteiligten über<br />

Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg ein gemeinsames<br />

Ziel: die Umweltfolgen zu verringern und die<br />

Ökoeffizienz des Luftverkehrs zu steigern. Bestes Beispiel<br />

dafür ist die kürzlich getroffene Vereinbarung zwischen<br />

Airbus und Boeing, künftig zur Verbesserung der<br />

ökologischen Leistung der Luftfahrt zusammen zu<br />

arbeiten und die Optimierung des weltweiten Luftverkehrsmanagementsystems<br />

zu beschleunigen. Im Fokus<br />

stehen eine effizientere Routenführung, verbessertes<br />

Ankunftsmanagement und Geschwindigkeitskontrolle,<br />

wodurch ineffiziente Verzögerungen und Luftzeiten<br />

reduziert und Verkehrsüberlastung behoben werden<br />

sollen. Dies wird wiederum Kraftstoff sparen und zu<br />

geringeren Emissionen führen.<br />

Airbus und Boeing sehen diese Initiative als Teil<br />

eines dreifachen Ansatzes zur Verbesserung der<br />

Umweltperformance der Luftfahrt. Die beiden anderen<br />

Elemente sind Wettbewerb – entscheidend für ökologische<br />

und technologische Fortschritte, aus denen neue<br />

Flugzeugprogramme wie der Airbus A380 oder die<br />

Boeing 787 resultieren – und die Unterstützung der<br />

Industrie, um sich auf entsprechende Umweltpositionen<br />

auszurichten.<br />

take off hat die beiden führenden Flugzeughersteller<br />

und den Triebwerkhersteller Rolls-Royce eingeladen, in<br />

Gastbeiträgen ihre Schritte und Maßnahmen zum<br />

Schutz der Umwelt darzustellen. Ihnen möchten wir für<br />

ihre aufschlussreichen und interessanten Ausführungen<br />

danken.<br />

Auch <strong>FACC</strong> – als Teil dieser Industrie – leistet einen<br />

bedeutenden Beitrag für ein umweltverträgliches Fliegen.<br />

Leichtbauwerkstoffe und -strukturen werden dank<br />

ihres geringen Gewichtes eine tragende Rolle bei zu -<br />

künftigen Flugzeugdesigns spielen. Neue Technologien<br />

und Innovationen aus Faserverbund helfen die Treibstoffeffizienz<br />

zu steigern und die Emissionen von Schadstoffen<br />

und Lärm zu senken. Verschiedene erfolgreiche<br />

Beispiele dafür finden Sie auf den nächsten Seiten.<br />

Viel Lesevergnügen mit der vorliegenden <strong>Ausgabe</strong><br />

von take off wünscht Ihnen im Namen des gesamten<br />

Redaktionsteams<br />

Andrea Schachinger<br />

Redaktion<br />

PS.: Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Hinweise!<br />

takeoff@facc.at<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

INHALT<br />

03 NEUSTART:<br />

Eine neue Ära der <strong>FACC</strong> AG beginnt<br />

04 Flugzeuge der Zukunft:<br />

leiser, sauberer und effizienter<br />

05 VITAL:<br />

Triebwerke für einen<br />

sauberen Luftverkehr<br />

07 Ökoffiziente Produktion:<br />

Umweltschutz bei betrieblichen<br />

Abläufen<br />

08 Boeing:<br />

Verantwortliches Wachstum für<br />

eine globale Branche<br />

10 Airbus<br />

setzt sich für nachhaltige Luftfahrt ein –<br />

Gesamter Produkt-Lebenszyklus im Fokus<br />

12 Powering a better world:<br />

Umweltfreundliche Rolls-Royce<br />

Triebwerke<br />

14 Neuprojekt:<br />

Cabin Lining für Phenom 300<br />

16 2000. Winglet<br />

für eine Boeing 737 gefertigt<br />

Erste Flügelkomponenten<br />

für P-8 Poseidon geliefert<br />

17 ARJ21:<br />

<strong>FACC</strong> liefert erste komplette<br />

Passagierkabine<br />

18 Eurocopter EC135:<br />

Hubschauber mit <strong>FACC</strong>-Bauteilen<br />

im Polizeieinsatz<br />

20 <strong>FACC</strong> Solutions Bratislava<br />

in neuem Büro<br />

21 FFG-Forschungspreis<br />

geht an <strong>FACC</strong><br />

<strong>22</strong> <strong>FACC</strong><br />

Excellent Supplier Award<br />

23 Lebens-, Wirtschafts- und<br />

Erholungsraum Innviertel<br />

IMPRESSUM:<br />

Medieninhaber und Herausgeber: <strong>FACC</strong> AG, Fischerstraße 9, A-4910 Ried/Austria. Redaktion:<br />

(verantwortlich) Walter Stephan, Andrea Schachinger. Fotos: Alois Furtner Ried, Airbus Toulouse,<br />

Embraer São José dos Campos, Boeing Seattle, Rolls-Royce Derby, FFG Wien, ACAC Shanghai,<br />

Eurocopter Donauwörth, Oskar Pointecker Mehrnbach, shutterstock.com, <strong>FACC</strong> Ried. Layout und<br />

Druckabwicklung: Oskar Pointecker, 4941 Mehrnbach.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

NEUSTART:<br />

Eine neue Ära der <strong>FACC</strong> AG beginnt<br />

>> Die letzten Monate waren eine<br />

schwierige Zeit für die <strong>FACC</strong> AG<br />

und stellten uns vor große Herausforderungen.<br />

Differierende Interessen<br />

der Gesellschafter, das Unternehmen<br />

<strong>FACC</strong> AG in einem internationalen<br />

Verkaufsprozess sind einhergegangen<br />

mit externen Faktoren,<br />

die schon für sich alleine nur mit<br />

außerordentlichen Anstrengungen<br />

zu bewältigen sind: ein schwacher<br />

US-Dollar, eine sich verlangsamende<br />

Weltwirtschaft sowie der Anstieg<br />

der Treibstoffpreise und die damit<br />

einhergehende Abschwächung des<br />

weltweiten Luftverkehrs. Dazu<br />

kamen noch Verzögerungen bei den<br />

wichtigen Flugzeugprogrammen<br />

unserer Kunden, allen voran dem<br />

Airbus A380 und der Boeing 787.<br />

Für beide Modelle hat die <strong>FACC</strong><br />

große Summen in die Entwicklung<br />

und Produktionseinrichtungen investiert.<br />

Der verzögerte Rückfluss der<br />

Entwicklungsgelder hat sich negativ<br />

auf die Ertragslage ausgewirkt. Bis<br />

zum Fertigungshochlauf der<br />

genannten Programme sind zudem<br />

die Fertigungsanlagen nicht ausreichend<br />

ausgelastet.<br />

Die Gesellschaftersituation hat<br />

sich am 20. Juni 2008 geklärt: Der<br />

Gründungsgesellschafter der <strong>FACC</strong><br />

AG, die Fischer Sportartikelgruppe,<br />

ist als Gesellschafter ausgeschieden.<br />

Deren Anteile wurden durch<br />

einen Finanzinvestor, die oberösterreichische<br />

ACC Kooperationen und<br />

Beteiligungen GmbH mit Sitz in<br />

Linz, übernommen. Unser Langzeitaufsichtsratsvorsitzender<br />

Dr. Hannes<br />

Androsch ist wieder im Amt und<br />

steht der <strong>FACC</strong> mit seiner langjährigen<br />

Erfahrung und seinem unternehmerischen<br />

Weitblick beratend<br />

zur Seite. Die <strong>FACC</strong> AG läutet damit<br />

einen Neustart ein und alle Beteiligten<br />

– von den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, über das Management<br />

bis hin zu den Gesellschaftern - rich-<br />

ten den Blick jetzt wieder nach vorne.<br />

Gemeinsam müssen wir Stärke<br />

und Einsatz beweisen. Zu allererst<br />

gilt es, das volle Vertrauen unserer<br />

Kunden in die <strong>FACC</strong> wieder zu festigen.<br />

Klaren Fokus legen wir auch<br />

darauf, unsere internen Strukturen<br />

und Prozesse anzupassen und zu<br />

straffen. Damit wollen wir jene Profitabilität<br />

erzielen, die notwendig ist,<br />

um erfolgreich am Markt bestehen<br />

und mit dem stark wachsenden<br />

Composite-Sektor mitwachsen zu<br />

können. Wir müssen unseren<br />

Gesellschaftern Renditen vorweisen,<br />

die es für sie interessant<br />

macht, ein langfristiger Gesellschafter<br />

der <strong>FACC</strong> zu sein. Dabei stand<br />

und steht der Name <strong>FACC</strong> für<br />

„Engineering Excellence“, „Comprehensive<br />

Supply Chain Management“<br />

und „World-class Manufacturing<br />

Capabilities”. Diese Werte<br />

geben auch für die Zukunft unsere<br />

Marschrichtung vor.<br />

Seit dem Neustart der <strong>FACC</strong> AG<br />

haben wir in wenigen Wochen<br />

bereits wesentliche Meilensteine<br />

erreicht, andere liegen noch zur<br />

Bewältigung vor uns:<br />

Mit Änderungen in der Organisationsstruktur<br />

und einer konsequenten<br />

Ausrichtung der Werke auf<br />

Profit-center konnten wir einerseits<br />

die Produktivität und Effizienz erhöhen,<br />

vor allem aber auch Unsicherheiten<br />

in der Organisation ausräumen<br />

und die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in ihrem Einsatz für die<br />

