Ernten und Danken - Kirchengemeinde Horstedt
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06 :: Schwerpunktthema Im Herbst durch die Region :: 07<br />
Was ist moderne Landwirtschaft?<br />
Was verbinden wir heute mit Landwirtschaft:<br />
Das traditionelle Bild der bäuerlichen<br />
Landwirtschaft (Schlagworte:<br />
klein, traditionell), der industriellen<br />
Landwirtschaft (Schlagworte: Energiegewinnung,<br />
Massentierhaltung) oder<br />
aber der modernen Landwirtschaft<br />
(Schlagworte: Was verbinden Sie mit<br />
diesem Begriff?)?<br />
Sicher ist, dass gerade landwirtschaftliche<br />
Betriebe laut Untersuchungen<br />
der traditionellen – vielleicht<br />
auch idealisierten - bäuerlichen Landwirtschaft<br />
keine Zukunftschance geben.<br />
Vor der industrialisierten Landwirtschaft<br />
jedoch haben viele von uns Angst oder<br />
zumindest ein ungutes Gefühl. Was<br />
ist aber moderne Landwirtschaft? Zunächst<br />
einmal: Sie ist unabhängig von<br />
Betriebsgrößen, ökologischem Anbau<br />
oder Produktionsformen – allerdings<br />
soll sie der bäuerlichen Familie ihre<br />
dauerhafte Existenz sichern. Wie es in<br />
den Ausführungen des KDL (Kirchlicher<br />
Dienst auf dem Lande) heißt: „Der Hof<br />
kommt von der vorherigen Generation<br />
<strong>und</strong> ist von der kommenden geliehen“<br />
(Götz Schumacher, 2009).<br />
Und hier kommt wieder der Verbraucher<br />
ins Spiel, denn sein Konsumverhalten<br />
beeinflusst maßgeblich die<br />
Bedingungen der Tierhaltung <strong>und</strong> des<br />
Angebotes. So hat der Verbraucher 1900<br />
57 % seines Einkommens für Lebensmittel<br />
ausgegeben, 2000 nur noch 14<br />
%. 1900 wurde dies Geld in erster Linie<br />
für Milch, Brot <strong>und</strong> Kartoffeln ausgegeben,<br />
2010 für Milch, Fleisch, Fisch, Öle,<br />
Gemüse <strong>und</strong> Südfrüchte (die Reihenfolge<br />
entspricht der Nachfrage). 1900 ernährte<br />
ein Landwirt vier zusätzliche Personen,<br />
2010 etwa 160! Unsere Landwirtschaft<br />
hat sich verändert <strong>und</strong> verändert sich<br />
weiter. Bestehen kann in diesem Wechsel<br />
nur, wer sich spezialisiert, wie<br />
Jürgen Böschen durch Puten- <strong>und</strong><br />
Schweinezucht, unterstützt durch eine<br />
hofeigene Biogasanlage zur Strom- <strong>und</strong><br />
Energieversorgung (Aussage: „Seit ich die<br />
Ställe über die Biogasanlage gleichmäßig<br />
warm halten kann, sind meine Tiere<br />
weniger krankheitsanfällig.“), oder<br />
über Saisonangebote wie Kartoffeln<br />
<strong>und</strong> Spargel, die ergänzt werden durch<br />
eine Direktvermarktung bei Friederike<br />
Schloh. Beide Landwirte stehen wie eine<br />
Mehrzahl ihrer Kollegen hier in unserer<br />
Region für ein sinnvolles Angebot, sehen<br />
die Ges<strong>und</strong>heit der Tiere <strong>und</strong> den<br />
verantwortungsvollen Umgang mit den<br />
Erträgen des Bodens als hohes Gut.<br />
Fakt ist, dass der heutige „Agrarökonom“<br />
ebenso wie der damalige<br />
„Bauer“ einen Vollzeitjob hat. Moderne<br />
Nutzviehhaltung bedingt ebenso wie<br />
eine sinnvolle Vermarktung von Ernteerträgen<br />
einen „R<strong>und</strong>-<strong>und</strong>-um-die<br />
Uhr-Job“ <strong>und</strong> dies 365 Tage im Jahr.<br />
