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meinte Onkel Andrew. „Es ist äußerst wichtig. Du bringst<br />
mich in eine sehr unangenehme Lage, wenn du mir kein<br />
Geld gibst.“<br />
„Andrew“, sagte Tante Letty, und dabei schaute sie ihm<br />
voll ins Gesicht. „Mich wundert, daß du dich nicht<br />
schämst, mich um Geld zu bitten.“<br />
Hinter diesen Worten lag eine lange, äußerst langweilige<br />
Geschichte, so wie sie sich manchmal unter Erwachsenen<br />
zuträgt. Für euch ist daran nur interessant, daß Onkel<br />
Andrew dafür verantwortlich war, daß Tante Letty<br />
inzwischen um einiges ärmer dastand als dreißig Jahre zuvor.<br />
Er hatte sich nämlich verpflichtet gefühlt, sich um<br />
ihre Geldangelegenheiten zu kümmern. Gearbeitet hatte<br />
er auch nie, und er hatte riesige Rechnungen für Brandy<br />
und Zigarren zusammenkommen lassen, die Tante Letty<br />
immer wieder bezahlen mußte.<br />
„Mein liebes Mädchen“, sagte Onkel Andrew. „Du<br />
verstehst nicht. Ich werde heute einige völlig unerwartete<br />
Ausgaben tätigen müssen. Ich muß einen Gast bewirten.<br />
Na, komm schon, sei doch nicht so störrisch!“<br />
„Und wen mußt du bewirten, Andrew, wenn ich fragen<br />
darf?“ erkundigte sich Tante Letty.<br />
„Eine - eine hochstehende Persönlichkeit ist eben eingetroffen.“<br />
„Eine hochstehende Persönlichkeit? Unsinn!“ sagte<br />
Tante Letty. „In der letzten Stunde hat es kein einziges<br />
Mal an der Haustür geklingelt.“ In diesem Augenblick<br />
wurde plötzlich die Tür aufgerissen. Tante Letty drehte<br />
sich um und sah zu ihrer Überraschung, daß eine riesige,<br />
prächtig gekleidete Frau mit nackten Armen und blitzenden<br />
Augen in der Tür stand. Es war die Hexe.