<strong>FACC</strong> aufs Neue bestärken.<br />

Die Fertigungsstandorte und<br />

die dort gefertigten Produkte wurden<br />

durchleuchtet und neu organisiert.<br />

In den einzelnen Werken<br />

werden jetzt jene Produkte gefertigt,<br />

für die die maschinelle Ausstattung<br />

am besten geeignet ist. Mit der<br />

optimierten Produktverteilung und<br />

mit den umfangreichen<br />

Investitionen der Vorjahre<br />

ist sichergestellt, dass<br />

wir das geplante zukünftige<br />

Wachstum ohne größeren<br />

Investitionsbedarf<br />

bewältigen können.<br />

Wir festigen die<br />

Zusammenarbeit mit<br />

unseren bestehenden Partnern und<br />

wollen neue langfristige Partnerschaften<br />

im US-Dollarraum aufbauen,<br />

die Aufgaben der Entwicklung<br />

und Produktion in neuen Programmen<br />

wie dem A350 XWB übernehmen<br />

sollen. Dies wird aufgrund<br />

unseres starken Wachstums bei<br />

gleichzeitiger Erhaltung unserer<br />

österreichischen Arbeitsplätze möglich<br />

sein.<br />

Neue, große Aufträge wie für<br />

die Landeklappenträgerverkleidungen<br />

des Airbus A330/A340 oder das<br />

Interior der Legacy 450/500 von<br />

Embraer, der erst kürzlich im Zuge<br />

der Farnborough Airshow an <strong>FACC</strong><br />

vergeben worden ist, haben unsere<br />

Auftragsrücklage auf über 1,5 Milliarden<br />

US-Dollar ansteigen lassen.<br />

Dieser beachtliche Auftragsbestand<br />

wird langfristig dazu beitragen, dass<br />

die bestehenden Fertigungsstandorte<br />

wieder voll ausgelastet sein<br />

werden.<br />

Die neue Gesellschafterstruktur<br />

ermöglicht nicht zuletzt auch durch<br />

ihre Finanzkraft einen Neustart. Mit<br />

der zielstrebigen Umsetzung der<br />

genannten Maßnahmen wird das<br />

Fundament gelegt, auf dem die<br />

neue Ära der <strong>FACC</strong> AG aufgebaut<br />

werden kann.<br />

Walter A. Stephan<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>FACC</strong> AG<br />

takeoff 3


16 4 TAKEOFF takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

FLUGZEUGE DER<br />

ZUKUNFT:<br />

leiser, sauberer und effizienter<br />

Eine der großen Herausforderungen in der Luftfahrt ist der Schutz der Umwelt. Flugzeuge<br />

von morgen müssen sparsamer, sauberer und leiser werden. Seit Jahren<br />

arbeitet die Industrie, darunter <strong>FACC</strong>, an neuen Technologien, um den Flugverkehr<br />

umweltverträglicher zu machen. Die Mühe lohnt sich: Branchenexperten sagen der<br />

Luftfahrt sehr gute Wachstumschancen voraus.<br />

>> Wir Menschen reisen mit un -<br />

glaublicher Geschwindigkeit rund<br />

um den Erdball. Unser Verständnis<br />

von Raum und Zeit hat sich dramatisch<br />

verändert, unter anderem aufgrund<br />

des Flugverkehrs. Ein Flug<br />

über den Atlantik – ein Traum vor<br />

100 Jahren – ist heute eine Selbstverständlichkeit.<br />

Der Flugverkehr<br />

spielt auch eine bedeutende Rolle<br />

bei der Verteilung von Gütern und<br />

ist ein wesentlicher Motor der Globalisierung.<br />

Dementsprechend stark<br />

ist das Wachstum: Der Flugverkehr<br />

wächst schneller als jeder andere<br />

Transportsektor. Durch schnitt lich<br />

ver doppelt er sich alle 20 Jahre.<br />

Fragen nach den Auswirkungen auf<br />

die Umwelt liegen auf der Hand. Der<br />

Klimaschutz und Umweltagenden<br />

im Luftverkehr gelten mittlerweile<br />

als ein gesellschaftlich wichtiges<br />

Thema. Die Luftfahrtindustrie sieht<br />

sich verpflichtet, einen nachhaltigen<br />

Beitrag zur Bekämpfung des Klima-<br />

wandels und anderer Umweltfolgen<br />

zu leisten.<br />

Im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern<br />

hat der Luftverkehr mit<br />

rund zwei Prozent einen relativ<br />

geringen Anteil an dem vom Menschen<br />

verursachten Kohlendioxid<br />

(CO2 )-Ausstoß. Der Treibstoffverbrauch<br />

von Verkehrsflugzeugen und<br />

damit einhergehend die Schadstoffemission<br />

konnte über die vergangenen<br />

50 Jahre drastisch reduziert<br />

werden. Auch hinsichtlich Minimierung<br />

der Lärmemission sind große<br />

Fortschritte erzielt worden. Doch<br />

nimmt die Umweltbelastung durch<br />

den stark wachsenden Luftverkehr<br />

weiter zu. Um dem gegen zu wirken,<br />

hat das Beratungsgremium für Luftfahrtforschung<br />

in Europa, ACARE,<br />

für die gesamt Industrie – vom Flugzeug-<br />

über Triebwerkhersteller bis<br />

hin zum Luftverkehrsmanagement –<br />

Ziele formuliert, die in Summe eine<br />

Halbierung des empfundenen Lärms,<br />

eine CO2-Reduktion um 50 % und<br />

eine NOx-Reduktion um 80 % bis<br />

zum Jahr 2020 vorsehen.<br />

<strong>FACC</strong> arbeitet als Partner der<br />

Flugzeug- und Triebwerkhersteller<br />

und in Kooperation mit Wissenschaftlern<br />

und Forschungsinstituten<br />

mit Hochdruck an neuen Technologien,<br />

um die Emission von Schadstoffen<br />

und Lärm weiter zu senken.<br />

Leichtbauwerkstoffe und –strukturen<br />

spielen eine Schlüsselrolle beim<br />

Flugzeugdesign und ermöglichen<br />

die Entwicklung neuartiger Komponenten<br />

der äußeren Flugzeugstruktur<br />

und der Triebwerke, die entscheidende<br />

Faktoren für ein<br />

umweltverträgliches Fliegen sind.<br />

<strong>FACC</strong> verfügt über das technologische<br />

Know-how sowie über sehr<br />

gute Entwicklungs-, Herstellungs-,<br />

Analyse- und Prüfeinrichtungen, um<br />

den Anforderungen des modernen<br />

Luftverkehrs gerecht zu werden.<br />

>>


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

VITAL<br />

Triebwerke für einen sauberen Luftverkehr<br />

Verstärkt arbeiten Industrie und Wissenschaft auf europäischer<br />

Ebene mit dem gemeinsamen Ziel zusammen,<br />

für die nächste Generation von Flugzeugen leise, schadstoffarme<br />

und wirtschaftliche Triebwerke zu entwickeln.<br />

Die F&E-Abteilung der <strong>FACC</strong> AG, deren zentrale Auf -<br />

gabe die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien<br />

und Verfahren ist und die damit die technologische<br />

Spitzenstellung des Unternehmens sichert und weiter<br />

ausbaut, ist an mehreren internationalen sowie nationalen<br />

Forschungsprojekten beteiligt. Eines davon ist das<br />

EU-Programm „VITAL“.<br />

>> Der Name VITAL steht für „EnVIronmenTALly<br />

Friendly Aero Engine“.<br />

In diesem von der europäischen<br />

Union geförderten Projekt arbeitet<br />

<strong>FACC</strong> mit 52 Partnern der europäischen<br />

Luftfahrtindustrie, einschließlich<br />

der großen Triebwerkhersteller,<br />

Airbus und zahlreicher Luftfahrtzulieferanten<br />

sowie Universitäten und<br />

Forschungszentren, zusammen. Ziel<br />

dieses Projektes ist die Entwicklung<br />

eines neuartigen Triebwerkskonzeptes<br />

für die zivile Luftfahrt, das den<br />

CO2-Ausstoß um 7 % und den Lärm<br />

um 6 dB reduziert und damit einen<br />

wichtigen Beitrag zur Umsetzung<br />

des ACARE-Papiers leistet. Dieses<br />

ambitionierte Ziel soll durch eine<br />

Reduktion des Gewichts der Triebwerkskomponenten<br />

erreicht werden,<br />

wodurch in weiterer Folge<br />

Treibstoffverbrauch und CO2-Emis sion gesenkt und die Wirtschaftlichkeit<br />

erhöht werden. Das Projekt<br />

wurde im Jänner 2005 gestartet und<br />

wird voraussichtlich Anfang 2009<br />

abgeschlossen werden.<br />

Leichtbau für höhere<br />

Umwelteffizienz<br />

<strong>FACC</strong> ist im Rahmen des Arbeits -<br />

paketes (WP) 4.2 Cold Composite<br />

Struc ture an der Entwicklung neuer<br />

Leichtbaustrukturen beteiligt. Die<br />

Zielsetzung des Arbeitspaketes ist<br />

es, eine Gewichtsreduktion von<br />

30 % zu herkömmlichen Triebwerken<br />

dieser Größe zu erreichen. Zu<br />

den Aufgaben von <strong>FACC</strong> zählt die<br />

Entwicklung aller Bauteile im kalten<br />

Bypass-Bereich des Triebwerks.<br />

Darunter fallen Bauteile wie der<br />

äußere Ring (IOR), die Statorschaufeln<br />

(OGV) und die Triebwerksaufhängung<br />

(Engine Mount) (vgl. Fig. 1).<br />

Im Referenztriebwerk bestehen die<br />

einzelnen Komponenten aus Metall<br />

(Alu oder Titan). Die Gewichtsreduktion<br />

wird durch eine Materialsubstitution<br />

von Metall zu Faserverbundwerkstoff<br />

und durch eine direkt<br />

damit verbundene Neuentwicklung<br />

der Bauteilkonzepte erreicht. >><br />

takeoff 5<br />

EU-Programm „VITAL“:<br />

Ziel: Entwicklung einer neuen, umweltschonenden<br />

Triebwerkstechnologie<br />

Programmstart: 1. Jänner 2005<br />

Dauer: 4 Jahre<br />

53 Partner<br />

Programmkoordinator: Snecma, Frankreich<br />

7 Teilprojekte<br />

<strong>FACC</strong>-Beteiligung:<br />

Bauteilentwicklung des kalten Bypass-Bereiches im<br />

Arbeitspaket WP. 4.2.<br />

Arbeitspaketleiter: Volvo Aero, Schweden<br />

Industrie- bzw. Forschungspartner:<br />

<strong>FACC</strong>, Österreich<br />

Rolls-Royce, England und Deutschland<br />

MS-Composites, Frankreich<br />

DLR, Deutschland<br />

SICOMP, Schweden<br />

VITAL ist ein neues gemeinschaftliches Forschungsprojekt mit der Dauer<br />

von vier Jahren und dem Ziel, die Lärm- und CO2-Emissionen eines<br />

Triebwerks signifikant zu reduzieren. Das Gesamtbudget beträgt 91 Millionen<br />

Euro, 51 Millionen Euro davon werden von der Europäischen Kommission<br />

gefördert. Snecma leitet ein Konsortium von 53 Partnern, darunter<br />

alle großen europäischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce, MTU Aero<br />

Engines, Avio, Volvo Aero, Techspace Aero Rolls-Royce Deutschland und<br />

der ITP sowie der Flugzeughersteller Airbus.<br />

Die Arbeit, die in diesem Artikel beschrieben wird, wurde im Rahmen des<br />

WP 4.2 Cold Composite Structure / Task 4.2.8 (Develop Structural Vane<br />

and T-joint Feature) & Task 4.2.9 (Develop Engine Mount, Metal to Composite<br />

Joint and Ring Flange) durchgeführt.<br />

Fig. 1: Prinzipskizze eines Triebwerks (links) mit der Detailansicht des Cold Bypass-Bereichs (rechts)


6<br />

takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Die Beteiligung von <strong>FACC</strong> im VITAL-<br />