Denn ges<strong>und</strong>es Land <strong>und</strong> Vieh sind die<br />
Säulen des bäuerlichen Betriebes.<br />
Doch es kommt noch etwas weiteres<br />
Bedeutsames hinzu, das Werner<br />
Hilse, Vorsitzender des Landesbauernverbandes<br />
formulierte: „Wir in der<br />
Landwirtschaft wissen nur zu gut, dass<br />
wir nicht alles durch eigenes Können<br />
<strong>und</strong> moderne Technologien beherrschen<br />
können, dass wir immer von der Natur<br />
<strong>und</strong> unserem Schöpfer abhängig bleiben<br />
werden.“<br />
Zum Erntedankfest<br />
So ein Gespräch sollte nicht ohne die<br />
Frage zu Ende gehen, welche Gedanken<br />
die beiden Landwirte mit dem Thema<br />
Erntedank verbinden.<br />
Beide definieren den Begriff weitgreifender<br />
<strong>und</strong> wünschen sich nicht<br />
nur eine gute <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernte in<br />
der Landwirtschaft, sondern auch ein<br />
gedeihliches <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es Miteinander<br />
unter uns Menschen mit gegenseitiger<br />
Akzeptanz, friedvollem Umgang miteinander,<br />
die die liebevolle Bewahrung<br />
von Traditionen einschließt. Dazu gehört<br />
für Jürgen Böschen besonders auch<br />
das Verständnis der nichtbäuerlichen<br />
Bevölkerung für die Belange <strong>und</strong> Bedingungen<br />
der Landwirte <strong>und</strong> nicht die<br />
Kritik, die ihnen oftmals sehr massiv<br />
entgegensteht, die aber häufig eine<br />
Folge ist einer unzulässigen Pauschalisierung<br />
von Anbaumethoden, Früchten<br />
<strong>und</strong> Erträgen, die jedoch immer noch<br />
den regionalen Bedingungen wie Klima,<br />
Wetter, Bodenqualität <strong>und</strong> Vermarktungsmöglichkeiten<br />
unterliegen. Für<br />
Friederike Schloh bedeutet es daneben<br />
besonders auch den achtsamen Umgang<br />
mit dem „Lebens“-mittel <strong>und</strong> die<br />
Freude darüber, dass zunehmend mehr<br />
Menschen dieses hohe Gut schätzen<br />
lernen.<br />
So hat es auch schon der evangelische<br />
Pfarrer <strong>und</strong> Kirchenlieddichter Detlev<br />
Block in Worte gefasst (EG 641):<br />
Wir leben, Herr, noch immer vom<br />
Segen der Natur.<br />
Licht, Luft <strong>und</strong> Blütenschimmer sind<br />
deiner Hände Spur.<br />
Wer Augen hat zu sehen, ein Herz, das<br />
staunen kann,<br />
der muss in Ehrfurcht stehen <strong>und</strong><br />
beten mit uns an.<br />
Wir wollen gut verwalten, was Gott<br />
uns anvertraut,<br />
verantwortlich gestalten, was unsere<br />
Zukunft baut.<br />
Herr, lass uns nur nicht fallen in<br />
Blindheit <strong>und</strong> Gericht.<br />
Erhalte uns <strong>und</strong> allen des Lebens<br />
Gleichgewicht.<br />
Ein herzliches Dankeschön an Friederike<br />
Schloh <strong>und</strong> Jürgen Böschen für die aufschlussreichen<br />
Ausführungen. Sie haben<br />
mir Lust auf Mehr gemacht – <strong>und</strong> Einiges<br />
zum Nachdenken gegeben. Ihnen auch?<br />
Karin Fuge-Venzke<br />
Im Herbst<br />
durch die<br />
Region<br />
01. September, Hellwege auf dem Mühlenhof<br />
10 Uhr Gottesdienst zum Erntefest<br />
Den Gottesdienst hält Pn. Gerner-Beuerle, musikalische<br />
Begleitung durch den Gospelchor Ahausen <strong>und</strong> eine Instrumentalgruppe<br />
