Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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Selegilin: Hemmt Dopamin-bevorzugen<strong>de</strong> MAO-B. Meist als Zusatz zu L-DOPA. UAW: Übelkeit,<br />
Blutdruckabfall, Verstärkung <strong>de</strong>r L-DOPA UAW aber verbesserte on-off-Symptome.<br />
Bromocriptin, Lisurid, Pergolid: Dopaminagonisten. Wirkung auch beim fortgeschrittenen<br />
Parkinson. Gute Wirkung auf on-off-Symptome. Oft zusammen mit L-DOPA. UAW: Motorisch<br />
seltener, psychisch und orthostatisch häufiger.<br />
Amantadin: Ursprünglich antiviral; Anti-Parkinson-Wirkung durch nicht-kompetitive NMDA-<br />
Rezeptorhemmung. Vor allem bei akinetischer Krise. UAW: Magen-Darm-Beschwer<strong>de</strong>n, selten<br />
Verwirrtheit.<br />
Anticholinergika: z.B. Biperi<strong>de</strong>n, Benzatropin, Procyclidin, Metixen. ZNS-gängige<br />
Muskarinrezeptorantagonisten. Wirksam vorwiegend gegen Rigor, Hyperhidrosis und<br />
Hypersalivation, weniger gegen Tremor o<strong>de</strong>r Akinesie. Kein Einsatz bei bereits <strong>de</strong>utlichen<br />
psychoorganischen Störungen, da Verstärkung möglich.<br />
PSYCHOPHARMAKA<br />
Gruppen <strong>de</strong>r Psychopharmaka: Anxiolytika ("minor tranquilizers", Benzodiazepine), Anti<strong>de</strong>pressiva<br />
(Thymoleptika), Antipsychotika ("major tranquilizers", Neuroleptika), Psychostimulantien (kein<br />
therapeutischer Einsatz). 1995: 43 Millionen verordneter Packungen Psychopharmaka im GKV-<br />
Markt. Grundsätzliche Überlegungen: Was ist "krank" (behandlungsbedürftig), was ist<br />
"Normvariante"? Psychopharmaka sind symptomatische Beeinflussung seelischer Abläufe, keine<br />
Kausaltherapie.<br />
ANXIOLYTIKA<br />
Molekulare Wirkungen: Allosterische Modulation <strong>de</strong>r a-Untereinheit <strong>de</strong>s GABAA Rezeptors ®<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r GABA Affinität ® verstärkter Cl - Einstrom ® Hyperpolarisation ® neuronale<br />
Hemmung.<br />
Klinische Wirkungen: angstlösend, sedierend, hypnotisch, antikonvulsiv, zentral muskelrelaxierend;<br />
keine antipsychotische Wirkung. Unterschie<strong>de</strong> zwischen Substanzen hauptsächlich in<br />
Pharmakokinetik.<br />
Indikationen: nicht-psychotische Angstzustän<strong>de</strong> (können auch somatisch manifestieren, DD:<br />
sekundär zu organischen Lei<strong>de</strong>n), Schlafstörungen auf emotionaler Grundlage, Krampflei<strong>de</strong>n,<br />
Narkose.<br />
Antidot bei Anxiolytikaintoxikation Flumazenil: bin<strong>de</strong>t an Benzodiazepinbindungsstelle, keine<br />
wesentliche intrinsische Aktivität, verdrängt Benzodiazepine. Einsatz bei Intoxikation ,<br />
Narkoseausleitung.<br />
Pharmakokinetik <strong>de</strong>r Benzodiazepine: schnelle Resorption mit hoher Bioverfügbarkeit,<br />
überwiegend hohe Plasmaeiweibbinding, hepatische Metabolisierung, altersabhängig, teilweise<br />
aktive Metaboliten mit langer HWZ (z.B. Desmethyldiazepam).