Programm unterteilt sich in zwei<br />

große Bereiche: 1.) die Prototypenentwicklung<br />

der Statorschaufeln<br />

und 2.) die Entwicklung und Herstellung<br />

des äußeren Rings und der<br />

Triebwerksaufhängung. Hauptziel<br />

der Forschungsarbeiten war es, diese<br />

drei Bauteile nicht im konventionellen<br />

Prepreg Layup-Prozess, sondern<br />

in einer alternativen Fertigungstechnologie<br />

herzustellen.<br />

Für die Fertigung der Statorschaufeln<br />

haben die F&E-Ingenieure von<br />

<strong>FACC</strong> den Vakuum-RTM-Prozess<br />

(Resin Transfer Moulding) gewählt,<br />

wobei trockene Multi-Axial-Gelege<br />

in eine selbstgefertigte Karbon-<br />

Form eingelegt und anschließend<br />

mit RTM6-Harz infiltriert wurden.<br />

Diese Methode hat sich als vorteilhaft<br />

herausgestellt, da damit die<br />

dickwandigen Statorschaufeln wirtschaftlich<br />

und in der geforderten<br />

Qualität hergestellt werden können.<br />

(Fig. 2 zeigt eine Auswahl an Stra -<br />

torschaufel-Prototypen. Die Stra -<br />

torschaufeln für das spätere Ge -<br />

samt-Assembly stammen von MS<br />

Composites.)<br />

Fig. 2: Die Prototypen der Statorschaufeln<br />

wurden von <strong>FACC</strong> im<br />

Rahmen des VITAL-Programmes<br />

entwickelt.<br />

Die Forschungsarbeit rund um den<br />

äußeren Ring und die Triebwerksaufhängung<br />

gestaltete sich äußerst<br />

komplex. Zur Herstellung des äußeren<br />

Rings wurden sowohl der Lay<br />

up-Prozess als auch das Preformkonzept<br />

neu entwickelt. Die Entwicklung<br />

des Auflege- und Aushärtewerkzeuges<br />

war bedingt durch<br />

den großen Durchmesser des Rings<br />

von zwei Metern eine besondere<br />

Herausforderung. Als ideale Lösung<br />

stellte sich die Kombination eines<br />

halbautomatischen Auflegeprozesses<br />

mit der Infiltration im RIFT-Prozess<br />

(Resin Infusion under Flexible<br />

Tooling) dar. Zur Herstellung der<br />

Triebwerksaufhängung kam der<br />

RTM-Prozess zur Anwendung.<br />

In ihrer Beteiligung am VITAL-Programm<br />

konnte <strong>FACC</strong> bereits bedeutende<br />

Erfolge erzielen. Die geforderte<br />

Gewichtsreduktion von 30 %<br />

wurde erfüllt. Die Einführung neuer<br />

Prozesse wie das halbautomatische<br />

Auflegeverfahren und der Einsatz<br />

neuer Materialien ermöglichen eine<br />

wesentlich wirtschaftlichere Fertigung<br />

der einzelnen Komponenten.<br />

Als besonders wichtige Meilensteine<br />

des VITAL-Projekts sind aus<br />

Sicht der <strong>FACC</strong> die termingerechte<br />

Herstellung und erfolgreiche Erstmusterabnahme<br />

des ersten äußeren<br />

Rings sowie die Installation des<br />

Rings und der Aufhängung im Zuge<br />

der Assemblierung der gesamten<br />

kalten Bypass-Struktur bei Volvo<br />

Aero zu nennen. (vgl. Fig. 3). >><br />

<strong>FACC</strong> IOR & EM’s<br />

Fig. 3: Das F&E-Team von <strong>FACC</strong> nach dem Entformen des ersten äußeren Rings (links) und das Volvo Aero-Team mit der assemblierten<br />

kalten Bypass-Structure (rechts)


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

ÖKOEFFIZIENTE<br />

PRODUKTION:<br />

Umweltschutz bei betrieblichen Abläufen<br />

>> Umweltschutz ist ein fixer<br />

Bestandteil in der Unternehmenskultur<br />

von <strong>FACC</strong>, die dabei die Strategie<br />

der kontinuierlichen Verbesserung<br />

verfolgt und danach trachtet,<br />

die Umwelteffizienz ihrer Produktionsanlagen<br />

stetig zu optimieren. An<br />

alle Arbeitsprozesse werden strenge<br />

Umweltschutzkriterien angelegt.<br />

Zentrale Punkte sind<br />

nachhaltige, gelebte Abfallwirtschaft<br />

und Reststoffrecycling<br />

Reduzierung von Energie- und<br />

Wasserverbrauch<br />

Lärm- und Schadstoffreduktion<br />

und Gesundheitsschutz.<br />

Mit der Durchführung verschiedener<br />

Initiativen will <strong>FACC</strong> die<br />

schädlichen Auswirkungen auf die<br />

Umwelt minimieren. Viele dieser<br />

Maßnahmen konnten bereits erfolgreich<br />

und mit messbaren Verbesserungen<br />

umgesetzt werden. Andere<br />

Umweltschutzaktivitäten befinden<br />

sich in der Testphase mit den Zielvorgaben,<br />

Alternativen zu entwikkeln,<br />

die sich durch höhere Umweltverträglichkeit<br />

auszeichnen und<br />

gleichzeitig Sicherheit, Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit der Fertigungsmethoden<br />

und -prozesse sicherstellen.<br />

Beispiele sind:<br />

Recycling von PP- und PE-<br />

Folien<br />

Im Zuge des Abfallwirtschaftskonzeptes,<br />

das die Basis für eine ökologisch<br />

orientierte Betriebsführung ist<br />

und die abfallwirtschaftlichen Richtlinien<br />

hinsichtlich Vermeidung, richtiger<br />

Trennung, Wiederverwertung<br />

und ordnungsgemäßer Entsorgung<br />

festsetzt, hat <strong>FACC</strong> Maßnahmen<br />

gesetzt, die die Wiederverwertung<br />

von Kunststofffolien forciert. Dabei<br />

werden einerseits Folien im Produktionsprozess<br />

(Kernetransport)<br />

mehrmals verwendet, andererseits<br />

PP- und PE-Folien nicht wie bisher<br />

entsorgt, sondern getrennt gesammelt<br />

und dem Entsorgungsunternehmen<br />

als Recycling-Produkt zum<br />

Verkauf angeboten. In diesem Fall<br />

können wesentliche Abfallmengen –<br />

das Ziel ist eine Abfallreduktion von<br />

bis zu 50 % der Gesamtmenge –<br />

und somit auch Material- und Entsorgungskosten<br />

eingespart werden.<br />

Raumwärme zu 100 % aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

Die Versorgung mit Raumwärme<br />

erfolgt an allen vier Fertigungsstandorten<br />

der <strong>FACC</strong> durch Nutzung<br />

erneuerbarer Ressourcen. Das<br />

Verwaltungsgebäude und das Fertigungswerk<br />

in Ried werden zur Gänze<br />

aus dem Energieträger Biomasse<br />

beheizt. Die Raumwärme in den<br />

Fertigungswerken Ort und Reichersberg<br />

wird aus Erdwärme einer<br />

zentralen Geothermieanlage<br />

gewonnen. Mit Wärme aus erneuerbaren<br />

Energien leistet <strong>FACC</strong> einen<br />

wesentlichen Beitrag zur CO2-Ver meidung bei einer gleichzeitigen<br />

Senkung der Energiekosten.<br />

Wasserbasiertes Lacksystem<br />

Neben der quantitativen Abfallvermeidung<br />

spielt auch die qualitative<br />

Abfallvermeidung eine wichtige Rolle.<br />

In den letzten Jahren hat <strong>FACC</strong><br />

große Anstrengungen unternommen,<br />

gefährliche Einsatzstoffe<br />

durch weniger gefährliche oder<br />

nicht gefährliche Einsatzstoffe auszutauschen.<br />

Ein Beispiel dafür ist<br />

die Entwicklung einer neuen Lacktechnologie<br />

in der Herstellung von<br />

Flugzeuginnenraumkomponenten,<br />

die lösungsmittelhaltige Lacke<br />

durch wasserbasierte Lacke ersetzt.<br />

Dadurch kann die Emission von<br />

Lösungsmitteln erheblich reduziert<br />

werden.<br />

Lärmschutz<br />

Mit der Durchführung von gezielten<br />

Schallschutzmaßnahmen an den<br />

Außenanlagen wie Imissionsmessungen,<br />

Emissionsmessungen,<br />

Auswertungen der Messwerte,<br />

Erstellung von Prognosemodellen<br />

bis hin zur Umsetzung bzw. Abarbeitung<br />

von Maßnahmenprogrammen<br />

an einzelnen Anlagen wird seitens<br />

<strong>FACC</strong> eine nachhaltige Reduktion<br />

der Lärm- bzw. Umgebungsgeräusche<br />

angestrebt. >><br />

takeoff 7


8<br />

takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

BOEING:<br />

Verantwortliches Wachstum für eine<br />

globale Branche<br />

Die Luftfahrt wächst. Immer mehr Flugzeuge und immer mehr Passagiere erheben<br />

sich in die Luft. Unsere Branche führt daher einen wichtigen und offenen Dialog<br />

darüber, wie sie verantwortlich wachsen und gleichzeitig die Auswirkungen auf das<br />

globale Ökosystem weiter reduzieren kann.<br />

>> Als Branche ist es die Luftfahrt<br />

gewöhnt, Herausforderungen zu<br />

begegnen. Wir überwinden täglich<br />

technische Barrieren in unseren<br />

Bemühungen, unseren Kunden<br />

neue Innovationen anzubieten und<br />

gleichzeitig unsere geschäftlichen<br />

Aktivitäten unter dynamischen und<br />

anspruchsvollen Marktbedingungen<br />

voranzuführen. Zusätzlich zu Treib-<br />

stoffpreisen in Rekordhöhe stehen<br />

wir nun vor einer neuen Her -<br />

ausforderung: Kohlendioxid (CO2 )-<br />

Emis sionen zu senken. Bei Boeing<br />

be ginnt das Engagement für die<br />

Umwelt in der Forschung und Entwicklung.<br />

Wir stellen sicher, dass<br />

unsere Umweltstrategie klare, präzise<br />

Zielvorgaben hat. Während wir<br />

diese Probleme aktiv angehen,<br />

Boeing-Labortechnikerin Julie Eberley führt im Boeing Commercial Airplanes Fuels and Lubricants<br />

