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Steckbrief Mikroorganismen.pdf - Kerfex.de

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Bacillus cereus<br />

Vorkommen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Bacillus cereus<br />

grampositives, aerobes, fakultativ anaerobes Stäbchen <strong>de</strong>r Gattung Bacillus<br />

zählt zu <strong>de</strong>n häufigsten kultivierbaren Bo<strong>de</strong>nbakterien<br />

Sporenbildner, Sporen sind sehr hitzestabil<br />

Mischform: ist infektiös, kann aber auch Toxine bil<strong>de</strong>n<br />

kann Toxine bil<strong>de</strong>n, die zu einer Lebensmittelvergiftung führen<br />

ubiquitäre Verbreitung, natürliches Vorkommen im Erdbo<strong>de</strong>n<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

gekochter Reis<br />

Eiweißreiche Lebensmittel (Gemüse, Soßen, Suppen, Desserts)<br />

Milchprodukte<br />

Pasteurisierte Eiprodukte<br />

Gewürze<br />

Lebensmittel pflanzlicher Herkunft sind häufiger betroffen (z.B. Reis, Getrei<strong>de</strong>mahlerzeugnisse) als Lebensmittel tierischer Herkunft.<br />

Bacillus cereus ist ein Sporenbildner, <strong>de</strong>ssen Sporen übliche Garprozesse überleben, bzw. durch <strong>de</strong>n Hitzeschock<br />

zum Auskeimen angeregt wer<strong>de</strong>n, die sich dann wie<strong>de</strong>rum bei langsamen Abkühlphasen im Nährsubstrat<br />

vermehren können<br />

Infektkette:<br />

Der natürliche Standort ist <strong>de</strong>r Erdbo<strong>de</strong>n und davon ausgehend alle mit Er<strong>de</strong> und Staub belasteten tierischen und pflanzlichen<br />

Lebensmittel. An Erkrankungsfällen durch das Diarrhöe-Toxin sind vor allem eiweißreiche Lebensmittel, Gemüse, Soßen, Suppen<br />

und Desserts beteiligt. Der hohe Anteil an Fleisch und Fleischprodukten ist überwiegend auf die Verwendung von Gewürzen<br />

zurückzuführen, die häufig hoch mit B. cereus-Sporen belastet sind. Vergiftungen durch das emetische (Erbrechens-) Toxin treten<br />

fast ausschließlich nach Aufnahme von kontaminierten Reisgerichten auf. Ein beson<strong>de</strong>res Problem sind auch Kontaminationen von<br />

Milchprodukten mit psychrotrophen Stämmen von B. cereus (B. weihenstephanensis). Die Erreger überleben die Pasteurisation von<br />

Milch und können sich auch bei Kühllagerung in <strong>de</strong>r Milch o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n daraus hergestellten Produkten vermehren und Toxine bil<strong>de</strong>n.<br />

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Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Bacillus cereus<br />

Bacillus cereus ist in <strong>de</strong>r Lage mehrere Toxine zu bil<strong>de</strong>n, die zu Lebensmittelvergiftungen (Erbrechen und Durchfall) führen können.<br />

Das emetische (Erbrechens-) Toxin ist hitzestabil, säurefest und kann nicht durch Proteolyse inaktiviert wer<strong>de</strong>n. Daher ist es nicht<br />

möglich dieses emetische (Erbechens-) Toxin durch Aufkochen o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rerhitzen zu inaktivieren. Das Diarrhöe-Toxin ist<br />

gegenüber proteolytischen Enzymen wie z.B. Trypsin empfindlich. Es verursacht massive Diarrhöen und nekrotische Schädigungen<br />

<strong>de</strong>r Darmschleimhaut und an<strong>de</strong>rer Gewebe.<br />

Minimale Vermehrungstemperatur (psychrotrophe Stämme) 4°C<br />

Auskeimen <strong>de</strong>r Sporen zwischen 5 bis 50°C möglich, das Optimum liegt bei 30°C<br />

pH-Bereich: Minimum 4,9 , Optimum 6,5 – 7,5, Maximum 9,3<br />

aw-Wert bei 0,92 – 0,95<br />

Bac. cereus ist säureempfindlich<br />

Diarrhöe-Toxin<br />

emetisches (Erbrechens-) Toxin<br />

Stabilität bis pH-Wert 2,0<br />

Inaktivierung bei 60 °C<br />

Optimale Bildungstemperatur liegt bei 25 – 30 °C<br />

Temperatur-Optimum 32 - 37 °C<br />

Inaktivierung bei 120 °C für 90 min.<br />

Inaktivierung pH-Wert < 5,0, bei 60°C bereits nach wenigen Kann nicht durch Proteolyse inaktiviert wer<strong>de</strong>n<br />

Minuten inaktiviert<br />

In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n die zur Auslösung von Krankheitssymptomen notwendigen Konzentrationen <strong>de</strong>r Enterotoxine erst nach<br />

intensiver Vermehrung <strong>de</strong>r Erreger im Lebensmittel auf >10 5 bis 10 6 /g erreicht.<br />

Aufgrund von beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften treten Erkrankungen durch Bacillus cereus relativ häufig durch <strong>de</strong>n Verzehr erhitzter bzw.<br />

vorbehan<strong>de</strong>lter Lebensmittel auf. Durch fehlerhafte cook & chill (Kochen und Halten) und cook & hold (Kochen und Abkühlen)<br />

Abläufe kommt es beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Gemeinschaftsverpflegung sehr häufig zu Ausbrüchen.<br />

Diarrhöe-Toxin 8 – 16 Stun<strong>de</strong>n<br />

Erkrankungsdauer: meist 12 – 24 Stun<strong>de</strong>n<br />

Schädigung <strong>de</strong>r Darmschleimhaut und an<strong>de</strong>rer Gewebe<br />

To<strong>de</strong>sfälle, die durch Bacillus cereus verursacht wur<strong>de</strong>n<br />

sind nicht beschrieben, jedoch kann es bei<br />

immungeschwächten Personen zu schweren<br />

Komplikationen aufgrund <strong>de</strong>s hohen Flüssigkeits- und<br />

Nährstoffverlustes kommen.<br />

Erbrechens-Toxin 0,5 – 6 Stun<strong>de</strong>n<br />

Erkrankungsdauer: 6 – 24 Stun<strong>de</strong>n<br />

Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Diarrhöen<br />

To<strong>de</strong>sfälle, die durch Bacillus cereus verursacht wur<strong>de</strong>n<br />

sind nicht beschrieben, jedoch kann es bei<br />

immungeschwächten Personen zu schweren<br />

Komplikationen aufgrund <strong>de</strong>s hohen Flüssigkeits- und<br />

Nährstoffverlustes kommen<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Bacillus cereus<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Schnellabkühlen erhitzter Produkte: Der Bereich zwischen +65°C und +10°C sollte innerhalb von 180 min<br />

durchschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Gute Wärmeabfuhr durch große Oberflächen und kleine Schichtdicken sicherstellen. Dickflüssige Produkte mit schlechtem<br />

Wärmeübergangskoeffizienten mit sterilen Gerätschaften ggf. umrühren.<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen mind. 75°C für 10 Minuten lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Keimwachstum/Toxinbildung durch ordnungsgemäßen und dokumentierten Betrieb <strong>de</strong>r Kühleinrichtungen<br />

und Heißhaltung über +65°C<br />

Begrenzte Lagerhaltung selbst produzierter Speisen (max. 72h)<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen, Abklatschproben, Lebensmittelproben<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />

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Clostridium botulinum<br />

Vorkommen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Clostridium botulinum<br />

grampositives, anaerobes, bewegliches Stäbchenbakterium aus <strong>de</strong>r endosporenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Familie <strong>de</strong>r Clostridiaceae<br />

kann Toxine bil<strong>de</strong>n, die eine schwere Lebensmittelvergiftung mit Lähmungserscheinungen verursachen<br />

„infantiler ´Botulismus“ wird durch die Besiedlung <strong>de</strong>s Magen-Darm Traktes mit <strong>de</strong>r Vegetativform von C. botulinum<br />

verursacht<br />

„infantiler Botulismus“ wird als ein möglicher Auslöser <strong>de</strong>s plötzlichen Kindsto<strong>de</strong>s diskutiert, Nahrungsmittel für Säuglinge<br />

dürfen daher nicht mit Honig gesüßt wer<strong>de</strong>n<br />

da Clostridium-botulinum-Bakterien beim Konkurrenzkampf zwischen <strong>de</strong>n Bakterien eher schlecht abschnei<strong>de</strong>n, überleben<br />

sie im Erwachsenendarm zwischen <strong>de</strong>n probiotischen Bakterien nur in hohen Dosen, diese fehlen einem Säugling jedoch,<br />

daher die hohe Unverträglichkeit bei einer Infektion durch Nahrungsaufnahme<br />

es gibt 10-15 Typen von C. botulinum, sieben (A bis G) bil<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Vermehrung Toxine, die <strong>de</strong>r Typen A,B,E und F sind<br />

humanpathogen, die Typen C und D sind für Tiere, vor allem Rin<strong>de</strong>r, pathogen<br />

obwohl Clostridium botulinum ein anaerobes Bakterium ist, ist es relativ unempfindlich gegenüber <strong>de</strong>m Sauerstoff <strong>de</strong>r Luft<br />

Clostridium botulinum ist ein Bo<strong>de</strong>nbewohner. Bei <strong>de</strong>r Vermehrung bil<strong>de</strong>t es ein Gift, das Botulinumtoxin, das die Ursache für die<br />

unter <strong>de</strong>m Namen Botulismus bekannte Krankheit ist. Das Bakterium kann sich unter Sauerstoffabschluss, z.B. in geschlossenen<br />

