Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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Indirekte Sympathomimetika (Verstärker <strong>de</strong>r Katecholaminfreisetzung): Schnelle Tachyphylaxie,<br />
nach Reserpin unwirksam. Tyramin: kein therapeutischer Einsatz aber in vielen Nahrungsmitteln<br />
enthalten; kann Arzneimittelinteraktionen verursachen. Amphetamin, Methamphetamin,<br />
Fenetyllin (Btm!), Methylphenidat (Btm!): bei nicht Ermü<strong>de</strong>ten Euphorie, erhöhtes<br />
Selbstvertrauen, gesteigerte Aktivität; bei Ermü<strong>de</strong>ten Reduktion <strong>de</strong>r Müdigkeit, Steigerung <strong>de</strong>r<br />
geistigen Leistungsfähigkeit für mehrere Stun<strong>de</strong>n; Suchtpotential; Doping. Ephedrin,<br />
Phenylethylamin: lokal und systemisch zum Abschwellen <strong>de</strong>r Nasenschleimhäute. Dopamin<br />
SYMPATHOLYTIKA<br />
Direkt und indirekt. Indirekte greifen an an Speicherung (Reserpin), Freisetzung (Guanethidin) o<strong>de</strong>r<br />
zentral (Clonidin, a-Methyldopa). Direkte sind Antagonisten.<br />
Zentrale Sympatholytika: Clonidin, Moxonidin, Guanabenz, Guanfacin und a-Methyldopa.<br />
Mechanismus: zentraler a2-Agonismus hemmt Vasomotorenzentrum, periphe, präsynaptische<br />
Hemmung <strong>de</strong>r Noradrenalinfreisetzung (a2); zusätzlich: Clonidin und Moxonidin: Hemmung <strong>de</strong>s<br />
zentralens Vasomotorenzentrums über "Imidazolin-Rezeptoren"(?), Clonidin nur partieller a2-<br />
Agonist, a-Methyldopa: hemmt DOPA-Decarboxylase, wird aber zu a-Methylnoradrenalin<br />
<strong>de</strong>carboxyliert ("falscher" Transmitter). Wirkungen: Senkung von Blutdruck, Herzfrequenz und<br />
Renin, Sedation, Müdigkeit, Hemmung <strong>de</strong>r Speichelsekretion (Mundtrockenheit), Obstipation,<br />
Libidoverlust, Impotenz. Therapeutische Anwendungen: Hypertonie, Anästhesie, Schmerztherapie<br />
(Clonidin), Migräneprophylaxe, Suchtmittelentzug. Bei abruptem Absetzen<br />
Clonidinentzugssyndrom.<br />
Reserpin: irreversible Schädigung <strong>de</strong>r Katecholamin Speichergranula. Wirkeintritt nach 2-3 h aber<br />
lange anhaltend. Abnahme von Blutdruck, Puls und HZV; verstopfte Nase. Müdigkeit, Sedation,<br />
Alpträume. Depression (Suizidgefahr!), Parkinsonismus. Gesteigerte GI Motilität, GI Krämpfe,<br />
Diarrhö.<br />
Guanethidin: Substrat von uptake1, schwache lokalanästhetische Wirkung, in Kombination mit<br />
Anreicherung in peripheren adrenergen Neuronen (nicht ZNS gängig!) Hemmung <strong>de</strong>r<br />
Katecholaminfreisetzung. Erweiterung <strong>de</strong>r Kapazitätsgefäße; orthostatische Hypotonie, Natrium-<br />
und Wasserretention. Periphere Wirkungen sonst ähnlich Reserpin. Einsatz als Reservemittel bei<br />
schwerer Hypertonie<br />
a-Adrenozeptorantagonisten:Ergotalkaloi<strong>de</strong> (historisch): Gruppe von Substanzen mit<br />
agonistischen und antagonistischen Wirkungen auf viele Neurotransmittersysteme.<br />
Phenoxybenzamin: irreversibeler Antagonismus von a1 und a2 aber auch Muskarin-R, Histamin-R,<br />
5-HT-R und uptake1; Einsatz nur selten bei Phäochromozytom und neurogenen Blasenlei<strong>de</strong>n; im<br />
Tierversuch kanzerogen. Phentolamin (historisch) und Tolazolin: a1 und a2-Antagonist,<br />
Phäochromozytomkrise, als sonstiges Antihypertensivum ungeeignet (orthostatische Störungen).<br />
Selektive a1-Adrenozeptorantagonisten:Prazosin, Doxazosin, Terazosin, Trimazosin, Indoramin,<br />
Urapidil (auch zentral wirkend über 5-HT1A Agonismus), Alfuzosin, Tamsulosin: Unterschie<strong>de</strong><br />
wesentlich in Kinetik (außer Alfuzosin und Tamsulosin); arterielle und venöse Vasodilatation<br />
(weniger bei Alfuzosin und Tamsulosin); Relaxation <strong>de</strong>s glatten Muskels in <strong>de</strong>r Prostata; günstiger