Test Laboratory in Seattle (Washington) automatisierte Gefrier-Punkt-Versuche an Treibstoffproben<br />

durch. Im Rahmen ihrer Umweltinitiative testet Boeing Biokraftstoffe der zweiten Generation, um<br />

alternative erneuerbare Energiequellen für die Luftfahrt zu entwi c keln.<br />

müssen wir die Notwendigkeit einer<br />

besseren Umweltleistung mit dem<br />

reibungslosen Transport von Menschen<br />

und Gütern um die Welt in<br />

Einklang bringen<br />

Durch die Einführung neuer, fortschrittlicher<br />

Maschinen wie der 787<br />

Dreamliner und der 747-8 Intercontinental<br />

sind wir gut aufgestellt, um<br />

deutliche Reduktionen in Lärm- und<br />

Treibstoffemissionen zu erreichen<br />

und den Fluggästen zu zeigen, dass<br />

die Luftfahrt ihren Beitrag leistet.<br />

Solches Engagement für Innovation<br />

sollte helfen, Schuldgefühle beim<br />

Fliegen, die in manchen Ländern<br />

entstanden sind, zu besänftigen.<br />

In anderen Technologiebereichen<br />

trägt Boeing dazu bei, die Branche<br />

zur Marktreife einer neuen Generation<br />

von nachhaltigen, pflanzlichen<br />

Energiequellen zu führen, die einen<br />

geringeren CO2-Fußabdruck hinterlassen<br />

und nicht mit Nahrungsmitteln<br />

um Agrarflächen konkurrieren.<br />

Diese neuen Biotreibstoffe bzw.<br />

Biojets bieten signifikante Vorteile,<br />

wenn man den gesamten Lebenszyklus<br />

in Betracht zieht. Pflanzen,<br />

die als Energiequellen genützt werden,<br />

absorbieren selbst CO2 , während<br />

sie wachsen. Das bedeutet,<br />

dass diese Treibstoffe, die mit nachhaltigen,<br />

nachwachsenden Mitteln<br />

hergestellt werden, die Abhängigkeit<br />

der Luftfahrt von fossilen Treibstoffen<br />

reduzieren und gleichzeitig<br />

eine 50 – 80%ige CO2-Reduktion


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

über ihren gesamten Lebenszyklus<br />

hinweg bieten. Das ist ein ungeheurer<br />

Forschritt für die Branche und<br />

ihre Fähigkeit, Destinationen zu<br />

unterstützen, deren Bruttoinlandsprodukt<br />

stark von Tourismus, Handel<br />

und Luftfahrt abhängig ist.<br />

Wir haben bereits den ersten<br />

kommerziellen Biosprit-Flug durchgeführt,<br />

um die technische Machbarkeit<br />

unter Beweis zu stellen, und<br />

haben bekannt gegeben, dass zwei<br />

weitere geplant sind. Zusätzlich<br />

fand jüngst der erste Flug mit einer<br />

Boeing-Maschine statt, die mit sauberer,<br />

leiser Wasserstoffzellentechnologie<br />

angetrieben wird. Aber<br />

Lösungen brauchen Zeit und während<br />

es noch fünf bis sieben Jahre<br />

dauern wird, bis Biosprit-Lösungen<br />

für die kommerzielle Nutzung bereit<br />

stehen werden (auf kommerzielle<br />

Treibstoffzellen müssen wir sogar<br />

noch länger warten), werden die<br />

technologischen Grundlagen für<br />

ihre Anwendung heute schon<br />

gelegt.<br />

takeoff 9<br />

Boeing Research & Technology Europe führte im Februar und März 2008 drei Testflüge mit einem<br />

bemannten Flugzeug durch, das mit Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben wurde. Eine Brennstoffzelle<br />

ist eine galvanisch-mechanische Zelle, die Wasserstoff direkt in Elektrizität und Wärme<br />

umwandelt, ohne dass dabei Verbrennungsrückstände wie zum Beispiel Kohlendioxid entstehen. Diese<br />

Entwicklung ist ein Beispiel dafür, wie Boeing Forschungsarbeit zur Verbesserungen der Umweltleistung<br />

zukünftiger Produkte der Luft- und Raumfahrt leistet.<br />

Dieses emotionale Thema betrifft<br />

uns persönlich und wir haben alle<br />

einen Beitrag zu leisten. Die Menschen<br />

möchten sich frei um die<br />

ganze Welt bewegen können, ohne<br />

irregeleitete Schuldgefühle aufgebürdet<br />

zu bekommen. Erst wenn wir<br />

Fehlinformationen durch Fakten,<br />

Daten und innovative technische<br />

Lösungen ersetzen, werden wir<br />

sagen können, dass wir ein wesentliches<br />

Teilchen im Klimawandel-<br />

Puzzle gelöst haben. Die Luftfahrtindustrie<br />

schreitet mit großen<br />

Schritten voran und Boeing wird<br />

weiter seinen Beitrag leisten, um ein<br />

guter ökologischer Steward zu sein<br />

und sein Engagement durch konkrete<br />

Maßnahmen unter Beweis zu<br />

stellen. >><br />

Um die Entwicklung von Biokraftstoffen für Flugzeuge voranzutreiben, betreibt Boeing in Zusammenarbeit<br />

mit dem Hawaii Agriculture Research Center intensive Forschungen mit dem Jatropha-<br />

Busch, einer nachwachsenden, Non-Food-Pflanze der zweiten Generation, die über ein hohes Potenzial<br />

zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen verfügt.


10<br />

takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

AIRBUS<br />

setzt sich für nachhaltige Luftfahrt ein –<br />

Gesamter Produkt-Lebenszyklus im Fokus<br />

Seit seiner Gründung hat Airbus laufend Innovationen eingeführt, die zur Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit seiner zivilen Flugzeuge und zur Reduktion der Umweltauswirkungen<br />

während der Herstellung und im Betrieb beitragen. Das jüngste umweltfreundliche Produkt<br />

des Unternehmens, das Langstrecken-Großraumflugzeug A380, ist leiser als seine Vorgänger,<br />

verbraucht weniger als drei Liter Treibstoff pro Passagier auf 100 km und erzeugt<br />

weniger CO 2 pro Passagier. Dieses moderne Flugzeug mit zwei durchgängigen Passagierdecks<br />

bietet eine höhere Wertschöpfung bei gleichzeitig geringer Umweltbelastung. Auch<br />

die zukünftige A350 XWB wird mit dem niedrigsten Treibstoffverbrauch und den geringsten<br />

Lärm-, Stickstoff- und CO 2-Emissionen in ihrer Kategorie neue Maßstäbe setzen.<br />