Konserven o<strong>de</strong>r im Inneren großvolumiger Lebensmittel, z.B. Rohschinken, wenn das Lebensmittel nicht gekühlt wird, vermehren<br />

und Toxine bil<strong>de</strong>n, die eine Lebensmittelintoxikation auslösen können. Da Clostridium Botulinum ein Bo<strong>de</strong>nbewohner ist, fin<strong>de</strong>n<br />

sich die meisten Kontaminationen in Gemüsekonserven.<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Gemüsekonserven, Fleisch, Fisch und Obstkonserven<br />

Fischerzeugnisse, z.B. geräucherte Forellen, vakuumverpackte Fische<br />

Honig<br />

Botulismusfälle in industriell hergestellten Produkten wer<strong>de</strong>n nur noch selten beobachtet. Die Gefährdung geht heute fast<br />

ausschließlich von hausgemachten Lebensmitteln, wie fehlerhaft gepökelten Schinken o<strong>de</strong>r Wurstwaren aus. Auch durch<br />

Einwecken konservierte pflanzliche o<strong>de</strong>r tierische Produkte sind gefähr<strong>de</strong>t, da durch die Einkochtemperatur die Clostridium<br />

botulinum-Sporen nicht abgetötet wer<strong>de</strong>n und durch das Erhitzen ein weitgehend anaerobes Milieu im Weckglas erzeugt wird.<br />

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Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Clostridium botulinum<br />

Toxine sind hitzeempfindlich (Inaktivierung bei 80 – 85°C für 5 Minuten o<strong>de</strong>r durch kurzes Aufkochen bei 100°C)<br />

Sporenbildner, Sporen sind sehr hitzeresistent z. B. bei 100°C können sie mehrere Stun<strong>de</strong>n überleben, D-Wert 121,1 °C<br />

0,1-0,21 min<br />

strikt anaerob (tolerieren keinen Sauerstoff)<br />

minimaler pH-Wert für Wachstum und Toxinproduktion liegt bei 4,5<br />

bil<strong>de</strong>n noch bei 3,3°C Toxine innerhalb 31 – 45 Tagen<br />

mögliche Toxinbildung: Typ E ab +3,3°C, Typ A ab +10°C<br />

Schutz vor Wachstum und Toxinbildung:<br />

Erhitzen von Lebensmitteln, die bei Temperaturen > 10°C gelagert wer<strong>de</strong>n, auf 121°C für mind. 3 min.<br />

Erhitzen von Lebensmitteln, die bei Temperaturen < 10°C gelagert wer<strong>de</strong>n, auf 90°C für mind. 5 min.<br />

Ansäuerung <strong>de</strong>r Lebensmittel auf pH-Wert < 4,5<br />

Kühllagerung <strong>de</strong>r Lebensmittel mit einem aw-Wert > 0,97 bei Temperaturen < 3°C<br />

Kühllagerung <strong>de</strong>r Lebensmittel mit einem aw-Wert < 0,97(>0,95) bei Temperaturen < 10°C<br />

Das Botulinumtoxin ist das stärkste bekannte Bakterientoxin und hemmt die Erregungsübertragung von <strong>de</strong>n Nervenzellen zum<br />

Muskel, in<strong>de</strong>m es die präsynaptische Ausschüttung <strong>de</strong>s Transmitters Acetylcholin verhin<strong>de</strong>rt. Es kommt zu einer chemischen<br />

Denervierung, die Kontraktion <strong>de</strong>s Muskeln wird in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Toxindosis schwächer o<strong>de</strong>r fällt ganz aus; folglich kommt es<br />

zu einer Lähmung.<br />

Die muskelentspannen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>s Bakteriengifts wird schon lange in winzigsten Dosen zur Behandlung <strong>de</strong>r Dystonie eingesetzt.<br />

Dystonie ist eine Erkrankung <strong>de</strong>r Basalganglien <strong>de</strong>s Gehirns, die durch Fehlsignale zu Spasmen (Verkrampfungen) <strong>de</strong>r Muskulatur<br />

und bei <strong>de</strong>n Erkrankten zu unkontrollierbaren Verrenkungen führt. Auch weitere Spasmen und das Schielen wer<strong>de</strong>n damit teilweise<br />

behan<strong>de</strong>lt.<br />

12 – 36 h (4 h – 4 Tage)<br />

Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen<br />

Doppeltsehen<br />

Lähmungen <strong>de</strong>r Zungen- und Schlundmuskulatur<br />

Atemlähmung<br />

Das im Lebensmittel gebil<strong>de</strong>te Toxin führt zu:<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Stark gefähr<strong>de</strong>te Lebensmittel<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Clostridium botulinum<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Konservenzubereitung (Lieferanten) Temp.-Zeit-Druck-Verhältnisse<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Keine Abgabe von Honig an Säuglinge o<strong>de</strong>r immungeschwächte Patienten<br />

Geblähte Dosen/Gläser nicht öffnen son<strong>de</strong>rn verschlossen unschädlich entsorgen und bei Lieferanten reklamieren<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Kühlkette (


Clostridium perfringens<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit 12 h (6 – 24 h)<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Clostridium perfringens<br />

Grampositives, stäbchenförmiges, endosporenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s, unbegeißeltes Bakterium <strong>de</strong>r Gattung Clostridium<br />

Clostridium perfringens ist ein strikter Anaerobier, <strong>de</strong>r das kurzzeitige Aussetzen in sauerstoffreicher Atmosphäre aber<br />

problemlos überlebt<br />

kann 5 unterschiedliche Toxine bil<strong>de</strong>n ( Typ A bis E), wobei hauptsächlich Stämme <strong>de</strong>s Typs A Verursacher von<br />

Lebensmittelvergiftungen sind, das Toxin wird durch sporulieren<strong>de</strong> Zellen im Darm gebil<strong>de</strong>t<br />

ubiquitäres Vorkommen im Erdbo<strong>de</strong>n<br />

Interstinaltrakt von Menschen<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Gegarte, unzureichend heiß gehaltene o<strong>de</strong>r nicht schnell genug abgekühlte Lebensmittel<br />

Geflügel- und Fleischsalate<br />

Suppen, Soßen (insbeson<strong>de</strong>re in großen Behältnissen)<br />

Vakuumverpackte Fleisch- und Fischerzeugnisse<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Bildung verschie<strong>de</strong>ner Toxine wird Clostridium perfringens in die Typen A bis E unterschie<strong>de</strong>n, wobei die Typen A und C<br />

die größte pathogenetische Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Menschen haben, Typ A kann Wundinfektionen (Gasbrand bzw. Gasö<strong>de</strong>m) und<br />

Lebensmittelinfektionen, Typ C eine nekrotisieren<strong>de</strong> (gewebsschädigen<strong>de</strong>) Enteritis (Darmbrand) verursachen<br />

Lebensmittelvergiftungen nur durch Typ A, die ein hitzelabiles Enterotoxin bil<strong>de</strong>n können<br />

Optimale Vermehrungstemperatur 43 – 45°C<br />

Maximale Vermehrungstemperatur 50°C<br />

Minimale Vermehrungstemperatur 5 – 15°C<br />

Minimaler pH-Wert für Vermehrung 5,0<br />

aw-Wert 0,97-0,95<br />

Empfindlich gegen Gefriertemperaturen, es wird <strong>de</strong>shalb empfohlen Lebensmittelproben entwe<strong>de</strong>r sofort o<strong>de</strong>r nur nach Kühllagerung<br />

mikrobiologisch zu untersuchen<br />

Mikrobiologische Untersuchungen von LM-Proben sofort o<strong>de</strong>r nur nach Kühllagerung<br />

Sporen sind hitzeresistent; thermoresistente Stämme überleben bei 100°C über eine Stun<strong>de</strong>, thermolabile wer<strong>de</strong>n bei 100°C innerhalb von<br />

10 Minuten inaktiviert<br />

Vermehrung von Clostridium perfringens im Lebensmittel auf ca, 10 6 - 10 8 KBE/g meist notwendig für die Auslösung von<br />

Vergiftugnserscheinungen<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r kurzen Generationszeiten können sich bei optimalen Bedingungen in Lebensmitteln bereits nach 2 Stun<strong>de</strong>n von über 10 5 /g<br />

entwickeln<br />

Beson<strong>de</strong>rheit:<br />

Hitzeschock 10min/80°C kann die Auskeimung von Sporen för<strong>de</strong>rn<br />

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Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner/Sporenbildner<br />

Clostridium perfringens<br />

Diarrhöe mit Unterleibsschmerzen, selten kommt es zu Komplikationen<br />

Sterblichkeit unter 0,1%<br />

Die Krankheitssymptome verschwin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel bereits nach 10 bis 24 Stun<strong>de</strong>n. Komplikationen wer<strong>de</strong>n nur selten bei<br />

resistenzgeschwächten, beson<strong>de</strong>rs bei älteren Personen beobachtet.<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Schnellabkühlen erhitzter Produkte: Der Bereich zwischen +65°C und +10°C sollte innerhalb von 180 min<br />

durchschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Gute Wärmeabfuhr durch große Oberflächen und kleine Schichtdicken sicherstellen. Dickflüssige Produkte mit schlechtem<br />

Wärmeübergangskoeffizienten mit sterilen Gerätschaften ggf. umrühren.<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen mind. 75°C für 10 Minuten lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Keimwachstum/Toxinbildung durch ordnungsgemäßen und dokumentierten Betrieb <strong>de</strong>r Kühleinrichtungen<br />

und Heißhaltung über +65°C<br />

Begrenzte Lagerhaltung selbst produzierter Speisen (max. 72h)<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />

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Shigella<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner<br />

Shigella<br />

gramnegative Stäbchen, fakultativ anaerob, unbeweglich<br />

die meisten Erkrankungen sind reiseassoziiert, da die Erreger vornehmlich in südlichen Län<strong>de</strong>rn vorkommen<br />

fäkal verunreinigtes Wasser und damit gewaschene Lebensmittel<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

kontaminierte Lebensmittel die ohne ausreichen<strong>de</strong> Temperatur erhitzt wer<strong>de</strong>n<br />

