Oszilloskop

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30.10.2013 Aufrufe

ET: Oszilloskop Seite 1 Oszilloskop Das Oszilloskop wird allgemein als KO bezeichnet (Kathodenstrahl-Oszilloskop). Es ist ein Messgerät, das Spannungsverläufe in Echtzeit auf den Bildschirm bringt. Ein Hauptbestandteil ist die Kathodenstrahlröhre, in der die Kathode einen Elektronenstrahl aussendet, der sich in X- und Y-Richtung ablenken lässt und dann auf die Bildebene prallt, wo der Strahl einen Punkt zeichnet. Aufbau und Funktionsweise Ein KO setzt sich aus mehreren Funktionsblöcken zusammen. Die wichtigsten sind in dem nebenstehenden Bild dargestellt. Bildröhre In der Bildröhre wird der von der Kathode emittierte Elektronenstrahl beschleunigt und durch zwei rechtwinklig zueinander stehende Elektrodenpaare (Ablenkplatten) horizontal (X) und vertikal (Y) abgelenkt. Der mit Phosphor beschichtete Bildschirm leuchtet beim Aufprall der Elektronen auf. Bildschirmteil Die Bildschirm Einstellungen umfassen Regler für die Helligkeit (INTENSITY), die Schärfe (FOCUS) und – falls verfügbar – die Skalenbeleuchtung (SCALE ILLUM). BEAM FIND (Beam finder) rückt den Strahl ins Bild, wenn er durch Falscheinstellungen verschwunden ist. So lässt er sich lokalisieren und richtig positionieren. Achtung: Die Helligkeit nie unnötig gross einstellen. Die Lebensdauer der Röhre leidet darunter, auf dem Phosphor kann sogar das Bild einbrennen. Aufgaben Die Elektronenstrahlröhre umfasst verschiedene Teile, welche den Elektronenstrahl bilden, beschleunigen und ablenken. Sie sollten diese Einheiten kennen und deuten können. 1. Studieren Sie im Lehrmittel das Thema «Elektronenstrahlröhre». 2. Zwei Einstellknöpfe beeinflussen direkt das Verhalten des Elektronenstrahls. Wie heissen diese und was bezweckt die Einstellung? 3. Wozu dienen die X- und Y-Ablenksysteme? H. Gächter Bildschirm Bildschirm Einstellungen Vertikalverstärker Zeitbasis Intensity Focus Ein/Aus Triggerung

ET: <strong>Oszilloskop</strong> Seite 1<br />

<strong>Oszilloskop</strong><br />

Das <strong>Oszilloskop</strong> wird allgemein als KO bezeichnet (Kathodenstrahl-<strong>Oszilloskop</strong>). Es ist ein Messgerät, das<br />

Spannungsverläufe in Echtzeit auf den Bildschirm bringt. Ein Hauptbestandteil ist die Kathodenstrahlröhre,<br />

in der die Kathode einen Elektronenstrahl aussendet, der sich in X- und Y-Richtung ablenken lässt und<br />

dann auf die Bildebene prallt, wo der Strahl einen Punkt zeichnet.<br />

Aufbau und Funktionsweise<br />

Ein KO setzt sich aus mehreren Funktionsblöcken<br />

zusammen. Die wichtigsten sind in dem<br />

nebenstehenden Bild dargestellt.<br />

Bildröhre<br />

In der Bildröhre wird der von der Kathode emittierte<br />

Elektronenstrahl beschleunigt und durch zwei<br />

rechtwinklig zueinander stehende Elektrodenpaare<br />

(Ablenkplatten) horizontal (X) und vertikal (Y) abgelenkt.<br />

Der mit Phosphor beschichtete Bildschirm<br />

leuchtet beim Aufprall der Elektronen auf.<br />

Bildschirmteil<br />

Die Bildschirm Einstellungen umfassen Regler für die Helligkeit (INTENSITY),<br />

die Schärfe (FOCUS) und – falls verfügbar – die Skalenbeleuchtung<br />

(SCALE ILLUM). BEAM FIND (Beam finder) rückt den Strahl ins Bild, wenn<br />

er durch Falscheinstellungen verschwunden ist. So lässt er sich lokalisieren und<br />

richtig positionieren.<br />

Achtung: Die Helligkeit nie unnötig gross einstellen. Die Lebensdauer der Röhre<br />

leidet darunter, auf dem Phosphor kann sogar das Bild einbrennen.<br />

Aufgaben<br />

Die Elektronenstrahlröhre umfasst verschiedene Teile, welche den Elektronenstrahl bilden,<br />

beschleunigen und ablenken. Sie sollten diese Einheiten kennen und deuten können.<br />

