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zum Reisebericht - BONO Direkthilfe eV

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Vor meiner Reise habe ich viel gelesen, manches erwartet,<br />

aber dennoch hat mich Nepal mit so vielen Eindrücken<br />

überrascht.<br />

Zusammen mit meiner Mutter, Anja Wagener-Pötters,<br />

Michael Müller-O ermann, seiner Tochter Catharina, und<br />

Andreas Horz mit Tochter Carlotta og ich während der<br />

Osterferien (24.03.–05.04.2013) nach Nepal – eine Gruppe,<br />

in der ich mich immer sicher gefühlt habe.<br />

Der erste Eindruck, den ich in Nepal sammelte, bot sich mir<br />

in Kathmandu. Alles war voll, laut und dreckig. Ich hatte<br />

davon gehört, konnte es mir jedoch nicht so ganz vorstellen.<br />

Wir hatten in diesen zwei Wochen den Besuch unserer drei<br />

Partnerorganisationen in Kathmandu und Pokhara geplant.<br />

Als erstes besuchten wir Maiti Nepal. Wir wurden sehr<br />

freundlich empfangen und während wir überall herumgeführt<br />

wurden, bereiteten sich viele Jugendliche darauf vor,<br />

uns zur Begrüßung Musikstücke und Tänze vorzuführen.<br />

Alle Kinder, Mädchen und Frauen von Maiti und wir waren<br />

nachher zu der Au ührung im Garten eingeladen. Es war<br />

beeindruckend, wie professionell die Tänze waren!!<br />

Doch das war nicht das, was sich bei mir ins Gedächtnis<br />

gebrannt hat. Während dieser Au ührung sagte Anuradha<br />

Koirala, die Leiterin von Maiti Nepal, über einen der mitwirkenden<br />

Jungen im Nebensatz, dass er gesehen habe, wie<br />

seine Eltern von den Maoisten während des Bürgerkriegs,<br />

zerstückelt worden sind - und das ist keine Übertreibung!<br />

REISEBERICHT VON LEONIE PÖTTERS, 16 JAHRE<br />

Nun saß dieser etwa neunzehnjährige Jugendliche dort und<br />

spielte lächelnd seine Trommel.<br />

Am nächsten Tag besuchten wir Matri Griha, eine integrierte<br />

Straßenkinder-Schule. Diese Organisation nimmt sich mit<br />

viel Liebe der Aufgabe an, behinderten und nichtbehinderten<br />

sehr armen Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen.<br />

Zusätzlich führt Matri Griha noch ein erapiezentrum,<br />

in dem behinderte Kinder therapiert und die Eltern dieser<br />

Kinder geschult werden, die erapien zu Hause fortzuführen.<br />

Den nächsten Tag werde ich wohl nicht mehr vergessen.<br />

Wir waren mit Maiti Nepal ab 7:30 Uhr morgens auf einer<br />

so genannten „awareness campaign“ dabei. In solchen<br />

Kampagnen klärt Maiti Nepal Menschen in abgelegenen<br />

Dörfern auf. Wir fuhren dazu mit einem großen Bus in<br />

ein weit von Kathmandu abgelegenes Dorf. Irgendwann<br />

wurde die Straße jedoch so klein, dass wir nur noch zu Fuß<br />

weiterkamen. Wir, das waren über 25 Mädchen von Maiti,<br />

die eine Ausbildung machen oder studieren, aber gerade<br />

Ferien hatten, Anuradha Koirala, Bishwo Kadkha und wir.<br />

Wir hängten Plakate auf, verteilten Flyer und es wurde ein<br />

eaterstück aufgeführt. Mit großem Einsatz wurden<br />

Familien informiert und vor den Gefahren gewarnt, die<br />

wirklich hinter dem „Kindermädchen- oder Haushälterjob<br />

oder dem reichen Mann, der heiraten wolle“ verborgen sind<br />

– der unfreiwillige Weg in die Prostitution!


Der Tag war sehr anstrengend. Wir liefen bei brennender<br />

Hitze mehr als 4 Stunden durch die Dörfer und zu abgelegenen<br />

Häusern. Doch Anuradha sagt – und das nde ich<br />

sehr richtig – „für jedes Mädchen, das du rettest, auch wenn<br />

es nur ein einziges ist, hat sich die Mühe gelohnt“.<br />

Ein paar Tage später fuhren wir nach Pokhara.<br />

Der Besuch bei SOS Bahini war sehr herzlich, die Mädchen<br />

und das ganze SOS Bahini Team haben uns freundlich empfangen<br />

und alle waren sehr o en. Wir besuchten mehrere<br />

Familien in ihren Wohnungen, aßen mit ihnen, verbrachten<br />

Zeit mit den Mädchen im Hub, dem Gemeinscha szentrum<br />

von SOS Bahini, und tanzten sogar mit ihnen. Auf mich<br />

wirkten die Mädchen in ihren Familien bei SOS Bahini<br />

sehr glücklich.<br />

Beeindruckend war auch das „Eco Village“, das gerade von<br />

SOS Bahini gebaut wird. Da der Mietvertrag im jetzigen<br />

Hub nicht verlängert wird, musste sich die Organisation<br />

um ein neues Zuhause kümmern. Alle Gebäude des neuen<br />

Zentrums werden aus natürlichen, sehr preiswerten, selbst<br />

hergestellten Lehmziegeln gebaut. Wir haben alle einen<br />

Ziegel selber gepresst...<br />

Nach viertägigem Treck im Annapurna Gebiet kehrten wir<br />

noch mal ins Hub zurück und versteckten kleine Tüten mit<br />

bemalten Ostereiern, Keksen und Schokoladeneiern.<br />

Es war unglaublich zu sehen, wie sich die Mädchen über so<br />

eine Kleinigkeit freuten.<br />

Schon bald ging es zurück nach Kathmandu, wo wir uns<br />

noch einmal von Maiti Nepal verabschiedeten, um dann<br />

auch den Heim ug anzutreten.<br />

Alles in allem war diese Reise für mich nicht immer schön,<br />

doch auf jeden Fall ein unglaubliches Erlebnis.

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