Eisbergsalat, Frühlingszwiebeln und Petersilie<br />

Kartoffel-, Gemüse-, Geflügel-, Krabben- und Thunfischsalat<br />

gekochter Reis, Milch und Schokola<strong>de</strong>npudding<br />

können schon bei einer minimal oral aufgenommenen Dosis von 10 bis 200 Keimen klinische Symptome auslösen<br />

Minimale Vermehrungstemperatur 6 – 8°C<br />

untere pH-Wert Grenze 4,9 – 5,0<br />

Sterben ab bei < pH-Wert 4,0<br />

Bei Kühllagerung (4°C) hingegen überleben die Erreger bei pH 3,5 – 4,0 mind. 20 Tage lang.<br />

In Fertigverpackungen mit Schutzatmosphäre bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>sthaltbarkeit (meist 7 Tagen) infektionstüchtig.<br />

Wachstumshemmung durch Kochsalzkonzentration von 5,2%<br />

Hitzeresistenz und Tenazität (Überleben unter nicht optimalen Bedingungen = Zähigkeit) <strong>de</strong>r Shigellen entsprechen <strong>de</strong>nen<br />

von Salmonellen.<br />

hitzelabiles Shiga-Toxin<br />

Shigellen sind nur für <strong>de</strong>n Menschen pathogen. Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Erkrankung sind <strong>de</strong>shalb immer erkrankte Personen, Keimträger<br />

o<strong>de</strong>r Ausschei<strong>de</strong>r, die die Erreger mit <strong>de</strong>m Stuhl abgeben. Die Shigellen können durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch,<br />

indirekt über Gegenstän<strong>de</strong>, z.B. Geschirr, vor allem aber über fäkalverunreinigte Lebensmittel übertragen wer<strong>de</strong>n. Auch Fliegen<br />

kommen als Überträger <strong>de</strong>r Shigellen vom Stuhl auf das Lebensmittel in Betracht.<br />

2 – 7 Tage<br />

Bauchschmerzen, Fieber, blutige Durchfälle<br />

Eine seltene Komplikation ist das hämolytisch-urämische Syndrom<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner<br />

Shigella<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Da <strong>de</strong>r Mensch die wesentliche Eintragsquelle darstellt:<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen und bei verzehrsfertigen Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimetarius<br />

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Staphylococcus aureus<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner (kein Sporenbildner)<br />

Staphylococcus aureus<br />

grampositiver, unbeweglicher Coccus<br />

Haut, Schleimhaut <strong>de</strong>s Nasen-Rachenraumes, Stuhl, Kot, Abszesse, Pusteln (etwa die Hälfte aller gesun<strong>de</strong>n Menschen hat im Nasen-<br />

Rachenraum S. aureus; 20% <strong>de</strong>r dabei isolierten Stämme bil<strong>de</strong>n Enterotoxine)<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Kontaminierte Rohware vor allem Lebensmittel die nicht mehr erhitzt wer<strong>de</strong>n<br />

Lebensmittel mit hohem Wassergehalt (Fleisch, Wurstwaren, Eier, Milchprodukte, Nu<strong>de</strong>ln, Reis, Käse und Fertiggerichte)<br />

kein Sporenbildner<br />

sehr resistent gegen Austrocknung<br />

keine großen Nährstoffansprüche<br />

hoher Eiweiß- und Wassergehalt <strong>de</strong>r Substrate sowie warme bis mittlere Temperaturen wirken begünstigend auf die Bildung von<br />

Enterotoxinen<br />

Wachstumsbereich: 6,5 – 46°C<br />

Temperaturoptimum: 35 – 37°C<br />

Toxinbildung im Bereich von 10 – 45 °C<br />

Toxinbildungsoptimum: + 37°C – 40°C<br />

Toxinbildung bis zu niedrigen aw – Werten von 0,86 bis 0,89<br />

Enterotoxine sind sehr hitzestabil<br />

Toxinbildung bei 10 6 /g<br />

Vegetative Form: D-Wer +65,6°C; 0,3 – 2,0 min<br />

Wachstum ab pH 4,3 (Optimum pH 7,0)<br />

Eine Vermehrung von S. aureus auf ca. 10 6 KBE/g bei gleichzeitiger Enterotoxinbildung im Lebensmittel ist Voraussetzung dafür, dass<br />

Erkrankungen eintreten können<br />

Beson<strong>de</strong>re Merkmale von Staph. Aureus<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Infektkette ist in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>r Mensch (eitrige Wun<strong>de</strong>n, Nasen-Rachenraum, Kopfhaut, Haare, Fäkalien)<br />

Auch gesun<strong>de</strong> Menschen können Träger von Staph. aureus sein, beson<strong>de</strong>rs im Nasen-Rachenraum<br />

Staph. aureus Stämme von Menschen besitzen häufiger die Fähigkeit Enterotoxine zu bil<strong>de</strong>n als Stämme von Tieren<br />

Sind sehr resistent gegenüber Desinfektionsmitteln<br />

S. aureus ist beim Menschen und bei Tieren einer <strong>de</strong>r häufigsten Eitererreger. Beim Menschen verursacht <strong>de</strong>r Erreger neben kleineren lokalen<br />

Entzündungen, Abszessen (Furunkel, Karbunkel) und postoperativen Wundinfektionen auch generalisierte Infektionen (Sepsis) mit anschließen<strong>de</strong>m<br />

Befall bestimmter Organe (z.B. Endokarditis).<br />

Gegen Antibiotika resistente S. aureus (Methicillin-resistente S. aureus (MRSA)) sind weltweit verbreitet und besitzen eine große Be<strong>de</strong>utung als<br />

Verursacher von nosokomialen Infektionen, d.h. von Infektionen, die mit Aufenthalten in Krankenhäusern o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Einrichtungen in Verbindung<br />

stehen.<br />

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Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxinbildner (kein Sporenbildner)<br />

Staphylococcus aureus<br />

2 – 4 h (0,5 – 7 h)<br />

Erkrankungsdauer: 1 bis 2 Tage<br />

Diarrhöen, Übelkeit, Erbrechen (aufgrund <strong>de</strong>s starken Wasserverlustes kann es zu Schwin<strong>de</strong>l und Kreislaufkollaps kommen)<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Da <strong>de</strong>r Mensch die wesentliche Eintragsquelle darstellt:<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen und bei verzehrsfertigen Lebensmitteln<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Keimwachstum bzw. Toxinbildung durch ordnungsgemäßen und dokumentierten Betrieb <strong>de</strong>r<br />

Kühleinrichtungen<br />

Begrenzte Lagerdauer selbst produzierter Speisen (max. 72h)<br />

Einhalten <strong>de</strong>r Kühlkette bei Anlieferung, Verarbeitung und Transport<br />

Ordnungsgemäße Warenlagerung (z.B. abge<strong>de</strong>ckt, Trennung zwischen rohen und verzehrsfertigen Speisen,<br />

ausreichen<strong>de</strong> interne Lebensmittelkennzeichnung und regelmäßige MHD-Kontrolle)<br />

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Campylobacter jejuni<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Thermotolerante Campylobacter<br />

Campylobacter jejuni<br />

gramnegative, kleine komma- bis s-förmige, gebogene Stäbchen<br />

etwa 80 bis 95% <strong>de</strong>r Campylobacter-Infektionen wer<strong>de</strong>n durch Campylobacter jejuni verursacht<br />

Campylobacter-Enteriti<strong>de</strong>n gehören zusammen mit <strong>de</strong>n Salmonellosen und <strong>de</strong>n Virus assoziierten Erkrankungen zu <strong>de</strong>n häufigsten<br />

lebensmittelbedingten Erkrankungen<br />

im Stuhl und Kot von Mensch und Tier<br />

Kontakt mit Tieren ( vor allem Katzen, Hun<strong>de</strong>, Vögel, Rin<strong>de</strong>r und Geflügel)<br />

Schmierinfektion von Mensch zu Mensch<br />

Frischfleisch vom Geflügel, Rind, Schwein, Schaf<br />

Innereien<br />

Rohmilch<br />

Oberflächenwasser<br />

Durch Kreuzkontamination belastete Lebensmittel<br />

In Fluss- und Abwasser<br />

In verpackten Champignons<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

minimale Infektionsdosis: 100 bis 1000 Keime<br />

kein Sporenbildner<br />

Temperaturbereich zwischen 30°C und 45°C , optimale Wachstumstemperatur 42°C bis 45°C<br />

Obwohl die optimale Wachstumstemperatur mit 42°C bis 45°C sehr hoch liegt, sind die Organismen äußerst hitzeempfindlich und wer<strong>de</strong>n<br />

bereits durch Temperaturen ab 48°C abgetötet<br />

C. jejuni wächst in einem pH-Bereich zwischen 4,9 und 8,0 (Optimum: pH 6,5 bis 7,5)<br />

Mikroaerophil, optimales Wachstum in einer Gasatmosphäre mit 5% O2, 10% CO2 und 85% N2<br />

bei Zimmertemperatur (25°) sterben die Erreger rasch ab<br />

Gegenüber Kühlschranktemperaturen (+ 4°C) sind sie wesentlich wi<strong>de</strong>rstandsfähiger Keine Vermehrung in Lebensmittel<br />

jedoch mehrere Wochen Überlebensfähig (benötigen eine spezielle Atmosphäre)<br />

Eine Vermehrung im Lebensmittel fin<strong>de</strong>t nicht statt, doch könne in <strong>de</strong>r Regel bereits einige hun<strong>de</strong>rt Erreger eine Erkrankung<br />

auslösen. Da C. jejuni ein mikroaerophiles Bakterium ist, wird das Überleben <strong>de</strong>r Erreger durch Verhältnisse in vakuumverpackten<br />

Lebensmitteln, Plastikumhüllungen o<strong>de</strong>r im Inneren von Lebensmitteln häufig begünstigt.<br />