ISO 14001<br />

Umweltmanagement<br />

Letztes Jahr erhielt Airbus als<br />

erstes Unternehmen in der<br />

>><br />

Luftfahrtindustrie die ISO 14001<br />

Um weltzertifizierung für alle Produktionsstätten<br />

und Produkte des<br />

Unternehmens. Airbus wendet eine<br />

durchgängige Lebenszyklusstrategie<br />

an und überwacht die Umweltauswirkungen<br />

seiner Verfahren und<br />

Produkte von der Wiege bis zur<br />

Bahre auf allen Ebenen.<br />

Diese Art der Ökobilanz umfasst<br />

auch Recycling und Entsorgung am<br />

Ende des Lebenszyklus. Zu diesem<br />

Zweck hat Airbus am Flughafen Tarbes<br />

ein technisches Zentrum eingerichtet,<br />

in dem Verfahren für die<br />

Außerbetriebnahme und das Recycling<br />

einer A300B4 im Rahmen des<br />

PAMELA (“Process for Advanced<br />

Management of End of Life of Aircraft“)-Programms<br />

getestet werden.<br />

Dieses Projekt hat bewiesen, dass<br />

bis zu 85 Prozent der Bestandteile<br />

von Flugzeugen wiederverwendet,<br />

wiederverwertet oder zurückgewonnen<br />

werden können. Airbus<br />

arbeitet derzeit an der Umsetzung<br />

eines größeren industriellen Programms<br />

in Partnerschaft mit bedeutenden<br />

Unternehmen wie Suez-<br />

SITA oder Safran mit dem Ziel, ein<br />

Airbus-Referenzzentrum für Entsorgung<br />

zu schaffen.<br />

Unterstützung für ACARE,<br />

CleanSky und SESAR<br />

Airbus leitet den Bereich “Smart<br />

Fixed Wing Aircraft – Integrated<br />

Technology Demonstrator“ im Rah-<br />

men des europäischen Clean Sky-<br />

Forschungs- und Technologieprogramms.<br />

Dieses soll zu weiteren<br />

Innovationen für ein ”grünes“ Flugzeug<br />

der Zukunft führen. Mit einem<br />

Gesamtbudget von 1,6 Mrd. Euro<br />

für die Dauer von sieben Jahren ist<br />

Clean Sky eines der größten Forschungs-<br />

und Technologieprogramme,<br />

die die Europäische Union je<br />

finanziert hat. Das Smart Fixed<br />

Wing Aircraft-Programm wird zu<br />

einer Gesamtreduktion der CO2- Emissionen um 10 bis 20 Prozent<br />

beitragen.<br />

Außerdem sollen alle Technologien,<br />

die innerhalb des Projektes<br />

entwickelt werden, einen bedeutenden<br />

Beitrag zum Erreichen der<br />

ACARE 2020-Ziele leisten, die unter<br />

anderem eine Senkung der Lärm-


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

und CO2 –Emissionen und des<br />

Treibstoffverbrauchs um 50 Prozent<br />

sowie eine Reduktion der Stickstoffemissionen<br />

um 80 Prozent vorsehen.<br />

Die Clean Sky-Forschung von<br />

Airbus beschäftigt sich auch mit der<br />

Verbindung der neuen Tragfläche<br />

mit den sparsamsten und innovativsten<br />

neuen Triebwerken. Die Nutzung<br />

der potentiellen Vorteile neuer<br />

Triebwerkskonzepte wie CROR<br />

(Counter Rotating Open Rotor –<br />

gegenläufiger offener Rotor) setzt<br />

ein grundlegendes Umdenken bei<br />

der Flugzeugarchitektur voraus.<br />

Clean Sky wird auch die Technologien<br />

einbeziehen, die in einem<br />

anderen europäischen Programm,<br />

SESAR (”Single European Sky Air<br />

Traffic Management Research“),<br />

entwickelt werden und die gesamten<br />

im Betrieb entstehenden CO2 –<br />

Emissionen um bis zu 10 Prozent<br />

senken sollen. Airbus bildet<br />

gemeinsam mit EADS und Thales<br />

die Leitung der so genannten Air<br />

Traffic Alliance ATA, die den täglichen<br />

Betrieb abwickelt. Rund fünfzig<br />

weitere Unternehmen und Verbände<br />

wie z.B. die IATA und Eurocontrol<br />

sind aktiv beteiligt. Airbus<br />

trägt mit seinem technischen Knowhow<br />

dazu bei, das Flugverkehrsmanagementsystem<br />

der Zukunft so<br />

effizient wie möglich zu gestalten.<br />

Eine weitere Umweltinitiative im<br />

Einklang mit den ACARE-Zielen ist<br />

der Einsatz eines auf Wasserstoff<br />

und Sauerstoff basierenden Brennstoffzellensystems<br />

im Flug. Die innovative<br />

Energiequelle wurde erstmals<br />

an Bord eines Zivilflugzeuges zum<br />

Betrieb der hydraulischen und elektrischen<br />

Backup-Systeme eingesetzt.<br />

Der im Februar 2008 durchgeführte<br />

Test trägt zur aktuellen Erforschung<br />

des potenziellen Nutzens<br />

und der ökologischen Vorteile der<br />

Brennstoffzellentechnologie und der<br />

emissionsfreien Energieerzeugung<br />

in der Zivilluftfahrt bei.<br />

Alternative Treibstoffe<br />

Airbus ist auch mit vollem Engagement<br />

an der Entwicklung alternativer<br />

“grüner” Treibstoffe beteiligt.<br />

Im November 2007 unterzeichneten<br />

Airbus, Qatar Airways, Qatar Petro-<br />

leum, Qatar Fuels, Qatar Science &<br />

Technology Park, Rolls-Royce und<br />

Shell International Petroleum Company<br />

Limited eine Vereinbarung zur<br />

Erforschung der Umweltentlastung<br />

durch den Einsatz von Gas-to-<br />

Liquid-Flugzeugkraftstoffen (GTL).<br />

Ein erster Schritt eines langfristigen<br />

Programms, das die schrittweise<br />

Einführung von fortschrittlichen<br />

Treibstoffen zum Ziel hat, wurde<br />

Anfang 2008 gesetzt. Zum ersten<br />

Mal in der Geschichte der kommerziellen<br />

Luftfahrt flog ein ziviles Flugzeug,<br />

und zwar ein Airbus A380 mit<br />

Rolls-Royce-Triebwerken, mit einer<br />

Treibstoffmischung aus herkömmlichem<br />

Jet-Treibstoff und von Shell<br />

geliefertem GTL.<br />

Außerdem ist Airbus eine Partnerschaft<br />

mit Honeywell Aerospace,<br />

UOP, einem Honeywell-Unternehmen,<br />

International Aero Engines<br />

(IAE) und JetBlue Airways eingegangen,<br />

um die Entwicklung eines<br />

nachhaltigen Biotreibstoffs der<br />

zweiten Generation für die Zivilluftfahrt<br />

voranzutreiben.<br />

Die gemeinsamen Aktivitäten der<br />

mitwirkenden Unternehmen werden<br />

zur Entwicklung regenerativer Energietechnologien<br />

für die Umwandlung<br />

von Pflanzen- und Algenölen in<br />

Flugzeugkraftstoffe beitragen und<br />

Erkenntnisse liefern, welche Hindernisse<br />

bei der Zulassung derartige<br />

Kraftstoffe durch die Normungsinstitutionen<br />

zu überwinden sind. Solche<br />

Biomassekraftstoffe, die nicht<br />

aus Kulturpflanzen für die Nahrungsmittelproduktion<br />

gewonnen<br />

werden, sind dafür bekannt, dass<br />

sie über ihren Lebenszyklus bessere<br />

Emissionen aufweisen als herkömmliches<br />

Kerosin.<br />

Das sind nur einige der zahlreichen<br />

Entwicklungen, die das hohe Engagement<br />

von Airbus unterstreichen,<br />

Werte eines ökoeffizienten Unternehmens<br />

in seine Unternehmenskultur<br />

zu integrieren. Dabei wird Airbus<br />

seinen Kunden auch weiterhin die<br />

bes ten Flugzeuge mit der allerbes -<br />

ten Technologie bereitstellen. Das er -<br />

möglicht es unserer Branche, erfolgreich<br />

zu bleiben und gleichzeitig eine<br />

höhere Wertschöpfung bei geringerer<br />

Umweltbelastung zu schaffen.<br />

takeoff 11<br />

Das PAMELA (Process for Advanced Management of End<br />

of Life of Aircraft)–Projekt von Airbus beweist, dass 85 %<br />

der Bestandteile eines Flugzeugs wieder verwendet,<br />

wieder verwertet oder rückgewonnen werden können.<br />

Keine Emissionen: Airbus arbeitet seit 2005 an der Brennstoffzellentechnologie<br />

gemeinsam mit Michelin und DLR.<br />

Die einzigen Nebenprodukte der Technologie sind Wasser<br />

und Wärme.<br />

Der erste Flug eines kommerziellen Flugzeugs von Airbus,<br />

das mit bereits an einigen Orten ausreichend verfügbarem,<br />

sauberem Gas-to-Liquid (GTL)-Treibstoff angetrieben wird,<br />

ebnet den Weg für eine zukünftige Einführung von Biomassto-Liquid<br />

(BTL)-Biokraftstoffen der zweiten Generation.


12<br />

takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

POWERING<br />

A BETTER WORLD:<br />

Umweltfreundliche Rolls-Royce Triebwerke<br />

Die kontinuierliche Reduktion von Emissionen und Lärm bleibt ein entscheidender<br />

Faktor in der Entwicklung der zukünftigen Generationen von Flugzeug-Strahl -<br />

triebwerken. Doch Antriebe zu konzipieren, die sowohl optimale Leistungen als<br />

auch geringe Emissionen erzielen, stellt eine der größten Herausforderungen für<br />

Luft fahrtingenieure dar.<br />

>> Erhöhte Temperaturen ver bes -<br />

sern den thermodynamischen Kreis -<br />

prozess und erhöhen die Ausnützung<br />

des zugeführten Treibstoffes.<br />

Seit den 1960er Jahren hat sich der<br />

Treibstoffverbrauch pro Passagier<br />

aufgrund optimierter Triebwerks -<br />

technologien und gewichtssparender<br />

Flugzeugkonzepte mehr als halbiert<br />

– diese Entwicklung hat einen<br />

direkten Nutzen für die Reduktion<br />

des CO2-Ausstoßes. Allerdings haben erhöhte Verbrennungstemperaturen<br />

auch nachteilige<br />

Effekte, die es zu verbessern<br />

gilt. Bei sehr hohen Temperaturen<br />

entstehen durch die chemische Verbindung<br />

von Stickstoff mit Sauerstoff,<br />

die beide in der Atmosphäre<br />

vorkommen, die sogenannten Stick -<br />

oxide (NOx), die im Abgasstrahl freigesetzt<br />

und die Entstehung von<br />

saurem Regen sowie die Bildung<br />

von Ozon und in weiterer Folge von<br />

Smog in Bodenhöhe fördern. Je<br />

höher die Triebwerksgastemperatur<br />

und je länger Sauerstoff und Stickstoff<br />

in diesem Gas hohen Temperaturen<br />

ausgesetzt sind, desto größer<br />

ist daher auch die Emission von<br />

NOx.<br />

Fortschrittliche Verbrennungstechnologie<br />

beschäftigt sich bereits<br />

seit längerem mit dieser Thematik.<br />

Nebenprodukte im Abgasstrahl<br />

eines modernen Flugtriebwerkes<br />

wie Ruß, Rauch, unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />

und Kohlenmonoxid<br />

konnten praktisch gänzlich eliminiert<br />

werden. Auch die Emission<br />

von Stickoxiden konnte weiter reduziert<br />

werden. Dafür sorgt vor allem<br />

eine wirksame Brennkammergestaltung,<br />

die das Luft/Treibstoffgemisch<br />

am un günstig langen Verweilen an<br />

den heißesten Brennkammerbereichen<br />

hindert und Temperaturspitzen<br />

im Gas abmindert.<br />

Große Fortschritte hat die Luftfahrtindustrie<br />

in den letzten dreißig<br />

Jahren bei der Lärmreduktion ge -<br />

macht. Um rund 20 dB – eine Verminderung<br />

um das Vierfache – wurde<br />

der Lärmpegel von Flugzeugen<br />

in diesem Zeitraum durch den Einsatz<br />

verbesserter Technologien ge -<br />

senkt. Da die Anzahl der Flugzeuge<br />

stark zunehmen wird, wird verstärkt<br />

regulatives Augenmerk auf die<br />

Lärmemission sowohl in der Startals<br />

auch Landephase gelegt. Die<br />

neue Generation von speziell ver -<br />

wundenen und gepfeilten Fan -<br />

schaufeln, wie sie Rolls-Royce bei<br />

den Triebwerken Trent 900 für den<br />

A380 und Trent 1000 für die Boeing<br />

787 einsetzt, leisten zusammen mit<br />

neuartigen Konzepten der Triebwerksverkleidungen<br />

einen wichtigen<br />

Beitrag zur weiteren Lärmminderung.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Die ständige Weiterentwicklung<br />

der Gasturbinen-Technologie hat<br />

seit den 1960er Jahren erhebliche<br />

Verbesserungen gebracht. Die Forderung<br />

nach einer kontinuierlichen<br />

Reduktion der Kosten und Umweltbelastungen<br />

machen jedoch unter<br />

Umständen eine Abkehr von der<br />

konventionellen, an ihre Grenzen<br />

stoßenden Gasturbinen-Architektur<br />

notwendig. Das Trent 1000 – das<br />

Launch-Triebwerk der Boeing 787 –<br />

zum Beispiel verfügt als „more<br />

electric engine“ über zusätzliche<br />

elektrische Systeme, die sich in<br />

bestimmten Flugphasen in deutlich<br />

geringerem Treibstoffverbrauch –<br />

und damit niedrigeren Emissionen –<br />

auswirken. Weitere grundlegende<br />

Änderungen sind die Abschaffung<br />

des pneumatischen Systems und<br />

die Umstellung auf Energieerzeugung<br />

durch ins Triebwerk integrierte<br />

Generatoren. Der dadurch ermöglichte<br />

Einsatz von berührungslosen<br />

Elektro-Mag netlagern (ähnlich dem<br />

Magnet schwebebahn-System)<br />

könn te es letztlich ermöglichen, das<br />

herköm mliche Trieb werks schmieröl-<br />

Sys tem gänzlich zu ersetzen.<br />

Rolls-Royce macht weiterhin<br />

gute Fortschritte im Hinblick auf die<br />

Erreichung der internationalen Ziele,<br />

die im Jahr 2000 vom europaweiten<br />

Advisory Council for Aeronautics<br />

Research (ACARE) in einer gemeinsamen<br />

Technologieagenda formuliert<br />

worden sind. Schwerpunkte der<br />

Agenda sind die Halbierung der<br />

Lärmemissionen und eine Reduktion<br />

der NOx-Emissionen um 80 Prozent<br />

bis zum Jahr 2020.<br />

Unabhängig davon, ob Flugzeughersteller<br />

und Kunden eine<br />

weitere Optimierung der Gasturbinen-Technologie<br />

oder aber Schritte<br />

in eine grundlegend neue Richtung<br />

fordern, werden zukünftig neue Entwicklungen<br />

auf einem idealen<br />

Zusammenwirken wirtschaftlicher<br />

und ökologischer Bedingungen<br />

sowie technischer Machbarkeit<br />

Enviro.aero<br />

clearer vision cleaner skies<br />

Über die Auswirkungen der Luftfahrt<br />

auf die Umwelt kursieren viele<br />

Mythen und Unwahrheiten. Die<br />

gesamte Luftfahrtindustrie steht<br />

derzeit wegen ihres Beitrages zum<br />

Klimawandel stark unter Kritik und<br />

viele der positiven Schritte, die<br />

von der Industrie zur Senkung der<br />

Emissionen gesetzt werden, bleiben<br />

unbeachtet.<br />

Dies ist der Grund, warum die<br />

Air Transport Action Group (ATAG),<br />

der einzige weltweite Industrieverband,<br />

der Organisationen und<br />

Unternehmen quer durch die Luftverkehrsbranche<br />

vereint, die Initiative<br />

Enviro.aero entwickelt hat. Die<br />

Initiative hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

sich den Gegnern der Industrie zu<br />

stellen und das Gleichgewicht in<br />

der öffentlichen Debatte über die<br />

Luftfahrt und die Umwelt wieder<br />

basieren. Was auch immer die<br />

Zukunft bringt, das Streben, Mehrwert<br />

durch innovative technische<br />

Lösungen zu erbringen, bleibt wichtiger<br />

denn je.


