Untitled
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Digory nahm sich eine Minute Zeit, bis er verschnauft<br />
hatte, dann ging er leise ins Zimmer seiner Mutter. Und<br />
da lag sie, so wie er sie schon oft gesehen hatte, mit Kissen<br />
im Rücken und mit einem so dünnen, blassen Gesicht,<br />
daß man fast weinen mußte, wenn man sie anschaute. Digory<br />
nahm den Lebensapfel aus der Tasche.<br />
Und so wie Jadis, die Hexe, hier in unserer Welt ganz<br />
anders ausgesehen hatte als in ihrer eigenen, so sah auch<br />
dieser Apfel vom Hügelgarten hier bei uns völlig anders<br />
aus. Natürlich gab es alle möglichen bunten Dinge im<br />
Zimmer: den bunten Überwurf auf dem Bett, die Tapete<br />
und Mutters hübsches hellblaues Bettjäckchen. Doch all<br />
das schien zu verblassen, als Digory den Apfel aus der Tasche<br />
nahm, und an der Decke tanzten plötzlich wundersame<br />
Lichter, die von dem Apfel herrührten. Es lohnte<br />
nicht mehr, irgend etwas anderes zu betrachten, ja man<br />
hatte auch gar keine Lust dazu. Und der Geruch des Lebensapfels<br />
war so, als stünde eines der Fenster des Zimmers<br />
offen und führe geradewegs in den Himmel.<br />
„Oh! Ist der herrlich, mein Liebling!“ sagte Digorys<br />
Mutter.<br />
„Wirst du ihn essen? Bitte!“ sagte Digory.<br />
„Ich weiß nicht, was der Arzt dazu sagen würde“, antwortete<br />
sie. „Aber - ich meine fast, er könnte mir guttun.“<br />
Digory schälte und zerteilte den Apfel, und dann gab<br />
er ihr eine Apfelspalte nach der anderen. Und sobald sie<br />
alles aufgegessen hatte, lächelte sie, ihr Kopf sank aufs<br />
Kissen zurück, und sie schlief ein. Sie versank in einen<br />
natürlichen, sanften Schlaf, ganz ohne diese abscheulichen<br />
Medikamente. Und das war genau das, was ihr am<br />
meisten fehlte. Digory sah auch, daß sich ihr Gesicht ein<br />
kleines bißchen verändert hatte. Er beugte sich zu ihr<br />
hinunter, küßte sie sanft und schlich mit klopfendem