Campylobacter können sich unter Bildung eines Biofilms an Oberflächen wie E<strong>de</strong>lstahl o<strong>de</strong>r Kunststoff anheften.<br />

Beson<strong>de</strong>re Merkmale von Campylobacter:<br />

Der direkte Kontakt zu infizierten Tieren kann eine Erkrankung hervorrufen (Schmierinfektion)<br />

Betroffen sind vorwiegend Kin<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re im Vorschulalter<br />

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Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Verwandschaft<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Thermotolerante Campylobacter<br />

Campylobacter jejuni<br />

1 – 7 Tage<br />

Erkrankungsdauer: einige Tage bis zu einer Woche<br />

heftige, kolikartige Bauchschmerzen, wässriger Durchfall (häufig auch blutig), gelegentlich Erbrechen, Muskel- und<br />

Kopfschmerzen, hohes Fieber<br />

entzündliche Darminfektion, weitergehen<strong>de</strong> Komplikationen sind selten können jedoch auftreten ( Infektionen an<strong>de</strong>rer<br />

Organe, reaktive Arthritis sowie Guillain-Barré-Syndrom= Nervenerkrankung mit Lähmungserscheinungen)<br />

die Dauer <strong>de</strong>r Ausscheidung nach <strong>de</strong>r Erkrankung beträgt üblicherweise 3 bis 4 Wochen, während dieses Zeitraumes ist<br />

eine Ansteckung möglich<br />

die Symptome klingen in <strong>de</strong>r Regel auch ohne Therapie nach wenigen Tagen wie<strong>de</strong>r ab<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: tierische Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Tierische Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Keimwachstum durch ordnungsgemäßen und dokumentierten Betrieb <strong>de</strong>r Kühleinrichtungen<br />

Strikte Personalhygiene<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Regelmäßige risikoorientierte Untersuchungen<br />

Einhalten <strong>de</strong>r Kühlkette bei Anlieferung, Verarbeitung und Transport<br />

Auftauen nur unter kontrollierten Bedingungen bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Gewürze immer vor <strong>de</strong>m Aufkochen zugeben<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte durch ordnungsgemäße Lagerung in verschlossenen Behältern<br />

Ordnungsgemäße Warenlagerung (z.B. abge<strong>de</strong>ckt, Trennung zwischen rohen und verzehrsfertigen Speisen, ausreichen<strong>de</strong><br />

interne Lebensmittelkennzeichnung und regelmäßige MHD-Kontrolle)<br />

Nahe verwandt mit <strong>de</strong>r Gattung Campylobacter ist die Gattung Arcobacter. Vertreter <strong>de</strong>r Gattung Arcobacter können sich im<br />

Gegensatz zu Campylpbacter aerob vermehren. Arcobacter butzleri (früher: Campylobacter butzleri) kann persistieren<strong>de</strong>, wässrige<br />

Diarrhöen auslösen. Obwphl <strong>de</strong>r Erreger häufig in <strong>de</strong>r Umwelt, in nicht behan<strong>de</strong>ltem Wasser, im Darm von Mensch und Tier sowie<br />

verschie<strong>de</strong>nen Lebensmitteln (vor allem Geflügel- und Schweinefleisch) nachgewiesen wer<strong>de</strong>n kann, sind Erkrankungsfälle bisher<br />

relativ selten beschrieben wor<strong>de</strong>n.<br />

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EHEC (enterohämorrhagische E.<br />

coli)<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

EHEC (enterohämorrhagische E. coli)<br />

Gramnegative, fakultativ anaerobe Stäbchen <strong>de</strong>r Familie Enterobacteriaceae<br />

Darm von Mensch und Tier<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Rindfleischprodukte (z. B. Hamburger, Rin<strong>de</strong>rhack, Rohwurst)<br />

kontaminierte Salate<br />

Rohmilch und Rohmilchprodukte<br />

kontaminiertes Ba<strong>de</strong>- und Trinkwasser<br />

resistent gegenüber Umwelteinflüssen<br />

eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich<br />

tolerieren niedrige pH- und aw- Werte<br />

minimaler pH-Wert 5,0<br />

hitzeempfindlich, D-Wert +55°C 7 min<br />

minimale Infektionsdosis sehr niedrig: bereits 10 bis 100KbE/g<br />

thermolabiles Enterotoxin<br />

Inkubationszeit 1 – 5 Tage<br />

Symptome<br />

Darmkrämpfe und Brechreiz, Fieber, schwere blutige Durchfälle<br />

Als schwere Komplikation von EHEC-Darminfektionen ist auch das enteropathische hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)<br />

mit o<strong>de</strong>r ohne neurologische Komplikationen möglich (mel<strong>de</strong>pflichtig!)<br />

Die Ausscheidung <strong>de</strong>r Bakterien erfolgt typischerweise in einem Zeitraum von 5 bis 20 Tagen, kann sich insbeson<strong>de</strong>re bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

jedoch auch über mehrere Monate erstrecken. In dieser Zeit ist eine Ansteckung weiterer Personen möglich.<br />

Eine Bekämpfung <strong>de</strong>r Erregers mit Antibiotika ist nicht erfolgversprechend, da schnell Resistenzen auftreten, die Ausscheidung <strong>de</strong>r<br />

Bakterien verlängert o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Krankheitsverlauf durch eine erhöhte Toxinbildung verschlimmert wer<strong>de</strong>n kann. Die Behandlung erfolgt<br />

symptomorientiert.<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

EHEC (enterohämorrhagische E. coli)<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Strikte Personalhygiene, IfSG<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Auftauen nur unter kontrollierten Bedingungen bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />

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Listeria monocytogenes<br />

Vorkommen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Listeria monocytogenes<br />

grampositive, kurze Stäbchen mit <strong>de</strong>r Neigung, kokkoi<strong>de</strong> Formen anzunehmen und Ketten zu bil<strong>de</strong>n<br />

fakultativ anaerob, bil<strong>de</strong>n keine Sporen und sind mit Hilfe einer peritrichen Begeißelung beweglich<br />

ubiquitär vorkommend, weit verbreitet in <strong>de</strong>r Umwelt (Er<strong>de</strong>, Staub, Pflanzen, Tiere)<br />

Stuhl, Kot zahlreicher Tiere<br />

Pflanzen, Silage<br />

Abwasser, beson<strong>de</strong>rs in Gullys von Lebensmittel-verarbeiten<strong>de</strong>n Betrieben (Übertragung auf zahlreiche Lebensmittel<br />

möglich und nachgewiesen)<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Labensmittel<br />

Rohes Fleisch (z.B. Hackfleisch) und Geflügel<br />

Fleisch und Wurstwaren (insbeson<strong>de</strong>re Aufschnittware, Sülzen)<br />

Fischprodukte (vakuumverpackter Räucherlachs und Räucherforellen, Muscheln)<br />

Gemüse (vorgeschnitten, auch TK-Ware), verpackte, vorgeschnittene Blattsalate<br />

Feinkostsalate (v.a. Krautsalate)<br />

Oberflächenwasser<br />

Milch und Milchprodukte: bei entzündlichen Reaktionen <strong>de</strong>s Euters (Mastitis) können die Erreger bereits intravital in die Milch<br />

gelangen. Gefähr<strong>de</strong>t sind damit Produkte, die nicht mehr erhitzt wer<strong>de</strong>n wie Rohmilch und Rohmilchkäse. Auch Produkte,<br />

die aus pasteurisierter Milch hergestellt wer<strong>de</strong>n, können mit Listerien kontsminiert sein. Grund für das Vorkommen in<br />

pasteurisierter Milch ist eine ungenügen<strong>de</strong> Pasteurisation, häufiger jedoch eine sekundäre Belastung <strong>de</strong>r Milch durch<br />

kontaminierte Leitungen und Gerätschaften in <strong>de</strong>r Molkerei.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>t sind Schwangere, Säuglinge und Kleinkin<strong>de</strong>r, ältere Menschen, immungeschwächte Personen.<br />

Die Erreger sind sehr invasiv und können über die Haut o<strong>de</strong>r das Auge direkt in das Gewebe o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

intrauterin in <strong>de</strong>n Fetus eindringen.<br />

Bei Ausbreitung <strong>de</strong>r Erreger im Körper und Befall an<strong>de</strong>rer Organe, können Erkrankungen wie Sepsis o<strong>de</strong>r Meningitis auftreten. Bis<br />

zu 30% dieser Fälle verlaufen tödlich.<br />

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Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Listeria monocytogenes<br />

Hitzeempfindlich<br />

Infektionsdosis schwer abzuschätzen (fehlen<strong>de</strong> Daten) MID (minimale Infektionsdosis) liegt im Bereich von ca. 10 000<br />

Wächst bereits bei Kühlschranktemperaturen ab 0°C<br />

Maximum: 45 – 50°C<br />

Optimum: 30 – 37°C<br />

Minimum: 1 – 3°C (in Milch –0,1 bis –0,4°C)<br />

D-Wert: 71°C 1-4 min.<br />

Wachstum: 4,5 – 9,0<br />

Abtötung bei < 3,5<br />

Vermehrungstemperatur<br />

pH-Wert<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Säureempfindlichkeit wer<strong>de</strong>n bei oraler Aufnahme die meisten Erreger von <strong>de</strong>r Magensäure abgetötet (Vorsicht bei<br />

Patienten <strong>de</strong>ren Magensäure unterdrückt wird).<br />

Listerien könne sich in Bereichen und Geräten <strong>de</strong>s Betriebes langfristig persistieren, die feucht sind und von <strong>de</strong>n Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmaßnahmen nur schlecht erreicht wer<strong>de</strong>n. Dazu gehören Abwassersysteme einschließlich <strong>de</strong>r Gullys, Dichtungen von<br />

Geräten und Maschinen, Innenseiten von Rohrleitungen und Kon<strong>de</strong>nswasserstellen.<br />

Bei dieser Besiedlung können sich schwer zu beseitigen<strong>de</strong> oft schleimige Biofilme bil<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>ren Matrix auch an<strong>de</strong>re<br />