16 14 TAKEOFF takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

NEUPROJEKT<br />

Cabin Lining für Phenom 300<br />

>> Embraer hat <strong>FACC</strong> im März 2008<br />

mit der Fertigung verschiedener<br />

Kabinenelemente für das<br />

Geschäftsreiseflugzeug Phenom<br />

300 beauftragt. Der Vertrag beinhaltet<br />

die Herstellung der Seiten-, Dekken-<br />

und Dadopaneele, der Armlehnen,<br />

Fenster, Fußböden und Cockpitverkleidung<br />

sowie der Verkleidungen<br />

des vorderen und hinteren<br />

Frachtraumes. Die Auslieferung der<br />

ersten Komponenten wird im<br />

August 2008 vonstattengehen.<br />

Neben dem Phenom 300 stattet<br />

<strong>FACC</strong> auch die Modelle Phenom 100<br />

und Lineage 1000 mit gewichtssparenden<br />

Interieurbauteilen aus.<br />

Die Phenom-Familie von Embraer<br />

hat sich innerhalb kurzer Zeit zu<br />

einem Verkaufsschlager entwickelt.<br />

Bereits über 750 Bestellungen der<br />

beiden Leichtjets Phenom 100 und<br />

300 zählt Embraer in seinen Auftragsbüchern.<br />

Der Erstflug der Phenom<br />

300 – er ist das größere<br />

Schwestermodell der Phenom 100<br />

und kann mit einer maximalen Reisegeschwindigkeit<br />

von Mach 0,78<br />

eine Strecke von bis zu 3.334 Kilo-<br />

metern zurücklegen – fand Ende<br />

April statt. Die Indienststellung des<br />

Geschäftsreiseflugzeuges ist für die<br />

zweite Hälfte 2009 geplant.<br />

Die Phenom 300 bietet in der<br />

großzügig dimensionierten Kabine<br />

bis zu sieben Passagieren hohen<br />

Reisekomfort. Das luxuriöse<br />

Gesamtdesign und die großen Fenster<br />

erzeugen ein offenes, Licht<br />

durchströmtes Raumgefühl. Mit<br />

dem reichen Farb- und Materialprogramm<br />

steht dem Käufer ein vielfältiges<br />

Gestaltungsangebot zur Verfü-


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

3 FRAGEN AN …<br />

Fritz Entholzer,<br />

der in seiner Funktion als Program<br />

Manager Development von <strong>FACC</strong><br />

neben diesem Neuprojekt auch die<br />

beiden laufenden Embraer Projekte<br />

für Teile der Kabine des Lineage<br />

1000 und Phenom 100 erfolgreich<br />

abgewickelt hat.<br />

take off: Embraer ist der jüngste<br />

Kunden von <strong>FACC</strong>. Mit dieser<br />

Beauftragung weitet <strong>FACC</strong> nicht nur<br />

gung. Für die komplette Endausfertigung<br />

in den verschiedenen Gestaltungsoptionen<br />

ist <strong>FACC</strong> verantwortlich.<br />

Die Interieurkomponenten werden<br />

je nach Kundenwunsch von<br />

<strong>FACC</strong> mit exklusiven Stoffen und<br />

Ledermaterialen ausgestattet und<br />

einbaufertig an das Embraer Werk<br />

in Gavião Peixoto geliefert. In der<br />

die noch sehr kurze Zusammenarbeit<br />

mit unserem brasilianischen<br />

Kunden aus, sondern sie ist auch<br />

Manifest des Vertrauens, das<br />

Embraer in <strong>FACC</strong> setzt. Worin liegen<br />

die Herausforderungen in diesem<br />

neuen Projekt?<br />

Fritz Entholzer: Die Auswahl der<br />

<strong>FACC</strong> spiegelt deutlich das Vertrauen<br />

wider, das Embraer in unser<br />

Unternehmen und unsere engagierten<br />

Mitarbeiter hat. Dieses Programm<br />

bietet ein großes Potenzial<br />

für die Zukunft und positioniert uns<br />

am Markt noch stärker als einen<br />

bedeutenden Spezialisten für Flugzeuginteriors.<br />

Es ist eine Ehre, ein<br />

Mitglied des Phenom 300-Teams zu<br />

sein. Das Projekt ist eine Herausforderung,<br />

da wir für die Definition der<br />

Materialien, Prozesse und die von<br />

uns erarbeiteten Design-Inputs nur<br />

eine sehr kurze Zeitspanne zur Verfügung<br />

hatten. Auch die weiteren<br />

Meilensteine in der Entwicklung<br />

sind mit einem sehr knappen Zeitplan<br />

verbunden. Wir sind aber aufgrund<br />

unserer guten Performance in<br />

den Entwicklungs-Fachbereichen<br />

auf Terminplan.<br />

take off: Wie ist Ihre Erfahrung in<br />

der Zusammenarbeit mit dem neuen<br />

Kunden Embraer?<br />

Fritz Entholzer: Bei den Projekten<br />

Phenom 100 und Lineage 1000<br />

konnten wir bereits sehr gute Erfah-<br />

Fertigung der Bauteile bewähren<br />

sich die modernen Technologien<br />

und das hohe Maß an Automatisierung<br />

bei <strong>FACC</strong>, die – als weiteres<br />

Plus – die Produktionsprozesse<br />

effizienter und kos tenoptimierter<br />

gestalten.


16 TAKEOFF takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

2000. WINGLET<br />

für eine Boeing 737 gefertigt<br />

>> Anfang März feierte <strong>FACC</strong> mit<br />

der Auslieferung des 2.000sten<br />

Paares Blended Winglets an Boeing<br />

Seattle ein Jubiläum. <strong>FACC</strong> hatte im<br />

Jahr 2002 die Produktion von aerodynamischen,<br />

treibstoffsparenden<br />

Flügelspitzen für die Boeing 737-<br />

Next Generation aufgenommen.<br />

Seither ist die Fertigungsrate kontinuierlich<br />

gestiegen und liegt derzeit<br />

bei einer Rate von drei Paar Win-<br />

glets pro Tag. <strong>FACC</strong> produziert für<br />

den US-Kunden Aviation Partners<br />

Boeing die Flügelspitzen für die<br />

Flugzeugmodelle Boeing 737-700,<br />

-800, Boeing Business Jets und<br />

Boeing 757-200 sowie für den Kunden<br />

Boeing Seattle für die 737-<br />

900ER. Insgesamt liegen bei <strong>FACC</strong><br />

Bestellungen für knapp 2.200 Flugzeugausstattungen<br />

von über 100<br />

Fluglinien auf.<br />

Die Umwelt profitiert<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Winglets wölben sich Blended Winglets<br />

am Ende des Tragflügels in<br />

einer weichen Kurve nach oben. Sie<br />

sind 2,40 m hoch und verjüngen<br />

sich von 1,20 m am Fuß auf 60 cm<br />

an der ebenfalls weich abgerundeten<br />

Spitze. Ein Winglet wiegt nur<br />

knapp über 50 kg. Durch High-<br />

Tech-Bauweise aus kohlefaserverstärktem<br />

Kunststoff, Aluminium und<br />

Titan und innovative Produktionsprozesse<br />

kann <strong>FACC</strong> das niedrige<br />

ERSTE FLÜGELKOMPONENTEN<br />

für P-8 Poseidon geliefert<br />

>> <strong>FACC</strong> hat im März 2008 die<br />

ersten Flügelbauteile für das maritime<br />

Aufklärungsflugzeug P-8 Poseidon<br />

der US-Navy an das Boeing-<br />

Werk in Renton, Washington geliefert.<br />

Im Rahmen des Vertrages für<br />

die Systementwicklung und Prototypenfertigung<br />

im P-8A Programm<br />

wird <strong>FACC</strong> die Vorderkanten und<br />

unteren Verkleidungsteile des Flügels<br />

für fünf Testflugzeuge produzieren,<br />

drei davon werden für Flugtests,<br />

zwei für Bodentests verwendet.<br />

Als Derivativ des zivilen Passagierflugzeugs<br />

Boeing 737-800 wird<br />

die P-8 Poseidon von Boeing für die<br />

Gewicht und die erforderliche<br />

Festigkeit erreichen. Die spezielle<br />

aerodynamische Konstruktion der<br />

Winglets reduziert die Energie verzehrenden<br />

Luftwirbel am Flügel drastisch.<br />

Dadurch wird für den Antrieb<br />

des Flugzeuges weniger Energie<br />

benötigt. Kraftstoffverbrauch und<br />

Schadstoffemissionen einer mit<br />

Winglets ausgestatteten Boeing 737<br />

werden um bis zu 5 Prozent vermindert.<br />

Dies bedeutet eine messbare<br />

Verringerung der Umweltbelastung<br />

und erhebliche Einsparungen der<br />

Fluggesellschaften bei den<br />

Betriebskosten. Ein Vorteil, der in<br />

Anbetracht steigender Rohöl-Preise<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Zusätzlich wird das Startverhalten<br />

optimiert. Der Steigflug ist mit Blended<br />

Winglets steiler, die dadurch<br />

verringerte Rollstrecke vom Start<br />

und die verkürzte Startphase haben<br />

zur Folge, dass die Lärmbelastung<br />

durch startende Flugzeuge be -<br />

trächtlich sinkt.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

ARJ21:<br />

<strong>FACC</strong> liefert erste komplette Passagierkabine<br />

Im März 2004 war <strong>FACC</strong> von dem chinesischen Flugzeughersteller ACAC mit der<br />

