Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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zwischen Geweben (Rezeptorreserve). Das wirkt sich auf volle und partielle Agonisten<br />
unterschiedlich aus. Therapeutische Breite bezeichnet <strong>de</strong>n Abstand zwischen Dosis bei <strong>de</strong>r<br />
erwünschte und unerwünschte Wirkungen auftreten.<br />
Arzneimittelwirkung beeinflußt durch Rezeptorregulation (Alter, Krankheit, Therapie [Agonisten,<br />
Antagonisten, transkriptionsaktive Hormone]), Arzneimittelinteraktionen, Arzneimittelallergien,<br />
Pharmakogenetik und Pharmakokinetik<br />
PHARMAKOKINETIK<br />
Pharmakokinetik unterschei<strong>de</strong>t sich von an<strong>de</strong>ren Gebieten <strong>de</strong>r <strong>Pharmakologie</strong> dadurch, dab hier<br />
nicht vorwiegend nach <strong>de</strong>m "WAS" son<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m "WIEVIEL, WANN, WO" gefragt wird. Diese<br />
Fragen sind wichtig bei <strong>de</strong>r Entwicklung neuer Arzneimittel, um Dosierungsempfehlungen geben<br />
zu können. Sind diese erstellt, kann sich <strong>de</strong>r Arzt meistens daran halten. Pharmakokinetik ist für<br />
<strong>de</strong>n praktisch tätigen Arzt wichtig bei Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite, da hier<br />
geringe pharmakokinetische Einflüsse (inter- und intraindividuelle Schwankung,<br />
Arzneimittelinteraktion) <strong>de</strong>m Patienten Scha<strong>de</strong>n zufügen können (Unterdosierung = Patient lei<strong>de</strong>t<br />
weiter an Krankheit; Überdosierung = Patient lei<strong>de</strong>t an toxischen Effekten <strong>de</strong>r Behandlung).<br />
Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite sind z.B. Herzglykosi<strong>de</strong>, Antidiabetika, manche<br />
Antiepileptika, manche Antibiotika und Zytostatika.<br />
Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n pharmakokinetischen Prozesse sind Resorption, Verteilung, Metabolisierung<br />
und Ausscheidung. Diese können quantitativ bestimmt wer<strong>de</strong>n und können abhängig von Genetik,<br />
Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Nieren- und Leberfunktion, Ernährung und gleichzeitiger<br />
Einnahme an<strong>de</strong>rer Stoffe für ein Arzneimittel zwischen Patienten variieren.<br />
Resorption beinhaltet immer Überwindung einer Lipidmembran. Stark hydrophile Stoffe gehen<br />
nicht rein, stark lipophile kommen nicht wie<strong>de</strong>r raus; <strong>de</strong>shalb sind die meisten Pharmaka schwache<br />
Säuren o<strong>de</strong>r Basen (amphiphil). D.h. Resorption ist meist pH-abhängig (Hen<strong>de</strong>rson-Hasselbach-<br />
Gleichung). Abhängig von Darreichungsform (Tropfen, Tablette, Kapsel, Zäpfchen) und<br />
Applikationsort (oral, parenteral, lokal)<br />
Verteilung: Initial abhängig von Durchblutung (Niere>Leber³ZNS>>Haut»Skelettmuskell>><br />
Fettgewebe). Verteilungsbarrieren sind die Gefäbwand (abhängig vom Gewebe z.B. Blut-Hirn- und<br />
Plazentaschranke) und die Zellmembran. Physisch <strong>de</strong>finierte Verteilungsräume sind<br />
Intravasalraum, Interstitium und Intrazellulärraum; einige Pharmaka können sich auch in<br />
bestimmten Kompartimenten anreichern. "Verteilungsvolumen" ist virtuelle Größe (V= M/C); aus<br />
bekanntem Verteilungsraum und gewünschtem Plasmaspiegel kann die nötige Dosis errechnet<br />
wer<strong>de</strong>n.. Plasmaeiweibbindung moduliert Verteilung (Verzögerung <strong>de</strong>s Gleichgewichts),<br />
Metabolismus und Ausscheidung.<br />
Metabolismus: Kann Aktivierung o<strong>de</strong>r Inaktivierung sein, bei vielen (v.a. lipophilen) Pharmaka<br />
Bedingung für spätere Ausscheidung. Erfolgt vorwiegend in Leber und Darmwand. Primärer<br />
Metabolismus (Oxidation, Reduktion, Hydrolyse) zu Phase I Metaboliten vorwiegend durch<br />
Cytochrom P450 Komplex. Sekundärer Metabolismus (Glucoronidierung, Sulfatierung, Amidierung,<br />
Methylierung, Konjugation mit Glutathion) zu Phase II Metaboliten. First-pass Metabolismus.