<strong>Mikroorganismen</strong> wachsen können.<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Beobachtung erfor<strong>de</strong>rn Maschinenoberflächen, die mit <strong>de</strong>m Produkt in Berührung kommen (z.B.<br />

Aufschneidmaschinen für Wurst). Der Einsatz von Hochdruck-Reinigungsgeräten sollte in exponierten Räumen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

da es durch <strong>de</strong>ren Einsatz zur Ausbildung von kontaminierten Aerosolen kommen kann, die sich als alles über<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeitsfilm auf <strong>de</strong>n Maschinen und Geräten nie<strong>de</strong>rschlagen können.<br />

3 bis 90 Tage<br />

Erkrankungsdauer: im Normalfall einige Tage<br />

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, hohes Fieber<br />

bei immungeschwächten noch weitere Erkrankungen (Meningitis, Sepsis, Fehl- und Frühgeburten bei Schwangeren).<br />

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Schulischen Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Listeria monocytogenes<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte<br />

Herabsetzen <strong>de</strong>r Kühllagertemperaturen für verzehrsfertige Fleisch- und Feinkosterzeugnisse auf 0°C bis +1°C,<br />

Einhalten <strong>de</strong>r Kühlkette bei Anlieferung, Verarbeitung und Transport<br />

Verkürzung <strong>de</strong>r betriebsinternen Lagerzeiten, Zukaufprodukte lange vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s MHDs/Verbrauchsdatums<br />

aufbrauchen<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Interne Vorgaben zur Abgabe von Lebensmitteln an Risikogruppen<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung möglicher Nischen o<strong>de</strong>r sonstiger Kontaminationsquellen im betrieblichen Umfeld sowie qualitative<br />

Untersuchungen von Maschinen und Oberflächen auf Listeria spp. Im Rahmen von betriebsinternen<br />

mikrobiologischen Untersuchungen<br />

Auswahl von Produkten mit geringem Risikopotential (z.B. in <strong>de</strong>r Verpackung pasteurisierte bzw.<br />

hochdruckbehan<strong>de</strong>lte Produkte)<br />

Ordnungsgemäße Warenlagerung (z.B. abge<strong>de</strong>ckt, Trennung zwischen rohen und verzehrsfertigen Speisen,<br />

ausreichen<strong>de</strong> interne Lebensmittelkennzeichnung und regelmäßige MHD-Kontrolle)<br />

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Wichtigste Vertreter<br />

Vorkommen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Salmonellen<br />

Salmonella Enteritidis<br />

Darm (Fäkalien)<br />

Kontaminiert bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Rohes Geflügel (beson<strong>de</strong>rs Tiefkühlware) und<br />

Geflügelprodukte (z. B. Geflügelsalat)<br />

Rohe Eier und Eiprodukte, die keinem abtöten<strong>de</strong>n<br />

Erhitzungsschritt mehr unterworfen wer<strong>de</strong>n: Kalt gerührte<br />

Cremespeisen und an<strong>de</strong>re Desserts, Speiseeis,<br />

Konditoreiwaren mit nicht durchgebackener Füllung ,<br />

Mayonnaise und Mayonnaise enthalten<strong>de</strong> Feinkostsalate<br />

mit einem pH-Wert über 4,5 (z. B. Kartoffelsalat),<br />

Spiegelei und weich gekochte Eier, kalt gerührte Soßen<br />

(z. B. Sauce Hollandaise und Sauce Béarnaise).<br />

Rohes Fleisch und Fleischprodukte (Hackfleisch,<br />

Innereien, rohe Wurstwaren) vor allem von Schwein und<br />

Kalb.<br />

Rohe Meerestiere, vor allem Muscheln und daraus<br />

hergestellte Produkte.<br />

Importierte Gewürze<br />

Schmierinfektion durch mangeln<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong>- und<br />

Produktionshygiene auf Lebensmittel<br />

Salmonella Typhimurium, Salmonella Paratyphi A, B und C<br />

Darm (Fäkalien) -aktuelle Erkrankung<br />

Dauerausschei<strong>de</strong>r<br />

Direkte Übertragung Mensch zu Mensch o<strong>de</strong>r indirekt<br />

über fäkalkontaminierte Lebensmittel, Wasser,<br />

Gerätschaften, Essgeschirr, Handtücher usw.<br />

Die Erreger treten fast ausschließlich in südlichen<br />

Län<strong>de</strong>rn auf, fast alle in Deutschland gemel<strong>de</strong>ten<br />

Erkrankungsfälle sind reiseassoziiert<br />

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Eigenschaften<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Salmonellen<br />

Infektionsdosis meist hoch (10 5 bis 10 6 )<br />

Salmonellen können lange in <strong>de</strong>r Umwelt überdauern<br />

(Monate und Jahre). Gegenüber <strong>de</strong>m Einfrieren um <strong>de</strong>n<br />

Gefrierpunkt sind Salmonellen sehr empfindlich. Jedoch<br />

bei längerer Einwirkung dieser Temperaturen häufig nur<br />

subletal geschädigt.<br />

W- Minimum: + 7°C<br />

W- Optimum: + 37 °C<br />

W- Maximum: + 48 °C<br />

Minimum: 4,0 – 4,5<br />

Optimum: 6,5 – 7,5<br />

Maximum: 9,0<br />

Hitzelabiles Enterotoxin<br />

Temperatur (hitzeempfindlich)<br />

pH-Wert<br />

Hitzeempfindlich; D-Wert +65,6°C; 0,02-0,25 min<br />

Fakultativ anaerob<br />

Keine Sporenbildner<br />

Infektionsdosis niedrig (10 2 bis 10 3 )<br />

W- Minimum: + 7°C<br />

W- Optimum: + 37 °C<br />

W- Maximum: + 48 °C<br />

Minimum: 4,0 – 4,5<br />

Optimum: 6,5 – 7,5<br />

Maximum: 9,0<br />

Temperatur (hitzeempfindlich)<br />

pH-Wert<br />

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Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Salmonellen<br />

12 bis 48 Stun<strong>de</strong>n<br />

Erkrankungsdauer: meist 1 bis 4 Tage<br />

Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen<br />

meist auch Fieber<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2<br />

Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10<br />

Lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter<br />

Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische<br />

Untersuchungen<br />

Strikte Personalhygiene, IfSG<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen<br />

Prozessen<br />

Auftauen nur unter kontrollierten Bedingungen<br />

bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei<br />

Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und<br />

Transport<br />

Kräutertees immer mit kochen<strong>de</strong>m Wasser<br />

aufgießen, Herstellerangaben zu<br />

Brühtemperaturen und Ziehzeiten beachten<br />

Gewürze immer vor <strong>de</strong>m Aufkochen zugeben<br />

bis zu 14 Tagen<br />

Dauerausschei<strong>de</strong>r über mehrere Wochen o<strong>de</strong>r Monate<br />

Fieber, Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2<br />

Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10<br />

Lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter<br />

Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische<br />

Untersuchungen<br />

Strikte Personalhygiene, IfSG<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen<br />

Prozessen<br />

Auftauen nur unter kontrollierten Bedingungen<br />

bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei<br />

Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und<br />

Transport<br />

Kräutertees immer mit kochen<strong>de</strong>m Wasser<br />

aufgießen, Herstellerangaben zu<br />

Brühtemperaturen und Ziehzeiten beachten<br />

Gewürze immer vor <strong>de</strong>m Aufkochen zugeben<br />

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Yersinia spp.<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Yersinia spp.<br />

Die enterale Yersiniose wird durch Bakterien <strong>de</strong>r Gattung Yersinia, insbeson<strong>de</strong>re Y. enterocolitica hervorgerufen<br />

Yersinia enterocolitica ist ein gramnegatives, sporenloses Stäbchen,Yersinien wachsen fakultativ anaerob und sind sehr<br />

anspruchslos<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Kontaminiertes Trinkwasser<br />

Kontaminierte tierische Lebensmittel, v.a. Schweinefleisch, Schweinezungen<br />

Milch, Milchgetränke<br />

direkten Kontakt<br />

Schmierinfektion<br />

In seltenen Fällen direkt über infizierte Personen<br />

Übertragung durch:<br />

Psychrotroph, Vermehrung im Bereich 0°C bis +44°C möglich, Optimum +33°C<br />

Sehr anspruchslos<br />

Fakultativ anaerob<br />

Keine Sporenbildner<br />

Begeißelung ist monotrich bis peritrich; die optimale Beweglichkeit fin<strong>de</strong>t sich bei Inkubation von 22-28°C<br />

4 bis 7 Tage<br />

Dauer: 1 bis 3 Wochen<br />

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Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Yersinia spp.<br />

Durchfälle (auch blutig)<br />

Erbrechen<br />

Gelenkentzündungen<br />

Koliken (Symptome wer<strong>de</strong>n häufig mit einer Blinddarmentzündung verwechselt)<br />

Immungeschwächte sowie Patienten mit bestimmten Grundkrankheiten wie z.B. Krebs, Diabetes mellitus können an einer<br />

lebensbedrohen<strong>de</strong>n Blutvergiftung erkranken<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Keimwachstum durch ordnungsgemäßen und dokumentierten Betrieb <strong>de</strong>r Kühleinrichtungen, interne<br />

Lagerfristen, z.B. max. 72h nach Produktion<br />

Strikte Personalhygiene, IfSG<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Einhalten <strong>de</strong>r Kühlkette<br />

Auftauen unter kontrollierten Bedingungen bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte durch ordnungsgemäße Lagerung in verschlossenen Behältern<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Cronobacter sakazakii<br />

(ehemals Enterobacter sakazakii)<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Cronobacter sakazakii<br />