aus Hellwege.<br />
08. September, Wanderung von Kirche zu Kirche<br />
In Anlehnung an einen Vers im 23. Psalm, in dem es heißt:<br />
„Er weidet mich auf einer grünen Aue <strong>und</strong> führet mich zum<br />
frischen Wasser...“, werden wir an Aue <strong>und</strong> Wümme entlang<br />
wandern. Wir treffen uns um 9.30 Uhr an der Kirche<br />
in Ahausen. Zum Ende der Wanderung gegen 14 Uhr, gibt<br />
es in Schloh’s Spargelhof in Hellwege eine leckere Suppe.<br />
Anschließend besteht die Möglichkeit, mit einem Fahrdienst<br />
zum Ausgangspunkt nach Ahausen zurückzukommen.<br />
Anmeldung im Pfarramt Ahausen, Tel. 04269-5288 o. per Mail.<br />
9. September, Tag des offenen Denkmals<br />
Ahausen <strong>und</strong> Sottrum Um 17 Uhr gibt es in der Ahauser Kirche<br />
eine Führung um die historische Röver-Orgel. Zu dieser<br />
Zeit sind wahrscheinlich die Renovierungsarbeiten im Gang,<br />
so dass die einmalige Gelegenheit besteht, die Orgel in<br />
auseinandergenommenem Zustand zu sehen.<br />
14. September, Ausblick, 20 Uhr, Gemeindehaus Ahausen<br />
23. September – Kinder-Kleidung-Flohmarkt<br />
im Gemeindehaus Ahausen<br />
7. Oktober Erntedankfest in der Region<br />
Ahausen: Das Erntedankfest feiern wir wie in den vergangenen<br />
Jahren in Zusammenarbeit mit dem Schützenverein<br />
als ein Fest für alle. Es beginnt mit dem Gottesdienst um 10<br />
Uhr in der Ahauser Kirche. Anschließend gibt es ein buntes<br />
Programm r<strong>und</strong> um das Gemeindehaus.<br />
<strong>Horstedt</strong>: 10 Uhr Festgottesdienst in der Kirche – den Erntedankschmuck<br />
für die Kirche übernehmen in diesem Jahr die<br />
Frauen aus Winkeldorf<br />
Sottrum: 10 Uhr Festgottesdienst in der Kirche. Den Erntedankschmuck<br />
übernehmen in diesem Jahr die Frauen vom<br />
Dodenberg <strong>und</strong> aus Evringhausen<br />
12. Oktober, Ausblick, 20 Uhr, Gemeindehaus Ahausen<br />
12. Oktober, Abendmahlsandacht in Mulmshorn<br />
Um 15 Uhr im „Haus der Zukunft“ (HdZ). Die Andacht hält<br />
Pastorin Gleede, anschl. gibt es Kaffee <strong>und</strong> Kuchen. Gäste<br />
aus anderen Gemeinden <strong>und</strong> von jeder Altersgruppe sind<br />
herzlich willkommen.<br />
14. Oktober, Hubertusmesse in Bötersen<br />
10 Uhr, Zürn‘s Hoff Regional-Gottesdienst mit anschl. traditioneller<br />
Herbstjagd. Der Gottesdienst wird von Pn. Gleede<br />
gehalten. Mit dabei sein werden über 50 Pferde <strong>und</strong> die<br />
Lipperland Meute mit 30 Fox-Ho<strong>und</strong>s. Veranstalter dieses<br />
Tages ist der Reitverein Sottrum. Es wirken mit die Parforcehorngruppe<br />
„Gute Jagd“, Posaunenchor <strong>Horstedt</strong>, Hegering<br />
<strong>und</strong> Reitverein Sottrum, Jagdhornbläsergruppe „Waidmannsheil“<br />
Sottrum.<br />
31. Oktober Reformationsfest<br />
Einweihung der renovierten Orgel in Ahausen Im September<br />
<strong>und</strong> Oktober werden die Renovierungsarbeiten an der<br />
Orgel gemacht. Dann soll die Orgel wieder erklingen – jetzt<br />
in der originalen Klanggestalt wie 1863. In einem Festgottesdienst<br />
um 19 Uhr predigt Oberlandeskirchenrat Dr. Klaus<br />
Grünwaldt, Pastorin Kristin Gerner-Beuerle gestaltet den<br />
Gottesdienst, Egbert Rosenplänter spielt die Orgel.