1. Studieren Sie im Lehrmittel das Thema «Elektronenstrahlröhre».<br />

2. Zwei Einstellknöpfe beeinflussen direkt das Verhalten des Elektronenstrahls. Wie heissen diese und<br />

was bezweckt die Einstellung?<br />

3. Wozu dienen die X- und Y-Ablenksysteme?<br />

H. Gächter<br />

Bildschirm<br />

Bildschirm<br />

Einstellungen<br />

Vertikalverstärker<br />

Zeitbasis<br />

Intensity<br />

Focus<br />

Ein/Aus<br />

Triggerung


ET: <strong>Oszilloskop</strong> Seite 2<br />

Vertikalverstärker<br />

Er besorgt die vertikale Ablenkung. Er weist in der Regel zwei identische Kanäle (Chanels) auf<br />

(CH 1 und CH 2).<br />

Einstellmöglichkeiten<br />

1. POSITION: Einstellung der vertikalen Lage des Signals<br />

(z.B. auf Nulllinie ausrichten).<br />

2. MODE: Aktivierung der Kanäle und Umschaltmodus<br />

(CHOP = chopped oder ALT = alternierend). Zusätzlich<br />

lassen sich die Kanäle 1 und 2 addieren. CH 2 INVERT:<br />

invertiert das Signal im Kanal 2 (wenn z.B. der Bezugssinn<br />

des zweien Signals verkehrt ist).<br />

3. VOLTS/DIV: Empfindlichkeit in Stufen. Das Signal wird<br />

soweit angepasst, bis eine sinnvolle Anzeigehöhe erreicht<br />

wird. (DIV = Division, ein Rasterteil auf dem Schirm;<br />

10V/DIV bedeutet, dass eine Häuschenhöhe 10V beträgt).<br />

CAL erlaubt eine stufenlose Einstellung (Achtung: immer<br />

in rechten Anschlag drehen, kalibriert, sonst stimmt<br />

die Ablesung V/DIV nicht!).<br />

4. AC GND DC: Kopplung. In den meisten Fällen wird<br />

DC gewählt (wahren Spannungverlauf anzeigen). Mit AC<br />

wird nur gearbeitet, wenn ein kleines AC-Signal, das einem<br />

DC-Signal überlagert ist, hervorgehoben werden soll.<br />

GND: Signal abschalten, so dass z.B. die Nulllinie positioniert<br />

werden kann.<br />

Aufgaben<br />

1. Studieren Sie im Lehrmittel das Thema «Messen mit dem<br />

<strong>Oszilloskop</strong>».<br />

2. Ein KO-Bild. UI 5V/DIV, UII 0.1V/DIV<br />

Werten Sie die Anzeige aus (upp und zugehörige Effektivwerte)<br />

a) CH1: uIpp = ? UI = ?<br />

b) CH2: uIIpp = ? UII = ?<br />

H. Gächter<br />

Signaleingang<br />

(BNC-Buchse)


ET: <strong>Oszilloskop</strong> Seite 3<br />

Prinzip der X-Ablenkung<br />

Sie erfolgt normalerweise periodisch durch eine linear mit der Zeit ansteigende Rampe (Sägezahn). Die<br />

Rampe wird in der Zeitbasis erzeugt. Die Zeitdauer (Steilheit) der Rampe kann eingestellt werden (z.B von<br />

0.5s/Div bis 50ns/Div). Sobald der Strahl den rechten Rand des Bildschirms erreicht hat, wird er rasch und<br />

abgedunkelt wieder an den Anfang (linken Rand) zurückgeführt. Danach kann die nächste Ablenkperiode<br />