Cronobacter sakazakii (ehemals Enterobacter sakazakii) ist eine Bakterienart <strong>de</strong>r Familie Enterobacteriacea<br />

durch Geißeln bewegliche, gramnegative Stäbchen<br />

ein charakteristisches Merkmal ist die gelbe Pigmentierung <strong>de</strong>r Bakterienkulturen<br />

in <strong>de</strong>r englischen Literatur fin<strong>de</strong>t man Cronobacter sakazakii auch oft unter <strong>de</strong>m Namen „Yellow-Pigmented Enterobacter<br />

cloacae“<br />

im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren Enterobakterien ist Cronobacter sakazakii auch auf Pflanzen, im Bo<strong>de</strong>n, in Gewässern und<br />

Abwässern zu fin<strong>de</strong>n<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

vereinzelt in Käse, Fleisch, Gemüse, Getrei<strong>de</strong>; Kräutern, Gewürzen und erhitzter Milch isoliert<br />

Milchpulver, Trockenmilchprodukte für Säuglinge und Babynahrung; Säuglingsnahrung stellt bei Raumtemperatur einen<br />

i<strong>de</strong>alen Nährbo<strong>de</strong>n für Cronobacter sakazakii ( und an<strong>de</strong>re <strong>Mikroorganismen</strong>) dar<br />

wächst in einem Temperaturbereich von 4 bis 47°C<br />

Optimum bei ca. 37°C<br />

zur Inaktivierung sind Temperaturen über 60°C erfor<strong>de</strong>rlich<br />

das Wachstum bei Temperaturen unter 5°C ist verlangsamt<br />

ist einer <strong>de</strong>r am wenigsten hitzeempfindlichen Enterobakterien<br />

Resistenz einzelner Stämme gegenüber pH-Werten bis 3,8<br />

Der Mikroorganismus kann Biofilme ausbil<strong>de</strong>n, die an Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong>n und Maschinenteilen lange anhaften und gegen<br />

Austrocknen resistent sind.<br />

kann bei Säuglingen Blutvergiftungen (Sepsis), Hirnhautentzündungen (Meningitis) und nekrotisieren<strong>de</strong> Enterokolitis, eine<br />

gefährliche Darmerkrankung verursachen, die eher selten vorkommen<strong>de</strong> Infektion kann über die Säuglingsnahrung erfolgen<br />

Risikogruppen: Frühgeborene; untergewichtige und abwehrgeschwächte Kin<strong>de</strong>r<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Toxiinfektiöse Bakterien<br />

Cronobacter sakazakii<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personal- und Gerätehygiene<br />

Regelmäßige risikoorientierte mikrobiologische Untersuchungen<br />

Strikte Personalhygiene, IfSG<br />

Strikte Trennung von reinen und unreinen Prozessen<br />

Auftauen nur unter kontrollierten Bedingungen bei Temperaturen unter 10°C<br />

Kontamination durch Auftauwasser verhin<strong>de</strong>rn<br />

Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />

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Vibrio cholerae<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Vibrio cholerae<br />

Vibrio cholerae ist ein gramnegatives Bakterium <strong>de</strong>r Gattung Vibrionen, Familie Vibronazeen<br />

Haben unter <strong>de</strong>m Mikroskop eine leicht gebogene Form und ähneln einem Komma<br />

Die Bakterien tragen am En<strong>de</strong> eine Geißel (monotrich)<br />

Nur wenige Stämme, die befähigt sind das Choleratoxin (Ctx) zu bil<strong>de</strong>n, sind als Krankheitserreger einzustufen<br />

Vibrio cholerae spielt bei <strong>de</strong>n in Deutschland hergestellten Lebensmitteln eher eine untergeordnete Rolle. Die meisten Erkrankungen<br />

sind reisebedingt bzw. gehen auf verunreinigtes Trinkwasser zurück, da die Erreger insbeson<strong>de</strong>re in südlichen und außereuropäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn auftreten.<br />

Cholera tritt häufig in armen Län<strong>de</strong>rn auf, in <strong>de</strong>nen Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht voneinan<strong>de</strong>r getrennt sind und daher das Trinkwasser<br />

häufig mit Choleraerregern verunreinigt ist.<br />

Fäkalien<br />

Fluss- und Meerwasser, welches mit Fäkalien belastet ist<br />

Fische und an<strong>de</strong>re Nahrungsmittel aus Flüssen und <strong>de</strong>m Meer<br />

Übertragung durch:<br />

In Industrielän<strong>de</strong>rn ist durch Wasserwerke und Kläranlagen meist eine ausreichen<strong>de</strong> und hygienisch einwandfreie Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

gewährleistet, so dass Cholerafälle selten sind. In vielen Entwicklungslän<strong>de</strong>rn ist die Cholera eine weit verbreitete und gefährliche Krankheit.<br />

Zwei humanpathogene Biotypen von Vibrio Cholerae: Vibrio cholerae Biovar cholerae; Vibrio cholerae Biovar El Tor<br />

Die krankmachen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r Choleraerreger geht von einem im Darm gebil<strong>de</strong>ten Enterotoxin aus<br />

Die aktive Impfung mit abgetöteten Erregern gibt nur einen unvollständigen Schutz und hält darüber hinaus höchstens 6 Monate an.<br />

Oxidase positiv<br />

Katalase positiv<br />

01-Antigen nachweisbar = Vibrio cholerae<br />

Abtötung Großteil <strong>de</strong>r Erreger im Magen (saurer pH-Wert)<br />

Vermehrung <strong>de</strong>r überleben<strong>de</strong>n Erreger im oberen Dünndarm (alkalischer pH-Wert)<br />

Mel<strong>de</strong>pflicht: Deutschland und international (WHO)<br />

D § 6 IfSG; D § 7 IfSG<br />

Cholera ist eine <strong>de</strong>r Quarantänekrankheiten <strong>de</strong>r WHO (Qurantänedauer 5 Tage)<br />

2 bis 3 Tage<br />

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Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Vibrio cholerae<br />

nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen verläuft Cholera meist in drei Stadien:<br />

Stadium mit Brechdurchfall mit häufig dünnflüssigem Stuhl, oft mit Schleimflocken durchsetzt („Reiswasserstuhl“) und selten mit<br />

Schmerzen im Bauch<br />

Stadium <strong>de</strong>s Flüssigkeitsmangels (Exsikose). Dabei kommt es zu Untertemperatur und zu einem auffälligen Gesichtsausdruck mit spitzer<br />

Nase, eingefallenen Wangen und stehen<strong>de</strong>n Hautfalten<br />

Stadium <strong>de</strong>r allgemeinen Körperreaktion mit Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschlag. Komplikationen wie zum Beispiel<br />

eine Lungenentzündung, eine Entzündung <strong>de</strong>r Ohrspeicheldrüse und eine Sepsis können hinzukommen.<br />

Menschen mit <strong>de</strong>r Blutgruppe 0 sind beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>t, solche mit <strong>de</strong>r Blutgruppe AB am wenigsten.<br />

Therapie:<br />

Adäquater (parenteraler) Flüssigkeits- und Elektrolyt-Ersatz<br />

Isolierung<br />

Quarantänepflicht<br />

Antibiotika<br />

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Vibrio parahaemolyticus<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Vibrio parahaemolyticus<br />

Die Gattung <strong>de</strong>r Vibrionen umfasst gramnegative, nichtsporenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, starre, gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r gekrümmte Stäbchenbakterien, die eine o<strong>de</strong>r<br />

mehrere polar angeordnete Geißeln tragen und somit lebhaft beweglich sind. Zu dieser Gattung gehört auch die Spezies Vibrio<br />

parahaemolyticus<br />

Vibrio parahaemolyticus spielt bei <strong>de</strong>n in Deutschland hergestellten Lebensmitteln eher eine untergeordnete Rolle. Die meisten<br />

Erkrankungen sind reisebedingt bzw. gehen auf verunreinigtes Trinkwasser zurück, da die Erreger insbeson<strong>de</strong>re in südlichen und<br />

außereuropäischen Län<strong>de</strong>rn auftreten.<br />

Der natürliche Lebensraum dieser Erreger sind flache Küstengewässer, hier wer<strong>de</strong>n sie von Meerestieren aufgenommen und<br />

hauptsächlich durch <strong>de</strong>n Genuss von ungekochten, marinierten Nahrungsmitteln (Seefisch, Muscheln) auf <strong>de</strong>n Menschen übertragen.<br />

Seine geringe Hitzestabilität erklärt, dass vor allem rohe o<strong>de</strong>r halbrohe fischhaltige Lebensmittel befallen sind.<br />

Wächst optimal bei einer Salzkonzentration von 1-3% (Minimum 0,5%)<br />

Temperaturoptimum von 37°C (Minimum +10°C)<br />

Der natürliche Lebensraum dieser Erreger sind flache Küstengewässer, hier wer<strong>de</strong>n sie von Meerestieren aufgenommen und<br />

hauptsächlich durch <strong>de</strong>n Genuss von ungekochten, marinierten Nahrungsmitteln (Seefisch, Muscheln) auf <strong>de</strong>n Menschen übertragen.<br />

24 bis 72 Stun<strong>de</strong>n<br />

Hauptverbreitungsgebiet <strong>de</strong>r Vibrio-parahaemolyticus-Infektionen ist Japan<br />

Nach<strong>de</strong>m die Erreger mit <strong>de</strong>r Nahrung in <strong>de</strong>n Verdauungskanal gelangt sind, schädigen sie die Darmwand<br />

Nach etwa 10-20 Stun<strong>de</strong>n treten Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Magen-Darm-Traktes wie akute Brechanfälle, Übelkeit, Bauchkrämpfe und Fieber bis<br />