Entwicklung und Fertigung der Innenausstattung des Regionalflugzeugs ARJ21<br />

beauftragt worden.Vier Jahre später erfüllt <strong>FACC</strong> Mitte 2008 mit der Erstaus lieferung<br />

der kompletten Kabine einen wichtigen Programmmeilenstein.<br />

>> <strong>FACC</strong> lieferte die erste Kabinenausstattung<br />

zu AVIC I Commercial<br />

Aircraft Co., Ltd (ACAC) nach<br />

Shanghai, wo die Endmontage des<br />

chinesischen Regionalflugzeuges<br />

stattfindet. Das Auftragspaket beinhaltet<br />

eine Vielzahl verschiedener<br />

Komponenten von den Verkleidungen<br />

des Cockpits über Gepäckablagefächer,<br />

Decken-, Wand- und<br />

Bodenpaneele bis hin zu den Ausstattungen<br />

wie Küchen, Stauräumen,<br />

Toiletten und Waschräumen.<br />

Das von <strong>FACC</strong> entwickelte und<br />

gefertigte Interior besticht durch<br />

modernes Design und bietet den<br />

Passagieren maximalen Komfort<br />

durch größeren Raum und optimale<br />

Akustik. Ein Schwerpunkt der großteils<br />

abgeschlossenen Entwicklungsarbeit<br />

von <strong>FACC</strong> lag auch in<br />

der Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung<br />

in der Serienfertigung.<br />

Die aufwendigen Qualifizie-<br />

rungs- und Zertifizierungsprozesse<br />

(Flammability, Statik und Lebensdauertests)<br />

werden voraussichtlich<br />

bis Mitte 2008 abgeschlossen sein.<br />

Der ARJ21 – „Advanced Regional<br />

Jet for the 21st Century“ ist das<br />

erste düsenbetriebene Regionalflugzeug,<br />

das vollständig in der<br />

Volksrepublik China entwickelt wurde<br />

und dort gebaut wird. Das Flugzeugprogramm<br />

wurde 2002 gestartet.<br />

Es ist speziell auf den chinesischen<br />

Markt zugeschnitten und<br />

wird sowohl auf Mittel- als auch<br />

Kurzstrecken eingesetzt werden.<br />

Vorrangig soll es kostengünstig die<br />

Nebenflugstrecken mit geringeren<br />

Passagierzahlen im Westen Chinas<br />

bedienen. Der Jungfernflug des<br />

Basismodells ARJ21-700 mit bis zu<br />

90 Sitzen in zwei Klassen ist im dritten<br />

Quartal 2008 vorgesehen. Die<br />

Indienststellung plant ACAC für<br />

September 2009.


16 18 TAKEOFF takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

EUROCOPTER EC135:<br />

Hubschrauber mit <strong>FACC</strong>-Bauteilen im Polizeieinsatz<br />

Mit der Auslieferung von vier neuen Hubschraubern des Typs Eurocopter EC135 an<br />

das Bundesministerium für Inneres kehren <strong>FACC</strong>-Bauteile zurück nach Österreich.<br />

<strong>FACC</strong> fertigt für den EC135 sämtliche Kabinenverkleidungen, die aus fortschrittlichen<br />

Faserverbundmaterialien hergestellt werden.<br />

>> Innenminister Günther Platter hat<br />

im Mai vier neue Eurocopter EC135<br />

an die österreichische Flugpolizei<br />

übergeben – drei der zweimotorigen<br />

Leichthubschrauber traten in der<br />

Flugeinsatzstelle in Innsbruck, einer<br />

in Wien-Schwechat ihren Dienst an.<br />

Erstmals zum Einsatz kamen die<br />

neuen, modernen und lärmarmen<br />

Hubschrauber im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft.<br />

Vier weitere<br />

Helikopter dieses Typs wird<br />

Eurocopter im März und Mai 2009<br />

an das Innenministerium ausliefern.<br />

Alle acht Hubschrauber haben<br />

eines gemeinsam: Die fortschrittlichen,<br />

leichten Innenverkleidungen<br />

wurden bzw. werden von <strong>FACC</strong><br />

gefertigt. Eurocopter hat <strong>FACC</strong><br />

2003 als Lieferant für sämtliche aus<br />

Faserverbund erzeugten Kabinenelemente<br />

für seinen Helikopter des<br />

Typs EC135 ausgewählt. Die Zelle<br />

des EC135 wird weitgehend aus<br />

Verbundwerkstoffen gefertigt.<br />

Gewichtsparende Composite-Bauteile<br />

wie die von <strong>FACC</strong> gelieferten<br />

Innenverkleidungen senken u.a.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

durch eine Automatisierung im Fertigungsprozess,<br />

durch eine Reduktion<br />

des Leergewichtes sowie durch<br />

eine geringere Verschleißanfälligkeit<br />

der Komponenten die Kosten für<br />

Herstellung, Betrieb und Wartung<br />

eines Hubschraubers deutlich.<br />

Bereits über 380 Ausstattungen<br />

hat <strong>FACC</strong> mittlerweile an das Eurocopter-Werk<br />

in Donauwörth geliefert,<br />

rund 500 weitere werden in den<br />

nächsten fünf Jahren noch folgen.<br />

Hält der weltweite Verkaufserfolg<br />

dieses Eurocopter-Modells derart<br />

stark an – allein 2007 gingen bei<br />

Eurocopter 134 Aufträge ein -, können<br />

es noch mehr werden. Der<br />

leichte Mehrzweckhubschrauber –<br />

er hat Platz für einen Pilot und<br />

sechs Passagiere - bietet dank<br />

modernster Technologie, unkomplizierten<br />

Handlings, extremer Wendigkeit<br />

und hoher Verfügbarkeit vielfältige<br />

Einsatzmöglichkeiten. Die<br />

EC135 hat sich mit 80 Prozent<br />

Marktanteil nicht nur international<br />

als führender Hubschrauber der<br />

neuesten Generation im Luftrettungswesen<br />

etabliert, sondern auch<br />

den Hubschraubermarkt für Polizeikräfte<br />

und Gesetzeshüter im Luftrettungswesen<br />

erobert. Neben der<br />

Flugpolizei ist der Christophorus<br />

Flugrettungsverein ein weiterer<br />

österreichischer Betreiber dieses<br />

Hubschraubertyps. Mit einem Flottenbestand<br />

von 24 Maschinen war<br />

der Verein bis 2006 weltweit größter<br />

privater Betreiber einer EC-135<br />

Flotte.


16 20 TAKEOFF takeoff<br />

Facts & Figures<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

<strong>FACC</strong> SOLUTIONS<br />

BRATISLAVA<br />

ist in neues Büro übersiedelt<br />

Im April 2008 hat <strong>FACC</strong> Solutions s.r.o., die slowakische Engineering-Außenstelle der<br />

<strong>FACC</strong> AG, ihr neues Domizil bezogen. Das starke Wachstum und die enge und effiziente<br />

Zusammenarbeit mit den anderen Engineering-Standorten in Ried, Ort und<br />

Wien haben zu einer raschen Erweiterung der Niederlassung in Bratislava geführt.<br />

Dies brachte die Notwendigkeit eines neuen, größeren Büros mit sich.<br />

<strong>FACC</strong> Solutions s.r.o. wurde 2006 als 100%ige Tochter der<br />

<strong>FACC</strong> gegründet. Die Kernkompetenzen der Engineering-<br />

Außenstelle liegen im Design, Entwicklung und Konstruktion<br />

von Faserverbundkomponenten- und systemen für die beiden<br />

Sparten Structures und Interiors. Die Niederlassung<br />

ging aus einer erfolgreichen Kooperation zwischen der slowakischen<br />

Firma AGO Engineering und <strong>FACC</strong> hervor, die<br />

bereits bis ins Jahr 2002 zurückreicht. Seit dieser Zeit leisten<br />

die Ingenieure der Fa. AGO (nunmehr <strong>FACC</strong> solutions s.r.o.)<br />

an zahlreichen Projekten wie A380 Flap Track Fairing, A380<br />

Housings, Challenger 300 Cabinets und Linings und A320<br />

Enhanced Cabin professionelle technische Unterstützung.<br />

Mitarbeiter: <strong>22</strong><br />

Büroleitung: Pavol Sadak<br />

Adresse: <strong>FACC</strong> Solutions s.r.o<br />

Heydukova 12-14<br />

SK-811 08<br />

Bratislava, Slovakei<br />

Telefon: +43-59-616-1880<br />

Telefax: +43-59-616-81880<br />

E-Mail: office-bratislava@facc.at<br />

>> Mit der Übersiedlung in das neue<br />

Büro mit mehr Platz und moderner<br />

Infrastruktur schafft <strong>FACC</strong> zusätzliche<br />

Engineeringkapazitäten. Das<br />

Büro im Zentrum von Bratislava ist<br />

optimal auf die Bedürfnisse des<br />

<strong>FACC</strong>-Teams und des Unternehmens<br />

ausgerichtet. Ein entscheidender<br />

Faktor für die Wahl des neuen<br />

Standorts war auch die Nähe zur<br />

Technischen Fakultät der renommierten<br />

Universität, die einerseits<br />

den Zugang zu einem großen Pool<br />

von hervorragenden Ingenieuren<br />

ermöglicht und zusätzlich Synergien<br />

und Kooperationen bei der Abwicklung<br />

von Entwicklungsprojekten<br />

bietet.<br />

„Seit der Gründung prägen Innovationen<br />

unser Unternehmen. Sie<br />

stehen für den Erfolg und die Stärke<br />

von <strong>FACC</strong>“, hob Dr. Bernhard<br />

Matzner, Vorstand Finanzen und<br />

Geschäftsführer von <strong>FACC</strong> Solutions<br />

s.r.o., im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten<br />

die Innovationskraft<br />

des Unternehmens hervor.<br />

In den letzten Jahren verzeichnete<br />

<strong>FACC</strong> stetiges Wachstum bei<br />

Umsatz und Mitarbeitern. Speziell<br />

am Entwicklungssektor sind die<br />

Anforderungen und Erwartungen<br />

der Kunden im Zuge der Konsolidierungsphase<br />

in der Flugzeugindustrie<br />

gestiegen. „Wir haben uns<br />

rechtzeitig auf diesen Wandel eingestellt<br />

und unsere Engineering-<br />

Standorte weiter ausgebaut“, so<br />

Matzner. „Damit und dank der langjährigen<br />

Erfahrung und hohen Kompetenz<br />

kann sich die <strong>FACC</strong> ihre hervorragende<br />

Position als Anbieter<br />

von fortschrittlichen technischen<br />

Lösungen und hochwertigen Komponenten<br />

und Systemen in einem<br />

starken globalen Wettbewerb<br />

sichern.“


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

FFG-FORSCHUNGSPREIS<br />

geht an <strong>FACC</strong><br />

Im Rahmen einer Gala der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) „40 Jahre wirtschaftsnahe<br />