beginnen.<br />

Am Y-Eingang liege zum Beispiel ein dreieckförmiges<br />

Signal an, das aufgezeichnet werden soll.<br />

Damit ein stehendes Bild entsteht, muss die<br />

Zeitbasis auf das (periodische) Vertikalsignal<br />

synchronisiert werden (Triggerung = Strahlauslösung).<br />

Dazu wird das Triggerniveau eingestellt<br />

(Trigger-Level).<br />

Jedesmal wenn uY(t) das Triggerniveau aufsteigend<br />

durchkreuzt, wird ein Triggerimpuls<br />

ausgelöst.<br />

Durch den Triggerimpuls startet die Zeitbasis<br />

eine Rampe (Sägezahn). Der Elektronenstrahl<br />

wird linear mit der Zeit horizontal von links<br />

nach rechts über den Bildschirm abgelenkt.<br />

Die Steilheit der Rampe lässt sich an der Zeitbasis<br />

einstellen. Der Horizontalverstärker<br />

überträgt die Sägezahnspannung an die X-<br />

Ablenkplatten.<br />

Aufgabe<br />

Studieren Sie das Prinzipschaltbild<br />

des KOs und beschriften Sie die<br />

Funktionseinheiten:<br />

• Vertikalverstärker<br />

• Horizontalverstärker<br />

• Zeitbasis (Sägezahn)<br />

• Trigger<br />

Studieren Sie dazu auch das Lehrmittel<br />

unter «Triggerung, Zeitablenkung».<br />

H. Gächter<br />

Signal<br />

Sobald der Strahl den rechten Bildschirmrand erreicht,<br />

wird die Rampe abgebrochen und der Strahl (abgedunkelt)<br />

wieder an den linken Rand zurückgeführt (Rücklauf).<br />

Danach wird mit dem nächsten Triggerimpuls die<br />

Rampe wieder neu gestartet.


ET: <strong>Oszilloskop</strong> Seite 4<br />

Horizontalteil<br />

Der Horizontalteil umfasst die Zeitbasis und den Trigger.<br />

Zeitbasis<br />

1. POSITION: Horizontalverschiebung der Anzeige. COARSE grob, FINE zur<br />

Feinjustierung.<br />

2. MODE: Horizontalmodus. X1 ist Normalstellung. Die Zeitachse stimmt mit der<br />

Einstellung SEC/DIV überein. MAG (Magnify) dehnt die Anzeige, sie ist nicht<br />

mehr massstäblich.<br />

3. SEC/DIV: Am grossen Drehknopf wird der Masstab der Zeitachse (X) eingestellt.<br />

Beispiel: 5ms/DIV bedeutet, ein Rasterteil (Häuschen) hat die horizontale<br />

Ausdehnung von 5ms. Knopf CAL erlaubt eine stufenlose Einstellung. Dabei<br />

ist die Anzeige aber nicht mehr kalibriert und stimmt nicht mehr mit dem Wert<br />

SEC/DIV überein.<br />

4. MAG: Dehnt die Zeitachse x5, x10, x50. Der Stift PROBE ADJUST liefert ein<br />

Normsignal um die Anzeige bezüglich Y- und X-Wert zu testen.<br />

Trigger<br />

Vielfältige Triggermöglichkeiten sind das Merkmal jedes guten KOs.<br />

1. SLOPE: wählt ein aufsteigendes oder abfallendes Signal als aktive Triggerflanke<br />

aus (Überlegung: soll bei ansteigendem oder abfallendem Signal<br />

getriggert werden?).<br />

2. LEVEL: Damit wird das Triggerniveau eingestellt (Triggerauslösung.<br />

Bei welcher Signalhöhe soll der Strahl beginnen?).<br />

3. MODE: Triggermodus. AUTO zeichnet immer einen Strahl, einfach zum<br />

Beginnen. NORM (Normal) wird verwendet, um ein stehendes Bild zu<br />

erhalten. Der Triggerlevel kann dann gemäss Einstellung von LEVEL<br />

wirken. SGL SWP (Single sweep) löst den Strahl nur einmal aus (einmalige<br />

Aufzeichnung). Mit RESET kann eine erneute Auslösung vorbereitet<br />

werden. Die LED zeigt die Triggerauslösung an. TV LINE wird gewählt,<br />

wenn die Triggerquelle (SOURCE) das Speisenetz ist (für Signale mit<br />

Netzbezug, z.B. Gleichrichter, Netzteil).<br />

4. HOLDOFF: Damit kann die Totzeit des Triggers eingestellt werden<br />

(brauchen wir nicht, auf MIN stellen).<br />

5. SOURCE: Bestimmt die Quelle des Signals für die Triggerung. Oft wird<br />

das Signal des ersten Kanals CH1 zur Triggerung verwendet, aber auch<br />

CH2 kann – wenn angeschlossen – verwendet werden. Bei Verwendung<br />

eines externen Signals (z.B. ein Schalter liefert Startsignal) muss das Signal<br />

über die Buchse EXT INPUT angeschlossen werden.<br />

6. COUPLING: Die Art der Kopplung des Triggersignals. Meistens wird<br />

DC gewählt. Die Triggerung wird dann bei einem bestimmten Signalpegel,<br />

der mit LEVEL eingestellt wird, ausgelöst. LF/HF sind Filter, welche<br />

bei Falschauslösungen infolge hochfrequenter oder niederfrequenter Störungen<br />

verwendet werden können.<br />

Aufgaben<br />

1. Das KO-Bild auf der Seite 2 wurde mit der Zeiteinstellung 5ms/s aufgezeichnet. Welche Frequenz haben<br />

die Signale?<br />

2. Wie gross ist die winkelmässige Verschiebung des Signals UII gegenüber UI ?<br />

H. Gächter<br />

Zeitbasis

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