39°C auf.<br />

Weicher, flüssiger Stuhl, jedoch nicht blutig<br />

Normalerweise heilt diese Erkrankung unkompliziert nach ein paar Tagen aus<br />

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Hepatitis A-Viren<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Hepatitis A<br />

das Hepatitis A-Virus gehört zur Familie <strong>de</strong>r Picorrnaviridae, Genus Hepatovirus<br />

eine Impfung ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit beste Schutz gegen eine Hepatitis A<br />

fäkal verunreinigtes Trinkwasser<br />

Meerestiere (z.B. Muscheln, Austern)<br />

Fäkalgedüngtes Gemüse, Salat, Obst<br />

von Hepatitis A-Viren Ausschei<strong>de</strong>rn kontaminierte Lebensmittel<br />

direkten Kontakt<br />

Schmierinfektion<br />

Mensch-zu-Mensch-Infektion<br />

sehr resistent gegen äußere Einflüsse (z.B. stabil bei pH 3,0)<br />

resistent gegen Desinfektionsmittel und Trinkwasserchlorung<br />

Inaktivierung durch längeres kochen (> 5min.)<br />

Können in Wasser bis zu 10 Monaten infektiös bleiben<br />

D90 0,2 min.<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Übertragung durch:<br />

Viren vermehren sich nur in leben<strong>de</strong>n Zellen. Eine Anreicherung im Lebensmittel ist <strong>de</strong>shalb ausgeschlossen. Lebensmittel und<br />

Trinkwasser können aber Überträger für solche Viren sein, die auch außerhalb <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong>n Zelle in <strong>de</strong>r Umwelt längere Zeit lebensfähig<br />

bleiben. Häufiger ist die sekundäre Kontamination von Lebensmitteln, vor allem durch fäkale Verunreinigungen und Hygienemängel.<br />

2 bis 6 Wochen<br />

Dauer: 3 bis 6 Wochen<br />

Hepatitis A verläuft niemals chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen spontan aus.<br />

grippeähnliche Symptome<br />

Bauchschmerzen<br />

Gelenk- und Glie<strong>de</strong>rschmerzen<br />

Übelkeit, Erbrechen, verbun<strong>de</strong>n mit Fieber und einem Wie<strong>de</strong>rwillen gegenüber fetten, gebratenen Speisen<br />

Gelbsucht (durch Erkrankung <strong>de</strong>r Leber, treten Gallenbestandteile ins Blut, die Augen und Haut gelb färben<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Hepatitis A<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Da <strong>de</strong>r Mensch die wesentliche Eintragsquelle darstellt:<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen Lebensmitteln<br />

Effektive Hän<strong>de</strong>hygiene (Desinfektion mit Virus<strong>de</strong>sinfektionsmitteln)<br />

Tragen von Schutzhandschuhen/Mundschutz<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimantarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Noro-Viren<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Noro-Virus<br />

Gehören zur Familie <strong>de</strong>r Caliciviridae<br />

Mit einer Größe von 27 bis 34 Millionstel Millimeter viermal kleiner als Grippeviren<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Meeresfrüchte insbeson<strong>de</strong>re Muscheln<br />

Lebensmittel die während <strong>de</strong>r Produktion, <strong>de</strong>r Behandlung und Zubereitung kontaminiert wer<strong>de</strong>n, aber keinem Erhitzungsprozess mehr<br />

unterliegen (Gemüse, Obst, Säfte, Sandwiches, Mischsalate, Backwaren und Eis).<br />

minimale Infektionsdosis 10 bis 100 Viruspartikel<br />

außeror<strong>de</strong>ntliche Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen und Desinfektionsmitteln<br />

Kühl- und Gefrierbehandlung reduzieren sie nicht<br />

Bleiben in <strong>de</strong>r Umgebung Wochen bis Monate infektiös<br />

Übertragung auch auf <strong>de</strong>m Luftweg über Aerosole (z. B. durch Erbrechen)<br />

Beson<strong>de</strong>re Merkmale von Noroviren<br />

Bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn sind Noro-Viren nach <strong>de</strong>n Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Gastroenteritis<br />

Saisonale Häufung <strong>de</strong>r Infektionen in <strong>de</strong>n Wintermonaten<br />

In Altersheimen sind sie häufig Ursache von Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen (Altenheime, Krankenhäuser, Kin<strong>de</strong>rgärten).<br />

Die Viren wer<strong>de</strong>n von erkrankten Personen in großen Mengen mit Stuhl und Vomitus (Erbrochenem) ausgeschie<strong>de</strong>n<br />

Viren vermehren sich nur in leben<strong>de</strong>n Zellen. Eine Anreicherung im Lebensmittel ist <strong>de</strong>shalb ausgeschlossen. Lebensmittel und<br />

Trinkwasser können aber Überträger für solche Viren sein, die auch außerhalb <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong>n Zelle in <strong>de</strong>r Umwelt längere Zeit<br />

lebensfähig bleiben. Häufiger ist die sekundäre Kontamination von Lebensmitteln, vor allem durch fäkale Verunreinigungen und<br />

Hygienemängel.<br />

12 bis 48 Stun<strong>de</strong>n<br />

Dauer: 1 bis 3 Tage<br />

Fieber, Erbrechen, Diarrhoe und Kopfschmerzen (aber meist selbstlimitierend)<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Noro-Virus<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Da <strong>de</strong>r Mensch die wesentliche Eintragsquelle darstellt:<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebesnmitteln<br />

Effektive Hän<strong>de</strong>hygiene (Desinfektion mit Virus<strong>de</strong>sinfektionsmitteln)<br />

Tragen von Schutzhandschuhen/Mundschutz<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Rotaviren<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Rotavirus<br />

Name leitet sich von rota (lat. Rad) ab, da sich das Virus unter <strong>de</strong>m Elektronenmikroskop wie ein Rad darstellt<br />

Fäkal verunreinigtes Trinkwasser<br />

Fäkal verunreinigte Lebensmittel (durch Ausschei<strong>de</strong>r)<br />

Kontaminierte bzw. an Erkrankungen beteiligte Lebensmittel<br />

Sehr geringe Infektionsdosis; bereits 10 Viruspartikel reichen u.U. aus<br />

Übertragung von Mensch zu Mensch (Schmier- und Tröpfcheninfektion)<br />

Resistent gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen<br />

Sie verursachen überwiegend bei Kin<strong>de</strong>rn zwischen ½ und 5 Jahren Erkrankungen, wobei Kleinkin<strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>m 6. und 12.<br />

Lebensmonat am häufigsten betroffen sind<br />

Hohe Infektiösität und rasche epi<strong>de</strong>mieartige Ausbreitung (Viren wer<strong>de</strong>n vom 2. bis zum 7. Tag mit <strong>de</strong>m Stuhl<br />

ausgeschie<strong>de</strong>n)<br />

Viren vermehren sich nur in leben<strong>de</strong>n Zellen. Eine Anreicherung im Lebensmittel ist <strong>de</strong>shalb ausgeschlossen. Lebensmittel und<br />

Trinkwasser können aber Überträger für solche Viren sein, die auch außerhalb <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong>n Zelle in <strong>de</strong>r Umwelt längere Zeit<br />

lebensfähig bleiben. Häufiger ist die sekundäre Kontamination von Lebensmitteln, vor allem durch fäkale Verunreinigungen und<br />

Hygienemängel.<br />

bis zu 48 Stun<strong>de</strong>n<br />

Erkrankungsdauer: in <strong>de</strong>r Regel 2 bis 6 Tage<br />

Ausscheidungsdauer: 3 bis 4 Tage nach Krankheitsbeginn<br />

Fieber, Erbrechen, Durchfall, Komplikationen möglich bei Dehydration<br />

Eine Dehydration kann beson<strong>de</strong>rs bei Säuglingen und bei Kleinkin<strong>de</strong>rn einen tödlichen Verlauf nehmen<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Viren<br />

Rotavirus<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Da <strong>de</strong>r Mensch die wesentliche Eintragsquelle darstellt:<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen Lebensmitteln<br />

Effektive Hän<strong>de</strong>hygiene (Desinfektion mit Virus<strong>de</strong>sinfktionsmitteln)<br />

Tragen von Schutzhandschuhen/Mundschutz<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Giardia lamblia<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Giardia lamblia<br />

Erreger Giardia Lamblia wird zu <strong>de</strong>n Protozoen gerechnet<br />

Eine parasitäre Gefährdung <strong>de</strong>s Menschen geht vor allem von <strong>de</strong>m Verzehr von rohem o<strong>de</strong>r halbrohem Fleisch und Fisch<br />

sowie durch Abwasser kontaminiertes Obst, Gemüse und Trinkwasser aus<br />

Bildung wi<strong>de</strong>rstandsfähiger Dauerformen (Zysten), diese Zysten sind mit einer Schutzhülle versehen und sehr resistent<br />

gegenüber Umwelteinflüssen<br />

Resistenz gegenüber Desinfektionsmitteln, hohe Chlorresistenz<br />

eine Infektion kann bereits durch die Aufnahme von nur zehn Zysten ausgelöst wer<strong>de</strong>n<br />

Etwa 10% <strong>de</strong>r Weltbevölkerung sind mit Lamblien infiziert<br />

Unter Tropenreisen<strong>de</strong>n ist es die häufigste Protozoeninfektion<br />

1 bis 2 Wochen<br />

die meisten Infektionen mit Giardia lamblia verlaufen symptomfrei<br />

sonst Bauchkrämpfe, Durchfälle<br />

aus einer akuten Giardiasis kann sich eine chronische Infektion entwickeln<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Fuchsbandwurm<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Fuchsbandwurm<br />

Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist eine Art <strong>de</strong>r Bandwürmer (Cestoda)<br />

Die Endwirte von Echinococcus multilocularis, einem winzigen Bandwurm von lediglich 4mm Länge sind in erster Linie Füchse. Als<br />

Zwischenwirte dienen Kleinsäuger wie z.B. Feldmäuse. Der Mensch ist gefähr<strong>de</strong>t, wenn er zum sogenannten akzi<strong>de</strong>ntellen Zwischenwirt<br />

wird. Die daraus resultieren<strong>de</strong> alveoläre Echinokokkose <strong>de</strong>s Menschen verläuft unbehan<strong>de</strong>lt tödlich<br />