Forschungsförderung in Österreich“ wurde die <strong>FACC</strong> AG<br />

Ende März 2008 mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.<br />

Verkehrsminister Werner Faymann und Staatssekretärin<br />

Christine Marek überreichten den Preis an den<br />

Vorstandsvorsitzenden der <strong>FACC</strong> Walter Stephan.<br />

>> Die Regierung nahm das 40-jährige<br />

Jubiläum zum Anlass, vier<br />

Unternehmen aus den vier Jahrzehnten<br />

1968 - 2007 für ihre hervorragende<br />

Forschungsarbeit zu ehren.<br />

Mit dieser Auszeichnung wurden<br />

Firmen, die auf dem Gebiet Forschung<br />

und Entwicklung mit innovativen<br />

Lösungen vorangehen,<br />

geehrt. Insbesondere sollte das Verständnis<br />

für die Vorteile einer erfolgreichen<br />

Forschungsarbeit herausgestellt<br />

und die Rolle der Forschung<br />

als entscheidender Wettbewerbsfaktor<br />

hervorgehoben werden. Zu den<br />

Auswahlkriterien zählten u.a. die<br />

Höhe der F&E-Quote im Verhältnis<br />

zum Umsatz, eine hohe Anzahl an<br />

F&E-Mitarbeitern, die laufende Durchführung<br />

einer von FFF-FFG Förderung<br />

unterstützten Forschungstätigkeit<br />

sowie F&E bestimmter Unter -<br />

nehmenserfolg und -wachstum.<br />

<strong>FACC</strong> wurde zum Preisträger für<br />

die Dekade 1988 – 1997 ernannt.<br />

Vorstandvorsitzender Walter Stephan<br />

nahm die Auszeichnung im<br />

Wiener Museum für angewandte<br />

Kunst entgegen und sagte: „Wir<br />

freuen uns sehr über diese Anerkennung.<br />

Unter den vielen erfolgreichen<br />

Unternehmen aus ganz Österreich<br />

als Preisträger für den Forschungsehrenpreis<br />

ausgewählt zu werden<br />

zeigt, dass wir mit unserer aktiven<br />

Forschungstätigkeit auf dem richtigen<br />

Weg sind. Besonders stolz sind<br />

wir auf den Innovationsgeist und die<br />

Kreativität unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die ihren aktiven<br />

Beitrag zur Innovationskraft des<br />

Unternehmens erbracht haben und<br />

laufend erbringen.“ Ziel des Unternehmens<br />

sei es, so Stephan, auch<br />

weiterhin mit zukunftsweisenden<br />

Entwicklungen einen Schritt voraus<br />

zu sein. In dem hochtechnologischen<br />

Umfeld der Luftfahrt hänge der Er -<br />

folg eines Luftfahrtzulieferbetriebes<br />

wesentlich von der Innovationsfähigkeit<br />

des Unternehmens ab – daher<br />

spiele Forschung und Entwicklung<br />

bei <strong>FACC</strong> eine tragende Rolle.<br />

Begleitet durch gezielte Maßnahmen<br />

der österreichischen Forschungsförderung<br />

konnte <strong>FACC</strong> für<br />

die Luftfahrtindustrie bereits zahlreiche<br />

intelligente Lösungen entwikkeln,<br />

die einen bedeutenden Beitrag<br />

für sichere, umweltfreundlichere<br />

und effizientere Flugzeuge leisten.<br />

Der Ausbau der wissenschaftlichen<br />

Kompetenzen von <strong>FACC</strong> hat dabei<br />

eine besondere Hebelwirkung für<br />

die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

auf dem Weltmarkt, für weiteres<br />

Unternehmenswachstum und<br />

für die Schaffung qualifizierter<br />

Arbeitsplätze.


16 <strong>22</strong> TAKEOFF takeoff<br />

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

<strong>FACC</strong> EXCELLENT<br />

SUPPLIER AWARD<br />

<strong>FACC</strong> hat drei Top-Lieferanten für ihr außergewöhnliches Engagement und ihre überragenden<br />

Leistungen mit dem „Excellent Supplier Award 2007“ in Gold, Silber und Bronze<br />

ausgezeichnet. Heuer wurde erstmals ein „Special Performance Award“ vergeben.<br />

>> Die Lieferanten des Jahres 2007<br />

wurden aus einem Pool von circa<br />

500 Lieferanten ausgewählt. Die<br />

Hauptauswahlkriterien für die Nominierung<br />

zum „<strong>FACC</strong> Excellent Supplier“<br />

waren die Einhaltung einer<br />

konstant hohen Qualität der Produkte<br />

sowie hohe Termintreue. Weiters<br />

wurden für die Bewertung auch<br />

Kundenservice, Flexibilität, Kooperation<br />

und die Bereitschaft zu<br />

Diese vier Unternehmen haben<br />

im Vorjahr außerordentlich gute Leistungen<br />

gezeigt und mit besonderem<br />

Engagement die Einkaufs- und<br />

Qualitätsanforderungen bzw. -er -<br />

wartungen von <strong>FACC</strong> erfüllt.<br />

In der Zusammenarbeit mit Lieferanten<br />

strebt die <strong>FACC</strong> AG nach<br />

kostensenkenden, prozessoptimierenden<br />

Maßnahmen als zusätzliche<br />

Faktoren herangezogen. Der heuer<br />

zum ersten Mal vergebene „Special<br />

Performance Award“ wurde speziell<br />

für Lieferanten ins Leben gerufen,<br />

deren Performance über die konventionellen<br />

Methoden (Qualität und<br />

Liefertreue) nicht feststellbar ist.<br />

„Mit diesem jährlich vergebenen<br />

Preis wollen wir die besten Zuliefe-<br />

Der <strong>FACC</strong> Award 2007 ging an folgende Lieferanten:<br />

Excellent Supplier<br />

Award in Gold:<br />

EURO COMPOSITES<br />

Standort: Echternach, Luxemburg<br />

Kerngeschäft: Herstellung von Leicht bau -<br />

produkten mit Waben als<br />

Kernmaterial<br />

Excellent Supplier<br />

Award in Bronze:<br />

ALCOA FASTENING<br />

SYSTEMS<br />

Standort: Aichach, Deutschland<br />

Kerngeschäft: Vertrieb von Verbindungselementen<br />

für die Luftfahrt<br />

Excellent Supplier<br />

Award in Silber<br />

MAPAERO<br />

langjährigen Partnerschaften und<br />

absoluter Zuverlässigkeit im Hinblick<br />

auf Qualität und Liefertreue,<br />

was einen bedeutenden Beitrag zu<br />

hochwertigen Produkten und folglich<br />

hoher Kundenzufriedenheit leistet.<br />

Die Auszeichnung als „<strong>FACC</strong><br />

Excellent Supplier“ ist ein Erfolg,<br />

ranten für ihre besonderen Leistungen<br />

hervorheben und auszeichnen“,<br />

sagte Rudolf Leitner, Einkaufsleiter<br />

der <strong>FACC</strong> AG. „Durch die Erreichung<br />

und Aufrechterhaltung eines<br />

außergewöhnlichen Leistungsstandards<br />

tragen diese Lieferanten<br />

wesentlich dazu bei, den zukünftigen<br />

Erfolg von <strong>FACC</strong> und damit<br />

auch ihren eigenen sicherzustellen.“<br />

Standort: Toulouse, Frankreich<br />

Kerngeschäft: Herstellung von wasserbasierten<br />

Farben und Lacken<br />

Special<br />

Performance<br />

Award:<br />

AIRTECH<br />

Standort: Differdange, Luxemburg<br />

Kerngeschäft: Materialien für den Vakuumaufbau<br />

zur Herstellung von<br />

Faserverbundbauteilen<br />

der sich zweifellos positiv auf das<br />

Image der Unternehmen auswirkt<br />

und die Zulieferer zu kontinuierlicher<br />

Verbesserung ihrer Produkte, Prozesse<br />

und Dienstleistungen motivieren<br />

und dadurch den Gesamterfolg<br />

der Unternehmen fördern soll.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Lebens-, Wirtschafts- und<br />

ERHOLUNGSRAUM INNVIERTEL<br />

Eingebettet zwischen Salzach, Inn, Donau und dem Kobernaußerwald, bietet das Innviertel<br />

für jeden Gast etwas. Ob entspanntes Bewegen im Thermalwasser der Therme<br />

Geinberg oder aktives Radeln entlang des Naturreservates Unterer Inn. Entdecken Sie<br />

die reizvollen Seiten des Innviertel.<br />

>> 16 Gemeinden in der Region Innviertel<br />

in Oberösterreich haben sich<br />

zusammengetan, um sanften Tourismus<br />

zu betreiben. Dabei geht es<br />

um Gesundheit, eine reichhaltige<br />

Kultur, Freizeit und Sport sowie kulinarische<br />

Genüsse.<br />

Natur und Kultur pur<br />

Naturfreunde lockt das Europareservat<br />

„Unterer Inn“ mit zahlreichen<br />

Vogel– und Pflanzenarten. Interessant<br />

ist auch eine Radeltour entlang<br />

der historischen Gärten am Inn. Zu<br />

den beliebten Ausflugszielen des<br />

Innviertels gehört auch das 900<br />

Jahre alte Stift Reichersberg. Hier<br />

laden die Augustiner Chorherren zu<br />

Rundgängen und Weinverkostungen<br />

ein.<br />

Genussregion<br />

Die Erzeugung von Surspeck hat in<br />

der Genussregion Innviertel seit<br />

hunderten Jahren Tradition. Noch<br />

vor 50 Jahren galt Surspeck am<br />

Land als Hauptlebensmittel. Geriet<br />

er zwischenzeitlich fast in Vergessenheit,<br />

so wird dieses traditionelle<br />

Produkt heute als Delikatesse wie-<br />

der entdeckt. Geheimtipp: Innviertler<br />

Surspeckknödel.<br />

Therme mit Karibikfeeling<br />

Das einzigartige Flair der karibischen<br />

Salzwasser-Lagune der Therme<br />

Geinberg mit weißem Sandstrand,<br />

exotischen Palmen, Unterwassermusik<br />

und Karibikbar mit<br />

prickelnden Cocktails entführt in<br />

eine traumhaft exotische Urlaubswelt.<br />


KLIMASCHUTZ<br />

Als Partner der Flugzeug- und Triebwerkhersteller arbeitet <strong>FACC</strong> seit<br />

Jahren an neuen, klimafreundlichen Technologien, die die Emission<br />

von Schadstoffen und Lärm weiter senken. Damit leisten wir einen<br />

wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit im<br />

Flugverkehr.<br />

<strong>FACC</strong> AG<br />

A-4910 Ried/Austria, Fischerstraße 9, P.O.Box 192<br />

Tel. +43 / 59 / 616 -0, Fax +43/ 59 / 616 - 81000<br />

e-mail: office@facc.at, www.facc.co.at

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