Der Fuchsbandwurm kommt in allen mitteleuropäischen Län<strong>de</strong>rn vor, in Deutschland sind beson<strong>de</strong>rs Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

betroffen<br />

fäkal verunreinigtes Gemüse, Obst<br />

fäkal verunreinigtes Trinkwasser<br />

kontaminierte Lebensmittel<br />

Der Mensch kann die Bandwurmeier durch befallene Lebensmittel (z.B. Waldfrüchte, Fallobst) o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Kontakt mit<br />

infizierten Tieren (z.B. tote Füchse, Streicheln o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Kontakt mit <strong>de</strong>m Kot von befallenen Katzen o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>n)<br />

aufnehmen<br />

Die Eier sind extrem kälteresistent, aber nur weinig wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegen Hitze und Austrocknung<br />

Unter unseren klimatischen Bedingungen bleiben sie über Monate hinweg infektiös, sie können mit Staub aufgewirbelt und<br />

weitertransportiert wer<strong>de</strong>n<br />

Erste Symptome beim Menschen oft erst nach 10 o<strong>de</strong>r 15 Jahren<br />

Erreger befällt unbemerkt die Leber, in <strong>de</strong>r sich die Larven <strong>de</strong>s Bandwurms entwickeln, manchmal wer<strong>de</strong>n auch die Lunge o<strong>de</strong>r (seltener)<br />

das Gehirn befallen. Die Larven wachsen sehr langsam und zerstören tumorartig das Organ. Diese Erkrankung wird als Echinokokkose<br />

bezeichnet<br />

Zwischen Infektion und <strong>de</strong>n ersten Symptomen können mehr als 10 Jahre liegen<br />

Schutz vor Fuchsbandwurm:<br />

Waldfrüchte (Beeren, Kräuter, Pilze), Gemüse und Salat aus Freilandkulturen sowie Fallobst vor <strong>de</strong>m Verzehr gründlich waschen<br />

Lebensmittel über 60°C erhitzen, also kochen, braten o<strong>de</strong>r backen. Tieffrieren, Desinfektion o<strong>de</strong>r das Einlegen in Alkohol töten <strong>de</strong>n<br />

Erreger nicht ab. Erst ab einer Temperatur von –80°C wird er unschädlich gemacht<br />

Nach Garten-, Feld- und Waldarbeiten immer gründlich Hän<strong>de</strong> waschen<br />

Hygienischer Umgang mit Haustieren (nach je<strong>de</strong>m Streicheln die Hän<strong>de</strong> waschen)<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Fuchsbandwurm<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Kryptosporidien<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Inkubationszeit<br />

Symptome<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Kryptosporidien<br />

Kryptosporidien (Cryptosporidium) sind einzellige Parasiten, sie gehören zu <strong>de</strong>n Sporentierchen<br />

Sind nahe verwandt mit Plasmodium, <strong>de</strong>m Erreger <strong>de</strong>r Malaria, und mit Toxoplasma gandii, <strong>de</strong>m Erreger <strong>de</strong>r Toxoplasmose<br />

Pathogen für <strong>de</strong>n Menschen ist offenbar nur Cryptosporidium parvum, vor allem <strong>de</strong>r sehr aggresive Genotyp 1<br />

fäkal verunreinigtes Wasser (z. B. Trinkwasser, Eiswürfel, Ba<strong>de</strong>wasser)<br />

fäkal verunreinigte Lebensmittel<br />

kontaminierte Lebensmittel<br />

fäkal-orale Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch<br />

die Kryptosporidien schließen ihren gesamten Entwicklungszyklus innerhalb eines Wirtes ab (monoxen)<br />

die Parasiten leben eingebettet im Mikrovillussaum <strong>de</strong>r Darmepithelzellen und vermehren sich dort asexuell (Schizogonie)<br />

und sexuell (Gamogonie)<br />

Die Gamogonie führt zur Bildung von dickwandigen Oozysten, die jeweils 4 Sporozoiten enthalten<br />

Die Oozysten sind sehr wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und Chemikalien (z. B. Desinfektionsmittel, auch gegen<br />

Chlorung bei <strong>de</strong>r Trinkwasseraufbereitung)<br />

Bereits 10 Oozysten können beim Menschen eine Infektion auslösen<br />

Erhitzen auf über 60°C für min<strong>de</strong>stens 30 Minuten tötet die Oozysten sicher ab<br />

1 – 12 Tage<br />

erhebliche wässrige Durchfälle mit hohen Flüssigkeitsverlusten<br />

Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber<br />

Bei gesun<strong>de</strong>n heilt die Erkrankung nach etwa einer Woche folgenlos aus, es entwickelt sich eine lebenslange Immunität<br />

Bei Menschen mit zellulärer Immunschwäche (z.B. AIDS) tritt diese sonst seltene Erkrankung gehäuft auf<br />

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Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Kryptosporidien<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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Trichinen<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Symptome<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Parasitäre Infektionen<br />

Trichinen<br />

Trichinen (Trichinella) sind eine Gattung winziger Fa<strong>de</strong>nwürmer (Stamm Nematoda) mit parasitischer Lebensweise<br />

Säugetiere, Vögel und Menschen dienen als Zwischen- und Endwirt<br />

Schweine bzw. <strong>de</strong>ren rohes (z.B. als Mett) o<strong>de</strong>r ungenügend gegartes Fleisch<br />

Bei Trichinen dient zunächst je<strong>de</strong>r Wirt als Zwischenwirt, da die Larven zuerst im Darm zu Würmern heranreifen<br />

Im Fleisch infizierter Tiere eingekapselte Larven wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>ssen Verzehr aufgenommen<br />

Die Kapseln wer<strong>de</strong>n im Dünndarm aufgelöst und die Larven so freigesetzt<br />

Würmer bohren sich in das Dünndarmepithel ein und entwickeln sich innerhalb von 30 h zum adulten Tier, danach fin<strong>de</strong>t die<br />

Paarung statt<br />

Im Dünndarm bringen Weibchen lebendgebärend bis zu 1500 Larven zur Welt<br />

Larven bohren sich anschließend durch <strong>de</strong>n Dünndarm und erreichen so die Lymphe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Blutstrom<br />

Sie treiben durch <strong>de</strong>n Körper und lassen sich vor allem im quergestreiften gut durchbluteten Muskelgewebe nie<strong>de</strong>r, befallen<br />

wer<strong>de</strong>n auch Zwerchfell, Augen und Zunge<br />

In Deutschland unterliegen alle geschlachteten Schweine, alle erlegten Wildschweine und alle Schlachtpfer<strong>de</strong> sowie<br />

sonstige Tiere <strong>de</strong>r Untersuchungspflicht, sofern das Fleisch für <strong>de</strong>n menschlichen Verzehr bestimmt ist<br />

Je nach Schwere <strong>de</strong>r Infektion kommt es zu mehr o<strong>de</strong>r weniger stark ausgeprägtem Krankheitsgefühl mit<br />

Muskel- o<strong>de</strong>r Gelenkschmerzen (Muskeltrichinose)<br />

Gesichtsschwellungen<br />

Häufig hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen (Darmtrichinose)<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

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Sarcocystis spp.<br />

Vorkommen<br />

Eigenschaften<br />

Epi<strong>de</strong>miologie<br />

Schulische Maßnahmen und<br />

Anordnung zur Durchführung dieser<br />

Maßnahmen<br />

Mikrobiologische Gefahrenanalyse<br />

Sporozoen<br />

Sarcocystis<br />

Sarcocystis spp. sind Sporentierchen und gehören zu <strong>de</strong>n zystenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kokzidien<br />

Kokzidien (Coccidia) sind eine Ordnung <strong>de</strong>r Sporentierchen , einer Klasse <strong>de</strong>r Protozoen, die in <strong>de</strong>r Regel intrazellulär<br />

parasitisch in höheren Tieren leben<br />

Die bei<strong>de</strong>n Arten S. hominis und S. suihominis können <strong>de</strong>n Menschen als Endwirt befallen<br />

Aufnahme von rohem o<strong>de</strong>r ungenügend gegartem Rin<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Schweinefleisch<br />

Wer<strong>de</strong>n über verseuchte Nahrung aufgenommen und pflanzen sich in <strong>de</strong>r Darmschleimhaut geschlechtlich fort<br />

Im menschlichen Gastrointestinaltrakt kommt es zu einer geschlechtlichen Differenzierung und zur Entstehung einer<br />

Oozyste, aus <strong>de</strong>r durch das Aufplatzen Sporozysten freigesetzt wer<strong>de</strong>n, die wie<strong>de</strong>rum Sporozoiten enthalten. Die<br />

Sporozoiten können Zwischenwirte infizieren<br />

Nach <strong>de</strong>r Aufnahme von Fleisch, das mit Sarcocystis suihominis kontaminiert ist, treten Fieber, Übelkeit und Erbrechen<br />

sowie Diarrhoe auf<br />

Ohne Symptome verläuft dagegen die Infektion mit Sarcocystis bovihominis<br />

Es wird davon ausgegangen, dass etwa sieben Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bevölkerung Sarcocystis ausschei<strong>de</strong>n<br />

Der Nachweis von Oozysten und Sporozoiten im Stuhl führt zur Diagnose<br />

Sollte eine Therapie erfor<strong>de</strong>rlich sein, erfolgt diese mit Sulfonami<strong>de</strong>n<br />

Jährliche Schulung nach §42,43 IfSG (Infektionsschutzgesetz)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r CCP (Kritische Kontrollpunkte)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Personalhygiene, beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Garen, beim Umgang mit Geschirr und bei verzehrsfertigen<br />

Lebensmitteln<br />

CCP: Rohware durcherhitzen, mind. 72°C für 2 Minuten im Kern (Caritas Leitlinie)<br />

Rohware durcherhitzen, mind. 75°C für 10 Minuten im Kern lt. Co<strong>de</strong>x Alimentarius<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Rekontamination gegarter Produkte; Personalhygiene<br />

Effektives Waschen von pflanzlichen Rohprodukten, die später keinem Garprozess unterzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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